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Mittwoch, 27. März 1935
Nr. 73
ändere i.utt in umere deuhchen klochrchuieni Interpellationen 6er deutschen   und der tschechischen Sozialdemokratie anläßlich der Tragödie des Dr. Gach
Unsere Senatoren Dr. Holit scher und Genossen haben wegen der Vorfälle an der Klinik des Professors Dr. Schlaffer in Prag   an die Regierung eine Interpellation gerichtet, die zu- nächst'die bekannten Tatsachen zusammenfaßt und dendringenden Verdacht" ausspricht, das;»Dr. Gach das Opfer eines organi- s i e r ten Kesseltreibens geworden ist, durch das seine Bestellung zum Sekundärarzt verhindert werden sollte". Dann heißt es weiter:Die Unterzeichneten haben nicht die Absicht, dem eingeleiteten Straf­verfahren vorzugreifen. Sie erwarten in dieser Beziehung lediglich, daß die Untersuchung mit voller Ob jektivität und s o rasch alsmö glich durchgeführt wird, damit ehestens über diesen ebenso empörenden wie tra­gischen Vorfall Klarheit geschaffen werde. Die Interpellanten sehen es aber als ihre Pflicht an, darauf aufmerksam zu machen, daß dieser Einzelfall bloß ein Symptom des Geistes ist, der an de« deutsche» Hochschulen herrscht. Es ist ei» Geist der gehässig st en nationalistischen und rassi- st i s ch e n Unduldsamkeit, unter dem auch die fortschrittlichen und vor allem die sozialistischen   Studenten schwer zu leiden haben. Zu ihrem Bedauern müssen dir Unterzeichneten feststellen, daß die akademischen Behörden und die Mitglieder des Lehrkörpers überhaupt nie­mals etwas unternommen Haber., um diesem Geiste rntgrgrnzuwirken. ES ist wohl auch mit Bestimmtheit anzunehmen, daß die Protest­erklärung, welche deu unmittelbaren Anstoß zum Selbstmord Dr. Gachs gegeben hat, durchaus nicht auf die freie Entschließung aller Unter­zeichneten zurückzufLhren ist, sondern auf den Druck, den nationalistischer Ungeist auf Anders­gesinnte übt." Weiter heißt cs dann lt. a.: Daß solche Methoden der Unterdrückung rassischer, religiöser und weltanschaulicher Minder- heiten geradezu vernichtende Argumente gegen die so arg mißbrauchte Autonomie der Hochschulen liefern, mögen die verantwortlichen Träger dieser Hochschulpolitik mit ihrem Gewissen ausmachen. Der Regierung kann es aber nicht gleichgültig bleiben, daß der<m"den deutsche« Hochschulen gezüchtete Geist de« Prinzipien der Demokratie und der Gleichberechtigung, auf denen unsere Verfassung beruht, geradezu ins Gesicht schlägt und daß daher die Erzieher deS deutsche« akademischen Nachwuchses ihre Pflichten gegenüber dem demo­kratischen Staat gröblich vernachlässigen, fei es weil dies ihrer Gesinnung entspricht, sei es, weil sie nicht den Mut haben, dem herrschenden Ungeist entgegrnzutretrn. Zum Schluß wird gefragt: 1. Ist der Herr Iustizminister bereit, sobald dies auS prozessual« Gründen zulässig ist, über die UntersuchungSergebniffe im Falle Gach Bericht;« erstatten? 2. Was gedenkt die R e g i r r» n g zu unter­nehm«, um dir Erziehung deS akademischen Nach­wuchses mit den verfassungsmäßig festgelegten demokratischen Grundsätzen in Einklang zu brin- g«? 3. Welche Borsorgen gedenkt die Regie­rung zu treffen, um in Hinkunft zu verhindern, daß bei der Besetzung von akademisch« Stellen nach Raffegrundfätzen und ähnlich« mit der Demokratie unvereinbar« Prinzipim vorgegangrn wird? * Dje tschechischen Genossen Iasa, Dosta Benes und Fng. N e c a S haben im Par­lament ebenfalls eine Interpellation überreicht, die scharf die Verhältnisse namentlich an der deut­ schen   Universität geißelt. Dr. Gach sei nicht nur wegen seiner politischen Üeberzeugung, son­dern auch wegen seiner rassischen Zugehörig­keit verfolgt worden. An der deutschen   Universität, heißt es weiter, werden die Hörer in einem a n t i- st a a t l i ch e n G e i st e erzogen. Der Staat
Vom Rundfunk ImpfoMenswertas aus den Programneat TmmrrStag Prag,, Sender L: 10.05 Deutsche   Nachrichten. 13.15 Unterhaltungsmusik. 17.20 Liederkonzert. 18.15 Landwirtschaftliche Sendung. 19.15 Wir ler­nen russisch. 19.50 Belgische Musik gestern und heute. Sender S.: 15.30 Deutsche   Sendung: Dr. Fer­negg: Fortschritt im Arbeit-recht. 15.20 Leichte Musik.   Brünn  : 13.35 Deutscher   Arbeitsmarkt. 17.50 Deutsche   Sendung: Arbeiterfunk: Erwin S t i a ß n y: Arbeitslager und Heimstätte: 19.50 Chorkonzert. 22.15 Orchesterkonzert. Mährisch- Ostrau: 15.55 Orchesterkonzert. 17.50 Deutsche   Sen­dung: Liederkonzert. Pretzburg: 17.20 Zu Ge­sang und Tanz. 18.05 Liederkonzert. Sascha«: 17.20 Slowakische Volkslieder 21.30 Beethoven  : Quintett.
könne nicht ruhig zusehen noch dulden, daß künf­tigen öffentlichen Beamten während ihrer Univer­sitätsjahre Ansichten eingeprägt werden, die in schroffem Gegensatz zu den demokratischen und republikanischen Ideen und dem Gesetz stehen, sowie dagegen, daß bei Besetzung von Hochschul­professuren gerade auf Verdienste um diese an ti- st a a t l i ch e Tätigkeit sogar auf Kosten der wissenschaftlichen Qualität Rücksicht genommen wird und
Kansas City  . Anaufhörlichc Sandstürme toben Wetter über Okla- homa, Kolorado  , Kansas  , Arkansas  «nd TexaS  . Zn Südost- Kolorado werden hunderttausende mit Flugsand meter­hoch bedeckte Hektar Land als sür 180 Jahre total verloren angesehen. Allein von hier müssen 50.080 Stück Vieh, die vor Hunger zu schwach zum Fußtrans- vort find, mittels der Eisenbahn und
TagcsncHigkcllcn Selbstmorde Atters-Not Unglückliche Liebe Böhmisch Budweis. In dem Walde bei dem Orte Pläv unweit von Böhmisch Budweis   wurde dieser Tage ein unbekannter Mann aüfeinem Baume erhängt aufgesunden. Die.Gendar­merie in Kamennh l'ljczd stellte bei der Unter­suchung dieses Falles fest, daß es sich um den 73, jährigen Maschinenschlosser Anton P i ch a aus Böhmisch Budweis   handelt, der eine kurze Zeit vermißt war. Picha verübte wahrscheinlich aus Zu­kunftssorgen Selbstmord. Er war längere Zeit arbeitslos. Auf dem Bahngeleise zwischen den Stationen Novä Bes und ZäluZi auf der Strecke gegen Ceske  Belenike würdik'art! Montag die'Leiche eines uner­fahrenen Mädchens gefunden. Durch die Unter­suchung wurde ermittelt, daß es sich um die 1 7- jährige Hausgehilfin Marie Hajs- m a n o v ä aus Kalisti, Bezirk Böhm. Budweis  , handelt. Es wurde bei ihr ein Brief aufgefunden, in welchem sie wegen unglücklicher Liebe von der Welt Abschied nimmt.
200V streikende Bergarbeiter London  . Im Blaenavon-Bergwerk in Süd-Wales sind 2000 Bergarbeiter in den Aus­stand getreten, um gegen die Einführung eines neuen Arbeitssystems zu protestieren.
Sicherheit in Spanien  ... Madrid  . Auch Madrid   bleibt von dem Ver­brecherunwesen, das seit Monaten das öffentliche Leben in Barcelona   und anderen spanischen Städten auf das schwerste gefährdet, nicht ver­schont. Am Montag Morgen wurden im Zentrum der Hauptstadt vier Polizeibeamte, die vom Nachtdienst im Stadtgefängnis kamen, von fünf Unbekannten mit wildem Pistolenfeuer überfallen. Während sich ein Beamter gei­stesgegenwärtig auf die Erde warf, brachen die übrigen drei Polizisten blutüber- st r ö m t zusammen. Zwei von ihnen erla­gen bald darauf ihren Verletzungen^ Die Täter sprangen wie dies bei ähnlichen Ueberfällen an der Tagesordnung ist- auf einen bereitstehen­den Mietkraftwagen, zwangen den Wagenführer mit vorgehalten« Pistolen zum Fahren und ent­kamen.
Konzentrierte Gemeinheit. Im Inseraten- teil derNeuen Zürcher Zeitung  " wirbt eine Ka- barettruppe für ihre Veranstaltung, wirbt mit folgendem Text,. auS dem wir nur die Namen streichen: Konzentrat? o-nslager konzentrierte Tanzkunst konzentrierte Dor- tragskunst-77- konzentriertes Konzert kon­zentrierte Zürcherin konzentrierter Blödsinn! Es wird hier konzentriert.. Die Belustigung wird ihren Lauf nehmen und nichts wird geschehen. Die Wände werden nicht einstürzen, die blutigen Schatten der gemordeten Konzentrationslager^Opfer,-er Gequälten, Ge­schändeten, zu Tode Gefolterten werden nickst vor dem PP Publikum, werden nicht vor den gut bürgerlichen Gemütsathleten erscheinen, um an­zuklagen. Aber wenn einst die Welt der kapsta- listtschenKonzentrationS"-Schützlinge in Stücke I
daß fine auf ihr« Post« Belass« werd«, die Begründet der Anschläge gegen die Republik  verdächtig find. Der Schulminister wird gefragt, ob er bereit ist, alles zu tun, um die Verhältnisse an den deut­ schen   Prager   Hochschulen, namentlich an der Uni­versität, ausführlich zu untersuchen; dafür zu sorgen, daß die Funktionäre der Prager   Hoch­schulen, die sich eine staatsfeindliche Tätigkeit haben zuschulden kommen lassen, exemplarisch be­straft und unverzüglich von der Universität und von allen übrigen Hochschulen und deren Insti­tuten entfernt werden; weiter Erhebungen über die Staatszugehörigkeit der Angestellten der Universität und deren Instituts, namentlich der Kliniken zu veranlassen und mit den übrigen zu­ständig« Behörden die vorsätzliche staatsfeindliche Tätigkeit von Funktionären der Universität zu verhindern.
Lastautos nach Weidegründen abtrans­portiert werden. Die Regierung beab- fichtigt, zn einer großzügige» Hilfe 20.808 Traktoren, Saatgetreide, Lebens­mittel, Viehfutter und Darlehen zur Umsiedlung bereitzustellen. Zn Okla­ homa   gab es während des Wochen­endes infolge des Sandsturmes fünf Tote. Eine Besserung ist nicht in Aussicht.
bricht, wird unter dm Dokumenten einer üblen Fäulnisepoche auch das Zürcher   Inserat seinen Platz sind«. Erhöhte Spielkartensteuer Bringt zwei Mil­lion« K£. Im Motivenbericht zur Erhöhung der Spieltartensteuer, die wir bereits gestern an­gekündigt haben, wind angeführt, daß im Jahre 1934 für den Jnlandverbrauch 311.021 Karten­spiele aus gewöhnlichem Karton, 4284 sogenannte waschbare und 10.460 Kartenspiele aus Zellon hergestellt wurden. Durch die 50prozentige Er­höhung der Steuer für Kartonkarten und die Neueinführung der Steuer von 80 XL fiir dauer­haftere Karten aus anderen Stoffen will die Fi­nanzverwaltung einen Mehrertrag von rund zwei Millionen jährlich erzielen. Flngzcng-Katastrophe. In der Nähe des me­xikanischen Distrikts Jalaya stürzte ein Flugzeug atü. Der Pilot und fünf. Passagiere erlitten den Feuertod'. ' Bulgarische Kommunisten zum Tode verur­teilt. Die bulgarische Polizei deckte auf dem Lande einige kommunistische Organisationen auf. 330 Personen wurden verhaftet. Das Sofioter Ge­richt verurteilte zwei Soldaten wegen kom­munistischer Propaganda zum Tode. Mit dem Auto in den Mutz. In einem Vor­ort von Nantes   ist infolge des herrschenden Nebels ein mit vier Personen besetztes Auto in die Loire   gefahren. Zwei im Wagen sitzende Frauen konnten sich nicht rechtzeitig befreien und ertranken, während der eine der beiden Männer sich schwimmend ans Ufer retten konnte und der andere männliche Insasse nach Zerschla­gen einer Fensterscheibe des Wagens in Sicherheit gebracht werden konnte; er trug jedoch ziemlich schwere Verletzungen davon/ Sein Befinden ist ernst.» Die deutsche Staatsgewerbeschule für Textil- industrie in A s ch bietet in ihren zweijähritzen Fach­schulen und den daran anschließenden zweijährigen höheren Textilschulen(diese Schulen, schließen mit der Reifeprüfung ab) für Weberei und für Wirkerei und Strickerei Knaben und Mädchen die beste Ge­legenheit, sich textiltechnisch, kaufmännisch, zeichne­risch und sprachlich für alle möglich« praktischen Be- rufe(Meister, Fabriksleiter, Direktricen, Muster­zeichner, Buchhalter, Korrespondenten usw.) auszu­bilden. Daneben bestehen an der Anstalt noch: ein einjähriger Handelskurs für Mädchen, eine zwei- klassige fachliche Fortbildungsschule für Textil­gewerbe, ferner fachliche Abendkurse. Auskünfte er­teilt bereitwilligst die Direktion. Anmeldungen für das nächste Schuljahr werden schon jetzt entgegen­genommen. Flugverbindung Prag  Rotterdam  . Auf dem Zrvilflugpiatz in Kbely traf am Montag, dem 25. d., daS Großflugzeug  Uil" der königlich-holländischen Fluggesellschaft ein, das ab 1. April d. I. unter Mitwirkung der tschechoslowakischen Fluggesellschaft den Lufttransport auf der Strecke Prag  Rotterdam  versehen wird. In der zweiten Aprilhälfte werden zwei weitere Mugzeuge eingestellt werden, mit denen vorläufig in Holland   Probeflüge unternommen werd«.
Los der ArbeMer-Tnrn- und Sportbewegung Ueberraschungen am ersten Seriensonntag! Die erste Fußballklasse Westböhmens brachte schon am Sonntag der Frühjahrsserie drei nette Ueberra­schungen. Daß Maierhöfen   von Atus C h o d a u ein Unentschieden einstecken mußte, überrascht nach den vorhergegangenen Ergebnissen nicht besonders, da­gegen ist die 4:2-Niederlage der Altrohlauer amSaling" schon eine nette Bescherung. Fran­ze n s b a d scheint sich als Tabellenletzter nicht ganz Wohl zu fühlen. Daß aber die Sportbrüder E i b e n b er g in G r a>s l i tz eine zweistellige Nie­derlage bekamen, läßt allerhand Schlüsse auf Re wei­tere Entwicklung der Meisterschaftsspiele zu. Nächsten Sonntag werden spielen: Alttohlau gegen Maierhöfen  , Neudek   gegen Chodau, Drahowitz gegen Graslitz  , Franzensbad   gegen Eger  , Fleißen gegen Fischern, Eibenberg gegen Karlsbad   und Falkenau   gegen Unter­reichenau. Sonach hat das liebe Fußballpublikum am Sonntag einige spannende Spiele zu erwarten, der besondere Reiz liegt Wohl in den Treffen einiger Orts­nachbarn, die gleichzeitig auch Tabellennachbarn sind. Die Ergebnisse lauten: Atus Franzensbad gegen A.S.B. Alttohlau 4:2, A.S.B. Graslitz   gegen Sportbrüder Eibenberg 10:0, A.S.B. Neudek   gegen Atus Drahowitz 1:4, A.S.K. Eger gegen Atus Fleißen 2:0, A.S.B. Maierhöfen  gegen Atus Chodau 1:1, Atus Karlsbad gegen F.F.K. Falkenau   1:3, Atus Unterreichenau gegen Atu- Fischern:1, Atus Alttohlau gegen Atus Aich 4:3. Die letzte Tabelle: A.S.B. Maierhöfen  , 15 12 2 1 2« 73:25 A.S.B. Alttohlau.. 15 9 4 2 24 66:34 Sportbrüder Eibenberg 15 9 1 5 19 55:41 A.S.K. Eger  .... 15 8 3 4 19 34:21 F.F.K Falkenau... 15 10 1 4 17 57:37 Atus Unterreichenau. 15 7 3 5 17 50:34 A.S.B. Graslitz  ... 15 7 3 5 17 48:42 Atus Fleißeu,,,, 15 627 14 40:50 Atus Chodau.... 15 5 3 7 13 32:40 Atus Drahowitz«, ,15 4 3 8 11 30:47 A.S.B. Neudek  . 15 4 2 9 10 44:58 Atus Fischern..,, 15 3 3 9 10 26:53 Atus Franzensbad ,,15339 9 39:64 Atus Karlsbad  ... 15 2 2 11 8 39:64
Atus V. Kreis.(Fußball) Sporiergebnisse der Meisterschaft Gruppe II: Krochwitz AussigOst" 3:1, Predlitz   Aussig  Nord" 2:5, Türmitz Kleische 1:4. Gruppe III: Schönpriesen Wanow 1:1. Sport am Sonntag, d« 31. März 1935: Aussig  Nord" Kleische in Lerchenfeld, Predlitz Krochwitz in Predlitz  , Aussig   jOft* Türmitz in Lerchenfeld, Nestersitz Schönpriesen in Nestersitz. Die Kreisleitung. Exerzierte Gemeinschaft und Herrentum! Leipzig.(DNB.) Auf der ersten Reichsta­gung der Deutsch  « Arbeitsfront erklärte der Reichsorganisationsleiter Dr. Ley n. a.: Durch unsere organisatorische Form werden wir jeden Tag und jede Stunde die Menschen zusammen­fassen und sie z w i n g e n, wenn sie nicht frei­willig wollen, diese Gemeinschaft zu exerzieren um der Existenz unserer Nation willen. Es ist eine Gemeinschaft, in der jeder seine Interessen dann zurückstecken muß. wenn die In­teressen der Nation beginnen und in der jeder er­kennt, daß die Arbeit nicht eine käufliche Ware, sondern ein Dienst an der Nation ist. Weiter er­klärte Ley, es werde für die bestmögliche Entwick­lung deS einzelnen Menschen gesorgt werden. Der Deutsche   sei als Kuli zu schade. Als viertes, sagte Ley, werd« wir e in Herrentum züch­ten. Nicht Kanonen und Maschinengewehre allein geben uns die Geltung in der Welt, sondern jene innere Selbstsicherheit, die der Mensch aus einer gesicherten Weltanschauung, aus seinen Fähigkei­ten und seinen Leistungen heraus schätzt. Das Schlimmste, was der Liberalismus und Marxis­ mus   an dem deutschen   Volk verbrochen habe, sei die Zerrüttung in dem einzelnen Menschen, seien Minderwertigkeitsgefühle gegenüber anderen Völ­kern gewesen, die bei dem deutschen   Arbeiter so weitgehend gewesen sein, daß er sich selber Proletarie r(.l) n a n n t e. Dieser Le­bensverneinung, schloß Ley, setzen wir Nationalsozialisten die Lebensbejahung, die Le­bensfreude entgegen.
Pressefreiheit im Dritten Reich. Das Geheime Staatspolizeiamt in Karlsruhe   hat dasHochrhci- nischeVolksblatt" inSäckingen wiederholt beschlag­nahmt, weil es in den letzten Tagen Artikel mit ver st eckten Angriffen gegen Na­ tionalsozialismus   brachte. Der Verant­wortliche Redakteur, Dr. Stratz, wurde in Schutz­hast genommen.
Zwölf Millionen Chinesen hungern... Shanghai  . Gegen 12 Millionen Menschen an de« Äser« des Gel­ ben Flusses   bis nach Huna« leiden Hungersnot infolge der vorjähri­gen langandauernden Dürre. Zn Nanking werden rund 2 8.8 8 8 Menschen aus öfsenttichen Mittel« gespeist. Aus der Umgebung von Nanking werden zahlreiche Todesfälle gemeldet. Die Bevölkerung benützt Ton­erde zur Herstellung der Nahrung.
Rordameritanische Ländereien durch Sandstürme für hundert Zahre vernichtet