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Mittwoch, 1. Mai 1935
Skizze von Hilde Busch
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Dorothy Thompson bürstete ihrem Mann wenig gebeugt, vom vielen Eigen über großen ihm mat, er soll hunderttausend Dollars für die den leberrod ab. Dann drückte sie ihm das Früh- schwarzen Büchern, die Augen hinter randloser Arbeitslosen geben. Dann wird er Ihnen was stückpaket in die Hand, gab ihm den traditionel-| Brille etwas trübe, das Haar grau, fahl, dünn husten. Dann hält er Ihnen einen Vortrag, daß len Abschiedskuß und sagte wie gewöhnlich: und ein Zug müder Schlaffheit über dem ganzen auf solche Weise die Not nicht zu beheben ist. Das Good bye, darling!" Die Tür fiel hinter Er- Gesicht. Ereiferte sich Thompson, was mitunter mit hat er schon recht. Alles sollte man ihm wegnest Thompson ins Schloß, er ging schnell die vortam, so straffte sich seine Gestalt, in seine nehmen, ihm und den anderen. Dann gäb's keine Treppe hinunter denn es war schon spät Augen trat der alte Glanz früherer Jahre, und Krise mehr. Diesen Herren Smiths müßte man und fuhr mit der Tramway in die City. man ahnte, was er gewesen war: ein tapfees besorgen. Oh la la." Der junge Mann pfiff rer Mensch. Doch meistens lebte der Buchhal- durch die Zähne. Eine kleine Glocke flirrie durch ter Thompson im stumpfen Trott seines ereignis- den Saal. Die Ventilatoren verstummten. Die losen Daseins, das nur fleine häusliche Gescheh Frühstückspause war zu Ende. Im Bankhaus Wright& Woodward ging die Arbeit weiter. nisse unterbrachen.
ein Ende haben würde.
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Nr. 102
Die
mehr. Das war einmal. Er möchte diese Millio nen für die anderen. Für die vierhunderttausend Arbeitslosen von Chicago zum Beilspiel. Thomps son weiß ganz gut, denn er ist ja nicht dumm sondern nur anständig: mit den Millionen des Büchsenfleisch- Fabrikanten fann man die sozialen Probleme nicht lösen. Ein paar Millionen in den Rachen der Not geworfendas ist Philanthro pie, führt zu keiner Aenderung der bestehenden Bustände.( Worauf es antommt.) Aber dennod so im Augenblick, es wäre doch ganz hübsch. Noch dazu, da zur Zeit keine Aussicht besteht, Dinge von heut auf morgen grundlegend zu be fern. Tomphson geht nachdenklich auf und ab immer hübsch vor der Villa des Büchsenfleisch fabrikanten William Smith . Lange, sehr lange Bis die untergehende Sonne das falsche Gold und den echten Marmor am Hause des Millionärs in ein süßes rotes Licht taucht. Bis die Dunkelheit hereinbricht. Bis die mattvioletten Bogenlampen aufstrahlen und den stillen silbernen Mond über glänzen. Da ist Ernest Thompson mit seinem Nachdenken fertig. Da ist der Plan in ihm ents Thompson, standen. Wenn keiner etivas tut, er ein Buchhalter in Chicago , ein kleiner Mann, ein unbedeutender Mann, ein herzlich- gleichgültiger Mann. Für die 400.000 Arbeitslosen. Und plö lich strafft sich seine Gestalt. Wie ehemals. Die Augen leuchten. Wie ehemals.
Thompson entfaltete, sotveit das in der überfüllten Bahn möglich war, die Morgenzeifung, durchflog alle sensationellen Neuigkeiten aus Politik und Wirtschaft, geschehen auf der ganzen Erde und auch in seiner Heimatstadt Thompson war seit fünfzehn Jahren verhei Das Mitagessen nahm Ernest Thompson im Chicago . Fett und groß waren die Meldungen ratet. Steine schöne Frau hatte ihn genommen, Kasino des Betriebes. An weißladiertem glatten bon lleberfällen aufgemacht, verübt auf eine fein berühmter Filmstar. Sondern ein junges Tisch aß er Würstchen auf Sped gebraten und Bank ,, wann werden wir wohl dran kom- Mädchen ohne Ambitionen, eine Angestellte und trant dazu Grapefruit- Limonade. Dann las er men", dachte Thompson beim Lesen ferner Kollegin aus der Bank. Nichts gab es gegen Do- die Zeitung zu Ende. Vierhunderttausend Arbeitsdie Scheidungen und Eheschließungen einiger rothy einzuwenden. Sie war eine brave Frau ge- lose in Chicago ! Und William Smith , der rote Filmstars. Eine ganze Spalte war den Hoch- worden, deren Jugendreize bald verblaßten, nach wohlgenährte Büchsenfleisch- Fabrikant hält große zeitsfeierlichkeiten eines europäischen Minister- dem sie drei Kindern das Leben geschenkt hatte. Reden, frißt, säuft, hurt weiter, als gäbe es nepräsidenten gewidmet. Ministerpräsident in zwei Jungens und einem Mädchen, die alle drei ben ihm nicht das bitterste Elend. Vielleicht nur einem Staat, der das Wort Sozialismus be- schnell in die Höhe schoffen, Kinderkrankheiten be- ein paar Häuser weit von William Smiths prunknubte, um es seiner ureigentlichen sinnvollen Be- famen, viel Lärm und Unruhe verursachten, ohne voller Villa verredt einer vor Hunger. Stirbt deutung zu entkleiden, es zu verhöhnen und bis heute irgendwelche ungewöhnlichen Eigenschaf- einer, weil er feinen Arzt bezahlen kann. Friert Richter:„ Sie geben also zu, Angeklagtet. damit auf plumpe Art Schindluder zu treiben. ten zu zeigen. Eine prächtige Frau, prächtige einer, weil er keine Kleider hat, keine Wohnung. An viel weniger auffallender Stelle befanden sich Kinder. Mehr ließ sich von Thompsons Familie und er, Ernest Thompson, trägt täglich dide Zah- im Laufe des letzten halben Jahres von dem Bank die Nachrichten über den Chicagoer Arbeitsmarkt, nicht sagen. Schließlich schien es genug. len in das Credet von William Smith ein. Die fonto des Fabrikbesizers William Smith 100.000 über das Steigen und Fallen der Arbeitslosig= Vielleicht wäre der Buchhalter Thompson mit Bahlen häufen sich, türmen sich, wachsen ins Rie Dollars durch falsche Buchungen unterschlagen zu feit. Betrübt vermochte Thompson nur eine Zu seinem Schicksal längst ausgeföhnt gewesen, wenn fenhafte, ins Unendliche. Sinnlos- finnvolle Bah- haben?" Angeklagter Thompson:" Jawohl, her nahme jener Bedauernswerten festzustellen, die ihn nicht die Arbeit in der Bank immer wieder len. Mir ist heute ein bißchen dumm im Kopf", Vorsitzender." Richter:" Und Sie behaupten von der Unordnung dieser Zeit betroffen, müßig daran erinnert hätte, daß andere von Glück be- denkt Ernest Thompson, vielleicht fommt das von diesem Betrag feinen Cent für sich privat gehen mußten, gegen ihren Willen verurteilt, zu günstigter gewesen waren als er. Zum Beispiel auch von der Luft. Ich werde nachher zu Fuß oder für die Bedürfnisse ihrer Familie verwand feiern und zu hungern. Ernest Thompson las es der Büchsenfleisch- Fabrikant William Smith . Wil heimgehen, nicht mit der Tramvay fahren. Wird zu haben?"-Angeklagter: Jawohl, Herr Vor sitzender." Verteidiger des Angeklagten Thomp nun zum soundsovielten Male in denkerisenjahren: liam Smith war mit Ernest Thompson zusammen mir ganz gut tun." daß einerseits auf der Welt Ueberfluß an Gü- zur Schule gegangen, doch heute, fuhr er mit ſei- Um fünf Uhr ist zu Ende addiert. Im son:" Dafür können wir den Wahrheitsbewe tern, andererseits lleberfluß an Menschen war. nem Sechs- Zylinder an dem fleinen Bankbuch- Schtvarm der vielen hundert Angestellten verläßt antreten. Ich berufe mich auf die Aussagen de Daß man in dem einen Land Lebensmittel ver- halter vorbei, tannte er ihn nicht. Smith sah gut der Buchhalter Ernest Thompson das Bankhaus Zeugen, ich verweise auf die Poſtabschnitte und nichtete und in dem anderen Frauen, Männer, und gern zehn Jahre jünger aus als Thompson, Brüder Wrigth& Woodward. Schwarz sind die Schecks, aus denen sich die Gesamtsumme des un Kinder Hungers starben. Doch wenn man es er hatte sich frisch erhalten, durch Sport und Nei- Straßen von Menschen. Von müden Menschen, terschlagenen Betrags ergibt. Mein Mandant bat noch so oft las, es wurde darum nicht einleuch- sen, durch immer wieder neue Eindrücke, wie sie von fiebrigen Menschen, von gierigen Menschen. in der Tat keinen Cent für sich oder seine Ange tender. Im Gegenteil: immer eindringlicher waghalsige Unternehmungen im Geschäft und in Kinos locken, Lichter blizen, erregend bunt, sie hörigen genommen. Er hat die gesamten 100.000 fragte sich Thompson, wie lange solch Zustand der Liebe mit sich führen. William Smith also wirken grotest, abschreckend in der Helle des Nach Dollars an arbeitslose, schuldlos in Not geraten wohl noch dauern, und wann er denn endlich hatte es zum Dollar- Millionär gebracht. Und mittags. Eis- Salons haben sich bereits aufgetan, Familien, deren Adressen er sich zu verschaffen et Sonten Staatsanwalt: Di biele andere nach, deren Konten der Buchhalter Bufetts versuchen, mit funstvollen Auslagen, den wußte, überwiesen." Thompson zu bearbeiten hatte, und von denen er Appetit der Haftigen zu weden. Thompson achtet Behauptungen sind tatsächlich durch das Ermitt In diesem Augenblick hielt die Tramway wußte, wie sie zu ihrem Vermögen gekommen auf nichts. Geht ein bißchen gebüdt in seinem lungsverfahren und die Voruntersuchung beſtätig vor dem Bankgebäude der Brother Wright und Mantel, der schon fadenscheinig glänzt dieser worden. Ich für meinen Teil verzichte auf eine Woodward. Hier mußte Ernest Thompson aus-" Sie machen ein griesgrämiges Gesicht, Glanz wird unterstrichen vom frühlingshaften weitere Beweisaufnahme." Das Gericht zieht sid steigen, denn er war bereits seit zwanzig Jah- Thompson. Merken Sie nicht, daß es draußen Licht geht gedankenversunken, durch viele zur Beratung zurück. Einige Minuten später ver ren Buchhalter in dem stolzen rauchgeschwärzten Frühling ist?" Thompson schreckte auf. Ein Stol- Straßen, achtlos, unaufmerksam und steht plöklündet der Vorsitzende, daß man ebenfalls a Wolkenkraber, den sich die Brothers Wright u. lege hatte es ihm vom Nebenpult zugerufen, einer lich weiß ſelbſt nicht wie es gekommen ist Beugenvernehmungen verzichtet. Das Plädoyer Woodward an einer der belebtesten Straßeneden ber noch jung war, froh, daß er überhaupt Stel- vor der Billa feines einstigen Schulgefährten, des Staatsanwalts, eines jungen, blonden, g gu der Chicagoer City erbaut hatten. Thompson lung hatte und vielleicht auch etwas träumte, von des Büchsenfleisch- Milliardärs William Smith , genährten Mannes, ist ziemlich kurz. Er sprid ſteckte die Zeitung zu den Frühstückbroten in die später und so. Der Kollege padte ſein Frühstücks- Thompson hat dies nicht gewollt. Auf fleinem von dem himmelschreienden Unrecht", das Tasche, trat eilig durch das große Tor der An- brot aus dem fettundurchlässigen Papier. Es war Umweg gedachte er nach Hause zu gehen. Bu Do- Angeflagte gegen die bestehende.„ gottgewoll gestellten und fuhr mit dem Paternoster in den zehn Uhr. Und zehn Minuten Bausel Thompson rothy. Zu den drei lärmenden Rangen. Das hier Ordnung" begangen bat, im übrigen aber ist sechzehnten Stock, in dem eng und abseits fein ließ den Federhalter finfen, starrte aus dem Fen- war unbeabsichtigt. nicht für Versagung mildernder Umstände, da da Arbeitssaal lag, den er mit neunundzwanzig ster. Komisch, ich hätt's gar nicht gemerkt. Hier Die Villa des William Smith ist ein scheuß- Buchhalter Ernest Thompson die Unterschlagungen Kollegen teilte. Als Ernest Thompson vor zwvan zwischen den himmelhohen Häusern." Der andere fiches stilloses prokenhaftes Gebäude. Gold, Mar- 3u feinem eigenen Vorteil verübte. Der jun zig Jahren ein hoffnungsvoller junger Mann lachte.„ Man riecht's, Thompson. Man sieht's hier mor, Stud. Nngsherum ein Park. Der Park ist gutgenährte Mann beantragt 1 Jahr und 6 nach kurzer Tätigkeit bei anderen Firmen das nicht. Aber man spürt's. Die Luft ist anders." Bankhaus der Brüder Wright u. Woodward be-" Ja", sagte Thompson,„ nun wird meine Frau bereits Snoipen tragen. In der Villa sind die unbedingt. schön. Mit sanften Rasenflächen und Bäumen, die nate Gefängnis. Ohne Bewährungsfrist natürlich treten hatte, war auch er vom Traum der gro- bald mit den Kindern spazieren gehen. Sonntags meisten Jalousien herabgelassen. Der BüchsenDer Verteidiger hält eine schöne Rede. Ben Karriere" erfüllt gewesen. Vom Traum einer geh' ich mit."" Ich werd' auch bald heiraten. fleisch- Fabrikant scheint nicht zu Hause zu sein. Beitungen interessieren sich für den Fall. Es figen echt amerikanischen Karriere. Nach ein paar Ich hab' n feines Mädchen. Sie arbeitet als Non- Natürlich", denkt Thompson so etwas weiß er verschiedene Reporter auf den Pressebänken. Jahren gedachte Thompson führender Bantier toristin in der Büchsenfleischfabrik von William aus der„ Chicago Tribune"- jetzt ist„ man" Anwalt spricht pathetisch von„ edler Gesinnung in New York - Wallstreet und Dollar- Milliardär Smith." Thompson zudte zuſammen. Er konnte an der Niviera. Jest spielt„ man" dort Golf und feines Mandanten, der die Not der Umwelt ni zu sein, vielleicht auch noch einiges andere: etwa nie den Namen William Smith hören, ohne daß Tennis, badet im blauen Meer und fährt auf wei- mehr mitansehen konnte. Er fordert Freisprechun Kunst- Mäzen, Gatte einer schönen Frau, Besizer es ihm einen Stich gab. Der Kollege fuhr unbe- ßen Segelbooten. Mein Schulfreund William im vollen Bewußtsein, daß sie nicht erfolgen tvir einer bequemen Geliebten, Bummler durch die fümmert fort:„ Das ist ein Betrieb. Troß der Smith ist auch dabei." Thompson fragt sich allen Nach dem Plädoyer hört der Verteidiger mit Welt, was weiß ich... Krise immer noch obenauf. Na, Sie fennen ja Ernstes, ob es Miggunst ist, was ihn den William friedigung Schluchzen im Zuhörerraum. Es Doch es war nichts aus all diesen Traus einen Teil des Smithschen Besizes. Aber ein Geiz- Smith so hassen läßt. Er fragt sich ganz ruhig, Frau Dorothy Thompson , die dort weint un men geworden. Ernest Thompson konnte sich zu fragen soll das fein. Das heißt, nur in seiner mit flarem Kopf. Dann gibt ihm die innere innerlich denkt:„ Vollkommen verrückt erst nicht erklären, warum. Er war doch fleißia Fabrik. Seinen Arbeitern und Angestellten gegen-| Stimme Antiport. Es ist nicht Neid. Er, Thomb mein Mann. Er gehört in eine Jrrenanstalt, aber über. Sich gönnt er schon alles. Aber sagen Sie son, will nichts von den Millionen. Heute nicht nicht ins Gefängnis."
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fleißiger als alle anderen er sah doch gut aus, hatte beste Umgangsformen und war auch nicht dumm. Eines Tages aber entdeckte er, was ihm zum Karrieremachen fehlte: die not wendige Hartheit des Her= zen 31 Reine Sentiments hemmten Thompson, durchaus nicht. Aber es mangelte ihm der Mut zu großen Gemeinheiten, und den mußte man haben, um reich zu werden. Thompson erfannte es, wenn er die anderen beobachtete. Wie sie mitleidslos unzählige Eristenzen vernichteten, wenn es darum ging, zu Gunsten dieses oder jenes Unternehmens die Kurse an der Börse zu regulieren und damit den eigenen Vorteil zu wahren. Ueberhaupt: alle Eigenschaften, die den Stolz eines jeden Bürgers in seiner privaten Atmosphäre ausmachen. Ehrlichkeit, Freimut, Treue, Freundschaft und Nächstenliebe sie wa ren überflüssigster Ballast ir geschäftlichen Sein. Man mußte es an Schlechtigkeit und niedriger Gesinnung mit einem Gangster aufnehmen fönnen, man mußte imstande sein, alles zu verleugnen, elementarste Empfindungen der Menschlichkeit man mußte im wahrsten Sinn des Wortes die Fähigkeit haben, über Leichen zu ge= henden Blick starr geradeaus auf das ferne unbekannte Ziel dann wurde man ein Dollarmilliardär. Dann brachten die großen Zeitun gen spaltenlange Berichte über die Karriere eines ,, fleinen Stiefelpußers", und über das gelobte Land Amerika , in dem„ Kleine Stiefelputer" der= artige Karrieren machen konnten. Nie wurden die unbekannten namenlosen Helden des Alltags erwähnt, die, nicht minder fähig, nicht minder be= gabt, nur deswegen im Schatten der Armut und eines schlichten Lebens blieben, weil es ihnen an Mut zur Rücksichtslosigkeit mangelte und weil man ihnen darum feine Chance gab. Zu diesen aber gehörte Ernest Thompson.
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Jekt sah er so aus: mittelgroß, schmal, ein
waren.
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Am Scheideweg
NUR LISTE
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D.S.A.P.
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Der rechte Weg führt nach links
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geworden,
Angeklagter, Sie haben das letzte Wort fleis ihn ohne Neugier an. Sonderbarer Fall. Ein ner Buchhalter, der 100.000 Dollars unterschla gen hat. Und nicht für Weiber, Wein und Pferde Nein, für die Menschen ohne Arbeit in der großen Stadt Chicago . Jest bietet sich Ernest Thompson die schönste Gelegenheit, der Welt von Herzen seine Meinung zu sagen. Auch William Smith der es schon durch die Zeitungen erfahren würde Da steht Ernest Thompson, nicht mehr Buchhalter im Bankhaus Brother Wrigth& Woodward
Ernest Thompson steht auf. Niemand fict
sondern nur noch ein Angeklagter,
dünn
bornübergeneigt, mit schütterem, grauen Saat den Zwicker auf der Nase, kein Seld, tein
Agitator, teine imponierende Erscheinung. er fagt gar nichts. Er hebt nur Hand zu einer leisen schüchternen Geste möchte sehr gern reden, dieser ehemalige
Budy
halter, dieser entgleiste kleine Bürger. Er hätte
Ger
fogar eine ganze Menge zu bekunden. Aber geht nicht. Er fürchtet sich vor all den leeren fichtern ringsum, vor den falten Mienen, die fie zeigen würden, spräche er von seinem Schmerz von seinem Mitleid, seinem Haß. Das des Angeklagten Thompson ist-
lebte
Schweigen.
Wor
zer Beratung lautet das 1rteil: 1 Jahr Gefäng Der Vorsitzende zudt die Achseln. Nach fur gugebilligt. Die Begründung ist furz. Ein fonder nis unbedingt. Mildernde Umstände bat man barer Fall. Gesinnungstäterschaft tann dem geklagten nicht abgesprochen werden. Trobem mußte man ihn bestrafen. Unterschlagung bleibt
Unterschlagung. Weshalb, warum
hierbei keine Rolle.
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bas
Ans
spielt
ruhig auf. Läßt sich geduldig abführen. In eine Der Angeklagte Thompson nimmt das Urteil enge Zelle ohne Licht. Kommt er hinaus, fo wird er das Schicksal jener teilen, denen er helfen
wollte,
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