I z U II n u - la e. i- rf er r- «. x*\ X a ffe r« ele I ila I Ha I «N' i* I tta e a ch- !te. 1 tnb »ec P« h-, N a j les?! bea 1 >em r, 1 ana 1 igel] gsa 1 rine] nett 1 Ära I igle I das I Die I 'US- 1 Zu- I tta I t da I rett. I und I Seit 1 000 1 den I die I 2.46 I Latz I ana i inen 1 rnd: I sser- I nzig I 11.7 1 ide>| rta I 87.4 I Sek. I B.56 I I Er- I »tag, I in I d nies 1 ing,, oten I eilt I mit d>ül- Für Stag, I emo- I mt lea IENTRALORGAN DER DEUTSCHEN SOZIALDEMOKRATISCHEN ARBEITERPARTEI IN DER TSCHECHOSLOWAKISCHEN REPUBLIK ERSCHEINT MIT AUSNAHME DES MONTAG TÄGLICH FRÜH. Redaktion und Verwaltung präg xn., fochova a. telefon 53077. HERAUSGEBER: SIEGFRIED TAUB  . CHEFREDAKTEUR  : WILHELM NIESSNER. VERANTWORTLICHER REDAKTEUR: DR. EMIL STRAUSS, PRAG  . Einzelpreis 70 Helltr («imchließlich 5 H«ll»r Porto) 15. Jahrgang Freitag, 5. April 1935 Nr. 81 bedeutsame EmpkLnse in l.äns Prag.  (Amtlich.) Der Präsident der Republik empfing heute in Lana den Vorsitzenden der Regierung Z. Malhpetr und den Minister für aus­wärtige Angelegenheiten Dr. Benes. Der Schutzbundprozeß Wien  . In der Donnerstag-Verhandlung des Schutzbundprozefles wurde zunächst der vierte An­geklagte, Josef Sispela einvernommen. Er erklärte sich auch jetzt für schuldlos. Als der Vor­sitzende dem Angeklagten vorhält, daß er in den mit ihm aufgenommenen Protokollen zugegeben habe, aus der Tschechoslowakei   für seinen Kreis 200.000 Stück Munition erhalten zu haben, er­klärte der Angeklagte, dies sei nicht rich­tig. Der Vorsitzende verliest sodann die proto­kollarische Aussage des Angeklagten. Der Ange­klagte sagt: Ich wurde damals stundenlang ver­hört, da man von mir ein Ge- ständnis haben wollte. Der Staatsanwalt hält ihm sein protokollarisches Ge­ständnis über versteckte Waffen vor. Der Ange­klagte wiederholt, daß er von einem Waffenversteck nichts gewußt habe, und erklärt hiezu weiter, daß ihm bei der Polizei und vor dem Untersuchungs­richter Suggestivfragen gestellt wor­den seien. Darauf kommt es zu einem neuen Kon­flikt zwischen dem Staatsanwalt und den Vertei­digern. Der Vorsitzende unterbricht die Verhand­lung, um dieser scharfen Kontroverse ein Ende zu machen. Nach Wiederaufnahme der Verhandlung wiederholt der Angeklagte Sispela noch einmal nachdrücklich seine heutige Erklärung und schil­dert die Sitzung des Republikanischen Schutz­ bundes   vom Jänner 1934 konform mit den Aus­sagen seiner Mitangeklagten. Hierauf wurden die Angeklagten Johann P o k o r n h und Anton L e ß n i g einvernom­men, die übereinstimmend mit Sispela aussagten. Insbesondere Pokornh betont, daß bei der er­wähnten Sitzung des Republikanischen Schutz­bundes von Kampfplänen nicht gesprochen wurde. Zum Schlüsse wurde einer der Kommandan­ten der Gemeindewache Theodor Schuhbauer verhört, der zugibt, daß er angesichts der wieder­holten Drohungen von feiten der Heimwehren Waffen der Gemeindewache vergraben ließ. Der weitere Angeklagte Wilhelm Kohn erklärt sich gleichfalls für schuldlos.' Volle Taschen oder freie Hände** England über Hitler  Der dem englischen Außenminister Simon nahestehende»Daily Telegraph  " spottet über das von der Londoner   deutschen   Botschaft veröffent­lichte Dementi, in dem bestritten wird, daß Hitler dem englischen Außenminister Vorschläge für ein deutsch  -englisches Bündnis gemacht und die Unter­stellung der ehemals deutschen Kolonien unter japanisches Mandat gefordert habe. Der»Daily Telegraph  " bemerkt dazu, es sei zwar richtig, daß Hitler   für ein Bündnis mit England keine detail­lierten Vorschläge gemacht habe, wohl aber habe er den vergeblichen Wunsch nach einem solchen Bündnis geäußert. Und wenn er auch nicht die Unterstellung der ehemals deutschen Kolonien unter japanischen Schutz gefordert habe, so habe er doch von ihper Herausgabe gesprochen. Der»Observer" faßt das Ergebnis der Ber­ liner   Besprechungen in die Formel zusammen: Hitler   habe»entweder volle Taschen oder freie Hände" verlangt. von(erlös** In Bremen   verboten Berlin  . In Bremen   wurde die Auffüh­rung des SchillerschenD- nCarloS" verbo­ten, weil bei der bekannten SteNeSire, geben Sie Gedankenfreihei t", demonstrativer Beifall eingesetzt hatte. Edens Prager   Besuch Das amtliche Kommunlauee ist durch seine geographische Lage, durch seine Ge­schichte, durch seine gegenwärtige Politik und seine Aspirationen für die Zukunft dafür bestimmt, in Mitteleuropa   eine wahrhafte Friedens­mission zu erfüllen. Einen anderen Ehrgeiz haben wir nicht. Seine Außenpolitik steht jenen zur Verfügung, die für die Erhaltung des Friedens, für die Zusammenarbeit der Völker, für das euro­päische politische Friedenssystem und für die wirk­same Pazifizierungs-Tätigkeit des Völkerbundes arbeiten." Außenamtes W. M.   Strang, Viscount R. Arthur Cranborne und der Parlamentssekre­tär des Geheimsiegelbewahrers H a n k e y, befin­den u. a. Außenminister Dr. Benes  , Kanzler Dr. Samal, die Gesandten Jan Masaryk  , Dr. Flieder und der Chef des diplomatischen Protokolls Strimpl, und der englische   Gesandte Sir Joseph Addison  . Prag.(Tsch. P.-B.) Der Lordgeheimfiegel­bewahrer Anthony Eden   traf Donnerstag um acht Uhr in Prag   ein, um seine informativen Beratun­gen zu beenden. Auf dem mit der britischen und der tschechoslowakischen Flagge geschmückten Perron des Wilsonbahnhofes begrüßten den englischen Minister, in dessen Begleitung sich der Legations­rat des russischen Departements des britischen Zwischenlandung In Köln  nach einem schweren Flug Köln  . Lord Eden   hat hier infolge des un­günstigen Flugwetters eine Zwischenlandung vor­genommen und wird hier übernachten. Der Pilot des Flugzeuges Edens erklärte dem Reuter-Berichterstatter» daß der heutige Flug einer der schwersten seines ganzen Lebens war. Vollkommene Uebereinstimmung Beide Genossinnen find von Vorträgen und Versammlungen in unseren nordböhmischen Organisationen gut bekannt. Ein Genosse, der noch vor vierzehn Tagen in London   mit beiden Genossinnen beisammen war und sie auch vorher öfter getroffen hatte, versicherte uns, daß ein Selbstmord angesichts der durchaus gesicherten materiellen Verhältnis^ der beiden Frauen, ihrer Stimmung und ihrer für die nächste Zukunft ge­äußerten Absichten völlig ausgeschlossen sei. Die beiden Frauen hatten alle Vorbereitungen getroffen, um längere Zeit in England zu leben und für ihre Sache zu arbeiten. Es könnte sich, wie uns dieser glaubhafte Zeuge versichert, höchstens um eindn Unglücks­fall handeln, da in einem Zimmer der' Woh­nung sich ein rauchender Ofen befand. Nach der Lage der Dinge wäre aber auch ein Unalücksfall dieser Art wenig wahrscheinlich/ da die Wohnung noch andere" Räume besaß und die beiden Frauen getrennte Schlafräume hatten. Durch diese Information verstärkt sich der Verdacht- daß ein neues Verbrechen der nationalsozialistischen Mordorganisation vorliegt, das sich dem Fall Formis und der Entführung IZ a e o b S würdig anreihen würde! London.(Tsch. P. B.) In rätsel­haftes Dunkel gehüllt ist der plötzliche Tod zweier deutscher   Emigrantinnen, der bekannten Feministin D o r a F a- b i a n. und der ehemaligen sozial­demokratischen Reichstagsabgeordne­ten Mathilde W u r m, die in ihrer Londoner   Wohnung tot, wahr­scheinlich vergiftet, aufgefun­den wurden. Dora Fabian   arbeitete in der letz­ten Zett in London   zugunsten des aus der Schweiz   entführten deutschen   Emi­granten Jacob. Wie es scheint, stand Wesemann mtt ihr in Verbindung. Vor einigen Monaten drangen in ihre Woh­nung Agenten der Nationalsozialisten ein. Sie entwendeten keine Wertsachen, bemächtigten sich jedoch verschiedener Dokumente. Frau Fabian war die Sekretärin des ehemaligen sozialdemokratische« Abgeordneten des Deutschen Reichs­tages Rosenfeld. Das deutsche  Zeitungssterben Im Dritten Reiche, wohin die freiwillig gleichgeschaltete" sudetendeutsche bürgerliche Presse in geradezu masochistischer Verzückung blickt, grassiert eine Epidemie, die ansteckend wirkt. Das Zeitungs st erben nimmt kein Ende. Ein Sterbender zieht den andern nach sich. Was heute noch scheinbar lebensfrisch nach Druckerschwärze riecht, kann einen Monat später schon im Zeitungsmassengrab liegen. Be­reits im Oktober 1934 bezifferte die Berliner  ZeitschriftGebrauchsgraphik" die reichsdeutschen : Blätter, die unter Hitlers   Regime ihr Erscheinen : einstellen mußten oder durch Zusammenlegung mit anderen Zeitungen verschwunden sind, a u f r u n d 1000Titel. Und auch die deutsche Reichspost ! gibt Einblick in die Verlustliste, wenn sie in ihrem im November 1934 veröffentlichten Geschäfts­bericht für das Rechnungsjahr vom 1. April 1933 : bis 31. März 1934 feststellen mußte, daß in die- ! sem Jahre die Gesamtzahl der durch die Post be- i förderten Zeitungen gegenüber dem Vorjahre von i 1622 Millionen auf 1476 Millionen Stück, also um 146 M i l l i o n e n S t ü ck g e f al- len ist. Das war vor einem Jahre. Danach hat aber das deutsche   Zeitungssterben erst richtig eingesetzt. Allein im Jahre 1 9 3 4 hat sich die Zahl der in der deutschen   Postzeitungsliste ein­getragenen Zeitungen und Zeitschriften von 11.323-auf 9426, also um 19 0 2 Titel vermindert; daS ist ein Verlust von 17 Prozent! Kein Gebiet Deutschlands   bleibt von diesem , Sterben verschont. Mit Darres Abgang ver­schwanden dieDeutsche Zeitung" in B e r l i n und dieOstpreußische Zeitung" in Königs­ berg  , wo schon die alteKönigsberger Hartung- sche Zeitung  " ins Grab gesunken ist. In M ü n- ch e n hat die älteste deutsche   Zeitung, die 1609 gegründeteMünchen-Augsburger Abendzeitung" mit dem Silvester 1934 ihr Erscheinen eingestellt, nachdem ihre Auflage im Laufe dieses einen Jah­res von 34.000 auf 9000 gesunken war. Und jetzt kommt die Nachricht, daß auch die 159 Jahre alteD armstädter Zeitung" ihr Erschei­nen einstellen wird. Und so geht eS weiter. In K ö l n kämpft die alteKölnische Zeitung  " einen schweren Kampf gegen die sirupeilosen Konkurrenzmanö­ver, durch die der nationalsozialistischeWest­deutsche Beobachter" das Blatt zu verdrängen sucht; diese Rivalität hat Ende März sogar zur vorübergehenden Verhaftung des Chefredakteurs \ derKölnischen Zeitung  " geführt. In Mün­ chen   zählt dieSüddeutsche Zeitung" ihre Tage, in B r e s l a u dieSchlesische Zeitung", in Chemnitz dieChemnitzer Allgemeine Zei­tung". Auch derDeutschen Allgemeinen Zei­tung" geht es seit langem nicht zum besten. Es gibt angesichts dieses Sterbens nur die eine Ge- nügttmng, daß der braune Tod auch jene Zeitun­gen holt, die das nationalsozialistische Gift gegen Geist und Kultur fleißig haben verbreiten helfen und die gewaltsame Vernichtung der sozialistischen  und demokratischen Presse frenetisch bejubelt haben. Und wenn die von Hitler   und Htnlein gleichermaßen begeisterte sudetendeutsche Presse einer Warnung überhaupt noch zugänglich wäre, so müßte das deutsche   Zeitungssterben ein Menetekel für sie sein. Aber nicht nur das Zeitungsgewerbe allein, sondern das ganze graphische Ge­werbe wird von diesem Ster­ben betroffen.Jn Berlin   z. B. hat > der Scherl-Verlag umfangreiche Entlassungen i vornehmen müssen. Im Mosse-Verlag   erwartet : man sie täglich. Die Druckerei Grewe, in der die Deutsche Allgemeine Zeitung" gedruckt wird, hat ! ihr Personal bedeutend reduziert. Die Groß­druckerei Hempel ist ganz verschwunden; etwa 200 Mann Belegschaft liegen auf der Straße. Auch die weltbekannte Buch-, Tief- und Offsetdruckerei W. Büxenstein hat aufgehört zu bestehen. Die Ge­bäude hat das Wehrministerium aufgekauft. Die : Belegschaft war 375 Mann stark; rund 200 sind entlassen worden, der Rest ist mit Teilen des Tief- 1 und Offsetdruckbetriebes in die Druckereien H. S. > Hermann und Paß und Garlap übergegangen, bis « auch dort abgestoßen werden wirb Der Ostpakt begraben? Warschau  . Die regierungsfreundlichen Presseorgane, darunter«Expreß Porany" und Polfla Zbojna" stellen fest, daß im Sinne der Eden seitens des Leiters der polnischen Außen­politik gemachten Mitteilungen der Ostpakt der Vergangenheit gehöre und als definitiv be­graben betrachtet werden könne. Der Krakauer Kurier Codzirnny" erklärt in seinem Kommen­tar, Lord Eden   hätte auS den Warschauer   Bespre­chungen die Ueberzengung gewonnen, daß die nega- tivr Haltung Polens   aus ernstey geographischen und geschichtlichen Beweggründen erfließt und keineswegs auf irgendwelcheGeheimabkommen" zurLckzuführen ist, welche Polen   von unfreundlich gesinnten Faktoren imputiert werden. Ein neues Verbrechen der Gestapo  ? Die Genossinnen Dora Fabian   und Mathilde Wurm   in ihrer Londoner   Wohnung tot aufgefunden Die Beratungen des Lordgeheimsiegelbewah- rrrs Anthony Eden   mit dem Minister für auswär­tige Angelegenheiten Dr. Benes, die kurz nach 10 Uhr im Arbeitszimmer des Ministers im Cernin- Palais begannen, endeten kurz nach 12 Uhr. Eng­lischerseits nahmen daran teil Lordgeheimsiegel­bewahrer Eden und der britische Gesandte in Prag   Addison, tschechoslowakischerseits Minister Dr. Benes und Gesandter Jan Masaryk  . Urber die Unterredungen wurde folgender amt­licher Bericht ausgegeben: Bei der Zusammenkunft, welche im Ministe­rium für auswärtige Angelegenheiten in Prag  stattfand, tauschte Minister Anthony Eden   mit dem Minister Dr. Benes in herzlicher und freundschaft­licher Weise die Ansichten über alle im Londoner Kommnniquee vom 3. Feber 1933 enthaltenen Fragen aus. Minister Dr. Benes dankte Minister Eden herzlich für seinen Besuch in Prag   und für die Mitteilung, die Seine Exzellenz ihm über die Er­gebnisse ihrer Reise in die übrigen Hauptstädte gab. Seinerseits gab ihm Minister Dr. Benes eine ausführliche Darlegung der Friedenspolitik der Tschechoflowakri. Beide Minister konstatierten eine voll- kommeneUebereinstimmung in den Zielen der Politik ihrer Länder be­treffend die Erhaltung des allgemeinen Friedens und ihre auftichtige und unabänderliche Ergeben­heit der Politik des Völkerbundes gegenüber." Nachmittags hat Lord Eden Prag im Flug­zeug verlassen. Die Friedensmission der Tschechoslowakei  In feinem Trink sprach für Lord Eden  sagte Dr. Benes   u. a.: »Der Zweck Ihrer fetzigen Reise berührt die Lebensintereffen der Tschechoslowakei  . Mein Land