Nr. 127Freitag, 31. Mai 1835Seite 5Die technischen Unterrichtshilfenin Schule und VolksbildungZur Klärung der methodischen Verwendung,der Herstellung und des Vertriebes der modernentechnischen Lehrmittel(Lichtbild, Film, Funk,Schallplatte) und der damit zusammenhängendenOrganisierung aller Interessenten veranstaltetda» Prager Volksbildung-haus„Urania" gemein»sam mit dem»Deutschen Lehrerbund im Tschechoslowakischen Staate" schon seit einer Reihe vonJahren Einführungskurse. Der vierte derartigeKurs findet in der Zeit vom 29. Juni bis zum4. Juli 1935 in den Räumen der Prager Urania,Prag 2, KlimentSka 4, statt.Da» Programm de» Kurse» umfaßt das ge»samtc Gebiet der modernen technischen Unterrichtshilfen. E» wird' gesprochen: über die Schulphoto»zraphie und die Herstellung von Diapositiven. DieKursteilnehmer werden in der Photographie praktisch eingeführt. Auf dem Gebiete des Film- wirdÜber die Kinotechnik und über die Zweckmäßigkeitder einzelnen Filmformate(35 mm, 16 mm,8.5 mm), sowie über den tönenden Schmalfilm(16 mm) verhandelt. Vorträge über angewandtePhotographie und die photographische Naturkundefinden sich im Programm. Ueber den Schulfunk»empfang und die Programmgestaltung im Schul»funk wird gleichfalls vorgetragen. Auch die Schall»platte als Unterrichtsbehelf findet Beachtung. DirKursteilnehmer werden nach Schreckenstein in dieFabrik der Schallplattenfirma Gramafon Eomp.»Die Stimme seines Herrn" geführt, damit sie dieHerstellung einer Schallplatte au» eigener An»schauung kennen lernen.— Ferner wird auch eineExkursion in die modernen Prager Filmateliersauf-em Barrandov unternommen. Den Abschlußder Veranstaltung bildet ein Besuch des Fernsch»laboratorium» der Prof. Jng. Färber in Boden«dach, der dort«inen«inführenden Vortrag in dieheutige Fernsehtechnik halten wird, und schließlichunternehmen die Kursteilnehmer einen heimatlichen Ausflug mit der Kamera in da» BöhmischeMittelgebirge, unter Leitung von Prof. Dr. I. F.llmlauft.Der Kur»besuch ist für Lehrer, VolkSbildnerund Photoamateure vollständig unentgeltlich.Auskünfte und Anmeldungen bis 15. Juni bei derPrager Urania, Prag 2, KlimentSka 4.Auf dem polnischen Flugplatz Temblinstürzte am Donnerstag ein Militärflugzeug ab, indem sich«in Instruktor der Fliegeroffizier»schuleund ein Fliegerleutnant befanden. Beide Offiziere wurdet tödlich verletzt.M>r Programm! Auf' einem Kursus fürKahre„Volksgemeinschaft": den die„DeutscheAckeittfront"' in Hamburg-Riffen veranstaltete,ist. der„Nationalsozialistischen Parteikorrespondenz" zufolge, der neue„deutsche Gruß" geborenworden, der neben dem ZwangSgruß des.HeilHitler" in Ehren bestehen kann. Die„Parteikor»respondenz". der man ja kaum bösartige Zer»setzungsabsickten unterschieben kann, schreibt inihrem Bericht über diesen Kursus wörtlich:„Des Morgens werden... vor dem selbstgefertigten Hakenkreuz Ansprachen der Kursurteilnehmer gehalten... Da» Mahl wird gemeinsameingenommen, nachdem fich alle die Hand gereichtund„Gut Hunger" gewünscht haben...Put Hunger— das einzige, wirklich ehrliche Pro»Namm de»„deutschen Sozialismus"!-Der Zug«ach AbesiinienAm 26. April 1915 wurde in London einSehevnvertrag zwischen Frankreich, Großbritan»uien und Italien abgeschloffen, dessen Artikel 18lautet:»Sollten Frankreich und Großbritannienihr« kolonialen Besitzungen in Afrika auf KostenDeutschlands ausdehnen, so werden sie grundsätzlich Italiens Recht anerkennen, einegewisse Kompensation durch Ausdehnung seiner Besitzungen in Erythräa, Somaliland und Lybien und den Kolonial-Sebieten zu erlangen, di« die KolonienFrankreichs und Englands verbinden."Durch diese und andere Zugeftändniffe wurdeItalien als BundeSgenoff« gewonnen. Englandlöste seine Zusagen dadurch«in, daß eS lias Juba-lwid^Italien überließ, während Frankreich nurrine geringfügige Grenzberichtigung zwischen Tripolis und Tunis zuqestand. Italien erklärte sichdadurch nicht befriedigt, sondern forderte Tripo» Ili» bi» zum Tschadsee. Da» wäre derKorridor zu den reichen Ländern de» westlichen(französischen) Sudan. Bon Tripolis lauft durchTummo und Bilma zum Tschadsee eine uralteFarawanenstrecke. Eine Eisenbahn oder eine Autostraße längs dieses Weges wäre die kürzeste Verbindung von den Ländern um den Tschadsee zumststittelmeer und nach Europa. Diesen Plan hatItalien nie aufgegeben. Zwischen seiner TripoliS-llrenze und dem Tschadsee liegen nur 800 Kilometer. Zur Begründung dieser Forderung beriefsich Italien darauf, daß die Herrscherrechte desSultan», dem Tripolis bis 1911 unterstand, sichauch auf diese Gebiete erstreckt hätten und Italiender Rechtsnachfolger sei. Frankreich war nun beteil, Italien eine Ausdehnung bi» zu dem Hügel»land von Erdi und Ennedi in der Mitte der Sahara zu bewilligen, lehnt: aber die FestsetzungItalien» am Tschadsee konsequent ab, denn dadurchwtzld» sinKeil in da» gewaltigeKolonialreich Frankreichs in Nordwestafrika getrieben, das von Marokko,, Algier,Tunis und dem Senegal bis nach FranzösischGuinea, Dahöme, dem französischen Sudan undFranzösisch-Nigeria reicht, um sich in Kamerun,dem französischen Kongo und am Ubanghi abzu runden. Der Traum des französischen Kolonisators Savargnan de B r a z z a ist erfüllt.Italien aber wollte sich mit den Wüstenplätzen von Erdi, Ennedi und vielleicht auch nochTibesti nicht begnügen und so erklärt sich zwanglos der Griff nach Abessinien.Die Holle der Armee Hi SpanienEin Staat Im StaateSo wenig europäisiert Spanien auch noch iimmer ist, in zwei Dingen marschiert eS(nach derAuffaffung des katalanischen Schriftstellers Almirall) an der Spitze Europas:„in der Höhe seinerStaatsschulden und in der Zahl der Generale".In der Tat. seit der Zeü des'Freiheitskampfesgegen die Napoleonische Fremdherrschaft dominieren die Generale und haben in der Innenpolitikeine große Rolle gespickt. Bürgerkriege und Kolonialkriege haben die Bedeutung der Armee fortgesetzt gesteigert, aber ein Instrument nach außenist sie nicht. Im Jahre 1927 zählte das Heer207.000 Soldaten. Um dieselbe Zeit gab es19.906 Offiziere, darunter 219 Generale! FürSpanien sind das phantastische Zahlen.„Eine Gesellschaft von Offizieren", so klagt Madariaga,.kontrolliert da» gesamte öffentliche Leben. Ohnesonderliches Jntereffe für die Außenpolitik", hatdiese Gesellschaft nach seiner Meinung nur einZiel:«ihre Macht zu behalten, zu erweitern undeinen verhältnismäßig großen Teil der Einnahmen des Staates mit Beschlag zu belegen." In«tereffanterweise hat die Armee ihre Bedeutung mitder zunehmenden Steigerung der Gegensätze imInnern des Landes vergrößert. Madariaga zerstört die hier und dort bestehende Auffaffung, dieArmee habe im bürgerlich-revolutionärem Sinnegewirft. Da» trifft ganz und gar nicht zu. ImGegenteil:„Instinktiv wußte die Armee, daß die neuenKräfte, wenn chr Wachstum nicht behindertwürde, nach und nach die politische Betätigung derMilitär» unterbinden und den HeereSapparat aufden bescheidenen Umfang, der für eine vom Ausland nicht bedrohten Nation wie Spanien ausreicht,zurückführen werden."Die Arme hält sich nicht nur tn Preußen fürdie Verkörperung der Ration. Sie tat da» auch inSpanien. Und darum hat sie schon immer mü Besorgnis di« SelbständigkeitSbestrebungen Katalonien» beachtet, die die Einheft der Nation gefährden mußten. Für den Kenner der spanischenArmee dürfte ihre Haltung im Oktoberaufstand,wo sie sich gegen Katalonien wandte, keine Ueber-raschung gewesen sein. Man darf nicht vergessen,daß ble spanische Armee awsihrrk Spitzt Offizierehat, die fast^durchwegs au» dem Mittelstände Wan-men und daß nur«in sehr belangloser Prozentsatzaristokratischer Herkunft ist. Schließlich hat dieArmee vielleicht gerade aus diesem Grunde keineMaßnahmen gegen die Revolution unternommen,sondern die Republik kommen laffen. E» ist jedenfalls nicht so einfach, die spanische Armee da oderdort einzurcihen. Abgesehen davon, daß sich in derArmee allmählich rin eigene» Bewußtsein und eineArmeeeinstellung entwickelt, vereint die Arme« insich verschiedene Auffaffungctt.Sichtbar tritt die Armee seit 1905 in diePolitik und da» öffentliche Leben ein. Al» ein katalanisches Witzblatt eine Karikatur bracht«, drangen die beleidigten Offiziere in die Redaktion die»ses Blatte» ein, zerschlugen alle», und wurdennicht.nur nicht bestraft, sondern setzten— gestütztauf die allgemeine Bewegung im Heere— nacheinigen Ministerkrisen da» sogenannte Kompetenzgesetz durch, lvelcheS die Gerichtsbarkeit über Angriffe gegen Offiziere und militärische Einrichtungen den Militärgerichten zuweist. E» ist nicht un»interessant zu erfahren, daß die Regierung und da»Parlament den Ausgang des KonflitteS als eineschwere Niederlage der bürgerlichen Ordnungempfanden, dennoch haben die im ParteisinnLiberalen für das Gesetz gestimmt, um nichtgrößeres Unheil heraufzubeschwören. Einige derBesiegten, so sagt Madariaga. sahen zweifellosdas unvermeidliche Ende Vorau». Jedenfalls hatdie spanische Armee von nun an ganz sichtbar dirEntwicklung staatsbürgerlichen Denkens gehemmt.Der König stützte sich immer stärker auf die Armeegegen die attiven Bewegungen im bürgerlichenLeben. Bald wurden die Minister ignoriert, derMonarch verständigte sich mit seinen Armeekom«maudcuren über ihre Köpfe hinweg. Kontrolle dermftftärischen Ausgaben usw. gab eS nicht,»dasHeer und seine Verwaltung wurden ein Staatim Staate"(Madariaga). Aber nicht alle Offi»ziere machten diese Entwicklung mit und e» entstanden Offiziersvereinigungen, diesich nach den Grundsätzen des Sy ndikalis-m u S organisierten! Offiziersgewerkschaften gegenden Staat. Diese Juntas de Defensastellen für Madariaga eine ungeheuerliche Ver»irrung dar, offenbaren sich un» aber als ein StückKlaffenkampf in der Armee! Diese Geheimbündebedrohten die Ministerien und die Krone, schüch»terten sie ein und hatten einige Programmpunkteaufgestellt, wovon einer lautete: Nichteinsetzungdes Heeres bei polittschrn Unruhen, um eine gefährliche Kluft zwischen Volk und Heer zu vermeiden." Daß hinter diesen Aeußerungen gewisseAnschauungen über die Rolle einer Armee, Moder»nisierungsbestrebungen usw. stehen, ist nicht ausgeschlossen, aber daß Spanien auch vor einer militärischen Erneuerung und Modernisierung steht, istsicher. Wer jedoch sein Träger sein und in welchem Geist« diese Erneuerung stattfinden wird, istnoch nicht zu übersehen, weil es vom wenigstensvorläufigen Ausgang der noch immer unentschie-denen Kämpfe abhängt. Bisher haben die Republikaner in der Armee keine Hilfe gehabt, sonderneinen Feind. Schon 1873 hatte der General Paviadie Volksvertretung mit seinen Soldaten auS-einandergetrieben. Daraufhin nahmen dir Deputierten später Revolver mit ins Parlament. Zueiner revolutionären Volksarmee hat. eSdasspa»nijche Bürgertum selbst in den berauschten Tagenseine» Kampfes nicht gebracht.. Er hat kaum gewagt, einige Arbeiter im Kampf gegen die Reaktion zu bewaffnen. Andererseits fällt e» der Armeedarum sehr schwer, mit dem Bürgertum durch dickund dünn zu gehen, weil dieses heute immer wieder die Schranken der Nation durchbrechen mußund nicht mehr im Sinne der Vergangenheit national sein kann. Modernisieren will die Armee dasLand zweifellos auch, muß e» sogar. Aber ander«.Denn sich selbst die fortschrittlichen republikanischen Offiziere Spaniens nickt auf die Seite derKämpfenden gestellt haben» könnte die Ursache dafür auch die seüi, daß sie— wie viele, ja diemeisten Bürger— befürchten, die Revolutionkönne zu weit gehen und auch sie bedrohen. Mandarf nie vergessen, daß sich di« feudalen Kräftezwar Verbürgerlichen, die bürgerlichenKräfte aber nicht verproletarisierenkönnen. Die feudale wie die bürgerliche Gesellschaft sind Klassengesellschaften mit Privilegien,die sozialistische Gesellschaft bedeutet aber dieAufhebung aller Privilegien.fttW Ä UMLeichte» Ansteigende» ProdnkttonsindexDer Produktionsindex, wie ihn„Obzornarodhofp." berechnet, zeigt im ersten Vierteljahr1935 eine stabile Besserung der Produktionsintensität. Es betrug der Gesamtindex:19341935Jänner.. 59.164.6Feber... 61.264.8März... 66.464.9Während im Vorjahre der Index größereSchwankungen zeigt, ist diesmal ein langsamesAnsteigen festzustellen.Die Handelsbeziehungen mit Frankreich.Ueber die tschechoslowakisch-ftanzösischen Handelsbeziehungen war kürzlich im Pariser„Le Tempi"folgende bemerkenswerte Aeutzerung zu lesen:„Die tschechoslowafischen Exporteure können leichtfreie Märkte in den französischen Kolonien finden;die Tschechoslowakei könnte ihren GlaS-, Porzellan« und Textilexport nach Südafrika steigernund weiter neue Märtte in Jndochina finden. Wirmüssen die wirklichen Interessen beider Länder imAuge behalten. Ihre Politik ist gegenseftig ver«Kunden und ihre Wirtschaft geht noch immer getrennte Wege. Erwägen wir, daß beide Länderzahlreiche Waren in Deutschland kaufen,' die sieohne irgendwelcken Boykott einander gegensettigliefern Wnnten, dann fragen wir un» immer, wassie daran hindert."Tschechoslowakisches Kapital in Palästina. InPalästina steht die Errichtung einer Fabrik fürDraht, Drahtstifte und Schrauben bevor, an bfin der Hauptsache tschechoslowakisches und rumänische» Kapital beteiligt ist.Mitteilungen an» dem Publikum.Tu« Sie etwa» für Ihre« Körper! LetztenEnde» ist er Ihr größte» Kapital, denn- mit IhrenHänden, Ihrem Kopf schaffen Sie Arbeit und Verdienst. Sorgen Sie durch regelmäßige Einreibungmit Alpa-Franzdranntwein dafür, daß Ihr Körper(und damit auch Ihr Geist I) allen Anstrengungengewachsen ist! Diese kleine Pflege find Sie IhremKörper schuldig: da» wird Ihnen auch Ihr- Arztbestättgen.Gegen Hechwaffergrfahr und Arbeitslosigkeit.Infolge de» Wassermangel» in Zlin. wurden einig«'Betriebe der Balawerke(Gerbereien, Papierfabrik,chemische. Fabriken>--m-di«. Marchwiesen,.den so-:genannten„Bahnak"- verlegt.- Hier.gibt-er genugWasser und zu Zeiten auch ein solcher Ueberfluß,daß die Werke gezwungen waren, Maßnahmen dagegen zu treffen. Vorerst wurde damit begonnen,da» Gelände zu erhöhen, u. zw. anfangs durch Zuführen, später durch Anschwemmen von Erde vom amgegenüberliegenden Ufer der March liegenden Hügel.Diese Arbeft wird dauernd fortgesetzt. Um nun auchdie zukünftige Stadt Batov zu schützen, sind dieWerke zu wetteren Schutzmaßnahmen geschritten,und zwar zur Ausgrabung eines Kanals, der dasüberschüssige Wasser bei Hochwasser aufnehmen soll.Diese Arbeiten wurden.schon im vorigen Jahre zurLinderung der Arbeittlosigkeit begonnen. Da» neueFlußbett führt läng» de» linken Ufers der Marchund ist bei einer lichten Weite von 70 Meter Breiteund 2.5 Meter Tiefe 1130 Meter lang. Es müssendaher 80.000 Kubikmeter Erde ausgegraben undweggeführt werden. Heute sind bei dieser Arbeit 500Menschen beschäftigt. Auf der Dammkrone führt bereit» eine breite Straße. Je nach Bedarf wird auchein Schutzdamm am rechten Ufer der March errichtetwerden. 100Riistungskoniunkturund MetallgescMft(AP.) Das heutige internattonale Tempoder Rüstungsindustrie übertrifft noch jene» derletzten Jahre vor dem Weltkrieg. Am deutlichstenist das bei den Metallen, die zur Herstellung vonSprengstoffen benutzt werden. In den letzten vierJahren konnte Spanien seine Quecksilber»exporte vervielfachen, Italien verdreifachen. Italien hat jetzt sogar ein Ausfuhrverbot erlassen,mit der Begründung, daß es alte Kartellverpflichtungen— um die man sich Jahre lang nicht gekümmert hatte— einhalten müsse. Deutschlandhat sogar den Verbrauch von Quecksilber für dieHerstellung von Thermometern verboten. Dabeiwar die Einfuhr von 9900 auf 19.500 Flaschengestiegen. Aehnlich ist e» mit den Edelmetallen,die dem Stahl zweck» Erhöhung seiner Härte zugesetzt werden. Der Preis für W o l f r a m hatsich in zwei Jahren verdreieinhalbfacht, obwohldie Produktion mehr als doppelt so groß ist wie1913. Auch der Preis von Kobalt steigt unaufhörlich, obwohl in Nordrhodesia ein neuerKonkurrent aufgetreten ist. Auch hier hat sich dieProduktion verdreifacht. Watz Mangan an-belangt, so konnten nicht nur die USSR und Indien den Export steigern, sondern es kamen auchriesige Manganmengen aus den erst nach demKrieg entdeckten Vorkommen in Aegypten(Halbinsel Sinai), der Goldküste und Südafrika aufden Markt. Lediglich Nickel weist keine Preissteigerungen auf. Das liegt aber nur an derPreispolitik des Nickeltrusts, nicht etwa am Absatz. Denn dieser ist von 67 Millionen im Jahve1932 auf 96 Millionen 1983 und 122 Millionen1984 gestiegen. Die Weltproduktton von Aluminium stieg 1934 um 25 Prozent. DieseEntwicklung nahm im neuen Jahre einen stürmischen Fortgang. Der Blei verbrauch stieg in2 Jahren allein in USA von 23.000 aikf 35.000Tonnen, und zwar nur der offiziell für Muni-ttonSzwecke angegebene. Da» gibt nur ein ungefähre» Bild von dem Bleiverbrauch in der ganzen Welt. Vom Kupfer wandern 85 bi» 45Prozent de» Angebot» in di« Lager der Rüstungsindustrie. Deutschland erschließt jede noch sounbedeutende Mine mft den größten Kosten.Frankreich sucht sich jetzt von Chile eine Kupferreserve von 80.000 Tonnen zu sichern. Aehnlichsteht r» mit Zink. Frankreich will die Zinkminen Nordafrikas wieder in Betrieb nehmen.Aber auch hier ist Deutschland der Hauptkäufer.Genauere internationale Zahlen fehlen jedochhierfür wie auch für Z i n n. Jedenfalls zeigendiese Zahlen trotz ihrer Lückenhafttgkeit, welchenUmfang die Rüstungen angenommen haben.Rat und Belehrungfinden unsere Gemeindevertreter inreichem Maße in der„Freien Gemeinde“Redaktion und Verwaltung.Prag XII., Fochova 62/V.Eine«tue Art Schule in Batov. 10 Kilometervon Zlin entsteht in der Nähe der Hilfsfabriken derBakawerke eine neue Stadt— Batov. Nach denIdeen und Plänen I. A. Bata» sollen Bettiebe undStadt so gebaut werden, daß sie ein lebende» Denkmal Thomas Bata» bilden, der auf diesem damalsnoch freien Gelände den Tod fand. Dieser Tageschritt man an den Bau der Schulen, die in ihrerOrganisation zu den interessantesten Schul-Unternehmungen der Republik gehören werden. ES handelt sich um zwei Volksschulen und eine Bürgerschule, denen ein Stadion, ein Garten und eineFarm angegliedert werden. Mit dem Stadion wirdeine Winterturnhalle in unmittelbarer Verbindungstehen, die wieder mit einem Saal für Theater undSchulveranstaltungen zusammenhängt. Die Schulenwerden so gebaut, daß alle Vorbedingungen für einepraktische Erziehung der Kinder gegeben sind. ImSchulgarten wird jeder Schüler sein eigene» StückBoden zur Bearbeitung besitzen und die Frücht-feiner Arbeit selbst verkaufen. In der parkartig angelegten Kinderfarm werden die Schüler eine eigeneZucht von Milchkühen, Schweinen und Geflügelunterhalten. Die Landwirtschaft wird weiter durcheinen BersuchSgarten, Glashäuser und Baumschulenvertreten sein. Handarbeit werden die Schüler ineigenen Werkstätten lernen können. Außerdem werden bei jeder Schule sogenannte Lehrhöfe, das sindoffene, gegen Wind geschützte Gelände, angelegt, inwelchen die Schüler in die physikalischen, mechanischen und konstrukttven Grundelemente eingeführtwerden. Groß« Baukasten, Krane und Hebezeugewerden hier al- Unterrichtsmittel verwendet. Beigünstiger Wttterung werden einige Gegenstände ineiner sogenannten Pavillon-Schule in freier Lustund Sonne unterrichtet. 100q