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DER DEUTSCHEN SOZIALDEMOKRATISCHEN ARBEITERPARTEI
IN DER TSCHECHOSLOWAKISCHEN REPUBLIK
ERSCHEINT MIT AUSNAHME DES MONTAG TÄGLICH FRÜH. REDAKTION UND VERWALTUNG PRAG XII., FOCHOVA 62. TELEFON 53077. HERAUSGEBER: SIEGFRIED TAUB . CHEFREDAKTEUR : WILHELM NIESSNER. VERANTWORTLICHER REDAKTEUR: DR. EMIL STRAUSS, PRAG .
15. Jahrgang
Donnerstag, 4. April 1935
Schutzbündler vor Gericht
Zuhörer demonstrieren
Wien.( Tsch. P. B.) Zu Beginn der tonte, daß diese Taten zur Ausrüstung für einen Mittwochverhandlung im Prozeß gegen die 21 kommenden Bürgerkrieg führen mußten, antivorFührer des Republikanischen Schutzbundes stellte tete der Angeklagte:„ Wir haben uns für der Staatsanwalt an den ersten Angeklagten, die Verteidigung der Verfas Major Eifler, einige Anfragen, die sein per- fung vorbereitet". Der Vorsitzende frägt fönliches Verhältnis zu dem ehemaligen Abgeord- fodann über Einzelheiten der Ausrüstung des neten Dr. Julius Deutsch, dem Führer des Republikanischen Schußbundes. Der Angeklagte Republikanischen Schutzbundes , betreffen. weiz persönlich über eine Ausrüstung nichts und gibt an, auch nicht über eine solche sprechen gehört zu haben.
Der Angeklagte antwortete, er habe in Dr. Deutsch bloß seinen Vorgesetzten erblickt. Auf die Frage, ob der Angeklagte von den Ver= handlungen der Regierung mit den Sozialdemokraten im Jahre 1933 wußte, antwortete Eifler bejahen d. Daß diese Verhandlungen zu keinem Ziele führten, erfuhr der Angeklagte erst später.
Staatsanwalt: Jit Ihnen bekannt, wie sich General Körner über die Art äußerte, auf welche Sie die Angehörigen des Republikanischen Schußbundes„ aufreizten"?
Angeklagter: Kann ich mir vielleicht die Antwort bis zu dem Augenblick aufheben, bis Körner selbst erscheint?
Staatsantvalt: Was wissen Sie über die Waffenfunde, namentlich über die in Schivechat gemachten?
Angeklagter: Ich habe mich mit der Frage der Waffen niemals beschäftigt.
Staatsanwalt: Bußten Sie davon, daß ein Betrag von 1.8 Millionen Schilling für den Ankauf von Waffen ausgegeben worden war?
Angeklagter: Als ich davon erfuhr, erweckte dies bei mir Lustigkeit.
Hierauf stellte der Verteidiger Dr. Preßburger einige Fragen, insbesondere die, ob der Ange= e X" flagte darin nicht eine Gefahr erblickt habe, daß eichen feine Formation bewaffnet wurde. Der Angeklagte enden antwortete, daß es unter den damaligen Umstän daß den leider nicht möglich war, dieser Gefahr gab, aus dem Wege zu gehen. Der Verteidiger verweist ichen auf den Plan, den der Angeklagte ausgearbeitet itleis hat, und fragt nach dessen Ursachen. Der Ange eine ösen flagte antwortet, daß die Beweggründe zu dem Plane die DrohungenderHeimwehren unter Major Pabst waren.
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Verteidiger: Konnte dieser Plan gegen die Staatsmacht gerichtet sein?
Der Staatsanwalt unterbricht den Vertei wirft. biger und sagt, daß der Plan gegen die ische e im to ehren gerichtet sein sollte, doch seien lern die Sozialdemokraten als erste auf die Straße holt. gegangen. Der Verteidiger erklärt demgegenüber: ein Ich konstatiere hier ausdrücklich, daß die Sozial Star demokraten damals Herren von Wien und man Niederösterreich waren. Sie waren in a a= der Mehrzahl. Der Vorsitzende unterbricht den -tels Berteidiger und ersucht ihn, er möge teine politischen Reden" halten. Dr. Preßburger unterbreitet sodann eine ganze Reihe von Anträgen als Beweis über die Loyalität der ehemaligen Führer der fezialdemokratischen Partei: Er schlägt insbeson dere vor, daß der österreichische Bundespräsident Miklas und der Wiener Bürgermeister Seit als Zeugen gehört werden.
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Vorsitzender:„ Haben Sie an der Siẞung des aufgelösten Republikanischen Schutzbundes im Jänner des Vorjahres teilgenommen, in welcher Dr. Bauer gesprochen hatte.
Angellágter:" Jawohl." Der Angeklagte er flärte jedoch, Bauers Rede, von der die Anklageschrift spricht, nicht gehört zu haben. Sollte dies irgendein Zeuge behaupten, dann ist es unwahr, daß Bauer derart gesprochen hatte.
Auf die Frage des Verteidigers Dr. Steiniz, of der Angeklagte alarmierende Nachrichten aus den Kreisen der Heimwehren erhalten hatte, antwortete Löwv, er hätte wiederholt über Heimwehr drohungen gehört.
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Nr. 80
bundes bloß mit der Propaganda- Agenda, keineswegs aber mit militärise en Angelegenheiten befaßt habe. Als der Vorsitzende Bauers Rede an Man ist gewohnt, den Reisen und der GeHand der Anklageschrift zur Sprache bringt, er- schäftigkeit europäischer Diplomaten nach den Erflärt der Angeklagte, daß ihm über eine solche Rede fahrungen von 1914 und seit 1919 mit Vorsicht Bauers nichts bekannt sei. Ueber Waffenverstecke und oft nicht gerade freundlich gegenüberzustehen. habe der Antlagte nichts gewußt. Nunmehr be- Die Erfahrung sagt den Völkern, daß auch die merkt der Vorsitzende, daß die Anklageschrift ihn schönsten Konferenz- Orte, die erlesensten Diners als Organisator der Handgranaten- Erzeugung sowie als speziellen Fachmann für Sprengstoffe bezeichnet. Der Staatsanwalt wendet sich nun an den Angeklagten mit dem Hinweis, daß er als Kreisfommandant wissen mußte, wo die Waffen aus seiner Gegend versteckt lagen. Auch Kreiskommandant Passauer wußte, wo die Waffen seines Kreises hinterlegt sind. Der Angeklagte beharrt auf seiner Aussage, daß er über Waffenverstecke nichts gewußt habe. Sollte Passauer dennoch über Waffenverstecke unterrichtet gewesen sein, erfreute er sich vielleicht eines größeren Vertrauens. Der Vorsitzende stellt. nun die Frage:„ Und fühlten Sie sich dadurch nicht berührt, da Sie doch ein guter Sozialdemokrat waren?" Der
Angeklagter: Reinesweg 3." Staatsanpalt fragt nun:„ Und was geschah schließlich mit den Waffen? Der Angeklagte ant= wortet, er wisse dies nicht, weil er bereits vor dem Als der Angeklagte im weiteren Ver: 12. Feber verhaftet worden sei. Der Staatsanwalt lauf des Verhörs erklärt, die Sozial: fragt sodann über die Mannschaftszahl jenes demokraten hätten, da die Heimweh. Kreises, in welchem der Angeklagte gewirkt hatte. und Déjeuners, die bestorganisierten Reisen den ren derart stark rüfteten, nicht ohne Dem Angeklagten ist die Zahl der Mannschaft Diplomaten anscheinend teine rettenden Gedanken Waffen bleiben können, rufen mehrage: Befaßen Sie für jeden Mann ein Ge- gebrannten Länder weiter vom Kriege bedroht find unbekannt. Hierauf stellt der Staatsanwalt die eingeben, daß die Massen weiter hungern, die aus rere Zuhörer: ,, Bravo!". wehr?" Der Ancelante antwortete:„ Das weiß und daß nach den großartigsten Entrevuen, denen ich nicht." Staatsanwalt: Sie mußten sich gegenüber sich die Monarchenzusammenfünfte doch informieren, ob ieder der 7000 Mann ein alten Stils armselig und spartanisch ausnehmen, Gewehr besaß." Der Angeklagte antwortet:„ Es war nicht mein Recht, nach Waffen zu fragen." Damit war das Verhör Musils beendet und
Der Vorsitzende ermahnt das Auditorium und droht mit der Räumung des Saales, wenn sich derartige Kundgebungen wiederholen sollten.
Hierauf wird der dritte Angeklagte Franz Musil einbernommen, der erklärt, daß er sich nach der Auflösung des Republikanischen Schutz die Verhandlung wurde auf Donnerstag verlagt.
Lodgman
als lcnlein- Ersatz?
Karl Ansorges und Dr. Peters' Pläne für den Fall der SHF- Auflösung
Die„ Prager Presse" meldet in ihrer heutigen Ausgabe aus zuverlässi ger Quelle", daß der gleichgeschaltete Korrespondent des DND( des dem Berliner Propagandaministerium direkt unterstellten Deut. fchen Nachrichtendienstes) Redakteur Karl Ansorge, für den Fall der Auflösung der fudetendeutschen Heimatfront Konrad Henleins die Gründung einer Ersatzpartei vorbereite. Die Führung der ins Auge gefaßten Ersatzpar. tei soll der frühere deutschnationale Abgeordnete Dr. Lodgman- Auen übernehmen. Besonders gefördert werde die Gründung dieser neuen politi. schen Partei von dem Abgeordneten der Rosche- Gruppe Dr. Gustav Pe. ters, der von Konrad Henlein trotz seiner bedingungslosen Einstellung zur Sudetendeutschen Heimatfront" beim Uebergang der Rosche- Gruppe zur Heimatfront brüsk abgelehnt worden sei und nun auf dem Trocke. nen size.
höchstens der Berg Papier , den die internationalen Patte und Verträge bilden, wieder um einige Zoll gewachsen ist. Angesichts des Versagens aller Technit und Staatsweisheit gegenüber dem Elend der Krise und des Fascismus sind die Fachleute aller Branchen in Mißkredit geraten, aber die Diploma ten dürften in Unbeliebtheit immer noch führen. Gäbe es Kämpfe in offener Arena wie beim Fußa ball, so würden die Zuschauer wohl oft über die Streitenden und erst recht über die Schiedsrichter herfallen, um furzen Prozeß zu machen.
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Alles berechtigte Mißtrauen aber gegen eine Zunft, über die heute selbst ihre emeritierten Mitglieder wie etiva Sir Harald Nicolson absprechend urteilen, wird eine sachliche Betrachtung aber nicht hindern können, Leistung und Ergebnis diplomatischer Aktionen, wa sie wirklich vorhanden sind, objektiv festa austellen.
Der Lordsiegelbewahrer Eden, der schon einmal, um die Abrüstungskonferenz zu retten.. Europa bereist hat, ist seit Tagen unterivegs, um für England und Europa einen Ausweg aus der üblen Situation zu suchen, in die beide durch den Bruch des Versailler Vertrages seitens der Hitler- Diftatur geraten sind. E den hat mit Sir Simon, der von Paris tam, zuerst Hitler in Berlin aufgesucht, er unterhandelte dann mit den Führern der Sowjetunion , er flog von Moskau nach Warschau und er triffi heute in Prag ein. Lord Eden hat zum Unter schied von dem Staatssekretär Sir John Simon eine recht glückliche Hand. Sein Moskauer Verhandlungsergebnis kann sich sehen lassen und darf mit aller gebotenen Vorsicht als der Anfang einer flügeren englischen Außenpolitik gewertet werden. England braucht seit dem Weltkrieg,
Die ,, Deutschdemokraten" orden, iar fich die magharische Na- den es als„ Sieger" mit ungeheuren Verlusten be
Nachmittags wurde das Verhör mit dem icher zweiten Angeklagten, Major i. R. Rudolf Löw , eröffnet, nachdem der Versizende bekanntgegeben hatte, daß das Gericht seine Entscheidung betref fend die Vorschläge des Verteidigers Dr. PrezSin burger auf Vorladung des Präsidenten Miklas und des ehemaligen Bürgermeisters Seiß erit im weiteren Verhandlungsverlaufe fällen werde, tionalpartei für den Fall der Möglichkeit zahlt und der das ganze Gebäude des Britischen ebenso über die übrigen Vorschläge der Verteieines selbständigen Vorgehens in den Wahlen prins Imperiums erschüttert hat, nichts so dringend wie diger, vor allem betreffend den Vorschlag Dr. zipiell bereit erklärt habe, neben den Zipser Deut- Frieden. Es ist bereit, den Frieden auch mit Sperbers, der die Beweisführung darüber forDie„ Prager Presse" berichtet weiter über schen auf ihren Listen auch die deutsche Arbeits- Opfern zu erkaufen, weil die englischen Diplomaberte, daß der Republikanische Schutzbund am 12. Besprechungen zwischen Vertretern der und Wirtschaftsgemeinschaft zu kandidieren. ten zum Unterschied von den deutschen auch in det eber 1934 nicht in voller Zahl sich versammelt ei mat front und der deutsch demo- Aus allen diesen Tatsachen ist, so schreibt die Politik zu rechnen verstehen und lieber einen„ fauhatte und sich ebenso an diesem Tage nicht in fratischen Freiheitspartei, die bei" Pr. Pr.", zu ersehen, daß das Chaos im len" Frieden mit Opfern bezahlen, als einen in Marsch setzte, wie dies in der Anklageschrift be- den Verhandlungen durch den bekannten Advokaten deutsch bürgerlichen Lager unge- glorreichen Krieg mit der Existenz des ganzen brihauptet wird. Dr. Dembitti und den Bürgermeister von ahnte Dimensionen angenommen hat und die klei- tischen Weltreiches. Damit aber der Frieden, den Der Angeklagte Lör erklärt unschuldig zu Reichenberg Senator to st ta sowie den Prager nen demokratischen Gruppen vor dem agitationel England braucht, nicht dauernd durch Opfer ers fein. Der Angeklagte leugnet nicht, über Befehl Abg. Dr. Ba ch er vertreten sei. Die deutschdemo- len Ansturm der Heimatfront wie Kartenhäuser kauft werden muß, damit nicht England in Amedes Abg. Dr. Deutsch Handgranaten angetauft zu tratische Freiheitspartei habe sozusagen noch in zusammenbrechen, um in der„ Volksgemeinschaft" rita, in Aften, im Mittelmeer , auf dem Kontinent haben. Er wußte auch über die Antäufe von letzter Stunde ein Wahlbündnis mit den magyari Henleins, möglichst unter Sicherung des eigenen die ganze Beche bezahlt und die andern aus Waffen im Auslande sowie über den Kauf eines schen Parteien gesucht, welche mit gemeinsamen Mandates, aufzugehen und das politische Pro- dem Frieden das gute Geschäft machen, das er Apparates für die Erzeugung von flüssigem Kandidatenliſten in die Wahlen gehen, jei aber gramm, auf das hin sie gewählt worden sind, Hen- freilich bis 1914 immer für England gewesen ist, Sauerstoff, der bei der Erzeugung von Explosiv- über Betreiben der magyarischen Christ leins bekannter Parole ein Volf, ein Ziel zu muß die englische Diplomatie ihr altes Spiel forta itoffen Verwendung findet. Als der Vorsitzende be- I i chio aialen mit ihrem Anbot abgelehntopfern, jeben, überall Gleichgewichtszustände
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