Seite 4Freitag, 7. Juni 1935Nr. 133TlgestremgLeiktlDie verweste StadtS i m l a. Alle Bergung s- und Aufräu-mungsarbeiten in Quetta muhten eingestellt werden, da aus den Trümmern ein derart unerträglicher Verwesungsgeruch horvordringt, daß es niemand In nächsterNähe, geschweige denn in den Straßen der Stadt,aushält. Unter den Trümern der Häuser liegennoch Tausende von Leichen. In derStadt befindet sich keine lebende Seelemehr. Das Militär hat einen mehrfachen Kordongezogen und läßt niemanden an die Stadt heran.Verhagelte ErnteDienstag abends ging über der karpathorussi-schcn Bezirksstadt I r s a v a und deren Umgebung ein heftiges Hagelschlag-Unwetter nieder,das binnen 40 Minuten die Gegend vonJrsavn und Dubrovka in eine eisbedeckteF l ä qpe verwandelte. Vor dem Bezirksamt lagenHagelschlossen bis zu einer Höhe voneinem halbenMeter. Auf einer Fläche von8000 Joch wurde die M a i s- und Roggen-s a a t stellenweise bis zu 60 Prozent v e rn i ch-nieder, das binnen 40 Minuten die Gegend vontroffenen ausgenommen worden.400San Pedro. Bis in die Abendstunden desMittwoch wurden im mexikanischen Ueberschwem-mungsgebiet 124 Leichen identifiziert, Ivährenddie Identität einer großen Anzahl' von Leichenbisher nicht festgestellt, werden konnte. Manglaubt, daß etwa 400 Personen bei der Ueber-schwcmmung ums Leben gekommen sind.69 koreanische Fischerboote vermißtSoeul. In der Nacht auf Donnerstagherrschte in Korea ein starker Sturm. Nach bisherigen Meldungen ist besonders der Hafen vonGensan stark in Mitleidenschaft gezogen worden.Dort wurden 500 Häuser durch den Sturm zerstört; eine Fischerflotille von 69 Booten ist nichtnach Gensan zurückgekehrt. Der Dampfer„Kaischo Naru" ist mit seiner 28köpfigen Besatzung gesunken. Die Katastrophe hat noch mehrTodesopfer auf See gefunden.600 Häuser ntedergebrauutShanghai. In N a n k i n g brach außerhalbder Stadtmauer ein Brand aus, der in kurzerZeit eine riesige Ausdehnung annahm. Mehr als600 Häuser der chinesischen Bevölkerung wurdendurch die Flammen völlig zerstört. Die Häuserbefinden sich im Hafenviertel Nankings. Der Sachschaden soll mehrere hunderttausende chinesischeDollars betragen.Wolfsplage l« KarpathorutzlandAus U j h o r o d wird berichtet: Im BezirkeS v a l a v a wüten auf den Vcreäanyer Weideflächen unetr den dort weidenden Fohlen Wölfe.Am 16. Mai wurde ein dreimonatiges Fohlenvon Wölfen zerrissen und EndeMai ein zweieinhalbmonatiges Fohlen auf derHutweide Kopania. Die Bevölkerung hat demBczirtsamte die Anwesenheit von Wolfsherdengemeldet und veranstaltet in den Wäldern Jagden.Der Stammbaum der Meuchelmörder. DasA und O nationalsozialistischer Geschichtsbetrachtung ist bekanntlich die Verherrlichung des Germanentums. Was die„Altvordern" taten, warauf jeden Fall richtig und beispielhaft und wennsie ihre Gefangenen schlachteten oder am Spießerösteten, so geschah das zu einem höheren,„imSinne des Volkstums" liegenden Zweck, so, wieja auch die Nazis schließlich ihre„Volksgenos-sen" umbringen, um die„Volksgenreinschaft"herzustellen—! Jetzt aber ist im Verlage vonM F. K ö>h l e r-Leipzig ein Buch erschienen, dasdie„hochgespannte vitale Naturkultur" der Ger-manen als ausgesprochenen Banditenri-,t u s entlarvt.Das Buch heißt„G e r m a n i sch eF u h r e r k ö p fe" und ist von einem gewissenHeiner Schilling geschrieben(der vielleichtdemnächst im Konzentrationslager landen wird).Aus diesen„Führerköpfen" ersehen wir, daßArmin, der Cherusker, Civilis und Chlodwig„nicht vor Verrat und M e u ch e l m o r d zurückschreckten", und daß überhaupt die germanischen Führer„voller Verschlagenheit,Falschheit und V e r w-o r f e n h e i t"waren. Woraus sich eines auf jeden Fall ergibt:daß die Nazis zu Recht die alten Germanenals ihre Vorfahren betrachten!Heinrich Mann will Tschechoslowake werden.Der im Jähre 1933 aus Deutschland nach derTschechoflowakei ausgewanderte 64 Jahre alteRomanschriftsteller Heinrich Mann, einBruder des bekannten Dichters Thomas Mann,hat sich um das Heimatrecht in Reichenberg beworben. Heinrich Mann hat seinen ständigenWohnsitz in Prag und hält sich zur Zeit in NizzaReichsdeutscher Eingriffin tschechoslowakische VerlagsfreiheitGin eigener Erlaß gegen die Karlsbader„Graphia"Die deutsche Regierung bekämpft die deutscheLiteratur, die außerhalb der Reichsgrenzen erscheint. Mit besonderem Haß verfolgt sie dabei dieVerlagsanstalt„Graphia" in Karlsbad. DieserHaß hat das folgende neue Verbot erlaßen, dasim Reichsanzeiger vom 27. Mai 1935 Nr. 122veröffentlicht ist:„Amtliche Bekanntmachung"Ich habe auf Grund der Verordnung desReichspräsidenten zum Schuh von Volk und Staatvom 28. Feber 1933 die Verbreitung der nachstehend genannten ausländischen Druckschriften imInland bis auf weiteres verboten:1.„Verse der Emigration"(Prag, Tschechoslowakei)2.„Deutsche Flüsterwitze"3.„Die Gewerkschaften in der Demokratie und inder Dittatur"4.„Geschichte der Deutschen Republik", sowie5. alle noch künftig erscheinendenDruckschriftendes Graphia»VrrlagrS in Prag.Berlin, den 23. Mai 1935.Der Reichs- und preußische Ministerdes Innerni. A. Daluege.Das Verfahren ist summarisch: Was immerauch die Verlagsanstalt Graphia veröffentlichenwird, ist heute schon in Deutschland verboten,gleichviel ob es sich um Kampfschriften oder umdie Gedichte Goethes handeln sollte. Es ist einevöllig neue Zensur-Methode, Bücher zu verbieten,ohne Ansehung ihres Inhaltes und ihres Charak-ktuf. Er ist staatenlos, da ihm die reichsdeutscheStaatsbürgerschaft aberkannt worden ist. Heinrich Mann bewirbt sich um die Zusicherung derAufnahme in den Reichenberger Heimatverband,um sich auf Grund derselben um die tschechoslowakische Staatszugehörigkeit bewerben zu können. lieber das Ansuchen soll noch im Laufedieses Monates Beschluß gefaßt werden.Die Erholungswoche der Angestelltenjugendim Allgemeinen Angestellten-Verband, die vonbestem Wetter begünstigt, während der Zeit vom23. bis 29. Mai in Hirschberg am See stattfand,nahm den erwarteten allerschönsten Verlauf. Unterder Leitung des Verbands-Jugendleiters HermannMsiller verbrachte eine große Anzahl jugendlicherAngestellter einen ideal gestalteten Urlaub, der der'Erfrischung und Erneuerung der geistigen wie körperlichen Fähigkeiten galt und Kraft und Mut fürdas weitere Alltagsleben verlieh. Die notwendigenRuhestunden wechselten ab mit— in der herrlichenFrühlingsnatur überaus erlebnisreichen— Wanderungen, mit Sport und Spiel, Rudern und Baden und vor allem auch mit der Pflege geselligerund bildender Unterhaltungsstunden. Üeberauszufriedengestellt und mit neuem Rüstzeug für dasArbeitsleben gewappnet kehrten am letzten Tagedie Teilnehmer in ihre Heimat zurück. Die Erholungswoche eirdigte damit mit einem vollenErfolge.Arbeitgeber» die die Einkommensteuer des Angestellten tragen, müssen auch die Zuschläge bezahlen. In vielen Dienswerträgen ist vereinbart, daßder Arbeitgeber die vom Angestellten zu bezahlendeEinkommensteuer trage. Diese Vereinbarung istnach Erlaß der Bestimmungen über die Zuschlägezur Einkommensteuer von einer Reihe von Unternehmungen so ausgelegt worden, daß der Arbeitgeber wohl die Einkommensteuer, aber nicht dieZuschläge zu ihr zu bezahlen habe. Der Einheitsverband der Privatangestellten hat in einem bestimmten Falle die grundsätzlich wichtige Frage zurgerichtlichen Entscheidung gebracht. Nachdem schondie erste und die zweite Instanz zugunsten des Angestellten entschieden hatten, hat jetzt die dritteInstanz, das Oberste Gericht, diese Entscheidungbestätigt. In der Urteilsbegründung wird ausgesprochen, daß zu der Einkommensteuer auch dieZuschläge gehören. Ein Arbeitgeber, der sich verpflichtet habe, für den Angestellten die Einkommensteuer zu tragen, müsie auch die Zuschlägebezahlen.Der Dumbier gibt seine Opfer frei. Gesternerhielt der Klub der tschechöslolvakischen Touristenin Prag die Mitteilung, daß die Angestellten derStefanik-Baude am Dumbier in der StiavnickaDolina Mittwoch nachmittags, etwa 200 Metervon der Baude• entfernt, die Leiche des seit dem6. Jänner vermißten Studenten Rudolf Ku-b i n aus Hrusov gefunden haben. Aus derSchneedecke ragten der Kopf und die Skier heraus.Es wurden sofort die näheren Umstände, die zudem Unglück geführt haben, rekonstruiert: Beidichtem Nebel hatte Kubin vom Gipfel des Dumbier die Talfahrt angetreten, durchbrach in vollerSchußfahrt die vereisten„Vorhänge", die überden Quellen der Stsavnice hingen, und stürzteab. Er riß eine große Schneemcnge mit sich,welche ibn begrub. Die Eltern des Toten sowiedie Gendarmeriesdation in Lipt. Sv. Mikulassind benachrichtigt worden. Um die Leiche herumwaren im Schnee die Spuren aller drei zur Baudegehörenden Bernhardiner sichtbar, welche mehrereTage hier gesucht und Zeichen von Unruhe an denTag gelegt hatten, der man aber keine Aufmerksamkeit widmete.ters, nur weil sie in einem bestimmten Verlag erscheinen. Mit dieser Methode will man offensichtlich hitlertreue Verlage begünstigen und Einflußauf die Tendenzen der deutschen Verlage außerhalb der Reichsgrenze erzwingen, die für den Absatz ihrer Produktion den deutschen Markt suchen.Dieser ungeheuerliche Eingriff des Dritten Reichesin die Verlagsfreiheit der deutschen Nachbarstaaten, verdient stärkste Beachtung.Das mitgeteilte Verbot des deutschen Innenministeriums ist zudem mit einer Liederlichkeitgearbeitet, die eine Verwahrlosung des Rechts undder Verwaltungsarbeit unter dem jetzigen Systemoffenbart. Keiner der Autoren der verbotenenBücher ist angegeben. Das mag bei dem Buch vonProfessor Arthur Rosenberg„Geschichte der Deutschen Republik" Absicht sein, weil man das Ansehen dieses Historikers fürchtet und seine frühereLesegcmeinde in Deutschland auf das neue Geschichtswerk nicht aufmerksam machen will. Daßaber die Berlagsanstalt Graphia nach Prag verlegt wird, während sie ihren Sitz in Karlsbad hat,ist eine der Schlampereien, wie sie heute in Berlinoffenbar üblich sind. So hat am 16. Mai 1935der Reichs- und preußische Minister des Innern,ebenfalls gezeichnet Daluege, im Reichsanzeiger„die Druckschrift„Slovenec"(Laibach, Tschechoslowakei)" amtlich verboten. Die Herren,die sich als die Schirmherren des Auslandsdeutschtums aufspielen, haben nicht einmal gewußt, daßdie Stadt Laibach nicht in der Tschechoslowakeiliegt! Am 20. Mai mußte Herr Daluege dannwieder den Reickisanzeiger bemühen, um in einerneuen amtlichen Bekanntmachung mitzuteilen» daßLaibach in Jugoslawien liegt!Ein neuer Sieg des roten Basel. Ein voneinem allbürgerlichen Aktionskomitee im KantonBasel-Stadt eingebrachter Gesetzentwurf, der den1. Mai als Staatsfeiertag aufheben wollte, istin der Volksabstimmung am 2. Juni mit der unerwartet starken Mehrheit von 22.172 gegen14.244 Stimmen abgelchnt worden. Dieser Erfolg reiht sich würdig an die Eroberung derRegierungsmehrheit durch diesozialdemokratische Partei am 24. März und andas Baseler Abstimmungsergebnis über dieKriscninitiative an, wo die Kantone Basel-Stadtund Basel-Land weitaus am besten abgeschnittenhaben.Zwei Häuer getötet. Wie die Bergbehördemitteilt,- ereignete sich in-der Nachtr-züm 5,-Juniauf der Schachtanlage„Alter Hellweg" in.Unna(Westfalen) ein schwerer Schießunfall,dem zwei Häuer zum Opfer fielen. Der HäuerBöttcher wurde sofort getötet, während der HäuerHöllen einige Stunden später, den erlittenenVerletzungen erlag. Der Unsäll ereignete sich beimAbteufen eines Gesenkes, bei dem offenbarSprengstoffreste angebohrt wurden.Saufen, raufen— zwei Tote. In Niedzie-lisk(Polen) kam es zwischen Militärpflichtigen, die nach erfolgter Musterung einTrinkgelage veranstalteten, zu einer wüstenSchlägerei. Die jungen Burschen gerieten sohart aneinander, daß zum Schluß zwei Tote undmehrere Verletzte auf der Kampfstätte zurückblieben. Die Untersuchung ist eingeleitet.Das Kurtyak-Organ eingestellt. Das Landesamt in Uzhorod hat für die Dauer eines halben Jahres das Erscheinen des offiziellen Wochenblattes der autonomen landwirtschaftlichen Sojuz-Partei„R u s k h V i st n i k" wegen unzulässiger Schreibweise eingestellt. Das erwähnte Blatt,Organ der Kurtyak-Partei, war mehrmals beschlagnahmt worden und das Kreisgericht inUzhorod sprach zu Beginn des Monates Mai dieMöglichkeit der Einstellung auf ein halbesJahr aus.Durch den Streik in den Elektrizitätswerken von Toledo im USA-StaateOhio wird die Versorgung von-mehr als zwanzig Städten in Ohio, Indiana und Michigan mitLicht- und Kraftstrom bedroht. Die Födexal-regierung versucht, in den Streik vertnittelndeinzugreifen. In Toledo haben bereits einigeUnternehmen, die etwa 1000 Arbeiter beschäftigen, den Betrieb eingestellt.- Die vom Streik bedrohte Gegend zählt eine halbe Million Einwohner. Ein Großunternehmen nach dem andernwird wegen Mangels an Strom stillgelegt, wodurch 30.000 Arbeiter zum F e f e rngezwungen werden.Diebsfahrteu im Aut». Den Gendarmerie-fahndungsstationen in Pilsen und in K l a d n ogelang es unter Mithilfe der Gendarmerie von Ro-An unsere Abonnentenund Ko'porteure!Anläßlich der Pfmgstfeiertage entfälltdie Ausgabe unseres Blattes vom Dienstag,den 11. Juni 1935.Die Verwaltung.khcan den 23jährigen Chauffeur Franz Ilse undden 35jährigen Gastwirt Karl K r o f t a aus SvathKriZ bei Rokycan zu verhaften, die im Gebiet vonRokycan und Horovic zahlreiche Diebstähle verübten. Zu den Diebstählen benützten sie ein Auto.Mit Hilfe der Zigeuner Serinek und Janecek raubten sie auf dem Lande Geschäfte aus, worauf sie:nit den gestohlenen Sachen immer rasch verschwanden. Bei Ilse und Krofta wurden Hausdurchsuchungen vorgenommen und der größere Teilder gestohlenen Sachen beschlagnahmt. Bei Ilse, delaus Mähren stammt, wurde außerdem ein Teil derGegenstände gefunden, die aus in Mähren begangenen Diebstählen herrühren.Kampf um Heliumgas. Die Führung vollLuftschifflinien ist in hohem Grade von der Bereitstellung genügender Mengen Helium abhängig. Bisher hatte Nordamerika das Monopol. Dieergiebigsten Erdgasquellen liegen in Texas. DaSdort befindliche Petronia-Feld ist mit rund 28 Mil-liarden Kubikmetern das heliumreichste Feld derErde. Bei Fortworth werden täglich 10.000 Kubikmetern Heliumgas hergestellt. Außerdem war inAlberta(K a n a d a) eine Heliumquelle entdecktworden, die jährlich 1 Million Kubikmeter lieferteund von der England profitterte. Schon seit vielenJahren suchte man nun auch in E u r o p a nachHeliumquellen, jedoch vergeblich. Bemühungen in Hannover waren erfolglos. InEstland wurde ein kleines Vorkommen festgestellt. Erdgasquellen im russischen und rumänischen Erdölgebiet ergaben nur geringe Quantitäten.Nun kommt die sensationelle Nachricht, daß auf denschwedischenJnseln Oland und Gotlandso ergiebige Heliumgasquellen gefunden wordensind, daß man für möglich hält, den Kampf mstdem amerikanischen Welttnonopol aufzunehmcn. Damit würde auch infolge des Wegfalls der Transportskosten der Bezug des Heliums verbilligt werden,das wesentlich teurer ist als Wasserstoff.Mädchrnhändler. Die Budapester Posizei hateinen gefährlichen Mädchenhändler verhaftet, dengerade im Begriff war, eine junge Provinzschau«spielettn mit dem Triester Schnellzug nach der InselMalta zu schaffen. Wie festgestellt wurde, ist etbereiiswegcn ähnlicher Vergehen''äu? Italien miss!gewiesen worden. Die bisherigen' polizeilichenUntersuchungen haben ergeben, daß der Mädchenhändler bereits eine große Anzahl ungarischer Mädchen, an die Spelunken verschiedener Städte desOrients- verkauft hat. Einer der zahlreichen Gehilfen des Mädchenhändlers konnte gleichfalls festgenommen werden. Die Posizei glaubt auf dieSpur einer weiwerzweigten internationalen Mäd-chenhäicklerbande gekommen zu sein.Besseres Wetter in Sicht. ImSüdosten desFestlandes ist Donnerstag eine weitere Erwärmungeingetretew In Rumänien und Jugoflawien wurdenam Nachmittag 30 bis 33 Grad verzeichnet. Inunseren Gegenden herrscht dagegen bei auffrischendem Südwestwind unbeständiges und kühleres Wetter mit zahlreichen Regenschauern, strichweise inBegleitung von Gewittern. Auch im Osten der Rt-publik hat es sich nunmehr ebenfalls abgekühlt. InBöhmen sank die Temperatur nach den Regenschauern stellenweise auf 15 Grad. Im Bereichthöheren Luftdruckes, der sich vom Westen her gegenMitteleuropa ausbreitet, dürfte eine rascheBesserung des Wetters eintreten.— Wahrscheinliches Wetter von h e u t e: Im westlichenund mittleren Teile der Republik verttngerte Bewölkung, bereits vorwiegend trocken, mäßig wann,abslauender Wind. Im Osten noch unbeständig,-Vom RundfunktapfnMnniwnrlu au««tun Programmen 1SamStag:Prag, Sender L.: 10.05: Deutsche Presse.12.30: Blasmusikkonzert. 13.35: Unterhaltungsmusik. 16.10: Rundfunk für die Jugend, 18.20!Deutsche Sendung: Aktuelle zehn Minuten. 18.30:Das Braunquer Ländchen. Hörfolge. IS.io:Schallplatte» von Smetana: aus der VerkauftenBraut.— Sender 14.10: Deutsche Sendung-Grotesken und Humoresken„Von Tod und Teufel"-— Brünn: 15: Orchesterkonzert, 17.40: DeutschsSendung: Unterhaltungsmusik. 18.45: Tanzmusik-— Mähr.-Oftran: 18.10: Schrammelmusik. 19 30:Unterhaltende Orcheftermusik, 22.45: Orchesterkou-zett.— Kascha«: 12.3: Orchesterkonzert.Jugoslawische Gendarmerierichtet ei« Blutbad a«B e l g r a d. Im Kupferbergwerk B o r in Serbien kam cs Mittwoch nachmittags zwischenserbischen Bauen» und Gendarmerie zu einem blutigen Zusammenstoß. Gegen 300 Bauern, derenFelder durch die dem Bergwerk entströmenden giftigen Gase vernichtet wurden, erschienen vorder Bergwerksdirektion, um die Einstellung der Arbeit im Bergwerk bis zum vollen Erlag derden Bauern kommiffionell zuerkannten Entschädigungen zu erzwingen. Nach einem amtlich«» Bericht wurden von den Bauern an 30 Revolverschüsse gegen die intervenierenden Gendarm«: abgefeuert, worauf diese von der Feuerwaffe Gebrauch machten. Ein Bauer wurde g e t ä t e einzweiter tödlich, vier Bauern schwer und neun Bauer« leicht verletzt.