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SamStag, 27. April 1935

Nr. 99

^ussckreibuns der Wahlen in die Landes- und Bezirks­vertretunsen Das Ministerium des Innern hat am 26. April 1935 die Wahlen in die Landes» und Be­zirk-Vertretungen für Sonntag, den 26. Mai 1935 festgesetzt. Die Kundmachungen darüber find in den Landes- und Bezirksamtsblättern enthalten. Die ständigen Wählerlisten liegen zur Einsicht vom 1. Mai 1985 angefangen durch 14 Tage in allen Gemeinden auf. Die Parteien haben di« Kan­didatenlisten in zwei Parten spätenstens am Sonntag, dem 8. Mai 1933, bis 12 Uhr mittags den Vorsitzenden der zuständigen Wahlkommissionen (Landespräsident, resp. Bezirkshauptmann) bei den Landes» bzw. Bezirksämtern vorzulegen. Die Wahlparteien haben durch ihren Bevoll­mächtigten oder seinen Vertreter, welchen sich der Bevollmächtigte nach Ernennung der Mitglieder und Ersatzmänner der Bezirkswahlkommissionen für sich bestimmt und der politischen Behörde mitgeteilt hat, bei der politischen Behörde, welcher die direkte Auf­sicht in der Gemeinde zusteht und zwar spätestens Samstag, den 11. Mai 1938 die Vertreter ihrer Partei und ihre Ersatzmänner in die Kreiswahl­kommissionen bekanntzugeben. Die Landes- und Kreiswahlkommissionen treten zum erstenmal über Aufforderung des Vorßtzenden zur Richtigstellung der Kandidatenlisten zusammen,

des Beispiel. Es könnte sein, daß gerade der Hel­denkampf, den die Wiener Arbeiter im Feber vori­gen Jahres gekämpft haben und seither ungebro­chen in der Illegalität weiterkämpfen, dem ster­beirden Kapitalismus auch in den anderen Län­dern den Gusto genommen hat, sich den Lebens­abend durch recht unsichere Gewaltexperimente zu würzen. Aber gerade weil dem Bürgertum jetzt der Weg der nackten Gewalt zur Sicherung seiner Herrschaft zu riskant erscheint» verdoppelt es die Bemühungen, die verhaßte Demokratie auf«kal­tem Wege", durch Dummachen der Wähler, durch demagogische Agitation zu erledigen. Die österrei« chischen Arbeiter waren gezwungen, mit der Waffe gegen das Söldnerheer eines Bürgertums zu kämpfen, das mit brutaler Waffengewalt gegen die Demokratie zu Felde zog. Die österreichischen Arbeiter haben diesen Kampf verloren, aber die Sieger sind ihres Sieges seither nicht froh ge­worden,*fo wenig froh, daß das Bürgertum die­ser Republik sich wohl hüten wird, das Experi- ment nachzumachen. Hier und jetzt harrt Euer eine andere Aufgabe: die, die Demokratie, die der Geg­ner mit verlogenen»demokratischen" Mitteln^zu untergraben sucht, mit wach r h a f t d r mo- kratischen Mitteln zu verteil d i g e n. Wir, die wir aus Oesterreich verjagt wur­den und die, die drinnen weiterkämpfen, verfolgen Eueren Kampf in glühender Solidarität, mit hei­ßem Mitgefühl. Wir haben am eigenen Leib er­fahren. was der Verlust der Demokratie bedeutet, um deren Erhaltung Ihr kämpft. Wir wifien, daß Ihr um die Lust kämpft, in der allein man atmen kann, wir wifien, datz Ihr um den Boden kämpft, auf dem allein man unter menschenwürdigen Umständen den Kampf für eine glückliche strie sozialistische Zukunft führen kann. UndweilwirdaSwissen, beglei­ten unsere brennenden Wünsche Euere nKampf k Sozialdemokratie

im Kampfe gegen die Krise Produktive Arbeitslosenfürsorge verschafft 188.000 Menschen Arbeit

Die große Bedeutung der produktiven Arbeits­losenfürsorge,.' bie seinerzeit noch unter Genossen Dr. C z e ch im Fürsorgeministerium begonnen wurde und von Genossen Dr. Meißner tat­kräftigst fortgeführt Wird, geht aus folgenden Zif­fern hervor, di» das Fürsorgeministerium der Presse zur Verfügung stellt: Aus dem Titel der produktiven Arbeitslosen­fürsorge führt das Ministerium für soziale Für­sorge zw e i Aktionen durch: Erstens bewilligt es Zuschüsse zu de« Löhnen der Arbeiter, welche bei Bauten be­schäftigt sind, die östrntliche Korporationen durchführen. Aus dieser Aktion hat da- Mini­sterium für das Jahr 1934-35 bisher 2825 Gesuche behandelt und an Staatsbeiträgen ins­gesamt 44,714.400 XL bewilligt. Dadurch wurde für 137.246 Arbeitslose ein« direkte Arbeitsgelegenheit geschaffen. Die zweite Aktion im Rahme« der pro- duktiven Arbeitslosenfürsorge ist ein Kredit von 45 Millionen, respettive von weiteren 70 Mil­lionen XL, aus dem Selbstverwaltungskörpern Zuschüsse, bzw. Anleihen für öffentlich-ge­meinnützige Arbeiten bewilligt werden, falls di« betreffenden Selbstverwaltungskörprr selbst die bescheidene auf sie entfallende Quote nicht aufbringen können. Das Ministerium hat bisher aus diesem Titel insgesamt 497 Gesuche behandelt, aus Grund deren ein Staatsbeitrag, bzw. Anleihen in der Gesamthöhe von 60,370.909 XL ge­währt wurden. Der Gesamtaufwand für diese produkttven Arbeiten beträgt, da für den weit ­

aus größten Teil der Kosten der Staat, ver­schiedene Fonds, die Länder usw. aus ihrem Budget aufiommen, rund zehnmal soviel, nämlich 621,334.038 XL. Durch die Bewilli­gung dieser Gelder hat das Fürsorgeministe- rium bisher 51.065 Arbeitslosen eine Arbeits­gelegenheit verschafft. Aos beiden Aktionen haben also 188.311 Arbeitslose Arbeit erhalten, davon Heuer allein 97.704! Mllliarden-Investltionen Wie bekannt, so schreibt das..Prävo Lidu", hat die Regierung Jnvestitionspläne vorbereitet, von denen bereits ein Teil durchgeführt wird, während der Rest noch im Frühjahr und zu Gom­merbeginn zur Durchführung gelangt. Im Vor­anschlag sind Jnvestitionsarbeiten für den Betrag von ungefähr zwei Milliarden XL vorgesehen, das Ministerium für Nationalverteidigung hat die Investitionen fast um eine Milliarde, das Eisen­bahnministerium um eine Viertel-Milliarde er­höht und außerdem gibt es Projekte auf weitere zwei Milliarden Jnvestitionsarbeiten, für die bis­her eine Bedeckung nicht gefunden worden ist. Nichtsdestoweniger kann man damit rechnen, daß Heuer für ungefähr vier Milliarden, günstigenfalls für fünf Milliarden Investitionen werden durch­geführt werden. Die positive Arbeit der So­zialdemokratie im Kampf gegen die Krise gehtdaraus überzeu­gend hervor.

Unsere Kandidatenlisten ffttr die Landesvertretungen

A) Böhmen : 1. Grund Bruno, Bezirksrichter und Landesaus­schußbeisitzer, Tetschen a. E. 2. Dr. Strauß Emil, Redakteur, Prag 3. Wondrak Heinrich, Privatangestellter, Karlsbad 4. Lorenz Richard, Privatangestellter,. V,- Trplitz-Schönau 5. Hala Franz, Fachlehrer, Kofolup 6. Jllner Franz. Fachlehrer, Landskron 7. Zenker Josef, Kleinlandwirt, Zebus 8. Hahn Otto Dr ., Verbandssekretär, Rcichenberg' 9. Michel Josef, Kleinlandwirt, Barzdorf 10. Reih» Anna, Privatbeamte, Teplitz-Schonau 11. Hauff« K. W.. Privatangestellter, Turn 12. Grimm Josef, Gewerbetreibender, Saaz 13. Schwab Bruno, Sekretär, Wegstädtl- 14. Metzl Wilhelm Dr., Advokat, Dux 15. Huschner Ferdinand, Buchbinder, Aussig 16. Klrinander Gustav, Werkmeister, Grulich 17. Gulich Franz, Gewerbetreibender, Warns­dorf 18. Zettel Johann, Eisenbahner. Brüx

19. Denk Andreas, Gewerkschaftssekretär, Böhmisch-Krumau 20. Lienert Gustav, Arbeiter, Schmiedeberg 21. Bauer Ernst, Bergarbetier, Seestadtl 22. Rauscher Eduard, Rentamtsleiter, Joachims thal 23. Dietz Wenzel, Kleinlandwirt, Litschkau 24. Schäfer Else, Private, Reichenberg 28. Haas Josef, Textilarbeiter, OberleutenSdorf 26. Konrad Wenzel, Privatangestellter, Rumburg 27. Höst Anton» Bergarbeiter, Königsberg 28. Pawek Johann, Eisenbahner, Hilbetten 29. Just Franz, Textilarbeiter, Oberaltstadt 30. Hobler Josef, Kleinlandwirt, Planes. B) Mähren -Schlesien 1. Pipal Edmund, Maschinenmeister und Landesausschußbeisitzer, Brünn 2. Kamler Narziß , Bürgerschuldirekwr, Neutitschein 3. Schreier Raimund, Konsumvereinsleiter, Mährisch-Schönberg 4. Schuster Theodor, Dr.. Landesgerichtsrat, Brünn 5. Haas Wilhelm, Dr., Advcckat, Mähr.-Ostrau

Unsere Üsinnmmei erscheint Mittwoch, den 1. Mai, in| verstärktem Umfang. Die D Donnerstagausgabe entfLllt anläsi- M lich des Feiertages.Am Freitag, U dem 3. Mai, erscheint unser Blatt i zur gewohnten Stunde."Th« Die Verwaltung. S

6. Ullman« Franz. Textilarbeitersekretär, Freudenthal 7. Müller Amalie. Private, Mährisch-Trübau 8. Mareth Johann, Fabrikarbeiter, Wigstadtl 9. Grund Josef, Angestellter, Olmütz 10. Zdrajil Johann, Sekretär, Brünn 11. Ullrich Josef, Dürgerschuldirettor, Jägerndorf 12. Drescher Josef, Fachlehrer, Freiwaldau 13. Zeger Karl, Kleinlandwirt, Probitz 14. Langer Alois, Kontrollor, Troppau 15. Maier Arnold, Beamter, Römerstadt 16. Jirka Adolf, Konsumvereinsangestellter, Zwittau 17. Svoboda Otto, Beamter, Reutiffchein 18. Weinest Alois, Tischler, Reitendorf 19. Ehrenreich Gustav, Bürgermeister, Mährisch-Trübau 20. Schweitzer Gustav, Professor, Brünn

Oer Modus videndl Stadt des Vatikan.(Havas.) Die Verhäng lungen zwischen dem Hl. Stuhl und der Ts<ht* choflowakischen Republik betreffend die Dur6* führung des Modus vivendi befinden sich auf(P 1* tem Wege. Alles weist darauf hin, daß die Bel' Handlungen in allernächster Zeit in ihr entscht'* dendes Stadium treten werden. Das Tschechostowakische Preßbüco hat W Bestätigung obiger Nachricht erhalten. Di> Verhandlungen zwischen der Tschechostowakei dem Hl. Stuhl sind demnach so weit gediehen, M ein erheblicher Teil des Modus vivendi, häufte sächlich soweit er die äußere Delimitik' rung der Grenzen betrifft, in nächst^ Zeit durchgeführt sein wird.

Vom Rundfunk mm 4m PrearMMMS 1

SamStag Prag, Sender I.: 10.95 Deutsch « Presse. 12.1] Leichte Musik, 15.55 Nachmittagskonzert. 17.^ Klavierkonzert 17.85 Deutsche Sendung: Volkslied aus dem 16. und 17. Jahrhundert. 22.15 Tanzmui^ Sender S.: 15.00 Lieder der Nacht. 15.30 Ko" turrelief. 15.40 Deutsche Preffenachrichten Brünn : 12.35 Orchesterkonzert. 17.00 Tanzmoio> 17.45 Deutsche Sendung: Klavierkonzert. SHF Ostrau: 17.00 Violinkonzert. 19.15 Mandoline^ konzert. 22.30 Orchesterkonzert. Preß barg: 19.3 Jazzorchester. 20.50 Aus bekannten Opern V Operetten.

5 Roman«o* Emil Vachek -i Deutsch von Anna AurednKek

»Sonntag um drei Uhr früh, Loisis," er­klärte Beinsteller rührselig.»Fünfzig Jahre." Eine Pause trat ein. Die LoisiS warf den Stummel auf den Boden, mustert« Beinsteller durchdringend, dann nahm ihr Gesicht«inen senti­mentalen Ausdruck an und sie sagte verträumt: »Du wirst also schon fünfzig, Ferdl... wie die Zeit vergeht... hast schon genug hinter dir..." »Jawohl, Loisis, fünfzig Jahre und neun­undvierzig Strafen." Der Cherub Peperl, sonst ein kluger Junge, lachte laut auf. Die Loisis wurde wieder wütend und fing zu beulen an. »Wirst darüber lachen, du Knirps? Wirst noch lange warten, ehe du dich mit dem Ferdl nur in einem Atem nennen kannst." »Aergere dich nicht über den Buben, Loisis l Er ist mein bravster, nur ein bißchen dumm." Loisis hatte längst schon an den Pepi ver­gessen. Melancholisch sagte sie:»Fünfzig Jahr« wird der Ferdl... Hu, mir läuft der Tod über den Rücken... Das ist«in Jubiläum, wie es selten vorkommt. Ein Leben, das nicht ein jeder zuwege brächte.Und in der Zeitung wird gar nichts darüber stehen..." Sie maß Karl wütend mit den Augen, weil er bei ihren Worten gelacht hätte, so wie sein Bruder vorhin. Dann sprach sie mit lauter Stimme: »Von jedem dummen Schweinehändler, von jedem Reichen, von unserem Hausherrn möchte» die Schreiber eine lange Predigt in di« Zeitung setzen, obwohl dir keiner von denen das Wasser

reicht! Von dir, Freund, wird aber keine Silbe in der Zeitung stehen!" Plötzlich bei ihr war alles plötzlich- schwammen ihre Augen in Tränen. Sie sprang zu Beinsteller und umschlang seinen Hals: »Jungens, habt ihr eine Ahnung, was es heißt, fünfzig Jahre alt zu sein? Vom Schicksal herum­gestoßen werden, gehetzt wie ein wildes Tier? Man hat immer das Gefühl, im Winter nackt aus der Gasse zu stehen... So schaut das Leben aus, und ihr Mistbuben lacht noch dazu!" Ferdl, du miserabler Bub du, hast mich mit deinem Jubiläum zum Weinen gebracht. Am liebsten möcht ich dir für die fünfzig Fahr zu Füßen fallen. Wenn es überhaupt einen Herr­gott gibt, so muß er heute nacht zu dir kommen und sagen: Ferdl, Liebling, fünfzig Jahre lang hast du wie ein Hund geläbt, mach dir nichts draus, du wirst belohnt werden..." Dem Beinsteller wurde angst und bang bei der Innigkeit, mit der LoisiS diese Worte var- brachte. Auch die Umarmung, mit der sie ihn um­fing, war ihm nicht ganz geheuer. Er merkte j schon lange, daß Loisis ihm mehr Freundschaft erwies, innigere Zuneigung entgegenbrachte, alS ihrer gesunden Einstellung zueinander, eigentlich entsprach. Er wußte es nicht bestimmt, fürchtete aber, daß die unberechenbare Loisis sich in den Kopf gesetzt hatte ihn zu verheiraten. Ihn mit sich selbst zu verheiratennatürlich. Er sehnte sich ganz und gar nicht nach der Ehe, am wenigstens mit der Loisis. Obwohl er sie gern hatte, wie man eben eine alte Freundin gern hat, wußte er genau, daß sie eine ganz schlechte Gattin wäre. Beinsteller war ein Dieb, aber er hatte Charakter. Die Loisis war eine alle Dirne. Sie ttank gern und war der Schrecken ihrer gan­zen Umgebung. Ihre Hysterie hatte die eigen« willigsten, unberechenbarsten Formen. Einmal hielt sich die Loisis für eine große Dame, dann er­schien sie in Seide, die Finger voll unechter Ringe. In dieser Zeit mußte die Hausmeisterin die Kam­merjungfer spielen. Loisis ignorierte alle ihre

alten Bekannten, besuchte elegante Kaffeehäuser und BarS, wo ihre Vornehmheit mit einem tüch- tigen Affen ein jähes Ende fand. Im Handumdrehen verwandelte sie sich in ein einfaches, alterndes Freudenmädchen der Vor­stadt, das ohne jeden Anlaß Menschen prügelte, die chr just in den Weg kamen. Sie zerschlug in den Wirtshäusern das Geschirr, zerkratzte die Gesichter ihrer Freundinnen und bewahrte nur ihren scharfen Instinkt: Angst vor den Wach­leuten. Wenn es noch so schlecht um sie stand, gelang es ihr seltsamerweise immer wieder, ihnen auSzuweichen. Dann erwachte sie aus ihrem Rausch und fühlte sich als schlichte, fromme Frau, die nur von einer Sehnsucht erfüllt war: Gott . Sie verschwand in Kirchen, beichtete lange und schmerzlich, man­chesmal fünfzehnmal täglich in verschiedenen Stadtvierteln, ging zu den Nonnen, um sich seeli­schen Txost zu holen und träumte davon, den Rest ihres Lebens in klösterlicher Einsamkeit zu verbringen. Eines Tages es kam ganz unerwartet- verlor sie jede Spur von Frömmigkeit und wurde eine zänkische, keppelnde Person von unglaub­licher Arroganz. Sie hetzte die Nachbarn gegen, einander, schrieb anonyme Briefe und stürzte sich in eine neue Verwandlung. Sie hatte diese Ver­wandlungen dutzendweise in Vorrat, sie erfüllten ihr ganzes Leben, bis auf einige nüchterne Tage, da sie abwechselnd sanft und schwermütig war. Dann wieder kamen Zeiten, da sie ihre Freunde von Selbstmordversuchen zurückhielten, die sie be­reits einige Male inszeniert hatte. Nein, das Leben mit Loisis wäre keineswegs angenehm ge­wesen, auch wenn sie Beinsteller liebte. Er wußte nur zu gut, daß sie es mehr auf seine Geldbörse als auf seine Liebe abgesehen hatte. Deshalb be­freite er sich zart aus ihrer Umarmung und sagte beschwichtigend:Aber Loisis, das alles darf man doch nicht meterzentnerschwer nehmen! Ich will ja nicht heulen, ich will fidel sein, hab doch allen Grund, stolz zu sein!"

Das nimmt dir doch niemand. Ferdl,& jeder weiß doch, daß du ein tüchttger Fachman" bist." Fachmann, Loisis l Das glaub ich. Wee" manBeinsteller" sagt, so nennt man ei»> Marke. Wer hat diese Cherubinen entdeckt?.W Der Beinsteller!" Die Loisis, die ihren Plan noch nicht auf* gegeben hatte, versuchte eS nun mtt der Lod' Hudelei. DaS solltest du mir einmal erzählt»' Ferdl!" Ja, das ist eine sonderbare Geschiihll- Loisis. Das waren höhere Eingebungen. T«' malS ist eS elend gegangen. Die Wachste" haben jeden wie einen falschen Groschen gekaM» und haben mich erwischt, ehe ich noch waS angt' stellt hatte. Ich hab schon gedacht, daß ich Unternehmen in der Elektrischen aufgeben u»* etwas anderes probieren muß. Mit den Finget haben die Leute auf mich gezeigt, weil meint Photographie in allen Zeitungen war. Kau? war ich im Wagen erschienen, so haben alle dir Hände auf die Taschen gehalten. Dem Kondul* teur haben sie zugerufen:Haben Sie noch Jh? Tasche?" Ja, damals war ich schlecht daran, Lo>* siS; ost hab ich einen rechten Hunger gehaft' meiner Seel!" Das weih ich, Ferdl, hab' ich dich damals nicht gefüttert?" Beinsteller wußte nichts davon» ließ abef Loisis dieses Verdienst und fuhr fort:Ich Hai Theater gern, aber ein gutes Theater, nicht eint Dilettantenschmiere. Im Theater nämlich falle» mir die besten Gedanken ein. Und einmal, da mH ich bei einer Vorstellung:Cyrano" hat das Sti^ geheißen, und als der naserte Kerl seine Kamt* raden versammelt und sie über den blauen Kitt lobt, da hab' ich eine Idee gehabt. Das wär' waö- Ferdinand, so eine verläßliche Bande müßte ms» haben! .(Fortsetzung folgt.