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MittwoK, 21. Ktttntft 1935
Nr. 194
Angelsächsische gegen lateinische Front Man sucht den Kriegsschuldigen
Die Weltpreise ist in der Beurteilung des Scheiterns der Pariser Konferenz deutlich in zwei Lager zerrissen. Auf der einen Seite steht die italienische Presse, der die franzö sischen RechtStlätter noch immer sekundieren, auf der andern die englische und ame rikanische Presse, die gegen Italien schärfere Töne anschlägt. Es ist erstaunlich, mit welcher Naivität oder welcher Unverfrorenheit— wie man es eien nennen will— die französische Presse, von den TodsuchtSauSbrüchen der italienischen Blätter ganz zu schweigen, für den kommenden Krieg die Engländer verantwortlich zu machen sucht. England sei unnachgiebig gewesen, England habe kein BrrantwortungSgefühl, England treibe Mussolini , das arme friedliche Lamm, in den Krieg. Andere Blätter ermahnen England, wegen Abessiniens, das doch gar nicht dafürstehr, doch keinen Weltkrieg zu entfesseln. Merkwürdig nur, daß man dies niemals de» Italienern vorhält, die doch znerst die Pflicht hätten, wegen Abessiniens keinen Krieg zu entfesseln! ES ist die gleiche Geistesverfassung, in der sich 1914 die Presse der Mittelmächte befand, als sie England und Frankreich dauernd aufforderte, doch wegen Serbiens nicht in den Krieg zu gehen. Einige Blätter besprechen die Möglichkeit von Sanktionen gegen Ita lien . Die französisch« Presse lehnt natürlich auch diese Sanktionen ab, mutet aber den Engländern zu, trotzdem am Völkerbund sestzuhalten(der in diesem Falle doch nur noch ein Witz wäre). Mit allgemeiner Spannung sieht man der englische» Kabinettssitzung am Donnerstag entgegen.
bemerkt der Korrespondent, was den Hinweis auf die Stresa-Front angehe, so sei nach Ansicht der britischen Abordnung der ganze Bau der euro päischen Sicherheit, dessen Eckstein das Einvernehmen von Stresa bilden sollte, durch die Ereignisse der letzten Tage zerstört worden.„Morning Post" schreibt, man glaube setzt, dass keine neuen Verhandlungen den Ausbruch des Krieges im Herbst verhindern würden.
Mailand , outete della Sera' schreibt, die Vertagung der Dreimächte-Konferenz könne niemand täuschen. Es handle sich im Grunde um ihr S ch e i t e r n. Keine Regierung könne die Verantwortung übernehmen, ein von glühendem Kampfgeist beseeltes(?), bereits mobilisiertes Heer in die Heimat zurückzuführen, ohne alle moralischen und materiellen Genugtuungen erlangt zu haben. Tas von Herrn Eden angeboteni Linsengericht konnte Italien nicht bewegen, seine Erstgeburtsrechte(?) in Ostafrika herzugeben. Die Turiner „G a z e t t a delPo- polo" meint, die Diplomaten verlassen Paris . Gleichzeitig gehen die italienischen Divisionen naä Ostafrika ab. Man könnte nicht klarer sprechen.
„Der abessinische Krieg wird dar Grab der Farcitmut sein"
Entente erstreckt, nicht einmal mit Deutschland , geschweige denn ohne Hitler einen Krieg führen. Die Sperre des Suezkanals und der Pariser Banktresors würde den „großen Duce" trotz seiner Million Soldaten bald kleinlaut machen. Und droht er dann, zu Hitler zu gehen— nun, eine selbstbewußte demokratische Politik brauchte sich durch diese Drohung nicht einschüchtern zu lassen. ES wäre sehr fraglich, ob Mus solini sie verwirklichen könnte. Es gibt mehr als einen Gegenzug in diesem Spiel. Gelingt es ihm, sich mit Hitler zu einigen, so ist auch das Bündnis Berlin -Rom , selbst wenn es bis Warschau und Tokio reicht, weniger zu fürchten als das Chaos, das im Gefolge des afrikanischen Abenteuers und seiner Förderung durch Frankreich ausbrechen wird. Noch deutlicher wird die Lähmung aller antifaseistischen Initiative in der europäischen Politik an dem österreichischen Problem. Leichtsinnig haben die Westmächte vor anderthalb Jahren Oesterreich an Mussolini ausgeliefert. Seither kennen sie anscheinend nur zwei Lösungen der österreichischen Frage: die italienische oder di« deutsche. Die Oesterreicher müssen Musso lini oder Hitler hörig sein. Daß eS jenseits dieser Wahl zwischen Regen und Traufe mehr als eine Möglichkeit gäbe, dem österreichischen Volk ein brauchbares demokratisches Dach zu zimmern und es zugleich in den politischen Kraftkreis der westlichen Demokratie einzubeziehen, scheint man weder in Paris , noch in London zu wissen. Dabei ist das besonders Betrübende der Mangel einer konstruktiven Kritik auch bei der oppositionelles Linken vor allem Frankreichs , in zweiter Linie auch Englands. Die französische Linke übersieht in ihrem sicher bravourös und schwungvoll geführten Kämpf gegen Lavals Dekrete, daß über Frank reichs Schicksal in Genf , vor Adua und an der Donau entschieden wird. Die westliche Demokratie— soweit sie regiert— hält heute bei der blamablen letzten Weisheit, daß Mussolini allein den Frieden Europas sichern, daß Mussolini allein Oestetreichs Unabhängigkeit schützen, Musso lini allein Hitler in Zaum halten könne. Es wird sich noch einmal Herausstellen, daß Musso lini das gar nicht kann, sondern daß er viele Jahre davon gelebt hat, daß die Andern glaubten, er könne alles, was er sage. Abgesehen davon aber ist solche Politik trostlos. Wenn man das Haus voll Fliegen hat, kann man freilich Spinnen ansetzen, damit sie di« Fliegen wegfangen. Aber wer sein Haus sauber haben will, wird das Ungeziefer selbst vertilgen, nicht die eine Art mit der andern bekämpfen. Die europäische Demokratie müßte es teuer bezahlen, wenn sie sich auf die Dauer aus Mussolini verläßt. Um dieses Ende abzuwenden wird aber auch die nicht oder noch nichtregierende westliche Demokratie, di« Linke in Frankreich und England, über die negativen Parolen wie„Weder Anschluß, noch Habsburg " hinausgelangen müssen zu einer klaren Vorstellung ihrer europäischen Lösung und zu einem entschiedenen eigenenWillen.
Farmer-Entschuldung In USA Washington.(Tsch. P. B.) Der amerika nisch « Senat genehmigte einen Gesetzentwurf, demzufolge die Regierung eine Konversion der Hypothekenschulden der Farmer auf einen niedrigeren Zinsfuß vornehmen soll. Die Mittel zu dieser landwirtschaftlichen Entschuldungs-Aktion sollen durch die Ausgabe von Banknoten in der Höhe von 3 Milliarden Dollar beschafft werden.
Mussolini der Allelnschuldlge Washington.(Tsch. P.-B.) Die amerika nische Presse betrachtet den Ausbruch des Krieges zwischen Italien und Abessinien für unvermeidlich, falls nicht England und Frankreich in letzter Stunde energisch eingreifen. Einmütig wird Mussolini die Alleinschuld an de» gegenwärtigen Lage zugeschrieben. Die amerikanische Regierung verfolgt die Vorgänge mit großer Besorgnis. Sie hält sich einstweilen von dem Streit fern, um die Bemühungen Englands nicht zu stören. Sie wird aber, falls es zum Kriege kommen sollte, voraussichtlich von der Ermächtigung Gebrauch machen, ein Waffenausfuhrverbot zu dekretieren, vorausgesetzt, daß die am SamStag eiligst eingebrachte Gesetzesvorlage noch vor Beendigung der Kongreßtagung verabschiedet werden kann. Die Vorlage wurde entsprechend dem Wunsche der Regierung dahingehend abgeändert, daß sie die Erklärung des Waffenausfuhrverbots ins freie Ermessen Roosevelts stellt und es ihm überläßt, ob er das Embargo gegen beide kriegsführende Teile verkünden will. Das Gesetz über das Waffenausfuhrverbot würde, wie die Presse darlegt, Roose- belt die Möglichkeit geben, auf die italienische Regierung einen starken Druck auszuüben. Sanktionen London . In den englischen Blättern wird die Lage nach dem Scheitern der Dreier-Konferenz als ungemein kritisch betrachtet.„Daily Tele graph " sagt, es werde zugegeben, daß die Frage von Sanktionen jetzt in den Vordergrund getreten ist. Der diplomatische Korrespondent des Blattes berichtet aus Paris , die kleineren Staaten, besonders die skandinavischen Länder, würden wahrscheinlich in Genf auf ein ener- gisches Vorgehen drängen, um Italien an dem geplanten Kurs zu verhindern. Die Fragen, denen sich das britische Kabinett gegenübersehen werde, seien nicht weniger ernst als die vom August 1914. Zu den Ausführungen des Barons Aloisi vor der französischen Presse
Eine akttve Gruppe geheim arbeitender Gewerkschafter Italiens schreibt von dort an die Internationale TranSport- atbeiter-Föderation: „Ohne Anspruch darauf zu erheben, das italienische Volk zu repräsentieren, teilen wir Euch die Ergebnisse einer gewissenhaften Untersuchung mit, die wir in verschiedenen Lagern der Bevölkerung und in verschiedenen Zentren angestellt haben. Hier di« Resultate:...- 1. Das italienische Bolk hat allgemein den bestimmten Eindruck, daß der Fascismns de» Krieg in Afrika entfesseln wird, ohne sich um die BersöhnungSbestrebungen der anderen Mächte zu kümmern. 2. Der Krieg! st durchaus unpopulär, nicht nur in drei proletarischen Kreisen und«nt«r den Mittelklassen, dir die Folgen einer Niederlage fürchten. 3. Die allgemeine Ueberzeugung geht dahin, daß der Krieg das Grab des Fa- s d i S m u s sei» wird. Die ungeheuren Borbereittmgen, die das fascisttschc Regime auf allen Gebieten trifft, beweisen klar, daß Mussolini bis ans
Ende des VLiicerbundes? Rew Aork.(Reuter.) In Kommentierung des italienisch-abessinischen Konfliktes schreiben die „N e w V o r k T i m e s", der Standpunkt Mussolinis gegenüber internationalen Konferenzen sei der, daß die Konferenz und die übrigen Staaten Italien in allem nachgeben müßten, wogegen Italien in nichts nachgebe. Mussolini schätze de« Ernst der öffentlichen Meinung Europas gering, was für ihn katastrophalere Folge« haben könne als irgendeine feindliche Armee. „Herald Tribüne" bemerkt, daß die Jt aliener die internationalen Beziehungen nur vom Standpunkt des Egois- m u s, des Opportunismus und der Gewalt auffassen. Das Blatt glaubt, man könne sich schwer vorstellen/ daß der Völkerbund weiterhin in der'gegenwärtigen Zusammensetzung bestehen könnte. Die Divisionen sprechen
Ende zu gehen wünscht. Und andererseits sind die Dinge schon so auf die Spitze getrieben, daß der„Duce", selbst wenn er wollte, ni zurückweichen könnte, ohne sich am eine nicht wieder gutzumachende Weise mehr nofl als durch eine Niederlage zu diskreditteren. Wenn man von den Kreisen der Spekulanten und von gewissen Arbeitergruppen abficht, die durch den Himger denwralisiert waren und die jetzt Arbeit in der Kriegsindustrie gefunden habenkann man sagen, daß die sich gegen den Krieg vorbereitende Abneigung allge' mein ist. Die Unpopularität des Krieges beginnt siK auch öffentlich ebenso unter den Soldaten wie unter den Zivilisten zu offenbaren, obwohl derzeit nur erst vereinzelt und ohne einen politischen Plan. Die Unzufriedenheit unter den ZivüisteN «nacht sich in beredten Kundgebungen Luft, gegen die das Regime mit einer Verschärfung des Terrors vorgeht. Alles in allem kann man sagen, da« sich in weiten Volksschichten eine w i r k l i ck defaitistische Geisteshaltu«? vorbereitet. Und es hat Wohl seinen Grund, d«8 die Soldaten ihre Waffen er st be< ihrer Ankunlt in Afrika erhalte»-
VILLA OASE oder: DIE FALSCHEN BORGER Roman von Eugene Dablt Berechtigte Uebertragung aus dem Französischen von Bejot
„Gib deinem alten Onkel einen Kuß." Wie er nur immer redetet Endlich war sie mit ihrer Mutter allein. Wie in Lausanne . Während der Fahrt hatte sie diese Minute inbrünstig herbeigesehnt. „Einräumen werden wir morgen, Helene. Hier ist warmes Wasser..." „Bleib noch, Mama. Recht, recht lange. Oder bist du müde?" «Ja, es war ein bißchen viel, alle die Tage.. Ach, ich hatte auch keine glückliche Jugend. Davon erzähle ich dir einmal. Jetzt habe ich über nichts zu klagen. Julien ist ein Brummbär, doch ich kann ihn um den Finger wickeln. Ich bin auch nicht so wie die anderen Frauen. Ich habe mich nicht werfen lassen. Du hast wohl nicht geglaubt, daß du eine reiche Mama hast? Oder hast du dir alles so schön vorgestellt? Sag mal die Wahrheit?" „Natürlich habe ich es mir nicht so vorgestellt, Mama." „Du wirst noch mehr Ueberraschungen erleben. Ich will eine Rolle spielen, und du sollst de» Ruhen davon haben. So, Liebling, jetzt leb wohl." Sie ging, Kußhändchen werfend, rückwärts hinaus. Helene ließ die Arme hängen und rührte sich nicht von der Stelle. Es war, als sei nach den beschwerlichen Schritten, die sie hatte tun müssen, um sich ein Heim zu erobern, endlich Ruhe über sie gekommen. In ihren Ohren summte die Stillt, himmlische Stille, denn noch nie hatte sie so
I hoch über der Straße gewohnt. Sie ließ ihren Blick langsam im Kreise wandern. Alles erschien ihr neu, fast wie ein Wunder: die Möbel, die sie nicht anzutasten wagte, die Stoffe, die ihre kühnsten Träume übertrafen, der ganze Komfort, wie Julien es nannte. In Angrogna mußte sie Wasser am Brunnen schöpfen und die Eimer bis zur Baracke schleppen, in der sie wohnten, als Lagorio beim Streckenbau beschäftigt war. Ach, und die Abende damals. Sie sahen anders aus als der Abend heute. Eisige Kölle, Gestank, Gebrüll betrunkener Männer, Maminas Husten. Oft mußte Helene bei Mamina Lagorio vor dem Bette schlafen, weil man den Strohsack einem Landsmann geliehen hatte. Jeden Morgen erwachte Mamina mtt den Worten:„Heilige Jungfrau, gibt es denn kein Ende unserer Qual?"-— Nein, für Mamina gab es kein Ende. Ihre Qual währte bis zum Tode. Für sie, Helene, aber war die Qual beendet. Sie zog sich aus. Ihr neues Glück verlangsamte ihre Bewegungen und gab ihnen Sicherheit, den düsteren Erinnerungen zu wehren. Ja, jetzt hatte sie nicht zu fürchten, von einem Achille Demante überrascht zu werden. Aber die kleine Schwester fehlte ihr. Ob sie sie später mit Irma btsuchen würde? Alle ihre Gedanken kreisten um ihre Mutter und den Onkel. Seine Art war ihr zwar noch ungewohnt, aber er hatte sie liebevoll ausgenommen, fast wie ein eigenes Kind. Sie schlüpfte in ein weißes Bett, streckte die Beine aus, faltete fromm die Hände auf der Brust, schloß die Augen und nahm sich vor, dieses Glücks würdig zu sein. Dann drehte sie sich ruhig zur Wand. Sie war sehr müde. Sie hörte die Worte: „Dein kleines Mädel." Sie lauschte. Aber das Bett knarrte, und das Geräusch übertönte Juliens Stimm«. Sie flüsterte vor sich hin, was Onkel gesagt hatte, als sie aus dem Zuge gestiegen war: „Hier ist dein Mädel." Richtig, die Eisenbahnfahrt... Sie sah die Gesichter der beiden jungen Burschen wieder, ihrer Reisegefährten. Dann kam der Schlaf und löschte alle Bilder aus.
Nachdem sie Helene verlassen, hatte Irma sich noch das Haar gemacht und war dann zu Bett gegangen. Allabendlich genoß sie mit stolzer Befriedigung den Anblick des Zimmers, dessen Ausstattung sie allmählich geschaffen hatte. Das freistehende Bett mit der seidenen Daunendecke stieß rechts an den Nachttisch, links an den Spiegelschrank. Auf dem Kamin prunkte eine Marmorgarnitur mit einer wahrhaft imponierenden Pendeluhr. Schwere, rotsamtene Vorhänge verhüllten das Fenster. Die kostbare fliederfarbene Tapete zierte ein Ornament von goldenen Blumen. Helene würde morgen früh nicht schlecht staunen I Auch das Porzellan und das Silber wollte sie ihr zeigen, die Nippsachen im Glasschrank, die feine Wäsche, die den Spiegelschrank ganz füllte, ihre Kleider und ihren Schmuck. Was wohl das Kino zu all der Pracht sagen würde? Ja, noch eins. Ein paar Kleider würde sie ihr geben. Von den ältesten. Denn die Kleine war furchtbar dürftig angezogen. Gott , in dem Alter hatte sie sich auch nicht wie eine Prinzessin putzen können. Aber das war lange her. Was tat sie doch damals? Richtig, sie nähte in dem Schneideratelier und verdiente drei Franken täglich. Sie dachte: „Ich möchte nickt noch einmal anfangen." Ein Glück, daß das Elend hinter ihr lag. Sie seufzte befreit auf. „Löschst du bald aus?" fragte plötzlich Julien. „Nein, ich kann nicht einschlafen." „Ich auch nicht. Die Geschichte hat uns etwas durcheinander gerüttelt. Nanu..." Er richtete sich auf. „Bei deinem Mädel brennt ja auch noch Licht." Er stieg in seinem gestreiften Pyjama, in dem er aussah wie ein schlecht verschnürtes Bündel, brummend aus dem Bett. Doch schnell war er wieder drinnen. „Sie hat nichts gehört. Kunststück, ist ja halbtot vor Müdigkeit. Sie sieht übrigens nicht sehr
kräftig aus. Ist gewiß dem Vater nachgerote«- was?" „Keine Ahnung. Lagorio war zweiundzwo«' zig damals, ich achtzehn. Er hat Helene in Psie -e gegeben und war eines Tages auf und davon- Nach Kanada . Ich war schon vorher von ihm well' gelaufen und saß in Paris . Was hätte ick<>u<* anfangen sollen zuhause, bei der alten Tante' Ich war Wohl auch zu schwach, um das Kind am' zuziehen." „Ihr habt euch angestellt wie zwei Säu«' singe. In Paris sind die jungen Leute nicht s blöde. Mir zum Beispiel hätte so etwas nie pal'sis' reu können. Na, jetzt ist ja Gott sei Dank alles Butter. Deine Kleine scheint sich wohlzufWe^ Hast du ihr Gesicht gesehen? Vielleickt hatte sie n" vorgestellt» sie käme zu Schnorrern?" „Was weiß man schon in den Kreisen,•" denen sie bisher gelebt hat?". „Bei den Katzelmachern? Du, die Sok" kenne ich ganz genau. Von Brasilien her. Lä«^' und nichts zu fressen. Ich will nichts Schlechtes vo» ihr sagen, aber an Ordnung muß sie sich hier wöhnen. Erst kann sie die Fahrkarte nicht sindem jetzt vergißt sie, das Licht auszudrehen. Bon d» hat sie das nicht." a Irma suchte eine bequeme Lage für ihre» Kopf und kuschelte sich in die Einbuchtung Matratze. „In ihrem Alter besaß ich schon allerho^ Ehrgeiz, wollte um jeden Preis aus meines Milieu hinaus. Aber du läßt sie mir hübsih£ Ruhe, dicker Ruppsack. Sie wird uns nicht W? stören. Bei meiner Schwester konnte ich sie doc* nicht lassen. Es war einfach meine Pflicht, sie K mir zu nehmen." „Ich habe dich ja nicht gehindert. Im Gegen' teil. Ich habe das Zimmer Herrichten lassen, oha- nach dem Preis zu fragen." I „Besser, das Geld dafür auszugeben, als• im Cafe zu verludern. Jetzt laß mich in Ruhe. Sr schlafe schon." lFortsetzung folgt.)