Seite 4 Mittwoch, 3.«prll 1933 Nr. 7S i 1934 im Gundorfer Wald bei Leipzig an der" 17jährigen Asgard Bärtholt vergangen und sie Und elNk entsetzliche Explvsi0N dann m em m der Nahe befindliches Schleusen-. 1’ or' I erhalten sehr gute zum Betrage von wurde« sofort g e t ö t e t, 44 wurden verletzt und 500 erlitten eine Zerreißung des Trommelfells. Alle Fensterscheiben in den Nachbarhäusern sind infolge des riesigen Luftdruckes zertrümmert worden. Die Bevölkerung, die von Panik ergriffen wurde, flüchtete auf die Hügel * In der Prager deutschen Arbeitersendung am kommenden Sonntag spricht nicht, wie irrtümlich angegeben,- F. Freyberg, sondern Dr. O t t o Löwe, und zwar über„C h e l L i c k y". Dampfer mit 21 Maa« gesunken Mulden. Der mandschurische Dampfer „H c chri", der am 30. März aus Chinhuangkao (Golf von Tschili) ausgelaufen und bei Shan- haiklvan in einen Sturm geraten war, ist gesunken. Die Besatzung von 21 Mann ist verloren. Bei dem Bau einer Brücke über den Fluß Bernardhnka bei Kali sch(Polen ) stürzte ein Gerüst ein; fünf Arbeiter stürzten in den Fluß, von denen zlvei den Tod fanden. Vier andere Arbeiter erlitten schwere Verletzungen. Eine Anzahl Arbeiter kam mit leichten Verletzungen davon. rsücrnculSkcNcn Schlaffer und Wenzel verhört Im Fall Dr. Gach fanden Dienstag die ersten Verhöre vor dem Untersuchungsrichter Dr. Prusa statt. Als erster wurde Dr. Emil Schneeberger als Vertreter der Mutter Dr. Gachs einvernommen. Hierauf folgte das Verhör mit Professor S ch I offer und mit seinem Assistenten Doktor Wenzel. Die Einvernahme der Externärzte, die die Erklärung unterzeichnet haben, mit Doktor Gach nicht weiter arbeiten zu wollen, wird an einem der nächsteu Tage stattfinden. in Korea S o e n T. InKorea, in der Provinz Kan Sowjet-Luftschiff Leningrad . Das Luftschiff„W 11" landete Dienstag früh auf seiner ersten größeren Fahrt, von Moskau kommend, in Leningrad . Das Luftschiff gehört zu dem Luftschiffgeschwader „Stalib", das aus acht Luftschiffen bestehen soll und für das seinerzeit die Regierung und die Gesellschaft„Offoaviachim" 80 Millionen Rubel zur Verfügung gestellt hatten. Programm der Pädagogischen Woche in Teplitz-Schönau Das endgültige Programm der Pädagogischen Woche steht nun fest. Es sieht vor: Sonntag, den 14. April, abends 8 Uhr: Feierliche Eröffnung und Begrüßungsabend.— Montag, 15. April, vormittags 9 Uhr: Professor Dr. Alfred Kleinberg(Karlsbad ):„W ie betreibe ich in Geschichte und Muttersprach eVöl- kerversöhnung?"; nachmittags 3 Uhr: Aus sprache. — Dienstag, den 16. April, vormittags 9 Uhr: Doz. Dr. P k i h o d a(Prag ):„DerGe- danke der Völker» eriöhnungin den neuen Lehrplänen für Volks-, Bürger- und Mittel schulen." Nachmittags 3 Uhr: Uebungsschullehrerin Wilhelmine Tischer (Aussig ):„SSie wirke ich für die Völker- verständigung in der Volksschule?"— Mittwoch, den 17. April, vormittags 9 Uhr: Aussprache. Um 11 Uhr spricht Minister Tr. Ivan Derer über:„Wie kann derLehrer für die Völkerverständigung wirken?" Abends 8 Uhr: Lehrer Benno Bräuer(Böhm.-Leipa): „Esperanto und Bölkerversöhnung." — Donnerstag, den 18. Avril, vormittags 9 Uhr: Univ.-Prof. Dr. Emanuel R ä d l(Prag ):„W i e lö st di e Demokratie nationale'Konflikte?" Alle Vorttäge finden im städttschen Kurhaus statt. Die Teilnehmergebühr beträgt 25 Ke, der Besuch des Einzelvortrages kostet 5 KL. Das Schulministerium hat allen Teilnehmern einen generellen Urlaub erteilt. Hievon verständigen die Teilnehmer einfach die Schulleitung. veranstaltet. Ter Besuch ist unentgeltlich zugänglich. Auswärtige Teflnehmer Unterkunft und Verpflegung 166 KL für die ganze Dauer der Veranstaltung. Junglehrer zahlen 120 KL. Tas Eisenbahnministerium hat den Teilnehmern die LOprozentige Fahrpreisermäßigung erteilt. Zu ihrer Beschaffung ist aber sofortige Anmeldung notwendig. Anmeldungen und Auskünfte bei Prof. Dr. Ludwig Kohler, Teplitz-Schönau , Duxerstraße 16. Achtzig Todesopfer einer Explosion iw Mukdener Arsenal Schanghai. Wie die Zeitung»Dung Shumpao" erst jetzt meldet, soll im A r s e 1t n I in Mulden am 30. März ein Großfeuer ausgebrochen sein, das a ch t z i g Todesopfer gefordert und außerordentlich großen Schaden angerichtrt hat. Das Feuer wird auf eine Kesselexplosion zurückgeführt, die, wie vermutet wird, durch Sabotage herbeigeführt wurde. Das Standrecht sei sofort verhängt sowie der Bizedirektor des Arsenals und mehrere Arbeiter seien bereits verhaftet worden. Nach einer weiteren Mitteilung find biS jetzt 64 Tote geborgen worden. Die Explosion war so stark, daß mehrere Tote zweiMeilen vom Arsenal entfernt gefunden wurden. Die japanische Polizei hat 13 Berhafttmgen vorgenommen. Sturm-Opfer. Die Zahl der Opfer des orkanartigen Sturmes vorletzten Samstag in der A d r i a ist inzwischen auf 32 gestiegen. Man hat jede Hoffnung aufgegeben, die 20 noch fehlen den Fischerbarken und ihre Besatzung bergen zu können, so daß sich die Zahl der Opfer noch mehr als verdoppeln würde.— Eine Seebarkaffe, die am Sonntag morgens von Aja er io(Korsika) verschwunden war, ist im Sturm gekentert und an den Strand geworfen werden. An Bord befan den sich der Besitzer sowie ein Beamter des Polizei präsidenten von Ajaccio und dessen fi'mfiähriger Sohn.- Von den drei Insassen fehlt jede Spur. Man vermutet, daß sie den Tod in den Wellen gefunden haben. Die Skandalaffäre Wilhelm Habsburgs. Wir haben schon einmal über die schmutzige Affäre be lichtet» in die„Seine Kaiserliche Hoheit der Herr Erzherzog W i l h e l m" in Paris geraten ist. Ein Fräulein Paula C o u y b a, zu der der Erzherzog sehr intime Beziehungen hatte,'ist wegen großer Betrügereien verhaftet worden. Die Pariser Presse behauptete, daß Wilhelm Habsburg aus dLm Gelde, das die Couyba durch Betrügereien beschafft hatte, sehr große Beträge bekommen hatte, und verlangte die Verhaftung des Habsburgers wegen Mitschuld am Betrug. Die österreichische Gesandtschaft intervenierte für den Habs burger. Nun fand die erste öffentliche Verhand lung.in dieser Angelegenheit statt. In der Ver-, Handlung wurde erzählt, daß, als Paula durch eine Betrügerei 35.000 Franks beschafft hatte, der Habsburger plötzlich in der Lage war, Schulden, die er fest Jahren gemacht hatte, zu bezahlen.„Ist das nicht ein Beweis, daß Paula Couyba den Erz herzog ausgehalten hat?" fragte einer der Rechtsanwälte. Im Kreuzverhör erging es dem,,,_._ Habsburger jchr schlecht. Als der Richter einem aus dem B u rgenlande über die letzte Volts-^Mosserstofftank explodiert. SiebenArbetlerjinder Umgebung der Stadt, Rechtsanwalt, der dem Habsburger durch Fragen unangenehm wurde, einwandte, daß Seine Kaiserliche Hoheit doch hier nicht als Angellagter stehe, antwortete der Rechtsanwalt:„Es ist niemand hier, der ihn für unschuldig hält, außer Ihnen, Herr Richter, da er selbst sich ja fortwährend verteidigt." Paula Couyba war sehr erbittert, well ihr Geliebter sie, nachdem sie ins Unglück geraten war, verlassen und preisgegeben hat und nur noch daran denkt, sich selbst aus der Affäre zu ziehen; ihr Verteidiger erklärte schließlich, sie werde jede weitere Aussage verweigern, wenn nicht auch gegen Wilhelm Habsburg die Untersuchung eingeleitet würde. Die Verhandlung wurde schließlich vertagt. Lebensmüde. Am Dienstag morgens wurden am linken Ufer der Zwitta in Obran bei Brünn die Leichen eines unbekannten Mannes und einer Frau aufgefunden, die beide durch Erschießen geendet haben. ES handell sich offenbar um M o r d und S e l b st m o r d. Dokumente wurden bei den Leichen nicht vorgefunden. Die Frau war etwa 20jährig, der Mann«tzochte etiva 26 bis 27 Jahre alt gewesen sein. Im Hute hatte er ein Monogramm B. I.— Der Wiener Abendzug der elektrischen Lokalbahn Wien— Preßburg hat vor der Grenzstation Berg eine Frau überfahren. Zwei Wagen und die Maschine gingen über die Frau hinweg. Ob Selbstmord oder ein Unfall vorliegt, konnte noch nicht festgestellt werden. Bei der Toten wurden keine Dokumente vorgefunden. Berurteilt« Spione. Das Belgrader Gericht fällte Montag das Urteil gegen Irene Mesleny und ihre Mitschuldigen, die der Spionage zugunsten einer auswärtigen Macht angeklagt wareg. Die Mesleny wurde zu 2 5 Iahren Zwangsarbeit, die Angeflagten Kalman und B a l i n t zu lebenslänglicher Zwangsarbeit und die übrigen vier Angeflagten zu 10 bis 13 Jahren Zwangsarbeit verurteilt. Alle Angeklagten waren des ihnen zur Last gelegten Verbrechens geständig. Der Sterllisator von Bordeaux , lieber Ersuchen der französischen Behörden verhaftete die Polizei Montag in B r ü s s e l den österreichischen Staatsangehörigen Norbert Bartoschek, welcher in Bordeaux Sterilisierungsoperationen vornahm. Norbert Bartoschek gibt sich als Arzt aus, ohne es aber zu sein. Er stammt aus Marien burg, das nunmehr auf jugoslawischem Gebiete liegt, und kam in Belgien mit jugoslawischen Terroristen zusammen. Bei der Verhaftung stellte er jedwede Teilnahme an Sterilisierungsoperationen in Abrede, doch sollen in seiner Wohnung viele ihn überführende Gegenstände gefunden worden sein. Die Sterilisierung ist in Frankreich gesetzlich verboten und wird mit Zwangsarbeit bis auf Lebensdauer bestraft. Die Sterilisierung befindet sick> aber im politischen Programm der Anarchisten. Sämtliche Personen, im ganzen 15, welche sich von Bartoschek sterilisieren ließen, sollen Anarchisten'sein. Hingerichtet. Dienstag ist L e i p z i g der 1905 geborene Richard Albert Stands u ß hingerichtet worden, der vom Schwurgericht in Leipzig wegen Notzucht zu zehn Jahren Zuchthaus und wegen Mordes zum Tode verurteilt werden ist. Standfutz hatte sich am Abend des 15; Mai Der im Programm vorgesehene Vortrag des Außenministers Dr. Edvard Benes mußte infolge außenpolitischer Ereignisse verschoben werden und wird voraussichtlich am 29. April stattfinden. Den ständigen Teilnehmern der Pädagogischen Woche ist dieser Vortrag unentgeltlich zugänglich, In der Zeit vom 14. bis 18. April wird in Verbindung mit der Pädagogischen Woche im städtischen Kurhaus eine große Bücheraosstellung Lehrern und Eltern Westböhmischer Arbeitersport Spitzenführer teilen die Punkte! Das große Sportereignis des Sonntags war das Treffen der beiden Spitzenführer der ersten Klasse, welches unter starker Teilnahme in Altroh lau statffand. lieber 1000 Zuschauer hatten sich eingefunden. Schon das Resultat 4:4 sagt den Richtbeteiligten sehr viel. Aehnlich, wenn auch in klei- nerem Maßstabe, war es in Falkenau, wo sich FFK. Falkenau und Unterreichenau trafen. Nach dramatischem Kampf gewannen die Falkenauer 3:0, obwohl'die Ueberlegenheit nicht groß war. Die Eibenberger Sportbrüder mußten ihr Spiel gegen Atus Karlsbad absagen, weil der Neuschnee fußhoch liegt. Ganz knapp siegte Eger gegen Franze n s b a d, das anscheinend in Form kommen will. Der Sieg N e u d e k s gegen das kampfgewohnte C h o d a u ist sehr beachtlich, der Sieg der ASÄ. Graslitz in Drahowitz ist knapp zu nennen, ebenso der 3:2-Erfolg der Fleißner auf eigenem Platz gegen Fischern. Die Ergebnisse: ASB. Altrohlau gegen ASB. Maierhöfen 4:4, ASV. Neudek gegen Atus Chodau 5:3, Atus Drahowitz gegen ASV. Graslitz 1:3, Atus Franzensbad gegen ASK. Eger 0:1, Atus Fleißen gegen AtuS Fischern 3:2, FFK Falkenau gegen Atus Unterreichenau 3:0. Kommenden Sonntag spielen Unterreichenau gegen Altrohlau , Eibenberg gegen Fischern, Chodau gegen Drahowitz, Karlsbad gegen Eger, Falkenau gegen Graslitz, Maierhöfen gegen Neudek und Fleißen gegen Franzensbad . Stand der Meisterschaft: loch gestürzt, in dem sie durch Ersticken den Tod fand. Rückgang der Slowenen-Ziffer in Kärnten, kyonando, ist M o n t a g nachmittags ein in einer Aus Wien wird berichtet: Rach den Meldungen Stickstoff-«nd Düngemittelanlage angebrachter| zählung, bei welcher die kroattsche Minderheit im Vergleiche zum gesamten Bevölkerungszuwachs nur einen geringfügigen Rückgang aufwies und sich ziffernmäßig auf dem Stande vom Jahre 1923 hielt, folgte nunmehr der Bericht über die Volkszählung in Kärnten. Im Jahve 1923 wurden bei einer Gesamtzahl von 331.842 Seelen in Kärnten 37.292 Slowenen gezählt, im Jahre 1934 bei einer Gesamtzahl von 376.988 nurmehr 26.738 Slowenen, von denen 24.847 die österreichische Staatsbürgerschaft besitzen. Dies bedeutet einen Rückgang von 10.1 auf 6.6 Prozent der Gesamtbevölkerung. Im Jahre 1880 wurden auf dem gegenwärtigen Gebiet von Kärnten noch 85.000 Slowenen gezählt, zehn Jahre später 84.600, im Jahre 1900 nurmehr 75.000, zehn Jahre später nurmehr 66.000 und schließlich sank in den Jahren 1923—34 die slowenische Minderheit zahlenmäßig auf den oben angeführten Stand. Der Rückgang der Slowenen kommt dem Zuwachs der, deutsche» Bevölkerung gleich. „In alletz Bequemlichkeit..."^Derita* lienische Unterstaatssekretär für Luftschiffahrt, General Balle, erllärte während der Debatte im Senat, daß man binnen kurzem in einer Höhe von 1 0.0 00 Metern mit einer Stundengeschwindigkeit von 1000Kilometern, und zwar in aller Bequemlichkeit werde fliegen können. „Schluß mit der Todesstrafe!" Während der Hinrichtung des wegen Mordes zum Tode verurteilten Deckoffiziers Leonard Drigstock im Wandsworth - Gefängnis bei London veranstaltete vor den Gefängnistoren die Engländerin Van der Elst, Gründerin des Vereins. gegen die Todesstrafe, eine große Protestkundgebung, die die Polizei zum Einschreiten veranlaßte. Drei Flugzeug«, die große Flaggen mit der Aufschrift„Schluß mit der Todesstrafe" trugen, kreisten dauernd in niedriger Höh« über dem Gefängnis. Ferner waren große Lautsprecherwagen aufgefahren, von denen Kirchenlieder gespielt wurden. Auf Hunderten von Plakaten wurde gegen die Todesstrafe protestiert Einige Frauen knieten sogar betend nieder und die Menge zerstreute sich erst, als ein Beamter die Nachricht von der Vollziehung der Todesstrafe am Gefängnistor anschlug. Eine« SonderauSflugSzug nach Brünn«nd der Maeocha veranstalten die, tschechoslowakischen Staatsbahnen am 4. und 5.. Mai für Ke 190.—. Einen AusflugSzug nach Sternberk an der Säzava expedieren die tschechoslowakischen Staatsbahnen am 5. Mai für KL 43.— mit Versorgung und Führung. Anmeldungen mit KL 20.—, Anzahlung im Bazar neben dem Wilsonbahnhof, Telephon 383.35. Vom Rundfunk ■MpWilMMrartei aus«len Programmen: Donnerstag : Prag, Sender L: 10.05: Deuffche Presse, 11: Schallplatien, 12.10: Opernatten, 13.45: Leichte Musik, 17.20: Klavierkonzert, 17.50: Deutsche Sendung: Jugendstunde, 18.25 Deutscher Arbeiterfunk: Josef H u d l: Schule und Völkerversöhnung, 18.45: Sozialinfotmationen, 19.15: Wir lernen russisch, 20: Frauenchöre, 20.20: Dichter der Jugend, 21: Orchesterkonzert. Sender S: 14.30: Tanzlieder, 15: Deutsche Sendung: Dr. Sturm: Baugewerbe, 15.20: Chansons.— Brünn 13.35: Deutscher Arbeitsmarkt, 15.55: Orchesterkonzert, 17.30: Voskovec und Werich auf Schallplatten, 17.50:. Deutscher Arbeiterfunk: Dr. B r ü g e l: Neue Bücher für die Arbeitsleser, 19.30: Russische Romanzen. 22.25: Radioschrammeln.—• Mährisch -Ostrau 17.50: Deutsche Sendung: Ziehbart: Vorfrühling im Garten von heute, 18i30: Liederkonzert. MM I« MWlll MM... Fünfzehn verkohlte Leiche« bei lljhorod Man vermutet«och mehr Opfer! u Z h o r o d. Gestern früh gegen halb fünf Uhr geriet ein in einer Entfernung von 300 Meter« vom Lljhoroder B a h n h o f e an der Peripherie der Stadt gelegener Strohschober in Brand. Das Feuer verbreitete sich aber auch auf sieben andere, in unmittelbarer Rühe errichtete Strohschober und ver- nichtete sie alle. Die Feuerwehr Konnte den Brand nur lokalisieren. Der bei den Schobern bedienstete Wächter sagt ans, daß in der betreffenden Rächt mindestenz zwanzig Obdachlose in den Schobern Zuflucht gesucht haben, wes- halb die Brandstätte insbesondere des z u e r st in Brand geratenen Schobers abgesncht wurde. Es wurde« tatsächlich drei verkohlte Leichen gefunden. Später fand man nach völlig verbrannte Knochen zweier weiterer menschlicher Körper. Es besteht die Befürchtung, daß in den andere« sieben Schober««och mehr Menschen verbrannt sind. Der Polizeidirektor von UZHorod, Dr. Herr, ist mit einer Kommission nach der Brandstätte gefahren, um die Brandursache festzustellen. Die Schober waren Eigentum der Bereinigung landwirtschaftlicher Genoffenschaften in Llzhorod und umfaßten insgesamt 50 Waggons gepreßtes Heu und Stroh im Werte von 200.000 Kronen. Die Schober waren gegen Feuer versichert. In den Abendstunden wurden bereits die verkohlten Reste von 15 Menschen gezählt und teilweise durch Aussagen der entkommenen und von der Polizei durch eine Razzia aufgegriffenen Landstreicher identifiziert. Die Kommission hat feftgestellt, daß eines der Opfer den Schädel zertrümmert hatte. Das geschah vermutlich während des verzweifelten Versuches, dem Bmnd zu entfliehen. Da noch immer nicht alle Schober ausgebrannt sind, besteht die Möglichkeit, daß sich die Zahl der so grauenhaft umgekommenen Menschen noch erhöht. Die Schober waren für die» obdachlosen Landarbeiter, die zum Wqinanbau herbeiströmten, die e i n z i g e Unter k u n f t. Die Ursache des Brandes soll ein weggeworfener Zigarettenstummel sein. Den Brand eines der Schober hatten die Leute angeblich bemertt, aber selbst zu löschen versucht. Er scheint sich dann überraschend schnell ausgebreitet zu haben. ASB. Maierhöfen 16 12 3 1 27 77:29 ASB. Altrohlau 16 9 5 2 25 70:38 ASK. Eger 16 9 4 3 21 35:21 FFK. Falkenau 16 11 1 4 19 60:37 Sportbrüder Eibenberg 15 9 1 5 19 55:41 ASB. Graslitz 16 8 3 5 19 51:43 Atus Unterreichenau 16 7■ 3 6 17 50:37 Atus Fleißen 16 7 2 7 16 43:52 Atus Chodau 16 5 3 8 13 35:45 ASV. Neudek 16 5 2 9 12 49:61 Atus Drahowitz 16 4 3 9 11 31:50 Atus Fischern 16 3 3 10 10 28:56 Atus Franzensbad 16 3 3 10 9 39:65 AtuS Karlsbad 15 2 2 11 8 39:64
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15 (3.4.1935) 79
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