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Kreiner,

In Sebastiansberg   beteiligten sich an unserer Maifeier zirka 500 bis 600 Genossen, das Referat hielt Gen. Diet. Heinrichsdorf wies ebenfalls eine Beteiligung von 500 bis 600 Personen auf. Abg. Genosse Franz Kaufmann   hielt dort die Ansprache.

Nr. 103

Freitag, 3. Mai 1935 Referat hielt Genoffe Hubert Leinsmer in beut- um 2000 Menschen mehr als im Vorjahre Die Maifeier in Boberfam wurde wieder mit den gültigen sozialdemokratischen Demonstration wagie Sprache; für die Sozialistische Jugend   sprach Genosse Genosse De Witte die Gefahren eines Genlein- not im gleichen Beairt noch eine aiveite Maifeier und Genoſſe Such in tschechischer Sprache. A scher und Genosse Mariska in tschechischer an der Stundgebung teil, in der als erster Redner tschechischen Genoffen gemeinsam abgehalten, die Be- die Henlein  - Leute keine Provokationen. teiligung war heuer doppelt so groß als im Vorjahr, In Krakau   referierte Genosse UHI in deutscher  Sieges gerade für die Sturstadt Karlsbad   aufzeigte in Je ch nit veranstaltet wurde. Es sprach Genosse hier war unsere Kundgebung eindrucksvoll und stärke und das feige Verhalten des Bürgertums in den Um- neider aus Raaden und Genosse kon za aus als im Vorjahr. In Krakau   hatten auch die Kom sturztagen tennzeichnete. Für die tschechischen Ge­noffen legte Genosse Vondrat ein Gelöbnis für Prag. munisten und Henlein  - Leute Maitundgebungen. die innigste Zusammenarbeit zwischen tschechischen und In Willomit konnte nach vielen Jahren wieder In Grottau   nahm die Kundgebung einen glänzen deutschen Sozialdemokraten ab, worauf der Obmann eine eigene Maiveranstaltung durchgeführt werden, den Verlauf. NW   u. Arbeiter- Radfahrer verschöner des Keramarbeiterverbandes, Genosse Neumann die der Partei einen vollen Erfolg brachte. Genosse ten das Bild, sehr stark traten auch die Frauen in Gr aus Teplitz  , die Kampfverbundenheit zwischen Partei Siegmund aus Weipert   erntete mit seiner An- scheinung. Das Referat hielten Genosse Pete und Gewerkschaften als Voraussetzung des endgül- sprache stürmischen Beifall. An der Kundgebung nah- Schmidt deutsch   und Genosse J a nota tschechis tigen Sieges aussprach. men auch einige kommunistische Arbeiter teil. Ein Die kommunistische Kundgebung war schwächer a großer Prozentsak der Henleinleute, die in einem unsere. Die Henlein  - Leute begnügten sich damit, in eigenen Aufmarsch aufzogen, waren früher Kommu- der Nacht die Fenster zu beschmieren und zu bes niften.

Saaz  

In Saaz   fand unsere Kundgebung am Vor­mittag statt, die weit besser besucht war als im vori­gen Jahre; es waren zirka 3000 Teilnehmer ber­sammelt. Das Referat hielt Genosse Richard Lorenz in deutscher   und Genosse Blazer aus Laun in tschechischer Sprache, für die Sozialistische Jugend   sprach Genosse Waldert. Die Kundgebung nahm einen schönen und ungestörten Verlauf und en Bera u hinterließ einen guten Eindrud. munistischen Kundgebung in Saaz   nahmen ein Radfahrer und 64 Fußgänger teil; die ganze Ver­anstaltung machte einen fläglichen Eindruck.

In Postelberg  

fand die Kundgebung am Vormittag statt; sie war bedeutend besser besucht als im vorigen Jahre. Es sprach für unsere Partei Genosse Franz Müller aus Lang- Ulgezd. Die Kommunisten wollten zu uns stoßen

-

neun Kommunisten und zwei Redner... Die Leute lachten über diesen Demonstrationszug und die kommunistische Beteiligung an unserer

Veranstaltung wurde abgelehnt.

Kreis Karlsbad

Grasliz

Menschen mehr gezählt als im Vorjahre, die in besucht. Genoffin Schaffer aus Karlsbad   über­Im Graslizer Krisenbezirke wurden um 400 In Jechnik war die Maifeier von 200 Personen einem imposanten Buge, bei dem besonders die zeugte das Landvolk von den Vorteilen der Regie­Rothauer Arbeiterschaft ein großes Kontingent rungsteilnahme der Arbeitervertreter für die kleinen ftellte, zum Markiplak zog, wo Genoffe Sharing Leute aus Stadt und Land. Ein Demonstrationszug über die Bedeutung der Maifeiern vor dem Wahl- schloß die Feier ab. kampfe sprach. In einem Umzuge, den die Hen= Tein frontler am Vorabend veranstalteten, marschierten die Fabrikanten Kohlert, Start erlebte einen überans imposanten Demonstrations­und Fuchs, damit die Volksgemeinschaft der Fabrikan- aug, an dem besonders die starke Beteiligung der Jugend, ber Turner, der Frauen und eine imponie­rende Ordnerschaft auffiel. Das Referat erstattete Genoffe Dr. Franzel

ten illustrierend.

Falkenau

In Falkenau wurden zwei Maifeiern, und

Eger  

fleben.

Sämtliche in

geplanten öffentlichen Aufmärsche am 1. Mai wurde Gablonz  am 30. April von der Bezirksbehörde verboten unsere Gablonzer Genoffen hatten daraufhin a Schritte eingeleitet, damit die Maitundgebung in einem Saal erfolgen kann. Unsere Kundgebung fand im Saale des Hotels Schwan statt und war mai Rehwald in deutscher   und des Genossen Noval senhaft besucht. Das Referat der Genoffe in tschechischer Sprache wurde mit besonders starkem Beifall aufgenommen.

Stärker als im Vorjahre war heuer die Fried stvar in altena   u selbst und in Königsberg   ber- Eine riesige Manifestation in Wildstein   länder Maidemonstration. Die Referenten, Genoe anstaltet, auch hier gab es einen Massenaufmarsch mit Die Drohungen der Henleinleute und die frechechisch), wurden wiederholt durch Beifallskundgebun Rehwald( deutsch  ) und Genosse Nečas( the großer Teilnehmerzahl. In Falfenau sprach Genosse Ankündigung der Rundschau", unsere Genosse Sea is gen unterbrochen. Die Kundgebung war ein herrlicher Wondrak auf dem Marktplaße vor einer zirka dürfe in Wildstein   nicht mehr spres Wahlauftakt. 4000 zählenden Menschenmasse, nach ihm der tschechen, haben bewirkt, daß die Wildsteiner Kund­

entgegengesehen, die zunächst mit Rücksicht auf die fürzlich vorgefallenen Ereignisse bei der Henlein­demonstration verboten worden war. Das Verbot wurde erst im letzten Augenblid zurüd gezogen. Obwohl im oberen Teile des Bezirtes eine Maifeier in Bäringen veranstaltet wurde, tamen nach teile stundenlangem Marsche

Henleins gründlich ab.

mit

chische Genoffe Iomik fy aus Prag  . In Königs- gebung au einer riesigen proletarische Manifestation 1200 bei der Kundgebung in Tannwald Ueber eine noch nie dagewesene Beteiligung noffe& at erhob scharfe Anklage gegen die nationa- seben hat. In stundenlangen Märschen tamen einem Winterfleid überzogen. Schnee und Kälte hiel berg   nahmen 2400 Menschen am Umzuge teil. Ge- wurde, wie sie die Stadt noch nie ges Bei Tagesanbruch war das ganze Gebirge an den diesjährigen Maifeiern kann aus West- listischen Voltsbetrüger, worauf ein tschechischer Ge- die Arbeiter aus dem Wildsteiner Elendsbezirt, so ten aber die dort so schlecht gekleideten Gebirge böhmen   berichtet werden. Troß scheidender Kälte noffe einen Schavur auf die rote Fahne leistete. und Schneetreibens sind die Arbeitermassen aus daß der Bildsteiner Markiplab sich fast als zu flein   nicht ab, in Massen zu der Maifeier zu marschiere den einzelnen Orten in unerwartet großer Zahl Mit besonderem Interesse wurde der Maifeier in erivies, um die Massen zu fassen. in die Bezirksstädte gezogen und dies oft stunden­rechnete in einer machtvollen Kundgebung mit den ihnen folgten die anderen. Trok Kälte und Stu Genoffe Kat Die RW aus dem Kamniktale bildete die Borhut Neudek lang weit in mangelhafter Bekleidung. Da beson­hielten die Massen stand und lauschten den Worten des ders bei den von auswärts kommenden eine Zäh­In Liebenstein sprach Genosse Dr. Franzel. Referenten. Es sprachen Genosse H a wel aus lung sehr zuverlässig ist, konnten die Vertrauens­Im Bezirk Elbogen gab es wieder zwei Kund- chenberg deutsch   und Genosse Bien tschechisch. männer diefer Orte durchwegs mit Stolz von einer gebungen: in Chobau und in Schlaggenwald  . In der Kundgebung beteiligten sich gegen 1200 Persone größeren Beteiligung berichten. Einzelne Gemein­Chodau betrug allein die Zahl der manifestierenden Es war die stärkste sozialistische Stundgebung feit de den wetteiferten geradezu darin, die anderen hin­Frauen tausend.( Redner Abg. Genosse Mülleßten Jahren. sichtlich der Teilnehmerzahl zu übertreffen. Bei Ier, Aussig  .) allen Kundgebungen herrschte eine Begeisterung, wie sie nur sieggewohnten Massen innewohnt; und eine geradezu stürmische Zustimmung zu den Ausführungen der Redner, die sich natürlich in erster Reihe mit dem bevorstehenden Wahlkampf befaßten, zeigte den Gegnern, daß die klassen bewußte Arbeiterschaft alles daran sezen wird, um die Hoffnungen der Heimatfrontler zufchanden zu machen.

Die größte Beteiligung hatte die Maifeier in Karlsbad  

über 5000 Menschen

in Neudek   zusammen. Der Ort Bernau allein stellte über tausend Besucher. Trozz des heftigen

Schneegestöbers, das während des Marsches durch die Stadt und die ganzen Kundgebungen wehte, rührte sich kein Mensch von der Stelle. Das Referat erstat tete, von leidenschaftlichen Zustimmungskundgebungen wiederholt unterbrochen, Genosse Horn aus Karls­ bad  . In einem wirkungsvollen Schlußwort ties Ge­noffe& idert die Lügenmeldungen des Goebbels funtes zurüd. Es tam zu keinerlei Zwischenfällen.

Petschau

Kreis Reichenberg Wie im Vorjahre war auch heuer in Reichenberg

die Maifeier der Sozialdemokraten stärker als die der Kommunisten, sowohl beim Umzug als auch bei der Kundgebung. Deutsche   und tschechische Sozial­demokraten hielten das Meeting am Theaterplab ab, wo die Genossen Roscher deutsch   und Nec as tschechisch sprachen, Unser Umzug war sehr wirkungs­voll und bot ein farbenreiches Bild dar. Außer den Jugendlichen in ihren blauen Hemben und deutschen und tschechischen Arbeitersportlern fiel besonders die

Reis

In Rochlit an der Jser sprach im Gasthau

Mähwald Genosse a wel aus Reichenberg. Ausführungen fanden lebhaften Beifall.. Kreis Prag  

Seine

Bug

babon

Jah Trotz ungünstiger Witterung war die Betei viel stärker als früher. Der sozialdemokratische mit fast 3 man zigtausend Teilnehmern, 700 Mitgliedern der Bezirksorganisation Prag  deutschen Sozialdemokratie, welche einen selbständige geschlossenen Abschnitt bildete, zeigte den Aufstieg Sozialdemokratie in der Hauptstadt. Hinter Aufmarsch blieben die anderen Parteien zurüd, wohl 3. B. das Národni siednoceni

marschierte das rote Proletariat in einer noch statt- Umzug an Stärke hinter dem unseren zurückblieb, hatte. Auf der sozialdemokratischen Manifestation licheren Anzahl als im Vorjahre auf. In

Weipert  

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aufzuiveisen. 22 Fadelzüge in den Bezirksorten bildeten die Einleitung am Vortage. Mit fast mili­tärischer Pünktlichkeit trafen vor 2 Uhr nachmittags die nicht endentvollenden Züge auf dem Sammelplab start bertretene RA auf. Die Kommunisten, deren weither aus der Proving Leute zusammengeführ ir. Karlsbad   ein. Ein großes Radfahreraufgebot, das zugleich für das Bundesfest des Aruk Propaganda zeigten aber auch wenigDisziplin. Ihre Reihen waren der Slawischen Insel sprach als einziger Rebne sehr ungleichmäßig und ein besonderes Merkmal war, tschechisch und deutsch   der Vorsitzende der tschechischen machte, leitete den Zug ein, dem starke Ordnerkolon­daß sich an den kommunistischen   Zug ohne sozialdemokratischen Partei Genosse ampl. nen das Gepräge gaben. Viel Jugend, viel Frauen weiters eine große Truppe Henleins und Männer zogen unter dem Spiel von zehn Musik­leute anschloß, die dann Flugblätter an die Národni sjednoceni den sozialdemokratischen Zug An einigen Stellen versuchten Anhänger fapellen, Trommlern und Fanfarenchören, von den Roten Arbeiter" verteilen konnten. Daß derartiges stören. Die Provokateure wurden an Ort und Ge auf der Anhöhe versammelten hunderten Kindern ein Henleinmann aus Maierhöfen   einen in Reichenberg den Kommunisten passieren kann, zeigt darüber belehrt, daß dies kein ungefährlicher Verfu munistischen Partei. Die Maitundgebung der Hen- Fahnen und Transparente der Industriellenpartei Bei dieser Gelegenheit gingen auch einig leinleute wurde polizeilich untersagt. Bei der muster- Feßen.

Schäßung nahmen

prangerte der Redner bei unserer Kundgebung unter stürmischem Beifall die Methoden der Henleinnazis an. Beim Abmarsch unserer Teilnehmer über fiel

stürmisch begrüßt, nach dem Becherplak, der die Arbeiterradfahrer und schlug ihn. Der Massen taum zu fassen vermochte. Nach polizeilicher Mann wurde von der Gendarmerie sofort fe ft ge

Roman von

Emil Vachek  

Die Hühnersteige

9

Deutsch von Anna Auredniček  

Sie wimmelten an allen Kreuzungen und als sich Herr Holina in der Nähe des Rathauses hinter seine Zeitung versteckte und tat, als sei er ins Lesen vertieft, gab Beinsteller augenblicklich seine Arbeit auf.

nommen.

Trittbrett der Elektrischen verursacht. Dann hieße es auf jede weitere Hoffnung verzichten. Wieder war eine Elektrische davongefahren; sie war voll von hungrigen Passagieren. Beinstel­

-

wohl mehr als alles andere den Verfall der Kom- war.

sterte Start ,,, ich brenn' schon vor Neugierde! ,, Nur los, Herr Beinsteller, nur Ios",

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Aemter geschlossen werden, bisher war aber noch zen Gewicht an den Rat, fesselte dessen Aufmerks| Zehntausender darin gefunden wurden. Manche kein Landesgerichtsrat angetanzt. Beinsteller samkeit, während Beinsteller auf dem Trittbrett mal lagen aber nur schmutzige Legitimationen wurde nervös. Die Turmuhr an der St. Niklas- stehend, beide Hilfsstangen umflammerte und rief: unbezahlte Rechnungen darin. Beinstellers kirche rückte der Grenze näher, da der letzte Bitte schön, fahren wir zum Belvedere?" Gesternde Nase zittert, ein Schweißtropfen steht hungrige Beamte den legten Andrang auf dem schrei, Spott und Drohungen. Beinsteller drehte auf. Er spricht: Paßt auf, Buben: Eine Tafd sich ungeschickt herum, er spürte, daß seine Finger- das ist immer ein Fonds. Heut liegt mir gar waren, er warf sich auf seine Beute und diese ten langt. Aber je mehr es ihn schmerzt, spißen mit dem besten Fluidum der Welt geladen dran, was drin ist, wenn es nur auf den Schin fluchte: Donnerwetter, noch einmal!" Der Herrn Präsidenten, desto besser. Hab' ich ler stieß einen Fluch aus. Auf der Straße waren Knäuel drehte sich und Beinsteller samt Karl was recht? Ich glaub', daß genug drin fein wir nur drei kleine Reisende zurückgeblieben die ren auf dem Plak, der Nat aber in der Elektri- Schauts her, Buben, wie dick die Tasche ist! drei Kadetten: Karl, Pepi und Franzi, der heute schen. Im nächsten Augenblick standen alle vier seine erste praktische Uebung absolvieren sollte. im Bogengang nächst dem Montaghaus. Beinstel Nur vereinzelte Fußgeher famen vorbei. Steiner ler erhist und befeligt, mit faunisch leuchtenden davon war der Landesgerichtsrat. Im letzten Augen, betastete ein ansehnliches Portefeuille in Ohne das Jubiläum hätte Beinsteller nach Augenblick, da eine größere Gruppe Herren auf seiner Tasche, daneben eine silberne Uhr mit gol­all den Mißerfolgen heute jede Arbeit unterlassen. die Elektrische wartete, die schon hinter der Ecke dener Kette. Es gibt gerade und frohe Tage, sie gleichen einer ratterte, stürzte endlich der Richtige heran. Beinsteller erkannte ihn auf den ersten Blick. statten gehen werde, deshalb hatte er diese Mei­Landstraße im Frühling. Da geht alles glatt vor Er hatte ja getvußt, daß die Arbeit glatt von Wenn sich der Mann gerade einen Voriduk au sich. Es gibt aber Tage voller Felsen, Dornen und Er war groß, start, kaum vierzig Jahre alt. Die sterleistung gewagt, den Doppelgriff, der nur Bech, da den Menschen bei der ersten Straßenbie- goldene Uhrkette, die keinem Landesgerichtsrat zweis oder dreimal im Leben gelingt. gung schon Unglück erwartet. Wer beim ersten fehlt, baumelte siegreich. Die Lippen waren zu Angelauswerfen Pech hat, wird beim zweiten Ver- einem distreten Grinsen geschürzt. Er kam vom such gewiß gleich erwischt und beim dritten hat man Strafgericht. Er überragte alle um einen halben beitete auf eigene Fauft. Er hatte aus der Hofe dem andern. Beinsteller ist in Schweiß gebadel ihn beim Schopf. In diesem Fall muß man zivis schen sich und das Schicksal einen Tag stellen. Bist ein braver Bursche, dachte Beinsteller. gestohlen. Die Buben konnten sich zur Feier der es hat noch immer kein Ende. Dumme Papier des Herrn Rat die Geldbörse mit dem Kleingeld Er zieht ein Papier nach dem andern heraus und Beinsteller wußte aus Erfahrung, daß das Unglück Dich werde ich eigenhändig abräumen, das wird Ereignisse einen Indianertanz nicht bersagen. weiter nichts. Nirgends Geld...Rechnungen einer Strankheit gleicht und sich mit Beichen an eine Freude sein! Er verspürte dabei ein starkes Beinsteller schnaufend, aber noch glüdselig erregt, frägt Karl mit heiserer Stimme. kündigt. Diesmal durfte er aber weder böse. Zei- beglückendes Vibrieren der Nerven, war voller sagte nur: Wie ein Schaf!... Und das ist der Ich bin ganz blöd davon", brummt chen noch die Weisheiten der Diebstradition beach- Unternehmungslust, wie vor jedem Start, und Rat vom Allerobersten, vielleicht sogar der Herr steller. ,, Himmel kruzi noch einmal, am ten. Er hatte beim Selcher Zuzak für drei Uhr seltsamerweise überzeugt, daß alles glatt vor sich Bizepräsident!" war der Kerl Reisender in Papier  !" nachmittags einen Schinken bestellt. Dieser sollte gehen werde. Seine Augen erteilten Karl den Be- Nächst dem Klein- Seitener Brückenturm steht ,, Was steht denn drauf?" frägt der

Stopf: der Präsident!

der Glanzpunkt der Jause sein und das Geld für fehl: Ihm nach! diesen Schinken mußte er sich erst beschaffen. Vor stei Uhr spazierte er, von seinen Cherubinen ge­folgt, harmlos längs der Schienen, auf dem Haupt, plaz der Kleinseite. Er hatte die Absicht, in den Taschen eines Rates vom Landesgericht zu pir­schen. Dieser war der imaginäre Feind, der bei den geheimen Sizungen präsidierte und fünfmal be­reits die Strafe Beinstellers erhöht hatte.

Es nahte die Stunde, in der alle staatlichen

Beinsteller befeligt, fein Glücksgefühl fann ,, Das ist aber auch eine Tasche!" flüfte der nachfühlen, der auch schon gestohlen

gefochten hätte!"

Ter Bapiere.

Ihm war er soeben zum elftenmal gelun gen... Auch Karl war zufrieden, denn er ar- tert.

bal

Endlich macht er die Tasche auf. Sie ist to Papiere! Ein gefaltetes Papier liegt Papiere! Die Cherubinen sind niedergesche

auf

Bein Enbe

ein kleines Wirtshaus, das in den Nachmittags: ,, Vielleicht sinds ganz besondere Papiere." Bein

Bepi

in

tod

Mit zuckenden Nerven sah er, wie sich Start stunden immer leer ist. Beinsteller bestellte etwas fteller hält schon einen Stoß von Durchschlägen von hinten an den Mann drängte, wie Pepi und für die ausgehungerten Kadetten. Er selbst, viel der Hand. Er läßt sie unbeachtet, hofft immer Franzi ein Gedränge markierten, um die notwen zu aufgeregt, begnügte sich mit einem Krügel Bier. etwas besonderes zu finden. Tatsächlich. dige, ſegenbringende Verwirrung herzustellen. Er Er konnte nicht erwarten, daß der Kellner die lee ist es mit den weichen, raschelnden Papieren. selbst stürzte sich in den Menschentnäuel, arbeitete ren Teller der Kadetten davontrug. Endlich waren dem Tisch liegt etwas andres. mit Ellenbogen und höflichen Entschuldigungen sie allein. Mit zitternder Hand, langsam, legte und war gerade bei seinem Mann angelangt, als Beinsteller die Brieftasche auf den Tisch. die Elektrische hielt. In dem Haufen entstand eine wilde Bewegung. Sarl legte sich mit seinem gan

Ein Portefeuille öffnet man stets wie ein Los. Ein Rätsel. Es gab ja Fälle, daß sogar

,, Das ist amtlich", flüstert Karl. Ein photographischer Film!

( Fortsetzung folgt.),

Gala