Seite 6Donnerstag, 16. Mai 1935Nr. 114um.Schüsse gegen SchmugglerAjhorod. In der Nacht zum Mittwoch überraschte eine Finanzwache an der Grenze gegenUngarn in der Nähe von Esen im Bezirke Uzhorodden gerade aus Ungarn zurückkehrenden Führereiner Schmuggkerbande Nikolaus Baloghaus Velkä Tvbron. Da er der Aufforderung derWache, stehenzubleiben, keine Folge leistete, machtedie Wache von der Schußwaffe Gebrauch. Baloghwurde an der linken Achsel und am Halse getroffen. Er wurde in das Krankenhaus nach Muka-Levo gebracht.Herabsetzung der TelephongebührenDas Postministerium gibt bekannt, daß imSinne des Ministerratsbeschluffes vom 1. Feberd. I. mit dem 1. Mai eine Neuregelung der Gebühren für Telephonteilnehmerstationen durchgeführt wird. In den Städten mit automatischemTelephon entfällt die bisherige Unterteilung in Stationen erster und zweiter Klaffe. Als einheitlichen Monatsinvestitionsbeitrag werden in PragXL 45.— festgesetzt(bisher Ki 50.—, bzw. KC80.—), in Brünn UL 42.—; in den anderenStädten ist die Monatsgebühr um UL 2.— bis 7.50niedriger als bisher bei den Stationen zweiterKlasse. Die Gesprächsgebühr ist ebenfalls einheitlich und beträgt bis zu 50 Gesprächen monatlichUL 5.70 für je zehn Gespräche, bei 60 bis 110Gesprächen nur UL 5.40, von 120 bis ISO UL 5.10usw. fallend bis auf UL 3.60 bei mindestens 800monatlichen Telephongesprächen. Bei mehr als 1000eigenen Gesprächen im Monat tritt zu der Gesprächsgebühr ein Zuschlag in der Höhe des obenangeführten JnvestiUonsbeitrages, die Errichtungneuer Stationen wird in diesem Falle jedoch gegeneinen geringen Baubeitrag, bzw. kostenlos durchgeführt.Im interurbanen Verkehr wird die Gebühr füreine Dreiminuten-Gesprächseinheit in der erstenZone(ibis zu 15 Km.) von UL 2.— auf UL 1.50herabgesetzt, und zwar mit Gültigkeit vom 1. Juni1935. Die achte Zone(Entfernungen über 500Km.) wird aufgehoben, so daß ein Telephongesprächin der weitesten Relation höchstens UL 16.— kostenwird.In Telephonnetzen mit manuellem Betriebe beträgt die Herabsetzung der Gebühren 6 bis 10 Prozent, in Netzen mit einem Teilnehmer bis zu 40Prozent.Die Moskauer„Metro" i« BetriebMoskau. Die erste U-Bahn der Sowjetunion, die„Metro" genannte Untergrundbahn,wurde am Mittwoch dem öffentlichen Verkehrübergeben. Das Interesse der Bevölkerung war sostark, daß die Tore zu dem Untergrundbahnhofbereits um 9 Uhr polizeilich geschloffen werdenmußten. Die Verwaltung der Moskauer U-Bahnhat die Bevölkerung drttch Rundfunk aufgefordert,die Untergrundbahn nicht in solchem Umfange inAnspruch zu nehmen, weil sie sonst nicht in derLage sei, den normalen Verkehr bei der Beförderung der Paffagiere zu bewältigen.Flieger-BalladeKingford Smiths AbenteuerflugWellington(Neuseeland). Der berühmtebritische Rekordflieger KingfordSmith, deram Dienstag um Mitternacht von Sidney miteiner Ladung von Sonderjubiläumspost an Bordaufgestiegen war, begann auf halbem Wege überdem Tasmanischen Meere SOS-Zeichenauszusenden. Hierauf gab er einige dringendeDepeschen ab, in denen er ankündigte, daß derPropeller seines Flugzeuges Riffe aufweise, diesich ständig erweiterten. Weiter meldete er dasAussehen zweier seiner drei Motore. In den letzten sieben Stunden seines Fluges war Smith gezwungen, mit einem einzigen Motor zu fliegen,der gerade soviel Geschwindigkeit entwickelte, daßdas Flugzeug sich mit knapper Not in der Lusthalten konnte. Jeden Augenblick befürchtete Smithund seine Begleiter, daß auch der letzte Motor aussehen würde und die Maschine in die ost nurwenige Meter unter dem Flugzeug liegende Seestürzen müßte. Alle Versuche, die Motore währenddes Fluges in Gang zu bringen, scheiterten. EinPostsack nach dem andern mit den Jubiläumsbriefschaften ging über Bord, nachdem schon vorherjeder irgendwie entbehrliche Ballast in die See geworfen worden war. Bald waren alle 14 Postsäckeversenkt, aber noch immer hing die Maschine bedrohlich niedrig über der See. Der lehte Motorerwies sich aber als widerstandsfähig. Er brachtedie dreimotorige Maschine, wenn auch mit minimaler Geschwindigkeit,, zum australischen Festlandzurück. Nach schwerem, siebenstündigem Kampf istKingford Smith am Mittwoch um 4 Uhr 10 nachmittags auf dem Mascotte-Flugplah bei Sidneygelandet. Smsth und seine Begleiter wurdenvon der dichtgedrängten Menge jubelnd begrüßt.Die Flieger zeigten deutliche Spuren ihrer übermenschlichen Anstrengungen.den in der Rubrik„Korrespondenz"? Ja— wielebt man da? Wir wollen nicht die uns unbekannte Stenotypistin fragen, und wir wollen ihrauch keine Vorwürfe deswegen machen, daß siefür 100 XL monatlich ihre Arbeitskraft hergibt— wir kennen zu gut die Not, die junge Mädchennoch ganz anderswohin treibt als in eine solcheKanzlei. Aber die W ä h l e r wollen wir fragen:Meint ihr wirklich, daß d a s*die Retter sind, dieeuch eine„Volksgemeinschaft" und mit ihr allesGlück auf Erden und Erlösung aus aller Notbringen? Volksgemeinschaft— Herrn Henleindie Siebenzimmerwohnung, Herrn Rosche seinMillioneneinkommen und 100 XL monatlich derStenotypisftn I So sieht das jetzt schon aus! Wiees werden soll— das berät Herr Henleinfleißig in Fürstenschlössern und Fabrikantenvillen...Die lebensgefährliche Falltür. Am Dienstagstieß dem Gendarmeriewachtmeister L a d h r inP o d e r s a m, als er in einem dortigen Geschäftin einer bestimmten Angelegenheit vorsprach, einschwerer Unfall zu. Ladyr fiel durch eine Falltürin das Lager und zog sich schwere Verletzungen zu.Bis gestern früh ist er im Bezirkskrankenhause,wohin er nach dem Unfall gebracht wurde, aus dertiefen Ohnmacht noch nicht erwacht. Die Aerztekonstatierten einen Bruch des Schädelknochens, eineschwere Gehirnerschütterung und innere Ver-lehungen. An seinem Austommen wird gezweifelt.Luftschutz-Vednnkelungsiibung in Paris. Inder Nacht zum Mittwoch, zwischen halb 3 und3 Uhr, war der ganze am linken Seineufer gelegene Teil von Paris in völlige Dunkelheit gehüllt. Alle Straßenlichter wurden verlöscht unddie Polizei unternahm zusammen mit dem RotenKreuz Alarmversuche mittels Sirenensignalensowie einen fingierten Nachtangriff auf Paris undprobte den raschen Abttansport von„Verwundeten". Die Versuche sollen auch demnächst in derzweiten Hälfte der Stadt durchgeftihrt werden.Der erst« internattonale„Luftzug". AmDienstag traf in H a b a n n a aus Miami inFlorida der erste internattonale Luftzug, bestehend aus einem Motorflugzeug und zwei imSchlevv fliegenden Segelflugzeugen ein. BeideGleitflugzeuge wurden über dem FlugfeldePrado von dem Motorflugzeuge gelöst und ihrePiloten bewerkstelligten die Landung innerhalbvon fünf Minuten.Oeffentliche Fernsehstellen in Berlin. DasDNB meldet: Da die Anschaffung von F rnseh-geräten infolge des hohen Preises der Gerätevorläufig unmöglich ist, andererseits aber dengroßen Massen das Fernsehen prnstisch vorgeführt werden soll, hat die Reilbs'endeleitungvier öffentlich« Fernfehempfangsstubm in Beillineingerichtet, die Mittwoch abends eröffnet wurden.Begeisterung für Abessinien in Berlin. Dasabeffinische Konsulat in Berlin wird von jungenDeutschen überlaufen, die in die abeffinischeArmee eintreten wollen. Mehrere Hunderte solcher Einstellungsgesuche sind eingegangen, abersämtliche abaewiesen worden mit dem Bescheide,daß die abeffinilche Regierung europäische Soldaten nicht einstellt.Die staatsgefährlichen Jmpfgegner. InSachsen ist der Jmpfgegnerverein und der Jmpf-gegner-Aerztebund vom Innenminister aufgelöstworden. In der Verfügung heißt es, daß dieJmpfgegner trotz' aller Ermahnungen neuerdingswieder versucht haben, die Staatsautorität zuuntergraben.Ein bekannter Nationalsozialist... Der bekannte Innsbrucker Bankier Otto Baader wurdeverhaftet und sein Bankhaus gesperrt. Der Bankier hat Gelder seiner Einleger veruntreut undsehr viele kleine Leute geschädigt. Baader war einbekannter Nationalsozialist.Japan— Chaplins„Sommerfrische". Nacheiner Nachricht aus Tokio baut sich der bekannteamerikanische Filmschauspieler Charlie Chaplin in Japan ein Sommerhaus.Ein teurer Diamant. Der New DorkerDiamantenhändler Harry Winston teilt mit, daßer in London den berühmten„Jonke r"-Diamanten, den größten ungeschliffenenDiamanten der Welt, der vor einigen Jahren inSüdaftika gefunden wurde, für 140.000 PfundSterling(etwa 16,400.000 XL) gekauft habe.Bergrutsch in Tirol. In der Nähe von Lendan der Sttaße zwischen Innsbruck und Salzburg hatsich der Embacher Berg Platte in Bewegung gesetzt.Es handelt sich um eifle mit Wald bedeckte Massevon mindestens 150.000 Kubikmetern, die sich miteiner Geschwindigkeit von 15 Metern täglich gegenLend und das Embacher Tal bewegt. Der dorttgeSttaßenabschnitt ist nur 180 Meter von dem inBewegung geratenen Berg entfernt und starkbedroht.Vom RundfunkUmptehlenswertas aus den PrograM*** 1Freitag.Prag, Sender L: 10.05: Deutsche Preist-10.45: Schulfunk, 13.35: Arbeitsmarkt, IS-SAKonzert des Prager Quartetts, 16.45: Tschechefür deutsche Hörer, 18.10: Deutsche Sendung!Sportvorschau, 18.34: Arbeitersendung: Dr.Franzel: Die europäische Bedeutung unserer SS®*'len, 21.30: Violinkonzert, 22.15: Tauzmun«Sender S: 14.35: Trio für Violine, Cello un»Harfe, 15.35: Deutsche Preffenachrichten, MChansons.— Brün» 18.10: Deutsche Sendung-Sportbericht, 18.45: Buntes Programm.— Mäht*Ostrau 17.50: Deutsche Sendung: Liederkonzert.""Kascha» 18.10: Liederkonzert.KriegsgreuelBuenos Aires.(Reuter.) Nach Informationen des amtlichen bolivianischen Nachrichtenbüros haben paraguayanische Truppen sechzigbolivianische Gefangene in BahiaNegro erschossen. In der bolivianischenHauptstadt La Paz ist man der Ansicht, daß dies«mit einem angeblichen„Aufruhr gegen die Wache"begründete Exekution eine Vergeltungsmaßnahmefür die jüngsten Erfolge der bolivianischen Armeeim Gran Chaco bildete.Elf BauerngehöfteniedergebranntKascha«. In der Gemeinde SlovenskäV o l o v a im Bezirke Humenne brach in der Nachtzum Dienstag ein Großfeuer aus, das elf Wohngebäude mit den anschließenden Wirtschaftsgebäuden bis auf die Grundmauern einäscherte. Nahezu die gesamten Wirtschaftseinrichtungen, Nahrungsmittel, Kleider, Wohnung und Futtermittelsind verbrannt, so daß die Einwohner nurdas nackte Leben und das Allernotwendigste zu retten vermochten. Auch viel Vieh und Geflügel ist in denFlammen umgekommen. Zwei Personen erlittenschwere Brandwunden. Einer Frau verbrannten7300 XL Papiergeld und Wechsel in der Höhe von3000 XL. Der Gesamtschaden ist sehr groß. DerLandwirtschaftsrat und das Kreisamt in Preßburasind telegraphisch um Hilfe ersucht worden. DerBezirkshauptmann KoväL aus Humenne ließ3000 XL unter die Abbrändler verteilen. Manglaubt an Brandsttftung.London. Der römische Korrespondent des„Tvily Mail" meldet, daß MinisterpräsidentMuffolini, der Unterstaatssekretär des Kriegsministeriums und einige bekannte Militäringenieueregestern an den geheimen VersuchenMarronis in der Festung Boecoateilnahmen. Der Korrespondent sagt, daß zu derZeit, als die Versuche stattfanden, alle Automob i l e, die auf der Straße Rom—Ostta in derNähe der genannten Festung fuhren, ohne st^äußere Ursache stehen blieben und ein«HalbeStunde lang ihre F a htnicht fortsetzen konnten. Es kursierenrüchte, daß Marroni die von vielen gesuchte Erfi»*düng der Unterbrechung der e I e*Irischen Motorzündung durckdie Einwirkung besonder«*Strahlen gelungen sei.Gangster rauben5V.0vv-Dollar-WertSchanghai. Drei weiße Gangster sind amMittwoch in ein Juweliergeschäft in der Hauptverkehrsstraße der Stadt mit vorgehaltenen Pistolen eingedrungen und haben Wertgegenstände inder Höhe von etwa 50.000 Dollar geraubt. TieRäuber sind entkommen. Bei dem Anführer derBande scheint es sich der Sprache nach um einenAmerikaner zu handeln. Der Vorfall hat in derStadt ein ungeheures Auffehen erregt, da es dererste große Raubüberfall war, der in Schanghaivon weißen Gangstern verübt wurde.Hundert Krone«— was bekommt man dafür? Nicht sehr viel. Rechnen wir: Ein bifligesMittagsmahl im Gasthaus kostet 5 XL. Das sindan dreißig Monatstagen 150 XL— nein, so gehtes also nicht. Der Volksschüler, dem der Lehrerdiese Frage vorlegen würde, müßte es andersanfangen. Aber auf d i e Antwort, deretwegendiese Zeilen geschrieben werden, käme nicht einmal der Lehrer selbst, der am nächsten Sonntag seine Stimme vielleicht für Henleins„Heimatpartei" abgeben und damft der Volksgemein,schäft zu dienen glauben wird. Die Antwortnämlich, auf die es hier ankommt, lautet: Fürhundert fit otten monatlich b e-kommtmaneine Stenotypistin.Das heißt:„man"— so verallgemeinern läßtsich das nicht. Das muß schon ganz genau gesagtwerden. Hundert Kronen Monatsgehalt zahltseiner Stenotypisftn Herr Dr. Fritz Zippe-l i u s, Advokat in Teplitz-Schönau, Bezirksfüh.rerund Spitzenkandidat der H c. n-lein-Partei im Wahlkreis Laun. Eineranderen Stenotypisftn zahlt er 150 XL monat-lich, und für das gleiche„Gehalt" arbeitet seinKonzipient. Und nun wäre die Stenotypisftn ander Reihe, uns das Exempel vorzurechnen: Wasbekommt man für 100 XL monatlich? Mit einemMittagsmahl für 5 XL täglich darf sie da nichtanfangen; das haben wir schon ausgerechnet. Wieaber lebt man mit 100 XL monatlich— wennman nicht etwa reiche Eltern hat und nur einpaar Krotten Taschengeld für Kino und Schoko-lade braucht? Wie lebt man— wenn man nichtietwa einen zahlungsßihigeL freund hat, gefun-Manonis ZauberstrahlenAlle Autos bleiben stehenW sm»er WiiMWw Illi WWW grsllnkkllDie Leiche des Majors Pazdirek im ElbgrundSplndlermühle. Am Mittwoch früh wnrde im Elbgrund die Leiche deS MajorsPazdirek gefunden, der am Sonntag, dem 3. Feber, gemeinsam mit seinem Gefährten,Stabskapitän P i i k r y l, das Opfer eines Lawinenunglücks im Riefengebirge wnrde. DieLeiche des Stabskapitäns Prikryl ist bisher nicht gefunden worden.Der Umstand, daß die Leichen der beiden Verunglückten trotz eifrigen Suchens bisher nichtgefunden worden waren, hatte bereits zu allerhand Vermutungen geführt, die sogar bis zu derKombination gediehen waren, daß die beiden Offiziere wahrscheinlich überhaupt nicht verunglückt, sondern sonstwie verschwunden, vielleicht sogar über die Grenze gegangen seien. Allendiesen Gerüchten macht nun die Auffindung des einen unglücklichen Opfers ein Ende.Der Schatz des Osman PaschaSofia. In der nordbulgarischen StadtP l e v n a hat sich eine Anzahl von Bürgern zusammengetan, die mit behördlicher Bewilligung denSchatz Osman Paschas, des Verteidigers derFestung Plevna im ruffisch-türkischen Kriege1877/78, auffinden wollen. Ein Angehöriger dieser Vereinigung hat sein ganzes Vermögengeopfert, um in Jstambul auf Grund alter türkischer Aufzeichnungen genaue Daten über dasVersteck der Kriegskaffe Osman Paschas zu ermitteln. Zur Auffindung wurden auch Helft eher undWahrsager beigezogen. Die Arbeiten dauern bereits über eine Woche, bisher wurden aber bloßzahlreiche türkische Antiquitäten ausgegraben.Eltern und zwei Kinder durch Leuchtgas mngekom-men. In der Franklinstraße in Düsseldorf wurdeMitt«woch die Familie Josten, der Ehemann, die Ehefrausowie die beiden drei, bzw. ein Jahr alten Kinderdurch Gas vergiftet aufgefunden. Die Milchfrau, diemorgens nach mehrfachem vergeblichen Klopfen ander Wohnungstür die Wohnung bettat, fand denEhemann Hubett Josten tot auf dem Sofa, daneben auf dem Boden liegend ebenfalls tot dadreijährige Töchterchen. In demselben Raum wurdeauch die Eheftau und das zweite etwa einjährig«Kind aufgefunden. Die näher«» Feststellungen ergaben, daß der Gashahn geöffnet war. Zweifelloshandelt es sich um einen bedauerlichen Unglücksfall.K. H. Strobls Razitlätter eingestellt. Durcheine Entscheidung der Wiener Polizeidirektion wurden zwei Wiener Blätter, die der nationalsozialisti-schen Propaganda dienten, und zwar„Hans Sachs*und„Der Kampfsport" eingestellt. Herausgeber dckbeiden Blätter war der Schriftsteller K. H. Strobl. 1Die Rache der Bettlerin. In dem Dorfe VysohiSttrdnice bei Jglau brannte am 28. Jänner d. Kder Meierhof des Landwirtes Soukek ab, wobei«inSachschaden von 168.000 XL verursacht wurde. Ob-zwar es sich offensichtlich um Brandlegung handelt«,konnte der Täter nicht ermittelt werden. DieselTage unterhielten sich die Schulkinder des DorfesKouty über die Ursache des Brandes in einer Weist,die die Gendarmerie veranlaßte, die Angelegenheitzu untersuchen. Die Jglauer Fahndungsftation der«hörte den achftährigen Sohn der Bettlerin KlotiAKulikova, dessen sich die Gemeinde angenommenhatte. Der Knabe befand sich am 28. Jänner mitseinem 21jährigen deS Lesens und Schreibens unkundigen Bruder Jan Hajduk aus Wien urw feinerMutter auf einem Bettelgang in VhsokL Studnic«.Als ihnen ein Nachtlager verweigert wurde, beschloßdie Mutter, daß sie sich an den Landwirten des Orteträchen würden. Wie von ungefähr betraten sie bereits in der Dunkelheit ein an der Sttaße gelegenesAnwesen, wo die Kulikova zuerst den jüngeren unddann den älteren Sohn zwang, ein Heubün-delinBrandzustecken. Als der ältere Sohenicht gehorchen wollte, schlug sie ihn mit einem Prügel auf den Rücken, bis-er ihrem Willen Folge leisstete. Sohann flohen si^in den Ort Kamenice, w»sie heimlich übernachteten und sich um de» Brandnicht weiter kümmerten. Hajduk wurde verhalletund in die Haft des Kreisgerichtes in Jglau eingeliefert. Seine Mutter treibt sich in der Welt h««-Gegen sie wurde«in Steckbrief erlassen.Wetterverschlechterung. Nur den WestzipfelBöhmens ausgenommen, ist Mittwoch in unserenGegenden bei ziemlich heiterem Himmel tagsübeketwas stärkere Erwärmung eingetreten. In den Niederungen der Republik wurden am Nachmittag plus17 bis plus 20 Grad Celsius verzeichnet. Dagegenist es im Westteil des Binnenlandes sehr kühl!Brüssel hatte um 14 Uhr nur 4 Grad, Aachen 8Grad. In der Nähe der Wärmegrenze herrschtungünstiges, vielfach regnerisches Wette«-Mittwoch nachmittags hat es auch in Westböhm«»ein wenig geregnet. Aus dem Gebiete des Polarmeeres breitet sich eine weitere Kältewelle südwärtsaus. In Norwegen und auf den Shetland-Insel«fällt Schnee bei einer Temperatur nahe dem Gefrierpunkt.— Wahrscheinliches Wetter von heute:In der Westhälfte des Staates: Wetterverschlechterung, stellenweise Regen, mäßig kühl. Im Karpathengebiete: Ziemlich heiter, nachts kühl, tagSübe«milde.— Wetteraussichten für Freitag: Unbeständigund kühl.