Seite t Donnerstag, 22 August 1935 «r. ISS Lebendig begrabe« Furchtbarer Tod dreier Lehmarbeiter bei Brünn Die Manöver vor-em Abschluß Senica. (Tsch. P. B.) Während des Dicns- tag-Nachnnttag traten an der Front keine wesentlichen Acnderungcn ein. Der Kommandant der Blauen verschob durch Gewaltmärsche die 7. Division, die er in Reserve hielt, in den Raum Ko- valcy-CaLov, damit sie gemeinsam mit der 6. Division am 21. August zum Angriff gegen den Südflügel der Roten in der allgemeinen Richtung Bad Smrdäky-Bradlo vorgehe. Der.Angriff stieß in den Morgenstunden auf die eifrige Ge- gemvehr der 9. Division, die unter Ausnützung des günstigen Terrains den Angriff der Blauen wesentlich verlangsamte. Am nordöstlichen Abschnitt der Front, die von Vrbovce über Belkä nach Horni NömLi verläuft, ist es zu keinen bemerkenswerten Kämpfen gekommen. Senira.(Eigenbericht.) Mittwoch setzten die Blauen ihren Angriff gegen den linken Flügel der Roten fort. Die rote— slowakische— Armee war zu Beginn der Uebungen zahlenmäßig stark unterlegen und verfügte nicht einmal über Kavallerie. In den letzten 24 Stunden hat sie jedoch beträchtliche Verstärkungen erhalten. Die 10. Division wurde in den Garnisonen alarmiert und aus dem Raum von Banskä Bystrica im Bahntransport nach Pistyan verschoben. Dort wurde sie im Laufe der Nacht auswaggoniert und in Lastautos in die Gefechtsfrönt geführt. 1 Beide Manöverparteien ringen um den Südflügel, auf den im Laufe der letzten Stunden alle verfügbaren Reserven verschoben werden, wobei jede Partei die andere zu überflügeln sucht. Von dem Ergebnis der letzten Umgruppierungen wird es abhängen, ob-das offenbare Ziel der Blauen, die Gewinnung der Uebcrgänge über die Weihen und Kleinen Karpathen als gelungen betrachtet werden kann. Der Kommandant der roten Gruppe, Divisionsgeneral V o t r u st a, erklärte den Pressevertretern, daß angesichts des Kräfteverhältnisses von 2:1 zugunsten der Blauen seiner Armee von allem Anfang die Aufgabe zufiel, Rückzugsgefechte zu. liefern. Diese sind für Mann und Offizier nicht nur physisch anstrengend, sondern auch eine moralische Belastung. Beide Parteien hatten mit schwierigem Terrain zu kämpfen. Die Roten sollen beim Abschluß der Manöver nicht hinter eine bestimmte Linie zurückgedrängt sein. Gegenwärtig stehen sie in guter Position vorwärts dieser Linie. Die'Truppe hat sich allen Schwierigkeiten und hohen Anforderungen gewachsen gezeigt. Beim Durchzug von Reserven der Blauen durch Senica hatten die Pressevertreter Gelegenheit, sich von dem guten physischen Zustand der durchmarschierenden Truppe' zü überzeugen. Dringliche Regelung»en L«fichenmg-L-er- tritte». Die langdauernde Wirtschaftskrise bringt es mit sich, daß häufig bisher pensionsversicherte Privatangestellte eine Tätigkeit als Arbeiter aufnehmen, um— nach mitunter langer, moralisch und wirtschaftlich zermürbender Arbeitslosigkeit— wieder zu einem Arbeitsverdienste"zu gelangen. Dadurch werden diese Arbeitnehmer versicherungszuständig in der Sozialversicherung, was wegen der andersartigen Berechnungsgrundlagen dieser Versicherung in der Regel zu schweren Nachteilen für diese Arbeitnehmer.führt. Aehnlich liegen die Verhältnisse auch bei den durch sonstige Berufswechsel verursachten Uebertritten zwischen den anderen Trägern der verschiedenen Pstichtversicherungen oder bei Uebertritten aus den staatlichen Diensten zu anderen Trägern der öffentlichen Pflichtversicherung. Da sich im Zusammenhänge mit der wirtschaftlichen Entwicklung diese Uebertritte und die damit verbundenen Schädigungen der übertretenden Versicherten immer mehr häufen, hat der Allgemeine A n gefiel ltenv.erb and Reichenberg bereits vor einigen Jahren die Forderung nach einer solchen Schädigungen vorbeugenden Neuregelung der Uebertrittsbestimmungen erhoben. Diesem Drängen solgeleistcnd, konnte in den zuständigen Körperschaften die Ausarbeitung eines Ueberweisungsgesetzes erreicht werden. Der seit längerem fertiggestellte Entwurf harrt aber noch der gesetzgeberischen Verabschiedung..Wegen der Dringlichkeit der Vollendung dieses für tausende Arbeitnehmer lebenswichtigen Gesetzgebungswerkes hat der genannte Verband neuerliche Schritte unternominen, die hoffentlich nunmehr recht bald zum Inkrafttreten'des neuen Ueberweisungsgesetzes führen werden. Vom Rundfunk iMpMriMuwartes aus 4m Proflrammaai Freitag Prag , Sender L.: 6.00 Gymnastik, 10.08 Deutsche Presse, 11.00 Schallplatten, 11.05 Salonorchesterkonzert. 13,30 Arbeitsmarkt, 15.00 Orchesterkonzert, 18.20 Deutsche Sendung: Pietro: Leibesübungen und Arbeiterschaft, 18.30 Höller. Neue bildend« Kunst,. 18,50 Arbeitcrsen- dung: Aktuelle zehn- Minuten, 21.15 Prager Rundfunkkonzert,- 22.30 Tonfilmschlager. Sender S,: 7.30 Konzert, des Mujiksalonquartetts. 14.15 Deutsche Sendung: Kirschner: Käthe setzt sich durch, heileres Hörspiel. — Brünn : 17.40 Deutsche Sendung: Sportbericht, 20.20 AuS Opern der größten Meister. Mähr.»Ostrau : 12.30 Mittagskonzert, 18.20 Deutsche Sendung: Gröbl: Die einzelnen Wirtschaftsepochcn und ihr Einfluß auf die Gegenwart 20.20: Alte französische Lieder.— Kascha»: 16.30; Konzert des Kaschauer Funkorchesters. Belkä Bitrö. Mittwoch nach 11 Uhr vormittags ereignete sich in der Bezirksstadt Belkä Bites. bei Brünn ein großes Unglück. Beim Abgraben von Lehm in der st ä d t i s ch e n Ziegelei lockerte sich plötzlich eine etwa vier Meter hohe und 15 Meter lange Lehmwand von mindestens 50 Kubikmetern und verschüttete fünf Arbeiter. Zwei von ihnen namens Sedlak und Langauer, wurden rechtzeitig befreit und kamen fast unversehrt davon. Die übrigen drei Arbeiter konnten nurmehr als Leichen geborgen werden. Sie waren in Drei Todesopfer der Dolomiten Darunter eine Tschechoslowakin Mailand . Beim Besteigen der Dolomitenspitze Croda da Lago sind der österreichische Rechtsanwalt D r. Plank und eine junge tschechoslowakische Professorin namens Marie Tietz an einer schwierigen Stelle des normalen Aufstieges abgestürzt. Als sie nicht zurückkehrten,- wurde eine Rettungskolonne ausgeschickt, die ihre Leichen fand. Unter großen Schwierigkeiten konnten die Leichen nach Cortina d' Ampezzo überführt werden. Innsbruck . Bei einer Besteigung der Fünffinger-Spitze in den Grödner Dolomiten durch eine militärische Bergführergruppe stürzte knapp vor dem Gipfel der Bergführer Andreas Pan- p o n i aus Cortina d'Ampezzo ungefähr fünfzig Meter tief ab und erlitt tödliche Verletzungen. Bau neuer sowjetrussischer Riesenflugzeuge Ikfacher Ersatz für„Maxim Gorki " Die Vorarbeiten für- den Bau von 16 Riesenflugzeugen, die auf Beschluß der Sowjet union als Ersatz für das verunglückte Flugzeug „Maxim Gorki " gebaut werden sollen, sind zum Abschluß gelangt. Die neuen Flugzeuge werden Ganzmetall- Eindecker mit frei- schwebeNden Flügeln sein. Sie werden mit je fechs Motoren mit einer Leistungskraft von 1200 P. S. versehen sein.(Das vernichtete Flugzeug „Maxim Gorki" besaß acht Motore mit 850 PS.) Die Spannweite der Flügel der neuen Riesenflugzeuge wird 63 Meter betragen, die Gesamt- höhe 11 Meter, die Länge etlva 34 Meter, die Breite zwischen den Rädern über 10.5 Meter. Die neuen Flugzeuge werden eine Geschlvindigkeit von 270 S t u n d e n k i l o m e t e r n entwickeln. Sie sollen der Beförderung von Passagieren und Frachten dienen und werden 60 bis 70 bequeme Sitze für die Reisenden erhalten. Bei normaler Belastung werden die Flugzeuge auch bei Abstellung von zwei Motoren Horizontalflüge ausführen können. Sie werden mit den neuesten Geräten für Nachtflüge und Nachtlandungen ausgestattet sein. Für Fernflüge sollen selsttätigeLenkvorrich- t u n g e n eingebaut werden. * Ein neuer Weltrekord im Flugwesen Der russische Pilot Wolodja B r o d n e w legte mit seinem Flugzeugrumpstnodcll bei Hochstart 21 Kilometer zurück, Er hat somit den letzten Weltrekord geschlagen» dew der deutsche Flugzeugmodellbauer Mantel in Mannheim bei Hochstart mit 19.5 Kilometer aufgestellt hat. 20 Vermißte bei der Berliner U-Bahn-Katastrophe Berlin . Die Aufxäumungsarbciten an der Einsturzstelle des Bahntunnelbaues auf der Hermann Göring-Straße werden mit unvermindertem Tempo fortgesetzt. Nunmehr scheint fest- zustehen, daß noch mit 20 vermißten Arbeitern gerechnet werden muh. Die Stteste Frau der Republik gestorben Kaschau . In Zämutov bei Vranov verschied die 116 Jahre alte Ortsbewohnerin Anna K o s L o v ä; sie war wohl die älteste Frau nicht nur in der Slowakei , sondern in der ganzen Republik . Ihr Alter wurde sicher und genau fest- gejhellt. Sie erinnerte sich noch an den Bauernaufruhr im Jahre 1830 und war noch in der Lage, viel davon zu erzählen. Sehr gern erzählte sie von dem Revolutionsjahr 1848. Bis vor kurzem war sie vollkommen gesund und verrichtete auch Feldarbeiten. Niemals in ihrem Leben nährte sie sich von Fleisch und trank auch keinen Alkohol. An ihrem Begräbnis, das Drenstag stattfand, nahmen viele Menschen aus der ganzen Umgebung teil. Schwere Bluttat in Costariea Mexiko . Nach Meldungen aus Costariea Wurde der Millionär Alberto Gonzales L e h m a n n, der deutscher Abstammung ist, auf einer ungefähr eineinhalb Meter hohen Lehmmasse erstickt, und dürften auch innere Verletzungen davongetragen haben, obwohl die Rettungsarbeiten sofort ausgenommen worden ivaren. Es sind dies der 44jährige Tomas B r- l ä n, verheiratet und Vater von vier unversorgten Kindern, der 30jährige Bohumil V ej- r o st k a, verheiratet und kinderlos, sowie dec 30jährige Franz B l ä h a, ledig. Alle drei verunglückten Arbeiter stammen aus der Gemeind- Belkä Bites. Die Ursache des Unglücks untersucht eine Gerichtskommission. seinem Landsitz von„Angehörigen der kommuni stischen Partei" ermordet. Die Banditen wollten— so heißt es in der Meldung— von ihm „20.000 Colones für den Roten Propagandafonds erpreffen". Die Bluttat hat große Bestürzung ausgelöst. Man erwartet das Eingreifen der Regierung. Eine bemerkenswerte Bilanz enthält der soeben erschienene Jahresbericht des Generalrates der englischen Gewerkschaften. Zum ersten Male seit dem Jahre 1930, also seit Einsetzen der Wirtschaftskrise, ist die Mitgliederzahl in allen Zweigen der englischen Gewerkschaftsbewegung wieder g e- stiegen, während sich gleichzeitig die Mit- gliederzahl der englischen fascistischen Gruppen erheblich vermindert hat. Der Bericht weist in diesem Zusammenhänge auf die Wirkungen des Fascismus in den von ihm eroberten Ländern hin. In Deutschland befinden sich 100.000 Menschen in Konzentrationslagern, und in Oesterreich gibt es 42.000 politische Ge- fangens. Die Verschuldung des Deutschen Reiches ist seit Hitlers Machtergreifung um eine Milliarde Pfund(120 Milliarden KC) angewachsen, und die Löhne der reichsdeutschen Ar- beiter sind im Durchschnitt nicht mehr höher als die Bezüge der englischen Arbeitslosen. Die tatsächliche Arbeitslosenzahl in Deutschland müsse trotz der Rüstungskonjunktur auf fünf Millio- nen geschätzt werden. Die gleiche Entivicklung hat in Italien dazu geführt, daß Mussolini als Ausweg aus Finanzkrise und Arbeitsmangel einen neuen Kriog sucht und so die Grundlagen des Weltfriedens ins Wanken bringt. Aus dieser Tatsachenbilanz geht klar hervor, daß der Fascismus der Hauptfeind der Arbeiterklasse, aber auch der gesamten Menschheit ist. Und es ist erfreulich, daß die englischen Arbeiter die Gefahr und die Notwendigkeit ihrer Bekämpfung in immer stärkerem Maße erkennen. Das Begräbnis Otakar Ostrkils findet am Freitag, dem 23. August, um 15 Uhr vom Vestibül des Nationalthcaters in Prag statt. Die Einäscherung erfolgt im Krematorium in Straschnitz um 17 Uhr. Am Tage des Begräbnisses ist das Vestibül des Nationaltheaters von 10 bis 12 Uhr öffentlich zugänglich. Die neue Straße zur Masaryk-Baude im Adlergebirge wird am 8. September in feierlicher Weise eröffnet werden. Die neue Straße ist 6.346 Meter lang und wurde mit einem Aufwand von 2.5 Millionen KL gebaut. Weihbischof Zapletal gestorben. Am Dienstag starb in Schüttenitz bei Leitmeritz Dr. Msgr. Fr. Zapletal, Weihbischof von Prag und Probst von Vysehrad . ■ Der Fremdenverkehr im Juli 1935 war in der Tschechoslowakei nach der Erhebung des Statistischen Staatsamtes bester sotvohl als im Juni d. I, als auch im Juli 1934. Ich Juli d. I. kamen 234.100 Ausländer zu uns, im Juni d. I. dagegen nur 202.700 und im Juli 1934 nur 220.000. Demgegenüber reisten ans unserer Republik Ausländer ab: Heuer im Juli 195.600, im Juni 180.500 und im Juli des Vorjahres 177.500 Personen. Unverhältnismäßig ist der Reiseverkehr unserer Staatsbürger ins Ausland gestiegen. Im Juli(Juni) d. I. reisten 164.200(139.400) tschechoslowakische Staatsbürger ins Ausland, im Juli des Vor- iahres betrug ihre Zahl nur 125.300. Im Juli (Juni) d. I. kehrten aus dem Auslande 148.300 (127.100) und im Juli des Vorjahres 120.300 tschechoslowakische Staatsbürger zurück. In der Zeit vom Jänner bis Jstli d. I. kamen 948.900 Ausländer zu uns und 697.200 tschechoslowakische Staatsbürger reisten ins Ausland. Dio Zunahme des ausländischen Besuches bei uns betrug Heuer im Feber bis Juli gegenüber dem Vorjahre nur 3.5 Prozent, der Besuch von Tschechoslowaken im Auslande in der gleichen Zeit dagegen 19.6 Prozent. Qualitativ hält im Fremdenverkehre auch Heuer im Juli eine merkliche Ver- s chlechteru n g für uns an. Die Besuche aus einigen Nachbarstaaten gehen nicht nur zahlenmäßig, sondern auch hinsichtlich der Auf- Tödliche Liebe. In Oslovbei Pisek wurdr 1 am Montag früh die 19jährige Hausgehilfin j Marie Hazuch aus Manlice in der Slowakei tot I aufgefunden. Neben ihr lag der 21jährige Stefan- I Bansky aus Sv. Martin in der Slowakei . Nach dem aufgefundenen Brief schieden die beiden aus j unglücklicher Liebe aus dem Leben. Sie brachte«| sich mit einer Schußwaffe schwere Verwundungen bei, denen sie bald erlagen. Rach neun Jahren... In der Gemeinde L u p o c i bei Lutschenec war vor neun Jahren H der Bauer Johann Andrikak erschlagen worden. Der.Bauer Ladiflav Filka, der des Mordes verdächtigt, aber nicht überführbar, nach' Kanada gegangen war und jetzt zurückkehrte, konnte dieser Tage als Mörder des Andricak 1 entlarvt werden. Er hat bereits ein Geständnis abgelegt. Die Folgen eines Blitzes. Einem unge«■' wöhnlichen Unfall fiel ein Radfahrer, Josts S ch m e l aus Sandau bei Böhm.-Lcipa, zum Opfer, als er auf der Straße ztvischen Zautig 1 und Höflitz fuhr. Schmel geriet in ein scvwcres J Gewitter und wurde von einem grellen Blitz so geblendet, daß er die Herrschaft über seir«] Rad verlor und in den Straßengraben stürzte.•; Lebensgefährlich verletzt wurde der Verun- Z glückte ins Krankenhaus gebracht. Ein Pferde-Mörder. In der Gemeinde I Damazd bei Neuschlöffel treibt ein seltsam« Verbrecher sein unheimliches Wesen. Er brich!’ des Nachts in die Stallungen der Bauern ein uni schneidet den Pferden die Hälfte d u r ch. Es haben sich innerhalb kurzer Zeit dr« 1 Anschläge dieser Art ereignet. Die Bewohner befinden sich in großer Erregung. Man nimost an, daß es sich um Racheakte handelt, ti ist jedoch auch durchaus möglich» daß ein Gei- 4 steskranker mit sadistischen Neigungen die! Tiermorde begeht. Ein Kranker klettert am Blitzableiter-Draht aufs Dach. In der Nacht zum 21. August, wur-■ den die Bewohner der Straßen beim Masaryk-1 Krankenhaus in Budweis durch die Ankunft der städtischen Feuerwehr und der Sicher-M heitswache aus dem Schlafe geweckt. Ein Patient des Krankenhauses, der 31jährige I.Svoboda, der Sohn eines Bauern aus Plästovicr, 31 hatte das Krankenzimmer Verlusten und war an dem Draht des Blitzableiters bis zum höchste.' Punkt des Daches geklettert, von wo aus er mit lauter Stimme einen der ihn behandelnden Aerzte des Krankenhauses rief, ihm zu helfen. i Die Feuerwehr versuchte vergeblich, ihn dazu zu bewegen» seinen gefährlichen Platz zu verkästen; erst als der von ihm gerufene Arzt, nach dem Svoboda ständig rieft erschien, ergriff dieser daS ihm zugeworfene Seil und kletterte her« unter. Svoboda beging diese Tat in geistig« Umnachtung und hohem Fieber^ Zwei deutsche Spione wurden, wie aus Metz berichtet wird, in dem Augenblick verhaftet, als sie auf einem Motocycle die Grenze- überschritten. Einer von ihnen war im Besitze einer falschen Journalistenlegitimation und eines photographischen Apparates mit einem Teleobjektiv. Bom Wetter. Mit Ausnahme des Karpathengebiets hatte die Tschechoslowakei gestern überall schönes und ziemlich warmes Wetter. Paris hatte gestern um 14 Uhr 30 Grad CelsiuS. Prag hatte 25 Grad. Heute wird es im Osten der Republik noch vielfach regnen, da sich dir allgemeine Wetterlage bei schwachem Winde ntil sehr langsam ändert. Im Westen des Staates| dürfte es im allgemeinen schön und ziemlich warm bleiben. In den mittleren Teilen der- Republik strichweise stärkere Bewölkung und zeitweise unsicher. enthaltsdauer zurück. Demgegenüber steigt der Besuch unserer Staatsbürger im Auslande sowohl zahlenmäßig als auch insbesondere nach dec A'-nthaltsdauer. Im Juli d. I. weilten die Ausländer bei uns ungefähr 1,457.700 Tage, h. i. gegenüber Juli des Vorjahres ein Rückgang um 2.5 Prozent. Unsere Staatsbürger verbrachten jedoch im Auslande im Juli 1935(Juni 1934) rund 882.900 (453.600) Tage. Die Aufenthaltsdauer cr- döhte sich also um 94.6 Prozent. Von Feber bis Juli d. I. sank die Aufenthaltsdauer der Ausländer bei uns gegenüber der gleichen Zeit dcS Vorjahres um 17.4 Prozent, während die Aufenthaltsdauer der Tschechoslowaken im Auslände in dieser Zeit eine Zunahme von 62.4 Prozent ausweist. Eine kürzere Aufenthaltsdauer weisen bei uns namentlich die Reichsdeutschen, ltn- garn, Polen und Jugoflaven aus. Eine erfreuliche zahlenmäßige und qualitative Zunahme zeigen die Besucher aus England. Auch der Besuch aus Oesterreich hat sich Heuer hei uns wesentlich gebeffert. Auf den Besuch von Prag hatten die Kongresse im Juli und Juni günstigen Einfluß. Der Besuch der B a d e o r t e, namentlich in Böhme», ist Heuer ständig geringer als im Vor« iahre. Nur einige Kurorte(LuhaLovice, Pistyan) haben Heuer etwas gewonnen, und zwar vornehmlich durch vorübergehenden Besuch. Bedenkliche Fremdenverkehrsziffern Mehr Reisen ins Ausland als ausländische Besuche
Ausgabe
15 (22.8.1935) 195
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