Seite 4 Dumter-ta-, 20. Juni 1935 Nr. 143 Ein neues Elnhettsfront- Angebot 1 Hampls Antwort: Nicht nur das Ziel, auch die Taktik müßte gemeinsam sein! Der kommunistische Sprecher Redakteur Sperma, der in dex Niederlage des Ncirodni Ssednoceni sehr voreilig schon die Niederlage der gesamten fascistischen Bewegung sieht, brachte in der Parlamentsdebatte wieder ein neues Einheits­frontangebot an die Sozialdemokraten und Na- iionalsozialisten vor. Darin steht immerhin schon das Zugeständnis, daß die Kommunisten einsehen, daß unter der Herrschaft des Kapitalismus die bürgerliche Demokratie die beste Staatsform für das arbcnde Volk ist, da sie ihm die Möglichkeit gibt, seinen Kampf zu organisieren. Ihm antwortete für die tschechischen Genos­sen Hampl: Spermas Kritik der gegenwärtigen Gesellschaftsordnung hatte den schweren Fehler, daß sie keine konkreten Wege anführte, wie das besserzumachen sei. Jedwedes gemeinsame Borgehen der Linksparteien muß nicht nur ein ge­meinsames Ziel, sondern in erster Reihe auch eine gemeinsame Taktik haben.(Zustimmung.) Um dieses gemeinsame Vorgehen ist es den Kommuni­sten nie ernstlich gegangen. Wenn Redner auch gern die Ansicht akzeptiert, daß drei mehr als eins ist, so muß er an die Kommunisten appellieren, den Versuch zu unternehmen, um die Verwirkli­chung dieser Ansicht auch gangbar zu machen. Drohender Arbeitskonflikt Im Buchdrucksewerbe Aus Kreisen der Buchdruckergewerkschaft wird uns mitgeteilt: Durch eine Zuschrift an daS Tarifamt für das Buchdruckgewerbe hat der überwiegende Teil der Prinzipale des Egerer Gremiums, das ganz Westböhmen umfaßt, seinen Austritt aus der Tarisgemeinfchaft angemeldet. Dieser Schritt ist gleichbedeutend mit dem vertragslosen Z u st a n d und die Belegschaft der betreffenden Druckereien ist daher gezwungen, aus diesen Be­trieben auszutreten, falls sich die Herren des Egerer Gremiums nicht noch in letzter Stunde eines Besseren besinnen sollten und ihre Austritts­erklärungen zurücknehmen. Als Grund für ihr Borgehen führen die Egerländer Druckereibesitzer die für sie bei der im Jänner erfolgten Tarifrevi­sion angeblich ungünstige Regelung der Feiertags­frage an, in Wirklichkeit fcheint hier jedoch die Tatsache maßgebend gewesen zu fein, daß sie als Minderheit innerhalb einer utraquistischen Unter­nehmerorganisation und gegenüber einer ebenfalls utraquistischen einheitlichen Gewerkschaftsorgani- sation ihre Totalitätsansprüche nicht zur Geltung bringen konnten. Rach den Textilindustriellen folgen nun die Buchdruckereiprinzipale. Die systematische Linie ist klar erkennbar. Der von der freigewerkschaftlichen Organisation erst vor kurzem schwer erkämpfte Arbeitsfriede im Buchdruckgewerbe mutz gestört werden, wenn auch das Gewerbe dabei flöten geht. Die Buchdrucker-lassen in einem Extrablatt des ,,G u t e n b e r g" keinen Zweifel darüber be­stehen, daß sie entschlossen find, auf die Angriffe der Unternehmerfront gebührend zu antworten. Genosse Jllner Mitglied des Landesschulrates In der deutschen Sektion des böhmischen Landesschulrates sind schon seit längerer Zeit zwei Stellen vakant, nämlich diejenigen der Vertreter des Landesausschusses für Böhmen . In der am 19. Juni stattgefundenen Sitzung des Landes­ausschusses wurden nun für diese zwei Stellen der, Fachlehrer Franz Jllner, Landskron (deutscher Sozialdemokrat), und Toni Köhler Teplitz(Bund der Landwirte) nominiert und gleichzeitig an Stelle des ausscheidenden Franz Schreiter (Leitmeritz ) der Gerichtsrat Dr. Rit­ter, Brüx (christlichsozial), gewählt. Im böhmi­schen Landesschulrat sind nunmehr zwei deutsche Sozialdemokraten, nämlich Genosse Dr. Emil Strauß, der deutsche Vertreter der Stadt Prag und nun neu Genosse Franz I l l n e r als einer' der Vertreter des LandesauSschusscS. In die tschechische Sektion des Landesschulrats werden vom Landesausschuß Beisitzer Dr. Ku­bist«, Oberrat Dr. S y ch r a und Direktor U l b l entsendet. psrlsmentssusschüsse Im Abgeordnetenhaus wurden die ersten Aus­schüsse konstituiert, die nach dem Verhältniswahlrecht gewählt werden. Der Verfassungs- und BudgetauS- schuß werden je 32, der Fmmunitäts- und Initiativ­ausschuß je 20 Mitglieder haben. In den großen Ausschüssen ist das Verhätlnis zwischen Koalition und Opposition 18:14, in den kleinen 12:8. Unser« Frak­tion entsendet in jedxn Ausschuß je e i n Mitglied, und zwar in den verfassungsrechtlichen Ausschuß Kogler, in den Budgetausschuß Taub, in den Jnitiativausschuß Katz und in den JmmunitätSaus- schuß Z i s ch k a. Parteienmäßig sind die 32gliedrigen Ausschüsse folgend zusammengesetzt: Agrar.5, Sozdem. 4, Nat- soz. 3. Kler. 2, Gewerbcp. 2, deutsche Sozdem. 1. B. d. L. 1, SHF 4, d. Christi. 1, Komm. 3, Hlinka 2, Sjedn. 2, Fase. 1, Ung. 1. Die 20gliedrigen Aus­schüsse: Agrar. 3, Sozdem. 3, Natsoz. 2, Tschech . Kler und B. d. L.' zusammen 2, Gewerbep. 1, d. Sozdem. 1; SHF 3, Komm. 2, Hlinka 1, Sjedn. 1, Ung. 1. Dorfbrand bei Proßnitz 23 HLuser eingeäschert Biele Häusler und Arbeiter um Hab und Gut gebracht Proßnitz. In der Gemeinde M a l i Hra- disko, 27 Kilometer westlich von Proßnitz in­mitten eines Waldes gelegen, brach in der Nacht auf Mittwoch etwa um halb 1 Uhr ein Brand aus, der sich schnell ausbreitete und 23 kleinere Häuser ergriff, die vollkommen eingeäschert wur­den. Bevor die Einwohner des Ortes den Brand bemerkten und zu Hilfe eilen konnten, stand be­reits der ganze Komplex in Flammen, die von einem Gebäude zum anderen Übergriffen. Beim Eingreifen der Feuerwehr hatte sich der Brand bereits auf das halbe Dorf ausgedehnt. Nur dem Umstande, daß die Bezirksstraße das Dorf in sei­ner Mitte durchquert, war es zu verdanken, daß die Flammen nicht auch mit der gleichen Schnel­ligkeit auf die andere Dorfhälste Lbergreifen konnten. Unter den abgebrannten Häusern befindet sich auch das P o st g e b ä u d e. Es konnte bis­her nickit festyestellt werden, was dort dem Feuer zum Opfer fiel, sicherlich afcer wurden die für den nächsten Tag zur Verteilung vorbereiteten Postsendungen v ern ichtet. Der Brand entstand nach Aussagen von Augenzeugen im Häuschen eines gewissen Joses RuZiöka; andere Personen behaupten dagegen, daß die ersten Flammen aus dem Hause Ant. Tkiskas herausschlugen. Aus den brennenden Häusern konnte nichts gerettet werden. Nur die Einwohner und deren Kinder brachten sich in Sicherheit oder wur- Die Jagd nach dem Mörder Berhastungen in Prag . Ein Deserteur ver ­dächtigt Durch die Gendarmerie hat das T h e r e- sienstädter Garnisonskommando die Prager Polizei darauf aufmerksam gemacht, daß der Frauenmord in Wrschowitz vielleicht von dem Soldaten des Inf. Reg. 42 Jaroslav D. be­gangen wurde, der von seinem Truppenkörper, de­sertiertest und erst am 17. d. M., also nach dem Mord, nach Theresienstadt zurückfehxte, Vorher hat er sich in Zivilkleidung in Prag herümgekrie- ben. Allerdings sprechen einige Umstände gegen den Verdacht, daß D. den Mord auf dem Gewis­sen haben könnte. Bei der Polizei melden sich zahlreiche Zeu­gen, die Angaben über den mutmaßlichen Täter machen wollen, bisher hat jedoch keiner die Polizei auf die Spur bringen können. Hingegen scheint den Detektiven bei den Nachforschungen nach dem Mörder ein anderer Fang geglückt zu sein. Auf die Meldung hin, daß in Prag ein Auto mit zwei verdächtigen jungen Burschen herum­fährt, begaben sich Geheimpolizisten auf die Suche nach dem Wagen, einem Taxi mit der Nr. 25.207, welches einem gewissen Anton Rejha aus Prag Xll. gehört. Auf der Folimanka in Nusle verlegte ein Polizeiauto dem gesuchten Wagen den Weg, Detektive sprangen auf die Trittbretter und verhafteten die Insassen, von denen der eine sicht­lich einige Nächte nicht geschlafen hatte. Bei der Durchsuchung der Wohnung RejhaS wurden zahl­reiche g e st o h l e n e Gegenstände von Wert gefunden und beschlagnahmt. Im Gefolge dieser Verhaftung nahm die Polizei weitere Haus­durchsuchungen vor, welche allem Anschein nach zur Entdeckung einer Einbrecherbande führten. Mit einem Schlag 30.000 arbeitslose Seeleute Washington . Mehr als 30.000 ausländische Matrosen, insbesondere Spanier, Englän­der und Deutsche verlieren infolge des jetzt im Senat angenommenen Cepeland-GesetzeS die Heuer auf amerikanischen Schiffen. Das neu- Gesetz bestimmt, dass die Bord- und Maschinen­mannschaften amerikanischer Schiffe ausschließlich aus amerikanischen Staatsbürgern bestehen müs­sen. Zur Erlassung dieses Gesetzes führte eine Pressekampagne, welche die vor einiger Zeit er­folgten Schiffskatastrophen(Mohawk , Morro Castle und Havanna ) dem Umstande zu­schrieb, daß sich zwsschen den Schiffsbesatzungen hauptsächlich eilends angeworbene und schlecht be­zahlte Ausländer befanden. Ein Staatsanwalt als Räuber In dem Orte Erol bei Saragossa verübte der Staatsanwalt des Bezirkes zusammen mit mehreren Banditen einen Ueberfall auf zwei Ein­wohner und raubte ihnen 3500 Peseten. Als das Gericht die Untersuchung des Falles einleitete und die beiden Ueberfallenen vor dem Richter und dem Staatsanwalte erschienen, erkannten sie in diesem sofort einen der Räuber. Gegen den Vertreter der Anklage wird nun selbst Anklage erheben. den zum Teil auch aus den brennenden Baulich­keiten herausgetragen. Am Dachboden des Hauses Nr. 56 in Malt Hradisko schlief zur Zeit des Ausbruches des Brandes der 66jährige Häusler Franz RuZiLka. Er stürzte durch den bren- nenden Fußhoden in das darunterlie­gende Zimmer, wo bereits alles in hellen Flam­men stand. Glücklicherweise beobachtete dies der Autodroschkenbesitzer Pospisil aus Plumlov , der in das brennende Haus eindrang und den bewußtlosen RuZicka barg. Etwa eine Stunde später kamen zwei Aerzte an die Un­glücksstätte, denen es nach längerem Bemühen gelang, RuziLka ins Bewußtsein zurückzurufen. Sein Zustand ist jedoch sehr ernst. Bei dem Brande wurde außerdem der 54- jährige Häusler Josef R uz i L k a schwer v e r l e tz t, der von einem herabstürzenden Dach­balken seines Hauses beim Versuche,, den Brand zu löschen, getroffen wurde. Kleinere Verletzun­gen erlitten auch andere Personen, die von den Aerzten an Ort und Stelle behandelt wurden. Dem Brande fiel eine große Anzahl von Rind­vieh und Schweinen, Pferden, Geflügel und an­deres Kleintier zum Opfer. Die Einwohnerschaft des betroffenen Dorfes besteht größtenteils aus Schneidern und Waldarheitern, deren gesamtes Hab und Gut dem Brande zum Opfer g e f a l l e n ist. Der Gesamtschaden konnte bis fetzt noch nicht festgestellt werden, übersteigt«her eine Million Kronen. Tischlerstreik in Budapest Budapest . Seit dem 9. Juni streiken in Bu­ dapest 1000 Tischlergehilfen, weil sie nicht weiter­hin 80 Stunden in der Woche arbeiten wollen, wie dies bisher der Fall war. Der Han­delsminister ist in dieser Angelegenheit eingeschrit- ten und bat versprochen, daß schon im Laufe der nächsten Woche für sie die 48-Stunden- Arbeitswoche einaeführt werden wird. Dies wird im Wege einer Regierungsverordnung, g-- schehen, weil das ungarische Parlament bereits in der nächsten Woche in die Ferien gehen wird. Ein Richter. ES gibt tatsächlich selbst im Unrecht-Deutschland der Hitler und Göring noch Richter, So hat jetzt ein Berliner Gericht der K l a sie eines j ü d'i scheu Hausbesitzers auf Lösung des Mietsverhältnisses mit einem Nazi stattgegeben. Der Nazi hatte dem Hausbesitzer, als er kam, die Miete einzukassie- ren, zugerusen:Keinen Pfennig Miete bekommen Sie von mir. Sie verfluchter Stink- jude! Es hat ja schließlich schon seine Ur- fache, wenn ich ausgerechnet bei einem Juden Quartier nehme. Sie Schwein können übrigens froh sein, daß ich Ihnen nicht das ganze Haus w e g n e h m e." In der Begründimg des tapfe­ren Richters heißt es u. a daß esnoch kein Verdien st sei, zufällig der arischen Rasse anzugehören." Die Nazipresse greift diesen Richterspruch aufs heftigste an tmd erklärt, daß es nicht anginge, einen Repräsentanten einer erwissenermaßen minderwertigen Rasse, die man nur als menschlichen Abschaum bezeichnen könne, das gleiche Recht zuzubilligen, wie einem Menschen der nordischen Hochrasse". JahreshauSpwersammlunq des Vereines! deutscher sozialdemokratischer Aerzte in der Tsche- choslowakischen Republik. Am Samstag, dem 2 9. I u n i, um 19 Uhr, findet eine A u s s ch u tz« s i tz u n g im VolkshauS Aussig statt. An­schließend Teilnahme am Atus-Fest. Sonn­tag, den 30. Juni, um halb 9 Uhr vormittags im Volkshaus in Aussig Jahreshauptver­sammlung. Tagesordnung: 1. Vorstands­bericht(Dr. Holitscher), 2. Kassenbericht und Fest­setzung des Mitgliedsbeitrages(Dr. Neumann), 3. I. B. S. Ae. und Internationales ärztliches Bulletin, 4. Unsere Forderungen zur Gesund« heftspolitik(Dr. Grulchka), 5. Neuwahlen, 6. Sonstiges. Wir ersuchen die Mitglieder des Ver­eines, hekanntzugeben, ob sie für UebernachtungS- gelegenheit vorgesorgt haben wollen, da gleichzeitig am SamStag, vormittaas und nachmittags, i.i Aussig die Tagung der Assoziation der Phthiseo- logen stattfindet und Hotelheftellungen deshalb im voraus vorgenommen werden müssest. Diese An» Meldungen sind zu richten an Dr. Epstein, Aussig . Bielagasse 2. Der deutsche Kulturkampf. In Karls­ ruhe kam es zu schweren Schlägereien zwischen Mitgliedern katholischer Jugend­organisationen und Nationalsoziali- st e n. Drei Jugendkatholiken wurden wegen Beschimpfung des neuen Staates" verhaf­tet. Das katholische Heim in Karlsruhe ist po­lizeilich geschlossen worden. Hitler und derStürmer". Vor ausländi­schen Pressevertretern erklärte Streicher, sie könn­ten sich darauf verlassen, daß das einzige Blatt, das der Führer jeden Tag von Anfang bis zu Ende lese, derStürmer" sei. Aus der ArbeMcr-Turn- und Sportbewegung Funktionarschule!n Kleinhan Di« diesjährige Schulungswoche für jüngere Funktionäre findet gemeinsam mit dem JMV und Aruk in' Kleinhan im Erzgebirge in der Zeit vom 20. bis 27. Juli statt. Teilnahrnsberechttgt find Funktionäre, die auf dem Gebiete der Bildungs-, Erziehungs- oder Jugendarbeit tätig sind oder aktiv am Organisattonsleben teilnehmen. Die Kreis- und Bezirksleitungen haben die ihnen übermittelten Fragebogen bis zum 1. Juli einzusenden und die Teilnehmer für die Schule zu melden. Nähere In« formattonen: Atus, Aussig , Bahnhofplatz 1. Jugendweihen Wie in den früheren Jahren sind auch Heuer die Jugendweihen überall durchzuführen. In Bezirken mit zentralen, vomBezirkserziehungsbeirat veranstal­teten Jugendweihen ist in jedem Verein nach Schul­schluß die Ueberführung der Schulentlassenen in die Zöglingsabteilung vorzunehmen. Sportabzeichen Leistungsprüfungen Die Leistungsprüfungen um das Sportabzei­chen für Jugendliche erfolgen im Laufe des Herbstes. Die Kreis- und Bezirksleitungen haben den Ver­einen die notwendigen Weisungen für die Vorarbei­ten und die Durchführung zu geben. Den Bezirken wurden Fragebogen zur Meldung der Prüfungster­mine und der Anzahl der in Frage kommenden Ju­gendlichen zugesandt. Diese Fragebogen sind um­gehend einzüsenden. Materialsammlungen Beim Atus liegen noch einige Exemplare von früher herauSgegebenen Materialsammlungen, die bezogen werden können..Ganz besonders verweisen wir auf die MaterialsammlungBunter Abend", zu« saMmengeftellt von B. Hochmann. Gegen Voreinsen­dung von 5 KL in Briefmarken wird die Samm­lung zugestellt. Die Mutter mit der Axt erschlagen. Mitt­woch vormittag gegen 11 Uhr geriet der 57jäh- rige Landwirt Michal S t o f e j aus der Ge­meinde Brekova bei Humenne mit seiner eigenen 76jährigen Mutter in Streft, wobei er eine am Boden liegende Axt ergriff und seine Mutter mit fünf Hieben tötete. Als Nachbarn herbeieilten, verbarrikadierte sich Stofej und erst als Gendar­men eintrafen, ergab er sich ihnen freiwillig. Er wurde verhaftet und dem Gericht eingeliefert. Verlust im Hasardspiel treibt einen 15jäh» rigen in den Tod. In der Nacht auf Mitt­woch wurde in Schlesisch-Ostrau die Leiche des 15jährigen Bäckerlehrlings Adolf Kaüok auf­gefunden, der sich an einem Riemen erhängt hatte. Es wurde festgesteltt, daß der Lehrling nachmittags, als er Gebäck austrug, bei einem Hasardspiel 90 KL von seiner Losung verlor. Er fürchtete sich, ohne Geld zu seinem Arbeitgeber zurückzukehren, und erhängte sich.; Gegen feine Gefährten, die ihm beim Spiel das Geld abnah­men, wurde die Strafanzeige erstattet. Der Ausgleich des Brünner TheatervereinS bestätigt. Mittwoch fand beim Brünner Zivil- Kreisgericht die Schlutztagsatzung in der Ange­legenheit des Ausgleiches des Brünner deutschen Theatervereines statt. Fast sämtliche Gläubiger nahmen den auf 45Prozent lautenden A u S- g l e t ch,s antrag des Theatervereines an, wo­rauf der Ausgleich gerichtlich bestätigt tvurde. Die bevorrechteten Gläubiger wären sofort zu bezah­len, was einen Betrag von 106.000 KL erfordern würde. Die Forderungen der übrigen Gläubiger in der Höhe von 257.000 KL sind am 28. März 1937 zahlbar. Fortschreitende Wetterbefferung. Im Zusam­menhang mit einer Druckstörung, die nunmehr über Nordostdeutschland liegt, wird unseren Gegenden kühleLuft von Westen her zugesührt. Karpatho- rußland ausgenommen, herrscht bei nnS unbestän­diges Wetter mit Schauern, in den böhmischen Län­dern verbunden mit starken Windstößen. Chust hatte Mittwoch nachmittags 25 Grad, in Miloviee trat nach starken Schauerniederschlägen, wobei auch Hag-l fiel, eine Abkühlung auf 15 Grad ein. Neber das abgekühlte Binnenland breitet sich vom Westen her größerer Luftdruck aus, so daß eine allmähliche Wetterbesserung erwartet werden kann. Wahrscheinliches Wetter von heute: etwas unbeständig, jedoch von Westen her allmählich fortschreitende Wetterbefferung. Im Nordosten des Staates noch stärker bewölkt und Schauer. Nur mäßig warm, allmählich abflauender Wind. Wetteraussichten für Freitag: Verrin­gerte Bewölkung, tagsüber etwas wärmer. Vom Rundfunk Ilmpfehlenswertes aus den Programmen r Freitag Prag : Sender L.: 10.05 Deutsche Presse. 10.15 Orchefterkonzert. 18.00 Leichte Mufft. 18.20 Deutsche Sendung: Schütz: Kirche und Arbeiterschaft. 18.50 Arbeiterfünk: Hofbauer: Aktuelle zehn Minuten. 20.10 Bunter Abend. 21.05 Orchesterkon­zert. Sender St.: 7.30 Leichte Musik. 14.00 Schallplatten: Smetana . 14.15 Deutsche Sendung: Für, die Frau. Brünn: 13.30 Arbeitsmarkt und Sozialinformationen. 17.40 Deutsche Sendung: So sind die Männer, Komödie von Arnold. Mähr.» Ostrau: 15.00 Nachmittagskonzert. Preßburq: 12.30 Mittagskonzert. 18.35 Violinkonzert, La- schau: 18.55 Jazzmusik