Seit« 6„Sozialdemokrat"Sonn taz, 28. Mai 1935. Nr. 123'Uettümacftricftten.Aus dem Film„Bom Abend b,s Mitternacht".ien Pavlik und des Sachverständigen bekannt. DieBilder wurden beschlagnahmt. Die Staatsanwaltschaft hat im ganzen die Strafanzeige gegen sechsPersonen erstattet.Montag, den 27. Mai, wichtigeSitzung der Bezirksvertretung im Parteiheim um8 Uhr. Anwesenheit aller Mitglieder unbedingtnotwendig!Bortrag des Genoffen Abg. Jaksch. Diens-tag um 20 Uhr spricht Abgeordneter GenosseJaksch auf einem von' der Gruppe„Prograiq"veranstalteten Debattenabend im CafL Mett»,Prag I., Narodni 25. Thema:»Die Ursachen MErfolges der Henleinpartei." Gäste willkommen!Drei Selbstmörder. Gestern vormittags wurdein seiner Wohnung in ZiZkov der 46jährige Unterbeamte der Post Vaclav Pechacek von seiner Gattin erhängt aufgefunden..Da der Selbstmord durcheinen- hinterlassenen Brief erwiesen ist,' wurde vonder SezierUng abgesehen. Motiv: Gram über dieKrankheit seiner 14jährigen Tochter.— Etwa zurselben Zeit fand der Inspektor der StaatsbahnenJaroslav Sieger bei feiner Heimkehr ans dem Amteseine 31jährige Gattin Jarmila erhängt in derWohnung auf. Die. Leiche wurde ins Institut fürgerichtliche Medizin überführt. Das Motiv der Tatist unbekannt.— Gestern vormittags wurde imEdenpark in Wrschowitz der 49jährige Strahen-arbeiter Vinzenz Kraus gefunden, der sich mit einemRasiermesser die Pulsadern ausgeschnitten hatte. ImWeinberger Krankenhaus wurde festgestellt, daßseine Verletzungen leichterer Natur sind. Das Motivder Tat hat er nicht angegeben.Ergreiferprämie für die Pofträuber von Ko hl-furt. Wie seinerzeit gemeldet, wurde genauvor 14 Tagen um Mitternacht hinter der StationKohlfurt bei Rothwasser in Deutschland ein Schnellzug überfallen, wobei die Täter acht Kistchen mit51.000 Mark(etwa 35.000 Mark in Papier, derRest in Metall) aus dem Postwagen raubten. ImLaufe der Untersuchung gelang es, einen der Täterzu verhaften. Es ist dies der am 10. Dezember 1908in Brieg geborene Friedrich Schüller, der dadurch,daß bei ihm 8000 Mark, zum Teil noch in den besonders bezeichneten Umschlägen, in denen sie inden Kisten verpackt waren, gefunden wurden, überführt erscheint. Noch nicht verhaftet sind seine Brüder und Komplizen, der am 14. Jänner 1910 inBrieg geborene Willy Schüller, der am 9. Jänner1907 ebenda geborene Erich Schüller und der am30. Avril 1901 in Gross-Lenhusch bei Brieg geborene Hermann Schüller. Auf die Ergreifting dieser Personen ist eine Prämie von 5000 Mark undaußerdem 10 Prozent des zurückcrstatteten Geldesgesetzt. Es wird ersucht, bei der Fahndung nachihnen, die sich möglicherweise in der Tschechoslowakeiaufhallen, behilflich zu sein; doch wird gleichzeittgdarauf auftnerksam gemacht, dass es sich um gefährliche und mit Warfen versehene Individuen handelt,so daß Vorsicht geboten ist.Heiratsschwindler. Der 80jährige Rudolf Seidelaus Prerau entlockte am 13. ds. dem DienstmädchenN T. aus Smichov Ersparnisse im Betrage von10.000 Kd unter dem Vorwand, sie heiraten zuwollen. Er hatte sich als Angestellter einer Druckereiin Smichov ausgegeben. Als die T. die Unwahrhaftigkeit seiner Angaben festgestellt hatte, erstattete siedir,Atrafauz«ge. Nach Seidel wird gesucht.»«««Ist«» II««II«feheniiädte IDehelsdot!und HdenbadiBeliebte Sommerfrischemit modernem, großemStrandbad- Herrl. Sandstrand- Sprungturm—Spielplätze> Mod. Ter-rassencaf6» Wunder*schöne Umgebung mitWaidspaziergängen usw.Auskünfte erteilen kostenlos die Felsen- undStrandbadverwaltung oder der Fremdenverkehrsverein Nieder-Adersbach zgzrAllgemeiner Angestellten-Verband, Reichenter«,Gruppe Prag. Amtsstunden: Mittwoch, 6 bis 8 Uhrabends, Narodni ti. 4/III. Meldet freie Posten unterTelephon 51351.— Aulschuhsitzung amS'g m- t a g, dem 1, Juni, 7 Uhr abends,„Monopol".— Nächste Mitglieder- Zusam«menkunft am 1. Juni. Samstag, 8 Uhr abends,Winterhalle, Hotel^.Monopol". Eingeführte Gastwillkommen. Besichtigung der Druckerei im Volkl-haus.— Jung-Angestellten- Treffe«in Brüx zu Pfingsten. Anmeldungen Mittwoch inder Kanzlei.— P.fingstfahrt(Sonntag) na4Liboch—Kokorin, 20 K£ pro Teilnehmer.soll. Der betreffende Gastwirt erklärte aber, daßBudas an jenem Tag gar nicht im Gasthaus gewesenwar und niegeraufthabe. Nach dem polizeiärztlichen Zeugnis handelte es sich um fris che Verletzungen!Nun— di« Götter mögen wissen, wo Budasso arg^gerichtet wurde. Die Polizei war es nicht— so etklären einstimmig alle Polizisten. Und iwPolizeiorgane Amtspersonen sind und unterDiensteid stehen, so entschieden ihre Aussagen auch indiesem Gerichtsverfahren, so wie schon vorher bei derdienstlichen Untersuchung der Sache und der Senatdes Herrn GR. Dr. Novotny erkannte JurajBudas als Verleumder der Polizei schuldig undverurteilt« ihn zu v i e r Monate Kerker bedingt., rb.mit seinem Bruder Wenzel, seinem SchwagerWenzel V a ü ä s e k und twch einem viertenSpiessgesellen namens Karl B u r e s ein Konsor-tiüm, das sich zur Aufgabe machte, mit Hilfe gefälschter Geburts- und Taufscheine und Anmeldungsformulare,■ mittels gefälschter Unterschriftenund Stampiglien sozusagen Kinder en graszu fabrizieren. Die Komplicen spürtenzunächst irgendein Ehepaar auf, das irgendwo krankenversichert war und fertigten dann auf dessenNamen falsche Belege aus, gegen deren Vorlagesie dann die Wöchnerinnenunterstützung für garnicht geborene Kinder einkassierten, ohne dass dieangelblichen Eltern eine Ahnung hatten, dass ihnenin den Registern der Krankenversicherung ein Kindlein zugewachsen sei. Die Komplicen arbeiteten mitbeträchtlichem Erfolg. In nicht weniger als 56 Fällen gelang es ihnen, Unterstützungen von je 200 Kdzu erschwindeln.Die Sache flog dadurch auf) dass im 57. Falleder liguidierende Beamte das Wöchnerinnengeldnicht in bar auszahlte, sondern per Post an dieangeblichen Kindeseltern überwies. Diese warenmasslos erstaunt,' ohne ihr Wissen und Zutun zueinem Kind gekommen zu sein und gingen der Angelegenheit nach. Als man Safakik und seine Mittäter ausgeforscht hatte, stellte sich heraus, dass dieses Kleeblatt auch L ebensmittelauwei«jungen für Arbeitslose gefälschtund deren 111 in Geschäften abgesetzt hatte. DerGesamtschaden beträgt 12.300 Kd.Der Gerichtshof N o v o t n 6 verurteilteFranz Safakik zu fünf Monatenschweren Kerkers, seinen BruderWenzel zu vier, seinen Schwager V a«üasek zu drei und Karl B u r e s zusechs. Sämtliche Strafen sind unbedingt, rb.Beschwerdeüber Polizeibrutalitätendet mit vier Monaten KerkersPrag. Immer wieder ereignet sich der Fall, dassvor Gericht Angeklagte ihre bei der Polizei abgelegten Geständnisse widerrufen, mit der Begründung,sie seien ihnen durch körperliche Misshandlung abgenötigt worden. Die Richter pflegen auf solche Bekundungen nicht einzugehen und sich nicht auf Debatten über diesen heiklen Punkt einzulassen. Dass dieMethoden des polizeilichen Verhörs nicht gerade aufden Prinzipien reiner Humanität aufgebaut sind, isteine allgemein bekannte Tatsache. Da aber die Poli-zeiorgane im Gerichtssaal als amtliche und beeideteZeugen auftreten und ihre Aussagen schwerer wiegenals die gewöhnlicher Sterblicher, werden solche Beschwerden eben kurzerhand abgetan.Im März v. I. wurde auf einem Gut inStraschnitz der slowakische Kutscher F o r g a l erschlagen und seiner Ersparnisse beraubt. Als Täterwurde später ein gewisser Kopkiva ausgeforschtund vor dem hiesigen Schwurgericht nach Verdienstabgcurteilt. Ehe aber die Polizei den wahren Mörder entdeckte, lenkte sich ihr Verdacht auf einen anderen slowakischen Kutscher, der auf dem gleichenGut diente, den 37jährigen Juraj Budas.Als dieser Unschuldige aus der Polizeihaft entlassen wurde, wandte er sich mit einer Beschwerde, an das I u st i z m i n i st e r i u m, in welcher ergegen die Polizei die Beschuldigung schwerer Misshandlungen erhob, Er erklärte u. a., mit einerSchaufel gegen den Bauch geschlagenund mit Fausthieben gegen den Kopf derart ttaktiertworden zu sein, dass er Blutergüsse in denAugen erlitt.und in schwerverletztem Zustanddie Polizeidirektton verlieh.Die Untersuchung ergab„keinerlei Anhaltspunkte für diese Beschuldigun-g e n" und Juraj Budas wurde nun wegen V e r»brechens fälschlicher Bezichtigungunter Anklage gestellt. Anlässlich dieses Strafverfahrens wurde die ganze düstere Angelegenheit nochmals aufgerollt. Die Zeugen— durchwegs Polizeipersonen— bestritten natürlich jede Misshandlungund der bekannte Oberkommissär Dr. Berkovecerklärte bei der ersten Verhandlung:„So etwaskönne bei derPolizei einfach nichtVorkommen."Nun ist freilich durch das Zeugnis des Polizeiarztes Dr. Teply nachgewiesen, dass B u d a s tatsächlich vor der ersten Einvernahme schwerere Verletzungen aufwies. Die Polizei erklärte, dass dieseVerletzungen von einer Wirthausrauferei herstamm-tcn, an der sich Budas tags vorher beteiligt habenFilme in Prager LichtspielhäusernAdria:„Der Strassenjunge". A.— Alfa:„8oitAbend bis Mitternacht". A.— Avion:„Die bloflNVenus". A. Marlene Dietrich.— Beranek:„Köm!der Dschungel". A.— Fenix:„W enn ich eia«Million hätte". A.— Flora:„Phantom W®London". A.— Gaumont: Grotesken Eomi Eolok.— Hollywood: Grotesken Tomi Color.— Hvizd«:Mickey-Maus-Brogramm.— Julis* Frau vergisst nicht..A. S u l l i v an.— Kinems:Journale, Groteske, Reportage.— Koruna:„~ ltHeld der Arena". A.— Kowa:„Bei Kerzenlicht"A.— Lucerna:„Bei Kerzenlicht". A.— Mett«:„Liebling". A. Sh. Temple.— Praha:„Wilde We"bet von Borneo". A.— Radio:„Die Liebe dttKönigin Karolin-". A.— Skaut:.König terDschungel". A.— Soetozor:„Die blonde Venut-A Marlen« Dietrich.— Alma:„Czibi, der Fra?'*D. Fr. Gaal.— Belvedere:„Suzanne Lenox".*Greta Garbo.— Carlton:.„Die Liebe drkKönigin Karoline". A.— Favorit:„Die Liebe derKönigin Karoline". A.»VERLANGEN SIEin jeder Verkaufsstelle des Konsum vereine«SELCHWARENder FirmaHEGNER A Cie., PILSENReichwaren der Fa. HEGNER*«a., Pilsensind dln allerbesten!Falsche Bilder und echte BrillantenEine Schwindelei grossen Stils, die ausserdeman Kompliziertheit an den seinerzeitigen Fall derAustern— Van Goghs erinnert, ist dieser Tage zurKenntnis der Polizei gelangt. Ein Kaufmann,namens O. S. aus Prag hat Anfang Mai dem38jährigen, vorbestraften Juwelenhändler Kolbenaus Zi.skov Armbanduhren im Werte von zirka80.000 Kd verkauft, wofür er Brillanten undSchmuck als Gegengabe erhielt. Nach zwei Tagenforderte Kolben jedoch O. S. auf. einem bekanntenBrillantenhändler 60.000 Ki zu leihen, wofür erBrillanten im Werte von 80.000 bis 100.000 KLals Gegenwert erhalten würde. zahlte Kolben45.000 KL aus und erhielt zwanzigkarättge Brillanten.Nach weiteren zwei Tagen bemerkte Kolben zuS.. er könne die als Pfänd erhaltenen Brillantenvorteilhaft verkaufen und ausserdem an einen anderenlukrativen Geschäft partizipieren. Ein ihm bekannter Wiener Antiquitätenhändler namensE. B. habedrei wertvolle alte Bilder für 200.000 KL zum Perkauf. doch wisse er, Kolben, einen Käufer, der bereitsei, mehr zu zahlen. S. solle also die Bilder kaufen,mit den zum Pfände erhaltenen Brillanten bezahlenund dann dem andern Käufer vorteilhaft Weiterverkäufen. S. ging auf das Geschäft ein. Der angeblicheAntiquitätenhändler erklärte sich nach längerem Handeln bereit, die Bilder für 180.000 KL herzugebcn,bzw. Brillanten dafür anzunehmen und kurz darausfand sich, von einem angeblichen Sachverständigenbegleitet, der andere Käufer in Gestalt eines an-gcblichen Fabrikanten Pavlik aus Prcssburg ein.Dieser erklärte sich auf das Gutachten des„Sachverständigen" hin bereit, für die Bilder 210.000 KL zugeben und gab 9000 KL als Angabe, mit dem Bemerken. dass er am 23. Mai den Rest bezahlen unddie Bilder abholen werde. S. musste die erhaltenen9000 Kö auf Kolbens Drängen sofort dem Wiener„Antiquitätenhändler" ausbezahlen und weitereBrillanten dazugeben.Inzwischen aber schöpfte S. doch irgendwie Verdacht und liess die Bilder von einem wirklichen Sachverständigen überprüfen, der sie auf höchstens 3000KL schätzt«. Nun zeigte S.. der noch einige Brillantenbefass, Unlust, den Kauf abzuschliessen; aber Kolbenund die anderen drohten, dass der Fabrikant Pavlik,der eine Angabe von 9000 Kö gegeben hatte, jetztunbedingt auf Erfüllung des Vertrages bestehenwerde und brachten S. so dazu, seine sämtlichenBrillanten herzugeben. Nun, da er bereits mehr als120.000 KL in das Geschäft investiert hatte, entschloss sich S. zur Anzeige. Der Wiener„Antiquitätenhändler" konnte noch gerade vor seiner Abreiseaus dem Bahnhof verhaftet werden; ebenso wurdeKolben und ein weiterer Komplize verhaftet. BeiKol-ben wurden sämtliche Brillanten gefunden. Er gabder Polizei di« Namen der Tarsrcller dx» Fabtt lan>-Bezugsbedingungen: Bei Zustellung ins Haus oder bei Bezug durch die Post monatlich KL 16.—, vierteljährig KL 48.—, halbjährig KL 96.—-. ganzjährig KL 192.—.— Inserate werden lau!Tarif billigst berechnet. Bei öfteren Einschaltungen Preisnachlass.— Mckstellung von Manuskripten erfolgt nur bei Einsendung der Retourmarken.— Die ZeitungSftankatur wmde von der Post- und Tele«graphenüireltion mit Erlass Nr. 13.800/VII/19Z0 bewilligt.— Druckerei:„Orbis". Druck-, Verlags- und 8ejtmtgS-A.-G«. Prag.__Sie fabrizierten»Kinder"en gros56 Geburten vvrgetäuscht und Wöchnennnen-geldrr beheben.Prag. Als dem Maurer Franz SafakikauS Vokovice im Vorjahr von seiner Ehefrauein Kind geboren wurde, war er sehr erfreut, alsihm die Prager Bezirkskrankenversicherung gegen Vorlage der erforderlichen amtlichen Bestätigungen die seiner Frau zustehende Wöchner innenunter stützungvon 200 KL in bar auszahlte.. Und als er späterarbeitslos wurde, verfiel er auf den Gedanken,sich das Geld, das er in ehrlicher Arbeit nicht zuverdienen vermochte, durch Missbrauch der sozialenErrungenschaften zu erwerben. Da er den amtlichenVorgang bei Liquidierung des Wöchnerinnengeldesaus eigener Erfahrung genau kannte, gründete erDel KerzenlichtDiesen amerikanischen Film könnt« man gutnennen, weil er zu den besten seiner Gattung gehört,— aber die Gattung selbst ist so ziemlich dieübelst«, die es gibt: jenes„Gesellschaftslustspiel";das uns wie«in Gespenst aus einer vergangenenbürgerlichen Theaterwelt verfolgt und um desjenAristokraten- und Domestikrn-Typen der Hauch, derVerwesung weht, der durch daS erotisch-pikanieParfüm nur noch verstärkt wird. Ein« am Broadway offenbar erfolgreich gewesene Komödie vonSiegfried Geher ist hier verfilmt worden,— nnJin dieser Komödie tritt ein leibhaftiger Prinz aus,der in Paris und Monte Carlo damit beschäftigtist, in Casanovas Spuren zu wandeln und aulseinem Kammerdiener einen gelehrigen Schüler zumachen. Der Höhepunft der Handlung ist dann dieSzene, in der besagter Prinz, als sein eigen«Diener verkleidet, den Schüler bedient, der mitder Kammerzofe einer(dem Prinzen nahestehenden) Dame in der Meinung, dass sie«ine Baronin sei, ein Töte 4 töte hat, wobei die Kammerzofe ihrerseits den Diener für den Prinzen hältIn Verlin, Wien und Prag wre daraus einschwankhafter Operettenfilm mit OrdenSgefunkel,Schlagergesang und geräuschvollen Tanzszenen geworden. Der Hollhwood-Regiffeur James Whaleaber(der den Film vom„unsichtbaren Mann"inszenierte) hat ein wahrhaft eleganter Spiel daraus gemacht: mit gepflegtem Dialog, mit gutgesetzten Pointen, mit gedämpfter Begleitmusik undvielen rhythmischen Feinheiten der Bewegung. Ttzmännlichen Hauptdarsteller Paul LukaS(allKammerdiener) und Nils A st h e r(als Prinz)servieren lauter gelungene Kammerspiel-Auftrittejund nur die weibliche Hauptakteurin ElissaL a n d i fugt sich der Ausgeglichenheit diesesSpiels nicht ganz ein,— das eine Spielerei mitdem Nicht, ist.—«ir—Eine neue Freilichtbühne hat der Bezirksbfl-dungsausschutz N e u e r n im Vöhmerwalde erbaut.Sie soll das weltliche Gegenstück zu den Höritzergeistlichen Spielen werden. Der Bau, mit den Zinnen seiner dem Tal zugekehrten Nordmauer und demflachen Dache seines Vlockhauses weithin sichtbar,liegt fünf Minuten von der Stadt am Nordhangedes Bayrecker Burgberges am romantischen„Hohenstein". Die Bühne, wind- und wettergeschützt, ausdrei Seiten von steilen Felswänden und Hochwaldumgeben, ist modern gebaut, sie hat unterirdischeGänge, Versenkung, ein Blockhaus mit verschiebbaren Wänden,«lektr. Beleuchtung(Scheinwerfer);der sehr stark ansteigende Zuschauerraum enthält1500 Sitz- und 800 Stehplätze. Die Akustik ist sehrgut. Der Kostenaufwand beträgt nahezu 100.000Kronen. Spielplan fiir Juni 1935: 1. Juni: Schillers„R ä u b e r" als Schülervorstellung zum 130.Todesjahr« des Dichters.(Wiederholung am 16.Juni als Abend- und am 20. Juli als Nachmittags-Vorstellung.) 9. Juni:„Die klinischenFreibauern" von Josef Blau. Schauspiel ausdem Bauernaufstände von 1613.(Pfingstsonntag.)hX Juni.(Pfingstmontag): Hans Multerers Spielvom„Leben und Sterben" des Bauers.— Am 30. Juni die Oper„H u b i L k a"(Der.Kuh) von Smetana(Pilsener Städt. Theater. Erhöhte Preise.) Spielleitung der eigenen Aufführungen: Oswald Fritz. Eintrittspreise der eigenen Auf-führrmgen: 6, 4 und 2 Kronen.Wochenspielplan des Renen Deutschen Theater,Sonntag, halb 8: Di« Fledermaus, B 2.—Montag, halb 8:MenscheninWeiss, volkstüml.Borstell., Abonn. aufgehoben.— Dienstag, halb 8:DieNachtigall, Erstaufführung; neuinszeniert:Gianni Schiechi, A 1.— Mittwoch, halb 8:Cavalleria ru fticana, Bajazzo, B 2.—Donnerstag, halb 3: Die Kleinstädter, Jugendborstellung der Urania; halb 8:ServuS, Ser-lusl C 1.— Freitag, halb 8: Die Fledermaus, D 2.— Samstag, halb 8: Servus,Servus! B 1.Wochenspielplan der Kleinen Bühne. HeuteSonntag, 8: Meine Cousine aus Warschau.— Montag, 8: Meine Cousine ausWarschau, Bankbeamte und freier Verkauf.-Dienstag, 8: Fremdenverkehr, volkstümlicheVorstellung.— Mittwoch, 8: Mädchen füralles, volkstüml. Vorstellung.— Donnerstag, 8:Meine Cousine aus Warschau.— Freitag, 8: I ch Habs getan, volkstüml. Vorstellung.Samstag, halb 8: Regen und Wind, Erstaufführung.