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Friedensgedante, sondern die Reichswehr gesiegt. Die Welt hat das berkannt, weil sie glaubt, Aufrüstung besteht allein darin, daß viele Leute ein Gewehr in die Hände friegen. Aber wie wehrlos wären da gerade England und Amerika , die von sich aus feine allge= meine Wehrpflicht kennen und auch keine sehr große Armeen haben? Darum ist die Reichswehr auch nicht etwa gegen den Krieg, den jede Wehrmacht stets für möglich erachtet, sie will ihn nur anders führen und anders vorbereiten. Krieg ja, aber wie und wann. Ausrüstung so oder so, das ist die und wann. Aufrüstung so oder so, das ist die Frage.
Donnerstag, 21. März 1935
bleibt der letzte Trumpf. Zuvor aber würde lange des durch den Sturz dieses Regimes beantwortet und viel Blut fließen, denn ob der Krieg gleich wird, ist nicht sehr wahrscheinlich. Darum: soweit mit der Revolution und dem Kampf um die Frei- es auf unsere Straft ankommt, das Regime vor heit im Inneren und die Rettung des Vaterlan- dem Kriege vernichten!
Unannehmbar
Paris . Ministerpräsident Flandin hielt gestern im Senat bei vollen Bänken und überfüllten Logen im Senat bei vollen Bänken und überfüllten Logen
und Tribünen eine über eineinhalb Stunden von der äußersten Rechten bis zur Linken unterdauernde Rede, die häufig von Beifallsstürmen brochen wurde.
Nr. 68
Sechs Todesopfer einer Wählerversammlung
in einer ungarischen Gemeinde Budapest . In der Gemeinde Endröd im Wahlbezirke Bates tam es zu einem blutigen Zwischenfall. Die Behörden wollten eine Wähler=
die Tagesordnung des Senators Henry Jou benel an, die der Regierung das Vertrauen ausspricht, daß sie die Politik der Sicherheit des Staates und der Wahrung des Friedens fortsetzen versammlung, zu der der Kandidat der Unabhändie vorübergehende Verlängerung des Militär- Menge den Gendarmerieposten angriff, nicht erschienen war, a uflösen, worauf die werde" und in der der Regierungsentwurf über gigen Kleinen Landwirtepartei Andagazi- Kafnya
dienstes genehmigt wird.
Offiziere als Hochverräter
Der Dualismus auf wehrpolitischem Gebiet In der Aussprache im Senate, die einen so daß dieser von der Schußwaffe Gebrauch besteht in Deutschland noch immer, wie er auch außerordentlichen Umfang annahmen, erklärte der machen mußte. Fünf Personen, darunter eine in der Außenpolitik, in der Justiz und auf vielen ehemalige Ministerpräsident und unabhängige Frau waren auf der Stelle tot. Eine sechste anderen Gebieten besteht. Stärker als man glauDer Ministerpräsident lehnte die Ansicht ab. Senator Paul- Boncour , daß die deutsche Person starb während der Ueberführung ins Spiben konnte, hat sich der Nationalsozialismus über daß der Schritt der deutschen Regierung vom Regierung den Glauben erschüttert hat, dental, eine si e bente Person wurde ich wer biele alten Mächte hinweggejezt. Aber er konnte buch und auf die Debatte in der französischen Stam- das Recht, sagte Boncour, die Verantwortung für fuchung eingeleitet und der Miniſter des Innern, 16. März eine Antwort auf das englische Weiß- Frankreich an Deutschland hegte. Wir haben daher verletzt. Es wurde sofort eine strenge Untersie nicht bezwingen und so stehen sie nebeneinan der. Der Nationalsozialismus brachte eine mili- mer bom bergangenen Freitag bildete. Es han- die gegenwärtige Lage abzulehnen, und die Pflicht, Koszma, begab sich zur Kontrolle der Untersuchung tärische Auffassung mit, die im alten Preußen bereitete Attion. Frankreich könne die Boncour hegt das Vertrauen in den Völkerbund, delte sich vielmehr um eine bereits lange vor mit Deutschland nicht weiter zu feilschen. Paul- nach dem Tatorte. tum wurzelt, wie er all seine Ideologien aus dem Ansicht der deutschen Regierung nicht annehmen, daß er seine Pflicht tun werde, und verlangt Gestern bezogen hat. Weitsichtig ist er nicht ein- daß die Ehre des deutschen Volkes und der Schuß außerdem den beschleunigten Abschluß von gegenmal auf dem Gebiet, wo er allein zuständig er der Freiheit Deutschlands dieses Gesez erfordern. seitigen Hilfeleistungsakten. Das werde die beste scheint, er hat das Reichswehrsystem bisher nicht Wo wäre die Gerechtigkeit, rief er, wenn sich jeder Antwort an Deutschland sein. begriffen und kann es auch nicht begreifen, vor frei das Recht anmaßen würde, die unterschrieallem auch nicht praktizieren. Ist es denn nicht benen vertraglichen Verpflichtungen zu verwerfen. mehr wahr, was der Marrismus, was Jean Frankreich kann den deutschen Schritt vom 16. Jaurès , was Bebel, was Engels und Rosa Lu- März nicht annehmen und wird ihn nicht anneh xemburg gelehrt haben, daß sich die Nation am men. Während der letzten 15 Jahre hat Frankreich besten und entschlossensten zu verteidigen weiß, die auf alle erdenkliche Weise durch Taten und freiin Freiheit lebt, die Rechte hat und weiß, für was willige Bugeständnisse eine Annäherung und Verfie eintritt? Ist die Gewalt doch so allmächtig, daß föhnung mit Deutschland angestrebt. Diese Verfie noch heute die notwendige Straft zur macht- söhnung fann aber nicht auf der Vergewaltigung Losen Kriegsführung erzeugen kann? Ist es mög- der Freiheit und auf der Regierung des Rechtes lich, daß sich im fascistischen Deutschland ein in der und der Gerechtigkeit gegründet sein.( Lebhafter Republik gewachsenes und vom damaligen staat- Beifall von der Rechten bis zur Linken.) lichen und politischen Zustand ausgehendes Heer
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Flandin lehnte ferner die Behauptung ab,
Heute Regierungserklärung im Unterhaus
London . Der britische amtliche Nachrichten dienſt meldet zur Situation, die durch die Einfüh rung der allgemeinen Wehrpflicht in Deutschland entstanden ist, daß über die Beratungen, die auf diplomatischem Wege stattfanden, in der Donnerstagsibung des Unterhauses ein offizieller Bericht
erstattet werden wird.
unverändert im gegenwärtigen Staat behaupten daß Deutschland nicht den Krieg wolle. Es ist auch Sejm - Opposition fann? Jst die Wehrverfassung nicht an den jeweis unrichtig zu behaupten, daß Frankreich seine Ver ligen Gesellschaftszustand gebunden und gleichsam pflichtungen hinsichtlich der Abrüstung nicht erihr militärischer Ausdruck? Wenn das alles wahr füllt hat. Es darf nicht vergessen werden, daß -gegen Deutschland ist, dann muß die allgemeine deutsche Reaktion Frankreich die dreijährige MilitärWarschau. In der heutigen Plenarsizung auch das militärische Gebiet erfassen. dienstzeit auf eine ein jährige herab- des Sejm wurde von den oppositionellen Par Und das ist der Fall. Die Rückkehr zur all- gesetzt und den Effettivit and seiner teien die Politik der Regierung gegenüber gemeinen Wehrpflicht in den vom Nationalsozia Arme e freiwillig um über 50 Prozent lismus angestrebten Formen ist für Deutschland beschränkt und herabgesetzt hat. Im Jahre rein militärisch gesehen ein Schritt zurück. 1914 hatte Frankreich 750.000 Mann, während Das moderne Kaderheer, das von der Selbstän- es im Jahre 1935 nur 350.000 hat. Im Jahre digkeit des einzelnen Mannes, von der freiwilli- 1914 betrug die Tonnage der französischen Marine gen Bereitschaft und der höchsten Intelligenz aus- 768.000 Tonnen, während sie im Jahre 1935 geht, tann aus dem Zustand des Dritten Reiches 550.000 Tonnen beträgt. Wenn Frankreich nicht nicht die notwendige Lebenstraft ziehen, der alte noch mehr abgerüstet hat, so tat es dies deshalb, Massenheerdrill, der alte Preußengeist müssen weil es wußte, wie fieberhaft Deutschland rüstet. notwendigerweise wieder auferstehen. Mit dem modernen Wehrsystem steht und fällt der totale Staat, der zugleich totale Unterdrückung ist. Der Drill muß die Gesinnung, der Zwang die leber Drill muß die Gesinnung, der Zwang die leberzeugung ersetzen. Und weil mit der Wehrform nrehr verbunden ist als eine Stonzession an die Reichswehr , darum ist dieser Kampf stets sehr hefs
tig gewesen.
Krieg hier wie dort. Aufrüstung hier wie dort.
Aber wie, aber in welcher Form, das ist der Gegensatz. Die Wehrmacht weiß, daß Jaures , Bebel, Luremburg im Recht sind, sie sucht das Möglichste zu tun, um das Dilemma zu mildern. Aber sie ist nicht die Kraft, als die sie bewertet wird. Sie ist nicht entscheidend. Die Ereignisse gingen oft genug über sie hinweg, es fann auch der Krieg gegen ihre Bedenken ausbrechen.
Wien . Gestern begann vor dem Militärgerichtshofe in Wien der Prozeß gegen den Major des österreichischen Bundesheeres Ru dolf Selinger und drei Polizeioffiziere, Leo Gotmann, Josef He is ch mann und Dr. Paul Hönig I, wegen des Verbrechens des Hochverrates durch Beteiligung an dem im Juli 1934 erfolgten nationalsozialisti= chen Putsch. Die drei Polizeioffiziere standen bereits vor dem Juliputsch im Verdachte, sich an den nationalsozialistischen Umtrieben beteiligt zu haben. Es wurde gegen sie eine DisziplinarUntersuchung eingeleitet, die jedoch ergebnislos endete. Die drei Offiziere blieben auch weiterhin im Dienst. Kurz nach dem Putsch wurden alle drei ausammen mit Major Selinger verhaftet, weil sich einige der in der Ravag und im Kanzleramte ver= bafteten Rädelsführer auf Selinger und Gotmann sowie auf deren Genossen beriefen und erHärten, daß diese Offiziere die Vorbereitungen zur Besetzung der Ravag und des Bundeskanzleramtes durchgeführt und Teilnehmer zu dieser Aftion angeworben haben.
Deutschland einer scharfen Kritik unterzogen. Abgeordneter Stronski von der nationaldemokratischen Partei wies auf das Erstarken der hatenkreuzlerischen Propaganda in Pommern hin. In Graudenz veranstaltete die dortige deutfchen Minderheit am 17. d. M. gleichzeitig mit den Feierlichkeiten in Berlin einen sogenannten Das chinesische Außenministerium veröffent Heldentag". Bei diesen Feierlichkeiten legten die licht über den illegalen Transfer der chinesi= Deutschen in Graudenz ein Treuegelöbnis fchen Ost bahn eine Erklärung, in der es heißt: Flandin warf Deutschland vor, daß es eine Refolution an, in welcher Reichstanzler Hit Verpflichtungen und ohne auf die wiederholten für das Dritte Reich ab und nahmen Die Sowjetregierung hat unter Verlegung ihrer die Tätigkeit des Völkerbundes untergrub und schließlich den Völkerbund und ler heißer Dank für die Wiedereinführung des Proteste der chinesischen Regierung zu achten, Verdie allgemeine Abrüstungskonferenz just bor ver- gesprochen wurde. Der Redner äußerte sich bahn mit der ja panischen Regierung und die allgemeine Abrüstungskonferenz just bor ver- allgemeinen Militärdienstes in Deutschland aus- handlungen über den Verkauf der chinesischen Oirantwortlichen Entscheidungen verlassen hat. Frantreich ist überzeugt, daß der Völler bund diesen schließlich dahin, daß die polnische Regierung ge- mit Personen eingeleitet, die das ungefeßliche ReSchritt Deutschlands nicht schweigend übergehen treibe, für welche das polnische Volt in der Zu- lichen Provinzen Chinas herrscht. Ihre Verhand genüber Deutschland eine Politik der Illusion be= gime vertraten, das gegenwärtig in den nordösttann. Wenn er dies täte, würde sich der Völker- kunft einen sehr hohen Preis werde bezahlen lungen sind, wie die letzten Meldungen befagen, bund eines Verrates an sich selbst schuldig machen. müssen. Der sozialistische Abgeordnete bereits beendet und es scheint, daß der Transfer Zum Schluß ersuchte der Ministerpräsident Niedz i altoviti äußerte sich u. a., daß der Bahn in allernächster Zeit durchgeführt wer Flandin den Senat, die geforderte vorübergehende die Rüstungen Deutschlands die Vorbereitungen ben wird. Die Verhandlungen der SowjetregieVerlängerung des Militärdienstes anzunehmen. zu einem Angriffs- und Annettionskriege bilden.rung, die auf diese Weise ohne Zustimmung Chines
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die
Die Regierung hat eine große Mehr beit gesichert, da der größte Klub demokratische Linte- die über die Hälfte des Senates umfaßt, einmütig beschlossen hat, der Regierung das Vertrauen auszusprechen.
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Baris. Der Senat nahm am Abend mit der
GEDENKET
bei allen Anlässen
über die chinesische Ostbahn zu disponieren bers sucht, müssen deshalb von der chinesischen Regierung als vollkommen illegal und ungültig angesehen werden und stellen eine direkte Verletzung der chinesischen Vertrags- und Hoheitsrechte und einen internationalen Uebergriff dar, gegen den sich die chinesische Regierung
Dann aber wird über dem Dritten Reich das Schicksal des Zarismus schweben. Man hüte sich aber, auf diese Karte alles zu setzen, aber sie imposanten Mehrheit von 263 gegen 21 Stimmen der Arbeiterfürsorge! Die Geltendmachung aller Rechte vorbehält.
Die
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Er griff nach seiner Brieftasche, sie war leer. Er durchsuchte alle Fächer. Ein paar Bilder, Zettel mit Adressen, seine Fahrkarte. Er sah auf Kilmek; der lag, beide Hände über die Bantnoten gebreitet und den Kopf auf die Handrücken gebettet, und schlief; er war häßlich, die Wangen eingefallen, die Stirn wulstig, das Kinn plump, die Nase wie ein Knollen breit in die fleckige Haut des stumpfen Gesichtes gefeßt.
erfaltetem Bigarrenrauch. Jakob Halling lehnte| ,, Um zehn Uhr gehen zwei Wagen mit einer in einem Winkel, sein Kopf war zur Seite gesun- Maschine nach N. zurück und werden dort an den fen, er berührte manchmal die Schulter Diana Frühschnellzug angehängt, der über S. nach 9pjiAvorys, die mit langen, tiefen Zügen atm te. Ion geleitet wird", sagte der Stationsvorstand. Xenia schlief, ihr Mund stand offen, die Schminke war verwischt, auf den Wangen Tränenspuren in der Puderschichte. Marcel hatte die Arme auf dem Tisch verschränkt und den Kopf auf die Hände gelegt, er sah aus, wie ein Schuljunge, der über einer Aufgabe eingeschlafen war, die er nicht lösen konnte.
Cabrolle blinzelte auf die Karien , der Taschenspieler ließ sie durch die Luft flattern wie ein Jongleur die Bälle, ein blantes Rad bunten Papiers stand im Raum, lebend und flirrend.
Nur Marinta fehlte. Sie mochte ins Dorf hinuntergegangen sein. Auf dem Schanktisch schnarchte der Kellner.
Ich bin wahnsinnig gewesen, fuhr es durch Cabrolles Hirn. Sein Herz begann zu pochen. Da gellte eine schrille Glocke durch das Ich war angstblind, ich war schreckbesessen, ich Schweigen. Olavsen blickte sich um, hier und muß mit ihm reden, das Spiel gilt nicht alle, die dort regte sich ein Stopf, wurden zwei Augen hier liegen, Herr von Ebel, Frau Avory, Halling, lebendig. Er lief in das Zimmer des Stations der Zeichner können bezeugen, daß ich nicht bei vorstands. Der hockte in seinem Sessel, toch Sinnen war. Ich kann nicht nach Hause fahren waren seine Augen geschlossen, aber das Signal ohne das Geld. Ich kann meiner Frau nicht hatte ihn bereits aus dem Traum aufgescheucht unter die Augen treten. Mein Haus gehört nicht er kämpfte um das Wachsein, riß sich hoch, geß mehr mir. Die Felder, die Wiesen, das Bieb ein Glas Wasser hinunter, sprang an das Meine Kinder werden verhungern. Ich muß Telephon. einen Ausweg finden.
Totenstille. Der Taschenspieler baut aus den Karten ein Haus, sechs Stockwerke wird es hoch, da fiel es zusammen.
und versuchte das hölzerne Ticken zu enträtseln. ,, Morsezeichen sind es nicht", sagte er nach einer Weile. Das Ticken dauerte fort, lange, dunkle, kurze helle Töne, eine geheime Sprache, die sie nicht entziffern konnten.
..Der Militärsender", sagte der Stations
Er keuchte vor Aufregung. Er setzte sich, nahm den Kopf zwischen die Hände, schloß die Augen. Das große Fragezeichen, das noch vor ihm stand, vorstand. das, ihn die ganze Nacht bedrängt hatte, mußte..Der Militärsender? Das ist kein gutes Zeierst schmelzen; ehe es nicht ganz flein war und chen". dahinschwand wie ein Erpreßzug, der in Dic ,, Es kann auch eine harmlose Nebung sein". Ferne donnert, konnte er nicht sprechen. Zufällig, heute morgen? Ein seltsamer ZuWann sind wir in Ypsilon? fragte Olavien. fall mehr? Nein, lieber Freund, daran glaube ich ..Die Umleitung verlängert den Weg um nicht". zweihundert Kilometer", sagte der Stationsvorstand.., Vor vier Uhr nachmittags wird der Zug taum in Ypsilon sein".
Ist in Ypsilon Ruhe?"
Der Stationsvorstand hob die Achseln. ,, Darüber hat mir die Streckenleitung feine Auskunft geben wollen. Da die Züge aber verfehren, wird wohl Ruhe sein. Vielleicht ist die Spren gung der Brücke doch nur ein Unglücksfall gewesen, oder ein Rachealt, oder die Tat eines Wahnsinnigen
"
,, Und der Sender? Und das Licht?" Der Stationsvorstand trat an den Schalter, drehte den schwarzen Taster in der gläsernen Scheibe. Das Licht flammte auf. Er sah Olavsen „ Die Streckenleitung!" sagte er zu Olavien. stumm an, ging mit ihm in das Nebenzimmer. Dann horchte er. Er nickte mit dem Kopf. Die weiße Scheibe mit den Namen der Stationen Er sagte„ Ja“ und„ Wird geschehen". Olabfen zuckte hell auf, Musik klang, Feben von Menschen gab ihm Zeichen, er sollte fragen. Der Sta- stimmen, weither über den Ozean. New York Vor dem Fenster lag ein fahler Schimmer, tionsvorstand winkte, ja, ja, alles zu seiner Zeit. fandte Negerlieder, Chicago Tanzmusit, San die Bäume strecken ihre fahlen Arme gegen den 11nd er fragte: Ob man ihm nicht sagen könne, Franzisko das mächtige Rauschen einer Orgel. Himmel, der Umriß der beiden Züge wurde sicht in welchem Zusammenhang die seltsamen Ereig- Europa war stumm um diese Stunde. bar, die friedlich auf den beiden Gleisen neben- niffe von gestern stünden, und ob etwa noch zu einander standen, mit erloschenen Lokomotiven. befürchten sei, daß... Da verstummte der Draht. Olabjen schlug die Augen auf, Carlotta Ee feien nur die wichtigsten Leitungen instand
..Der Sender schweigt noch". Olavsen drehte weiter. Knattern, Kreischen, Pfeifen, Knarren. Dann ein paar hölzerne Töne,
,, Versuchen wir, eine Verbindung mit dem Dorf zu bekommen".
,, Wen kann man denn um diese Stunde an= rufen? Jm Bürgermeisteramt wird niemand sein, die Gendarmerie hüllt sich in feierliches Schweigen".
blieb
,, Rufen wir den Doktor an".
Sie drehten die Kurbel, warteten. Der Draht stumm.
,, Das Amt meldet sich nicht". ,, Also wieder: warten, warten."
werde Marinka holen lassen, sie soll einheizen, die ..Ich werde das Personal verständigen. Ih Passagiere werden ein Frühstück verlangen".
nicht gern unrasiert herum..." ,, Gibt es hier einen Waschraum? Ich laufe
rafteren. Für die anderen muß Marinka sorgen, ,, Sie können sich bei mir drüben waschen und sie wird schon Waschschüsseln und Krüge auftreiben. Handtücher habe ich im Magazin".
Olavsen holte sein Rasierzeug aus dem Koffer, schüttete taltes flares Wasser über den Kopf, nun erst wurde er ganz wach.
Um zehn Uhr konnte man weiterfahren. Wo
bin, wußte der Himmel; denn auch die andere
schlief in seinem Arm, behutsam legte er ihren gefekt und für dringende Dienstgespräche frei als flopfte jemand mit einem Stinderlöffel auf den Strecke führte über eine Brüde, und wenn auch Kopf auf das Kissen, behutsam öffnete er die Tür. gegeben.
"
ein Frösteln zog durch die Räume, der Ofen mar..Was geschieht mit uns?" fragte Olavsen ausgebrannt, es roch faulig nach Bierresten und ungeduldig.
Tisch.Morsezeichen?"
Sie horchten angespannt. Olavsen zog ein diese- Jedenfalls kam man von hier weg. Stück Papier aus der Tasche, einen Briefumschlag, ( Fortsetzung folgt.).