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Kaleidoskop Drittes Reich "

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Von X. Zett.

,, Sozialdemokrat"

in

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Am

Dienstag, 30. Juli 1935. Nr. 175

GEDENKET

brauchen wir nicht, zahlen ja teine Lohnsteuer." Von dem geringen Verdienst werden sowieso Krantentasse, Invalidenmarken, Bürgersteuer ab­gezogen. Alle Afu"-Arbeiter sind berechtigt, von der Winterhilfe Unterstüßung zu verlangen bei allen Anlässen In der Mitte des dritten Jahres der Herr-| Arbeit. Für 13 Wochen oder 26 Wochen. Man und sollen( echt Nazi!) nun selbst zeichnen! Von lichkeit des Dritten Reiches ", nachdem von den arbeitet auf den Stadtgütern, auf Abbrüchen oder 50 Arbeitern zeichnen etwa 15, und zwar 5 begin. der Arbeiterfürsorge! zum Wiederaufbau" verlangten 48 Monaten sonstigen städtischen Betrieben. 32 Stunden in 10 Pfennige. Der Schieber" ist sehr bekümmert, 30 Monate verstrichen sind, verlohnt es sich schon, der Woche. Der Stundenlohn 50 bis 75 Pfennige er wollte mit seiner Kolonne Ehre einlegen. ein wenig in das Koleidoskop Deutschland " hin- ie nach der Größe der Stadt. Es sind Kolonnen einzuschauen. Wer kennt nicht so ein schönes bon 45 bis 65 Arbeitern mit einem Kolonnen- Eigennus", Einer für alle... unser Führer wos er no net erlebt hat". Großes Palaber, Gemeinnuß geht vor folgte, der Zuschauerraum einem Herenkessel glich, i bt vielleicht unmodernes Koleidoskop unserer führer( Schieber). Der Schieber" ein Ober­usw. Noch zwei zeichnen je 5 Pfennige. Man dreht es und blidt hinein und Nazi. Die Begrüßung Heil H.", der Ton nächsten Lohntag sind jedem 25 Pfennigc abge= Windheit? immer neue zauberhaft bunte Bilder erscheinen S. A.- Ton". Viel Nazi- Drill ist trotzdem nicht zogen für Winterhilfe. Erregte Proteste, Ge= vor unseren Augen. Also drehen wir! Erwartet hineinzubringen. Die Leute aus allen mög- schimpfe. Es erscheinen drei Ortsgendarmen und nun um Himmelswillen nichts Weltbewegendes lichen Berufen stammend halten zusammen der Oberschieber". bon so einem Gedrehe! Keinen zweiten und wehren sich. Jede Kolonne darf einen Ob­30. Juni", feinen neuen Reichstagsbrand, nichts mann wählen, der Parteimitglied sein muß oder sagen. Wir merken uns solche Leute, denn es sind ,, Wem es nicht paßt, der braucht es bloß zu Großes, nur einfach kleine Blicke in das Alltags- mindestens Mitglied der Arbeitsfront. Aus Oppo- Staatsfeinde..." leben des Einigen Deutschen Voltes", weder sition werden jedoch fast immer ehemalige Das sind freiwillige Spenden im Dritten zauberhaft noch sehr vergnüglich. SPDer gewählt oder Reichsbannerleute. Manch- Riech"!! Ab und zu werden die Kolonnen von mal drei, vier ungültige, nicht anerkannte Wah- den Gendarmen plößlich heimgesucht. Jeder wird len bis schließlich der Schieber" einen Obmann ernennt den Vertreter" und" Vertrauten" der peinlichst durchstöbert. Es sollen illegale Zeitun­gen und Publikationen vorhanden sein. Gefun­Arbeiter. den wird nichts, trop Schimpfen und Drohungen. Aber sie sind da und sie werden gelesen, nein, son­dern verschlungen. Sie bringen Hoffnungen, sie stärken, sie spornen an. Einmal kommt der Tag!"

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Der Obmann Karl:" Franz, die Fahne muß herausgesteckt werden!"

Franz: Mensch, watte doch, bis die Kolonne raus ist, dann steck' ick die olle Pfanne raus!", in den Bart gemurmelt werden dazu Dinge, die ihm unweigerlich einige Jahre einbringen würden, wenn die Gestapo " davon erführe.

Aus der Kolonne ertönen dazu Kommentare: Was brauchen wir ne Fahne?"," Verbuddel doch det Ding"," Wir sind doch keene SA., Wer hat früher ne Fahne gekannt?" usw.

Es ist wahrlich nicht leicht, für Menschen zu schreiben, die mit der deutschen Sprache vertraut sind, wie sie früher war: schlicht, flar, einfach so­zusagen Plandeutsch. Im Dritten Reich " wird Jede Kolonne hat eine Hakenkreuz- Fahne, langsam, aber sicher eine neue Sprache geschaffen die bei Arbeitsbeginn feierlich mit" Deutschem mit Worten, die unsere seligen Großbäter in roties Gruß" und Gesang gebißt und bei Arbeitsschluß rende Bewegung zu versezen geeignet sind. Dem ebenso feierlich eingezogen werden soll. Wie auf Bege" Sie wissen doch, wer das ist dem Kriegsschiffen. Die Afu- Arbeiter machen bloß Alten Kämpfer", der P. O. ist und es zum nicht mit. Troß allen Bemühungen und Drohun­" Zellenwart" oder gar Blockwart" gebracht hat, gen der Schieber" und" Oberschieber". Passive muß geistige Nahrung geweiht werden, die ihn Resistenz. immun macht gegen die Einflüsse der ,, Märzgefal- Der Budenfar" Emil: Du, Franz, häng lenen", der 150- Prozentigen", der Meckerer", doch mal die Pfanne' raus!" Franz antwortet Kritikaster", den ttt Marristen" und Greuel- nicht. heber. Schon als Pimpf" hat er es gelernt, in der H. J. " lernte er weiter, in der S. A." haben ihn der Stuf" und der Staf" instruiert und jetzt erhält er die letzte Weihe durch tägliche Lektüre des V. B." und der vielen anderen tief­und hellbraunen, gleich- und ungleichgeschalteten Zeitungen. Sein Ariertum" reicht bis zu den Kreuzzügen zurück, er schäßt Blut und Ehre" ebenso wie Blut und Boden ", sein Großvater hätte ein Erbhofbauer" sein können, wenn ihn das" System" in der Systemzeit" nicht ausge­jogen hätte, so daß er die Scholle" verlassen Eines Tages kommt der Schieber" mit mußte. Jeden Tag liest er, was der Mann mit einer Liste. Winterhilfs- Sammlung. Also: dem ,, kleenen Kopp und dem großen Band"( nicht Leute, ich lasse jetzt die Liste herumgehen. Ihr etwa ein moderner Damenhut) dem Volke durch wißt ja", und nun folgt der altbekannte übliche die Presse verkündet. Ihn, den braven Mann der Salm, es braucht jeder bloß eine Kleinigkeit zu ..alten Garde", tann teine Tarnung" irreführen, geben. Wird vom Lohn abgezogen." feine Journaille" beeinflussen. Er hat tapfer Er geht ab und die Liste geht um. Allge geholfen, sie auszurotten oder ins K. 3." zu meines Volksgemurmel. Ach wat, Winterhilfe, bringen, die Kommunisten und Marristen, die Katholiken Roms und die bösen Juden, die Ka­pitalisten und die Reaktion. Er ist von einer ..Rasse", er ist gut' Freund mit der Gestapo " und der Fepo", er hat manchen Volksverräter in die Columbiadiele" gebracht, er kämpft auch heute noch, da er( früher ungelernter Arbeiter) einen guten Posten bei dem Wafa" hat, gegen all die vielen Staatsfeinde, denn er ist stolz dar= auf, ein Angehöriger des gee inten deutschen Volkes zu sein, das zu 98 Prozent geschlossen hinter dem Diaf" steht, der ihm das tausend­jährige Reich des Friedens( neuerdings leider nur auf 300 Jahre) und des Wohlstandes bringt. Die Bonzen" sind nicht mehr, die Parteibuch­wirtschaft" ist überwunden nach 14 Jahren Kampf. Heil! Heil! Heil!

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Was ein Speat- cash" ist und wozu ein Gangster" dient? Das erste war früher eine " Flüsterkneipe" in Amerika , wo man leise spre chen mußte, um nicht erwischt zu werden beim Ge­nuß des verbotenen Alkohols, und den Gang­ster", na den fennt ja sicher jeder. Deutschland ist ein einziges großes Speat- cain". Ueberall steht man beisammen und flößt einander etwas von dem verbotenen Gift der Wahrheit ins Ohr. Echten und gefälschten Geist. Da flüstert mun einander ins Ohr mit scheuem Blick nach links und rechts. ,, Wissen Sie schon..." und ,, Haben Sie gehört. ,, Was sagst du dazu..." und

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Der Film

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Da hat ein Handwerksmeister einen Teil seiner Ersparnisse auf einem Sonderkonto. Mehr als 20.000 Mart, also 200.000. Das Fi­nanzamt legt vorläufig Beschlag darauf bis zur Klärung der Steuerfragen. Große Angst bei dem alten Mann. Gute Freunde machen ihm noch mehr Angst, man bringt Beziehungen ,, Beges" und schließlich einen großen Mann, Bruder eines ganz Großen" im braunen Reich. Die Sache ist ganz einfach. Sie schreiben der Bank, daß das Geld in Wirklichkeit meiner Frau gehört, über­weisen es uns, ich gebe Schecks auf mein Konto, die vordatiert sind, und wenn Ihr Geld an mich tommt, lösen Sie die Schecks ein."

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Einfache Sache. Der alte Handwerker denkt, Schecks von so einem Mann müssen in Ordnung gehen, überhaupt im Dritten Reich ". Er schreibt der Bank: Das Geld gehört dem Herrn So­undso" und er erhält die Schecks von dem Ober:

nazi. Das beschlagnahmte Geld wird freigegeben, der Bruder des ganz Großen" erhält fast 23.000 Reichsmark und der Handwerker besiẞt zwei un­gedeckte Schecks und die Anwartschaft auf das Konzentrationslager, wenn er wagt aufzumuden. Die Namen zu nennen, bin ich gerne bereit.

Prager Zeitung

Prokurator Alice Horn

Das Problem der berufstätigen Frau ist im Film( von der amerikanischen Produktion abgese­hen) noch sehr wenig, und wenn, dann sehr ober­flächlich behandelt worden. Denn ein Beruf als de­oder als komische Note im Operettenmilieu( zu forative Bugabe zur Heldin einer Liebesgeschichte schweigen von den entsetzlichen Schwanktypen der Kammerzofen) hat mit dem sozialen und seelischen Problem der arbeitenden Frau nichts zu tun.

Daß sich der polnische Film vom Fräulein Pro­furator an dieses Problem wenigstens schüchtern heranwagt, verdient also anerkannt zu werden. Wie er es tut, das ist allerdings weniger rühmenswert. Denn es ist ein bißchen billig, die Anflägerin von Beruf mit der Liebenden von Natur in einem ganz privaten Fall in Konflikt zu bringen.

Aber der polnische Film steckt ja noch, wie man

ter- Stil, der ,, Star Jadwiga Smosarstá( den wir schon einmal als Fürstin Lovecka jahen) ist vor allem darauf bedacht, seine Schönheit zu zeigen, und die Regie will damit imponieren, daß sie Gesell­schafts- und Festszenen nach dem Muster der Ber­ liner und Pariser Durchschnittsfilme zustandebrin­gen kann.

-eis­

Die Ergebnisse:

30 Kilometer: Erste Kategorie: 1. Mestet ( ADC Smichov) 51: 44.3 Min., 2. Kruchňa( KDC Projet) 54: 30.4 Min.- 3 weite Kategorie: 1. Štěpan( DC Projet) 55:27 Min.

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10 Kilometer( 3. Kategorie): 1. Zajic( KDE Broset) 21:10 Min., 2. String! 23:40 Min. 10 Kilometer( Jugend): 1. Loudil 20: 46.1

Minuten.

20 Kilometer( Anhänger): 1. Lulet 36:10, Hauptman 36: 10.1 Min.

Nach dem Rennen fanden auf dem Sportplat der DTJ Projet Vorführungen im Kunstfahren statt und fanden besonders die der Mannschaft vom KDE Libušin große Beachtung.

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Sparta und Ferencvaros Mitropacup- Finalisten Spartas größter Erfolg: Juventus mit 5: 1 geschlagen

Die Spiele um den Mitropacup am Sonntag ergaben die beiden Finalisten, von denen Sparta

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Ohne Hanke gehts auch! DSV Saaz gegen Viktoria Žižkov 2: 0( 1: 0) In Prag fand Sonntag die Begegnung dieser mung" zu Beginn des Spieles war nicht besonders niers um den Aufstieg in die Liga statt. Die Stim beiden Mubs im Rahmen des Qualifikationstur schön für die Saazer. Sie wurden mit Pfeifen und Johlen empfangen pagne in Sachen Nachod , doch zum Schlußz wich die Folge einer Pressefam diese Wut" einer traurigen Resignation. Vorweg sei fonstatiert, daß die Saazer die bessere Mann­fchaft hatten, auch in bezug Auftreten und Spiel unter roh, technisch vollkommen unzulänglich, ale fultur. Vittorias Spielweise ist bekannt: hart, mit feine Bierde für die Liga. Nur eine falsche Taftil der Saazer zum Schluß des Kampfes" ließ die Vit toria gefährlich stark aufkommen. Eine Maßnahme, die den Saazern bange Minuten verursachte und bollkommen unangebracht war. Der Schiedsrichter Culet gab wohl manche unrichtig gesehene Entscheis cdung, sonst bemühte er sich aber um Objektivität. ČSK Preßburg

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Liga

In Preßburg wurde Sonntag Mor. Slavia vom CSK überraschend hoch mit 2: 6( 0: 5) gejchla gen. Mit diesem Sieg haben sich die Preßburge den Aufstieg in die Liga gesichert; sie erzielten au sechs Spielen zehn Punkte und ein Torverhältnis

bon 20:11.

gendspiel Teplit- Schredenstein um die Gau Wie die Alten... In Teplik fand ein I' meisterschaft statt, das, wie die bürgerlichen Zeitun Jugendsport war. Nach einem Zusammenstoß zwi gen selbst konstatieren, teine Propaganda für den schen zwei Spielern, wobei der Teplizer bewußtlos liegen blieb, drangen die Zuschauer in den Plat. Räumungsversuche blieben erfolglos, so daß dieses Spiel" vorzeitig ein Ende fand.

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gegen A Nadoo 3: 1( 1: 0). Sonstige Fußballergebnisse. Königinhof: Teplißer& gegen EK Kopisty 7: 2( 5: 1). Kopit

motau: DFK gegen SK Soborten 10: 0.

280°

SR

denbach: Slavia Prag gegen SpVg 4: 3( 3: 2). Warnsdorf: WFK gegen BSK Gablonz 6: 1 ( 1: 1). Poděbrad: Sk gegen Bohemians Prag 3: 3( 2: 1).- Brünn: Židenice gegen Hufforis 4: 1, DSV gegen Kral. Pole 2: 0( 2: 0). Olmük: SR gegen Polonia Karwin 2: 1 ( 2: 1). Orlau: Sk gegen DSV Troppau 6: 1( 2: 1).

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Wassersport. Der Frauen- Länderkampf Tiche hoslowakei- Ungarn in Preßburg endete mit einem Siege der Ungarinnen von 27:16 Bunts ten. Ueber 3 × 100 Meter Lagen stellte die tschechos flowakische Staffel als zweite mit 4: 27.7 Min einen neuen Rekord auf. Ungarns Schwimmer über Oesterreich mit In Wien siegten 27:17 Punkten. Das Wasserballspiel endete 4: 4, nachdem die Wiener zur Bause 3: 0 geführt hatten. Cambridge - Achter in der Tschechoslowakei . Am Sonntag fand in Raudniß auf der Elbe ein Ruderrennen statt, an welchem auch englische Ru derer teilnahmen. Die Gäste feierten in allen jenen Konkurrenzen, in denen sie starteten, sichere Siege,

und zivar:

Achter: Cambridge 6: 17.2, Raudnit 6: 27.4; Vierer: Cambridge 6: 57.8, Raudni 7: 00.8; Stiff: Cambridge ( Wilson) 7:43, Raud niz( Strafa) 7: 51.6 Min.

Daviscup England- Amerika 3: 0. Monta wurde der Wettkampf in London mit dem Doppel fortgesetzt. Es brachte eine große lleberraschung! Nicht Amerika gewann, wie angenommen wurde, seinen ersten Punkt, sondern das englische Doppel buchte nach einem Fünfsatz den dritten Punkt und damit auch schon den Gewinn des ganzen Matches. Hughes- Tuckey siegten gegen Allison- Van Ryn 6: 2, 1: 6, 6: 8, 6: 3, 6: 3. Leichtathletik- Länderwettkämpfe In Linz ge

,, Wie lange glaubst du, wird...", das ist das A so sagt, in den Kinderschuhen. Die Schauspielerei auf neutralen Platz in Basel ( Schweiz ) den größ- Tangte der Wettkampf Oberösterreich- Süd und der Gespräche. Aber leise, vorsichtig, die vollzieht sich in einem etwas altertümlichen Thea- ten Erfolg zu verzeichnen hatte, denn sie schlug Ju- böhmen zum Austrag, den die Oberösterreicher bentus im dritten Spiel mit wie man sagt mit 86:63 Bunften gewannen. England g Klassenunterschied. In finanzieller Hinsicht ein wann in London gegen Frankreich mit 64:56 Unitum in dieser Konkurrenz ist aber ein schönes Buntten. Die Franzosen siegten in den Laufbewer Defizit zu verzeichnen! Es waren nämlich kaum ben nur in einer Konkurrenz, während die Englän 6000 Zuschauer anwesend. Die Sympathien der der in den Wurf- und Sprungkonkurrenzen aus Schweizer galten den Pragern, während die Ita- fielen. liener wenig Anhang besaßen. Es war ein von bei= den Seiten hart geführter Kampf, der viele Unter­brechungen verursachte, so daß der englische Schieds­richter Fogg sogar während des Spieles die Mann­schaften zusammenrufen mußte und ihnen schärfste Maßnahmen androhte. Zur Halbzeit führte Sparta schon 3: 0, nachdem sie, mit dem starken Wind als Bundesgenossen, die Chancen besser wahrzunehmen verstand. Nach der Pause schossen die Prager noch zwei Treffer, während die Italiener ihr einziges Tor durch einen Elfmeter erzielten.

Gangster" gehen um, die Gangster" sperren ein, die Gangster" richten hin! Mit ernſtem Blick steht man vor den Litfaß- Säulen, liest man in den Zeitungen: Heute früh wurde im Hofe der Strafanstalt Plößensee der N. N. und der M. M. hingerichtet. Der Führer hat von seinem Begnadigungsrecht usw., usw. Alter Text, alte Melodie, nur die Namen der Opfer find immer neu. Vier Hinrichtungen, sechs Hinrich­tungen, acht Hinrichtungen an manchen Tagen. Wer zählt sie? Gewiß sind doch Verbrecher dabei, die selbst mordeten, aber die Mehrzahl? Ehrliche, tapfere Kämpfer für ihre politische Ueberzeugung. Man liest mit ernstem Blick, man geht scheu wei­ter. Irgendwo, in Plößensee, in Hamburg , in Stöln erflang in der Morgendämmerung die jam­mervolle Armenjünderglocke, standen die Ver­treter der gerechten" Justiz des Dritten Rei­ ches " und sahen zu, wie einem armen Menschen der Kopf abgehackt wurde im Namen des Füh­rers und Voltes". Der Scharfrichter geht um in Deutschland seit zweieinhalb Jahren, seit dreißig Monaten. Wie lange noch?

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Sport- Spiel- Körperpflege

Das Kbeller Rundrennen der Arbeiter- Radfahrer

Am Sonntag wurde zum vierten Male von den tschechischen Arbeiter- Radfahrern das Abeller Rundrennen" veranstaltet. Das Wetter war dies­mal nicht günstig, aber trotzdem stand das Rennen nicht hinter dem vorjährigen zurück und fand auch von seiten der Zuschauer volles Verständnis und An­erkennung. Sieger wurde Mestek( KDE Smichov) und gewann damit den Wanderpokal des Genossen

Das Match wurde vom tschechoslowakischen Rund­funk zur Gänze übertragen. Der Reporter Laufer übertraf rit feiner Schilderung die größten ,, Fanau­schets". Das mag ihn und alle seine Anhänger mit Freude erfüllen, aber für den Rundfunk war das feine kulturelle Leistung.

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Im Wiener Stadion ging das zweite Spiel

endet. Sie war reich an Zwischenfällen, wobei auch Die Tour de France " wurde Sonntag be Todesfälle zu verzeichnen waren. Die letzte Etappe Caen - Baris( 221 Kilometer) wurde von Maes ( Belgien ) in 6:57:45 gewonnen, welcher auch in der Gesamtklassifizierung als Sieger in 141: 32: 29 Std. hervorging. In der Nationenwertung siegten ebenfalls die Belgier vor den Franzosen.

Vereinsnachrichten

FREREI

FOURISTER

DIE NATE

Ortsgruppe Prag . Die Mitglieder werden aufmerksam gemacht, daß am 4. August 1935 in Liboch - Schelejen ein Arbeiterfest stattfindet: Abfahrt Denisbahnhof 7.27 Uhr. Anfunis

Dr. Soukup zum dritten Male, welcher nun in den Austria - erencvaros bor ausverkauften Liboch 9.18 Uhr. Rückfahrt 18.34 Uhr und Ankunft Besitz des KDC Smichov übergeht. Meste fuhr ein Hauſe vor sich. Die Budapeſter, welche dieses Match in Prag 20.13 Uhr. Die Mitglieder sind höflicht Wenn einer drei Jahre arbeitslos ist, wenn überlegenes Rennen, während in den übrigen Kate-| zwar mit 2: 3( 1: 1) verloren, fommen doch noch in er keine Alu"( Arbeitslosenunterstüßung) mehr gorien der Kampf ausgeglichen war. In der Ju- die Endrunde durch das bessere Gesamt- Torverhält­eingeladen, an diesem Feste teilzunehmen". erhält und keine ,, Krise ", wenn er ausgepowert gendklasse wäre die Zeit des Siegers hervorzuheben, nis. Das Um und Auf dieses Spieles hat der Wie­ist bis aufs letzte und schließlich bei der" Wofa" dessen Leistung beweist, daß den tschechischen Arbei- ner Rundfunkreporter Schmieger am besten charaf­Freie Vereinigung sozialistischer Akademiker. landet( Wohlfahrtsamt), dann erhält er vielleicht ter- Radfahrern in der Jugend ein guter Nachwuchs terifiert:" Dös war fa subballsport!" zur Be- Dienstag, den 30. Juli 1935. 20 Uhr, Gigung gründung führte er an, daß ein Foul dem anderen Parteiheim. Afu"-Arbeit zugewiesen. Arbeitslosen - Fürsorge- heranwächst. Bezugsbedingungen: Bei Zustellung ins Haus oder bei Bezug durch die Poſt monatlich 16.-. vierteljährig 48.-, halbjährig 96.- ganzjährig 192. Nückstellung von Manuskripten erfolgt nur bei Einfendung der Retourmarten. Tarif billigst berechnet. Bei öfteren Einschaltungen Preisnachlaß. graphendirektion mit Erlaß Nr. 13.800/ VII/ 1930 bewilligt. Truderei: Orfis". Druds. Verlags- und Zeitungs- A.- G., Prag .

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Die Zeitungsfranfatur wurde vor der Posts und Tele Inserate werden laut

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