Nr. Hf Dienstag, 18. Jmfl 1835 Seite 3 tistik Aber die Kriminalität würbe vielleicht sehr aufschlußreich sein. Genösse Schweitzer machte weiter interessante Feststellungen Aber die Wechselwirkungen im Kampf ums Dasein in der Natur und der Menschheit. Der Nietzsche Satz: daß alle kämpfen sollen, daß die Schwachen im Kampfe unterliegen und Zurückbleiben die Uebermenschen, die sich zum Herrschen berufen fühlen, ist nicht anwendbar, n der Natur kennen wir die Höherentwicklung der Arten, beim Menschen rst di« Art beständig, hier kennen wir nur die Höher­entwicklung d«S gesellschaftlichen Lebend. Uebrigens ist es eine netteHerrenrasse", die in Deutschland wirtschaftet. Der Raffedünkel ist ein Unsinn. Nicht Kampf um die Herrschaft einer Nation darf unsere Parole sein. Diese' nationalistische Zielsetzung lehnen wir ab, die Internationale wird die Menschheit sein. Eingehend untersuchte der Redner, wie die na­tionale Phrase sich in der Schule auswirkt und wies nach, welche großen wirtschaftlichen Gefahren für eia Land die Zerreißung eines Gebietes nach natio­nalen Grenzen haben müsse, verglich die nationalen Verhältnisse der Schweiz mit denen in unserem Lande und gelangte zu der Feststellung, daß wir an der Tschechoslowakischen Republik festhalten müssen, nicht Nur, weil sie uns die Demokratie gewährleistet, sondern auch aus Zweckmäßigkeitsgründen. Wir be­kennen uns zu einer Autonomie nach dem Personal- Prinzip unter Sicherung der Grenzen. Unsere Kin­der müssen wir im Geiste der Völkerverständigung erziehen. Leider hat heute der Gegner die Schule für sich. Bezüglich der Propaganda können wir man­ches vom Gegner übernehmen und lernen. Unsere Kinder für die wiftlliche Volksgemeinschaft zu erziehe», ist eine unserer vornehmste» Auf­gabe». Die Kinder müssen die Geschichte des tschechischen Volkes und ihrer Männer kennenlernen, das ist eine der wesentlichen Voraussetzungen des besseren ge­genseitigen Verstehens. Aus der Kindergemeinschaft, wie sie sich in unserer Republik jetzt anbahnt, eine wahre Volksgemeinschaft zu schaffen, die nicht mehr den Kampf der Nationen predigt, sondern den inter­nationalen Kampf gegen das Kapital, daS ist un­ser erstrebenswertes Ziel. In der gemeinsamen Aussprache über beide Re­ferate wurde eine Fülle von Anregungen gegeben besonders auch, wie die Peftwelle des FastiSmuS und des Hasses gebannt und wie unsere Sinder vor fafristischen und nazisti­schem Terror durch Nazi-Lehrer»eschützt werde» können. ES wurde eine Unzahl Beispiel« dafür angeführt, daß nationalistisch eingestellte Lehrer und leider auch verhetzte Kinder ganz offen gegen unsere Kinder vorgehen. Sehr richtig wurde betont, daß kein Anlaß besteht, unS diese Provokationen gefallen zu lassen. Beschwerden über den Terror gegen un­sere Ender mögen dem Reichsvorstand übermittelt werden. Dort wird alle? Nötig« zur Gewissensfrei­heit unserer Kinder veranlaßt werden. Es wird auch verhindert werden, daß Belohnungen des Schul. Ministeriums gegen unserer Kinder auSgenützt wer­den. In der Aussprache wurde weiter angeregt, daß zur Erlernung der tschechischen Sprache Schritte unternommen werden und die Herausgeber einer pädagogischen Korrespondenz, damit Erziehungs­artikel auch an die unS befreundete Press« gegeben werden können. Nach den Schlußworten der Redner, die daS in der Debatte vorgetragenen Material nochmals zusammenfaßten und in denen nochmals eingehend die Frage erörtert wurde, was gegen die national­sozialistische Beeinflussung der Kinder durch Lehrer unternommen werden kann, wurden die Neuwahlen> vollzogen. Einstimmig wählte die Konferenz den Genossen Dr. Schweitzer wieder als Vorsitzenden und nachstehende Genossen in den Vorstand. Paul Ernst , Prag , Sacher An­ton, Karlsbad , L e h r e tz Oskar, Karlsbad , Scha­nin g« r Otto, Wheditz, Lehnert Franz, Tcp« litz, Raab Josef, Dux, Fritz Anton, Komotau , H i e b s ch Franz, Aussig . L ö w i t Otto, Schrek- kenstein, A u g st e n Anton, Warnsdorf, S o t o l a stllari«. Böhmisch-Kamnitz , R e t t e ck, Braunau , Schachtely Josef, Troppau , I t l g Marie, Mährisch-Schönberg , Zi sch ka Josefine, Stern­berg, Hocke Willi, Bodenbach. Schließlich beauftragte die Konferenz noch den Reichsvorstand in der Angelegenheit der Statuten­änderung und des Tragens der Falkenkleidung zu urgieren. Vertreten waren auf der Konferenz ein­schließlich des Reichsvorstandes 27 Delegierte, 14 Vertreter befreundeter Organisationen und 32 Gast­delegierte. Genosse Dr. Schweitzer schloß die Konferenz mit Worten des Dankes an all« Mitarbeiter und dem Appell an die Funktionäre, alles in die Tat umzusetzen, was auf der Konferenz erörtert wurde. Gebt«S weiteriSo schloß der verdienst­volle Leiter der Reich-Vereinigung die harmonisch Verlaufenen kulturpolitisch bedeutsam« Konferenz. Stehend sangen die Delegierten die erste Strophe der Internationale. Justizmord Graz. Da- Schwurgericht in Leoben verur­teilte die Kommunisten Franz W a l ch e r und AloiS P i s n i k wegen Verbreitung illegale? Druckschriften zu zwölf bzw. sieben Jahren schwe­ren Kerker. Drei weitere Mitangeklagte wurden zu 15 bi» 24 Monaten schweren Kerkers ver­urteilt. tfudetendcutstfiei! Zcifepiegei Wer ist schuld an der sudetendeulschen Industnekrise? Instruktion für Montagsjäger Seit einiger Zeit kann der Herausgeber des Prager MonlagLblatt" Herr Egon Fischer keine Folge seines Blattes vorübergchen lassen, ohne den Sozialdemokrat" anzugreifen. Da Herr Fi­scher, der früher bemüht war, mit der deutschen Sozialdemokratie Verbindung zu halten, sich auf derartige Montagsjagden erst seit den letzten Wahlen begibt, müssen diese an den Haaren her- beigezogenen, durchaus unsachlichen Polemiken den Eindruck ertvecken, Herr Fischer wolle seine Visit- karte in einem anderen Lager abgeben. Worüber der Herausgeber desMontagS- blattcs" mit uns Woche für Woche gern diskutie­ren möchte, ist die Frage, weran d e m B e r- fall der s u d e t e n d e u t s ch e n Indu­strie s ch u l d s e i, ob die deutscheJndustrie oder die Koalitionsregiccung. Selbstverständlich hält Herr Egon Fischer die Regierung und da die deutsche Sozialdemokratie in ihr vertreten ist, auch diese als die Alleinschuldigen daran, daß in den deutschen Gebieten der Tschechoslowakischen Republik tausende fleißige Hände feiern. Wir sind nicht dazu da, Herrn Egon Fischer ein volkswirtschaftliches Kolleg zu halten. Wenn er danach ein Bedürfnis hat, gibt es Lehranstal­ten und Bücher, wo er seinen Wissensdurst befrie­digen kann. Wir wollen ihm also nur so viel sa­gen, daß die Ursache der deutschböhmischen Jndu« striekrise der Verfall der kapitali­ stischen Weltwirtschaft ist, der seit 1929 jedem Menschen, der Augen zum Sehen und Ohren zum Horen hat, offenbar geworden ist. Die Krise in allen Staaten, die Abnehmer unserer Waren sind, seien es landwirtschaftliche oder In­dustriestaaten, hat deren Kauflraft geschwächt und, dadurch unseren Export geschädigt. Dazu kam die durch Handels- und Finanzkrise herbeigeführte Wirtschafts-Absperrung, welche ein weiteres Hemmnis unserer Ausfuhr geworden ist. Da aber unsere Exportindustrien man denke nur an die Glas-, Porzellan-, Textilindustrie hauptsäch­lich im deutschen Gebiete liegen, hat das deutsche Gebiet und damit die deutsch « industrielle Arbei­terschaft unter der Krise am stärksten gelitten. Das hat die deutsche Sozialdemokratie seit Jahren erkannt und der Arbeitsbeschaffung und .dex.Füriora^ betroffenen, deutschen Menschen hat ihre Hauptarbeit in den letzten Jahren in und außerhalb der Regie­rung gedient. Der Kampf um den deutschen Ar­beitsplatz ist von unS mit der äußersten Energie geführt werden und!vir werden ihn weiterführen. DaS weiß Herr Egon Fischer sehr gut. Er weiß, daß wir für eine starke industrielle Exportpolitik, für die Verkürzung der Arbeitszeit, für große öffentliche Investitionen und vor allem für die Berücksichtigung der sudetendeutschen Gebiete ein­treten, wobei wir freilich auf den Widerstand der Agrarier u n d der Industriellen, der tschechischen wie der deutschen stoßen. Und hier beginnt die Schuld der sudetendeutschen Industriellen, die Herr Fischer wir wissen nicht, warum so plötz­lich- jetzt reinzuwaschen versucht. Der Heraus­geber desMontagsblattes" möge beispielsweise nur die Exportberichte unseres Hamburger Gene­ralkonsulates lesen und er wird da finden, welche glänzende Exportorganisation die japanischen In­dustriellen geschaffen haben und wie die japanische Industrie planmäßig bei dem Studium von mög­lichen Absatzgebieten und Gewinnung neuer Märkte vorgeht. Was tun in der Beziehung die dcutschböhmischen Textilindustriellen? Nichts. O, doch, sie tun etwas. Sie haben am 29. Mai 1935 an denSpolek Ls. prümyslnikü textilnich" einen Brief geschrieben, in dem sie ihren tschechi­schen Kollegen folgendes schreiben: Mulden.(Tsch. P.-B.) Das japanische Oberkommando hat in der Nacht z« Sonntag die Telegraphenlinie Schankhaikwan-Tientsin militä­risch besetzt. Sämtliche Telephonämter an dieser Linie stehen unter japanischer Militäraufsicht. Das japanische Oberkommando hat ausserdem zahlreiche Funkstationen besetzt und überwacht den ganzen Funkverkehr zwischen Rordchina und Nanking Die japanische Presse berichtet, dass mit Genehmigung des japanischen KriegSministeri- nms zahlreiche Flugzeuge nach Kalgan entsandt sind, wo die japanische Militärmission Verhand­lungen mit den chinesischen OrtSbehörden über die Tcilräumung der Provinz Tschachar führt. Diese Massnahmen sollen erfolgt sein, um Zu­sammenstösse zwischen japanischen und chinesischen Truppen zu vermeiden. Der erste Transport der japanischen Truppen wird am Montag in der Provinz Tschachar,«. zw. in dein Teil, in dem . sich bi» jetzt noch chinesische» Militär befand, ein­marschieren. * Tientsin.(Reuter.) Rach Jnformatio- ! neu au» glaubwürdiger Quelle bestehen im Hin- Nach den heut« mit Ihnen geführten Fern­gesprächen bestätigen wir ordnungshalber, daß wir empfehlen, vorläufig nicht mit den Arbeiterver­tretern neuerlich zu einer Aussprache zusammen­zutreffen, sondern die neu geschaffene Lage vorerst im GesamtauSschusse der Wirker und Stricker zur Erörterung zu bringen und diesen da­her zu einer Sitzung einzuberufen, welche am be­sten am 7. ds. nachmittags in Prag stattfinden könnte. Wenn Sie es aber doch für richtig halten, mit den Arbeitergewertschaften zusammentreffen, so wollen wir Sie daran nicht hindern. Es wird aber sowohl unser« Fachgruppenleitung als auch unser Sekretariat nicht daran teilnehmen und wir werden anch die Textilarbeiter-Union und di« Christlich « Gewerkschaft in Zwitta» nicht zu der Aussprache einladen. ES hat die», wir wir Ihnen darlegtrn, seine» Grund darin, daß die Herren unserer Fachgruppenlritung der begründeten Mei­nung sind, die genannten beiden Gewerkschaften heute nicht mehr al» die allein maßgebende Ver­tretung der deutschen Textilarbeiterschast in der Tschechoflowakei anfehen zu können. Da aber der größere Teil dieser Arbeiterschaft noch keine ge­werkschaftliche Vertretung besitzt, ist es derzeit nicht möglich, sie den Verhandlungen zuzuziehen. Man sieht, derAllgemeine Deutsche Textil­verband" in Reichenberg , der Absender dieses Briefes, hat dringendere Sorgen als den Textil­export, es ist ihm die Hauptsache, die freien Ge­werkschaften zu brüskieren und sich bei der Sude­ tendeutschen Partei einzuschmeicheln. Er sucht die Rettung in der Krise auf denselben Wegen wie daSMontagsblatt". Die deutschen Industriellen haben im letzten Wahlkampf scheffelweise dem Wahlfonds Henleins gespendet. Sie haben, statt eine reale politische Vertretung industrieller Interessen anzustreben, den Sudetofascismus un­terstützt, nur um die deutsche Arbeiterbewegung zu schwächen. Sie haben sich selbst um eine ein­flußreiche parlamentarische Vertretung gebracht und sie werden keine besonderen Erfolge errin­gen, wenn sie mit oder ohne Herrn Fischer- im Troß der Sudetendeutschen Partei laufen. Wenn dasMontagsblatt" der deutschen Indu­strie helfen will, mit den Angriffen auf denSo­zialdemokrat" wird kein Kilogramm Garn mehr exportiert werden. Herr Egon Fischer beruft sich in seiner Po­lemik auffreundschaftliche Gespräche" mit un­serenbesten Mitarbeitern". Er möge es nicht als Zeichen unserer Freundschaft sondern nur als Lcichcnmiwrer SaLl i dj. l e i tauffasien. wenn, wir dieser Auseinandersetzung von seiner Person absehen. Sturm Uder Brüx und Dux Samstag abends gegen Uhr setzte in den Bezirken Brüx , Dux und Teplitz-Schönau ein Sturm ein, der große Verheerungen und einen nicht unbeträchtlichen Schaden anrichtete. In den Wäldern wurden grosse Bäume umgebrochen, aber anch an den Strassen fielen schöne Obstbäume dem orkanartigen Sturm zum Opfer. Da und dort wurden auch Häuser beschädigt, Dachteile ab­getragen, Fenster eingeschlagcn und Menschen­leben gefährdet. In Brüx wurde ein Autobus umgeworfen und das Dach der Badekabinen stark beschädigt. Besonders arg waren die Verwüstun­gen am Duxer Jahrmarkt. Die Händler, von de­nen einer auch durch«inen herabsallenden Ziegel verletzt wurde, konnten nicht eiumal ihre Waren retten. Die Spitzen und Seidenwaren wurden in die Gassen getrieben, blieben an den Telefon­drähten hängen und eS gelang den Inhabern kaum einen nennenswerten Teil der Waren und de» Grlde» zu retten. Die Buden wurden vollständig zertrümmert, der Marktplatz glich in den späten Abendstunden einem Schlachtfeld, auf welchem Reste von Zuckerwaren, Unmengen Papier und zerbrochene» Holz in heillosem Durcheinander blick ans die chinesische Frage in den japanischen Militärkreisen zwei verschiedene Ansichten. Eine Gruppe will Rordchina direkt unter die Kontrolle der Kwantungarmee stellen, während die andere Gruppe eher der Ansicht zuneigt, den Ratschlä­gen aus Tokio zu fotzen und eine verhältnismä­ssig gemäßigte Politik auf Grund der bis­herigen Erfolge durchzuführen. Die Chinesen solle« nur mündliche Forde­rungen entgegengenommen habe« und der japa­ nische Oberstleutnant Matsui sei nach Tschank- schung abgereist, um für seine Verhandlungen mit den chinesischen Vertretern weitere Instruktionen einzufordern. * Mukdrn.(Tsch. P.-B.) Rach einer Mittei­lung aus Tschengte wurde der japanische Gen­darmerieoberst Mazukata 8 Kilometer von Tschengte tot aufgefunden. Er war einer der Lei­ter der Sicherheitsbehörden in der Provinz Je- hol und hat sich im Kampf gegen die antijapa- nische Bewegung ausgezeichnet. Man vermutet, daß der Mord von Anhängern der antijapanischen Bewegung ausgeführt wurde. An die Delegierten zum Parteitag und zur Frauenreichskonferenz G» wird den Delegierten zur Kenntni» ge­bracht, daß die Frauen-ReichSkonfe- r e n z am DonnerStag, dem 20. Juni, um S Uhr vormittag- im kleinen D o p z- Saal in Brünn , Lajanskyplatz 3, stattfindet. Die Verhandlungen de» Parteitage- beginnen am Donnerstag, dem 20. Juni, um 19 Uhr(7 Uhr nachmittag»). Die Delegierten werden gebeten, sich so zeitgerecht einzufindcn, damit unbedingt präzise 7 Uhr mit den Verhandlungen de» Parteitages begonnen werden kann. Jeder Delegierte zur Frauen-ReichSkonse- renz und zum Parteitag muss sich mit einem Man­dat der delegierenden Organisationen und mit seinem ParteimitgliedSbuche ausweisen. * Die Anweisungen für die HotelS und Pri­vatquartiere werden Donnerstag am Brünner Bahnhof, Wartesaal 1. Klasse, auS- gegcben... An alle Parteiorganisationen Den Organisationen wird zur Kenntni» ge­bracht, daß alle für das Rrichsparteisekretariat bestimmten Zuschriften vom Mittwoch, dem 19. Juni, ab an die Adresse de» Genossen Sieg­ fried Taub , Brünn , Dopzsaal, La» janskhplatz 3, zu richten sind. Ab Sonntag, den 23. Juni, können dann all« Zuschriften wieder unter der Adresse de» Prager Sekretariate» ab­gehen. Zeugnis von der Macht deS Sturmes gaben.- Der Flurschaden ist sehr groß und auch einzelne Passanten, vor allem spielende Kinder erlitten leichte Verletzungen. Sandsturm Im Ausslger Gebiet Die tropische Hitze der letzten Tage vergana gener Woche zeitigte eine Anzahl schwerer Ge« Witter, die sich Samstag abends über daö Aussiger Gebiet entluden. Die Gewitter waren von einem ungeheuren Sturm begleitet, der gewaltige Sand« ^nassen, vor sich, hertrixb. Es Wax ein förmlicher Sandregen, der bei Windstärke 8 bis 9 daher­brauste. Der Sandregen war so dicht, daß kaum noch eine Sickst auf 100 Meter möglich war. Der Sandsturm richtete in einigen Orten großen Schä­den an. In Aussig wurde auf der Elbestratz» ein großer Kastänienbaum umgerissen, vielfach wurden von den Bäumen Aeste heruNtergerissen und eine Anzahl Gartendächer abgedcckt. Eins Anzahl Zäune und Reklamctaseln Mutzten eben­falls daran glauben. Zwei Todesopfer der Elbe . Die Elbe häk am Samstag wieder zwei junge Menschenleben als Opfer gefordert. Am Samstag wurden von dort Badenden am rechten Elbe -Ufer unterhalb Laube Kleider und rin Herrenfahrrad liegend ge­funden, die auch später noch dort lagen. Der Eigentümer kam jedoch nicht zurück. ES wurde festgestellt, daß die Kleider und das Fahrrad dem 20jährigen Karl Heinz Theißig aus TetsLen gehörten, der offenbar ein Bad in der Elbe nahm und dabei ertrunken ist. Am selben Tage badete der in Bodenbach. Lessingstraße, wohnhafte 2t Jahre alte Josef D u§ a k oberhalb Wilsdorf Und verschwand plötzlich in den Fluten. Die Leiche des jungen Mannes wurde am Montag in d-r Nähe der Ziegelei Wilsdorf geborgen. Wie wir zu diesem bedauerlichen Unglücks fall erfahren, handelt eS sich bei Busak um einen tschechischen Genossen, der bei dem tschechischen Acbeiterturn- verein Vorturner war. Italiens Kriegsvorbereltungen Sogar das Silbergeld wird eingezogen Nom. Der italienische Finanzminister wurde durch ein heute im Reichsgesetzblatt veröffentlich­tes Dekret zur Einziehung des gegenwärtig in Italien im Umlauf befindlichen Silbergeldes und zur Ausgabe von entsprechendem Papiergeld er­mächtigt. Die einzuziehenden Silbermünzen sol­len eine weitere Metalldeckung für das italienische Papiergeld bilden. Ein Termin für die Einzie­hung des Silbergeldes ist noch nicht angegeben. Italienische Siedler müssen Abessinien verlassen London . Die italienische Regierung hat der Times" zufolge Schritte unternommen, um die Zahl der italienischen Siedler in Abessinien zu verringern. Als letzter Termin der völligen Räu­mung soll der 15. Juli festgesetzt worden sein. Neutermeldungen besagen, daß in Dschibuti dauernd Italiener aus Addis Abeba eintreffcn und ihre Reise nach Massaua in Ervtüräa fort­setzen. Vie Japaner rücken weiter vor