Nr. 198Sonntag, 25. August 1935/ Seite 5Schnellzug Berlin-Bukarest entgleist. In derNacht auf SamStag entgleiste kurz nachMitternacht im Lemberger Bahnhofe ZimnaWoda der S ch n ellzugBerli n-B u k a-r e st. Die Lokomotive und fünf Waggons spran«gen aus dem Gleis. Zwei Dienstwagen, ein Waggon dritter und je ein Waggon der ersten undzweiten Klaffe stürzten um. Der Zug warzum Glück nur schwach besetzt, so daß bloß dreiPersonen leicht verletzt wurden.Eine Sekunde Erdbeben in der Slowakei.Donnerstag um 3 Uhr 10 Minuten nachts wurdein dem Orte Drahovee im Bezirke vonChusteine starke, eine Sekunde währende Erder-schütterun g verspürt, die die Bevölkerungau» dem Schlafe scheuchte. Der Großteil der verängstigten Bevölkerung verbrachte die Nacht unterfreiem Himmel. Es ist dies seit dem Umsturz dardritte in der Gemeinde beobachtete Erdbeben undzwar das st ä r k st e. Schäden wurden bishernicht gemeldet.Leichenräuber verüben Erprrffungen. AnSantiago de Kuba wurde eine neue Artvon Erpreffungsversuchen aufgedeckt. Eine Bandegrub auf den Friedhöfen Leichen aus und verbarg sie, um von den Anverwandten Lösegeldzu erpreffen. Der Superintendent und 27 Angestellte des Nationalfriedhofes wurden unter derBeschuldigung verhaftet, die Leiche eines reichenSpanier- namens Jost Arrata Santoz beraubtzu haben. Mr die Herausgabe einer Leiche wurdevon den Familien 1000 Peso» verlangt.Kinderspiel legt drei Ansiedlungen in Asche.In dem Orte N e l i p i n o(Slowakei) im Bezirke von Svalava steckte der siebenjährigeSohn des Ignatz L j a v i n e c beim Spiel mitseinem Kameraden, dem neunjährigen IvanDankanic, einen Strohschober in Brand, derauf dem Hofe stand. Innerhalb zehn Minutenergriff der Brand die Wohngebäude und weiteredrei Ansiedlungen, die niederbrannten.Schlafkrankheit in Japan. Die japanischenGesundheitsämter sind durch di« sich immer mehrderbreitende Schlafkrankheit sehr beun»ruhigt. In Tokio wurden bereits 75 Fälle gemeldet, von denen der größte Teil einen tödlichenAusgang nahm. Die Gesamtzahl der Erkrankungen in ganz Japan beläuft sich auf 500 Fälle.Er wird bei dieser Gelegenheit daran erinnert,daß im Jahre 1904 6125, im Jahre 19291946 Fälle von Schlafkrankheit gemeldet wurden.8m Borjahre dagegen war kein einziger derartiger Fall zur Anzeige gebracht worden. ZumAusbruch der Epidemie hat der rasche Uebergangdon der kühlen zur heißen Jahreszeit beigetragen.Schlechte- Wetter in Aussicht. Die sekundäre Depression über Westeuropa dringt mitihrem Einfluß nur langsam ostwärts durch, obwohl in ganz Mitteleuropa der Luftdruck allgemein zu sinken beginnt. In Bayern stieg dieTemperatur Samstag um 14 Uhr auf plus 27bi» 30 Grad Celsius, in Frankreich waren sieum 10 Grad niedriger. Diese kühlere Lust dürfteSonntag nach unseren Gegenden noch nichtdurchdringen.— Wahrscheinliches Wet-t e r von heute: Zunächst noch schön, erst späterdom Südwesten her allmähliche Verschlechterung.— W e t t« r a u- s i ch t e n für Montag:8m Westen de» Staate» weitere Zunahme derBewölkung und Niederschlagsneigung, Tempera turabnahme, im Osten des Staates noch schönund warm.Heldenmütige Retter. Der englische Königverlieh dem Direktor Rowland Bennett unddem Bergarbeiter Albert Malev für die hel-denmütige Rettung. eines bei der Grubenkatastrophe in Hanley geretteten Bergmannes dieEduard-Medaille. Der gerettete Bergmannwurde von einer Kohlenschicht verschüttet und dieKameraden arbeiteten in einem beengten Raumunter der ständigen Gefahr, selbst verschüttet zuwerden, volle sechs Stunden, indem sie mit denHänden die Kohlen von dem Verschütteten wegräumten, bi» sie ihn au» seiner lebensgefährlichenLage befreit hatten.Riosenerfolg der Londoner Radiomeffe.Samstag abends wurde in der Londoner Olympia die erfolgreichste Ausstellung in der Geschichteder Radioindustrie beendet. Während der zehntägigen Dauer wurden 1,800.000 Empfangsapparate verkauft und ein Umsatz von 30 Millionen Pfund erreicht. Es ist dabei intereffant, daßsich nach Kristall em psängern abermalseine große Nachfrage geltend machte.Der Kampf um den ArbeitsplatzJede Woche bringt neue Meldungen von demverzweifelten Kampf, den in allen Gegenden inunserer Republik die noch beschäftigten Arbeiterum die Erhaltung ihres Arbeitsplatzes führen.Sie müssen ihn verteidigen gegen Unternehmer,die, wenn ihnen die Produktion nicht die gewohnten Profite abwirft, sich oft sehr schnell zur Einstellung des Betriebes entschließen. Sie müssenihn weiter verteidigen gege neine Kartellpolitik,die rücksichtslos die Jntereffen der Arbeiter ausschaltet und zur Betriebsstillegung führt, wennes die Wahrung der Kartellrente erfordert. Einneues Beispiel für die Schädlichkeit dieser Kartellpolitik ist die O st böhmische Leinen«i n d u st r e- A.-G. in A d e r S b a ch. DerBetrieb ist von dem Kartell aufgekauft und sollnun stillgelegt werden. 277 Arbeiter verlieren denErwerb. Das bedeutet, daß weit über 1000 Menschen einem ungewiffen Schicksal ausgeliefert werden, das nur insofern gewiß ist, als es über di«Familien eine größere Not und wachsendes Elendbringt. Die Arbeiterschaft wehrt sich mit allenMitteln gegen die Vernichtung ihrer Existenz.In K L n i g s f e l d bei Brünn soll dieM a s ch i n e n- u n d W ä g g o n f ä b r i k,die in vergangenen Jahren den Aktionären sehrreichliche Dividende gebracht hat, stillgelegt werden. Es sind jetzt noch ca. 680 Arbeiter in demUnternehmen beschäftigt. Der Betrieb scheint dasOpfer einer Vereinbarung zu sein, die unter denkapitalistischen Unternehmern dieser Branche zustande gekommen ist. Es müßte auch der Einflußder das Unternehmen beherrschenden Bank klargestellt werden. Der Arbeiter-BetriebSauSschußhat alle Hebel in Bewegung gesetzt, um diese Betriebsvernichtung zu verhindern.Die Rossitzer Eisenwerkekündigen ebenfalls die Stillegung an. Wird siedurchgeführt, so verlieren 325 Arbeiter und Beamte ihre Beschäftigung. Die Maßnahme trifftdaS Roffitz-Oslawaner Industriegebiet umsoschwerer, als schon vorher die Glasfabriken unddie Eibenschitzer Gerbereien die Arbeit eingestellthaben. Auch in diesem Falle sind die Arbeiter mitUnterstützung der Gewerkschaften an der Arbeit,um die schlimmsten Folgen von der Arbeiterschaftabzuwenden.Die Glasfabrik der FirmaSchreibe ru. Neffen in Reitendorf bei Mährisch-Schönberg hatte die Wiederaufnahme ihres seit Dezember 1934 geschloffenenBetriebes angekündigt und äm 12. August warendie Oefen angeheizt worden. Obwohl die Löhneder Glasarbeiter schon vor der Stillegung mehr«-fach geküitzt^r worden waren" und einen tiefenStand erreicht haben, erklärte sich die Arbeiterschaft bereit, um die Wiederaufnahme des Betriebes nicht scheitern zu laffen, eine vierzehnprozentige Lohnreduktion hinzunehmen. Diesesgroße Opfer scheint den Inhabern noch ungenügend. Sie ließen die Oefen wieder loschen undgaben bekannt, daß die Wiederaufnahme der Arbeit jetzt nicht erfolgen könne. Die betroffenen Arbeiter waren Wer die Willkür sehr erregt, besetztendie Fabrik und hielten die Heizung in Gang. ZurZeit wird mit den Vertretern der Behörden undder Regierung verhandelt, um die Wiederaufnahme der Arbeit zu erreichen.Volhswlrtsdiatt und sozlalpolMlKZer FMeMlW hi her WWUmirDas Jahr 1934 erbrachte ein Aktiv«« von 252 Millionen KronenDie Einnahmen und Ausgaben aus demFremdenverkehr sind in der tschechoslowakischenZahlungsbilanz kein unbedeutender Posten. Beineun Milliarden 500 Millionen KL Gesamteinnahmen und neun Milliarden 352 Millionen KLGesamtausgaben der Zahlungsbilanz für dasJahr 1934 figuriert der Fremdenverkehr mit475 Millionen KL Einnahmen und 223 Millionen KL Ausgaben.Es verbleibt dennoch ein Ueberschuß von 252Millionen KL; während die Gesamtzahlung-»bilanz nur mit einem Ueberschuß von 148Millionen KL abschliesit.Diese für den Staat günstige Entwicklungder Fremdenverkehrsbilanz ist dadurch zustande-gekommen, daß im Jahre 1934 der Rückgang desAusländerbesuches unserer Badeorte zum Still-stand gekommen ist. Die Zahl der Kurgäste au»dem Ausland ist gegenWer dem Vorjahre um 24Prozent, die Zahl dec Uebemachtungen um 21Prozent gestiegen. Der Geldverbrauch der ausländischen Kurgäste ist von 141 Millionen KL auf176 Millionen KL gestiegen. Dagegen ist die Zahlder Touristen und der übrigen Besucher aus demFremdenverkehr zurückgegangen; auch ihr Geldverbrauch liegt mit 98 Millionen KL niedrigerals im Jahre 1933. Daneben gibt es noch Reisende im Grenzverkehr, durchfahrende Reisendeund Besucher von Verwandten und Bekannten, dienicht von der FremdenverkehrSstatistik erfaßt werden. Ihr Geldverbrauch in unserem Lande 1934ist auf etwa 150 Millionen KL veranschlagt.Die Auslandsreisen von Staatsbürgern derTschechoslowakei haben nach den Erhebungen desVrenzverkehrs in den Sommermonaten Mai bisAugust eine ausfallende Zunahme' erfahren." DieZahl der tschechoslowakischen Touristen, die imSommer 1934 längere Auslandsreisen machten,wird mit etwas Wer 140.000 angegeben.. IhrGeldverbrauch beträgt rund 178 Millionen KL,während bei Ausflügen und kurzen Reisen mitnur wenigen Tagen Aufenthalt im Ausland rund45 Millionen KL über die Grenze getragen wurden. Dieser Betrag von 223 Millionen KL entspricht im groben auch den Devisenbewilligungender Nationalbank. GegenWer 1933 ist der Geldverbrauch tschechoslowakischer Staatsbürger imAusland um 56 Millionen KL höher gewesenTatsächlich dürfte aber die Erhöhung trotz derKronenabwertung doch wesentlich geringer sein,denn im vorigen Jahre sind die an der Grenzeselbst vorgenommenen Erhebungen nicht berücksichtigt worden.Obgleichaberder Geldverbrauch unsererStaatsbürgerim Ausland zugenommen hat, er«gibt sich fürunserenStaat dochein Ueberschuhvon 252 Millionen KL.Ein Aktivumvon solcherHöhe hat di«tschochoslowakisch« Frrmdenverkehrsbilanz bisher»och nicht anSweistn können.In den letzten zehn Jahren sieht ihre Ent-Wicklung so aus:Einnahmen Ausgaben-s-Ueberschuß—Fehlbetragin Millionen KL1934475228+2521933288167+1211932420420..—19Y1580760—-1801930795700+ 951929810710+1001928770700+ 701927710640+ 701926561800—2391925570850—280Das bisher höchste Aktivum der Fremdenverkehrsbilanz im Jahre 1933 hat sich demnach1934 mehr als verdoppelt.In den Jahren guter Wirtschaftskonjunkturwar es bedeutend niedriger; oder es schloß gardie Fremdenverkehrsbilanz mit einem hohenPassiv,im ab.- 4, Diese.Ueberficht läßt auch erkennen, in welchem stärken Umfang die Reisen aus dev Tscheche-sowakei inS Ausland zurückgegangen sind. 1925wurden dafür 850 Millionen KL ausgegeben,1931 760 und 1933 nur 167 Millionen KL. DerRückgang der Einnahmen aus dem Ausländerbesuch ist ebenfalls beträchtlich, doch nicht so starkwie die Ausgaben tschechoslowakischer Staatsbürger im Ausland.Die angesichts der schweren Wirtschaftskrisegünstige Entwicklung der Fremdenverkehrsbilanzbesonder- deS Ausländerbesuches ist hauptsächlichder großen Anziehungskraft der tschechoflowakischen Heilbäder zu danken.Zwischen Nil undEuphratNotizen des OrientreportersDi« Prophezeiung des Scheichs..»Wenn Sie herzleidend find, so lesen Siediesen Artikel nicht"— mit diesen ermunternden«orten leitet eine ägyptische Zeitung des Re-lümee der Voraussagen ein, die der im ganzen«orderen Orient für seine Prophezeiungen bekannte Astrologe Aly Saleh el Assiouti dieserTage gemacht hat.Wiederholen wir das Wichtigste:Der abessinische Krieg wiÄ zunächst infolgeder Intervention der Großmächte verhindert. Diealutigen Grenzzwischenfälle setzen sich jedoch inMaße fort, daß Italien zwischen dem 15.September und dem 15. Oktober ohne offizielleKriegserklärung in Abessinien einfallen wird,"ach anfänglichen Siegen erleiden die Italienerrine Niederlage.Der nächste Krieg wird ein russisch-japanischer; auch China wird hereingezogen; schließlich einigen sich aber ihre Kräfte in einer anti-turopäischen Front.Endlich sieht der Scheich vom März 1936ii» zum Feber 1937 den grcißen Weltkrieg voraus; und wie im Jahre 1914 soll sich in Jugo-nawien das Pulverfaß entzünden. Eine Reihedon Naturkatastrophen machen das Maß des Un-S boll. Nach dem Wüten des großen Welt-ist die Erde um 40 Millionen Menschenärmer— so verkündet der Scheich.Der Häftling von TourahIi Kairo verhaftete man den ZuchthäuslerHassan ein Ahmed Haffanein, der bei einem Aufstand im Gefängnis Toura im Jahre 1919 entwischt war, nachdem er seine Nummer auf die8acke eines bei jener Revolte erschaffenen Kameraden geheftet hatte, so daß die Wächter glaub«tn, Hassanein sei der Tot«. Der freilich war nachdem Hodschas entkommen, das damals vom altenKönig Huffein regiert wurde. Haffanein begannseine Karriere als Gepäckträger und endete sie alsLeutnant in des Königs Armee— gegen die tägliche Löhnung von einer halben Okia Fleisch undGemüse. Als König Ibn Soud ans Ruder kam,war» mit der Herrlichkeit aus: Haffanein quittierte den Dienst, um sein Glück in der Türkeizu versuchen. Als er den Suczkanal passierte,kam der Passagier, der der ägyptischen Polizeietwas spanisch vor und sie wcüte ihn festnehmen:da bewies er ihr, daß er die hedschische Staatsangehörigkeit besaß. In der Türkei übt« Haffaneinverschiedene Berufe aus, unter anderem auch deneines Käsefabrikanten. Bis das Heimweh Wer-mächtig wurde: Haffanein fuhr nach Aegyptenzurück und lebte hier zwei Jahre unentdeckt.Plötzlich erfuhr er, daß sein Vater noch lebte. Erfand ihn, Wer der Alte fand nicht, daß sein Sohnsein Sohn sei. Als der sich nun bemühte, seineIdentität nachguweisen, war er allzu eiftig. Di«Leffentlichkeii wurde auf ihn aufmerksam, diePolizei griff ein; nun muß er zurück ins Zuchthaus. Er wurde vier Jahre, zu früh entdeckt:sonst wäre seine Schuld verjährt. Nur einGnadenakt kann ihn erlösen.Skandal l« VelbeisBelbeis ist ein Nest in der ägyptischen Provinz. Und eine AegyPterin diese» Städtchen» warso kühn, unverschleiert durch seine Straßen zuwandeln— was die Belbeiser um so mehr aufregte, als gerade Belbeis— wie ein arabischesBlatt schrieb—»ein Zentrum der Tugend undder Keuschheft" ist. Di« höchsten muselmanischenWürdenträger des Distriktes redeten der Sünderin ins Gewissen— umsonst. Der Skandalwurde immer größer; die Frau ohne Schleiermußte den Ort verlaffen.Die arabische Presse meldet solche Fälle jetztöfter» und kommentiert sie. Die Emanzipationder Aegypterin ist ein ewig aktuelles Problemder Zeitungen. Sie sind zwar für«ine Evolution,aber doch für eine sehr, sehr maßvolle. So wandtesich zum Beispiel kürzlich der„Balagh" gegendie Absicht des Arbeitsdepartements der Regierung, Klub» für Arbeiterinnen zu errichten:neunzig Prozent der ägyptischen Arbefterinnenseien Muselmaninnen und daher nach der Tra-■ dition verpflichtet, nach der Arbeit sofort nachHause zu gehen und nicht in einen Klub.„UnsereArbeiterinnen haben Brot nötiger als Zerstreuung. Ihr wichtigstes Ziel ist, angemeffen bezahltzu werden. Gerechten Lohn zuerst!..."Land ohne KriseNicht von Palästina soll die Rede sein, sondern vom HedschaS. Sprecher sei(in einem Interview, das er einem Redakteur des„Kawkab"gab) sein Finanzminister:„Die Wahabiten bescheiden.sich mit wenigen. Dwse Bedürfnislosigkeit ist die Basis des Reichtums. Trotz derWeltkrise ist unsere finanziell^ Situation ausgezeichnet. Der Grund dafür ist, daß man allesNotwendige bei uns in einer Fülle findet, die nurdiejenigen ermessen können, die unser Land besucht haben. Da bei uns aber das Lebenswichtige vorhanden ist, macht, uns der Luxus, die diewestliche Zivilisation dem Orient anbietet, wenigaus. Wir sind dagegen gefeit dank der Bescheidenheit und Enthaltsamkeit unserer treuen Wahabiten."Nicht viel schlechter scheint die finanzielleLage im Demen zu sein. Der Imam Dehia vomDemen soll Wer grciße Goldschätze verfügen; undnur wenige Eingeweihte wissen, wo die Koffer»di« er mit ihnen angefüllt hat, versteckt sind. ESist wie in einem Märchen auS TauscnrundeinerNacht. Weniger märchenhaft ist, daß der Imamfür einen Teil des Goldes jetzt Waffen, gekauftund seine Armee damit ausgerüstet hat, denn erlas in den Zeitungen, daß wichtige Länder jetztvom Goldstandard obgerückt sind. Außerdemwill, da alle- rüstet, der Imam allein nicht fehlen.Die arabisch« KindersterblichkeitIn Palästina ist die Kindersterblichkeit beiden Arabern ungefähr zehnmal so groß, al- beider jüdischen Bevölkerung. Mögen auch die jüdi«schein Kleinkinder, insbesondere auf dem Lande,im allgemeinen unter besseren Allgemeinbedin»gungen aufwachsen, so ist die ungeheuere Differenz damit allein noch nicht erklärt. Dar arabische Arzt Dr. Rushdi Tamini hat nunmehr dieTheorie ausgestellt, daß die große arabischeKindersterblichkeit damit zu erklären sei, daß beider arabischen Bevölkerung Neugeborene nacheiner alten Tradition in don ersten»fünfzig Tagen ihres Lebens nicht gebadet werden.Im Irak herrscht hingegen Trauer undUnruhe, weil sehr viel kleine Kinder an Skorpionhissen zugrunde gingen. Das Gesundheitsdepartement der Regierung hat«ine größere Anzahl vop Aerzten mit Arbeiten beauftragt, vondenen man hofft, daß sie die Entdeckung einesAnti-Skcrpion-Sevums zum Resultat habenwerden.Ein energisches VolkEin energische- Volk scheinen die Syrer zusein. Die streikenden Arbeiterinnen einer Ziga«rettenfabrft in Beirut besetzten eines Tages diebesten Tische der besten Restaurants, ließen nachHerzenslust zu essen austragen und erklärten,al- es an» Bezahlen ging, die Rechnung sei ihremChef zuzustellen... Auch ein Schuster hatte dieEhre, in die Lokalchronik eines Beiruter Blatteszu kommen: Als er eines Tages eine KundinWer die Straße mit Schuhen wandeln sah, dienoch nicht bezcchlt waren, packte er erst die Dame,die er Wer di« Straße in seine Werkstatt trug,und dann die Schütze, di« er ihr von den Füßenzog, um dann die Kundin unbeschuht heimhumpeln zu laffen— eine Straft, die der zornigeSchuster bei der Gelegenheit allen seinen Gläubigern androhte... Und die Bewohner von Sidon endlich haben sich eine Zett hindurch mitGaslampen und Petroleumfunzeln beholfen undauf diese Weise eine Herabsetzung der Lichtpreis«erzielt.Erich Gottgetreu.