Seife 8„Sozialdemokrat"«am-tag, 11. Mak 1938. Nr. 110Der Socken desSparsamen, der dasBeste kauft, was fürwenig Geldzu haben ist.BAUMWOLLE.Modesocken.Baumwolle mitWaschseide.Hübsch gemustert.Kunst und Wissen„Die Herren der Welt"Hat der Prager Autor Oscar Singer seinendramatischen Versuch genannt, der in den.^Jüdischen Kammerspielen" am Donnerstagseine Uraufführung erlebte und von den zahlreicherschienenen Zuschauern mit viel Beifall ausgenommen wurde. Es handelt sich um den Versuch, diejüdische Tragödie im Dritten Reich zu besuchten,—in einer,(nicht ungeschickt aufgebauten, aber vielzu lang geratenen) Folge, von Diskussionen, derenHauptwortführer ein vom Deutschtum enttäuschterund nur noch jüdisch fühlender Rechtsanwalt ist,der seinen deutsch-patriotischen Binder mit Sarkasmus zu bekehren versucht, wobei ihn die Argument«der Wirklichkeit wirksam unterstützen, denn der Patriot(der eine Erfindung gemacht hat, die dem deutschen. Generalstab den Sieg im Luftkrieg garantiert)- muß.von der Leitung seines Unternehmenszurücktreten, wird um seinen Erfinderruhm betrogen,von feiner arischen Frau beinahe im Stich gelassen— und soll, als er schließlich emigriert ist, von derGestapo entführt werden. Daß der Autor die Fragen, die er drei Akte lang zur Debatte gestellt hat,am Ende unentschieden läßt, brauchte noch kein Fehler seines Dramas zu sein. Aber daß er sie in einemfidelen happy end mit.Verlobung untergehen läßt,stellt den Ernst der borangegangenen, auch schon allzuoft mit Bonmots gewürzten Auseinandersetzungenin Frage. Die Begabung des Verfassers scheint, nachdiesem Zeitstück zu urteilen, eher aufs Konversationsstück zu weisen,— und die Aufführung, derenStützen die Herren Klein-Lörk und Julius Unruhwaren, betonte diese Tatsache auch noch.—eis—„Kuiha ö plamenech!"— aus technischenGründen verschoben. Karten behalten Gültigkeit.Dienstag neuinfzeniert„DantonS Tod" vonBüchner(AI). Dieses große Drama der französischen Revolution behandelt Probleme, die auchnoch nicht an Aktualität verloren haben und gipfeltin den leidenschaftlichen Szenen der Parteiversamm-lung im Jakobiner-Club, der Parlameatssitzung inder Nationalversammlung und.der RevolutionStri-bnnals. 150 Mitwirkendel 26 Bilderi Regie:Gellner.SamStag Erstaufführung„ServnS! ServuSk",Revue-Operette von Georg Burkhard, Musik vonRobert Stolz(C2).Montag RezitationSabend Lilli Freud-Marls inder Kleinen Bühne. Europäische und asiatische Dichtkunst! 6. 12, 18 KL.Wochenspielpla« des Neuen Deutschen Theaters.SamStag halb 8 Uhr: Madame Butterfly, D 2.— Sonntag halb 8: Die Fledermaus, A 2.— Montag 8: Tanzabend TrudiS ch o o p.— Dienstag, halb 8: D a n t o n sTod, neuinszeniert, A 1.—' Mittwoch halb 8:Madame Butterfly, B.2.— Donnerstag halb 8: Gräfin M a r i z a, C 1.— Freitag halb 8: F a l st a f f, D 2,— SamStag halb 8:Servu s! Servus!, C 2.—Wochenspielplan der Kleinen Bühne. Samstag 8 Uhr: Charlehs Tante.— Sonntag3 Uhr: P i n g- P o n g, 8: M e i n e Cousineaus Wa rschau.— Montag 8: Rezitationsabend Lilli Freud- M a r l£— Dienstag 8:CharleysTan t e.— Mittwoch 8. M ä d-chen fLr alles.— Donnerstag 8: MeineCousine aus Warschau.— Freitag 8:CharleyS Tante, Kulturverbandsfreund«und freier Verkauf.— Samstag 8: MeineCousin.« aus Warschau.Rheumatisch« Schmerzen,Neuralgien u. gicht. Ablagerungenheilt die aufsaugende Kraftder Thermen. Ausk.: Pistyan-btiro, Praha I, Pfikopy(Cedok)Der FilmFlucht aus dem ParadiesDa der Regisseur dieses Films Ernst Lubitschheißt, ist es nicht überraschend, daß es ein außergewöhnlicher Film ist,— ein Film, der mit Witz unterhält, mit Einfällen vergnügt und die hundertmaldagewesenen Situationen des Spielfilms in eine ironische Beleuchtung rückt, die sie neu— und beinaheernst erscheinen laßt.Was die Handlung betrifft, so ist es ein K r i»minal- und Gesellschaftsfilm,eine Gattung also, um die der schwergeprüfte Filmbesucher wohlweislich einen weiten Bogen zu machenpflegt. Aber Lrckitsch zeigt, wie man das Unmögliche möglich macht: er verzichtet darauf, uns mitder Frage nach dem Täter spannen zu wollen, under lehnt es ab, die Gesellschaft mit Gesängen undfeenhaften Festlichkeiten zu verherrlichen. Er zeigtstatt deffen, daß dem Einbrecher sein Handwerk genau so selbstverständlich werden kann wie dem Fabrikanten die Bilanzfälschung—- und daß sich diebeiden nicht sehr unterscheiden, wenn der Einbrecherdurch dir Gunst der reichen Dame(die den Diebihrer Tasche für den Finder ihrer Tasche hält)erst einmal Zutritt zu den oberen Zehntausend erhalten hat. Da sitzt er dann—• als„Sekretäk" derreichen Madame— im Paradies, in dem er zwischender Liebe und dem wohlgefüllten Safe der Damezu wählen hat. Er wählt die Liebe urck seine Komplizin das Safe,—- und beide entschließen sich zurFlucht, als ihr Vorleben bekannt wird.(Die deutsche> Schlußszene, die das unglückliche End« dieser Flucht iandeutet, scheint nachträglich hinzugefügt zu sein).Das ist freilich nur der Umriß, den Lubitsch miteiner Fülle unaufdringlich satirischer, elegant karikierender, spielerischer und nachdenklicher Einfälleausgefüllt hat. Wie gleich am Anfang der falsche-Baron und die nickt minder falsche Komtesse dasnötige Verständnis füreinander finden, wie der. Flirtder reichen Erbin mit zwei trottelhaften Verehrernzu einer treffenden Gesellschastsparodie wird,—oder wie der herrschaftlich« Diener weniger von derneuen Leidenschaft seiner• Herrin verwirrt wird alsvon der Ungewißheit, hinter welcher Tür sie sichjeweils befindet(hinter ihrer oder seiner?), dassind klassische Beispiele einer spielerischen Filmkunst,die nie geschmacklos, nie witzlos und somit niesinnlos wird.Die Darsteller fügen sich ausnahmslos in denunaufdringlich heiteren Sfil des Ganzen: die blondeMiriam Hopkins und die dunkle Kay F r a n-c iS, der jugendlich-intelligente Kavalier HerbertMarshall und der senile Everett Horton.•—eis—-Kreditanstaltder Deutschenr. g. m. b. H., Prag.Durchführung allerGeldgeschäft«.Verwaltungs-Kapital800 Millionen KLHaftungs-Kapital80 Millionen KL81 Niederlassungen.filme in Prager LichtspielhäusernNina Mac McKinneyist die Partnerin des bekannten Neger-BaritonsPaul Robeson in dem englischen Film„Bosambo"Lus der ParteiPrager Genossinnen und Gen offen!Diejenigen Genossinnen und Genossen, diebereit sind, für die Partei in der Mahlzeit schriftliche Arbeiten z« leisten, ersuchen wir, sich jede«Tag nach 5 Uhr nachmittag im Parteiheim einzu-finden. Tue jeder seine Pflicht!Mitteilungen ans dem Publikum.Speisesoda«der Mineralwasser. Die Antwortkann nur dahin lauten, daß daS natürliche Mineralwasser in seiner Wirkung auf die gesamten Verdauungsorgane weit vor die Speisesoda zu stellen ist.Speisesoda wirkt einseitig in dem Sinne, daß sienur die überschüssige Magensäure neutralisiert; siebleibt in größerer Menge an den Magenwändensieben und verursacht die bekannten Unannehmlichkeiten, wie Ausstößen, Magendrücken und dadurch oftKopfschmerzen, Appetitlosigkeit, schlechten Geschmackim Munde. Dagegen enthält besonders^„KrondorferSauerbrunn" nicht nur alle in der Speisesoda enthaltenen Stoffe, sondern eine noch größere Mengein einer gewissen wechselseitigen Zusammensetzungaufgelöst. Krondorfer hinterläßt an den Magenwänden keinerlei Ansatz, nachdem er als Flüssigkeit dieseStoffe nach Auflösung auf natürlichem Weg« in denDarmtrakt abschwemmt, wogegen seine Salze fürden Körperaufbau oder zur regeren Tätigkeit derOrgane bestimmt sind. Es ist demnach auch demLaien siar, daß die Wirkung des KrondorferSauerbrunn weitaus markanter ist als die derSpeiesoda.Adria:„Der Filmfanatikcr". A. Harold Lloyd.—Alfa:„Flucht aus dem Paradies". A.Regie: E. Lubitsch.— Beranek:„Ein Kind fälltvom Himmel"". A. M. Chevalier.— Flora:„Barbara rast..Dich.— Hvözda:„Mickey-Pro«gramm".— Kincma: Journale, Groteske, Reportage.— Koruna:„Bezahlte Schuld". A.— Kowa:„Bosambo". A.— Lueerna:„Bosambo". A.—Mete«:„Liebling". A. Shirley Temple.— Radi«:„Ein Kind fällt vom Himmel". A.— Staut:„EiaKind fällt vom Himmel". A.— Baikal:„Barbarärast...". Tsch.— Belvedere:„Barbara rast..Tsch.—Beseda:„Die hohe Schule?). D. Rudolf Forster.— Carlton:„Ball im Savoy". D. Alpar.—Favorit:.Die Rothschilds". A.— Lid«:„C a v a l c a d e". A.— Louvre:„Barbara rast...'Tsch.— Baldek:„Barbara rast...* Tsch..Stellenausschreibung.Zum baldigen Antritt wird ein GewersichaftS»sekretär gesucht. Derselbe muß die erforderlichenErfahrungen auf allen Gebieten der gewerkschaftlichen Betätigung besitzen, guter Redner und Organisator sein, sowie die notwendigen Fähigkeiten zuradministrattven Arbeit haben, und in jeder Beziehung selbständig arbeiten können. Antrittsterminund Gehalt nach Uebereinkommen. Die diesbezüglicheigenhändig geschriebenen Gesuche sind nebst einetschriftlichen Whandlung über die gegenwärtigenAufgaben der^ewMschaften, spätestens bis 25. Maian das Sekretariat des Bekleidungsarbeiterberbandes in der CSR., Sitz Reichenberg, Luftgaffe 10, zu'zu senden. Jene Bewerber, die in einem dem Verbände zuständigen Beruf tätig waren, werdenbevorzugt. 8011Bertanb der BesieidungSarbeiter,i. d. CSR., Sitz Reichender-.EMPFEHLENSWERTEHOTELS UND GflSTHgUSERsWir empfehlen allen Parteigenossen und Freundenin Trent Teplice dieRestauration„International“(Partei-Lokal)Billiger Mittagstisch, ff. Biere und Weine2966 Emmerich Ehn, RestaurateurWir empfehlen dasHOTEL DAX, BratislavaStefanikstraße 31. 3 Minuten vom Bahnhof.Btirgl. Haus, Menüs Kd 6- Fremdenzimmer von Kd 12® nWollen!ik Mil werden?Plagt Sie Rheuma, Gicht, Ischias odereine Frauenkrankheit?Wollen Sie Ihren Urlaub schön undbillig verbringen?LiteraturSieben Wissenschafter behandeln in einer Keinen im Verlage der Prager Zeitschrift„Wahrheit"erschienenen'Schrift„Raffe in Wiffenschaft und Politik". Dr. Hugo Iltis schreibt über das Thema„Der Rassismus im Mantel der Wissenschaft", Prof.Dr. Frant. W eyr, Prof. Dr. Jan Belehradek,Prof. Dr. med. et phil. B. S u k, Dr. Alfred Fuchs,Dr. Hans Reiner und Dr. Wolf*B o d a n s k ybehandeln verschiedene Seiten des Rassepcoblems.Wer die Beiträge der sieben Wissenschafter zmnRasseproblem gelesen hat, unvoreingenommen, nichtals Rassegläubiger, sondern als Mensch, der sichunterrichten will, der also der Stimme der Wissenschaft noch zu lauschen vermag, der kommt zu demUrteil, das Bodänfly seinem Aufsatz als Titel voransetzt:„Rassismus— geistiges Giftgas I" Umdieses geistig« Giftgas zu- verdrängen, um die Verpestung der sudetendeutschen Bevölkerung durch denRaffentrug zu« verhindern ist unablässige Aufklärungsarbeit notig. Die Verbreitung dieses Heftchens trggt mit dazu.bei..Leider ist ein Preis nick:angegeben! Man wende sich an den Verlag der„Wahrheit" in Präg I., Revolukni 3.„DaS braune Retz«m die Welt." Unter diesem.Tfttl erscheint demnächst ein Buch, das dasInteresse der breitesten Oeffentlichkeit in. allen Ländern, auf', sich ziehen wixd.„Das braune Netz umdie Welt" ist die erste zusammenfaffende Darstellungder legalen und illegalen nationalsozialistischen Geheimorganisationen in allen Ländern. Das Buch erscheint gleichzeitig englisch, französisch, holländischund schwedisch. Die deutsche Ausgabe erseint beiEditions du Carrefour, Paris. Im selben Verlagerscheint von Dorothy Woodman, der Herausgeberin des Buches„Hitler treibt zum Krieg", einBuch unter dem Titel'„HitlerS Luftflotte startbereit".„Tas Wirtschaftsjahr 1934 in der Tschechoslo-wakischen Republik." Das Bankhaus Petschek bzw.deffen wissenschaftliche Abteilung gibt jedes Jahr einwirtschaftliches Jahrbuch heraus, das wegen seinergenauen Angaben, seiner Verläßlichkeit und seinesreichen Inhalts Beachtung verdient. Die heurigeAusgabe bringt u. a. eine-Darstellung der Entwicklung der tschechoslowakischen Wirtschaft im Jahre1934, eine Ucbersickt Wer den Staatshaushalt unddie Finanzen der Selbstverwaltungskörper, eine Darstellung der wirtschaftspolitischen Maßnahmen, di»im Jahre 1934 getroffen wurden, wichtige Angabenaus dem Geld-, Bank- und Versicherungswesen, Angaben über Industrie und Gewerbe, über Außenhandel und Zahlungsbilanz.. Das Büchlein stellt einwertvolles Nachschlagebuch dar. E. St.In den Editions Mötfiore, Paris, ist soeben dieFibel der Zeit„Mit uns die Sintflut" von Ä l e x a nerschienen. In den nächsten Tagen erscheint„B o r-kriegsimperialismus" von Hallgarten.—„Die Brücke nach Apfilon", der vor kurzemin unserem Blatt.abgedruckte Roman von Fritz R o«senfeld, erschien soeben in.tschechischer Uebertra-gung im Verlag„Bolna Myslenka", Prag.—Josef Hofbauers österreichischer Kriegsroman„Der Marsch ins ChaoS" ist vor kurzem inita-lienischer Uebersetzung erschienen. Die italienische Ausgabe wurde von der Polizei beschlagnahmt.Eine Ausgabe in slowenischer Sprache erscheintim Juni dieses Jahres.„Junge Welt", so nennt sich die einzige deutsche Arbeiter-Kinder-Zeitung. Sie erscheint imAuftrage des Arbeitervereines„Kinderfreunde" alsBeilage zur Elternzeitschrist„Der Kinderfreund"und findet außerdem in Sondernummern eine beachtliche Verbreitung unter Arbeiter- und Angestelltenkindern. Die„Junge Welt" ist ganz auf das Kindzugeschnitten: Kurzgeschichten, Gedichte, Lieder, Berichte aus den Gruppen der„Roten Fallen", Aufsätzeund Zeichnungen von Kindern, eine Rundschau überdie Ereignisse in der Welt, eine lustige Ecke, Rätsel,Besprechungen von guten Büchern für die Jugendund, was vor allem wichtig ist: viele Bilder. DieZeitung pflegt den Gemeinschaftsgeist in der jungenGeneration und fördert vor allem die proletarischenTugenden: soziales Empfinden, gegenseittge Hilft,Kameradschaftlichkeit und Völlerversöhnung. Daneben verbreitet sie Allgemeinwissen über Naturkunde, Technik, Geschichte und Literatur. Sie fördert die sportliche Betätigung der Kinder und dieGesundheitspflege.Bei erstkl. Einrichtung, Fürsorge undBedienung sind wir wirklich billig.In Bohdaneö erwartet Sie Genesungund Erholung. 3000Saison 2. Mai bis 30. SeptemberOPTIK u. FOTODEUTSCH pfilcopyjDrehbänke, Fräsmaschinen,Horizontal-Bohr- und Fräswerke,Radialbohrmaschinen,Shapins- und Hobelmaschinensowie Universalspannfutterfür höchste Leistungin modernster Ausführung erzeugt:WerkzeusmaschlnenfabrikArno MauertWarnsdorf, CSR.Bes stgSbrdingungen: Bei Zustellunp rnS Haus osei. bei Bezug vurch die Poft monatlich siö 16.—. vierteljährig KC 48.—, halbjährig Kfi 96.—. ganzjährig siü 192.—.— Inserate werden lautTarif billigst berechnet. Bei öfteren Einschaltimgen Preisnachlaß.— Rückstellung von Manuskripten erfolgt nur bei Einsendung der Retourmarke«.— Di« Zeitung-frankatur wurde von der Post- undgraphendirektion mit Erlaß Ar. 13.800/VII/193Q bewilligt.— Druckerei:»Orbis". Druck«. LerlagS« und Leitungs-A.-G.. Prag,