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Die Frage

Samstag, 22. Juni 1935

der Regierungsbeteiligung

sucht.

können uns nicht in Einzelheiten darüber ergehen, Iserer Partei und ihrer Vertrauensmänner aufge-| deutschen industriellen Betriebe Einfluß, aus denen was alles in dem letzten halben Jahrzehnt seitens zeigt werden und so manches in einem anderen Sie die sozialistischen Gewerkschaften zu verdrängen unserer Gesamtbeivegung, der Partei, der Getverts Lichte erscheinen. schaften und Genossenschaften, was seitens der Tau­sende unserer Vertrauensmänner, was seitens der Teitenden politischen und parlamentarischen Stellen unserer Partei und ihres Exponenten in der Re­gierung unternommen wurde. Wenn einmal die Nach dem Abschluß des Wahlganges mußte un­Geschichte dieses Zeitabschnittes geschrieben werden sere Partei sofort darüber zu Rate gehen, welche wird und sich die Verhältnisse wenigstens einiger- Schlußfolgerungen man aus dem Wahlergebnis zu maßen gebessert haben werden, um eine objektive ziehen habe. Vor allem stand hier die Frage im Betrachtung zu ermöglichen, dann wird Vordergrunde, ob nicht der Wahlausfall die Situ­ation so durchgreifend geändert habe, daß unser weiteres Verbleiben in der Koalition dadurch un­möglich geworden sei. Der Parteivorstand, der das Für rad Wider eingehend geprüft hatte, tam ein­stimmig zu dem Ergebnis, der kurz darauf zufam Koalitionsverbande zu empfehlen. Dieser Meinung mentretenden Reichskonferenz das Verbleiben im schloß sich die Reichskonferens bis auf 1 bis 2 Stim­men, nahezu einmütig, an. Eine gründliche Analyse der internationalen und innerpolitischen Lage, die berung erfahren hat, ergab, daß jene Gründe, die

Tarifvertrag stärker

Mr. 145

als Unternehmerwillkür

Mit wachsendem Einfluß der Heimatfront in den Betrieben seht auch ein fürchterlicher Terror ein, Zu dem Konflikt in einem Teil des westböh­mischen Druckereigewerbes erfahren wir, daß die dem Tausende und aber Tausende von Proletariern Unternehmer ihren Austritt aus der Tarifge­erlegen sind, die vielfach erst nach Jahren wieder in meinschaft für das graphische Gewerbe, der den Stellung famen und die an die zurückliegende bit- Austritt des Personals aus den betreffenden Be­tere Beit nur mit Schrecken zurückbachten. Dieser trieben zur Folge hatte, widerrufen ha Terror macht aber nicht bei den Fabriken Halt. Er ben, so daß ab Samstag auf dem ganzen Gebiet tritt dem sozialistischen arbeitenden Menschen auch in des Egerer Gremialsprengels die Arbeit wieder seiner Wohnungsmiete, dem Kleingewerbetreibenden aufgenommen wird. und Kleinlandwirte bei dem Absatz seines Produktes grausam in Erscheinung. Er greift, wo die Henlein Bewegung commassiert ist, dem sozialistischen Arbei ter auch an die persönliche Freiheit. Hier heißt es, alle Machtmittel zur Niederschlagung dieses Terrors, sich schon den bloßen Anfängen entgegenzuwerfen und den Arbeitsplatz sozialistischer Menschen mobil zu pen, die eine Stärke von elf bis zwölf Mandater zur Niederringung aller fascistischen Anschläge auf aus dem Boden zu stampfen und für die arbeitenden seit dem letzten Parteitage eine durchgreifende Aen- machen und sich schüßend vor sie zu stellen, da mar: aufwiesen, in der Koalition zusammengearbeitet Menschen herauszuholen vermöchten. Doch wer hat ich anschickt, sie nach reichsdeutſchem Muster vogel- haben.

die einzigartige Leistung unserer Bewegung in der Zeit der schwersten Krisennot der deutschen arbei­

tenden Menschen

den kommenden Generationen als Beispiel dafür voranleuchten, was grenzenlose Hingabe an die Ar­beiterklasse, was Opferfreudigkeit und eiserner Wille, was sozialistische Tattfraft in einer Zeit schierster wirtschaftlicher und finanzieller Bedrängnis förmlich

frei zu machen.

sich während der Wahl um derlei Dinge gefümmert? für das Zustandekommen der Aussiger Beschlüsse Es genügte das Auftauchen eines Messias, dessen maßgebend waren, jetzt in noch weitaus verstärktem Dazu kommt aber noch als das ausschlag­Name bisher nur in völkischen Turnerkreisen be= fannt war, von dessen Existenz niemand in der Kri- Maße fortbestehen. Die internationale Lage steht gebendste Moment die Tatsache, daß die Krise leider seit der Machtergreifung Hitlers im Zeichen ernster weiter besteht, daß sie infolge der geringen Erport­Gefahren, die einesteils aus der bis ins Wahn- möglichkeiten gerade die deutsche Bevölkerung am härtesten trifft. sinnige gehenden Aufrüstung und andernteils aus der ganz unberechenbaren abenteuerlichen inter­

senzeit etwas wußte, der in den bittersten Stunden des deutschen Volkes nicht die Hand rührte, der in der 5jährigen Krisenperiode den darbenden deutschen

soziales und sozialpolitisches Programm daher kam und bloß seiner Voltsgemeinschaftspfeife die abge­Teierten Töne zu entloden verstand, um ihm, wie dem Rattenfänger von Hameln den Zulauf von fa­natisierten und besessenen Wählermassen zu ver­schaffen.

Alle diese Gründe führten uns zur Ueberzeu­

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Menschen auch nicht eine Strume Brot zu verabrei- nationalen Politik erfließen, die zum Requisit jedes gung, daß unser Verbleiben in der Regierung ge­chen vermochte, der ohne politisches, wirtschaftliches, fascistischen Regiemes gehört. Das Ausscheiden Hit- rade in diesem Augenblick für die gesamte Arbeiter­Ters aus dem Völkerbund, sein unablässiges Pattie- laffe, besonders aber für die deutsche Arbeiterschaft ren mit allen unruhigen Elementen der interna- unausweichlich ist, auch wenn es von unserer Bewe. wie ich überzeugt bin, nur vor­tionalen Politik, die brüste Ablehnung aller Ver- gung weitere träge, die auf gegenseitige Bindungen zur Herbei- übergehende Opfer erheischen sollte. Hiebei untersuchen wir die Frage, ob nicht etwa führung der internationalen Befriedung hinauslau fen, alles das schuf eine internationale Situation die Koalitionspolitik unsere Niederlage oder deren voller Unruhe, Spannungen und Ungewißheit, die Ausmaß mit herbeigeführt hat, nicht weiter, denn wohl durch den Eintritt Rußlands in die europä- es gibt niemandem, der diese Frage schon im Hin­ische Politik und sein französisch- tschechoslowakisches blick auf das gleiche Wahlschicksal der deutschen Bündnis, eine wesentliche Abschwächung erfahren, Christlichsozialen, der deutschen Gewerbepartei, des aber nicht aufgehört hat, Gegenstand ernster inter - deutschen Landbundes und des deutschen Teiles der nationaler Sorgen zu sein. In dieser Lage, die durch Kommunistische Partei bejaht hätte. Alle diese Die ungeklärten Verhältniffe in Polen und Oester- Parteien haben trotz der demagogischen Ueberspibunj reich und auf dem Balkan wesentlich verschärft ist, ihrer Oppositionspolitik noch größere Verluste als wil erscheint uns eine Mitarbeit in der Regierung drin- erlitten.

Doch auch noch ein anderes Moment soll nicht unerörtert bleiben. Es betrifft jene Tatsachen, die

auf

das national- kulturelle Gebiet

gend geboten.

Aber auch

bie innerpolitische Entwidlung

SHF und Regierung

beeinflußt sind, die mit den demokratischen Grund­lagen unseres Staates unvereinbar sind.

waren an der Aktion überhaupt nicht beteiligt!) Die Unternehmer( die größeren Druckereien anerkennen damit gleichzeitig, daß die bisherigen tarifamtlichen Bestimmungen über die Feiertage aufrecht bleiben.

Unrichtig ist weiter, daß die deutschen Regierungs­parteien und insbesondere die Deutsche sozial­demokratische Partei, bei den Verhandlungen über die Regierungsbildung um irgendwelche Gnade ge­beten hat, wie dies etwa die Sudetendeutsche Bar­tei mit ihren widerwärtigen telegraphischen An­biederungen und Hintertreppengängen durch viele Wochen getan hat. Das Gegenteil ist richtig. Die Mitarbeit der deutschen Regierungsparteien und besonders der Sozialdemokratischen Partei wurde noch vor Ausschreibung der Wahlen zwischen den früheren Koalitionsparteien in aller Form bindend vereinbart. Der Beschluß der Koalitionsparteien wurde verlautbart.

Prälat Hilgenreiner hat unter dem Eindruc des Henleinschen Verbotes seine Meinung über die Regierungsbeteiligung in seinem an den Minister­präsidenten gerichteten Schreiben in die Worte zu­

sammengefaßt,

daß gegenwärtig die Voraussetzungen noch nicht gegeben sind, unter denen deutsche Par­teien bei der Mitarbeit in der Regierung und Mehrheit die verfassungsmäßigen Rechte der Deutschen im Staate erfolgreicher durchsezen fönnten, als es bisher bei der Regierungsbetei­ligung deutscher Parteien der Fall geivesen ist." Diese Feststellung wollen wir uns für den Fall merken, als Herr Professor Hilgenreiner bei uns nachträglich nationale Erfolge" einkassieren wollte. Im übrigen wollen wir dem Herrn Profeffor in Erinnerung bringen, daß es in den Stunden des schwersten Notstandes der arbeitenden Menschen des fudetendeutschen Krisengebietes auch wirtschaftliche

und in den Bereich des Arbeitsmarktes fallen und der Heimatfront in hohem Maße zugute tamen. Man erinnere sich nur an den Lärm, den die Schrift leiterpresse mit dem Erlasse über die Abschließung von Offiziersehen machte, obwohl sie nur zugut wußte, daß dieser Erlaß bereits vor 17 Jahren er­gangen war und auch nicht in einem einzigen Fall In diesem Zusammenhange wollen wir uns noch gehandhabt wurde. Man erinnere sich, welchen Wir­mit den Bemühungen der Heimatfront um die Mit bel die journalistische Ausschrotung des während der Regierungsära Mayr- Hartings ausgegebenen Erlas- unseres Staates ließ das Ausscheiden unserer Bar- arbeit in der Regierung befassen. Welche demofra­ses über die Bedingungen für die Militärlieferun- tei aus der Regierung gerade in dieser Stunde nicht tische Partei fönnte sich zu einer Koalitionspartner gen während der Wahlzeit hervorrief und in welch rätlich erscheinen. Wir haben schon an früherer schaft mit ihr hergeben? Es war daher kein Wun­Stelle aufgezeigt, daß die Demokratie innerhalb des der, wenn die Regierungserklärung bei der Stel­gemeiner Weise er gegen die sozialistischen Minister fruttifiziert wurde, obwohl er in der Zeit des Bür- tschechischen Volkes noch immer fest berantert ist, daß lungnahme zur Heimatfront ausdrücklich betont, daß gerblocks erging und die sozialistischen Minister be- aber trotzdem auch in unserem Staate gewisse fascis es sich um eine Partei handelt, deren Ziele von Ideen Aufgaben gibt, bei deren Lösung die deutschen Bar­greiflicherweise dafür nicht verantwortlich gemacht iverden konnten. Diesen Erlaß, den die Herren von der Deutschen Arbeitsgeberhauptstelle sehr gut kann­ten und jahrelang in der Schublade ruhen ließen, ha­ben sie, als sie mit fliegenden Fahnen in die indu­strielle Sektion der Heimatfront übersiedelten, just zur Wahlzeit hervorgeholt. Dazu kamen die aus­schließlich in den Machtbereich einzelner Ressorts und Unterstellen und nicht der Gesamtregierung! fallenden Verschiebungen in den verschiedentlichen Dienststellen, ferner die vielen Beschwerden hinsicht­lich der Aufnahme von staatlichen Angestellten, für die unsere Partei ganz zu Unrecht verantwortlich gemacht wurde, denn gerade sie war es, die auch hier das Menschenmöglichste und überhaupt Erreichbare für die deutschen arbeitenden Menschen herauszu­schlagen suchte. Wenn einmal ruhigere Stunden ge­kommen sein werden, wird auch hier die Leistung un­

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Roman von Emil Vachek

Die Hühnersteige

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Deutsch von Anna Auredniček

,, Sophie! Wegen einem so mageren Schra­gen hat er mich, die Loisis, sißen lassen!"

Ihr werdet wohl bald Hochzeit machen?" Sie schritt bedenkenlos zum Angriff.

stische Tendenzen bestehen, die im zurückliegenden Wahlkampf nicht sieghaft waren, die aber auch in Auf die Bemerkung, daß das sudetendeutsche Sinkunft nicht zur Ruhe kommen werden und dis größte Wachsamkeit der sozialistischen arbeitenden Bolt die Kleinen, deutschen Gruppen bei der Wah! Schichten erheischen. Auf deutscher Seite enthüllte abgelehnt hat, können wir nur antworten, daß mehr der Wahlkampf den Bestand einer starten fascisti- als ein ganzes Drittel des deutschen Volkes sich mit fchen Bewegung, die in dem Nachbarreich ihre ideolo- aller Entschiedenheit dagegen verwahrt, Herrn Hen­gische Wurzel hatte und aus ihm ihre Nahrung fog Tein als den Sprecher des deutschen Volkes anzuer­und die nun zur stärksten politischen Partei im fennen. Wir verwahren uns gegen den in den Regi­Staate emporiouchs. Da diese Bewegung von der mentstagsbefehlen der Heimatfront immer und im­kapitalistischen Bourgeoisie aufgezüchtet und soute- mer wiederkehrenden Versuchen, die Sudetendeutsche niert wird, verfügt sie über sehr bedeutende Kampfs Heimatfront mit dem deutschen Volke zu identi­Da ihr die deutschen Unternehmer freige- fizieren.. mittel. wordene Arbeitskräfte zuschieben oder ihr kurzerhand Arbeitspläge freimachen, disponiert sie über einen Teil des deutschen Arbeitsmarktes. Mit Unter­stübung der deutschen Fabrikanten und ihrer Troß­nechte gewinnt sie langjam, aber sicher, auf die

Das Fräulein von der Hühnersteige! Auf der Hühnersteige lebte nur ein Wesen, das man so nennen fonnte. Beinsteller erbleichte. Sie hat dir's selbst gesagt?" " Jawohl." Erlaube, Loisis, was hat sie eigentlich ge­

fagt?" Der Egoismus des glücklich Liebenden machte jie toll. Das hab' ich nicht von dir verdient, Ferdi", heulte sie. So eine alte Freundin, und so ein Aufsizer, du Saufer!!"

Am liebsten möchte ich dir für diese Nach richt einen Schmak geben, Loisis", plapperte Beinsteller und tanzte dabei auf einem Fuß.

Sophie errötete bis zu den Haarwurzeln Jezt platte die Bombe. Loisis war außer und schnappte nach Atem. Schließlich flüsterte Rand und Band. Du blatternarbiger Lausbub, sie: Es ist noch nicht ganz sicher, Fräulein du du willst mir einen Stuß geben da hast Loisis."

"

" Manchmal braucht die Frau zum Heiraten einen guten Magen", bellte Loisis.

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du

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da," kreischte sie.

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Es entspricht auch der typischen nationalistischen Präpotenz und Arroganz des judetendeutschen Bür­gertums, von deutschen Splittergruppen" au spre chen, da doch die tschechischen Mehrheitsparteien feit 17 Jahren mit den tschechischen politischen Grup­

Auf der Pawlatsche vor der Wohnung hatte sich bereits die ganze Hühnersteige versammelt. Alle Nachbarn waren vom Mittagessen aufge­scheucht worden und standen in langer Reihe da. So sieht es in neugierigen Zinsfasernen aus, wenn die Rettungsgesellschaft vorfährt, um ein unglückliches Liebespaar zu holen, das sich mit Leuchtgas zu vergiften versuchte. Endlich hielt Loisis inne. Atemlos rief jie: Ich werde dich leh­ren, dein ehrbares Kladinett heiraten!" Und zum Publikum geiendet: Schaut euch ihn an, den Strolch; verspricht einem armen Mädel die Ehe, berführt sie und will dann das Kladinett hei­

raten..

"

" Du lieber Himmel", jammerte Mutter Chalupa, die in der ersten Reihe stand, wer hätte das von Herrn Beinsteller geglaubt!"

" Tun sie sich nur nichts an, Frau Chalupa, Sie wissen ja, daß von Ihrem Töchterchen die Rede ist", brüllte Loisis.

Aber Magdalena wohnt ja nicht mehr bei mir", wehrte sich ängstlich die Chalupa.

Sie röchelte, als wäre sie dem Ersticken nahe; dann stürzte sie zum Herd, pacte einen Topf und Das versteh' ich nicht", flüsterte Sophie. trach flog er Beinsteller an den Kopf. Der giveite " Du heiliges Mladinett!" kreischte Loisis und Topf faufte dicht an seinem Ohr vorbei, dann wollte sich auf die Lange stürzen. In dem Augen- folgte der dritte. Jezt war der Vorrat an Töp­blick ließ sich hinter ihr eine Stimme vernehmen: fen erschöpft. Es blieb nur noch eine Blechschüss.I " Loisis, auf ein Wörtchen!" Es war Beinsteller, und die Flasche mit Spiritus. Der Schüssel konnte der, wie gewöhnlich, der nichtsahnenden Sophie Beinsteller nicht ausweichen. Sein Kopf dröhnte. gefolgt war. Tut nichts, fangen wir mit ihm Aber Beinsteller raffte sich auf. Loisis, du Die Menge trat bereitwilligst zur Seite und an", sagte sich Loisis und ging auf ein Wörtchen" in Beinstellers Wohnung.

Du haft mir gar nicht gesagt, Ferdl, daß du bald Hochzeit machen wirst", brach es wie ein Gewitter Ios.

kompromitierft mich!" rief er drohend und verriet mit dieser Bemerkung, daß er noch immer an mit dieser Bemerkung, daß er noch immer an Sophiechen und nicht an sich denke.

" Ich mein' ja die andre! Aber ich werde ihr's heimzahlen, wie ich's dem budligen Lausbuben heimgezahlt habe! Laßt mich, Freunde, ich will ihr zeigen, was es heißt, einen verheirateten

Menschen verführen!"

teien nicht fehlen dürfen. Nach dieser Richtung Teiten unsere Pflicht in vollstem Maße erfüllt und haben wir frotz allen Anfcindungen und Schwierig­wollen es auch in Zukunft so halten.

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Die Herren von der Heimatfront und ihr politischer Pressekonzern haben aber von den Kom­munisten gelernt: den brillanten Trick, jed Er folg der Regierungsparteien ihrer oppo Machtstellung" zuzuschreiben, sie sich a zu eigen gemacht haben. Man kann wissen, wie es ausgeht. Sofort nach den Wahlen setzte wegen de tung der Sudetendeutschen Partei aus 1 Brief rungsfoalition eine regelrechte Kampagne we de die deutschen Regierungsparteien ein. In Wirthkeit waren sich aber die Herren von der Heimatfront dar­über, daß sie nicht in die Regierung einbezogen wers

begossen,

3

Siemit schien Sophies Schicksal besiegelt. Doch schon im letzten Augenblick tauchte in der Tür ein fürchterlicher, von Blut und Spiritus übers strömter Kopf auf. Beinsteller war aus seiner Ohnmacht erwacht. Sein Kopf schmerzte, es flims merte ihm vor den Augen; als er aber hörte, daß Loisis Sophiechen zurief: Ich werde dein Gesicht zerfleischen", nahm er alle Straft zusammen, padte Loisis von hinten, hob sie wie eine Feder und trug sie in ihre Wohnung. Dort warf er sie nieder und hielt die Wohnung so lange zu, bis er ihr Wei­nen vernahm. Er mußte eine Stunde warten. Die ganze Zeit hielt Beinsteller die Tür zu und neigte sich zu Karl nieder, der ihm Blut und Schweiß vom Kopfe wischte und den Verband befestigte, der unaufhörlich hinunterrutschte. Als Fräulein Sophiechen, in die Arbeit eilend, an ihm vorüber­Euschte, sah Beinsteller wie ein blutiger Verbrecher aus. Es war ihm peinlich, daß sie ihn in dieser Verfassung sah, und er neigte den Kopf noch tiefer als Fräulein Sophie. Seine Augen waren voller Tränen, denn das herrliche Schloß, das er so schnell aufgebaut hatte, war in fünf Minuten ein­gestürzt.

Den Rest des Nachmittags verbrachte Beins ſteller auf seinem Lager. Er erholte sich von den Aufregungen des Vormittags und fluchte melan cholisch vor sich hin. Schließlich sagte er wehmütig: so ein Rindvich war." Man möchte heulen, wenn man bedenkt, daß man

,, Herr Beinsteller", sagte Karl mit einer Stimme, in der leise Hoffnung bebte:

,, Na ja, Karli, jett fönnten wir uns wieder nach einem Geschäft umsehen."

die Chalupa mühte sich vergeblich, die Loisis zu­rückzuhalten. Sie wurde so heftig zurückgestoßen, die Chalupa mühte sich vergeblich, die Loisis zu daß sie zu Boden stürzte und ihr trantes Bein Und jetzt ist's aus mit dir", freischte Loisis verlegte. Jetzt stellte sich Frau Maschin der Loisis und schleuderte die Flasche mit Spiritus auf ihn entgegen; was vermochte aber der zarte Körper Noch betäubt von dem ersten Schlag, stürzte Bein gegen das Temperament der Loisis. Schon war sie steller ohnmächtig zu Boden. Blut und Spiritus bei der Tür angelangt, in der die totenbleiche Herr Beinsteller!" jauchzte der Junge. Sie flossen über seine Wange. Unter andern Umstän- Sophie stand. Da erfaßte der Cherub Karl so ge- wollen mich nicht mehr in die Schule schicken?" den, wäre Loisis, die in ständiger Angst vor der schickt den Rock der Loisis, daß sie gezwungen war, Hat dich jemand in die Schule geschict? Polizei lebte, zu Tode erschrocken. Jezt aber war tehrtzumachen. Diesen Augenblick benüßte die Was soll so ein gescheiter Bub in der Schule sie vom Zerstörungstrieb derart besessen, daß sie Chalupa, um Loisis rechten Arm zu umflammern. machen?" Möchtest dort nur deine Intelligenz vers Beinsteller gar nicht beachtete und daranging, seine Unglücklicherweise fiel Frau Dufef über Karl her lieren." Lüg' doch wenigstens nicht, Ferdt, das Wohnung zu demolieren. Sie begleitete ihre sie stand immer auf seiten der verratenen Fräulein von der Hühnersteige hat es mir vor Tätigkeit mit fürchterlichen Flüchen und Dro- Frauen, erwischte sein Ohr und zerrte ihn mit einer Weile selbst gesagt." hungen aller Kraft.

" Was du nicht sagst! Ich und Hochzeit! Mit wem, wenn ich bitten darf, Loisis?" Steine faulen Ausreden, Ferdi. Du hast wohl Lust auf anständiges Fleisch! Jetzt schämst du dich! Das wundert mich nicht!" " Ich werde also Hochzeit haben! Da schau her!" sagte. Ferd! mit Humor.

( Fortfchung folgt.)