Nr. 126 Donnerstag, SO. Rai 1938 Seite S ^udciendeutscfaer Zei/spie^el So sieht es in Deutschböhmen aus Erbauliche« aut den Grenzgebieten der Tschechoslowakischen Republik Die»Brücke", eine in Pro- erscheinende demokratische Wochenschrift veröffentlicht unter dem obigen Titel einen Artikel von Karl Wolfram, dessen beizende Ironie der Leser gleich bei der Lektüre der ersten Sätze dieser politischen Reiseberichts merkt. Wir gelten«in Stück dieser Aufsatzes wieder; Die sudetendeutsche Bevölkerung ist sicherlich nicht irredentistisch, trotz Henleinwahl und der ungehemmt erzeugten Volksentscheidpsychose. Der biedere Grenzgänger, der von feinem Gemeindeamt die behördliche Bestätigung seiner Heimatfrontlegitimation verlangt«, um sich damit den reichsdeutschen Grenzorganen als Legitimation für den kleinen Grenzverkehr auStveisen zu können, ist sicherlich ein sehr loyaler Bürger diese- Staates. Er macht doch nichts ohne Genehmigung und Stempel der erstinstanzlichen Behörde. Auch die Milchfrau, die am vorigen Donner-tag, als sie mit ihrer Fuhre nach Karlsbad kam, ganz erstaunt war. „daß der Hitler noch nicht da ist", hat damit noch keiner besonderen Sehnsucht Ausdruck gegeben. Um so weniger di« besorgten Leute, die neben ihrer Dummheit auch noch eine bescheiden« Stange Geld haben, und sich erkundigen, wie das jetzt mit dem Geldumtausch sein wird und ob die Preise auf einmal so hoch schnellen werden, wie drüben. Nicht viel anders die sechzehnjährige Göhrc, die im Karlsbader Bahnhof am Dienstag nach den Wahlen dem Schaffner zurief: hab« Sie zum letztenmal Karlovy Bartz gerufen." Kinder und Toren sagen eben die Wahrheit, sie plaudern aus der Schule. Sie sind ganz unpolitisch und Hecken sicherlich keine Ahnung davon, daß es zwei Henleinbewegungen gibt, die organisatorisch, personell, im Vokabular und Methode ganz getrennt sind. Die eine spricht sehr laut, beteuert, telegraphiert, die andere flüstert. Geflüsterte Worte find nicht laut zu wiederholen. Darüber, wie weit und wie deutlich in der freien Männer Rede mit behördlicher Genehmigung die Stichworte für die Flüsterpropaganda «nterzubringen sind, entscheiden erfahrene Personen. DaS sind nur so Reden beim Bier, wenn sich die Leute im Wirtshaus bei Teplitz darüber streiten, was jetzt wohl für Militär Herkommen wird, rb schwedisches oder holländischer. Das ist keine seriöse verantwortliche Politik. Die Aufschrift neben der deutschen Schul« in Rosendorf «Weg don Prag , nach Berlin " stammt sicherlich von un- derantwortlichen Elementen. Die Sudetendeutsche Partei , Vorsitzender Konrad Henlein » hat nichts gemeinsam mit dem Dienstmädchen, welches in hysterischer Anwandlung, bei einer Versammlung »Heil Hitler " ins Mikrophon brüllte und ist sicherlich bereit, nichts mit jenen Ordnern gemeinsam zu haben, welche dies« Provokateurin rasch hinaus bugsieren wollten, ehe die Polizei eingreifen konnte. Die schmächtig«, verhärmte Frau in Teplitz , die»deutsch " gewählt hat, hat damit auch nichts sonderliches gemeint. Sie ist trotzdem delogiert worden und wendet sich selbstverständlich an den sozialdemokratischen Vertrauensmann, er solle es irgendwie richten, daß die Leute ein Einsehen haben. Erhaben über jeden Verdacht antistaatlicher Gesinnung sind sicherlich die Tschechen in Weiskirchlitz, in Turn und bis ins Saazer Gebiet hinein, welche ihre Stimmen für Henlein abgaben. Sie möchten ja sicher gern bei den Tschechen bleiben, aber heutzutage muß halt jeder zusehen, wo «r bleibt. Die Großbauern, die jetzt mit dem Henlein gemeinsame Sache machen, haben ihnen zu verstehen gegeben, daß jetzt die Sache schon entschieden ist: jetzt kommen die Preußen. Also in zwölfter Stunde wählt-Wölf. Die sudetendeutsche Bevölkerung ist nicht irredentistisch, sie richtet sich nur für die neuen Verhältnisse ein. Neue Verhältnisse? Leben die Sudetendeutschen nicht schon in Deutschland ? In Prag gab- einmal Radau wegen deutschsprachiger Filme. Die Erregung der kochenden Prager Volksseele hatte auch vollen Erfolg. Mit Hilfe der Filmspekulanten, die den Radau finanzierten und stramm tschechisch-nationaler Beamten, die eng mit der Ufa liiert waren, wurde der deutsche Film« warft für die Ufa monopolisiert. Von der Letn- tvand spricht allabendlich zu Hunderttausenden Goebbels . Dieselben Patrioten haben den Su detendeutschen davor bewahrt, durch einen sudetendeutschen Sender an seine Heimat und seinen Staat enger verbunden zu werden. Die Sudeten » dcusschen hören deutsche Sender, sie hören dort auch Berichte über ihre engere Heimat. Der Reichsfunk zeigt sich auch um seine aufmerksamen Hörer jenseits der vorläufig noch bestehenden Grenze bemüht. Er sendet ihnen a tempo die Wahlergebnisse ihrer Wahlen, während Prag eine deutsche Sendung der Wahlergebnisse erst ankündigt und dann doch nicht sendet. Er organisiert auch einen rasch funktionierenden Nachrichtendienst. BaS um 3 Uhr in Neudek , in HaSlan vorfiel, in Prag weiß man er schon um 6 Uhr— aus dem Leipziger Sender. Die Grenzen bestehen noch, aber sie sind bereits spiritualisievt. Es ist ganz nebensächlich, daß hie und da sich die Gestapo den einen oder anderen mit raschem Zugriff herüberholt. Wesentlich ist, daß ein in Karlsbad erscheinendes Lokalblatt einem bestimmten Kurgast unverhüllt mit der Anzeige an die Gestapo droht und von der tschechoslowakischen Zensur vor allen Lesern die Sanktion zu dieser Wahrung gesamtdeutscher Interessen erhält. Wer noch nicht sieht, wie die Dinge liegen, dem läßt der tschechoslowakische Zensor durch die JoachimSthaler Zeitung vom 22. Mai mitteilen:»Aber nur noch einmal wird gesiebt. Was dann bei der nächsten Wahl als rot übrig blecht, gehört in den U n- ratswinkelderNation, wo es verfaulen und verkommen mag, um nie mehr schädlich für unser Gesamwolk zu werden." Aber auch ein Blinder, der keine Zeitung lesen kann, muß es doch sehen. Bis zu den Grenzsteinen führen breit«, betonierte Autobahnen. Dann beginnen di« tschechoslowakischen Staatsstraßen, verbraucht, mit Löchern von zehn und zwanzig Zentimetern, höchsten» hie und va neuer Schotter drübergewalzt. Die Flüsterpropaganda spricht zu gläubigen Ohren: Natürlich wird der tschechoslowakische Staat nicht jetzt noch Investitionen hineinstecken. Betriebe, Unternehmungen werden ins Innere des Landes verlegt. Die Flüsterpropaganda erklärt: Das ist eben die Evakuierung, Der Außenminister hat in Aussig gesprochen. Na ja, pro forma. Aber dann ist Konrad Henlein durch die deutschen Lande gefahren. Gendarmen r«Ks und links, Kolonnen in Uniformen und mit viel Verbandszeug. Mit uns ist die Macht, die Macht in diesem und in jenem Staat«. Und der Detektiv sitzt verträumt neben dem Lenker und blinzelt in die sagenhaften Einschußlöcher der Windscheibe: Das soll doch der Teufel herauskriegen, ob man Henleins Sieg Ist ein Sieg des Hltlerlsmus Ueberelnstimmendes Urteil des Auslandes Alle Tarnungskünste nützen dem Herrn Hen lein nichts. Da» Ausland und insbesondere daS unvoreingenommene Ausland bezeichnet den Erfolg Henleins bei den Wahlen als einen ausgesprochenen Sieg des Hitleris» m u S. So schreiben die„Times" vom 21. Mai, daß die Henlein -Partei als eine nationalsozialistisch« Partei angesehen wird, die ausgezeichnete Beziehungen mit den Hitlerleuten im Reiche unterhalte. ,/Lo wie beim Saar -PlebiSzit hat sich auch hier der Appell an den Nationalismus ausgewirkt, Nur so läßt sich erklären, warum die Nazi, denen nur 60 Prozent der Stiimnen in Danzig zugefallen sind, nun 70 Prozent in der Tschechoslowakei bekommen haben. Der Hauptgrund ist wahrscheinlich der Respekt vor der wachsenden militärischen Macht Deutsch lands ... Die österreichischen Nationalsozialisten haben das Ergebnis der Wahl in der Tschechoslowakei mit Jubel ausgenommen". Aehnlich schreibt der„M a n ch e st e r Guardian* vom selben Tage:„Nazi, auch wenn sie behaupten, es nicht, zu sein, wie z. B. in der Tschechoslowakei , sind überall Ableger des deutschen revolutionären Imperialismus, Pioniere Groß-Deutschlands, Missionäre des pangermanischen Gedankens und alle blicken zu Hitler auf, in dem sie ihren Caesar und Messias sehen.* Besonders interessant ist aber, wie der „D a i l y M a i l" vom 21. b. M. auf das Wahlergebnis in der Tschechoslowakei reagiert, da von diesem Blatte Rothermeres bekannt ist, daß es die Politik des Dritten Reiches unterstützt, was auch in dem Artikel zum Ausdruck kommt, der von der„magnetischen Kraft der Persönlichkeit Hit lers " spricht.„Daily Mail" schreibt wörtlich,„daß die Wahlen einen mitreißenden Sieg einer Partei gebracht haben, di« in Wirklichkeit ein Flügelderdcutschen nationalsozialistischen P a r t« i ist, an deren Spitze Henlein steht.* Schließlich sei noch ein Artikel des ehemaligen bulgarischen Gesandten in Prag B. V a z o v im Sofioter„Mir" vom 21. d. M., also sicherlich die Stimme eines in diesem Falle ganz unparteiischen und vorurteilslosen Betrachters zitiert: Er schreibt: Es gibt keinenZweisel, daß die Henlein-Bewegung eine Fortsetzung der deutschen nationalsozialistischen Bewegung in anderer Gestalt ist. Nach außenhin hat sich die Henlejnbewe- gung auf dem Boden der Gesetze und des Staates gestellt, aber im Geiste ist sie nationalsozialistisch." Wir sind neugierig, wie die„Rundschau" diesem einmütigen Urteil des Auslandes begegnen wird! hinaus- oder hineingeschoffen hat. Stundenwest sind die Frauen gekommen und haben Stunden gewartet, um an einer Wegbiegung, wo die Kolonne langsamer fahren muß, diese Auffahrt zu sehen und die Kleinen hochzuheben, daß sie den Führer sehen, den mit der Brille. Klar, Mensch, wir haben doch einige Wahlen gesehen, in solcher Aufmachung hätte man uns keinen Straßenblock weit gelassen. Da gMs eben nichts, auch kein« Berkehrsordnung. Hast sie gesehen, zu zehn und zwölf in einem Auto. Probiers mal, ob du so von Bodenbach nach Teffchen herüberkommst. Die guten Leute starrten: „So reist nur ein Statthafter." Dq hat es unverbesserliche Träumer gegeben, die sich von uns auSschließen wollten, von der Volksgemeinschaft. Sie sind durch die Straßen getrampelt mit roten Fahnen und drei Pfeilen und einer gassenbreiten Aufschrift:„Es lebe Masaryk ." Brust heraus, als möchten sie sich gleich freiwillig bei der tschechischen Armee anwerben lassen. Maskerade alles. Denen hat mans doch deutlich zu verstehen gegeben. 40 Jahre haben sie in Tepl ihre Maifeier vormittags abgehalten, aber jetzt hat mans ihnen von der Verwaltung gezeigt: Vormittags feiern die Henleinleute ihren ersten 1. Mai, die Rrgierungssozialisten müsse« sich mit dem Nachmittag begnügen. In P e t s ch a u dursten sie überhaupt nicht feiern, Henlein hat sich um zwei Stunden früher angemeldet. In Neudek natürlich auch nicht. Auch den Jungsozialisten in E g e r soll die Begeisterung für diesen Staat ausgetrieben werden. Es wird ihr die Aufführung von Schönlanks„Brennender Erde" im Rahmen ihrer Jugendfeier verboten. Die Organisation gibt der Behörde durch Zuschriften bekannt, daß sie von der Veranstaltung absieht,„da sie das Programm wesentlicher Bestandteile beraubt sieht". Die frechen Patrioten wer- den mit einer Ordnungsstrafe von 60 Kd belegt, „da die Behörde niemanden beraubt". Die loyale Bevölkerung hat diese sanften Winke ihrer Behörden gut verstanden. Die Henlelnbanden unter dem Schutz der Bürokratie Das„A-Z e t" beschäftigt sich in seiner Ausgabe von Mittwoch mit der Belagerung des W.a*»? h n.* t«nVa llSÜL durch 200 Henleinbanditen, über di« wir berichtet haben. Wie das Blatt erfährt, hatten die Henleinleute die Frechheit» sich über den Gendarmen Mareäek, den sie vom Rade geworfen und verwundet hatten, alS er ihnen auftrug, die Belagerung des Bolkshauses aufzugeben, beim Bezirkshauptmann zu beschweren. Und der Bezirkshauptmann hat laut„A-Zet" tatsächlich eine Untersuchung gegen Wachtmeister Mareöek eingeleitet, statt die Henleinleute für ihre nächtliche Terroraktion und den Angriff auf den Gendarmen zur Rechenschaft zu ziehen. Bei dem Ueberfall auf Marecck sollen die Henleinleute übrigens gedroht haben, sie würden bald ihre eigenen Gendarmen in Warnsdorf haben. Der Verlauf dieser Affäre ist überaus charakteristisch für die absolute Unfähigkeit unserer Bürokratie. Die Herren, denen di« Sorge um die Sicherheit der Bevölkerung und des Staates anvertraut ist, haben keine blasse Ahnung, was gespielt wird und worum es geht. Sie müssen in ihren vorsintflutlichen Vorstellungen von den Aufgaben der politischen Verwaltung allerdings bestärkt werden, wenn sie sehen, daß man dem Henlein Gendarmerieschutz beistellt, wenn er in großer Autokolonne durchs Land fährt, um die Deutschen zum„Volksentscheid" aufzurufen. Daß die Beschränktheit aber so weit geht, ein tatsächlich insultiertes staatliches Sicher« h«ttsorgan zur Rechenschaft zu ziehen statt die Angreifer, übersteigt noch das bisher Gewohnte. Das„A-Zet" und die nationalsozialistische Partei könnten allerdings an diesem Beispiel neuerlich erkennen, wie unsinnig der Schrei nach Auslieferung der Zentralbehörden an die„F a ch m ä n n e r" ist. Gerade an den so- genannten Fachleuten, an den Bürokraten geht die Demokratte zugrunde. Was nötig wäre, ist ganz im Gegenteil di« Entbürokratisierung, die Uebertragung wichtiger exekutiver und Kontrollfunktionen an parlamentarische BortrauenSleutr der Regierung! Irland will ganz frei sein Dublin . Ministerpräsident D e Valero erklärte, im irischen Landtag, daß die Regierung die Absicht habe, das Amt des Generalgouver- neurs völlig abzuschaffen. Sollte diese Absicht ver- wirflicht werden, dann müßten gewisse Teile der irischen Verfassung abgeändert werden. Der Oppositionsführer sagte, daß die Pflichten des jetzigen Generalgouverneurs geradezu grotesk eien und von jedem jüngeren Angestellten erfüllt werden könnten. Der irische Generalgouverneur Donald Buck- ley stellt zur Zeit das einzige forme l l e B a n d zwischen dem Irischen Freistaat und der englischen Krone dar. Re Hammer gegen Fiandin? Paris.(Havas.) Der Finanzausschuß der Kammer hat den Regierungsgesetzentwurf über die Vollmachten für die Regierung mit 25 gegen 15 Stimmen abgelehnt. Gegen die Regierung stimmten außer den Kommunisten, den Unabhängigen Kommunisten, den Sozialisten, den Neosozialisten, der Unabhängigen Linken, den französischen Sozialisten und eines Mitgliedes der Radikalen Linken auch zehn Radikale, während nur zwei Radikale für die Regierung stimmten. Dieses Verhältnis ist ein Fingerzeig für den Ausfall der Abstimmung im Kammerplenum und, wenn nicht eine unvorhergesehene Wendung eintritt, kann mit Gewißheit morgen eine Regierungskrise erwartet werden. Goldbarren auf Reisen London . Die englische Presse meldet, daß am Dienstag wiederum eine große Goldflucht von Frankreich nach England stattgefunden habe- Lm Laufe des Tages seien fünf Tonnen Barrengold im Werte von 1,280.000 Pfund Sterling auf dem Luftwege von Le Bourget nach Eroydon befördert worden. Selbst private Fahrgäste hätten Goldmünzen und goldene Schmucksachen in ihrem Gepäck mit sich geführt. Der Postdampfer von Boulogne nach Folkestone habe eine Goldladung im Werte von einer halben Million Pfund gebracht. An Bord hätten sich Hunderte von Franzosen befunden, die eigens nach England gefahren seien, um ihr« Francs in Sterling umzutauschen. Mehrer« in den nächsten Tagen nach den Vereinig ten Staaten fahrende Dampfer würden ebenfalls große Ladungen französischen Goldes an Bor ) haben. Die erste dieser Goldsendungensoll mit dem neuen französischen Riesendampfer„Norman die " erfolgen, der Mittwoch seine Jungfernreise nach New Aork angetreten hat. Mussolini „beruhigt“ Europa Rom. sHavas.) Italien beabsichtigt eine neue Teilmobilisierung durchzuführen» die, wie eS scheint, von grosser Wichtigkeit sei« wird. Di« italienisch« Regierung hat sich zu dieser Massnahme entschlossen, um dadurch auch die Beunruhigung einigerbefreundetrrNationen zu erwidern, welche befürchten, daß sich Italien in der gegen- wärtigen europäischen Sitmrtto«, di« recht unsicher ist, durch die Entsendung von Truppen nach Ostafrika sehr schwächen könnte. 2um lode Ernst Garamls wird uns von feiten der ungarländischen Sozialdemokratie mitgeteilt, daß die von. uns aus dtp " Meldung des amtlichen Tsch. P.«B. übernommene Version, Garami sei aus der Partei ausgetreten und habe an dem bürgerlichen Blatt«Az Est" mitgearbeitet, unrichtig ist. Garami war 1919 aus der vereinigten sozial» stisch-kommunistischen Bewegung ausgeschieden, hat aber nach dem Sturz der Räteregierung seinen Wiedereintritt vollzogen und war bis zu sei« nemTodeRedakteurder»Nepszava ". Vie„gefährliche" Arbeiterzeitung Wien . Das Schöffengericht in Wien verurteilte den 21jährigen Handlungsgehilfen Josef Spitzner und den 21jährigen Gießer Franz Wenn sch wegen Schmuggels der Brünner„Arbeiterzeitung" nach Oesterreich zu 3 Monaten, rcsp. zu vier Wochen strengen Arrestes. Die Verurteilte« haben die Strafe durch die Untersuchungshaft bereits verbüßt. Streikunruhen In Südrhodesien Bulaway(Südrhodesien ). Bei einem Zusammenstoß zwischen Streikenden und der Polizei in Südrhodesien war die Polizei angeblich„gezwungen", von der Schußwaffe Gebrauch zu machen. Sechs Personen wurden erschossen. Eine Menge von 3000 Streikenden demolierte die Büroräumlichkeiten der Kupfergruben in Roanatelope. Die Streikenden protestieren gegen die Erhöhung der amtlichen Abgaben, durch welche die einheimische Bevölkerung betroffen Wurde, In das Unruhengebiet wurden Militärabteilungen entsandt. General Fajfr nach Moskau gestartet Prag. (TNO) Der Ehef des Militärflugwesens, Divisionsgeneral Jng. I. Fajfr, ist heute um 13 Uhr in Begleitung des Vorstandes der Flugabtrilung des Ministeriums für Nationalverteidigung Oberst Bichek, des Vorstandes der Abteilung für Flugzeugmaterial Oberst Jng. Kejla und des Kommandanten des Fliegerregimentes Nr. 4 Oberstleutnant Berounsky mittel» Flugzeuges nach Moskau abgereist. General Fajfr und seine Mitarbeiter sind mit dem neuen Flugzeug„Bloch 200" gestartet, dessen weitere Besatzung ein Navigator, ein Pilot, ein' Radiotelegraphist und ein Mechaniker bilden. Auf dem Flugplätze in Kbely hatten sich zur Verabschiedung von den tschechoslowakischen Delegierten der sowjetrussische Militärattache General Surik und di« Vertreter der tschechoslowakischen Flugzeugindustrie etngefunden.
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15 (30.5.1935) 126
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