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Sonntag, 5. Mai 1935

Die geistigen Voraus- warum nur Bücher und Zeitungen vom Geiste So sehen die geistigen Triebkräfte aus, die setzungen des Menschen- eute, baß fie nicht ristieren können, daß man gleichen Schritt und Trift nach den längen der raubes von Eisenstein

der Nazi ausgestellt werden, so antworten die jene Atmosphäre schaffen, in der man dann in ihnen die Fenster einwerfe, daß man heimlichen SHF- Blechmusik Fascistenmärsche paradieren oder offenen Boykott über sie verhängen würde, darf. Und diese Atmosphäre ist schließlich die wenn sie in den Verdacht tämen, zu den Linken" Voraussetzung für den offenen Uebergriff der Nazibanditen unter Bruch des Völkerrechts.

Auch Holland erhebt

Der unerhörte Menschenraub von Eisen­stein, wo ein deutscher Emigrant von Nazis zu gehören. funktionären auf tschechischem Gebiet über­fallen und nach Deutschland , zu Händen der Gestapo verschleppt wurde, wäre nicht möglich gewesen, wenn nicht diesseits gewisse Vorauss fegungen vorhanden wären. Nicht, daß in diesem Fall, so wie er sich zugetragen hat, hier etwas zu verhindern gewesen wäre. Aber daß die mens schenräuberische Gangsterbande diese politischen Uebergriff ganz abgesehen- uners hörte Frechheit haben konnte, war nun mit ge= wissen Voraussetzungen möglich, die bei dieser Gelegenheit zu beleuchten sind.

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wegen Menschenraubes Protest

Deutscher Kriminalbeamter legt Geständnis ab

Mr. 105

In Venedig nur Gedankenaustausch"

Venedig . Die österreichisch- ungarisch- ita lienische Konferenz wurde Samstag nachmittags im Grandhotel eröffnet. Die erste Fühlungnahme wurde gegen acht Uhr abends nach fast dreistün diger Dauer beendet.

Bon italienischer Seite wird zu den gegenwärtigen Verhandlungen ausdrücklich ers klärt, daß die Besprechungen von Venedig nicht als Konferenz gewertet werden könnten. Es wer den daher über deren Verlauf keinerlei offizielle oder offiziöse Mitteilungen ausgegeben werden. Die Zusammenkunft von Venedig sei lediglich eine Beratung zwischen den drei Mächten, die das

Ha a g. Die holländische Regierung berpflichtet, fofort nach Holland zurückzukehren, römische Protokoll vom 17. März 1934 unter hat bei der deutschen Regierung eine wenn seine Anwesenheit im Zusammenhang mit zeichnet haben. Es werden also keine Ents Vorausseßung ist, daß der brutale, unmenschliche, terroristische Geist, der im Dritten Demarche unternommen, wobei sie die der weiteren Untersuchung der Angelegenheit geschlüsse gefaßt werden; die Besprechungen würden nicht über den Rahmen eines gegenseiti Neich des Hitlerfascismus herrscht, auf die sude- Wiederauslieferung des deutschen wünscht würde. gen Gedankenaustausches hinausgehen. tendeutschen Randgebiete übergegriffen hat. Flüchtlings Gutzeit verlangte, der in Voraussetzung ist das sudetendeutsche Haten Hengeloven von deutschen Geheimpoli freuzlertum henleinscher Art. Es ist zu beleuch- aisten nach Deutschland entführt wurde. Unzivilisiert und unehrenhaft

beleuch- zisten

ten, mit welchen Mitteln dieser Ungeist herüber­gebracht und weiter verbreitet wird.

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Im Zusammenhang mit diesem Protest berichtet et Volt" folgende interessante Einzelheiten:

Der holländische Untersuchungsrichter for

,, Daily Herald" über die Entführungs­methoden:

London .., Daily Herald" schreibt, es sei die höchste Zeit, Deutschland dazu zu verhalten, daß es sich zu den Entführungsfällen äußere, die seine Agenten außerhalb der Grenzen deutschen Gebietes durchführen. Das Blatt be­glückwünscht die holländische Regierung, daß sie an die deutsche Regierung wegen der auf hollän dischem Gebiete verübten Entführung einen Protest gerichtet hat, und fügt hinzu:

Da sind zunächst von den Dingen, die dem Besucher sichtbarlich sich aufdrängen- die Zeitungen. Die offiziöse SHF- Zeitung: Die Der Holländer wurde unter dem Verdachte Rundschau". Und als Ergänzung dazu das zwei- der Mithilfe zum Menschenraube verhaftet und mal monatlich erscheinende Organ Aufbruch", berhört. Er legte ein Ge st á ndnis ab und bon dem man nicht recht erfahren kann, wer es nannte seine Mitwisser. Unter ihnen war der eigentlich finanziert. Die Rundschau" muß ja deutsche Kriminalbeamte rus chwi B, der die eine gewiffe Zurüdhaltung üben, da fie offiziös Entführung auf holländischem Gebiete vorbereitet ist. Im Aufbruch" wird im Sauherdenton der hatte. deutschen Nazihezblätter offen geschrieben. Da wird in berlogenster Weise zur Judenhezze in derte nun den Kriminalbeamten Kruschwitz schrift- Es liegt an der deutschen Regierung, diese Brag animiert, da wird die Sowjetunion als ein lich auf, vor ihm zu erscheinen, damit auch er ver- unzibilifierten Methoden zu Land dargestellt, in denen die Menschen darben hört werden könne. Kruſchivis aber antwortete verwerfen. Wenn ihr nicht daranliegt, wird und hungern, während die Juden reich und satt abschlägig, ihm sei von seinen Vorgesetzten die umgebende Welt ihre eigenen Schlüsse dars in eleganten Lugusautomobilen herumfahren. untersagt worden, sich über die Angelegenheit aus ziehen, deren hauptsächlichster es ist, daß Da wird offen für Desterreichs Anschluß an überhaupt zu äußern, weil es sich dabei angeblich eine Regierung, die solche Umtriebe deckt, eine Deutschland Propaganda gemacht usw. um dienstliche Interessen handle. ganz eigentümliche Auffassung ihrer internatio­Auf der gleichen Linie liegen die sogenann- Weil jedoch ein deutscher Kriminalbeamter nalen Verantwortlichkeit hat. Wir hoffen, daß ten Hellseherzeitschriften verschiedenster Art, in aus dem Grenzgebiet in regelmäßigen Zeitab- die Stimme Großbritanniens , wo sich die indi­denen mit mystischem Brimborium der Sieg Hen- schnitten in Holland zu tun hat, warteten die biduelle Freiheit eines traditionellen Schußes er­leins prophezeit wird, ganz nach der Art jener holländischen Behörden ihre Zeit ruhig ab. Als freut, gegenüber einem so unehrenhaf mystischen Zeitungen f. 3t. in Deutschland vor Kruschwiz wieder über die holländische Grenze ten Beginnen nicht schweigfam verhalten wird. der Fascisierung. Bei dieser Gelegenheit muß tam, wurde er gestellt und dem Unter man daran erinnern, daß der damalige Haupt- iuchungsrichter vorgeführt. unfugtreiber in Deutschland , der Hellseher Ha­nuffen, einem Kleinen Nazimord zum Opfer ge= fallen ist, weil er zuviel von den Dingen hinter den Nazikulissen wußte und weil er versehent lich, den Reichstagsbrand prophezeit" hatte.

Endlich sind da noch die in den Rand­gebieten erlaubten reichsdeutschen Zeitungen und Zeitschriften, deren knallige Ueberschriften im Razijargon überall zur Schau gelegt werden.

Kruschwiz legte ein volles Geständnis ab. Er bestätigte alle Angaben des Holländers, der sich unterdessen schon in Präventivhaft befand.

Man hatte Gutzeit im Norden des Landes

eine Arbeit versprochen. Das Auto, worin er dorthin fahren sollte, schlug aber den Weg nach Deutschland ein. Der deutsche Schlagbaum an der Grenze war aufällig" geöffnet. Der Holländer kaffierte später seinen Lohn und seine Auslagen bei der Polizei in Dortmund ein.

Kruschwitz ist nach seinem Verhör wieder frei gelassen worden. Er hat sich aber ehrenwörtlich

712 Kartellverträge

zum 1. Mai in Kraft

Genau wie mit den Zeitungen geht es mit der Buchliteratur. Nazischriftsteller nicht nur im Vordergrund, sondern fast ausschließlich. Alen boran die Bücher des famosen Hans Friedrich Blund, der zwar schon unter der Weimarer Re­ publik in seinem Wohnort Hamburg von dem damaligen sozialdemokratischen Hamburger Se nat unterstüẞt wurde, sogar einen Landbesitz ges schenkt bekam und natürlich auch annahm, der aber prompt umfiel, als ein anderer Kurs ein­sette und heute ein mütiger Razibonze geworden Prag . Seit der Einführung des Kartell­ist. Da sieht man weiter die Bücher von Trenter, registers im Oftober 1933 wurden bis zum 1. Mai Bloem, Günther, Grimm. Eine Zeitlang war 1935 insgesamt 788 Startellverträge registriert, auch Hermann Löns überall mit ausgestellt, als wovon zum 1. Mai 1935 712 in Kraft waren. sich aber herausstellte, daß er eine jüdische Groß- Seit dem Bestande des Kartellregisters sind daher mutter gehabt hatte und das von Berlin be- 76 Verträge erloschen, und zwar auf verschiedenen reits in Auftrag gegebene Lönsdenkmal wieder Unternehmungsgebieten. Gegenüber dem Vor­abbestellt wurde verschwand er wieder aus den jahrsstande von 649 eingetragenen gültigen Ab­Auslagen. Natürlich fehlen auch nirgends die kommen weist das Kartellregister einen 3u Bücher des sudetendeutschen Hatenfreuzlerber wachs von 63 Verträgen auf. Tags Adam Kraft . Nahezu 30 Prozent aller Verträge stammen aus dem Gebiete der Metallindustrie und 20 Pro­zent aus der chemischen Industrie.

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Dabei sind diese Buchhändler durchaus nicht immer von hakenkreuzlerischer Gesinnung, und bei Nachfrage tann man bei ihnen im Laden auch alle guten Bücher bekommen. Fragt man nun,

Es ist nie zu spät

Meine Stimmung war so trüb wie die Wellen

Schweizer Kommunist

auf deutschem Boden verhaftet

Der römische Korrespondent des e Jours schreibt zum heutigen Beginn der italienisch- öfter reichisch ungarischen Besprechungen in Venedig , dah der österreichische Außenminister Berger- Waldenegg mit sehr bestimmten Dispositionen nach Venedig fomme.

In der Frage der Wiedereinsehung der Habs. burger werde die österreichische Regierung kei­nerlei Debatte über die Souverä nität des österreichischen Volkes 3 lassen. Wenn auch die Frage der Restaurierung der Habsburger gegenwärtig nicht zur Diskussion stehe, wird sie als rein innere Ange legenheit angesehen. Die Stellungnahme stüte sich auf die Tatsache, daß die Mehrzahl der gegen wärtigen österreichischen Minister legitimi stisch gesinnt ist, und sie wird mit aller Ent­schiedenheit verteidigt werden.

Demgegenüber wird in der Rüstungsfrage bon Desterreich als vorteilhafter angesehen, sich mit seinen Nachbarn zu einigen. Desterreich sehne sich nicht nach der Einführung der allgemeinen Dienst pflicht, sondern eher nach einer Berufsarmee, in der den Haupttern die Heimwehrorganisationen bilden würden.

Heute Gemeindewahlen in Frankreich

Baris. Am Sonntag finden in Frankreich die Bern . Wie die Schweizer Telegraphen- Agen Gemeindevertretungswahlen statt. Die Wahl tur meldet, wurde der Schweizer Bürger Watampagne war verhältnismäßig ruhig; nur in den sem in der deutschen Grenzstation Singen, Pariser Vorstädten kam es in den letzten Tagen zu nordöstlich von Schaffhausen , verhaftet. Wasem Scharmüßeln zwischen der äußersten Linken und ist Anhänger der äußersten Linken und hat der Rechten. Auf dem Lande werden die Wahlen öfters verbotene Druckschriften nach Deutschland eher einen unpolitischen Charakter haben, während deschmuggelt. Weitere Nachrichten besagen, daß sie in den Städten, namentlich in den Induſtries Wasem in Konstanz eingeferfert wurde. Die städten, einen rein politischen Charakter fweizerischen politischen Behörden widmen die sem Fall große Aufmerksamkeit.

tragen. Im ersten Wahlgang kandidieren überall, größtenteils selbständig, die Kandidaten der großen politischen Parteien. Nur in den wenigsten Fällen schlossen sich vor dem ersten Wahlgang die Kandi entweder den Warenabsaz oder den Warenabsaz daten zu einer Liste zusammen, die das gegens und die Warenpreise. Die Hälfte der Verträge wärtige Kabinett der sogenannten Einigung un kennt durchführende Organisationen; da sich für den Waffenstillstand der Parteien von rechts bis diese in der Oeffentlichkeit ein bedeutendes Inter- au den Radikalen unterstützen. effe fundgibt, wurde in der Folge 31 der Nach­richten des Statistischen Staatsamtes ein Verzeich nis derfelben aufgenommen, in welchem sie nach den Unternehmungsgebieten klassifiziert sind.

Die Wahlen finden, wie bekannt, auf fed Jahre statt. Es kandidieren u. a. acht Ministe die größtenteils Bürgermeister waren, 173 Sena toren und 219 Deputierte.

Autounfall Flandins

Von der engen Verbindung unserer Produks tion und unseres Außenhandels zeugt der Um­stand, daß ein Fünftel aller Verträge auch mit ausländischen Interessenten abgeschlossen sind; in tag im Auto nach Yonne abgereist, wo er sich an Baris. Ministerpräsident Flandin ist Sams dieser Richtung steht an erster Stelle die Metall- den morgigen Gemeindewahlen beteiligen wollte. industrie und die chemische Industrie, bei welchen Sein Auto hatte aber auf dem Wege unweit von der Gesamtzahl der Verträge( 211 und 141) Augerre einen Unfall. Der Ministerpräsident 23.5 und 28.2 Prozent( 65 und 50 Verträge) brach sich hiebei die Hand und wurde ins Kran auf Verträge mit ausländischen Vertragspartnern fenhaus überführt. Seine Frau, die ihn beglei

Gleich wie im Vorjahre betreffen auch heuer mehr als zwei Drittel aller Verträge| entfallen.

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tete, tam unversehrt davon.

Prüfe die Rechnung, du mußt sie bezahlen! Leg den Finger auf jeden Posten, Frage, wie kommt er hierher? Du mußt die Führung übernehmen!

nod

ter dem Weg, dort ist der Treffpunkt der Ver-|..Freundschaft". Der Gruß ist in Wien noch be-| fammlungsteilnehmer". Der Melonenhutherr tam liebter geworden, seitdem er verboten ist... Bur gleichen Zeit, als die Glocken von Wien noch näher an uns heran. Mein Begleiter inter­Das Mädchen erklärte uns den Weg zu ihren üblichen Karfreitagausflug nach Rom eſſierte sich plötzlich für den Gesundheitszustand einem der entzückendsten Plätzchen im Wiener machten, erreichte ich die Stadt an der Donau im Wettkampf gegen Deſterreich verwundet wor- werrascht. Ich freute mich auf Naturschönhei- der Versammlung zu Bewußtsein, daß ein D des schechoslowakischen Tormanns Plánička, der Wald". Als wir ihn fanden, war ich unangenehm Nach dem Lied sprach ein Junge. Er führte dieses Stromes. Ich wußte schon lange, daß die den war. Ich kenne meinen Freund als einen ten, stille Einsamkeit, ein wenig Wolfenschauen tel der Anwesenden im Feber dieses Jahres Donau nur in Liedern blau ist; auch das Ver- feinfühlenden Menschen, der oft echtes Mitleid und Träumen und sah einen übervölferten nicht in der Bewegung stand. Dreiundzwanzig stummen der Glocken war nicht schuld an meiner fühlt, aber diesmal schien mir das Mitleid für Blak. An sechzig einen Sportsmann, der als Professional ganz standen dort und sangen. Ich erinnerte mich an den Jubel der Arbeiterolympiade, in dem ich die lake. Ich wollte jedoch meinen Freund nicht wiener Rote Falten! Ich fannte das Lied. Habe der rief begeistert aus: Und merket eud), nette Summen verdient, doch nicht ganz am Ein schristlicher Pfadfinderbund? Nein, Plötzlich ertönte ein leiser Pfiff. Der Spre Stadt zuletzt berlassen habe. aus: ,, Und Mein ziveiter Eindrud von Wien : die - Plánička ist ja sonst ein sympathischer es in Prag gehört, auch schon selber gesungen. tommt noch der Tag, an dem die Desterreicher wiegende Mehrzahl der Bevölkerung würde die Bursche und gab deshalb ausführlichen Bes Aber erst jest faßte ich voll und ganz den Sinn. Siegen werden, an dem auch die Wiener ihren Sozialisten herzlicher und lieber begrüßen als das Als mein Begleiter merkte, daß die Melone

bedrückten Stimmung.

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scheid.

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Wiedererklingen der Glocken. Zu dieser Tatsache gesellte sich bald eine dritte Feststellung: in Wien zur Station zurückgekehrt war, fing er zu lachen gibt es zwar feine Partei mit Abgeordneten, an. Sein Lustigsein überraschte mich noch mehr, Stadträten, Sekretären usw., aber biele, sehr als sein Mitleid. Solche Stimmungssprünge pfle viele Genossen. Man sieht keine Abzeichen, aber gen nur Hysteriker zu machen. Sollte die Unter­man fühlt die Nähe der Genossen, das Leben suchungshaft solche Folgen für meinen jungen einer Bewegung: Einer Bewegung, die wirkt, Freund haben? Es wäre leider nicht zum ersten­mal der Fall, aber in seinem Altern? die sogar noch neue Anhänger wirbt.

Der gute Falkenhelfer war jedoch ganz nor­Am Ostersonntag lud mich ein Falkenhelfer zu einem Ausflug ein. Nach Rom ? Nein, näher, mal. Ich lachte bald mit, als es mir flar wurde, in den Wiener Wald. Von der Endstation der höchstwahrscheinlich daß der Ausflügler mit dem Straßenbahn folgte uns ein Herr mit einem Me- Melonenhut mit anderen Geheimpolizisten den Ionenhut. ,, Boučka", würden wir Prager sagen. Plak dort hinter dem Weg umgingeln und durch­Ich wollte ihm schon meine Fahrkarte vorzeigen, forschen würde. Ein nettes Geländeſpiel! denn ,, boutta" ist doch die traditionelle Kopfbe= Nach einer Weile merkte ich, wie mein Be= dedung der Prager Straßenbahnkontrolleure. Der gleiter mit einem jungen Mädchen kokettierte. Na Wiener war jedoch nicht meiner Meinung. Auf ja, die Wiener! Sie war hübsch, lachte uns an, einmal jagte er laut: ,, Schau den Plak dort hin-' fam näher, reichte uns die Hand und sagte

Ich schreibe hier den Text nieder, damit auch du, Leser, mein Erlebnis miterlebst:

Lerne das Einfachste! Für die, deren Zeit gekommen ist, ist es nie zu spät. Lerne das ABCE, es genügt nicht, aber lerne es,

Bezirk!

Feind zerschmettern werden!"

Zwei unauffällig gekleidete Ausflügler, natürlich nur ,, zufällig"

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Die

borbeigingen Sieg in dem Sport, der uns interessiert,

hörten nur noch den Schluß seiner Rede: ,, Det

tvird

Laß es dich nicht verdrießen, lerne, du mußt alles denen zufallen, die imstande sein werden, einen

wissen,

Du mußt die Führung übernehmen.

Lerne, Mann im Asyl, lerne, Mann im Gefängnis,

Lerne, Frau in der Küche, lerne, Sechzigjährige, Du mußt die Führung übernehmen.

hart trainierten Nachwuchs heranzubilden. Für die, deren Zeit gekommen ist, ist es nie zu spät!" dann gingen die begeisterten Sportler ausein

ander.

Als ich Wien verließ, ward mir eines

be

Suche die Schule auf, Obdachloser, verschaffe dir nur Mimicry anlegen müssen. In den Ohren wußt: Das rote Wien lebt weiter, es hat fid Hungriger, greif' nach dem Buch, es ist eine Waffe,., Der Sieg in dem Sport, der uns intereffiert flangen mir symbolische und doch so klare Worte:

Wissen, Frierender!

Du mußt die Führung übernehmen! Scheue dich nicht zu fragen, Genosse, Laß dir nichts einreden, sich selber nach; Was du nicht selber weißt, weißt du nicht...

wird denen zufallen, die imstande sein werden, einen hart trainierten Nachwuchs heranzubilden. Für die, deren Zeit gekommen ist, ist es nie

spät.