Nr. 79
Mittwoch, S. April 193S
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Gehört die Prager Universität den Hakenkreuzlern? Scharfe Interpellation des Genossen Nießner
Prag. Im Namen unserer Senatsfraktion hat Genosse Nießner im Senat eine Interpellation eingebracht, die sich mit der Bersammlung der völkischen Studenten am 30. März im Carolinum und mit der Teilnahme der Rektoren und zahl­reicher Professoren der beiden deutschen Hochschulen beschäftigt. ES wird festgestellt, daß man es als uner« hörten Exzeß bezeichnen muß, wenn sich ein Student herausnimmt, von einem großen Teil der Hörer als von.Hergelaufenen" zu spre­chen oder die anwesenden Pressevertreter vor einer Störung der Bersammlung zu warnen. Di« Pro­fessoren fanden es aber nicht für notwendig, diesen Exzessen entgegenzutreten, ja der Rektor Professor Grosser billigte diese Exzesse dadurch, daß er am Schluß selbst das Wort ergriff. In Anwesenheit der Rektoren und Professoren und mit deren offenbarer Billigung wurde dann eine Entschließung angenommen, welche im Zusammen­hang mit parlamentarischen Interpellationen von einem.wüsten Treiben einer politi­schen Unterwelt" sowie davon spricht,.daß di« deutschen Hochschulen durch verantwortungslose Polittk und durch wilden Haß zu einem Zentrum dunkelster Agitation gemacht werden" Ausdrücke wie.deutschblütig",.Einsatz­bereitschaft" und ähnliche, wie sie teils in der
Red« eine- Studenten, teils in der Entschließung selbst Vorkommen, gehören zum ständigen BÄalubar hakenkreuzlerischer Agitation. Alles da»", so heißt e» in der Interpellation weiter,wurde von den Rektoren und Professoren der deutsche« Hochschule  » widerspruchslos binaenommeu und auf diese Weise di» Nniversität zum Bodo» einer frech»» hakenkreuzlerische» Agitation ge­macht. Die Ausführungen, welche der Rektor der deutschen Universität, Herr Prof. Dr. Grosser, am Lkchluffe«achte, unterstrichen noch dies« Metho­den und«S muß au» ihnen gefolgert werden, daß die beiden Rotoren und ei« Teil der Professoren der deutschen Hochschule mit diese« Ausführungen über- ein sii m m en. ES bedarf keiner nähere« Erörterung, daß ein» solche BorgangSweise geeignet ist, de» Frieden und die Ruhe im Staate zu gefährden und bei eine« großen Teil« auch der deutschen Bevölkerung tiefst» Entrüstung bervorzurusen. Insbesondere die A r» beiterschaft ist nicht gesonnen, sich die Hetze hakenkreuzlerischer Pro- fessorenundStudentenlüngergefal. lenzulassrn. Wir stellen daher an di« Swsamtregream, die Anfrage, wa» sie zu tun gedenkt, um endlich einmal diese« Treibe» Einhalt zu t» u.
DasHeil Hitler 1 des SHF-Mannes Sonntag, den 24. März, sollte in dem Orte C h i r l e S bei Muglitz eine öffentliche sozial- dcmokratische Bersammlung stattfinden. Der Be­ginn war für 2 Uhr festgesetzt worden. Lange vor Lieser Zeit besetzten zirka ISO Anhänger der SHF, die aus dem ganzen Müglitzer und Hohen« städter Gebiet zusammengetrommelt worden waren, den Saal. Sie vergnügten sich zunächst damit, durcheinander sogenannte nationale Lieder zu singen, etwa ihren Schlager.SHF marschiert, Konrad Henlein   führt". In dieser Stimmung, di« bei ihnen natürlich nationale Hochgefühle aus« löste, rief ein gewisser Hubert Haupt aus Rit­tau, als immer wiederHeil" gebrüllt wurde, in den SaalHeil HitIer". Er wurde sofort von einem unserer Parteigenossen, dft zirka 100 Mann stark anwesend waren, gestellt. Zwanzig Mann und später namentlich verzeichnete Zeugen riefen sofort den Henlein-Leuten zu, daß sie da­mit ihre wahre Gesinnung geoffenbart hätten. Um%3 Uhr wollte der Einberufer der Bersamm­lung, der sozialdemokratische Vizebürgermeister Bock aus Müglitz, zu sprechen beginnen. Er wurde niedergebrüllt und konnte sich zunächst über­haupt nicht verständlich machen. Ter Müglitzer Advokat V a n i c e k, der die Krawallmacher an­führte und der sich als ihr Sprecher produzierte, rief Bock zu:Sie werden den Vorsitz nicht füh­ren." Er schlug auch gleichzeitig einen anderen Vorsitzenden vor, nämlich einen gewissen Julius Zirm aus Muglitz, einen angehenden Ingenieur. Als Bock darauf nicht einging und sagte:Ich erteile dem Redner, Kreissekretar Zischka aus Sternberg  , das Wort", schrie Vanicek, der sich auf eine Bank gestellt hatte, in den Saal:Ausge­schlossen l Sekretäre dürfen überhaupt nicht reden I" Unser Genosse Zischka wiederholte sofort den Aus­ruf Banikeks und rief die Versammlung zum Zeu­gen dafür auf» daß dieser Ausspruch so gemacht worden war. Nun setzte ein ohrenbetäubender Lärm ein, so daß es klar war, daß die Bersamm­lung überhaupt nicht erst beginnen sollte. Sie wurde denn auch von unserem Vorsitzenden ge­schloffen, worauf Gendarmerie den Saal räumte.
krdauliches von der SHF Beziehungen zu Krebs Nst dieLidovö Noviny" berichten, wird in Deutschland   nicht nur fieberhaft gerüstet, sondern man schenkt auch große Aufmerksamkeit dem Spionagedienst. In Ländern, wo es deutsche Minderheiten gibt, haben die Beauftrag­ten des reichsdeutschen Spionagedienstes beson­dere Fragebogen bekommen, in denen nach ge­wissen militärischen Einrichtungen de» betreffenden Staates geftagt wird. Auf dem Fragebogen für die Tschechoslowakei   befinden sich auch Rubriken über die Organisation der Sokoln, der Gendar­merie und der Polizei. In der Tschechoslowakei  soll eine Anzahl von Mitgliedern der SHF an dieser Fragebogenaktton beteiligt gewesen und' verhaftet worden sein. Der Leiter der in der Tschechoslowakei   arbeitenden Spionage ist ein Dr. S ch w a rz aus München  . In einem zweiten Bericht verweisen die Lüwvi Noviny" auf die Auslandsreisen de» Architekten Heinrich Rutha   aus Bad KunnerS- dorf, der einer der führenden Funktionäre der SHF ist. Danach fand am IS. März in Prag  
eine Beratung von Funktionären der SHF statt, die bis früh dauerte und an der Rutha teilnahm. Am nächsten Tage, am 16. März, fuhr Rutha von Prag   über Reichenberg und Friedland nach Gör­ litz   und von dort über Dresden   nach Leipzig  . Da­bei erzählte er, daß er sich in Görlitz   mst dem ehe­maligen hakenkreuzlerischen Abgeordneten KrebS treffe, der bekanntlich in Deutschland   die Aktton gegen die Tschechoslowakei führt.Lidovs No­viny" bemerken dazu, daß die SHF verpflichtet sei, diese ihre Beziehungen zu reichsdeutschen Stellen aufzuklären, sonst haben ihre loyalen Be­teuerungen keinen Wert.
Scheinheilige Empörung Schreckensurteile in Kowno  '* Das ist der Titels mit dem die Schriftleiter­presse, vomNovdb ohmischen Tagblatt" ange­fangen bis zu den Provinzblättern, die Urteile im Memelprozeß kommentiert. Was ist geschehen? Ein paar Hallnkreuzler, die im Auftrage reichs­deutscher Stellen dort Spionage getrieben und einen Fememord begangen haben, sind zum Tode verurteilt worden. Vollzogen wurden die Urteile noch nicht. Warum entsetzt sich dje völkische Presse? Ist dasNovdb. Tagblatt" ein Gegner der Todesstrafe? Mit nichten und mehr als einmal hat es für sie plädiert. Regt es sich darüber auf, daß Spionage im Frieden mit Tod bestraft werden soll? Wer vor ein paar Wochen sind doch zwei Frauen, deutschnationäle Frauen, wegen die­ses Deliktes von den Henkern Hitlers   geköpft worden. Am 30. Juni wurden in ganz Deutsch­ land  'ohne jedes Gerichtsverfahren haufenweise Menschen inamtlichemAuftrag« um­gebracht» aus dem Bette geholt und erschossen, die Reichsregierung hat diese offenkundigen Morde gebilligt, kein einziges unserer völkischen Blätter hat da von ,/Schreckensurteilen" ge­schrieben. Göring   hat sein unglückliches Werk­zeug, den armen Teufel vqn der Lubbe, mit Gift blöd gemacht und dann köpfen lassen. Bei keinem Bolle der Well ist eine solche Bestialität denkbar, daß ein Irrsinniger hiugerichtet würde, auch wenn er ein Möider wäre. Er war aber kein Mörder, auch keinHochverräter", nicht einmal ein Brandstifter, sondern nur da» Werkzeug eine» mit allem Respekt zu sägen Ministers des völkischen Deutschland  . Und in Oesterreich  : Weisel, Wallis   ch, Minnichreiter. Und neun andere Opfer von Schreckens­urteilen, einer Schandjustiz, keineHochver­räter", sondern Verteidiger der Verfassung gegen eine eidbrüchige Regierung. Wir sind keine An­hänger der Todesstrafe. In der demokratischen Republik   Deutschland   ist in 14 Jahren kein To­desurteil wegen politischer Delikte gefällt und daher auch keines vollstreckt worden, obwohl es an Mördern und Verbrechern namentlich in der ideologischen Nachbarschaft des gegenwärtigen Reichskanzlers nicht fehlte und dieser hat ja die überführten Mörder von Potemka zu seinen Kameraden" erhoben. In zwei Jahren Hitlerregierung floß das Blut in Strömen. Und zu alldem hat dasNordb. Tagblatt" nicht nur geschwiegen, sondern die offiziösen Rechtfertigun­gen dieser Verbrechen durch den deutschen   Nach­richtendienst gewissenhaft abgedruckt. Und nun entsetzt eS sich, da ein paar Nazi wegen Mordes verurteilt wurden. In Hitlerdeutschländ ist das Richtbeil stumpf und der Henker milde geworden, aber die Httlein-Preffe bekommt menschliche An­wandlungen, weil in Kowno   einmal der Henker gegen die braunenMörderin Aktton treten sollt
Wieder ein paar Nazi verhaftet Die Troppauer Polizei lieferte in die Haft d«S KreiSgerichteS in Troppau   den 38 Jahre allen Magazineur Rudolf Maier sowie den 31jäh- riqen Kaufmann Franz Zohner, beide aus Komeise bei Jägerndorf  , ein. Beide sind tschecho­slowakische Staatsangehörige und arbeiten ins­geheim zugunsten der nationalsozialifttschen Be­wegung. Wie von der Gendarmerie festgestellt wurde, standen die beiden Verhafteten in Ver­bindung mit reichsdeutschen SA- Führern; sie sind auch verdäiAig, tschecho­slowakische Staatsbürger in Deutschland   angezeigtzu haben. Venkor* gegen die SHF DaS Zentralorgan der tschechischen Agrarier berichtet über die Vereinigung der Rosche  -Gruppe mtt der SHF und stellt fest, daß eS sich Rosche um die Sicherung seines Mandate» handelt. Da» Blatt knüpft dann daran noch folgende charakteristische Bemerkung: HeuleinS Bewegung droht da», dem der Hitleris. mu» erlegen ist,-IS er zur Macht kam. Die wird di« Dienerin de» großkapita- lisiifche« Flsigel». Rosche» Einfluß wird Henlein   auf di« Städte beschränken. Die verhält- »iss  « im»«»ttche» Lager sind bisher nicht klar» e» scheint, da» Selbftbewußtsein Henleins verur­sacht de» Verlust seiner verstandesmäßige« Orien- tterung. Stärke mutz nicht Sieg bedeute«, in»»«- sonders, wenn sie««organisch und stimmungsmä- ßig wächst. Sie ruft sibermäßigr Hoffnungen her- vor, welche sie nicht erssillt. Im plötzlichen Auf- stieg ist«ft der Keim de» Niedergänge». Auch über di« Verhaftungen in Settenz be» ttchtet derBenkov" unter dem TitelAntistaat­liche Tätigkeft der Mitglieder der Heimatfront". DieRundschau" gegen die Völkerverständigung Die»Ltundschau" öffnet ihre Spalten«inein nationalsozialifttschen Lehrer, der es notwendig hat, sich unter dem Decknamen T e l l zu tarnen, weil er im bürgerlichen Leben einen recht unger­manischen Namen führt. Der HerrTell" regt sich darüber auf, daß die sozialdemokrattschen Lehrer eine PädagogischeWoche in Teplitz-Schönau   veran­stalten und welche Frechheit für diese Ver­anstaltung auch werben. ES wiederholt sich daS alte Spiel, jedeSmal wenn die sozialdemokrati­schen Lehrer eine pädagogische Tagung veranstal­ten, wissen die völlischen Hetzer innerhalb der Lehrerschaft nicht» anderes als zu schimpfen und zu verdächtigen. ES gibt natürlich keinen Lehrer, der nicht weiß, daß die Teplitzer Pädagogische Woche eine Veranstaltung der sozialdemokrattschen Lehrer ist. Die Redakteur« derRundschau? mö­gen sich davon selbst überzeugen und irgend einer» Lehrer ftagen. sie werden dann sofort finden, daß ihr Berichterstatter mit der Wahrheit auf Kriegs­fuß lebt. Mit dem abgetakelten Nazilehrer brau­chen wir unS nicht weiter beschäftigen. Wesentlich anders liegt die Sache mit derRundschau" selbst. Die Pädagogische Woche in Teplitz-Schönau  ^dient einschließlich der Erziehung zur Völ­kerversöhnung. Daß dieRundschau" an einer Verständigung der Völker kein Interesse hat, wußten wir schon lange, daß sie eS aber für not-, wendig hält, diese ihr« wirkliche Gesinnung im Drucke festzulegen, ist nicht nur neu, sondern auch erfreulich. Für künfttg aber empfehlen wir ihr, vor allem ihre Berichterstatter zur Wahrheit zu erziehen. Damit dieser famoseTell" noch ein wenig gelber wird, als er ohnedies schon ist, teilen wir ihm auf diesem Wege mit, daß bis heute schon mehr ständige Teilnehmer angemeldet sind als ihm lieb ist. Da aber sehr viele Lehrer sich erst kurz vor Beginn anmelden, wird die Teplitzer Tagung die größte werden, welche die sozialdemokrattschen Lehrer bis jetzt abgehalten haben. I. H.
Familientragödie in todositr Dem Gastwirt-Pächter in derTschisch- kowivcr-Bierballe" in Lobofitz, der diese» Gasthaus fett einigen Wochen bewirtschaftet«, ging es sehr schlecht. Er geriet durch diesen schlechten Geschäfts­gang kn Schulden. Am letzten Freitag kam nun auch der Steuerexekutor in das Haus, um eine Pfändung vorzunehmen. Das brachte die Familie zur Verzweiflung. Am Samstag abend» um 9 Uhr schloffen sie das Geschäft zu. Sie legten sich zu Bett und öffneten vorher den Gashahn. In einem Abschiedsbrief teilten sie der Nachwelt mit, daß fir einverständlich aus dem Leben geschieden find. Die Wohnung war versperrt, Fenster>md Türen gnt verstopft. Erst am Sonntag, dem 31. März, abends» nnrrde man aufmerksam» daß ettva» nicht in Ordnung sein könne und verständigte die Poli­zei. Die Wohnung wurde dann mit Gewalt ge­öffnet: man drang ein und fand dir Leichen. Der herbeigerusene Arzt stellte fest» daß der Tod der drei Menschen schon vor 18 Stunden eingetretenj war. Es handelte fich um den Gastwirt Ernst Offeldm, seine Mutter Emma und seinen Bruder Rudolf. Schuld an dieser Tragödie ist die Wirt- schastskrise.
Renaudel gestorben Wie aus Paris   gemeldet wird, ist am 2. April in Palma   de Malorca auf der Insel Maiorca einer der bedeutendsten der in der französischen Arbeiterbewegung wirkenden Männer, Pierre Renaudel, der dort wegen einer ernsten Krank­heit seit längerer Zeit zur Kur war, gestorben. Renaudel war nicht nur in Frantteich, sondern wett darüber hinaus in der ganzen Internationale bekannt und geschätzt. Er hat als Journalist an­gefangen, war Redakteur der von Jaurä geleiteten Humantte" und später des BlattesLa vie socttlliste"^ 1914 wurde er für das Departement Bar in die französische   Kammer gewählt, wo er bald durch sein Wissen und durch seine Redner­gabe hervortrat und durch seinen Idealismus und durch seine unbeugsame Rechtlichkeit sich hohe Achtung well über den Kreis seiner politischen Freunde hinaus erwarb. Auch in der Internatio­nale trat Renaudel als Bertteter der französischen  sozialistischen   Partei öfter auf und auch da war er außerordentlich geachtet und geschätzt. Politisch stand Renaudel schon seit Jahren auf dem rechten Flügel und trat für die Beteiligung der fran­ zösischen   Sozialdemokratie an der Regierung ein­blieb aber mit seinen Auffassungen stets in der Minderheit gegenüber dem unter Führung Blums stehenden Zentrum und dem linken Flügel der Partei, die in eine Koalitionsregierung nur unter bestimmten, genau festgesetzten Bedingungen ein­treten wollte, an denen sich die Zusammenarbeit der Sozialdemokraten und der Radikalen in Frank­ reich   innerhalb einer Regierung immer wieder zerschlug. Schließlich traten die entschiedensten An­hänger der Regierungsbeteiligung aus der fran- zösffchen Sozialdemokratie aus, unter ihnen neben Deal und Marquet auch Renaudel. Trotz des politischen Gegensatzes zu seinen ehemaligen Freunden aber hat Renaudel bei diesen an Wert­schätzung seines Geistes und Charakter» nicht ver­loren. so daß ihm, der im 64. Lebensjahr gestor­ben ist. in den Kreisen der französischen   Sozialisten ein dankbares Gedenken bewahrt werden wird.
Oer Terror DaS DarmstädterSvndergerichk verurteilte den 23jährigen Michael K. aus Mainz  - Bretzen wegenHochverrats" zu zwei- «inhalbJahren Zuchthaus und drei Jahren Ehrverlust, weil er in» Oktober vorigen Jahres eine Kundgebung für den status yuo, die im Saargrbiet st a 11 f a n d, besucht hatte.
Statt Tod fünf Jahre Kerker Linz  . Der Oberste Gerichtshof hat daS kürz­liche Todesurteil des Welser Geschworenengerichts gegen dkn Nationalisten Hermann Oder auf­gehoben und die neuerliche Durchführung de» Pro­zesses angeordnet. Hermann Oder batte sich daher neuerlich vor den Welser Geschworenen zu ver­antworten, welche ihn im Sinne des Sprengstoff­gesetzes schuldig befanden. Tas Gericht verurteilte Oder jedoch nur zu fünf Jahren schwerem Kerker. vis jetzt sechs Wahllisten In Jugoslawien  Belgrad.  (AP.) Der frühere Justizminister Maximowiö wird-bei den Wahlen mit einer eige­nen Landesliste auftreten. Bisher sind folgende sechs Listen für die Wahlen vom 8. Mai aufgestcltt worden: 1. Regierungsliste I e f t i L(unterstützt von Regierungspartei, einigen Radikalen und Bauernüündlern, sowie Außenseitern der Kroaten. Slowenen und Bosnier), 2. Oppositionsliste M a- cek(unterstützt von Kroaten  , Demokraten und Bauernbündlern des linken Flügels, ferner von einigen Radikalen und Slowenen, deren Gros für Stimmenthaltung eintritt), 3. Liste der Jugosla­wischen Volkspartei(Hodgera), 4. Sozial­demokratische Liste Topalowiö, 8. Liste der nationalen Ständebewegung Zbor(L j 0 t i ö), 8. Liste der früheren Regierungspartei(Jugosla­wische Nationalpartei) Maximowiä. ES ist mög­lich, daß bis zum letzten Termin, dem 16. April, noch weitere Listen eingereicht werden.
endlich Frieden In Südamerika  ? Santiago de Chile.  (Tsch, P.-B.) Am Mon« tag wurde inoffiziell bekannt, daß Bolivien   und Paraguay   die argentinisch  -chilenische Formel für den Frieden im Gran Eharo angenommen haben. Die chilenische und die argentinische Regierung haben die Bereinigten Staaten von Brasilien   und Peru   offiziell zur Teilnahme an den Friedensver­handlungen eingeladen.
Verlängerung des Kompensationsvertrages Mit Ungarn  . Zwischen der tschechoslowakischen und der ungarischen Regierung wurde am SamStag ein Ab­kommen über die Verlängerung der KompensationS- regelungen vom 4. Full und 1. Dezember 1934 ge- troffen. Bis auf einzelne Aenderungen der Kontin­gente für einig« Warengattungen, deren Zweckmä­ßigkeit sich bei der Durchführung ergab, bleiben die beiden Regelungen bis zum 18. Mai d. I. un­verändert in Geltung,