Seite 6 „Sozialdemokrat" Mittwoch, 10. JnN 1935. Nr. 15S Was kostet Greta Garbo ? „Greta Garbo kostet in lila Farbe ganzseitig 10.000 Dollar in der„Saturday Evening". Auf- lage zweieinhalb Millionen Stück. Zeitungen mit weniger Auflage naturgemäß billiger, ab 4000 bis 7000 Dollar. So lautet die Antwort auf meine Frage, was Greta Garbo kostet, gegeben von einem sachlichen Beamten in der Office der Firma„F a m o u s namcs"(d. h. Berühmte Namen) zu New Dor! mit Zweigniederlassungen in Washington und Chicago . Aüch ein Einfall Amerikas , diese Firma zu gründen, und bestimmt kein schlechter. Man wendet sich an berühmte Persönlichkeiten aus dem Film-, Sport- und Modeleben, ihren Namen und ihre Photo der Firma zu überlassen. Die Entschädigung, die ein solcher Star dafür erhält, ist verhältnismäßig gering, zirka 600 Dollar. Dafür erscheint aber das Bild des Stars in Tausenden von Zeitungen, Magazinen, auf Tausenden von Plakaten. Millonen Menschen in USA . lesen tagtäglich, daß Greta Garbo das und das Augenfeuer nimmt, daß Silvia Sidney ihr Haar nur mit dem »^"-Schampoon wäscht. Der amerikanische Geschäftsmann kennt ganz genau die Mentalität seines Volkes und weiß, daß es ungeheure naiv und gutgläubig ist. Der Amerikaner aus dem Volk hat für seinen Star eine grenzenlose Verehrung, es bildet sich ein wahrer Kult darin aus.'Greta Garbo nur einmal im Pyjama sehen, auch nur aus dem Bilde, genügt, und Tausende von Frauen werden dieselbe Art von Pyjamas tragen. Der Hut der„Königin Christine", den die Garbo in dem gleichnamigen Film trug, eroberte von Amerika aus die Welt. Bringt heute ein Fabrikant eine neue Seife, eine Schokolade, ein Abführmittel heraus, wendet er sich an die Firma der„Berühmten Namen" und erhält gegen eine entsprechende Zahlung, die wie bei der Garbo bis in die Tausende von Dollar geht, je nach der Popularität des Stars, Photo und—„Gutachten" des Stars.„Mae West trägt nur Wäsche von....",„Marlene Dietrichs Schlankheit nur durch„T"-Abführmittel, täglich gebraucht". Und der Amerikaner glaubt an diesen Bluff, glaubt seinen Film- und Fußball- oder Boxlieblingen und kauft... Für die jeweils in Mode stehenden Stare bedeutet dieses Werben natürlich eine glänzende Reklame, weshalb auch die Entschädigungen klein sind, wird doch die Popularität gehoben, flammt z. B. nachts in Riesenlettern, über ganz New Dork sichtbar, am Broadway auf:„Max Baer verdankt seine Kraft nur den stärkenden„Muskel-Pillen" oder in zweieinhalb Millionen Zeitungsexemplaren der„Saturday-Evening" bekennt sich seitengroß, in lila Farbe Greta Garbo zu ihrem Lieblingsparfüm. Busineß is busineß(Geschäft ist Geschäft) auch die Popularität. Olaf Barrou-Prag . MtltW MitUWstMen der ArbeiterfLrsorge finde« jede« Sams- 1 a g do« 5—7 Uhr im Verein deutscher Arbeiter, Smekkagaffe Nr. 27, statt. Hohenelbe Als der Berghauptmann Christof von Gendorf im Jahre 1533 die Berggercchtsame der »Herrschaft Elbgebirge" erwarb, ließ er sich auch das Recht zusprechen, auf seinen Gründen nach freiem Ermessen»Bergflecken oder Städte" zu bauen. Noch im gleichen Jahre erhält er die königliche Bestätigung einer neuen Stadt, die er auf der Wüstung des verschwundenen Gießdorf aufbauen läßt und die er Hohenelbe nennt. Das ist das Gründungsjahr; im Juli 1933 hat Hohenelbe sein 400jähriges Jubiläum gefeiert. Die kleine Stadt wird Mittelpunkt neu erwachenden Lebens in diesem vom Gebirgswalde schon wieder halb eroberten Winkel. Dreizehn Jahre später ist das Schloß fertig, das sich Gen dorf als Herr der Stadt erbauen läßt, ein Wasserschloß mit wehrhaften Türmen. Die Stadt ist klein; 1550 zählt sie nur 220 Einwohner und noch um 1600, vier Jahrzehnte nach dem Tode des Gründers, sind es erst 450. Handwerker und Händler, denen ein Chronist nachrühmt, daß sie „sehr künstreich in allerhand Hanthierungen seyn", führen ein beschaulich-wohlhabendes Leben. Allmählich entwickelt sich Hohenelbe von der Bergstadt zur Leinenweber- und Tuchmacherstadt. Handelsbeziehungen erstrecken sich bis nach Nürn berg und Venedig . Bis 1783 ist Hohenelbe eine Herrenstadt geblieben. Auf den Kärntner Gendorf folgt Wallen stein , der wie vielen anderen Besitz auch die Herrschaft Hohenelbe erworben hatte. Bei der Verteilung der Güter nach Wallensteins Ermordung kommt Hohenelbe an das Geschlecht von Morzin. Es residiert hier mehrere Generationen hindurch und führt zeitweise ein pietistisch-merkantilistisches Regime. Gute Zeiten wechseln mit schlechten, und während früher ein Hang zu fröhlichem Leben Anlaß bot,»gegen Fressen, Saufen und Huren" drakonische Strafen änzudrqhen und ein Chronist des 16. Jahrhunderts»Unartiges von den Frauen und Mädchen der Stadt" berichtet und es mit gegen lluL der Sarki Lteratue 4:10.6, 3. Atus A 2; 50 Meter Freistil(Frauen) Heisz(Atus A) 36.4 Sek.; 6X50 Meter Freistil 1. Atus A 3:17.2, 2. Prag 3:20.7 Mm. Im Was serball gewann Atus A gegen Prag 1:0 und 3:2. Im Tischtennis gewann Atus Brünn DTJ Brünn mit 8:1. Di« belgische Ball-Pelote-Meisterschaft der Arbeitorsportlor wurde in Brüssel in vier Tagen unter Teilnahme von zehn Mannschaften auSgetra- gen. Im Endspiel gewann Longtain gegen Vas- nelle mit 10:4 durch die größere Ausdauer. Der Schlafwagenkontrollor. Ein Berliner Film di« Flucht in die Vorkriegszeit angetreien hat uns die Geschichte eines Schlafwagen-Schaff» Handel und Wandel des Städtchens mit seinen siebentausend Einwohnern ist verknüpft mit dem Betrieb seiner Fabriken, den Flachs« und Baumwollspinnereien, den Garnbleichen und Leinenwebereien. Hohenelbe gehört zu den Standorten der böhmischen Leinenindustrie, die anschließend an die Textilindustrie der sächsischen Oberlausitz längs der Sudeten zwischen dem«schluckenau-Rumbur- ger Winkel und dem Braunauer Ländchen am Heuscheuergebirge seßhaft ist. Um Trautenau hat sich vor allem die Flachsspinnerei gruppiert! während dort die größten Betriebe 27.000 und 40.000 Spindeln zählten, liefen in guten Zeiten in den beiden großen Hohenelber Spinnereien nur je 11.000 Spindeln. Seit Ausbruch des Weltkrieges litt die böhmische Flachsspinnerei dauernd unter dem Rohstoffmangel, den der Ausfall der russischen Flachsproduktion mit sich brachte. Bemühungen, der und ners erzählt, der sich erfolgreich mit den damals noch so unvollkommenen Automobilen beschäftigt, was zu einem mehrfachen happy end führt. Der Regisseurs Eichberg, dessen Erfolge ungefähr aus der Zeit ftam*] men, in der dieser Film spielt, versucht, aus den Kleider- und Wagenmoden von damals komische Wirkungen zu ziehen. Die Darsteller gruppieren sich um den hinreichend bekannten Georg Alexander , erhandeln. Hochbetagte Laubenhäuser, deren altersschwarzes Holz in der Sonne silbern schimmert, stellen ihre Holz- oder schicferverkleideten Giebel, der Straße zugekchrt, auf hölzerne Säulen. Giebelschmuck und Säulenprofile sind bei jedem Hause anders; es ist Vielfältigkeit in der Einfachheit. Reichere Häuser variieren dieses alte Baumotiv in Stein. Die Hände kleinstädtischer Handwerker haben Giebel und Fassaden mit Renaissance- und Barockformen recht liebevoll geschmückt; die Kunst spricht ländlich-böhmischen Dialekt, und das ist anheimelnder als die irregeleitete Großspurigkeit, mit der man da und dort mitten in der Straßenreihe solche alte Laubenhäuser„städtisch" aufgestockt und ohne Mut zu neuer, eigener, zeitgemäßer Form verpatzt hat. Wie behaglich ist solch ein altes Rathaus: steinerne Lauben unten, darüber ein breites, gut aufgeteiltes Geschoß, ein geschwungener Giebel, ein untersetzter Vierkantturm mit welscher Haube, Laterne, Knauf und schmiedeeiserner Zier. Welcher Verfall von dieser formsicheren Naivität bis zu der„gotischen" Kirche, die sich störend in das alte Straßenbild drängt— Gotik von 18881 „Sehtette Dich selbst", das zweite Repertoirestück des Ensembles der Wiener Kamm erspiele, gelangt heute abends 8 Uhr in der Kleinen Bühne zur Erstaufführung. Wie auch in der ersten Revue, sind die Hauptdarsteller in„Bediene Dich selbst" Fritz Gründaum und KarlFarkas auch die Autoren. Für die Musik zeichnen Walter Hahn, der Dirigent, und Fritz Kramer. Preise: KL 10.—, bis Kc 45.—. Vorverkauf: N. D. Theater, Deutsches Haus, Tel. 24687. M. Truhläk. S. I. Prag . Mittwoch, den 10.Juli, gemeinsamer Gruppenabend aller drei Gruppen im Parteiheim: Bunter Unterhaltungsabend. '„Weinseligkeit" entschuldigt, so bringt der Dreißigjährige Krieg und die Zeit danach mehr Weinen als Wein; die einst so fröhlichen Hohenelber wenden sich einem trübsinnigen Mystizismus zu, der sogar sich an blutigen Geißlern erbaut. Die eingewurzelte Schaulust und Freude an dilettantischer Theaterspielerei findet nun an Passionsspielen und religiösen Schaustellungen ihr Genügen.„Beurlaub-Lied eines armen Sünders", „Der göttliche Jonas Christus Jesus leidet freuwilligen Schiffbruch aus innigst treuer Lieb uns zu erlösen",„Der durch den bittersten Weg des Schmerzlichsten Leydens Sein'Geliebtes Schaafs Mühsamst suchende Gute Hirt Christus Jesus"— so sind die Schauspiele betitelt, an denen sich die frommen Hohenelber damals erbaut haben. Die Zwangskatholisierung nach dem Dreißigjährigen. Kriege hatte auch die Auswanderung vieler Einwohner der Stadt zur Folge; sie flüchten ins Lutherische. Ein Augustinerkloster wird in Hohenelbe gegründet. Die Morzins bauen sich in Prag in der heutigen Nerudagasse ein Palais und leben fortan mehr dort als in Hohenelbe, das sie ihren Beamten überlassen. Es dauert nicht mehr lange; im Jahre 1783 wird Hohenelbe eine freie Stadt. Acht Jahre später erlischt die Hohenelbische Linie der Morzins. Ihrem letzten Sproß Xaver Josef hat Josef Haydn als-Kapellmeister für 300 Gulden Jahresgehalt im Hohenelber Schloß aufgespielt; man bewahrt noch eine Viola auf, die Haydn gespielt haben soll. I * Schlendert man zwei sonnige Sonntagvormittagstunden im Städtchen umher, so hat man alles gesehen: das Schloß der Grafen Czernin- Morzin hinterm hohen Parkzaun, das Kloster, von dessen Gangwänden alte gedunkelte Augustiner - portraits blicken, die Deckengemälde in der barocken Klosterkirche, aus der eben die Schar der sonntäglichen Beter ins Freie tritt, Deutsche aus dem Städtchen und tschechische Landbewohner, die dann, mit dem Gebetbuch in der Hand, den billigen Kram in ein paar Marktbuden betrachten, das Leder der Stiefel befühlen und bunte Kopftücher Der Liebesfachmann Der Amerikaner Eddie Cantor gehört zu jenen Komikern, deren Wirkung durch Wiederholung abgeschwächt wird, weil ihm die schöpferische Phantasie fehlt, die Chaplin hatte, und die sonderbare, nie ganz zu enträtselnde Menschlichkeit, die Auster Kraton immer wieder sehenswert machte. In dem ersten Cantor-Film, den wir zu sehen bekamen, im„Aan- däl in Rom ", überraschte er uns als übermütiger Parodist und Grotesken-Hexer,— aber nun, da wir ihn innerhalb weniger Wochen schon zum dritten Male sehen, überrascht er uns gar nicht mehr. Di» Parodie hat sich verflüchtigt, die Groteske wirkt stereotyp, die Handlung des Films ist nur noch eine Sammlung von Lacheffekten, deren Zusammenhang mehr als willkürlich ist, und daß sich Eddie Cantor zur Aufpulverung seiner Komik mit immer der glei chen Schar von Revue-Girls umgibt(deren Humor äußerst fragwürdig ist), das macht die Selbstwiede r« holung nur noch deutlicher. Für solche, die Eddi» Cantor noch nicht kennen, hat freilich auch dieser Film, der in einer phantastischen Bäckerei und io einer komischen Gymnastikschule erotische Abenteuer, wider Willen vorführt, noch seine Reiz«. Denn et hat, wie alle Cantor-Filme, Technik und Schwung, —eiS— i (165.5 Kilometer). Sieger Zandoni. Die Etappe Seraing—Berschot(172 Kilometer) sich Jameaux. Die 148 Kilometer länge Etappe Berschot—Gemblaux gewann Siquet. fünfte Etappe Gemblaux—Namur(166.5 Meter) siel an I. Petit. Die sechste Etappe Möir cron—-Trozeguies(161 Kilometer) gewann Buhay und die letzte Etappe von Trozeguies nach Lüttich (165 Kilometer) gewann wieder Collin. In der Gesamtklassifikation siegte Siquet in 38:25 Std. vor Petit in 38:32 und Collin in 38:41 Stunden. Das Arbeiter-Turn- uad Sportfest in Preßburg Wir haben bereits gestern darüber berichtet und bringen nun kurz die wichtigsten sportlichen Ergebnisse. In den internationalen Konkurrenzen, wie sie in der Leichtathletik und in den waffersport- lichen Bewerben zustande kamen, zeigte sich das hohe Niveau des sozialistischen Sports und stärkte zugleich die Bestrebungen der slowakischen Arbeitersportler auf dem GÄiete der körperlichen Ertüchtigung. Die Teilnahme in den einzelnen Konkurrenzen war sehr zahlreich; außer den DTJ-Sport- lern aus Prag , Prerau, Brünn und Lundenburg nahmen auch Atus-Sportlerteil; aus Ungarn kam nur Genosse Nemeth, da die ungarischen Behörden einer Delegation die Abreise auf gemeinsamem Paß im letzten Augenblicke vereitelt hatten. Herzlich begrüßt wurden die österreichischen Genossen, die schöne Erfolge erzielen konnten. Sie gingen selbstverständlich unter falschen Namen und unter der. Bezeichnung„Atus A" an den Start. Die Ergebnisse: Sportler: 100 Meter: Kugler(Brünn V) 11. 5 Sek.; 200 Meter: Zanaska(Brünn ) 24.8 Sek.; 800 Meter: Style(Brünn V) 2:15.8 Min.; 1500 Meter: Stippanitz(Atus) 4:38.5 Min.; 3000 Meter: Nemeth(Budapest ) 9:27.8 Min.; Hochsprung: Kucman(Brünn V) 1.62 Meter; Weitsprung: Slavik(Preßburg ) 5.64 Meter; Dreisprung: RihoSek(Presov ) 11.22 Meter; Stabhoch: Barok (Bansso) 3.20 Meter; Kugel: Jilek(Brünn V) 11.62 Meter; Diskus: Bayer(Brünn V) 84.60 Meter; Speer : Stetina(Nove Zamky ) 44.78 Meter; Olympische Stafette: 1. Brünn V 4:05, 2. komb. Staffel(Nemeth und drei Atus-Läufer), 3. Atus; Fünfkampf für Vierer-Mannschaften: Preß burg 1213.19 Punkt«. Sportlerinnen: 60 Meter: Pätrmanova (Prerau) 9.1 Sek.; Hochsprung: Patrmanova 1.30 Meter; Weitsprung: Komanek(Atus Lundenburg) 4,49 Meter; Kugel: Popova(Zwolen) 9.48 Meter; Schleuderball: Sturm(Lundenburg ) 29.70 Meter; Dreikampf für Dreier-Mannschaften: 1. Lundenburg 612.93 Punkte; Dreikampf(Einzelbewerb): Sturm 219.64 Puickte. Wassersport: 200 Meter Brust: Petrbok (Prag ) 3:11.4 Min.; 100 Meter Freistil: Heidewald(Atus A) 1:08.8 Min.; 100 Meter Brust (Frauen): Heizs(AtuS A) 1:40.2 Min.: 100 Meter Rücken: Janda(Prag ) 1:27.8 Min.; 3X 100 Meter Lagen: 1. Prag 4:05.8, 2. Atus Al Rund um Belgien der Arbeiter-Radfahrer Im Schoße der großen belgischen Arbeitersport bewegung, aber ohne der Arbeiter-Turn- und Sport zentrale angeschlossen zu sein, weil ihr Charakter nicht vollständig dem AmateurismuS entspricht, existiert ein Verband der Radfahrer, welcher eine sehr be- merkenAverte Tätigkeit entwickelt, indem er zahlreiche Straßen- und Bahnrennen veranstaltet. Seit einigen Jahren haben indes die Bahnrennen an Interesse verloren, aber die Straßenrennen behaupteten sich mit Erfolg. Dieses Jahr wur.de zum achten Male die„Xout de Belgique" ausgetragen. Sie wurde in der Zeit vom 23. bis 30. Juni in sieben Etappen absolviert. 84 Teilnehmer, alle Belgier. nahmen daran teil. 31 Fahrer beendeten diese Tour, die infolge der großen Hitze sehr beschwerlich war. Im allgemeinen kann konstatiert werden, daß diese Veranstaltung ausgezeichnet organisiert und ihr Erfolg populär und beachtenswert war. Die erste Etappe war Namur—St. Mard(154 Kilometer) und wurde von Collin gewoimen. Die zweite Etappe führte von St. Mard nach Seraing ,.- dritte holte vierte Die Gilo- s- nach dem Kriege den inländischen Flachsbau zü> fördern, haben nur geringen Erfolg gehabt. Im» Jahre 1930 erreichten die böhmischen Flachsspin-I nereien nach Angaben der Fabrikantenorganisatjöir nur ein Achtel der Produktion von 1913. Seitdem ist es nicht besser geworden. Von 1928 bis 1933 ist die tschechoslowakische Textilausfuhr, von rund 7,2 Milliarden auf rund 1,6 Milliarden KL, genau um 77,35 Prozent zurück-I gegangen. Davon werden Wollwaren mit 80,73»« Baumwollwaren mit 80,45, Leinen- und Jute-I waren mit 68,29 Prozent betroffen. Nach einem« erst kürzlich, Ende Mai 1935 veröffentlichten Ex« I Pose Theodor Liebiegs, des Vorsitzenden im Allge«« meinen DeutschenTextUvcrband, sind von 116.000« Baumwollwebstühlen in der Tschechoslowakei nur» noch ungefähr 40.000 im Betrieb. Bon 3,625.000» Baumwollspindeln arbeiten nur noch 2,215.000« und auch diese nicht mit voller Belegschaft durch 4851 Stunden. Von 280.000 Flachsspindeln sind« 100.000 vernichtet oder völlig ausgeschaltet und! nur 170.00p arbeiten. Und so ist es überall:„JnH der Cottonstrumpfindustrie sind ungefähr ein Drit-M tel sämtlicher Maschinen stillgelegt. In den Be« I zirken Reichenberg, Gablonz , Friedland und Tui-1 nau haben 62 Textilfabriken ihre Tore wohl für! immer geschloffen. Aehnlich, zum Teil noch schlim« 1 mer, liegen die Verhältnisse in den Bezirken I Warnsdorf(25 geschlossen Fabriken), Rumburg1 (in Zwickau allein sind von 21 Fabriken 18 eingr.M gangen), sowie ist Ostböhmen, wo 37 Fabriken I stilliegen." Der Mensch kann im stillsten Winkel der« Welt wohnen— die Weltgeschichte findet ihn doch,« tritt an seinen Tisch und bringt oder nimmt ihm| sein Brot. Hinter der Traulichkeit dieser alten I Städtchen, die den Touristen so leicht täuscht und I ihn zu romantischen Schwärmereien vom„Glück» im Winkel" verführt, waltet die Wirklichkeit so« nüchtern wir in der lärmerfüllten Großstadt. Das z darf man nicht vergessen, wenn man die alten Lau» I benhäuser betrachtet. Es sind altertümliche, anhei« I melnde Gehäuse, aber der Sorgenwurm, der darin I nagt, ist von heute. E. H. Sprachenpflege.„Le Traduckeur", fran-i zösisch-deutscheS Sprachlehr- und, Unterhaltung-« blatt. Allen, die bereits Vorkenntnisse in der sran-M zösischen Sprache besitzen, ihr Wissen aber aus« unterhaltsame und zugleich bildende Weise vervoll«« kommnen w llen, wird die Zeitschrift von großem« Nutzen sein. Probeheft kostenlos durch den Verlag« des„Traductcur" in La Chaux-de-fondS (Schweiz ).« Eddie Cantor und eine seiner vielen Partnerinnen-in dem Film „Sachverständiger in Liebesfachen". Bezugsbedingungen: Bet Zustellung mS Haus oder bei Bezug durch die Post monatlich KL 16.—, vierteljährig KL 48.—, halbjährig KL 96.—. ganzjährig KL 192.—.— Inserate werden laut Tarif billigst berechnet. Bei öfteren Einschalttingen Preisnachlaß .— Rückstellung von Manuskripten erfolgt nur bei Einsendung der Retourmarken.— Die ZeitunaSftankatur wurde vor der Post- und Tcle« grapbendirektio« mit Erlaß Nr. 1Z.800/V11/19Z0 bewilligt.— Druckerei:.Ortis". Druck«. Verlags» und ZeitungS-A.-G„ Prag .
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15 (10.7.1935) 158
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