Seite 6 „Sozialdemokrat" Sonntag, 18. August 1935. Nr. 192 IrageeZMmg ein eckt kltler6eutsckes NSrcken Die„Rote Fahne" druckt ein„Gedicht" ab, das in einer Henleinversammlung in K r a tz a u verteilt wurde und von einem Joses Bernhard Siegel unterzeichnet ist. Man brauchte sich mit dem albernen Gereime nicht zu befassen, zeigte nicht das Machwerk, mit welcher schamlosen Offenheit die braune Filiale auch hierzulande schon die Agitation für Mord und Sadismus betreibt. Das Gesudel handelt von einem schönen Eichenwald, t der durch die Unmasse des Wildes gefährdet wurde. Da sammelte ein wackrer Jäger eine Schar: Und es begann ein großes Jagen, Und weit und breit die Büchse knajst; Man hörte bang die Leute fragen: Ist Hexensabbat denn im Wald? Zwei Sonntage das Jagen währte, Dann stellte man das Schießen ein; Das Hüfthorn man ertönen hörte. Dann würd' es still im Eichenhain. DaS große Jagen war beendet Und als die Strecke man besah Im grünen Moose lag verendet Ein großer Teil des Wildes da. War das ein Jubel, eine Freude, Ms man nun zählte Stück um Stück. Fürwahr es war'ne reiche Bent«, Man hatte selt'nes WaidmannSglück. Zumeist hat Rotwild wohl gelitten^. Manch stolzer Bock kam hier zu Fall Und es verlor, ganz unbestritten, , Die Hälfte dieses Wild an Zahl. Auch Schwarzwild wurde stark gelichtet. Das man in großen Massen sand. Und als man die Beute hat gesichtet. Fand man die Hälfte vom Bestand. Auch andres Wild lag hier erschossen. Manch selten widerlich Getier; Doch vieles Wild hat sich entschlossen Und wechselte sein Stammrevier. Das Gedicht schildert die Wiedergesundung des Waldes und fährt fort: In allen Städten, allen Orten Pries man des Mannes Name«bald. Er ist ein V o r b i l d uns geworden: Denn er rettete den Eichenwald! Das ist die Mär vom Eichenhaine, Vom schönen, deutschen Eichenwald; Denkt nach,— wen ich damit wohl meine—, Wem dieses kleine Märchen galt? Die Henleinburschen werden natürlich sagen, das geschmackvolle Poem beziehe sich keineswegs auf die Tätigkeit des Oberjägermei- sters von Preußen und seiner Schlächtergesellen, sondern einfach bildlich auf die Wahlen'vom 19; und 26. Mai. Aber die g e w ollt e Zweideutigkeit ist unverkennbar. Absichtlich sollen die Leser in einen Blutrausch versetzt werden, ihr Vorbild" Hitler bewundern und es nachahmen lernten. Die poetische Darstellung eines demokratischen Wahlaktes ist das Zeug auf keinen Fall. Und wenn es dafür ausgegeben würde, hätte der demokratische Staat um so mehr Anlaß, gegen die Verhöhnung seiner Einrichtungen einzuschreiten. Desertenre. Auf halsbrecherischen Bergtouren, manchmal auch in dunkler Nacht im Kahn über die Grenzseen kommen unausgesetzt italienische Deserteure in die Südschweiz, deren Sprache ja ihre ist. Sie hüten sich ängstlich davor. Fremden irgendwelche Auskunft zu geben, denn sie fürchten sonst, von den Schweizer Behörden ausgewiesen zu werden. Alle haffvvegs passierbaren Mpenübergänge von Italien nach der Schweiz sind äußerst streng bewacht. filme in Prager Lichtspielhäusern Adria:„Legong." Liebesroman von der Insel Bali.— Alfa:.Die Karnevalsnacht." Gustav Fröhlich . D.— Avion:„Ein junges Dlädel— ein junger Mann. D.— Beranek:„Den Himmel auf Erden."— Fen ix:„Tarzan, der Sohn der Wildnis."— Flora:„Zirkus Barnum." A.— Gaumont:„Die Katz' im Sack." D.— Hollywood : „Der Kosak und die Nachtigall." D.— Hvezda: „Das Recht auf Glück."— Julis:„Endstation." Paul Hörbiger . Nur bei uns. D.— Koruna:„Die Spur des Todes." D.— Kotva:„Die gefährliche Blonde." A.— Lucerna:„Tarzan, der Sohn der Wildnis." A.— Metro:„U-Boot A. L. 14."— Passage:„Die Katz' im Sack." D.— Praha : „Kitty stiehlt sich ins Glück." D.— Radio:„Abends um 8."— Skaut:„Charlie Chans Mut." A.— Alma:„Der Palast auf Rädern."— Belvedere : „Ihr größter Erfolg." D.— Bcseda:„Brennendes Geheimnis." D.— Carlton:„Abends um 8." A. — Illusion:„Die törichte Jungfrau. D.— Louvre: „Abends um 8." A.— Maceska:„Die törichte Jungfrau." D.— Roxy:„Den Himmel auf Erden." D.— Sport, Smichov :„Der heldenhafte Kapitän Korkoran."-— U Bejvodü:„Ich geh' aus und du bleibst da." D.-— Baldek:„Abends um 8." A.— Urania-Kino:„Jugend voran!" Waldsanatoriiiin Dr. Schweinburg ZUCKMANTEL, Schlesien Erstklassige, physikalisch-diätetische Heilanstalt für innere, Nerven- und Stoffwechsel-Krankheiten Mäßige Pauschalkuren MA Richtlinien für Ausgabe von Medikamenten. Die Erste Prager Krankenversicherungsanstalt der, Handels- und Privatangestellten in Prag II., Jung- mannova 29, hat für die Verordnung der Medikamente neue Richtlinien hexausgegehen, die sie ihren Aerzten in den nächsten Tagen zustellen wird. Diese Richtlinien haben nicht nur einen allgemeinen Charakter, sondern beinhalten auch ein reiches Verzeichnis heimischer Spezialpräparate, die auf Rechnung der Krankenversicherungsanstalt verordnet werden dürfen. Bei der Fassung deS Verzeichnisses war die Krankenversicherungsanstalt von dem Bestreben geleitet, den Wünschen der Mitglieder als auch der Aerzte nachzukommen, denen hauptsächlich ein Behelf in die Hände gelangt, nach welchem sie Spezialpräparate verordnen dürfen. Die Krankenversicherungsanstalt verfolgte durch die Herausgabe der Richtlinien auch, den Zweck, die heimische pharmazeutische Erzeugung zu unterstützen und so den Beamten und Arbeitern der heimischen pharmazeutischen Fabriken Arbeit zu verschaffen. Auto gestohlen. In der Zeit zwischen Mittwoch und vorgestern wurde aus der geschlossenen Garage des Ingenieurs Jan Benes, Nad Visinkou 1256, ein zweisitziges Automobil" der Werke Wikow P-284 im Werte von KL 40.000.— gestohlen. In der Nacht auf gestern wurde auf der Schwarz- kosteletzer Landstraße vor dem Hause Nr. 964 in Straschnitz dem Beamten Viktor Zvelebil aus Prag XII ein Motorrad der Marke„Harley Davidson" im Werte von KL 6500.— gestohlen. Die Nummer des Motorrades ist 6046-P. Inhalt von Auws gestohlen. In der letzten Zeit hatten sich die Fälle auffallend gemehrt, in denen Auws, die von ihren Besitzern vor öffentlichen oder Vergnügungslokalen in der inneren Stadt stehen gelassen worden waren, ausgeraubt wurden, ohne daß man der Täter hätte habhaft werden können. Gestern gelang dies doch; es handelt sich um den 19jährigen Bäcker Anton Slezäk und den LOjähri- gen Kellner Justin Vlk, beide aus Straschnitz, sowie den zur Zeit beim Prager Kreisgericht in Hast befindlichen 33jährigen Arbeiter Franz Hoffmann . Da die drei auch Fahrräder zu stehlen pflegten, beläuft sich der von ihnen angerichtete Gesamtschaden etwa auf KL 10.000.—. Als Hehlerin fungierte die 35jährige Philomena Lukes, Prag II., Skolskä 36, di« leugnet, die Herkunft der gestohlenen Gegenstände gekannt zu haben. Die Mehrzahl von diesen konnte auch bei ihr beschlagnahmt werden,' doch warten die Sachen vorläufig im PslizeipräMüum darauf, daß sich ihre Eigentümer melden. Iümst un4 Wtesm Die Pfeffermühle Man freute sich herzlich, ihr wieder zu begegnen (diesmal in der Kleinen Bühne). Geblieben ist der unvergleichliche Charme, mit dem Erika Mann , Wortführerin ihrer eigenen Dichtung, an die Gewissen einer gewissenlosen Welt zu rühren sucht, geblieben ist. die wundersame Art, mit der sie den Klangschönheiten unserer Sprache neuen Reiz gibt. Unverändert trifft man Lotte Goslar an, die groteske soziale Ausdruckstänzerin, und vor allem The res e G i eh s e, die stärkste künstlerische Persönlichkeit des fleinen Ensembles, ein packendes und ergreifendes dramatisch-karikaturistisches Talent von ungewöhnlicher Reichweite. Sie braucht nichts mehr als den entschiedenen und unverkennbaren Willen des Dichters zur Anklage, zur Satire, zur Menschlichkeit, um selbst auf einer künstlerischen Grundlage von geringerer Klarheit und Dichte zu eindeutig mitreißender Wirkung zu gelangen. All das ist also wieder gut und schön und notwendig, anerkennenswert und vom Publikum be- dankt. Und es ist schon reicher Gewinn, daß Erika Mann mit ihrer Truppe die absolute Antikriegs linie scharf einhält. Dennoch dürfen wir wohl, gerade weil wir diese Theater-Arbeit so hoch einschätzen, feststellen, daß die Pfeffermühle diesmal mit dem scharfen Gewürz vorsichtiger umgeht, als wir es von ihrem ersten Erscheinen her in Erinnerung haben. Mag sein, daß das zu großem Teil von äußerem Zwang bedingt ist. Aber es will doch auch scheinen, als ob hie und da ganz freiwillig in den Pfeffer. auch Zucker und Zimmet gemischt wären. Vieles ist nur schwach angedeutet, eigenartig verschwommen, weicht der Pointe, auf die man wartet, zum Schluffe aus. Kraft und Lust zum Angriff stecken wohl auch jetzt in jeder dieser fleinen Dichtungen— aber der kühne, radikale Angriff bleibt aus. Von der Pfeffermühle durfte man doch wohl Aktuelles und Aktualisiertes erwarten, künstlerische Verwertung zeitgeläufiger Begriffe und Erscheinun- „en. Aber man hört nicht einmal die Worte Deutsch « land, Arbeiter, Revolution, Fascismus. Warum diese allzu groß« Zahmheit? Anklagen und unterhalten zugleich ist gewiß ein schweres Ding. Aber wenn jenes zugunsten des anderen so sehr gedämpft wird, dann lahmen Räder und Flügel der Pfeffermühle doch ein wenig und ganz große Wirkung stellt sich nicht«in. Hoffen wir, daß die Mühle wieder ihren' alten Schwung bekommt. Bis dahin wollen wir die auf jeden Fall Liebenswerte in hester Erinnerung behalten. L. G. Taktische Fragen zum Wasserballspiel Wer soll Wasserball spielen? Auf diese Frage ist eine Antwort bald gegeben, denn sie lautet kurz und dennoch ganz richtig: Jeder gesunde und wasserfreudige Schwimmer kann ein guter Wasserballer werden. Es gibt nämlich keine„Figur" des Wasserballers. Der langaufgeschossene Kerl wie der untersetzte Typ mit breitem Oberkörper können das Zeug in sich haben. Das Urteil über sich selbst: „Ich bin nicht zum Wasserballer gebaut" hat seine Begründung nicht darin, wo sie der Betreffende sucht, sondern in der Auffassung und im Trainingswillen. Die Haltlosigkeit dieser Anschauung ist schon dadurch widersprochen, daß z. B. Holland, England und Belgien den stark gebauten, massiven Typ in ihren_ Auswahlmannschaften bevorzugen. Im Gegensatz dazu ist es in Deutschland , Schweden und in den südlichen Ländern Brauch, in den Landesmannschaften vorwiegend sehnige, hagere und gelenke Leute einzustellen. Und die Ungarn , die eigentlich di« Wasserballer Europas sind(sie besitzen nur sehr wenige Hallenbäder), haben keines dieser Dogmen zu Gebrauch genommen. In ihren Mannschaften sieht man als Torleute meist stämmige, hochgewachsen«, fast Riesen zu nennende Kerl«. Als Backs fungieren ebenfalls solche„Bäume", um die hermnzukommen keine leichte Sache sein soll. Meist ist dann noch einer von ihnen ein schneller Schwimmer, während der andere eher die„Mauer" zu mimen hat. Als Zenterhalf ist nur ein zäher, verbissener Routinier zu gebrauchen, schon deshalb, weil er meistens eben den gegnerischen Zenterforward zu dämmen hat.' Seine Tugend soll vor allem darin bestehen, auch bei brenzligen Situationen nicht ans der Rolle zu fallen, um im gegebenen Augenblick den Ball seinen Forwards senden zu können. Denn ist mal hei einer wirklichen fleinen Schlacht vor dem Tor(manchmal spielt sich so etwas ganz rm 2 Meter-Raume ab) der Ball durch irgend eine Hand abgeschlagen worden, so ist meistens niemand da, der sozusagen die Vermittlerrolle der dadurch im Spielfeld entstandenen Distanz übernimmt. Der Zenterhalf nun nützt beim /Salat" vor dem eigenen Tor nicht viel, weil hier schon der Zufall eine starke Rolle spielt, wer schließlich die Oberhand behält. Was aber nicht etwa heißen soll, daß ein Torschuß aus dieser Distanz eine unverdiente Sache zu sein braucht! Die Stürmer sollen die eigentlichen Pferde der ganzen Mannschaft sein. Ganz selbstverständlich, daß hier nur schußgewandte, lungenkräftige, junge Leute in Frage kommen sollten. Daß sie ebenso der schnellstschwimmeade Teil des Teams sein müffen, geht schon aus ihrer Aufgabe hervor. Als Zenter-Forward nimmt man meistens dea schußgewaltigsten und sichersten dieser Drei, da bei Aktionen des Sturmes ganz gut einer der beiden Flügel unbeteiligt sein kann(Platzmangel).. Der Mittelstürmer jedoch wird immer dabei sein müssen. Den Außenstürmern gelingt manches besser, wenn der Linke reckits und der Rechte links zu schießen imstande ist. So unverständlich diese Behauptung im ersten Augenblick auch sein mag, in der Praxis hat sie sich dennoch bewahrheitet. Es ist nicht näher zu begründen, daß ein besserer Schwimmer stets auch ein besserer Wasserbauer ist. Außer, dem Tormann sollten alle Spieler die 50 Meter in höchstens 42 Sekunden schwimmen. Wenn Leute in einer Mannschaft sind, die diese Leistung nicht erbringen, wirkt sich so etwas immer hemmend auf den Fluß des Spiels aus. Ebenst selbstverständlich sollte es sein, daß 400 Meter in 7:30 Minuten hinter sich zu bringen sind. Was darüber ist, spricht nicht von einer guten Lmrge. ßii solches Schwimmtraining ist die Grundlage für di« Leistungsfähigkeit beim Spiel. Das Idealbild eines Wasserballers ist zweifellos ein sehr schneller Schwimmer, dessen rassiger und genauer Schuß den Gegner stets aus dem Konzept bringt. Um eine annähernd gute Form dieses Ideals zu sein, braucht es jahrelanges Training. Ohne Zweifel spielt hier Prädestiniertheit eine Rolle. Fehlt aber das Training, wird auch der veranlagteste Mann nie zur Entfaltung seiner Talente kam-, men. Ueberall hat man die Erfahrung gemacht daß an einem Ort, der einen Stock guter Wasserballer sein eigen nennt, sich dieses Spiel wie Tradition weiter erhält. Das heißt, daß sich die Heranwachsende Jugend eines solchen Vereins Technik und Routine viel leichter zu eigen machen kann. Fehlt hingegen dies« autoritativ« Aussicht, ist sozusagen im ganzen Verein kein Genoss« ein langjähriger Wa>- serballer, gestaltet sich die Sache schwieriger. Mängel bleiben unentdeckt, taktische Frages für Anglist und Verteidigung müffen mühsam erlernt und«in- geimpft werden. Nachstehend einige Winke für die Gestaltung eines vorteilhaften Trainings. Dabei soll als Regel gelten, daß stets ein Mann aus einem etwas erhöhtem Orte auf dem Trockenen die Sache leitet. 1. Tormann im Tor, Placieren der Stürmet im Halbkreis, abwechslungsweises Schießen. Aber ständig die Ecken des Tores anschießen! Nie den> Tormann in die Augen seihen! 2. Gleiche Ausstellung, Distanz acht bis zehn Meter, eigenes Vorlegen und nach einem schnellen Spurt den Schutz aus aufgerichteter Schwimmul» abgeben. Schnelles Handeln! 3. Gleiche Ausstellung, gleich« Distanz, gesamtes Anschwimmen aller Drei, Zuspiel von Man» 5» Mann, abschließend Schuß. Alles soll fließen, kein Stürmer darf bei der Ballabgabe die Schwimmlagk verändern. 4. Spielen auf ein Tor, Verteidigung gegen Sturm, aber unter Aussicht eines Schiedsrichters- Taktische Fehler sollen gleich Regelverstößen abg<- pfiffen werden. Wird«ine Mannschaft zwei, drei Jahr« lang unter Disziplin so trainiert und werden absolviert! Spiele mit anderen Mannschaften nachher diskutier- kann ein Fortschritt nicht ausbleiben. Vor allem soll aber der Geist der Kameradschaft wach gehalten werden. Ernst K u b l i im„Satussport".•;• Der Mm. Der Kosak und die Nachtigall Die stimmlichen und weiblich«» Reize der Jas- mila Novotnä, ein paar Bilder aus Aegypten und ei" paar aus Griechenland (wobei die Ruinen von Athen allerdings mit Schlagergesang begrüßt werden),—: das sind die empfehlenswerten Einzelheiten diestt Wiener Films, der ansonsten eine nicht gerade geistreiche und oft unfreiwillig komische Spionagegeschichte ist. Der Manuskriptautor Dr. Clären und der Regisseur Phil Jutzi haben den Fehler begangen, ihre Einfälle ernst zu nehmen, obwohl sich aus ihnen ehcs eine Groteske hätte machen lassen. Der Kainff zweier spionierender Diplomaten, die stolz daram sind, wenn sie einander heimlich Photographie" haben, die sich für sehr tüchtig und gefährlich halte», aber den größten Teil ihrer Zeit mit umständliche» und noch dazu stadtbekannten Liebesaffären 8»' bringen— und schließlich, als sie ein levantinischcr Wassenschieber bemogeln will, Freundschaft schließe» und damit den Frieden retten und ihre Bräute versöhnen,— diese Handlung hätte man nicht, wie es hier geschehen ist, mit Pathos und Gefühl, sonder» höchstens mit Ironie vortragen dürfen. Dazu wäre allerdings ein anderer Hauptdarsteller nötig gewest» als Iwan Petrowitsch , der wie ein Tenor ohne Stimme wirkt. Und auch Gerda Maurus als Gegenspielerin der Novotnä ist ein« Fehlbesetzung. —cis— Die Spur deS Todes. Das ist— wie ja sch»» der Titel vermuten läßt— einer von den amerika nischen Wildwestfilmen, die sich ebenso gleich bleiben wie das Publikum, das sich an ihnen belustigt» Es wird also wieder gerauft, geritten und geschosst»- man sieht Muskeln, Fäuste, Pferde und eine» romantischen Backfisch, man hört Flüche, Drohungc» und Verschwörungspläne— und wenn man nicht zu dem erwähnten Stammpublikum gehört, weiß man bei alledem nicht so recht, ob man sich wundern, langweilen oder entrüsten soll.—eis— VERLANGEN SIE in jeder Verkaufsstelle des Konsum Vereines SELCHWAREN der Firma HEGNER& Cie.. PILSEN Selchwaren der Fa. HEGNER& Cie., Pilsen 4^5 sind die allerbesten! Iva» Petrovich und Jarmila Novotnä in dem Wiener Film„Der Kosak und die Nachtigall". Bezugsbedingungen: Bei Zustellung tnS Haus oder bei Bezug durch die Post monatlich KL 16.—, vierteljährig KL 48.—, halbjährig KL 96.—. ganzjährig KL 192.—.— Inserate werden laut Tarif billigst berechnet. Bei öfteren Einschaltungen Preisnachlaß .— Rückstellung von Manuskripten erfolgt nur bei Einsendung der Retourmarken.— Die Zeitungsfrankatur wurde von der Post- und Tel«« graphendireftion mit Erlaß Nr. 13.800/V11/1930 bewilligt.— Druckerei:„OrbiS" Druck-. Verlags» und ZeitungS-A.-G.. Prag .
Ausgabe
15 (18.8.1935) 192
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