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12. Cirkular des niederländischen Ministers des Aeußern an die dadurch kein diplomatischer Zwischenfall hervorgerufen werden Gertreter der Niederlande vom 13. Februar 1871, betreffend die kann; er wird aber jedenfalls rasch hinzufügen, daß er die Haus­Bitte der Amsterdamer Handelsbank, das Princip der Unverleglichkeit nummer jedenfalls nicht in amtlicher Eigenschaft mitteile. Trop vom Privateigentum auf dem Meere zu billigen und den Begriff aller Bemühungen der hier anwesenden Korrespondenten ist Kriegsfonterbande definieren zu lassen. man in den maßgebenden Kreisen zur Stunde noch entschlossen, Die dritte Kommission wird sich mit folgenden Dokumenten nicht einmal zur Eröffnungssigung der Konferenz, in der die befajjen: Verhandlungen noch gar nicht beginnen werden, die Presse zuzulaffen. Angeblich ist der Raum im Saale zu beschränkt. So lassen Sie uns auf die Gallerie," bitten die Journalisten. Die Gallerie ist baufällig und fann einstürzen," erklärt das Protokoll". Wir machen uns nichts daraus," versichern die Journalisten. Wenn wir nur unsern Bericht machen können, find wir mit Vergnügen bereit, auch von der Gallerie zu fallen, wenn es sein muß." Aber das Protokoll" muß nicht nur an die Journalisten, sondern auch an die Diplomaten denken; und da es einem Diplomaten sicherlich nicht angenehm ist, wenn ihm ein Journalist auf den Kopf fällt, so bleibt das Protokoll" unerbittlich....

1. Vorschlag des Lord Clarendon auf dem Pariser Kon­greß am 14. April 1856 wegen Inanspruchnahme der Vermittlung eines befreundeten Staates vor Anwendung von Gewalt;

2. Antrag Macini, eingebracht am 24. November 1875 in der italienischen Deputiertenkammer, dahin gehend, daß das Institut des Schiedsgerichts ein allgemein angewandtes Mittel werde, um nach Gerechtigkeit internationale Streitfragen zu lösen; 3. Sejolution des Instituts für internationales Recht in Betreff einer schiedsrichterlichen Klausel, angenommen in der Züricher Session von 1877;

4. Artikel 12 der Generalakte der Berliner Konferenz von 1885 wegen Vermittelung oder schiedsrichterlicher Entscheidung für Streitfragen im Kongo - und Nigerbecken;

5. Entwurf eines Reglements für internationales Schiedsgerichtsverfahren, vorbereitet vom Inſtitut für internationales Recht auf der Session im Haag 1875;

gerichts;

8.

P

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Politische Ueberfcht.

Reichstag

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Berlin , den 18. Mai.

zur Selbsthilfeer, Reicher

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fich gedrungen, das Wort zu ergreifen und die Verhaftung ala eine Mache des dortigen Polizei- Anarchismus auszugeben. Weshalb so higig? Die Nervosität, womit die socialdemokratische Presse jedes Attentatsgerücht aufnimmt, sieht doch sehr verdächtig aus. Augenscheinlich ist es das schlechte Gewissen, welches sich spontan in den Spalten socialdemokratischer Blätter zum Wort meldet."

Noch in den Neujahrsartikeln der Kreisblätter wurde Gott brünstig für die Errettung des Kaisers gedankt und im Anschluß nach der Vernichtung der Socialdemokratie geschrieen. Heute freilich schweigt die ganze Sippe, eine anständige, ehrliche, wahrheitsliebende Sippe.

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Der Reichstag hat nach Ostern am 11. April seine Sigungen wieder aufgenommen und bis heute, wo die Pfingstferien beginnen, namentlich in den Kommissionen ein reiches Material verarbeitet. Die Vorlagen über das Postivesen, über die Fernsprechgebühren­Ordnung, über die Fleischbeschau, die Novelle zur Gewerbe- Ordnung, das Hypothekenbank- Gesetz, das Gesetz über die Schuldverschreibungen und die sogenannte lex Heinze sind in den Kommissionen in zivei Lesungen durch beraten. Die Berichte über diese Entwürfe werden jofort nach Pfingsten verteilt werden. Im Plenum sind nach Ostern hat heute zur Selbsthilfe gegriffen er ist aus dem Carcer erledigt worden das Bankgesez, das Gesetz über das Flaggenrecht der 6. Antrag Dudley Fields auf Einsegung eines Schieds- einfach entsprungen. Statt einer Strafabendfizung haben wir Stauffahrteischiffe und die Vorlage über die Gebühren für den Kaiser 7. Genudregeln für eine Bearbeitung eines internationalen eine gesprengte Morgensizung und der Humor der Sache ist, Invaliden- Versicherungsgesetz. Von Initiativanträgen sind in der 7. istanal. Außerdem ist in zweiter Lesung im Plenum erledigt das Schiedsgerichtsvertrages, aufgestellt vom Institut für daß die Konservativen es waren, die diesen Akt der Rebellion Kommission erledigt worden und liegen darüber bereits die ge­internationales Recht in der Brüsseler Session vom Oktober 1895: verübten und dem Reichstage Erlösung brachten freilich druckten Berichte vor: der Antrag Trimborn, betr. die Gewerbe­Errichtung ständigen inter ohne es zu wollen. gerichte, und die lex Rintelen( Novelle zur Civil- und Strafprozeß­nationalen Schaerich cines angenommen von der Die Sigung fing schon ganz gut an. Singer richtete Ordnung). welche zusammen mit der Regierungsvorlage über die interparlamentarischen Konferenz in Brüssel von 1895; vor Eintritt in die Tagesordnung an den Präsidenten eine Bestrafung falscher uneidlicher Aussagen ze. beraten wurde. Von 9. Verhandlungen der Brüsseler interparlamentari Anfrage bezüglich des famosen Briefes, durch den Vicepräsident neuen Vorlagen, welche nach Pfingsten zur ersten Lesung im Plenum schen Sonferenz von 1897; 10. Vertrag von Washington vom 8. mai 1871 von Frege, nach dem Sat: Doppelt genäht hält besser! kommen, nennen wir den Nachtragsetat, die Reichsschuldenordnung zwischen den Staaten Nord-, Mittel- und Südamerikas , unterzeichnet schaft auf den ersten Platz im Pantheon der parlamentarischen liegt also für den dritten Abschnitt der Session, nach Pfingsten, noch 11. Entwurf zur Errichtung eines Schiedsgerichts ſeine, durch das Schreckgespenst" bereits erworbene Anwart- und das Geſetz über die Verwendung von Mitteln des Neichs­in Washington am 18. April 1890; Lächerlichkeit noch sicherer stellen wollte. moi mapiling ein sehr reichhaltiges Material zur Erledigung vor. Präsident von Ballestremt schüttelte seinen Der Rhein Elbe Kanal wird neben den ostelbischen präsidenten mit unübertrefflicher Rücksichtslosigkeit ab bei welcher Prozedur der Vater der grünen Jungen" Agrariern besonders von den schlesischen Kohlen und gegen Ende der Sizung. Als er in den Saal kam und am in diesem Kanal erblicken, der der rheinischen gleichartigen durch Abwesenheit glänzte. Er blieb auch verschwunden bis Gisenindustriellen scharf bekämpft, weil diese eine Ein­Schluß der Sitzung das Wort erhielt, las er eine Erklärung Induſtrie einen besonders günstigen und billigen Berkehrsweg mit so gestärkter Stimme und so rotem Gesicht ab, daß seine verschafft. Die mit dem Finanzministerium in enger Ver­Freunde besorgt an einen drohenden Schlaganfall dachten. bindung stehenden Berl. Pol. Nachrichten" geben mut, nach Und dann verschwand er nachdem er mit dem ihm eigenen dem in der Kommission des Abgeordnetenhaufes die Kanal Tattgefühl durch seine Erklärung alles bestätigt hatte, wo- vorlage abgelehnt worden ist, zu, daß diese Bedenken der Schlesier gegen er sich verwahren wollte. Juod nicht unberechtigt sind. Sie schreiben:

12. Briefe Lord Salisburys an den britischen Bot­fchafter in Washington vom 5. März und 18. Mai 1896 wegen Abschlusses eines Schiedsgerichtsvertrages;

Vereinigten Staaten, der zwar abgeschlossen, aber nicht ratifiziert 13. Schiedsgerichtsvertrag zwischen England und den worden ist; 14. allgemeiner Schiedsgerichtsvertrag zwischen Italien und 15. Artifel 55 und 58 der am 2. Juli 1890 auf der Brüsseler Konferenz unterzeichneten Generalakte; 16. Artikel 23 der Weltpostkonvention vom 4. Juli 1891; 17. vom Juftigtongreß 1892 in Matrid angenommene Be­schlüsse;

Argentinien vom 25. Juli 1898;'"

18. Schrift Descamps über Schiedsgerichte. Die Herren lönnen also im Staub historischer Aften fictief waten. Die stupende Gründlichkeit erinnert sehr an das Zeitalter der Perrücken. Und dabei sind die Verhandlungen noch nicht einmal auf diese Dokumente beschränkt.

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Reizvoll plaudert der Specialforrespondent der Frankf. 3ig.", fvie es im Haag bei Zusammentritt der Friedenskonferenz" aus schaut. Er schreibt am 16. Mai:

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Vice­

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In der Beratung des Invalidengesezes blieb der Reichs- Es erscheint als eine Forderung ausgleichender Gerechtig feit, Schatten und Licht zwischen den beiden Mitbewerberi tag in§ 51 stecken, der von den Rentenstellen handelt durch die Herstellung wenigstens annähernd gleichwertiger Verkehrs­einer neuen Verwaltungsbehörde, die das Invalidengeset verbindungen für Schlesien mit Berlin und Umgegend möglichst schafft. Um dieſe Rentenstellen nun ist der Hauptkampf wieder gleich zu machen. Eine solche gleichwertige Verkehrsbesserung würde in der entbrannt. Die Junker hoffen sie für bureaukratische Diktatur verwerten zu können; die Manchesterleute wollen von der Ausgestaltung des Wasserweges von Kosel bis Neuerung garnichts wissen wir Socialdemokraten wollen Berlin bis annähernd zur Leistungsfähigkeit des hein- Elbe­sie demokratisch gestalten. Da wogten denn die Meinungen Stanals zu erblicken sein. Boraussetzung für ein solches Unternehmen würde natürlich einerseits die technische Ausführbarkeit, andererseits hin und her. die Wirtschaftlichkeit der Wasserstraße sein. Beide Seiten der Mitten in das Tohuwabohu fiel ein Antrag des fonser Sache sind noch keineswegs ausreichend aufgeklärt; ihre Er­Was aus dem Frieden werden wird, weiß ich noch nicht. Die vativen 2öbell, der die Rentenstellen nur auf die Industrie- ledigung hängt vielmehr noch von umfangreichen Vorarbeiten Konferenzdelegierten kommen erst nach und nach an; zur Stunde bezirke eingeschränkt haben will. Dieser unglückliche Antrag ab, welche sich nicht aus dem Aermel schütteln lassen. Mit diesem fehlen noch mehrere, insbesondere die Merikaner und die Chinesen. Und wie fann man irgend etwas Definitives über den führte zum Hammelsprung und zur Konstatierung der Beschluß Borbehalt erscheint es aber diskutabel, die Frage von Kompensationen für die schlesische Montan- und Eiſenindustrie gegenüber den Rhein­Frieden sagen, so lange die Merilaner und die Chinesen noch unfähigkeit. nicht da sind? Das einzige also, was ich bis zur Stunde mit Damit war der Reichstag erlöst, und um 3 Uhr ging Elbe- Kanal, die sich übrigens auch in der Richtung der Anlegung Gewißheit weiß, ist, daß wir hier sizeu und frieren. Das ist er in die Pfingstferien bis zum 6. Juni; dann soll von Schleppbahnen bewegen könnten, näher zu treten. Also Kompensationen für die schlesische Montanindustrie. Wenn wirklich und wahrhaftig kein Wetter für eine Friedenskonferenz. die zweite Lesung der Invaliditätsnovelle zu Ende geführt aus dieser Absicht der Regierung nur die ostelbischen Agrarier nicht Warum nur der liebe Herrgott von oben so ein böses Gesicht macht werden. auch die Notwendigkeit von Kompensationen für die notleidende Land­zu diesem internationalen Kongreß? Vielleicht, weil man den Papit wirtschaft herleiten und beweisen werden, trotzdem die Agrarier durch ausgeschlossen hat? Kurzum, während draußen in Europa allenthalben den Kanal eher gewinnen, als verlieren. Wer Herrn Miquel und seine Lenzeslüfte wehen, ist hier noch Winter oder schon Herbst. Ein falter Das Abgeordnetenhaus nahm heute in zweiter und dritter Ergebenheit vor dem deutschen Agrariertum fennt, der muß au­Wind weht durch den Haag, der an den Fenstern und Thüren Lesung den Gesetzentwurf betreffend die Bewilligung weiterer Staats- gesichts der Mitteilungen seiner Storrespondenz ſehr mißtrauisch rüttelt, die Blüten von den Bäumen herabbläst und in den friedlichen Wyver große unruhige Kreiſe hineinzeichnet. mitte gerbein taattimen Betrieben be nicht ber umfall vor den agrarischen Beutepolitikern eingeleitet den Bäumen herabbläft und inmittel zur Verbesserung der Wohnungsverhältnisse werden. Sollte durch die Nachgiebigkeit gegenüber den Industriellen Und es regnet, regnet, regnet. Es ist eine wahre Verschwendung, schäftigt find, und von gering besoldeten Staats- werden? daß so viel Wasser vont oben in diese Grachten hier Junkerliche Socialpolitik. Jm preußischen Abgeordnetenhaus hineingeschüttet wird, die doch wahrlich schon genug enthalten. Es beamten unverändert an. Aus der Debatte ist nur die Rede des ficht aus, als wolle der Himmel an den landesüblichen Reinlichkeits- fonservativen Pastors Scha II zu erwähnen, der sich gegen die Er­bestrebungen sich dadurch beteiligen, daß er das Wasser wäscht. Bei richtung villenartiger" Gebäude für Arbeiter aussprach, weil der haben die Abgg. von Pappenheim ( fons.) und Genossen den dieser Kühle und Feuchtigkeit ist der einzige Ort, in dem man überreichliche Komfort in den Städten dann den Abzug der Arbeiter Antrag eingebracht, die Regierung zu ersuchen, baldigst einen Gesez­sich wohl fühlt, der große Salon tes Hôtel des Indes; denn hier vom Lande noch mehr fördern würde. Selbst solche Weisheit ist im entwurf, betreffend Fürsorge für Arbeitslose, vorzulegen, welcher auf der Grundlage a) der Einführung von Arbeitsnachweisen preußischen Junkerparlamente nicht mehr neu.

Schnupfen holen werden....

zut

Abgeordnetenhans.

SHED

Nach allem, was der Kurs Posadowsky lehrt, ist es nun fast zweifelsohne, daß diese Reformen entweder diesen Namen überhaupt nicht verdienen oder, wenn sie wirklich einige Besserungen bringen, daß dann doppelt und dreifach Verschlechterungen nicht fehlen werden.

brennt ein mächtiges Feuer im Kamin. Wenn die Konferenz Der Rest der Sizung war der Beratung von Petitionen ge- für Arbeitslose an den Orten, an denen ein Bedürfnis besteht, auf ihr eigenes Behagen Bedacht nehmen dürfte, so müßte widmet. Eine längere Debatte entspann sich nur über die Petition b) sowie der Bestrafung des Mißbrauchs solcher Einrichtungen c) endlich einer Beteiligung des sie vor diesem Kamin ihre Sigungen abhalten. Da fie aber Provinzen und Der Kreise an den Kosten zum Wohle der Völker im Haag zusammentritt, wird sie sich des Berliner Frauenvereins betreffend die Zulassung der feitens der Arbeitslojen, Frauen zum Universitätsbesuch und zu den Staats- Staats, der wohl oder übel nach dem Huis ten Bosch hinaus bequemen prüfungen. Während der Kommissionsantrag auf Uebergang zur dieser Einrichtung und den Bedenken Rechnung trägt, welche müssen, das bereits zu ihrem Empfange eingerichtet ist. In den Sälen dieses von Wald umgebenen Sommerpalastes herrscht Steller Tagesordnung lautete, beantragte Abg. Wetekamp( fri. Vp.) feiner Zeit der Verabschiedung des Gesetzentwurfs von 1895 Tuft. Der russische Hauptvertreter, der bald achtzigjährige Herr Heberweisung an die Regierung als Material. Auch diese Debatte entgegenstanden. Das Gesetz, um das es sich hier handelt, ist der b. Staal, liegt heut bereits zu Bett, weil er sich das Huis ten glaubte Herr Schall nicht vorübergehen zu lassen, ohne sich eine 1895 eingebrachte Entwurf über die Verpflegungsstationen, der Kosten für die Stationen tragen soll. So arbeiterfreundlich der Bosch gestern nur angesehen hat. Für die alten Herren, welche neue Blamage zuzuziehen. Er brachte es fertig, den bekannten der an dem Beschluß des Hauses scheiterte, daß der Staat ein Drittel Aufruf der schämigen Hallenfer Studenten gegen unter den Kongreßmitgliedern sich befinden, bilden die Sigungen das gemeinsame Medizinstudium von männlichen und weiblichen Antrag der Konservativen auf den ersten Blick erscheinen könnte, fo draußen im Waldhaus eine wahre Lebensgefahr. Einer von ihnen hat mir heute mitgeteilt, er werde sich zu den Debatten der Friedens- Studierenden als einen Ausfluß sittlicher Gesinnung verbirgt sich hinter dem harmlosen Wortlaut doch die grimmig ste zu preisen und konferenz anziehen, wie wenn er zur Jagd ginge. Wenn also auch Frauenkurse für weibliche dem Verlangen nach Errichtung besonderer Arbeiterfeindlichkeit, da der Antrag im Grunde darauf Studenten der Medizin Ausdruck hinausläuft, die Aermsten der Armen den Junkern tributpflichtig zu die Konferenz vielleicht im allgemeinen resultatlos verlaufen dürfte, der Redner machen und dem ostelbischen Junkerparadies billige Arbeitskräfte In offensichtlicher Verwechslung geben. so dürfte das nächste pofitive Ergebnis jedenfalls das sein, daß tribüne des Barlaments mit der Kanzel weiterte er sodann zwangsweise zuzuführen. zahlreiche Mitglieder der europäischen Diplomatie sich dabei einen gegen die Viclwisserei und Streberei" der Frauen und führte der Zur Reform der Versicherungs- Gesetzgebung des Reiches Heinen, bereits bei den ersten Worten des frommen Herrn in hat Staatssekretär Graf Posadowsky in der Gewerbekommission des Für den Berichterstatter ist sonst bisher hier nicht viel zu tiefen Schlaf versunkenen Gemeinde die Gefahren vor Augen, die Reichstages am Donnerstag angekündigt, daß für die nächste Session bolen. Man kann, wenn man darin eine Genugthung findet, mit dem Vaterlande aus den Bestrebungen der Frauen nach Erweiterung eine Reform des Unfallversicherungs- Gesezes und für jedem Konferenz- Delegierten reden; aber jeder beginnt das Gespräch ihres Wirkungsfreises erwachsen. Eine treffende Abfuhr erteilte dem die zweitfolgende Session eine Reform des Krantenversiche= inweigerlich mit der Versicherung, daß er einem nichts sagen fann. Kennt man die Delegierten nicht persönlich, so sagen sie einem konservativen Bielredner der Abg. Dr. Langerhans( fr. p.), rungs- Gesetzes in Aussicht genommen sei. natürlich nichts; die anderen erklären, daß sie einem gerade deshalb der ihm den guten Rat gab, nicht über Dinge zu reden, von denen nichts sagen, weil sie einen kennen. Auf diese Weise habe ich bereits er nichts verstehe. Das Resultat der Verhandlung war die Annahme des Kommissionsantrages. eine Reihe von Aeußerungen über das Wetter gesammelt, welche Die übrigen Petitionen boten kein allgemeines Interesse. Die von den Vertretern verschiedener europäischer Nationen stammen. Auch nächste Sigung des Hauses findet am 6. Juni statt.-- tann ich ans maßgebender Quelle mitteilen, daß Haag eine schöne Stadt ist. Endlich darf ich wohl, mit aller gebotenen Vorsicht, die Enthüllung machen, daß der Vertreter einer europäischen Großmacht heute morgen zwischen nenn und zehn Uhr ausgegangen ist, um seinem Hunde einen Maulforb zu laufen.( Staunenswerth, aber wahr!) Dabei wimmelt es hier von Zeitungskorrespondenten und in dem nur noch ein Geheimnis bleibt, ob Herr Bazzani im Auf­jeden Tag kommen neue an, Vertreter deutscher, österreichischer, eng- trage irgendwelcher Scharfmacher oder als Privatunternehmer ge­fischer, russischer, italienischer, franzöfifcher, amerikanischer Blätter. handelt hat, ist den ehemaligen Ausbeutern der plumpen Poffe recht Je mehr Journalisten eintreffen, um so fester verschließen sich die Thüren fatal. Aber nicht nur die engeren Stummfreise bemühen sich jetzt, - obwohl dieselben vom ersten Tage an so fest verschlossen waren, glauben zu machen, man habe damals schon der Angelegenheit daß man von einer Steigerung der Unzugänglichkeit eigentlich faum feine jonderliche Bedeutung beigelegt. Die National- Beitimg" stellt reden kann. Eigentlich ist es recht komisch, daß diese Konferenz, der Behauptung des Vorwärts" gegenüber unbefangen" fest, daß welche zusammentritt, um die Völker zu beglücken, sich so sehr davor zur Zeit des Bombenschredens überhaupt keine Hege gegeu Das glaubt doch fürchtet, daß einer am Ende gar herausbekommten könnte, was sie die Socialdemokratie" stattgefunden habe. eigentlich treibt. Man will den Frieden sichern, aber niemand soll die National- Beitung" felber nicht, daß irgend ein Attentats­ohne daß auftauchen faim, ohne es erfahren. Oder deutet diese Furcht vor der Oeffentlichkeit etwa gerücht auftauchen daß unsere Umsturzjobber darauf hin, daß manche mit Absichten hergekommen sind, die sie die wahuwißigsten Spekulation zur Ausrottung der Socialdemokraten nicht laut auszusprechen wagen? Liebenswürdiges Entgegenkommen betreiben. Die" Post" konstruierte z. B. im Oktober des Vorjahrs finden die Vertreter der Presse im holländischen Ministerum des einen kansalen Zusammenhang zwischen der Gewerkschaftsrede bes Auswärtigen. Der Sekretär des Ministers thut für die Journalisten, Genossen Fischer auf dem Stuttgarter Parteitag und den Bazzani was er fann; es ist nur schade, daß es nicht in seiner Macht steht. Bomben, um dann die alte Ruzanwendung daran zu knüpfen, daß viel zu thun. Der Direktor des Protokolle, der im Kabinet der man den Anarchismus nur dann wirksam bekämpfen kann, wenn man Königin" seine Funktionen ausübt, ist weniger umgänglich. zugleich den Socialismus in der Wurzel trifft." Die Berliner Vor allem scheint dieser bedauernswürdige Funktionär von der Angst Neuesten Nachrichten" der Laura von Kardorff sahen bei gequält zu fein, fich zu kompromittieren. Er wägt seine Aeuße- berartigen beftialischen Unternehmungen" die Scheidegrenze zwischen rungen vorsichtig ab, um der europäischen Preffe jede Möglichkeit Socialdemokratie und Anarchismus der That verwischt. Die zu nehmen, Kommentare daran zu knüpfen; und wenn man ihn, Kreuz- 3eitung" schrieb: beispielsweise nach einer Hausnummer fragt, so wird er sie viel­Leicht nennen, nachdem er die Ueberzeugung gewonnen hat, daß

Deutsches Reich .

Die Aufdeckung des Bombenschwindels,

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Kaum ist die in Alexandrien erfolgte Verhaftung italienischer Anarchisten bekannt geworden, so fühlt auch schon der Vorwärts"

Etwas von ,, chriftlicher Duldsamkeit. Der Kongreß der christlichen Gewerkvereine, der in den Pfingsttagen in Maing statt­finden soll, ist für die socialdemokratische Presse ge= perrt. Die Redaktion unseres Kölner Parteiorgans, der Rhein . Zeitung", hatte um die Ausstellung einer Berichterstatterkarte ersucht. Am Mittwoch ging ihr folgende Antwort des Vorsitzenden des norddeutschen Komitees der christlichen Gewerkvereine zu: Gewerfverein christlicher Bergarbeiter Deutschlands . Altenesien, 16. 5. 1899.

Herrn Redacteur Dr. A. Erdmann

zu Köln a. Rh. In Erledigung Ihrer Zufchrift an die Redaktion der West­deutschen Arbeiterzeitung zu M.- Gladbach, betreffend den Mainzer Stongreß, teile andurch mit, daß vom selben die socialdemokratische Breffe ausgeschlossen ist. Achtungsvoll

Aug. Brust. Aus dieser Antwort ist nicht zu ersehen, von welcher Stelle bestimmt worden ist, daß der socialdemokratischen Presse der Zutritt verwehrt sein worden ist, daß der focialdemokratischen Presse der Zutritt verwehrt sein soll. Man kann nicht gut annehmen, daß Herr August Bruft aus feiner Machtvollkommenheit diese Verfügung getroffen hat, obwohl. diesem am meisten unduldsamen der christlichen, Gewerkvereinsführer das schon zuzutrauen ist. Ein netter Arbeiterkongreß, auf dem die Unternehmerpresse Zutritt hat, während die Presse, die den weitaus größten Teil der deutschen Arbeiterschaft vertritt, ausgeschlossen ist.­Der Poet der Berliner Oberbürgermeisterfrage, Major Lauff, hat gestern vom Raiser sein großes Bild mit eigenhändiger Unterschrift erhalten.-