Seite? Freitag, 9. August 1935 Nr. 184 xistifchen Bonzen— wäre aufrichtig zu wünschen, daß ihm im kommenden Arbeitsjahr nicht mehr Interventionen zufallen mögen, als dem ganzen Schock von Parlamentariern der SdP. Zur Sache■ wäre noch ein grundsätzliches Wort zu sagen. Die Interventionen der Mitglieder unserer gesetzgebenden Körperschaften sind ein wunder Punkt im politischen Leben dieses Staates. In der Krisenzeit haben sich die persönlichen und kollektiven Ansprüche an die einzelnen Parlamentarier kolossal gesteigert. Keiner kann allen an ihn gerichteten Wünschen gerecht werden. Das liebel liegt aber in der Zeit, nicht an den vielen hilfesuchenden Menschen. Es liegt auch an der Schwerfälligkeit unserer Administrative, die in ihrer heutigen Verfassung nicht immer die Gewähr einer raschen und objektiven Sacherledigung bietet. Oftmals ist eine parlamentarische Intervention unerläßlich, um einen rm Kompetenzstreit verfahrenen Akt flottzumachen und dem mit der ganzen Existenz interessierten armen Teufel zu seinem Rechte zu verhelfen. Würden durch eine entsprechende Reform, etwa durch die Schaffung demokratischer Verlvaltungssenate oder durch eine armenrechtliche Vertretung auch in administrativen Streitfällen wenigstens die vielen kleinen Interventionen überflüssig, niemand hätte mehr Ursache, dies aufatmend zu begrüßen als die Parlamentarier selbst. Solange aber interveniert werden muß, können sich die Vertreter der nationalen 'Minderheiten zu allerletzt dieser Aufgabe entziehen. Denn hier geht es um die Durchsetzung der Minderheitsrechte in der täglichen Praxis eines fremdnationalen Staates und seiner zumeist andersnationalen Bürokratie. Schon der Bienenfleiß der tschechischen Parlamentarier und ihre Sachkunde auch in der Behandlung kleinerer Sorgen des Bürgers erzwingen einen nationalen Wettbewerb auf diesem Gebiete. In völliger Verkennung dieses sonnenklaren Tatbestandes hat eine der erfolgreichsten Wegbereiterinnen Henleins, die „Reichenberger Zeitung ", seinerzeit die Losung ausgegeben:»Weg mit den deutschen Jnterventionsministern." Ihr und Henlein ist inzwischen insoweit Rechnung getragen worden, als die deutschen Minister nach der Wahl von den wichtigsten Ressorts weichen mußten. Dem sudetendeutschen Volke dürfte verflucht wenig damit geholfen sein, wenn an Stelle eines deutschen Arbeitenministers, der über die national gerechte Verteilung der Straßenbau-Subventionen wacht, ein bebrillter Jüngling von der Interventionskanzlei der Henleinpartei die deutschen Belange in den Aemtern vertritt. Soweit sind wir glücklich im 16. Jahr der sudetendeutschen Politik gekommen. War es der Wille von fünfviertel Millionen Wählern, daß sich ihre parlamentarischen Vertreter künftig ganz anfs Reden verlegen und das„Handeln" einigen Klub» angestellten überlasse«? Eine Fünfiahresbilanz: Zwölf Milliarden Kronen Lohnverlust Welche ungeheueren Lohnsummen verloren gegangen sind, mögen einige Ziffern beweisen. Nach den statistischen Jahresausweisen der Zentralsozialversicherungsanstalt betrug d i e Zahl derbeiihrVersicherten: 1929 2,505.537 1980 2,444.690 1931 2,314.589 1932 2,069.014 1933 1,887,650 1934 1,877.994 Wir beobachten also eine ständig sinkende Ziffer der Versicherten. Betrachten wir vorerst noch den durchschnittlichenVerdienstpro Versicherten. Dieser bettug: 1929 5979.86 XL 1930 5984.52„ 1931 5836.96„ 1932 5545.43„ 1 1933 5232.21„ 1934 5097.53„ Die Zahl'der Beschäftigten ist im Jahre 1980 60.847 geringer gewesen als tut Jahre 1929. Wären sie in'Beschäftigung geblieben, so hätten sie in den nachfolgenden Jahren je den Durch- scknittsverdienst eines Beschäftigten in den Jahren 1930 bis 1934 erzielt, oder pro Versicherten Kä 27.696.65. Der Lohnausfall beträgt daher bei den im Jahre 1930 schon arbeitslos gewesenen ehemaligen Beschäftigten die enorme Summe von 1.684,261.000 XL. Wenden wir dieses Beispiel auch auf die folgenden Jahre an, so kommen wir zu wahrhaft astronomischen Ziffern. Die Zahl der in den einzelnen Jahren neu arbeitslos Gewordenen und deren Lohnausfall pro Versicherten beträgt: Jahr Zuwachs an Arbettslosen LohnauSsall pro Arbeitslasen bis Ende 1934 1930 60.847 27.696.65 1931 130.101 21.712.13 1932 245.576 15.875.17 1933 181.364 10.329.74 1934 9.656 5.097.53 Unter Anwendung des oben angeführten Beispieles kommen wir für die einzelnen Jahre zu folgenden Lohnansfallssnmme«: 1930 1.684,261.000 XL 1931 2.824,779.000 1932 3.898,544.000„ 1933 1.873,453.000„ 1934 49,221.000. Zusammen 10.330,258.000 XL Dazu kommt noch der Lohnausfall der noch in Beschäftigung stehenden. Der durchschnittliche Verdienst eines Beschäftigten betrug im Jahre 1929 XL 5979.86, im Jahre 1934 nurmehr XL 5097.53, ist'älso um 882.38 zurückgegangen. Umgerechnet auf die Zahl der im Jahre 1934 noch beschäftigten 1,877.994 Versicherten ergibt dies wiederum eine Summe von XL 1.657,010.000, so daß der Gesamtverlust an Löhnen in den vergangenen fünf Jahren d i e r u n d e S u m m e vo n 12 Milliarden XL beträgt. Die rückläufige Bewegung der durchschnittlichen Löhne ist aber auch im heurigen Jahre nicht zum Stillstand gekommen, sonder« schreitet fort. Der Ausweis der Zentralsozialversicherungsanstalt über den Stand der Versicherten im Monat April 1935 legt darüber beredtes Zeugnis ab. Das 90 koman von Emil V* f hek, Deutsch von Anna Aurednltek „Bitte, hier sind hundert Stück." Beinsteller suchte auf dem Wandbord. Während er die Schachteln wendete, dachte er an das, was sich bei ihm zu Hause abspielte. Seine Hand tappte ins Leere. Er wußte nichts davon. Nach einer Weile drehte sich Beinsteller um und sagte erstaunt:„Du meine Güte, verzeihen Sie, Herr, ich habe gar nicht bemerkt, daß Sie noch da sind." „Sie wollten mir doch hundert Slavie aussuchen 1" sagte der Käufer Und blickte wieder ängstlich zur Tür, ob er schnell genug hinauS- gelangen könnte. „Verzeihen Sie, aber ich bin heute so zerstreut!" entschuldigte sich Beinsteller.„So, da sind die Zigaretten, ich bekomme dreißig Kronen." „Dreißig? Sie haben soeben vierzig gesagt!" „Na ja, vierzig, ich habe mich schon wieder geirrt, heute schon zum fünftenmal." Beinsteller nahm von dem Kunden fünfzig Kronen in Empfang, öffnete die Schublade, träumte weiter und gab dem Wartenden— achtzig Kronen zurück. „Aber passen Sie doch auf; so werden Sie zugrunde gehen. Sie schenken mir hundert Zigaretten und geben mir dreißig Kronen als Draufgabe. Soll ich nicht den Doktor holen?" „Den Doktor?" erschrak Beinsteller.„Glauben Sie, daß man den Doktor brauchen wird? Wird die Hebamme nicht genügen?" Der Herr verließ den Laden und wunderte sich, daß das Tabakmonopol die Trafiken offenkundig geisteskranken Menschen anvertraute. Er war übrigens nicht der erste, der dies dachte. Seit dem Morgen irrte sich Beinsteller immer wieder. Er hatte gewiß schon 100 Kronen zugesetzt, und seine Bekannten sagten:„Herr Beinsteller, Sie sind nicht ganz richtig im Oberstübchen." Eingeweihte aber fragten:„Also, wird es heute sein?" Beinstcller blickte zur Zimmerdecke und antwortete:„Jawohl, heute. Es hat bei der Armen schon in der Nacht angefangen. Glauben Sie mir, Herr Malina, ich wäre lieber der Watschenmann im Wiener Prater . Wenn man ein Frauenzimmer, für das man den letzten Blutstropfen hergäbe, so jammern hört, das übersteigt menschliche Kraft. Die Arme beherrscht sich ja! Sie zwingt sich, zu lächeln und sagt:„Mach dir nichts draus, Ferdinand, ich bin nicht mehr die Jüngste, da geht es immer schwerer." Aber dieses Lächeln tut noch mehr weh als ihr Klagen. Ich habe aufgeatmet, als ich um halb sieben ins Geschäft gehen mußte; Sie können mirs glauben, Herr Malina." „Ich glaub's schon, Herr Beinsteller, das ist nichts für uns Männer. Wie die Reihe an meiner Alten war, bin ich immer lieber davongelaufen. Da wird einem leichter." „Leichter? Keine Spur! Ich mach ja hier alles mit, und es ist zehnmal ärger, als wär ich zu Hause. Ich bin so außer mir, daß ich am liebsten morden möchte. Wieviel Grobheiten mußte ich heute schon einstecken, Herr Malina. Ich'kann mir doch nicht eine Tafel mit der Inschrift umhängen: Bitte um Geduld, meine Frau ist im Wochenbett." „Vielleicht ist es schon da, Herr Beinsteller", tröstete Malina. „Das glaub ich nicht, Herr Malina, ich habe zu Hause befohlen, daß mgn mir jede Stunde eine Botschaft schickt. Vor einem Moment war die letzte da. Wir haben besprochen, daß mich der Nachbar antelephoniert, sobald es auf der Welt ist. Ist es ein schlechtes Zeichen, Herr Malina, daß die Geschichte schon seit drei Uhr dauert?" Absinlen des Versichertenstandes in die niedrigeren Lohnklassen schreitet auch weiterhin. fort. Auf 10.000 Versicherte entfallen jeweils im April: Lohnklasse 1935 1934 1 1202 1087 2 2482 2357 3 1759 1667 4 1190 1277 5 936 1022 6 614 677 7 377 415 8 312 331 9 266 293 10 862 874 Auf den durchschnittlichen : Tagesverdienst umgerechnet, ergab die Tageslohnsumme dieser 10.000 Versicherten im April 1934 XL 162.596.— April 1935 XL 157.613.— Das Lohneinkommen ist also pro Tag neuerlich um XL 4983.— gesunken, was bei Umrechnung auf ein volles Jahr beim Gesamtstand der Versicherten einen neuerlichen Lohnverlust von rund 281 Millionen XL ergibt. Die vorstehenden Ziffern müssen allen, die guten Willens sind, zeigen, daß es Höck steZeit ist, radikal einzugreifen, umdie DingezumBesserenzubringen. V. D i t t r i ch. Kladnoer Revier Revision der amtlichen Untersuchung notwendig Am Mittwoch wurde im Ministerium für öffentliche Arbeiten eine Deputation der Bergarbeitervertreter des Kladnoer Revieres empfangen, um dem Ministerium ihren Stanopunü gegenüber dem Ergebnis der amtlichen Untersuchung der Verhältnisse im Kladnoer Revier zu geben. Wie bekannt, handelt es sich da um die Existenz von 779 Bergarbeitern, von denen di? amtliche Kommission festgcstellt hat, daß sie im Revier überzählig sind. Wegen der Verhältnisse im Kladnoer Revier wird schon längere Zeit verhandelt. Im vergangenen Winter beabsichtigten die Bergwerksbesitzer im Revier etwa 2000 Arbeiter zu entlassen. Damals schritt die Regierung eins ordnete die Erhaltung des bisherigen Belegschastsstandes an und setzte eine Untcrsuchungskommission ein. Diese Kommission hat ihre Arbeit am 26. Juli beendigt und ist zu dem oberwähnten Ergebnis gelangt. Die Unternehmer haben dazu noch einige Forderungen gestellt wie die Herabsetzung her Koh- lenabgäbe von Lehn auf sieben Prozent, Verbilligung der Sprengstoffe, Erhöhung der staatlichen Lieferungen, Vorzugtarife für Prag , Herabsetzung der Löhne um 20 Prozent und Entlassung der 779 überzähligen Bergarbeiter. Dagegen nehmen nun die Bergarbeiter aufs schärfste Stellung. Sie wenden gegen die amtliche Untersuchung ein, daß seit 1. Jänner die Anzahl der Bergarbeiter im Revier um 215 gesunken sei, welche man zumindest von den 779 Ueberzähligen abzählen müßte. Weiter bemängeln sie an dem Bericht der amtlichen Kommission, daß diese ihre Untersuchung auf Grund der Annahme von 301 Arbeitstagen im Jahr vorgenommen hat, während im vergangenen Jahre im Revier pro Arbeiter nur „Was fäll? Ihnen ein", tröstete Herr Malina,«das geht nicht anders." „Jetzt, wo uns alles so gut ausgeht und wir das Kindchen bekommen, schickt uns das Schicksal so eine Prüfung! Wenn es schlecht ausfällt— ich müßte ja verrückt werden!" „Es wird gewiß gut ausfallen, Herr Beinsteller. Sie werden sehen. In einem Weilchen wird man Sie anrufen und sagen:„Der junge Beinsteller ist schon auf der Welt!" „Ich wünsche mir so sehr einen Buben", seufzte Beinsteller andächtig.„Ich halte gar nichts von Frauenzimmern, und Buben hab' ich immer gern gehabt. Mer alte Eheleute kriegen, wie ich höre, immer Mädel, nicht wahr?" fragte er ängstlich. „Das ist richtig", meinte Malina,„aber immer muß es nicht so sein. Es kommt auch auf die Eltern an. Ist der Vater ein fescher Kerl wie Sie, und die Mutter gesund, kann es auch ein Bub sein." „Mir sagt eine innere Stimme, daß es ein Bub sein wird",, flüsterte Beinsteller. „Ich glaub' schon, daß es ein Bub sein wird. Trafikanten haben beinah' immer Buben. Ich kenne eine Menge Trafikanten und alle haben Jungens. Advokaten aber haben Mädel. Ein junger Anwalt, den ich kenne, hat drei Mädel hintereinander gekriegt. Die Natur läßt sich da nichts dreinreden, Herr Beinsteller. Aber erlauben Sie die Frage— gibt es kein böses Blut, daß die beiden Schwestern, die einander nicht mögen, auf einem Gang wohnen?" «Natürlich. Es gab keine Ruhe; seit dem Tag aber, da ich der Magda sagte, daß ich ihren Kräutler die Stiegen hinunterwerfen werde, wenn sie es noch einmal wagt, meine Frau zu belästigen, ist es aus mit der Streiterei. Sie keppelt überhaupt nicht mehr. Mit dem Mädel ist nämlich eine große Veränderung vorgegangen, lieber Herr Malina. Sie ist fett wie eine Wachtel, wahrscheinlich von den vielen Pillen, und hat 255 Schichten geleistet wurden. Danach würde nicht ein Ueberfluß, sondern ein Mangel an Bergarbeitern im Revier bestehen. Es müßte ferner die finanzielle Situation der einzelnen Unternehmungen untersucht werden. Wenn das alles nicht genügen würde,.müßte eine Herabsetzung der Arbeitszeit auf sechs Stunden Platz greifen. Daraus ist ersichtlich, daß die Untersuchung der amtlichen Kommission einseitig erfolgte und daß eine Ueberprüfung ihrer Angaben sich alt notwendig erweist. vemolcrstie und Planwirtschaft In der amerikanischen Wochenschrift „Europe" wird ein Interview mit dem Außennrinister Dr. Benes veröffentlicht, in dem sich dieser zur Krise der Demokratie äußert. Er verkennt die außergewöhnliche» Schwierigkeiten der Zeit keineswegs, kommt aber dann doch noch zu einem optimistischen Resultat: „Wir müssen uns darüber klar sein, daß wir in einer außergewöhnlichen Epoche leben. Wir wohnen einer Revolution bei, die bereits vor dem Weltkriege begonnen hat, und stehen an der Wende zweier Zeitalter. Der Weltkrieg hat geendet mit einem Siege des demokratischen Gedankens, der zur Befreiung zahlreicher Völker geführt hat. D i e europäischenDiktaturen sind nur eine vorübergehende Reak- tionsers cheinung. Das demokratische Regime ist nur in Ländern zusammengebrochen, die auf die Freiheit nickt genügend vorbereitet waren. Die Schwierigkeiten, denen sich die Demokratie gegenüber sieht, kann eine Diktatur nur provisorisch und nicht endgültig beseitigen, meistens aber werden diese Schwierigkeiten durch die Diktatur nur noch größer und bisweilen unüberwindlich. In Zukunft muß man mit einer Evolution rechnen, die den richtigen Teil Autorität mit dem richtigen Teil individueller Freiheit zu verbinden weiß. Sie wird die Gestalt einer modernen politische» und wirtschaftlichen Demokratie mit einem planvollenwirt- schaftlichenSystem annehmen." Madrid.(AP.) Das Parlament stimmte dem Regierungsantrag zu, wonach die Großgrundbesitzer für das Land, das nach Ausrufung der Republik a» landarme'Bauern verteilt worden war, eine Entschädigung von 500 Millionen Peseten erhalten sollen.— Für den Neubau von Kasernen in Asturien wurden 12 ÜüillioneN Peseten bewilligt. Rom.(AP.) Nach den Berechnungen der Suez- kanalgesellschasi sind bis jetzt 6000 italienisch« Soldaten wegen Erkrankungen aus Ostasrika zurückgeschafft worden. Kapstadt.(AP.) In den Häfen von Kapstadt , Durban , Port Elizabeth und East-London wurden Aufrufe verteilt, den Transport aller Güter nach Jtalienisch-Ostafrika zu verhindern. —— I I I I■!!■■■ I—Mg ihn so unter dem Pantoffel, daß er ihr wie ein Hündchen nachläuft." „Na, Herr Beinsteller, ich glaube, daß jeder Mann unter dem Pantoffel steht." „Halt— da möcht' ich schon bitten!" entgegnete Beinsteller.„Von mir werden Sie das nicht behaupten. Bei mir im Haus bin ich der Herr und das Familienoberhaupt... Ich berate mich natürlich immer mit Sophiechen, helfe ihr und bin froh, wenn sie zufrieden ist. Ist sie schlechter Laune, so geh' ich ihr lieber aus dew Weg...." „Mit andern Worten, Herr Beinsteller, Sie sind unter dem Pantoffel! Aber Ihre Frau ist vernünftig und brav, deshalb spüren Sie es nicht." „Ich werde mit Ihnen nicht stteiten, Herr Malina. Wenn mir Sophie aber einen Bube» schenkt und dieser Bub ein fester kleiner Kerl ist« so geh' ich auch unter den Pantoffel." „Warum sollte er kein fester Kerl sein, Herr Beinsteller?" „Ich will Ihnen was sagen, Herr Malina. Ick fürcht' mich ein wenig", flüsterte Beinstellek, „am Ende hat der Bub zwei meiner Eigenschaften geerbt." „Das wäre ja alles in schönster Ordnung, Herr Beinsteller, Sie haben doch nur gute Eigenschaften." „Und was ist's mst meinem Buckel?" frag!« Beinsteller voll Angst. «Was fällt Ihnen ein, Herr. Beinsteller 1“ beschwichtigte Herr Malina,„ein Buckel ist doch nicht erblich wie Krebs oder Herzfehler!" „Hoffentlich behalten Sie recht, Herr Malina! Wer jetzt kommt noch die zweite Eigenschaft. Schauen Sie sich doch meine Hände an, Herr Malina!" „Das sind abgearbeitete Hände, die erbt man nicht", sagte Malina etwas verlegen. (Schluß folgt.)
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15 (9.8.1935) 184
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