«r. 85 vritkwoch. 10. April 1935 Seite 5. Reich«nd schS« blühen auch Ihre Blumen, wenn Sie zu ihrer Pfleg« Blumen-Zauberdung verwenden. 1 Pakt XL 500, durch die Verwaltung derFrauen, Welt". Prag XII., Fochova tr. 62, und bei allen Kol­porteuren erhältlich. Der Rechtsstaat Exzellenz Göring hat dieser Tag« in exklusivem Kreis über denNeuen deutschen Rechtsstaat" ge­sprochen. DaS sollte kein Witz, sondern das wirkliche Thema sei».Gegen den inneren Staats- und Bolks- feind", so sagte der Fliegergeneral wörtlich,must der nationalsozialistische Staat selb st verständ­lich unerbittlich vorgehen. Aber jede« T e r- ror verabscheue ich aufs tiefste und nicht» scheint mir widerwärtiger al» Willkür,.." DaS sagte, ohne zu erröten, der Rann, der di« Einführung der Konzentrationslager in Deutschland , dieser Tummelplätze brutalster Willkür und mörde­rischsten Terror», auf dem weiten Gewissen hatl Da» sagte der Rann, der de» Reichstag an« steckte, einen unschuldigen Halbidioten dafür hängen liest«nd noch heut« Lorglrr in Hast hält, obwohl sechst das Reichsgericht nichts anderes tuu konnte, al» ihn freizusprechen».. .Der nationalsozialistisch« Staat," so führt« Herr Göring weiter aus,bekennt sich zu dem Satz«, daß daS Recht«in Grundpfeiler seiner Existenz ist". Der nationalsozialistische Staat ist«ad bleibt ei» Rechtsstaat!", so schlost bo. General der Luftstreitkräste und der exklusive Kreis, ganz im Bann so paradoxer Formulierungen, klatscht« fröhlich Beifall. Deutschland ist und bleibt ein Rechtsstaat!" Di« nähere Beschreibung de» Rechtsstaates lese man bei Gerhard Seeger,Oranienburg "«nd in dem BuchAdolf Hitler , deine Opfer sehen dich an!" oder imBraunbuch" oder auch i« BrantingsWeist- buch" nach! P. Piraten-Dschunke« unternahmen ungefähr 26 Meile» von Hongkong entfernt einen Angriff aus Fischboote. Da» britische KriegsschiffTicala" eilt« den bedrohten Fischern zu Hikfe, doch hatten diese noch vor Eintreffen des englischen Schiffe» den Angriff der Piraten zurückgeschlagen. Die Piraten flohen in südlicher Richtung. Nachträgliche Abstempelung von Jubiläums- Poftmarken. Beim Publikum macht sich ständig noch ein grosteS Interesse für die Abstempelung von Ju­biläums- und anderen Postmarken mit de« Fest­stempeln bemerkbar. Di« Postverwaltung hat daher für di« Zeit vom 10. bis unwiderruflich 20. April 1935 beim Haupt-Postamt«, Prag , JindtiS- skä ulice, die nachträgliche Abstempelung von Briefmarken mit sämtlichen anlässlich des 85. Geburtstage» de» Herrn Präsidenten in der ganzen Republik herausgegebenen Feststempeln<74 Handstempel und 1 Maschinenstempel). Die Ab­stempelung wird ausschliesslich zu phklatelistischen und Gedenkzwecken erfolgen. Sie wird an acht besonde­ren Schaltern mit roter, beziehungsweise bei Ab­stempelung mit den Stempeln deS Postamte» Prag 10(Hrad) mit goldener Stempelfarbe vorgenommen werden. Ausserhalb Prag » wohnende Interessenten können Serien von mit bestimmten Steanpeln abge­stempelten Jubiläumsmarken bei ihren Postämtern bestellen. Die Vermittlung dieser Bestellungen erfolgt unentgeltlich. Die Marken werden über Wunsch auf neue, einfache oder mit dem Bild des Herrn Präsi­denten geschmückte, zweiblättrige Blankett« auf-, geklebt. Der Preis beträgt für da» einfache Blankett 80 Heller, für das zweifarbige mit Bild geschmückte 80 Heller. Der Zuschlag für den Versand in einem Umschlag aus festem Papier beträgt 10 Heller<für jede Serie). Nähere Auskünfte erteilt bereitwilligst jedes Postamt. Bor neuen Verträgen mit Oesterreich Die österreichisch-tschechoslowakischen Wirtschafts- und Industrieverhandlungen Zwischen Oesterreich und der Tschechoslowa­ kei finden zurzeit Wirtschaftsverhandlungen statt, deren Ziel der Abschluß eines allgemeinen Rah­men- und Tarifvertrags und eines Zollvertrags ist. Diese Verhandlungen find jetzt nach mehr als einjähriger Vorbereitung in dwk entscheidende Sta­dium gekommen. Sie haben vor allem aus dem Grund Anspruch auf allgemeine Beachtung, weil Oesterreich nach Deutschland der wichtigste Partner im Außenhandel der Tschechoflowakei ist und Oesterreich von seiner jährlichen Fertigwaren- und Rohstoffeinsuhr einen erheblichen Teil aus unserem Lande bezieht. Die Bedeutung der österreichisch-tschechoslowa­kischen Handelsbeziehungen wird klar, wenn man die Entwicklung der Ein- und Ausfuhr in den letz­ten Jahren betrachtet. Nach derttschechoflowakischen AußenhandelSstatistik betrug die wertmäßige Einfuhr dl Mill. Ke Ausfuhr ta Mill. Kc Ausfuhrüberschuß »l Mill. Kc. 1924 1243.8 3523.8 2279.9 1929 1565.3 3074.0 1508.7 1931 851.5 1796.4 945.0 1932 453.4 1031.2 577.8 1933 298.6 720.8 422.2 1934 325.0 770.1 445.1 Von 4638.3 Millionen Kronen Gesamtum­satz im Jahre 1928 ist demnach der Wert deS tsche- choflowakischen Außenhandels 1934 auf 1095.1 Millionen Kronen zurückgegangen. Dieser Umsatzrückgang im österreichisch.tschecho- slowalischen Außenhandel ist perzrntuell grösser als der Rückgang des Gesamtumsatzes im gan­ze« tschechoslowakischen Außenhandel. Dieser hatte 1929 knapp 40 Milliarden Kronen betragen und 1934 betrug er 13.7 Milliarden Kronen. Der Ausfuhrüberschuß zugunsten der Tschechoflowakei hatte bis 1933 rapid abgenom­men; 1934 ist er aber wieder um knapp 23 Millio­nen Kronen gestiegen. Für die ersten zwei Monate 1935 ergibt sich wieder eine kleine Verringerung des Aktivums. Diese» verhältnismäßig hohe Pasfivum in seinem Außenhandel mit der Tschechoslowakei will Oesterreich abbauen. ES wünscht im Sinnt der seinerzeitigen Beschlüsse der Wittschastskonferenz von Stresa von der Tschechoflowakei Vorzugszölle für bestimmte Warenkontingente, die sie auf einer Liste genannt und in den Verhandlungen über­reicht hat. Die Vorzugsbehandlung wird gefordert für Strick- und Wirkwaren, Radioartitel, für an« dere Jndustriewaren und auch für einige landwirt­schaftliche Erzeugnisse. Von österreichischer Seite sollen dafür gewisse Zugeständnisse für die Ver­mehrung der Einfuhr einiger tschechoslowakischer Industrie-Agrarerzeugnisse zu erwarten sein. Die Regel»«» soll so erfolgen, dass die Steige­rung der Einfuhr österreichischer Waren in dir Tschechoslowakei viel grösser ist, als die Steige- rmrg der tschechoflowakische« Ausfuhr nach Oesterreich . Die österreichische Regierung drängt darauf umso­mehr, da für einen anhaltenden Aufschwung der industriellen Produktion und für eine Steigerung des Absatzes der landwirtschaftlichen Produlle durch die fortschreitende Verminderung der Mas­senkauflrast im Jnlande die Voraussetzungen feh­len. Die durch den Verfall des Binnenmarktes wachsenden Schwierigkeiten sollen durch die Forcie­rung der Ausfuhr wenigstens zum Teil. aus­geglichen werden. Die tschechoslowakische Delegation hat in den Verhandlungen den Standpunkt bezogen, den Aus­bau der gegenseitigen Wirtschaft»- und Handels­beziehungen zu fördern, insbesondere die Erweite­rung des Außenhandels. Zu einer Regelung, die eine Erschwerung für die Warenausfuhr der Tsche­ choslowakei bringen würde, wird sie sich nicht be­reitfinden. Der perzentuelle Anteil Oesterreichs an der tschechoflowakische» Warenausfuhr ist ja ohne­hin andauernd zurückgegangen: von 20.7 Prozent 1924 auf knapp 12 Prozent 1934 l Außerdem aber ist trotz der für di« Tschechoflo­wakei günstigen Handelsbilanz mit Oesterreich die Zahlungsbilanz für»»seren Staat mit 80 Millionen Krone« passiv. Die österreichischen Schätzungen behaupten aller­dings ein österreichisches ZahlungSbilanzpassivum von 150 Millionen Kronen, aber von tschechoflo- wakischer Seite konnten für 1 Milliarde Kronen Zahlungen im Jahre 1934 nachgewiesen werden. Bon ihr wird auch jetzt auf die Möglichkeiten des Ausbaues deS Fremdenverkehrs hingewiesen, durch den sich die Zahlungsbilanz weiter zugunsten Oesterreichs verbessern lasse, auch wenn die Han­delsbilanz künftig ein erhebliches Aktivum für die Tschechoflowakei ergeben würde. Daß es nicht leicht ist, die gegensätzlichen AußenhandelSintereffen dieser beiden Staaten in Uebereinstimmung zu bringen, dafür spricht die Tatsache, daß die Vorbereitungen dieser Verhand­lungen ein volles Jahr in Anspruch genommen haben. Trotzdem werden die neuen Verträge zum Abschluß gebracht werden und hoffentlich bringen I sie dem Außenhandel keine neuen Hindernisse. Spanien als Agrarland Das Elend der Landarbeiter Noch heute gibt es mehr als 5000 Ortschaften in Spanien , die je über 1000 Einwohner haben und ohne jeden Tropfen Wasser sind! Von west her mutz das Wasser beschafft werde» und es wird da­her ost teurer als der Wein bezahlt! Diese Was­sernot ist zugleich Brotnot. Der größte Teil des gebirgigen Landes ist unfruchtbar. Weithin ziehen sich Waldland, dürre Weiden und kahle Wiesen. Riesige Latifundien auf der einen, Zwergparzellen auf der anderen Seite, machen das Agrarproblem Spaniens aus. Zwölf­tausend Familien verfügen allein über 40 Pro­zent des Boden, weitere zwanzig Prozent sind im Besitz voN 75.000 Familien. Also 87.000 Fami­lien besitzen 60 Prozent des gesamten Bodens l In den rein agrarischen Gebieten, wie z. B. in den ProvüiÄ»? Ägdalusien und Estremadura ist fast das göSamjHch in den Händen de» Feudalismus , der sich erufn seine verbrieften mittelalterlichen Rechte beruft. Latifundien von einer Größe zwi­schen 5 und 10.000 Hektar sind dort keine Selten­heit. Manche Latifundienbesitzer haben ihre Güter, die sie nach Laune bestellen oder nicht bestellen, noch nie gesehen haben!" Aber sie denken nicht daran, auch nur einen Fußbrett abzutreten, selbst nicht einmal gegen Enffchädigung. Höchstens wenn sie ganz überschuldet sind, bieten sie dem Institut für Agrarreform heruntergewirtschafteten Besitz zu einem Preise an, den sie im fteien Verkauf niemals zu fordern wagen würden. Besonders Nein sind die Parzellen im Norden Spaniens . Vielerorts verdie­nen die Bauern noch weniger als die Arbeiter in den Städten. Die Landarbester aber haben weder Land noch Hoffnung. Besonders schlimm ergeht eS ihnen in Andalusien und Estramadura. 90 bis 150 Tage im Jahre, oft noch mehr, sind sie ohne Arbeit. Un­terernährt und zerlumpt laufen sie herum, vielfach bewohnen" sie nur Stroh- oder Lehmhütten, di« sie mit dem Vieh zu teilen haben. Andere gar hau­sen zwischen ausgeschichteten Steinen. Der Volks» mund sagt, sie leben vom Wunder. Aber sie leben ja kaum. Wer am verhungern ist, kann nicht war­ten, bis die anderen zum Kämpfen bereit find. Da oben dieser satanische Staat, er deckt die Räuber und Ausbeuter, die Latifundienbesitzer und Erpres» er, es lebe die Anarchie!(Wie sie dieses Ideal ver­stehen!) Vaterland? Müssen nicht immer wieder Zehntausende jährlich das Land verlassen, das ihnen da» Brot nicht gönnt? Müssen sie nicht in dem nun auch verschlossenen Amerika und sonst­wo Rettung suchen. Madariaga, kein Sozia» 1 list, sondern als fortschrittlicher Spanier nur so­zialistenfreundlich, bekennt:- Jahrelang hat die sozialistische Pattei aus­gezeichnet« Arbeit für die Bekehrung dieser Elendsmassen zum Glauben an Rettung auf verfassungsmäßigem und parlamentarischem Weg« geleistet. Es war eine herkulische Arbeit." Madariaga bedauert, daß die Regierungdurch ihre Unvernunft" immer wieder Rückschläge ver­ursacht hat. Die Landarbeiter gewannen kein Ver­trauen zu verfassungsmäßigen Methoden, jetzt, nach der Niederlage der Republik haben sie weniger denn je. Zunächst aber waren sie voller Hoffnun» gen, denn die Republik verbesserte ihre Lage so- sort. Arbeitsbestimmungen traten in Kraft und be» endeten die jahrhundette alte Rechtlosigkeit dieser Schichten. Endlich wurde auch ein bestimmtes Tagelohn feftgelegt.(Vorher bekamen die Arbeiter schlechte Bezahlung, wenn und weil die Ernte schlecht war", war sie aber gut, bekamen sie auch nicht mehr, weil danndie Preise fallen".) Aber das änderte sich wieder mtt einem Schlage, als die Auwtttät der ersten republikanischen Regierungen dahinschwand. Vollzog sich in der Regierung em Wechsel, fühlten eS die Landarbeiter sofort. Also haben wir nicht Recht gehabt, daS da oben sind Räuber, Ausbeuter. Jawohl, eS lebe die Anarchie! Die republikanischen Regierungen mußten auf Grund der wirklichen Machtgruppierungen die Hand zum Abbau dieser fortschrittlichen Maßnah­men bitten und so zog sich die Republik notwen­digerweise den Haß der Landarbeiter zu. Schon in den ersten Jahren ihres Bestandes! Früher wur­den solche Strömungen infolge schnellen indu­striellen Aufstiegs und großer EntwicklungSmög- lichketten des KapstaliSmuS sehr bald an den Staat herangeführt und zumindestcnS stark gewandelt, wenn nicht völlig vernichtet. Fritz Wahl berichtet jedenfalls, daß Mar der Anarchosyndika­lismus eine Wandlung im Sinne einer Mäßi­gung durchmacht, sich in der Haltung deS s p a n i» scheu Sozialismus aber eine entgegen­gesetzte Wendung bemerkbar macht. Richt ausge­schlossen, daß es so allmählich zu einer neuen Form der spanischen Arbeiter­bewegung kommt. Die Regierung A z a ä a wollte noch kurz vor ihrem Sturz ein Gesetz zur Besserung der Präch- terexistenz verabschieden. ES gelang nicht» und so werden die Pächter weiterhin doppelt und dreifach auSgebeutet. Mehr als 70 Prozent des Bodens ist in Pacht und Unterpacht vergeben. Zwischen den Besitzer des Bodens und den Bebauer deS Landes schieben sich gewöhnlich noch Mei bis drei Mittels­personen, um mühelose Renten auS der Arbeit des Bauern zu beziehen, der ohnehin einen unver­schämten und Wucherhasten Pachtzins zahlen muß. Das Pachtgesetz Azaüas sollte diesen Zustand be­enden und dem Pächter außerdem den Erwerb der von ihm bearbettttrn Scholle erleichtern. Die Gro» ßen siegten die Kleinen hungern weiter. Es ge­schieht nichts für die Pächter und Landarbeiter. 5000 Landarbetterfamilien sind angesiedelt wor­den, während es bis zum Herbst 1933 schon 20.000 sein sollten. Die nötigen Geldmittel wur­den bewilligt, aber die inzwischen wieder vorherr­schenden Mächte haben schon ftüher alle grund­legenden Wandlungen sabotiert Und so ist die Agrarftage in Spanien heute noch so ungelöst wie sie gestern und vor hundert Jahren war. Etwas Erleichterung erwartet man nun all­gemein von dem großen nationalen Bewässerungs­plan des Fachingenieurs Lorenzo Pardo. Für die­sen Plan setzte sich der sozialistische Minister der Republik Jndalecio P r i e t o sehr lebhaft ein und schuf unverzüglich dasZentrum für hydrogra­phisch« Studien". Große Mittel wurden dafür be­reitgestellt, Widerspruch kam von keiner Sette, offenbar kämpfen die Lattfundienbesitzer weniger gegen die Bemühungen um Wildbach-Flußregulie­rungen, Nivellierungen der Terrain», Schaffung von Berieselungsnetzen usw. als darum, daß diese Neuerungen in erster Linie ihnen zugutekommen, wie es auch in der Vergangenheit sttts der Fall war. vas Büro der Zweiten internationale verlegt seinen Sitz von Zürich nach Brüssel Durch die politisch« Verschiebung in Mittel­ europa , die in den letzten zwei Jahren eingetreten ist. Wurde das Büro unserer Internationale vom Zentrum der Bewegung in die Periphette derselben verschoben. Deshalb erfolgt jetzt die Ueberfiedlung deS Sekretariats der Zwetten Internationale von Zürich, wo er seit neu» Jahren sttnen Sitz hatte, nach Brüssel . In der Vorwoche nahm der erste Sekretär deS Sekretarias, Genosse Dr. Fritz Adler, in einer großen Parteiversammlung der Stadt Zürich Abschied von den Züricher Genossen und dankte ihnen unter immer sich wiederholendem Beifall, für die Gastfreundschaft, die dem-Büro durch die Sozialdemokratie der Schweiz und beson­ders der Stadt Zürich gewährt wurde. Als Ver­treter der Zürcher Sozialdemokraten ergttff in die­ser Versammlung der alte Kämpe Genosse Lan g das Wort, um den Genossen, die das Sekretariat der Internationale betreuten, und vor allem dem "Genossen Fritz Adler , für di« im^Interesse der, sozialdemokratischen Bewegung geleistete Arbeit zu danken. Die Versammlung wurde zu einer mäch« tigen Kundgebung für den Sozialismus und zu einer Huldigfing des Genossen Dr. Fritz Adler durch die schweizerischen Genossen, aber auch zu einer wuchtigen Abrechnung mit dem reaktionären Bürgertum der Schweiz , das in den letzten Jahren immer und immer wieder die Entfernung de» internationalen Sekretariats und des Genossen Adler aus der Schweiz gefordert hatte. Ueberall die gleiche Sorte Bukarest. (QR ) Die medizinische Fakultät hat beschlossen, vorübergehend die Vorlesungen einzustellen, um Ausschrtttungen der Studenten vorzubeugen. Einig« Studenten haben D e m o n» strationen veranstaltet, wobei sich v e r d a ch- tige Individuen, die offensichtlich ohne jede Beziehungen zur Universität stehen, den De» monstranten anschloffen. Hiebei wurden einig«' Paffanten» namentlich Juden, mißhandelt. Die Polizei verhaftete 38 Exzedenten, von denen nur 22 Studenten find. Die Mmen die» ser Studenten wurden den Nniversitätsbehörden bekanntgegeben, damit sie disziplinarisch bestraft werden. Sämtliche Studenten werden wegen Stö­rung der öffentlichen Ordnung angellagt werden. In dem Bericht deS Innenministeriums heißt es, daß die Polizei strenge Maßnahmen ergreifen werde, nm derartigen Zwischenfällen ein Ende zu. machen. General Weygand reaktiviert? Patts. Die Zeitungen bringen die Meldung, daß der' ehemalige langjährige Inspektor der französischen Armee, Generell Weygand, der bei Ervttchung seines 68. Lebensjahres im Jänner in den Ruhestand getreten war, in den nächsten Ta­gen wieder in den aktiven Dienst und sogar in den' Obersten Militärrat einberufen werden soll. Gedämpftes Echo... Berlin. (Tsch. P. B.) Erst die Abendblätter deS Montag nehmen in eigenen Artikeln zum Aus­gang der Wahl in Danzig Stellung. Die Sieges» fanfaren klingen ziemlich gedämpft und sind im großen und ganzen auf den Ton gestimmt, daß die Bevölkerung des Freistaates Danzig mtt 60 Pro­zent sich gegen die Klagen ausgesprochen hat, die Zentrum und Sozialdemokraten vor dem Genfer For m gegen die Regierung Danzig» erhoben haben. Kein einziges Blatt verrät natürlich, daß die Hoffnungen auf Gewinn an nationalsoziali* sttschen Stimmen viel größer gewesen find.