9fr. 99TamStag, 27.«prfl 1935VekkeBDer geflügelte MenschMoskau. Der sowjetrussische Meister im Fallschirmabsprung Charachorow führte Donnerstag in Rostow am Don einen Absprung auseinem Flugzeug aus, bei dem er einen nach amerikanischem Muster mit Flügeln v e rsehe n e n A n z u g verwendete. Charachorowsprang aus 3000 Metern Höhe ab, wobeie» ihm gelang, in Gleitflugschleifen eine 1200Meter lange wagrechte Strecke zu durchmessen.Hierauf öffnete er den Fallschirm und glittzur Erde. Eine ärztliche Untersuchung ergab, daßEharachows Gesundheitszustand während diesesFlugcS und nachher sehr gut war. Es war dies derzweite Absprung mit zwischen den Armen unddem Körper ausgespannten Flügeln in der SSSRund der vierte Absprung dieser Art in der Welt.Heuschrecken-PlageMadrid. Aus B a d a j o z kommen alarmierende Nachrichten über Heuschreckenschwärme.Allein bei Siruela haben die Heuschrecken eineLodenfläche von 2000 Hektar bedeckt.Auch in der Gegend von Sevilla bedrohen großeSchwärme die Ernte.Waldbrand überspringt eine« ZV mbreiten FluhNew Mark. Mehrere Waldbrände haben inder Umgebung von New Kork großen Schaden«ngerichtet. Auf Long Island brannten bereits65 Quadratkilometer Wald nieder. An verschiedenen Stellen sind Billen, Wohnhäuser und große Fabrikskomplexe in größter Gefahr, da derWind und die T r o ck e n h e i t die Ausdehnung des Feuers begünstigen. Bei Hammonton.in New Jersey, war der Waldbrand so stark, daßer den dortigen Fluß, der eine Breite von 30Meter hat, überspringen konnte, und die Sommerwohnungen bedrohte. Bei Atlantic City tobtein Waldbrand mit einer Breite von 18 Kilometer. Zeitweise war das Dorf Steelmanstownäußerst bedroht.Deutsche Flugzeuge über Metz'. DonnerstagVerflog ein deutsches Flugzeug neuerlich die unweit Metz durchgeführten Befestigungsarbeiten. Nachdem dies bereits zum viertenmal geschehen ist, wurden Maßnahmen getroffen. um fremde Flugzeuge in diesem Raumezu verfolgen. Französische Jagdflugzeugewerden Bereitschaft Griten und fremde FliegerzurLandung zwingen.Der bekannte drittsche Rennfahrer Sir Mal-rel» Eampell, der vor kurzem auf seinem riesigen»Blauen Bogel" einen neuen Weltrekord erzielte,wird zu dem Jubiläum des englischen Königs aufder Bahn von Brookland das kleine Konstruktionswunder„Mysterh baby tat“ lenken. Es istdies ein einsitziger kleiner Rennwagen mit einemMotor von nominell 7 HP, der aber bei 6500 Umdrehungen 110 HP entwickelt. Sir Malcolm wirdaus dem Wagen 130 Meilen in der Stunde„her-ausholen". Der Wagen soll einen großen Fortschritt m der Rennwagenkonstruktion bedeuten.Eine Mesan,tschau der Werke Tizians wurde inVenedig unter großen Feierlichkeiten im PalazzoPesaro in Anwesenheit deS Königs von Italien eröffnet. Die einzigartige Schau zeigt 100 Gemälde deS großen italienischen Malers, die ausaller Herren Länder zusammenge-tragen worden find. Sie gibt in einer nicht zuübertreffenden Geschlossenheit ein vollständiger BilddeS Schaffens Tizians.Falschspieler. Bei der Ostrauer Polizei langten in letzter Zeit Beschwerden zahlreicher Frauenein, daß ihre Ehemänner dar Geld, welche» zumUnterhalt der Familie bestimmt war, im Hasardspiel verloren. Die Polizei mußte sich bei ihrenNachforschungen einer Lift bedienen, um die Hasardspieler zu ergreifen. Unweit der Kirche in Marienberg gelang e» ihr, einer Gruppe von Hasardspielern habhaft zu werden. Unter ihnen befanden sichzwei Falschspieler. Insgesamt wurden rnder Gegend von Ostrau etwa 70 Personen angehal-ten, die durch betrügerisches Hasardspiel die Arbeiterum ihr letzter Geld brachten.Die indischen Fürsten unddie britische RegierungBon Justin SteinfeldZu dem Regierungsjubiläum des KönigsGeorg V. von England kommen jetzt auch etlicheindische Fürsten nach London und bei dieser Gelegenheit kann man in mancherlei Zeitungen undZeitschriften lesen, wie furchtbar reich sie sind,welche märchenhafte Paläste und unermeßlicheEdelsteinschätze sie besitzen und überhaupt wie guteS ihnen geht.Was sonst mit den indischen Fürsten heutelos ist, erfährt man zumeist nicht. Sie sind inihren Ländern souverän. Das heißt regierendeFürsten, In der Theorie. In der Praxis ist esso, daß sie Verträge mit der britischen Regierunghaben und im Innern ihres Landes regierendürfen, solange sie die britischen Geschäfte besorgen. In die Außenpolitik haben sie nichts hineinzureden. Sie müssen sich, in allem nach denBorschriften.richten, die ihnen die britische Regierung, vertreten durch den Vicekönig, macht.Wenn ernsthafte Differenzen entstehen, so endetes immer damit, daß der Fürst vorübergehendoder für immer abdanken muß, wie es zuletzt.Der»Graf von und zu Goebbelsburg"Sonderbare Emigranten— Merkwürdige»Expreßehe" einer Prostituiertenim Dritten Reich— Die Hauptperson trotz Polizeiaufsicht entkommenPrag. Um die beiden sonderbaren Gestalten, diein diesem vor dem Senat Pazdersky Freitag zuEnde geführten Prozeß auf der Anklagebank saßen,webt ein undurchsichtiger Schleier dunkler und nichteben sauberer Geheimnisse. Wir haben über den Falldieses aus Bayern stammenden Jng. LudwigKöpfer bereits berichtet, der auch unter demNamen Hans Luka auftrat und sich einer von ihmverführten Medizinerin gar als„Rüdiger Grafvon und zu Goebbelsburg" und dreifacherSchlotzherr vorstellte und im übrigen in Prag einehöchst mysteriöse Tätigkeit entfaltete. Mitangeklagtwar des Verbrechens des Militirverratesund der Anschläge gegen die Republiknoch die 28jährige Prostituierte Anna W i t t o n, mitder Köpfer ali» Luka zusammenlebte, nachdem siezuvor die Gelickte eines noch verfänglicheren Herrngewesen war, mit dem Köpfer offenbar in gewissennicht geklärten Verbindungen stand.Dieser dritte, der, obwohl unter Po li-zeibeobachtung stehend, gleichwohlrechtzeittg verduften konnte, ist ein gewiffer WilhelmBrauser,«in amerikanischer Abenteurer, der sichir. Prag in irgendwelcher mysteriöser Mission Herumtrick, Fühlung mtt der Emigration suchte und sichDr. Otto Strasser näherte, aber auch mit hohenpolitischen Funktionären unserer Republik— allerdings vergeblich— in Fühlung zu kommen trachtete.Es ist schr zu bedauern, daß die Prager Polizei diesen interessanten Herrn enttommen ließ, denn beiihm konzentrierten sich offtnbar allerhand Verbindungen, deren Aufdeckung vielleicht zur Aufhellungmancher unklarer Punfte diese» Prozesses beigetragenhätte. So aber konnte sich di« Anklage nur auf einunvollständige» Material berufen, das immerhin eineReihe sonderbarer Momente bot.Jng. Köpfer, alias Luka, gibt zu, SA-Mannu^ Mitglied d«r„RachrichtenzentraleSüd" gewesen zu sein. Dann aber sei er mit derhitleristischen Richtung in Widerspruch geraten undhabe sich dem Strafferflügel angeschloffen, weshalber angeblich flüchten mußte. Immerhin ist seineTätigkeit in Prag voller Rätsel, ebenso wie desmysteriösen Brauser. So kam es zu einer„Haussuchung" bei Dr. Otto Strafser, wobei sichnachher herausstellte, daß die durchführenden Organegar keine Polizisten waren, sondern private Agenten,die lediglich die Korrespondenz deS Dr. Otto Sttasserdurchsuchen wollten— in wessen Auftrag, ist leicht zuerraten.Sonderbar ist auch, daß die Freundin diesesmerkwürdigen Emigranten, die mitangeklagte Prostituierte Anna Witton, zweimal Reisen nachDeutschland unternahm und auf einmal al» verheiratete Frau zurückkam. Wie ihr von denBehörden des Dritten Reiches bestättgt wurde, hatdiese Prostituiert« blitzschnell einen Gatten in derPerson eine» angeblichen Werkmeister» Kriegergefunden. Wa» es mit dieser sonderbaren Expreßehefür eine Bwandtni» hat, ist von hier aus natürlichschwer festzustellen. Jedenfalls wurde Köpfer imletzten Augenblick verhastet, al» er den WienerSchnellzug besteigen wollte.Das Material war immerhin ausreichend zurErhckung der Anklage. Im Verlauf des mehrfach vertagten Prozesse» gelang e» aber nicht, ttotz aller belastenden Indizien, einen vollen Schnldbe-w e i s zu eckringen. Der Gerichtshof Pazdersky sprachdaher beide Angeklagten frei und erkanntenuchnicht auf deren Ausweisung. Es wurdeihnen lediglich die Verpflichtung auferlegt, sich allevierzehn Tage bei der Polizei zu melden. ck.Aus dem III. ReichArbeitssuche ein VerbrechenEinem Arbeiter in Hannover, der vom BezirkS-fürsorgeverband unterstützt wird, wurde die kärglicheUnterstützung„aus Strafgründen" um 5 Markherabgesetzt. Das„Verbrechen" des langjährigen Arbeitslosen bestand darin, daß er auf derSuche nach Arbeit nach Hannover-Stadt gekommenwar. Dieser Umzug aus einer benachbarten Landgemeinde nach Hannover-Stadt wurde als.planlos und den Ideen des neuen Staate» zuwider" bezeichnet. Die Beschwerde de»gemaßregelten Arbeiters wurde jetzt vom Reichsgerichtspräsidenten abgewiesen. ES bleibt bei der Beschneidung der Hungerration. Das ganze aber nenntsich„deutscher Sozialismus der Tat"—1Bankrott-BilanzDer„Berliner Film-Kurier" schreibt über dennationalsozialistischen ParteitagS-Film Triumphdes Willens". Er schreibt in jener schwülstigen Steilschrift, mit der die gleichgeschalteten Schmocke alleszur Kenntnis nehmen, was das Regime fallen läßt.Da ist von Aufbruch und Wend«, von loderndemSeelenrausch und brennendem Erlebnis die Rede, dableibt der Atem stehen und das Herz, respektive esschlägt wie der vielzitierte Hammer und ist eifrigbnnüht, die deutsche Reporterbrust glatt auSeinauderzu sprengen.Der Hofsänger berichtet von den„herrlichenund erlauchten Namen deS Auslandes", die sich angeblich„in enthusiastischer Weis« und beglückwünschend" zu dem ParteitagSfilm geäußert haben—vielleicht die jüdischen Filmdirekwren vom Barran-dov, die gleichgeschaltete Versionen drehen lassen—?— um dann mit bissigem Seitenblick zu bemerken/daß sich unter den Gratulanten keineinziger deutscher T h e a t e r d i r ek-tor befunden hat.Sieht man sich, nach Kenntnisnahme dieser Stilübung, den Filmspielplan in Berlin und im Reich an,so konstatiert man, daß das A u S l a n d dominiert. DaS Geschäft verbietet offenbar, den autarkfabrizierten Mist den heimischen Kinobesuchern vorzusetzen.(Diese Ausschußware wird man höchstensim Jahre 1933 dem Maharadschah von Allvarpassiert ist. Wenn einmal die indischen Einwohner mit der englischen Polittk ihres Fürsten nichteinverstanden sind, kommen«in paar Regimenter brittscher Infanterie oder in neuerer Zettbrittschen Bombenflieger und stellen„die Ordnung" wieder her, wie es zuletzt in Kaschmir geschah.Eine Zeit lang verfolgten die Engländerdie Polittk, daß wenn ein Radschah oder Maharadschah starb und keinen legitimen Thronerbenhinterließ, daS entsprechende indische Reich einfach von der brittschen Verwaltung in Selbstregierung übernommen wurde. Notfalls konnteauch diese und jene Legitimität deS Thronfolgersin Zweifel gezogen und abgesprochen werden.Diese Art der Polittk hat sich als unprakttscherwiesen. Als(im Jahre 1922) der Prinz vonWales seine große Rundreise durch Indienmachte, wurde er in allen von Engländern selbstverwalteten Staaten durch die eingeborene Bevölkerung mehr oder weniger boykottiert. Während et gerade in den Ländern, wo noch die indischen Fürsten herrschen, sich gewisser Popularität erfteutt. Warum? Weil es den Indern schlechtgeht und da meinen sie, der weiße Prinz könneihnen helfen. Daraus hat die britische Regierung Inoch außerhalb der Reichsgrenzen, so bei unS, los.».Die„Moskauer Nächte" laufen zurzeit in Berlinunter dem Titel„Natascha"; Moskau zu nennen,scheint nicht opportun, den jüdischen Regisseur,noch weniger——.Das ist daS Fazit der zwei Jahre GoebbelS-Produktton—IUnd auf der Bühne—?„Die ganze Mottenkiste ist wiederheraufgestiegen" jammert die„Deutsche All gemeine Zeitung". Und ein anderes Blatt stellt fest:„Das Programm unserer Großväter regiertden Spielplan!"Soviel Zugkraft, soviel Talent besitzen die Dra-mattker'de» Regimes, daß selbst die„Mottenkiste"dem Publikum als«in Labsal gegen die Blubo-Pso»duktio» des Jahrganges 1935 erscheint...Bankrott im Film, Fiasko auf der Bühne—die neue deutsche Kultur zieht ihre Bilanz—lDas AlterscNImmstelIn Elbing fand dieser Tag« ein Prozeß gegeneinen stadtbekannten Intellektuellen namens Dr.Hans K. R a d a u statt, einen Akademiker, der alsvöllig unpolittsch galt. Dr. Radau, der den Kriegals Freiwilliger mitgemacht hat und dreimal schwerverwundet worden ist, hatte auf einer Reise in dieSchweiz Einzelheiten über die Rolle erfahren, die derpreußische Ministerpräsident Göring bei demMassenmocken vom 30. Juni 1934 gespielt hat. DieseKenntnisse hatte er an„gute Bekannte" weitergegeben, die Dr. Radau bei der Gestapo denunzierten. Das„BoWgrricht" verurteilte Radau zu sechsMonaten Gefängnis und stellte fest, daß er eine bedenklich krittsche Einstellung zum neuen Staat zeige."Diese kritisch« Einstellung aber sei„das Aller»schlimmste, das heute ein Volksgenossetun könne". Der Staat verlange„ein bedingungsloses Bekenntnis" zum Regime.Wer sich also noch einen Rest von Vernunft bewahrtund das Nachdenken nicht ganz verlernt hat, ist inHitlers Reich ein„Staatsfeind". Gegen ein« der-arttg« Sklavenhalter-Auffassung ist selbst haS finsterste Mittelalter«ine Oase der Liberalität gewesen—!gelernt. Der Glaube wird fleißig genährt«nderweitert: daß alles, was schlecht im Lande ist,von der gesamten Herrschaft verschuldet wird unddas Wenige, was gut ist, geht auf das Kontoder Herren Engländer. Darum dürfen die Fürsten weiter regieren und repräsentteren und sichhoch zu Elefant ihren Landeskindern zeigen, imSchmuck von phantastischen Perlenketten. Diamanten und farbigen Steinen. Und wenn jetztirgendwo ein legittmer Thronerbe fehlt, verhelfen die Engländer sogar zu einem solchen.Für die„Verfassung", die Indien demnächst erhalten soll— wahrscheinlich im Jahre1936— ist sogar ein Artikel vorgesehen, derdiese Dinge regeür soll. Da heißt es, daß die bri-tische Regierung des indischen Bundes sich nichtin die inneren Angelegenheiten der indischen Fürstentümer einmischen wird, daß aber die Fürsten an der Bundesverwaltung teilnehmen. DieFürsten wittern aber, daß ihnen auf diese Weiseder letzte Rest der Scheinselbständigkeit genommen wird, und sie wollen diesen Arttkel in derVerfassung so nicht haben. Dmtn wird die indische Verfassung nur für di« Länder zustande kommen, die unter direkter brittscher Verwaltung stehen und in den Fürstentümern wird alles so Hei«I ben, wie es ist.Jarmila Novotnä,spielt neben Ivan Petrowich die Hauptrolle in demFilm„Kosak und Nachtigall".Wieder ein Nazi-Mord. In Lehnitz beiOranienburg, einem Vorort von Berlin, ist derReichsbannerführer Erich Wer st mit einemKopfschutz tot in der Havel aufgefunden worden. Werst war ein Jahr im Konzentrationslager Oranienburg. Als Täter wirdin Lehnitz ganz offen einGymnasiast(l),das Mitglied der Hitlerjugend Horst S e h r i n ggenannt, ein Sohn des Ortsgruppenführers derNSDAP in Lehnitz. Trotzdem hat bisher wederdie NSDAP noch die Polizei oder die Staatsanwaltschaft das geringste zur Strafverfolgungdes Täters unternommen.Volkswirtschaft und SozialpolitikDer KohlenverbrauchDie Entwicklung des Kohlenverbrauchs istunter den Wirkungen der Krise auch in der Tsche-choflowakei eine stark rückläufige gewesen. Setztman für daS Jahr 1929 100 ein, so ergibt sichals monatlicher Durchschnittsverbrauch in den folgenden Jahren dieser Index:Monats HausbrandVerkehrs Indu durchschnittmittelstrie1929100100100198075.288.485.1193195.982.278.3193291.877.561.8193389.970.260.4193481.975.161.0ES ist daraus zu ersehen, daß der TiefpunftdeS Kohlenverbrauchs für die Industrie und fürVerkehrsmittel im Jahre 1933 erreicht wurde.Seither ist eine Steigerung eingetreten, die beider Industrie allerdings nur ganz gering ist, beiden Verkehrsmitteln beinahe 6 Prozent ausmacht.Dagegen ist das plötzliche Sinken des Kohlenverbrauchs für den Hausbrand von 1929 zu 1930in dem folgenden Jahre wieder aufgeholt worden.Dann allerdings hat sich der Rückgang von 1932bis 1934 fortgesetzt. Diese Entwicklung ist einBeweis für die Verschlechterung der sozialen Lagebreiter Bevölkerungsschichten, denen daS geringeEinkommen bei weitem nicht mehr die ausreichende Versorgung mtt Heizstoffen ermöglicht.Der Zuwachs an WohnungenDie Zahl der in 88 größeren Städten destschechoflowakischen Staatsgebietes bewilligtenBauten nahm in den letzten drei Jahren dieseEntwicklung:Neubautenhiervon:WohnbautenUmbauten193239963732176419332844267616081934229221241548Der Zuwachs an Wohnungen betrug in diesen 38 größeren Städten 1932 21.156, 193311.784, 1934 8220. Der Rückgang in den letztendrei Jähren ist demnach recht erheblich und esscheint wirklich angezeigt, daß angesichts derherrschenden Wohnungsnot eine stärkere Initiative für die Förderung deS Wohnungsbaues ergriffen wird, als sie bisher festzustellen war.Wenn daS nicht geschieht, dann ist auch für daSlaufend« Jahr mtt einer weiteren Schrumpfungdes Zuwachses von Wohnungen zu rechnen.ES wird weniger Spiritus getrunken. Inden letzten sechs Jahren ist ein erfteulicher Rückgang deS Verbrauchs von Trinkspirttus zu verzeichnen. Betrug der durchschnittliche Trinkspiri-tusverbrauch pro Monat im Jahre 1929 nochmehr als 22.000 Hektoliter, so war er im Jahr1932 bereits auf 15.000 Hektoliter gesunken.In den folgenden zwei Jahren hat der Rückgangangehalten. 1934 wurden nur noch über 11.000Hekwliter Trinkspiritus im Monatsdurchschnittkonsumiert.