Seite 4Donnerstag, 18. April 1935Ar. SSMassentod statt Almosen75 Todesopfer einer PanikLondon. Nach Meldungen der Morgenblätter find am Sonntag aufdenBahrein-ZnfelnimPerfischen Golf 78 Personen, größtenteilsFrauen und Kinder, bei einer Panik ums Leben gekommen. Bor demHause eines Perfische« Kaufmannes hatte fich eine Menschenmenge von etwa2000 Personen eingefunden, da es hieß, der Kaufmann wolle Spende«an die Armen vertellen. Die Leute drängten in dichte» Scharen durchden enge« Flur in den Hof. Plötzlich entstand eine allgemeine Panik. DieleLeute wurden in dem Gedränge erdrückt.veutscke Nationalparteiwieder zugelassen?Unter bestimmten VerpflichtungenWie die„Prager Presse" meldet, istdie Nachricht, daß die auf Grund des Parteiaüf-lösungSgcsetzrs vom Jahre 1933 verfügte Einstellung der Deutschen Rationalpartei aufgehobenwird, z u b e st ä t i g e n.Die Wiederzulassung sei an bestimmte Kante l e n gebunden, welche von der Deutsche»» Ra-tioilalpartei ringehalten werden müssen. Die derPartei in den Gemeinde-, Bezirks- und Landesvertretungen kraft der Einstellung aberkanntenMandate bleiben nach wie vor verfallen, den ehemaligen Mandatsträgern stehe es jedoch frei, sichbei den nächsten Wahlen in die genannten Brr-trrtungskörperschaften um ein Dlandat zu bewerben.(Rach unseren Informationen wird überdir Wiederznlassung zwar verhandelt, eine Entscheidung soll aber noch nicht gefallen sein.)DaS Blatt meldet weiter, daß sich der wie«derzugelassenen Partei kleinere deutsche Gruppenan schließen wollen, darunter die Gruppe SimonStark in Falkenau. Die Beratungen von ehe«inaligen Abgeordneten dieser Partei, die Dienstagund Mittwoch in Prag stattfanden, führten zudem Beschluß, sich an den Wahlen in das Parla«ment zu beteiligen. Die Deutsche Nationalparteiwird aber kaum als selbständige Wahlgruppc auftreten. sondern mit den ungarischen Parteien eineListenkoppelung änstreben.*Wie verlautet, haben die Deutschdemokratendoch noch nicht alle Hoffnung aufgegeben, irgendwiein das neue Parlament zu kommen. Nachdem dieVerhandlungen mit den ungarischen Parteien undauch mit Henlein zu keinen praktischen Ergebniffenführten, scheint wieder die alte Kombination mitden» Bund der Landwirte aufzutauchen.Wenigstens hat Mittwoch abends eine Aussprachezwischen Dr. Spina und Dr. Kostka stattgefunden,über deren Ergebnis noch nichts bekannt ist. DieLandbündler dürften wohl noch das Wahlbündnisvom Jahre 1929 mit der AWG. in schlechter Erinnerung haben, bei dem die AWG. mit vier Mandaten außerordentlich gut und der Landbund sehrschlecht abschnitt. Heute dürfte die deutschdemokratische Freiheitspartei allerdings bedeutend bescheidener geworden sein..«8126 novelliertWir haben wiederholt über den Kampf berichtet, den die Bergarbeiterverbä»»de um dieNovellierung deS 8 126 der Sozialversicherungsnovelle vom Jahre 1934 führten. Nunmehr meldet das„P r ä v o L i d u“, daß die diesbezüglichen Bemühungen des Fürsorgeministers Dr.Meißner erfolgreich waren: Der dienstägige Mini«stcrrat hat die Novellierung des 8 126 in demSinne beschlossen, daß die Bergarbeiterprovisio-nisten, die außerdem im Genuß einer Rente ausder Sozialversicherung stehen, ebenfalls den Staatsbeitrag und nicht nur,wie seit der Novellierung, die auf sie entfallendenSteigerungsbeträge erhalten.Damit ist einer wohlbegründeten sozialenForderung unserer Bergarbeiter dank der Initiative der sozialistischen Regierungsparteien Rechnung getragen worden.Klerikale KampfesweiseDie„Deutsche Presse", das Hauptblatt derdeutschen Christlichsozialen, bringt in ihrer Mittwoch-Nummer einen Leitartikel, in welchem mitgeteilt wird„daß Moskau beschloßen hat, die Todesstrafe auch für Kinder vom 12.. Lebensjahreangefangen, einzuführen." Daraus leitet das Blattalle möglichen Schlußfolgerungen ab, vor allem,daß dies ein„Fiasko des Marxismus in Reinkultur" sei und„daß die gesittete Menschheit gegendie neue Unmenschlichkeit im roten Rußland protestieren muß". Diese Nachricht reiht sich würdigan seinerzeitige Meldungen desselben Blattes an,ivonach die Revolutionäre in Spanien Priestermißhandelt und ihnen die Augen ausgestochenhätten. NnderMitteilungder„Deut-schenPresse" ist nämlich keinWortwahr. Es wird also nicht die gesittete Menschheitgegen die neue Unmenschlichkeit im roten Rußland protestieren, sondern es mühte die tschecho-slowakische Oeffeiltlichkeit protestieren gegen diejournalistischen Methoden des Jesuitenblattes.Dr. Nosek gestorben. Der gewesene Minister undAbgeordnete der tschechischen Volkspartei Dr. FranzN o s e k ist Mittwoch nachts um 22 Uhr 3V Minutenin seiner Wohnung in Prag-Karlin gestorben. DerTod trat infolge eitriger Lungenentzündung ein.Dr. Nosek war schon seit längerer Zeit schwer krankund durch Todesfälle in seiner Familie so deprimiert,daß seinerzeit schon die Meldung austauchte, er werdesich in ein Kloster zurückziehen.Wirtschaftsverhandlungrn mit Oesterreich. Diein Wien geführten tschechoflowakisch-österreichischenHandelsvertragsverhandlungen sind Mittwoch beendet worden. An den Schlußverhandlungen nahmender österreichische Handelsminister Dr. Stockingerund der tschechoslowakische Handelsminister Jng.D o st ä l e k teil. Die Minister behandelten die Ergebnisse der bisherigen Verhandlungen in Wien sowiedie gegenseitigen Wünsche und werden ihren Regierungen hierüber berichten. Beide Minister sprachenden Wunsch aus, daß die Verhandlungen möglichstnach Ostern wieder aufgenommen werden.TagcsnculglicMciiHeute Rundfunkrededes MinisterpräsidentenPrag. Der Borfitzende der Regierung, JanMalypetr, wird am Dimnerstag um 19.50Uhr im Rundfunk sprechen. Deine Kundgebungwird um 22 Uhr im*Nab>nen der Relation desTschechoslowakischen Preßbüros deutsch verdolmetscht werden.Kriminalroman des LebensRew Aork. In Syrakus(Ncw Dork) f't*gann jetzt ein Steuerhinterziehungsprozeß geg-'.neinen der berüchtigsten Alkoholschmuggler undGangsterhäuptling der Oststaaten. Der Angeklagte ist der unter dem Namen Dutschobu.tzbekannte Artur Flegenheimer, dem Steuec-hinterziehungen im Betrage von 90.000 Dollarvorgeworfen werden. Der Bundesanwalt teiltezu Beginn der Verhandlung mit, daß von denvorgeladenen Zeugen zwanzig fehlen. Einige vonihnen seien in der letzten Zeit ermordet worden, und die Mehrzahl sei geflohen. Voneinem befestigten Hause im Stadtteil Bronx inNew Dork aus habe Flegenheimer ein weitver-zweigtes Netz von Geheimbrauereienund Lastautostationen geleitet. DieseSchmugglerzentrale haite Flegenheimer, der fürsich selbst eine elegante Wohnung in der FifihAvenue besaß, durch ein Labyrinth von Gängen zu sichern verstanden»md wußte sich außerdem unliebsame Besucher durch au tomatischschließende Stahltüren, zwischen den-ner die unbefugt Eintretenden fangen konnte, vomLeibe zu halten.Schnellflugzeug von Frise» nachHonoluluNew Jork. In Alameda bei San Franciscoin Kalifornien startete am Dienstag um 23.81Uhr das neue amerikanische Schnellflugzeug„Panamarican Clipper" nach Honolulu. Das Flugzeug, das wochenlang Probeflügeausgeführt hat, ist mit dem neuen Radiokompaß ausgerüstet. Es entwickelt eine Stundengeschwindigkeit von 260 Kilometern beieinem Gesamtgewicht von rund 18.600 Kilqpgramm. Brennstoffe kann es für über 5000 Kilometer mitnehmen. Die Strecke Alameda— Honolulu ist rund 1800 Kilometer lang. DerFlug nach Honolulu gilt gleichzeitig als Probeflug auf der ersten Etappe der ncugeplanteuHandelsfluglinie nach Ostasien.Das Flugzeug führt eine sechsköpfigeB e s a tz u n g und 10.000 P o st s ä ck e mit. Alserste Zwischenstation sind die Sandwich-Inseln ausersehen. Die Flugzeuge dieses Typskönnen bis 20 P a s s a g i e r e an Bord nehmen und den Stillen Ozean in vierTagen überqueren, während ein Dampfer fürdiese Strecke drei Wochen benötigt.Die Ehrung Masarhks. Zu seinem 85. Ge-burtstag erhielt der Präsident der Republik über13.000 Glückwunsch-Telegra mm e und-Briefe aus dem Auslande und aus allen Teilender Republik, von Korporationen, Behörden undEinzelpersonen aus den verschiedensten Schichtender Bevölkerung, von Angehörigen aller im Staatevertretenen Nationalitäten, von den Jüngsten biszu den Aeltesten. Ueber 300 Gemeindenehrten den Präsidenten durch die Wahl zu ihremEhlenbürger. Wie in anderen Jahren, soüberhäuften insbesondere bei den heurigen Ge burtstagsfeiern die Bürger den Präsidenten mitBlumengaben und anderen G e s ch e n-k e n, unter denek» sich auch Gegenstände von hohemkünstlerischem Wert befinden. Fm Geist der Prinzipien des Präsidenten gedachten zahlreiche Korporationen, Anstalten, Unternehmen und Einzelpersonen humaner und gemeinnützigerZwecke. Mehr als 10.000 Einzelpersonen aus Prag, der Provinz und dem Auslandeerschienenen persönlich auf der Burg, um demPräsidenten durch ihre Unterschrift die Glück-wünsche zu seinem 85. Geburtstage darzubringen;anderwärts trugen sie sich in die Listen bei denLandes- und Bezirksämtern ein.Die Wahlen in die Aerjtekammer. Am 19.April erschien im Landesverordnungsblatte fürBöhmen die Kundmachung der Landesbehörde,durch welche die Wahlen in die Aerztekammer fürdas Land Böhmen für den 1. I u l i 1935 ausge-. schrieben werden.Nichtigkeitsbeschwerde der Bhlekälkovä verworfen. Vom Prager Schwurgericht wurde am17. Oktober wegen des Verbrechens des gemeinenMordes die Marie Vylekälkovä zu 25 Jahrenschweren Kerkers verurteilt. Die Vylekälkovä hatbekanntlich am 22. März des Vorjahres gemeinsam mit ihrem Mann ihren Vater I. Tyl ermordet, dessen Leichnam sodann in einem Alkovenin der Küche aufbewahrt und nach einem Jahre ineinem Waschtrog in einen Keller transportiert, woer mit Kalk vergossen wurde. Die Vylekälovä hatgegen dieses Urteil die NichtigkeitÄbeschwerde undBerufung eingelegt, mit der sich Mittwoch derOberste Gerichtshof zu befassen hatte. Der ObersteGerichtshof hat die Nichtigkeitsbeschwerde imganzen Umfang verworfen, das Urteil bestätigtund sodann in nichtöffentlicher Sitzung über dieBerufung gegen die Höhe der Strafe beraten.Vom Auto getötet. Am 15. d. M. wurde aufder von Teplitz-Schönau nach Tetschenführenden Straße Miroslav H a n u s ch von einemPersonenautomobil vom' Rade geschleudert undüberfahre»». Er verschied noch in der gleichen Nachtim Nussiger Krankenhaus. Der Chauffeurdes Automobils wurde verhaftet. Die Untersuchung ist noch nicht abgeschlossen.Schwere Eisenbahn-Katastrophen. Die Lokomotive des Schnellzuges Sydney—Halifax entgleiste, stürzte über den Eisenbahndamm und rißeinige Eisenbahnwaggons mit sich. Nach den bisher vorliegenden Meldungen wurden der Lokomotivführer und ein Reifendergetötet. Es bestehen jedoch Befürchtungen, daßder Unfall weitere Menschenlebengefordert hat.— Nach einer Meldung ausMulden stießen zwischen den Bahnhöfen Peian-schen und Schinzen zwei Eisenbahnzüge zusammen. Nach den bisherigen Meldungen sind s Leben T o t e und 16Verletztezu verzeichne»».Die Rache der Sklaven. Der Deutschamerikaner Richard R o i d e r e r aus Cleveland istbekanntlich vom nationalsozialistischen„Volksgericht" von der Anklage wegen„Spionage" freigesprochen worden, nachdem er zehn Monatein Untersuchungshaft gesessen hatte. Die Inhaftnahme war, wie sich jetzt herausstellt, ein reinerRacheakt, nie konnte von Spionage die Rede sein.Wie amerikanische Blätter mitteilen, hatte Roi-derer, der seine alte Mutter in München besuchthatte, beim Vorbeimarschieren von SA-Kolonnenin sein Notizbuch geschrieben:„Da ich an meinem Fenster stehe und SA marschieren sehe, denke ich mir: was für Sklavensie doch findl Zusammengekettei durch Brutalität und homosexuelle Perversion, wasman in Deutschland Männlichkeit nennt."Dieses Notizbuch, das Roiderer verloren hatte,war gefunden und der deutschen politischen Polizeiübergeben worden.Schmuggler. Am Montag abends verfolgteeine Grenzwachabteilung aus Dedovo im BezirkBerehovo eine etwa 4 0 köpfige Schmugglerbande, welche aus Ungarn zurückkehrte. Alsdie flüchtende Bande dem Halt-Rufe nicht Folgeleistete, machte die Wachabteilung von der Schußwaffe Gebrauch, wobei I. Kapusta aus der Gemeinde Dödovo am rechten Fußoücken leicht verletzt wurde.Bei einer mohammedanischen Trauerprozession in Lahore aus Anlaß des Moharrem-Festes kam es zu großen Schlägereien zwischenMohammedanern und Hindus. Vierundzwanzig Personen, unter ihnen mehrere Polizeibeamte, mußten mit erheblichen Verletzungen in das Krankenhaus von Ranchi eingeliefertwerden.Orthodoxe.Heiratsbeschränkung. Aus Sofia wird berichtet: Die höchste Instanz der bulgarischen orthodoxen Kirche, der Synod, beabsichtigt sich an den Ministerrat mit der Forderung zuwenden, daß durch ein Dekret festgesetzt werde, daßMänner, die älter als 55 Jahre undFrauen, die das 50. Lebensjahr überschritten haben, nicht mehr erlaubt sein soll, in denEhestand zu treten.Skifahrer beim Wassertrinkeu vom Schlage getroffen. Bei Zakopane wurde Mittwoch vormittagsin der Tatra im Koszielnicka-Tal in einem Gebirgsbächlein der Leichnam eines Skifahrers aufgefunden.Aus den bei der Leiche vorgefundenen Dokumentengeht hervor, daß es sich um den Direktor der Krakauer Amca Kazimir Zielinski, einem bekannten polnischen Sportmann, handelt. Der Tod Zielinskis, dererst im 35. Lebensjahre stand, erfolgte infolge Herzschlages in dem Augenblick, als er nach einem Abfahrtslauf auf den Skiern aus dem GebirgsbachWasser trank.Warnung. DaS Refugges Committee in London warnt dieSozialisten»md deutschen Emigranten vor eine«Levy Gotthelf rette Oscar L e e-b a ch, der selbst Emigrant ist, zuletzt als Korrespondent polnischer Zeitungen in jüdischer Sprache undals Redatteur einer jiddischen Zeitung lebte. Er ista«S London verschwunden, nachdem ihm dort derBoden zu heiß geworden war. Dir Untersuchung deSTodes von Dora Fabian hat». a. ergeben, daß LevyGotthelf ein Mittelsmann des Wefemann z» Zentralstellen d«S Antinaziboykotts gewesen ist. Er führtEmpfehlungen hochgestellter Persönlichkeiten, die erfich verschafft hat, mit fich. Es besteht jedoch der dringende Verdacht, daß er mit der Gestapo in Verbindung steht.Die Kinderheimstätten in USSR. Dienstagwurde die Konferenz über Mutter- und Kinderschutz in der Solvjetunion beendet. Während derlandwirtschaftlichen Arbeiten des heurigen Jahreswerden im ganzen Lande, besondere Kinderheimstätten errichtet loerden, die 3,200.000 Kinderaufnehmen können.Billige Zimmer in den westböhmischen Bädern. Das Ministerium für öffentliches Gesundheitswesen und Körpererziehung besitzt in denKurhäusern„Weißes Kreuz" in Karlsbad, Franzensbad und Marieichad für dei» Monat Mai nocheinige freie Zimmer, Preis der Zimmer: in Karlsbad 11 bis 14 KL, in Franzensbad 4 bis 6 KC, inMarienbad 9 bis 12 Kc täglich pro Person. DieUnterbringung erfolgt in separaten, einbettigen(für Familien zweibettigen) Zimmern. Bei Vorlage eines Armutszeugnisses werden Nachlässe gewährt. Gesuche sind an das genannte Ministerium,Prag II., VySehradska ulice zu senden.Fahrpreisermäßigung für Besucher a«S demAuslande. Mit Inkrafttreten des neuen Smnmer-fahrplans am 15. Mai führen die tschechoslowakischenStaatsbahnen eine wichttge Neuerung ein, die geeig-net ist, den Fremdenverkehr wesentlich zu fördern.Den Besuchern aus dem Auslande wird auf denStrecken der Staatsbahnen bei der Hin- und Rückfahrt und bei Rundfahrten in der Tschechoslowakeieine Fahrpreisermäßigung von 66.?4Prozent gewährt, wenn sich der Reisende mindestens sechs Tage in der Tschechoslowakei aufhält.Die praktische Durchführung dieser Neuerung geschieht in der Weise, daß der Reisende beim Ueber-schreiten der Grenze in der Grenzstation beimStattonsamt eine Anweisung für 5 Kä erwirbt, dieihn zur Inanspruchnahme der Begünstigung berechtigt und auf Grund deren ihm die erntäßigt« Fahrkarte ausgefolgt wird. Dre Staatsbahnen versprechensich von dieser Maßnahme eine große Steigerungdes Auslattdsbesuches.Vom Rundfunkempfehlenswertes aus«ten Programm««»FreitagPrag. Sender L.: 10.05 Deutsche Nachrichten.11.00 Schallplatte«: Mozart. 12.40 Teile aus demRequiem von Verdi. 15.55 Schallplatte«. 18.15Deutsche Sendung: Karfreitagsfeierstunde. Hörfolgemit Musik und Dichtung. 18.50 Deutsche Presse.20.00 Dvokak:.Stabat Mater". 22.25 Schallplat-ten: Bach.— Sender S.: 15.00 Deutsche Sendung:Der Graf, von Jarosch. Vortrag mit Schallplatten.— Brünn: 18.50 Deutsche Sendung: Liederkonzert.— Mährisch-Ostrau: 17.55 Deutsche Sendung:Märchenvorlesung.Zum 25. TodestagBjörnstjerne BjörnsonsAm 26. April werden es 25 Jahre, seitBjörnstjerne Björnson, Norwegens größter Dichter,gestorben ist. Björnson, der 1832 geboren wurde, istnicht nur der große Gestalter von Menschen undSchicksalen seiner norwegischen Heimat gewesen,sondern auch ein muttger Kämpfer für die Idee dersozialen und geisttgen Befreiung der Menschen. Besonders in der zwetten Epoche seines Schaffens, inder er sich von der Romanttk abwandte und mitIbsen und den großen Franzosen ein Wegbahner des strengen Realismus wurde, trittdie sozialrevolutionäre Seite seinesWesens stark hervor. Björnson war nicht nur alsDichter, dessen Werke in alle Kultursprachen übersetztwurden, sondern auch als Mensch Europäer.Bekannt ist auch sein Eintreten für die Rechte und die! Befreiung der unterdrückten Nationalitäten Ungarns,vor allem der Slowaken.