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Nr. 115

Disziplin

zu halten bist du als Sport­ler gewohnt. Disziplinierte, starke Kämpfer braucht die Sozialdemokratie im Abwehrkampf gegen den Fascis­

mus.

Stelle deinen Mann! Wähle Liste 6!

Freitag, 17. Mai 1935­

Die Arbeitslosen

sozialdemokratisch!

Ein Bild von unserer gewaltigen Rundgebung in Rotha u am 11. Mai. Taufende deutsche Proletarier aus dem Bezirk Grasliz- Rothau beim An­hören der Ansprache unseres Parteivorsitzenden Ministers Gen. Dr. Cec.

Ein Henlein- Schnorrbrief an die Industriellen:

Arbeiterverrat photographiert

Ein Henleinmann erinnert Fabrikanten an ihre Spendenzusage für den Wahlfonds

Weiter unten veröffentlichen wir den( photo- ser Partei gesprochen und ist überdies graphierten) Brief des Mähr.- Schönber- Verfasser begeisterter Artikel über ger Ingenieurs Robert Siegel an die In Henlein . Es besteht also nicht der ge­dustriellen des Schönberger Gebietes. ringste Zweifel darüber, für wen Zur Erläuterung schicken wir folgendes Herr Ing. Siegel die Industriellengel der eintreibt, wem sie versprochen

boraus:

Der Nachweis ist also erbracht, daß ein Wahlfonds der Industrie für die SHF existiert

Der Briefschreiber. Ing. Siegel, find. selber Industrielle r, ist Ver trauensmann der SHF, ist für Henlein seit mehr als Jahresfrist bolitisch tätig, hat am 1. Mai in der Verfammlung der SHF im Namen die­

ROBERT SIEGL

Dipl. Ing.

Firma

Hier habt ihr es schwarz aufweiß:

Mähr Schönberg, wm

9. Wal 1935.

Mit meinem Schreiben von 11. April 1.J. habe ich mir ge­stattet, an Ihre geschätzte Firma betreffend einer Spende für den fahlfond der Industrie heranzutreten, doch fand main Schreiten bis heute leider keine Erledigung durch Sie.

Ich gestatte mir daher nochmals auro Prin tichkeit der ganzen Angelegenheit hinzuweisen und ersuche sie, auf ion Ihnen seinerzeit übersandton Erlagschein eine Spende zu berweisen, da die Gelder bereits dringend benötigt werden und wir unsere Zusagen den politischen Partelen gegenüber erfüllen müssen.

Mit besten Dank für Ihre Spende im Anson der in hustrie,

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hochachtungsvoll

Nun ist es also flar und eindeutig bewiesener fieht seine Interessen bei den Henleins am Bessen Interessen vertritt die Henlein- Bewegung? besten aufgehoben?

Die Interessen der Fabriksherren, der Profitmacher, der Ausbeuter!

Die Großindustriellen, die reichen Leute, die Unternehmer!

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werden, die lohnfordernden Arbeiter

zu Paaren zu treiben!

Henlein- Wahlfonds der Industrie, um die Not und das Elend der Arbeiter zu verewigen!

Arbeiter, ihr habt es gehört, ihr habt es

gelesen!

Angestellte, ihr habt es bernommen! Schon heute, ehe noch ein Henlein- Mann zu öffentlichen Funktionen fam, liegt

der Arbeiterverrat durch die Henleins

zugunsten eurer Ausbeuter offen zutage.

Der Proletarier, der Henlein wählt, macht sich mitschuldig an der Verschlechterung des eigenen Schicksals und des Schicksals seiner Klasse.

Der Arbeiter aber, der anständig ist und denkt, hilft am 19. Mai mit,

die neue sudetendeutsche

Industriellen- Schutztruppe zum Teufel zu jagen!

Die 6, du Volk, ist Deine Zahl! Die 6 sei Sonntag Deine Wahl! Mit dieser 6, Volk, wirst Du's zwingen!

Für den Schluß, den die Arbeiter, die Ange- Die 6, sie muss den Sieg erringen!

stellten, überhaupt alle nur von ihrer Hände und ihres Kopfes Arbeit Lebenden daraus zu ziehen haben, brauchen wir nicht viel Worte.

Der Ingenieur Siege I felber beweist übri­gens nicht nur als Briefschreiber, sondern in seiner eigenen Fabrit, wie die Arbeiterinteressen bei ihm aufgehoben sind: Herrn Siegels hundert­zwanzig Weber verdienen wöchentlich 30 bis 50!

Prächtige Wahlversammlung in Saaz

Ovationen für Genossen Dr. Czech Saaz. Die ausgezeichnete Wahlarbeit, die unsere Saazer Genossen geleistet haben um auch Die armen Fabrikanten fönnen in der Kris in diesem agrarischen Gebiet den Erfolg der fenzeit nicht mehr zahlen?

Natürlich nicht!

Sie brauchen ja ihr Geld, nämlich die Sum­men, die die armen Weber hart arbeitend und entbehrend erwirtschaften müssen,

für das eigene Wohlleben, für ihre Villen und Autos, für die teuren Pelzmäntel ihrer Frauen, für Ri­viera- Reisen.

Und das Uebrige brauchen sie für die Autos des Herrn Henlein, für seinen Partei- und Wahlapparat.

Dafür sind die Gelder, die man den Arbei­tern fronenweise abzwackt, zu Tausenden und Zehntausenden da. Dafür werden sie freudig ausgegeben, weil man weiß,

Sozialdemokratie zu sichern, wurde Donnerstag abends durch eine gewaltige Versammlung ge frönt. Weit über 1500 Menschen erfüllten den gröten Saal der Stadt den Schüßenhaussaal, mit seinen Nebenräumen. Zahlreiche Landarbeiter waren stundenweit herbeigeeilt, einige hatten Märsche bis zu vier Stunden hinter sich.

Prächtiger Kampfgeist erfüllte die Versamm­Tr. Czech, Kremser und Reichel mit Tung, die die Ausführungen der Genossen Seidl, großem Beifall aufnahm. Dem Genossen Dr. Czech wurden bei seiner Ankunft sowie während seiner Rede und bei seiner Abfahrt große Ovationen dargebracht Seine scharfe Ab­rechnung mit der Henleinfront und sein Appell an die Versammlung, den Wahltag zu einem Ehren­tag der Sozialdemokratie auszugestalten. fanden begeisterten Widerhall, der seinen Höhepunkt er­reichte, als Genosse Dr. Czech ausrief, daß man dem Herrn Henlein eigentlich dankbar sein müßte, daß er in unserer Bewegung so gewaltige Gegen­

daß die Henleins nach der Wahl helfen fräfte auszulösen vermocht habe.

Der germanische Stammbaum des Führers

oder: Wer anderen eine Grube

Nichtswürdigkeiten tragen felten gute Früchte. Sofort nach der Eröffnung des Wahlkampfes ver­anstalteten die Heimatfrontler eine ganz gemeine Ceße gegen unseren Parteivorsißenden, gegen den sie nichts anderes ins Treffen zu führen wußten, als daß er in Lemberg geboren sei, welche treltbewegende Tatsache sie in Wort und Bild in den Mittelpunkt jedes ihrer haßerfüllten Flug blattergüsse stellten.

Was scheren sie sich darum, daß Genosse Tr. Czech einer rein deutschen Familie aus Mäh­ ren entstammt, daß er niemals im Leben eine andere als eine mährische Heimatzuständigkeit be saß, daß er niemals im Leben ob es sich um die Volksschule, die Mittelschule oder die Universität handelt eine andere als eine deutsche Schule besucht hat, obwohl er das Gegenteil auch nicht für ein Unglück angesehen hätte.

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Das alles wußten die Leiter der Heimat­front, die dieses Spiel getrieben haben, sie w u ß ten auch, ihre in letzter Zeit gegen den Minister Sp na ausgestreuten Behauptungen, als sei seine Mutter tschechischer Nationalität und er selbst in die tschechische Schule gegangen, er= Togen sind.

Es ist auch sehr wohl bekannt, daß der erste Berater Henleins und Leiter des politischen Büros der Heimatfront, Herr Dr. Walter Bran 8, Sohn des Ludwig, recte Louis" Brand, in Žis randov bei Warschau in Russisch- Polen geboren ist, aber sie glaubten, mit dieser Sache im Wahl­trubel durchrutschen zu fönnen, und wagten nach dem Grundsaß, daß eine freche Stirn mehr wert ist als ein Meierhof, trotzdem das et iſt als ein Meie Spiel.

gräbt..

in Ungarn geboren), daß mütterlicherseits sein Ahnenstamm jedoch auf die Familie Dvořá ček aus Litoboř in der Königgrätzer Gegend zurückführt, einer Gemeinde von etwa hundert Häusern, in der es weit und breit kei­nen deutschen Einwohner gibt!

Aber wer wird denn dem Herrn Hen! ein daraus einen Vorwurf machen wollen? Wir ficher nicht. Er ist für seine Abstammurg mütterlicher tits ebenso wenig verantwortlich, wie dafür, daß er als Arie auf die Welt gekommen ist. Nur hätte der Herr Henlein den Mut haben sollen, sich dazu offen zu bekennen.

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Aber das ist es nicht, was die politische Oeffentlichkeit unseres Staates an diesen Fest­stellungen interessiert, die erstmalig ausgerechnet die christlichsoziale Deutsche Preffe" heimtückischerweise in einer Briefkastennotiz gegen Henlein lancierte, troßdem ja gerade zwi­schen diesen beiden Parteien offensichtlich ein Burgfrieden besteht. Es ist etwas anderes:

Herr Konrad Henlein hat in seinen ersten Anfängen a II es darangefeßt, um die tsch e- chische Oeffentlichkeit für sich zu gewinnen. Er hat bedeutende tschechische Politiker und Gelehrte für seine Sache zu interessieren versucht. Vorträge in tschechischen Streisen abgehalten und ist nicht müde geworden, überall seine Loyalität gegenüber dem tschechischen Bolte zu betonen und seine Be­reitwilligkeit zur Zusammenarbeit mit der tschechi­schen Nation zu beteuern.

Es hätte des bloßen Hinweises auf seine müt terliche Abstammung bedurft, um ihm auf tschechischer Seite die Herzen zu erschließen. Das aber hat er nicht getan, denn dann wäre es offenbar bei seinem nationalistisch- haken­freuzlerischen Anhang mit seinem Nimbus vor­beigewesen!

Die Leiter der Heimatfront kannten auch die Herkunft der Familie Konrad Henlein, wel= cher auf allen gegen die Person des Genossen Dr. Czech gerichteten Flugblättern als Verleger figuriert. Sie wußten, daß er wohl väterlicher- Es ist nun schon einmal so auf der Welt: seits aus Maffersdorf stammt( die Großmutter Wer einem anderen eine Grube gräbt, fällt selbst Magdalene Bayer ist allerdings in Ples hinein!