Nr. 158
Mittwoch, 10. Juli 1935
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Kommunistische Moral, beleuchtet an dem Fall Eggerstädt
In der Prager kommunistischen„Roten Fahne" konnte man kürzlich folgenden Greuel» bericht aus einem deutschen Konzentrationslager lesen: ein Toter mahnt zur Einigkeit Ein erschütternd« Appell deS ermordete« sozial, demokratische» Polizeipräsidenten Eggerstädt. Der Ehemalige Polizeipräsident von Mona wurde, wie bereits bekannt, von SS -Leuten im Konzentrationslager erschossen. Ein jetzt Freigelassener veröffentlicht folgende eidlich in Paris zu Protokoll gegebene Aussage: „Eggerstädt wurde von Nationalsozialisten im Konzentrationslager der Vorwurf gemacht, als Polizeipräsident nicht genügend entschlossen gegen die Arbeiter durchgegriffen zu haben. Seine Behandlung war die viehischeste, die je einem Gefangenen im Konzentrationslager Marienburg zuteil wurde. Für ihn wurde vor dem Hauptgebäude eine besondere Hundehütte gebaut, an der er Tag und Nacht mit einer Kette um den Hals befestigt war. Ging jemand vorüber, dann mutzte Eggerstädt gleich einem Hund anschlagen und wütend an der Kette zerren. Nie ging ein SS-Mann vorbei, ohne ihm einen Futztritt zu geben oder ihm eins mit der Peitsche zu versetzen. Eggerstädt wurde im vollsten Sinne deS Wortes systematisch zum Tier herabgewürdigt. Als sein Gesundheitszustand die Fortsetzung dieser unmenschlichen Behandlungsweise nicht mehr ermöglichte, brachte man ihn in den Saal. Dies bedeutete aber keinerlei Verbesserung für ihn. Die Hundekette von seinem Hals verschwand nicht. Sie wurde jetzt nur an seinem Bettrand befestigt und es war ihm streng verboten, sich inS Bett zu legen. Krank lag er viele Wochen lang auf dem eisig kalten Betonfutzboden. Die Mitgefangenen, Antifascisten, erbarmten sich seiner. Sie stellten nachts Posten auf, lösten seine Ketten, legten ihn inS Bett und wachten über ihn. Vielmals sagte er zu uns:„Genossen, erleichtert mir das Sterben. Verzeiht mir mein« Irrungen in der Vergangenheit. Ich wollte, ich könnte mit meinem Tode gutmachen, was ich in der Vergangenheit verschuldet habe." Seine Erschiessung konnten wir nicht verhindern..." Eggerstädt hat seine bitter errungenen Erkenntnisse mit dem Tode bezahlen müssen. Sein« letzten Worte sind eine aufwühlende Verpflichtung an uni alle, die wir Frieden und Freiheit und Ende des schrecklichen Terrors wollen, unsere Kräfte zur Hilfe für diejenigen zu vereinen, die all Opfer des Kampfes wehrlos den braunen Peinigern ausgeliefert sind. Jeden menschlich Fühlenden mutz bei der Lektüre dieses Dokumentes ein Grauen überkommen, daS so stark ist, datz es noch die Frage erstickt, ob das Eingeständnis von.Irrungen", die Eggerstädt in der Vergangerchett begangen haben will, nicht vielleicht eine Draufgabe des kommu- nistischen Chronisten darstellt und wo denn eigentlich die Behauptung deS Titels, Eggerstädt sei als ein Gchwurzeuge der Einheitsfront gestochen, wie sie die Kommunisten auffassen, ihre Rechtfertigung in dem Inhalt des Berichtes findet. Aber sei'S darum! Der Fall Eggerstädt hat näinlich die kommunistische Presse schon einmal beschäftigt und manche unserer Leser werden sich vielleicht noch daran erinnern, wie wir die Ehre dieses Opfers der braunen Banditen gegen einen Trotz kommunistischer Kaffeehausliteraten und Hinterlandskrieger zu verteidigen gezwungen waren. Daran wollen wir heute erinnern. Als im Hechst 1933 die kommunistischen »Neuen Deutschen Blätter" in Prag zu erscheinen begannen, wurde dort ein Gedicht des richtig linierten Poeten Johannes R. B e ch e r veröffentlicht, daS unter dem Vorwand der Ehrung von vier In Hamburg Hingerichteten kommunistischen Arbeitern in Wirklichkeit deren Andenken in gröblichster Weise schändete: denn dieses Gedicht war nicht nur von einer Unzulänglichkeit ohnegleichen in künstlerischer Beziehung, sondern auch von einer nicht alltäglichen Niedrigkeit der Gesinnung, die vom sicheren Port deS Schwiegervaterlandes Mähren aus sozusagen gereimten Unflar auf daS Grab eines ManneS warf, von dem dir .Rote Fahne" jetzt berichtet: Seine Behandlung war die viehischeste, die je einem Gefangenen im Konzentrationslager Marienburg zuteil wurde. Ueber diesen Mann wagte eS ein Johannes R. Becher — unter dem Beifall der offiziellen kommunistischen Presse— folgendes zu schreiben: Herr Eggerstädt, Mitgli^> der SPD , Lieh aufmarschieren die SA , Doch die Proleten standen dicht und zäh. Auch diese Bier. Und rot blieb Mona>
Herr Hitler fand sie im Gefängnis vor. Herr Eggerstädt hat sie gut aufbewahrt... Als wir daraufhin— es war am 28. Dezember 1933— dem Herrn Becher auf die Finger klopften und jenseits der Erörterung darüber, ob die kommunistischen Anwürfe gegen Eggerstädt eine sachliche Berechtigung haben(sie haben es nicht), der Meinung Ausdruck gaben, dass es im Interesse der deutschen Emigration gelegen sei, sich von dem antifascistisch verbrämten Schmutz und Schund— kein Talent und kein Charakter —, der sich jetzt über unser Land ergiesst, abzu- grenzen, rückte zunächst der»Gegenangriff" zu einem Gegenangriff in Sachen Johannes R. Becher aus.. Der„Gegenangriff", jenes kommunistische Organ, in dem sich das bolschewistische Libertinertum am ungezügelsten auslebt und daS seine klägliche Existenz jener Demokratie verdankt, die es zum Dank dafür zu bespucken nicht müde wird, der in Ton und Haltung so sympathische „Gegenangriff" also belehrte uns, datz man mit Eggerstädt kein Mitleid haben dürfe, dafür aber wohl mit den dürftigen geistigen Produkten von Literaten, die den AuÄruch der Barbarei in Brünn miterlebt und den Anschluss nach Sowjet- Ruhland nicht versäumt haben(und meinte wutschäumend, womit sich auch das mangelhafte Deutsch erklärt):' Demnächst werden wir es wahrscheinlich noch ^erleben, datz er(der sozialdemokratische Autor) die Gebrüder Rotter, Herrn Bell, di« Herren Noske, Zörgiebel und Heilmann— bloß weil sie von de« braunen Banden ermordet worden sind oder nicht ihrer Verdienste um die Wegbereitung des braunen FasciSmuS entsprechend behandelt
Das Unwetter, welches am 28. Juni über das Erzgebirge hinwegging, hat in einigen Ortschaften schreckliche Verwüstungen angerichtet und die Bewohner der vom Sturm betroffenen Häuser vielfach um den Ertrag ihrer Lebensarbeit gebracht. Besonders hart wurden die Gemeinden Weipert , Pleil-Sorgenthal und Chri- stovhammer von dem Unwetter heimgesucht und ohne rasche und ausgiebige Hilfe müssten die um ihr Hab und Gut gebrachten Menschen der Verzweiflung anheimfallen. Deshalb muss die von unserer Partei zugunsten der vom Unwetter' betroffenen Bewohner des Erzgebirges eingeleitete Aktion um so höher gewertet werden als man weiss, dass gerade die Leute, die während des Wahlkampfes den armen Teufeln deZ Erzgebirges das Blaue vom Himmel herunter versprochen haben, nach der Wetterkatastrophe hilflos dastanden und an nichts anderes als Almosen dachten. Die sozialdemokratischen Funktionäre des Erzgebirges setzten sich sofort mit den Parlamentariern des Kreises, den Genossen DeWitt« und Katz in Verbindung, um mit ihnen unmittelbar nach dem Unwetter die einzelnen vom Sturm betroffenen Orte und di« Stellen der Verwüstung aufzusuchen, photographische Aufnahmen und die notwendigen sonstigen Erhebungen über den Umfang und die Art deS Schadens zu machen. Mit diesem Material wurden die beiden genannten Genossen bereits am 2. Juli sowohl beim Mini-
Rußland warnt Japan vor einem Vordringen in die Ostmongolei New Nork. Den Meldungen hiesiger Blätter zufolge warnten die Sowjetämter am Montag das Oberkommando der japanischen Armee, dass jeder japanische Versuch der militärischen oder wirtschaftlichen Kontrolle über die Ost-Mongolei auf den scharfen Widerstand der Sowjets stossen werde. Die Sowjetämter zeigten an, dass sie die Entwicklung der Ereignisse von dem Augenblick an, als die japanischen Verhandlungen mü der Regierung in Urga begännen, aufmerksam verfolgen und weiter, dass die Sowjetbehörden keine augenblickliche Aktion beabsichtigen, solange noch nicht bekannt sei, welchen Erfolg di« Bestrebungen der Mongolen haben werden, den japanischen Militärkräften die Gewinnung einer Basis in der Mongolei zu verwehren. Obwohl die ÜSSR sich niemals bestrebt hat, ein Protektorat über die Ost-Mongolei zu erwerben, bestanden nach der Erklärung sowjetamtlicher Kreise zwischen Moskau und Ulan-Bator « lange Jahre hindurch sehr enge Beziehungen,
worden find— den werktätigen Massen als Märtyrer vorzustellen.., Aber nicht genug an diesen Worten, aus denen die nackte Bestialität spricht, ivürdig dem Zynismus eines Goebbels und Streicher» doppelt verächtlich, weil vom Prager Kaffeehaußtisch gesprochen und nicht aus der deutschen Illegalität an unser Ohr gedrungen, das selten solche Roheit vernahm! Auch der von uns damals gezüchtigte Herr Becher grw sich mit der Lektion nicht zufrieden. In der Moskauer „Deutschen Zentral» Zeitung" hielt er dann mit uns— wie er glaubt — gereimte Abrechnung. Eggerstädt im Konzentrationslager gefoltert und auf der Flucht erschossen: das sollte ein Grund sein für«inen Kommunisten, sein Andenken nicht zu schmähen? Bloss weil er von den braunen Banden ermordet worden ist? Lächerlich! Becher hatte bald jxine Fassung wiedergefunden: Datz späterhin Herrn Eggerstädt Ermordete die SA, DaS ändert nicht.s daran, er heisst: „Bluthund von Altona ." Unsere Belehrungen haben nichts gefruchtet, Herr Becher hat nicht einmal beschämt geschwiegen, sondern sich zu der Dreckigkeit der Gesinnung, die nur noch von der Unfähigkeit zur dichterischen Gestaltung einer Tatbestandes überboten wird—„SA" reimt sich niemals auf„Altona " — ausdrücklich und mit einem gewissen Geusenstolz bekannt. Nun, da ihm aus den eigenen Reihen die Worte entgegenschallen» der Tod Eg- gerstädts sei eine Mahnung: unsere Kräfte zur Hilf« für diejenigen zu vereinigen, di« als Opfer deS Kampf«? wehrlos den braunen Peinigern auSgeliefert sind. wird er wohl nicht mehr hysterisch schreien:„DaS ändert nichts daran!" Er möge sich, wenn er diese Zeilen liest, geohrfeigt fühlen. —g—
sterpräsidenten als auch dem Innenminister vorstellig, um in eindringlicher Weise auf daS grosse Ausmass der durch den Sturm angerichteten Schäden aufmerksam zu machen und schnelle Hilfe für die Menschen, die vielfach daS Dach über dem Kopf verloren haben, zu verlangen. An beiden Stellen brachte man den Darlegungen und Wünschen unserer Genossen das grösste Verständnis entgegen und nachdem noch Genosse Dr. Czech im Ministerrate die Forderung um rasche und ausgiebige HUfe für das Erzgebirge wiederholte, bewilligte der Ministerrat als erste Hilfe für die vom Unwetter betroffenen Orte 180.000 KC, die nunmehr von einem durch den Bezirk eingesetzten Ausschuss in zweckmäßiger Wesse Verwendung finden werden.
Neudek beschämt die Stadt Belchenberg Der Bürgermeister der Stadt Neudek , Karl Winter st ein, hat mit einem im„Prager Tagblatt" veröffentlichten Offenen Brief Hein rich Mann ersucht, bei der Stadt Neudek ein EinbürgerungSgesuch einzubringrn, da eS sich die Mehrheit dieser Stadt zur hohen Ehr« rechne« würde, Heinrich Man« zu ihrem Gemein» debürger zu zählen.
Stojadlnovit: Jevtit 2:1 Belgrad. In der Dienstag-Sitzung der Skuptschina wurde die Wahl der'Parlamentskommissionen vorgenouunen. Es wurden im Ganzen zwei Kandidatenlisten aufgestellt, eine Liste des regierungstreuen„Klubs der Parlamentsmehrheit" und eine Liste der dem früheren Ministerpräsidenten Ievtik treugebliebenen Abgeordneten. Bei diesen Wahlen» der ersten geheimen Abstimmung, erhielt die Regierungsliste eine starke Zweidrittelmehrheit. Die Abgeordneten' der vereinigten Opposition Makek- Davidovik nahmen an der Abstimmung infolge der beschlossenen Abstinenz nicht teil.
Die Befestigung Helgolands . Wie berichtet lvird, wird Helgoland zu einem deutschen Gibraltar ausgebaut. Die Insel ist heute befestigter als vor 20 Jahren. In unterirdischen Gängen arbeiten ganze Kolonnen von Reichswehrsappeuren ununterbrochen. ES wird behauptet, dass bet der Kontrolle seinerzeit 60 Prozent der unterirdischen Befestigungen den Augen der Kommissionsmitglieder entzogen worden seien. Das Hochland von Helgoland ist eine hervorragende Flugplatzfläche für Bombenflugzeuge. Die Stimmung der Bevölkerung ist jedoch gedrückt, zumal die Zollfreiheitsprivilegien aufgehoben werden und die Insel wirtschaftlich ruiniert wird.
Anton H u eb e r, der Mann, dessen Namen unauslöschlich mit der Geschichte der Arbeiterbewegung verbunden ist, ist tot. Aus Wien , der Stadt, die die stolzesten Erfolge und die barbarischeste Schändung seines Werkes gesehen hat» kommt die Nachricht, dass ihn. gestern— wenige Wochen vor seinem 74. Geburtstag— ein Schlaganfall hingerafft hat. Unter den Jüngeren in unserer Bewegung gibt eS kaum viele, die noch recht ermessen können» was der Mann, dessen Augen sich gestern geschlossen haben, für die Arbeiterschaft der Länder der ehemaligen Monarchie, was er speziell für die Arbeiterschaft Böhmens und schliesslich nach dem Umsturz für die Arbeiterschaft seiner engeren Heimat Oesterreich bedeutet hat. Wenn an der Wiege der politischen Arbeiterbewegung Oesterreichs Viktor Adler stand— an der Wiege der g e- werkschaftlichen Arbeiterbewegung stand dessen enger Freund und Mitarbeiter A n t o n H u e b e r. Im Jahre 1890, als die erste gegen Staatsgewalt und Unternehmertum erzwungene Mai- feier bie Arbeitermassen geweckt und mit Selbstgefühl erfüllt hatte» stürzte sich der junge Drechslergehilfe mit feuriger Begeisterung in die Bewegung. Aus dem typischen harten und erbarmungslosen Proletarierleben heraus hat er den Weg zur Partei gefunden. Sein Vater starb, als Anton zwei Jahre alt war; als Fadcnknüpferin hat die Mutter ihn und seine drei Geschwister in bitterster Armut aufgezogen. Mit dreizehn Jahren kam er in die Lehre, mutzte dort ohne Rücksicht darauf, dass dem schmalen, schwächlichen Buben die„Proletenkrankheit", die'Tuberkulose, im Genick saß, von 5 Uhr früh bis 11 Uhr nachts arbeiten. Dann kam die harte Zeit als Fabrikarbeiter, aber gleichzeitig die erste Verbindung mit Klassengenossen, die erste Begegnung mit Viktor Adler — und Anton HueberS Schicksal stand fest— das Schicksal einer proletarischen Kämpfers bester Art. Kurze Zeit nach seinem aktiven Eintritt in di« Bewegung schon gründete er den Fachverein der Drechslergehilfen, 1892 schon war er G e h i l f e n o b m a n n des Fachvereines, zwei Jahre später wurde er zum Sekretär der Gewerkschaftskommission gewählt. Und von diesem Augenblick an war er der unbestrittene Führer der gesamten Gewerkschaftsbewegung in Oesterreich . Als er.sein Amt antrat, war die Gewerkschaftsbewegung in unzählige lokale Fachvereine zersplittert. Seine organisatorische Energie erst hat allmählich ihre Zusammenfassung in grossen I n- dustrieverbänden durchgesetzt. Als er sein Amt antrat, arbeiteten die Arbeiter auf dem Gebiet der damaligen Monarchie noch elfbis zwölf Stünden täglich; unter seiner Führung haben die Arbeiter Schritt für Schritt zähe die Verkürzung derArbeitSzeit erzwungen» bis schliesslich 1918 der allgemeine Achtstundentag Gesetz wurde. ES gibt buchstäblich keinen gewerkschaftlichen Erfolg der österreichischen Arbeiter während der vergangenen viereinhalb Jahrzehnte» der nicht an den Namen HueberS geknüpft wäre. Arbeitslosenversicherung, Lohnkämpfe, gewerkschaftliche B i l« dungSarbeit, was immex errungen lourde, wurde unter der gewerkschaftlichen Führung dieses ManneS errungen. Und als in den letzten Jahren vor dem Krieg der nationalrevolutionäre Geist schon an den Grundmauern der morschen Monarchie rüttelte und es fast schon schien, als sollte dieser Geist in der Gewerkschaftsbewegung die ts ch e ch i s ch e Arbeiterschaft von der deutschen trennen, da war«S wieder Hueber, der die Gewerkschaften aus der drohenden Krise herausführte und vor der nationalen Spaltung bewahrt», wodurch er sich auch ein grosses Verdienst um die Arbeiterschaft auf dem Gebiete unserer Republik erwarb. Bis zum Jahre 1931, volle 41 Jahre hindurch, hatte Anton Hueber die Führung der österreichischen Gewerkschaften inne. Im September 1931 dann, an seinem siebzigsten Geburtstag, der eben in di« Zeit"des Gewerkschaftskongresses fiel, hat er, müde vom Alter und einem arbeitsreichen Leben, sein Amt niedergelegt. Den Ansturm deS FasciSmuS, den Rechtsbruch der Kano- ncnfascisten, die blutige Niederknüppelung der österreichischen Arbeiterbewegung, die barbarische, hassvolle Zertrümmerung deS herrlichen Werkes, an dessen Aufbau er unermüdlich mitgewirkt hatte, erlebt« er schon fern der aktiven Politik. Anton Hueber , der Vater der österreichischen Gewerkschaften, ist tot, aber das Werk, daS er geschaffen hat, lebt Iveiter. Und wenn auch der Kampf der österreichischen Gewerkschaften heute i n d e t Illegalität in anderen Formen geführt wird, als zur Zeit, da Hueber die ersten Anfänge des Gewerkschaftskampfes organisierte, der Geist dieses neuen Kampfes ist der Geist jener österreichischen Arbeiter, die ihre gewerkschaftliche Schulung unter Führung HueberS erhalten haben. Und wie immer daS österreichische Proletariat schliesslich nach seinem Sieg über den FasciSmuS sein Leben organisieren wird, eS wird niemals den Namen des ManneS vergessen, der am Beginn dieses Kampfe» mit dabei war, den Namen Anton Hueber »...«
Regierungshilfe für die Opfer der Sturmkatastrophe im Erzgebirge Srffolg einer sozialdemokratischen Intervention