im ien* n d tot« inrn >cn- ein-! ali- it in bet uilte Bor« die Da« iliag wel«r n er das ein« : vor LFA aber >oben e der wart iJlfidj izaM orten ianz« i, da ikraftz und den linekj igrnd Tad nird» taien ! und iedSM ernnfi >chiM redjJ > Sch : l:lj eine» U e«i Prass etztech n die ein« ta.« i Ton L den I. die arlia ol in l Erj '1:01 nm ul ingeL uneol! reich« leteok selsk» ourde rtig« Wad/ dort« du» DZch TA« i v a: 13:1 isveü ! So4 3:l,f Fa« Nege«! i n ft 3:0)1 2:<H rllenss e dec dem Hf r- c bed atiottj tut le» Nr. 85 15. Jahrgang Mittwoch, 10. April 1935 IENTRALORGAN DER DEUTSCHEN SOZIALDEMOKRATISCHEN ARBEITERPARTEI IN DER TSCHECHOSLOWAKISCHEN REPUBLIK ERSCHEINT MIT AUSNAHME DES MONTAG TÄGLICH FRÜH. Redaktion und Verwaltung frag xii fochova«. Telefon sm77. HERAUSGEBER! SIEGFRIED TAUB . CHEFREDAKTEUR ! WILHELM NIESSNER. VERANTWORTLICHER REDAKTEURi DR. EMIL STRAUSS, PRAG . Ehmlsnls 70 Hellar (inichli.Blich S Heiter Porto) Was Hitler den Engländern erklärte 550.000 Mann 35 Prozent der britischen Tonnase Parität der Luftflotte London. (Reuter.) Außenminister Sir John Simon gab im Unterhaus eine Erklärung über die Besuche der britischen Staatsmänner in einigen europäischen Hauptstädten ab, tvobei er ausführte: »Was den Ostpakt betrifft gab Hitler offen kund, daß Deutschland einem Ostpakt, in welchem t'i an gegenseitige Hilfeleistung gebunden wäre, nicht#u unterzeichnen beabsichtigt. Insbesondere ist Deutschland nicht bereit, einen Pakt betreffend gegenseitige Hilfeleistung zwi­schen ihm und Sowjetrußland beizutreten. Hitler erklärte, Deutschland sei für einen Nicht­angriffspakt zwischen den an den osteuropäischen fragen interessierten Mächten, wenn der Pakt Be­stimmungen über Konsultierung für den Fall ent­hielte, daß einer der Staaten überfallen würde. Unter den gegenwärtigen Bedingungen beabsich­tigt Hitler nicht, in Betracht zu ziehen, daß L i ta u e n in irgend einem Nichtangriffspakt ein­bezogen werde. Die Deutschen schlagen auch vor, daß falls trotz diesem Nichtangriffs- und Konsul­tativpakt eine Feindschaft zwischen zwei der Signatarmächte ausbrechen würde, die anderen Mächte, die den Pakt mitnnterzeichnet haben, ver­pflichtet sein sollten, dem Angreifer in keiner Form Hilfe zu leisten." Sir John Simon fuhr fort: »In Beantwortung der Fragen wie er die Situation beurteile, die entstünde, wenn andere Parteien ein Abkommen über gegenseitige Hilfeleistung untereinander abschließen würden, erklärte Hitler , daß er das für gefährlich erachten würde und daß man sich dagegen st e l I e n müßte, denn diese Situation würde darauf abzielen, daß innerhalb eines weiteren Systems ein Sonderinteresse geschaffen würde." Minister Simon stellte weiter fest: F'. die Idee des mitteleuropäischen Paktes betrifft, haben wir in Berlin erfahren, daß diedeutsche Regierung die Idee einer solchen Regelung nicht aus prinzipiellen Gründen ablehnt, jedoch nicht befindet, daß ein solcher Pakt notwendig wäre. Ihrer Ansicht nach ist der Begriff der Nichteinmischung in die inneren An­gelegenheiten Oesterreichs sehr schwer zu defi­nieren. Hitler hat so fuhr Sir Simon fort nichtsdestoweniger zum Verstehen gegeben, daß die deutsche Regierung darüber erwägen würde, falls die anderen Regierungen, die den Abschluß eines mitteleuropäischen Paktes wünschen, in der Lage tvären, sich Wer einen bestimmten Text zu einigen. Uebec die Landrüstungen erklärte Hitler , Deutschland brauche 36 Divisionen, die ein Maximum von 53 0.0 00 Mann aller Waffen darstellen, inbegriffen die Sturm­abteilungen und die Abteilungen der Militär­polizei. Hitler habe versichert, daß es in Deutsch­ land keine halbmilitärischen Formationen gibt. Wie Minister Simon weiters mitteiltc, fordert SHF-Mitgliedsbuch besser als ein PaB Ein Leser schreibt«nS: Am Sonntag brachten Sie einen Artikel, der sagte, daß die SHF-Legitimation von den deutschen Grrnzorganen beim Ueberschreiten der Grenze als Ausweis anerkannt wird. Hiezu gibt folgender Borfall einen Beweis: Bor mehr als einem halben Jahr trafen einander zwei Bekannte an der Grenze in Zinnwald . Der eine wollte nach Sachsen gehen, hatte aber keinen Uebertrittsschein. Er ging zu einem gerade in der Nähe befindli­chen SA-Mann und sagte ihm, daß er hinüber­gehen möchte, er habe aber nichts bei sich als das da. Er zog ein Mitgliedsbuch der SHF aus der Tasche. Der SA -Pkan« sah dirS und sagte:Das ist ja mehr wertals ein R e i s e d a ß." Anstandslos konnte der Mann die Grenze passieren. Die SHF-Legiti- mation erwirkt aber auch bedeutende Reiseerleich- terungen in Deutschland . Die Fahrtfpesen ver­ringern sich auf rin Minimum. Diese Bevor­zugung der Mitglieder der SHF ist wohl ein genügender Beweis für die freundschaftlichen Be­ziehungen dieser zu den Nazi auf der anderen Seite der Grenze. Deutschland alle Waffen typ en, wie sie die anderen Staaten besitzen und ist nicht bereit, sich des Baues gewißer Typen bis zu der Zeit zu begeben, da die übrigen Länder deren Verwendung ausschalten. Falls die anderen Länder von diesen Waffentypen Abstand nehmen, werde dies auch Deutschland tun. Was die Seerüstungen betrifft, so fordere Deutschland unter bestimmten Vorbehalten 35 Prozent der britischen Tonnage. Im Flugwesen fordert Deutsch­ land die Parität zwischen Großbri- Paris.(Tsch. P.-B.) Informationen von gut unterrichteter Stelle zufolge kann DienStag abends nach der Unterredung LavalS mit dem sowjetrussischen Botschafter Potrmkin gesagt wer­de», daß Moskau den französischen Entwurf der französisch- sowjetrussischen Konvention gebilligt hat. In dieser Kon­vention handelt eS sich hauptsächlich darum, den Bölkerbundsrat zu ersuchen, daß er die neuer­liche Bestätigung und Festigung der Artikel 10, 16 und 17 des BölkerbundpakteS empfehle. Der Text der Konvention, der hauptsächlich Frankreich und Sowjetrußland betrifft, umfaßt drei Artikel. In dem ersten verpflichten sich beide Länder, daß sie sich über den Nutzen der oben angeführten Empfehlung verständigen. Im zweiten Artikel In Stresa am Lago Maggiore wird alles zum Empfang der Staatsmänner vorbereitet, die in dem idyllischen Ort, inmitten des italienischen Frühlings, drei Tage lang über die Sicherung des europäischen Friedens beraten sollen. Auf der berühmten Jsolabellä im Palast des Gra­fen Borromeo werden die Ministerpräsiden­ten und Außenminister der drei europäischen Großmächte, die den Frieden von Versailles unter­zeichnet haben, zusammenkommen, ein Heer von Journalisten und Sekretären wird sie begleiten, es wird sehr viele Diners, Dejeuners, Five o'clocks, Reden, Trinksprüche, Empfänge geben, die fascistische Miliz in Paradeuniform versieht den Wachtdienst, Scheinwerfer werden die Wun­derinsel magisch erhellen und Mussolini hat sich als besonderen Effekt die Ankunft im Wasser­flugzeug und Landung auf dem See zugelegt. Man kann nach all den Meldungen über die Vor­bereitungen den Eindruck nicht unterdrücken, daß es mehr ein G' s ch n a sf e st, als eine ernste Konferenz sein wird. Bezeichnend auch für unsere Zeit, in der die Bourgeoisie ihre Klassen­herrschaft auf Gewalt, Söldnerbanden und Ver­fälschungen des sozialistischen Ideenguts durch ge­rissene Mietlinge aufbaut, daß drei der zu Stresa beratenden sechs Staatsmänner, davon zwei Pre­miers. Renegaten aus dem Lager des Sozialis­mus find: M u s s o l i'n i, M a c d o n a l d, Laval . InLondon haben bis zum letzten Augen­blick stundenlange Kabinettsberatungen stattgefun­den. Nach einer Version will England zwischen Deutschland und Frankreich vermitteln, nach einer andern ist in London , im letzten Augenblick ein Umschwung in dem Sinne eingetreten, daß die deutschen Vorschläge, die man Simon in Form eines Memorandums mitgegeben hatte, nicht mehr annehmbar erscheinen. Daß wirklich ein großer Mächteblock geschaffen wird, der Deutsch­ land im Zaum hält, scheint wenig wahrscheinlich. Nur F r a n k r e i ch ist daran interessiert. England will das Forum des Völkerbundes nicht preisgeben und scheint als Aeußerstes anzu- tännien, Frankreich un^ Deutsch­ land mit dem Vorbehalt, daß die sowjetrussischen Flugstreitkräfte nicht jenen Grad erreichen, der eine Revision unerläßlich machen würde. Sollte ein Uebereinkommen betreffend die Rüstungsbeschrän- k u n g verwirklicht werden, würde Deutschland gleichfalls eine ständige automatische Kontrolle realisieren, falls sich diese auf alle übrigen Staa­ten bezieht. Betreffend den Völkerbund spielte Hit­ ler auf seine Erklärung vom Mai 1933 an, daß Deutschland sich nicht mehr an den Beratungen im Völkerbund beteiligen werde, solange es, wie Hit­ ler sagte, als ein in rechtlicher Hinsicht minder­wertigeres Land angesehen würde. Dabei führte Hitler als Beispiel an, daß Deutschland ohne Kolonien in einem Zustand der Inferiorität verbleibe. handelt es sich um daö Borgehen beider Länder für den in Artikel 15, 8 7 vorgesehenen Fall, daß es dem Rate nicht gelingt, seinen Bericht bei allen Mitgliedern, mit Ausnahme der Vertreter der strittigen Parteien, durchzusctzen, d-c Mitglie­der sich aber das Recht Vorbehalten, so zu handeln, wie sie es im Interesse der Erhaltung des Rechtes und der Gerechtigkeit für notwendig halten. Der dritte Artikel ist auf Artikel 16, 8 2 des Bölkerbundvaktes gegründet, in welchem gesagt wird, der Bölkerbundrat möge den interessierten Regierungen die Effektiv stände empfehlen mit denen die Mitglieder des BölkerbundrateS zur Festsetzung der Militärabteilungen beitragen, der-enAufgabeesseinwird, für die Berpflichtungrn, wies!« aus dem Bölkcrbnndrate er- fließen, Respekt zu er z w i n g e n. streben, daß man Deutschland durch sanften Druck in den Bund zurückführt. Mus s olini wird den starken Mann spielen und die Grobheiten aus­sprechen, vor denen die anderen zurückschrecken, wofür er von England und Frankreich neue Zu­geständnisse erpressen wird. Daß der Mann, der gegen alles Recht, alle Verträge und Verpflichtun­gen eben jetzt ein Riesenheer in'Ostafrika konzen­triert, das keinem andern Zweck, als der V e r- gewaltigung Abessiniens, also eines Bölkerbundsmitglieds dienen kann, sich in Stresa als Friedensapostel wird aufspielen kön­nen, zeigt ja die ganze Fragwürdigkeit der Konferenz. Keiner der Teilnehmer kann genau sagen, was er wirklich will, wieviel er durchzudrücken» wieviel er aufzugeben geneigt ist, geschweige denn, daß alle drei sich auf mehr als auf Phrasen und Resolutionen werden einigen können. Die Herren werden ein paar angenehme Tage verbringen, werden sich im Glanze ihrer Würde und im Sze­narium des großen Festes sonnen, aber daß der Frieden Europas machher ge­sichert sein wird, davon kann keine Rede sein. Angesichts der kriegerischen und sozialrevolutionä­ren Spannungen in Europa müssen Unterneh­mungen, wie die Konferenz von Stresa , nicht nur als verfehlt, sondern geradezu als gefährlich und aufreizend anmuten. Würden die Völker aus ihnen die richtigen Folgerungen ziehen, so könnte man über dieses Friedenssystem und seine Reprä­sentanten, über Mussolini , über den Mann der britischen Banken, Mr. Macdonald und den Mann des Comite des forges, Mr. F l a n d i n, ebenso wie über Hitler, bald zu einer vernünftigeren Tagesordnung übergehen. Heute mutet I s o l a bell« dieschöne Insel" wirklich nur tote eine Insel an, auf die sich ein paar Leute vor den drohenden Fluten zurückziehen, unfähig, diese zu meistern, aber blasiert genug, sich auf ihrem Eiland ein Fest zu geben, während ringsum millionenfaches Ver­derben droht. Sudcfcndeufsdicr Stammflsdigcist Wer den wahren Geist des sudetendeutschen Bürgertums kennen lernen will, der muß ihn dort aufsuchen» wo er in seiner ungebundensten Form zum Ausdruck kommt beim deutschen Stamm­tisch. Freilich gehört ein guter Magen dazu, um die vielen Weltverbesserungsvorschläge und um all die Weisheit, die dort verzapft wird, zu verdauen. Am Stammtisch wird heute noch die große Politik des Bürgertums gemacht, am Stammtisch finden wir heute umso geschlossener den Kreis der Reak­tion, finden wir vor allem alle jene wieder, die sich unmittelbar nach der Auflösung der Haken­kreuz- und der Nationalpartei eine Zeit lang aus der Politik zurückgezogen hatten. Sie alle haben sich heute wieder unter dem Zeichen Henleins zu­sammengefunden und machen wiederum die Poli­tik unseres sudetendeutschen Bürgertums. Es ist klar, daß über die Steuerbelastung hergezogen wird, daß die soziale Fürsorge des Staates und der autonomen Verbände als ver­schwenderisch und unnötig hingestellt wird und daß man nur dieVolkshilfe" Henleins und das Win­terhilfswerk Hitlers als die einzig richtige Form der sozialen Fürsorge gelten läßt. Es ist selbstver­ständlich, daß man- gegen das Militärwesen in un­serer Republik ist, daß man aber die Einführung der allgemeinen Wehrpflicht und die nunmehr schon offene Aufrüstung in Deutschland als eine Selbst­verständlichkeit hinstellt. Kurz: das sudetendeutsche Bürgertum, das sich,nach den üblen Erfahrungen vom Oktober 1933 nunmehr jederzeit nach außen hin als urdemokratisch und loyal gebärdet, kennt beim Stammtisch nur Hitler und Hitlerdeutschland und stellt dieses als das reinste Paradies hin. Hier kommt seine Verbundenheit mit dem heutigen Deutschland klar und offen zum Ausdruck. Hier offenbart sich der wahre Geist unseres sudeten­deutschen Bürgertums, das in der SHF die einzig berechtigte Form seiner Vertretung nach außen hin anerkennt! Beim Stammtisch hält man sich entrüstet dar­über auf, daß man in unserer Republik den Hitler« grüß verbietet und daß man dasHeil Hitler" mit Arrest bestraft, während doch bestimmt so er­klären die Anhänger des sudetendeutschen Erlösers einHeil Lebrun" von keiner Behörde verfolgt werden würde. Und Hitler sei doch genau so wie Lebrun ein anerkanntes Staatsoberhaupt. Die un­schuldigen Lämmer! Sie sprechen, als ob sie wirk­lich nichts von dem Unterschied wüßten! Warum so die Gegenfrage rufen aber unsere ver­kappten Hakenkreuzler nichtHeil Lebrun"? Hebet die Mentalität unserer sudetendeutschen Henlein - leute ist sich die Oeffentlichkeit, soweit sie demo­kratisch und republikanisch gesinnt ist, vollkommen im klaren, mögen sie sich noch so scheinheilig und unschuldig gebärden. Beim Stammtisch verweist man auf die Tau­sendmarkspenden reichsdeutscher Fabrikanten und Bankleute für Hitlers Winterhilfswerk und schimpft dabei auf unsere Minister, dieRiesen- gehälter einstecken" undnichts für das Volk tun". Als ob bisher in unserer Republik es den Fabri­kanten und Bankleuten verboten gewesen wäre, für die Arbeitslosen zu spenden! Aber unsere deutschen Kapitalisten spenden lieber für den Wahlfonds der Henleinfront, weil sie wissen, daß ein Sieg dersel­ben bei den kommenden Wahlen ihrem angelegten Kapital reiche Zinsest tragen würde. Denn in jedem Lande, in dem die Reaktion zur Macht kommt, werden schonungs- und rücksichtslos die so­zialen Errungenschaften der Arbeiterschaft abge­baut, wie dies in Italien , Oesterreich und Deutsch­ land geschehen ist. Man schimpft beim Biertisch auf die Ministergehälter und vergißt darauf, daß sich Hitler zur Parade. seinerzeit einige Hundert Reichstagsabgeordnete wählen ließ, von denen ein jeder 1000 Reichsmark, das sind immerhin gegen 10.000 KL, monatlich erhält und dafür überhaupt keine Arbeit zu leisten hat als ein- oder höchstens zweimal im Jahr den Führer anzuheilen. Dazu kommt aber im Hitlerdeutschland noch eine unab- sehbare Zahl anderer Würdenträger, die lediglich für das Tragen eines bestimmten Ranges Gehäl­ter bekommen, die in der Mehrzahl ein Vielfaches unserer Ministergehälter ausmachen. Man regt sich beim Stammtisch darüber auf. daß in unserer Republik eine Verordnung vorbe- reftet werden soll, derzufolge daß Halten von Ra­dioapparaten ohne Angabe von Gründen verboten Eranrösiseli-rnssiselie Konvention Wenn der Völkerbundrat keinen einstimmigen BeschluB faßt Ratlosigkeit als Programm Was bringt Stresa !