«t. 208Freit»-, 6. September 1935Seite 3fudetendeutsdier ZcitspicgctDie Frauen gegen dieTeuerungDas Donnerstag in Prag tagende Frauenreichskomitee unserer Partei nahm nach eingehender Beratung einstimmig die nachstehende Resolution an:Das Frauenreichskomitee der deutschen sozialdemokratischen Arbeiterpartei verfolgt mitwachsender Besorgnis die ständig a n w a ch-sende Teuerung wichtiger Lebensbedürfnisse. Der Haushalt der Arbeiterfamilien, der infolge des ständigen Sinkens derLöhneohnedies nur mit Mühe und unter schweren Entbehrungen aufrecht erhalten werden kann, der beider furchtbaren Arbeitslosigkeit seitlangem nurmehr auf den Erwerb einzelner, meistin Kurzarbeit stehender Familienmitglieder beruht, droht unter der Wucht der Teuerung vollends zusammenzubrechen. Fleisch ist im Arbeitkr-haushalt seit Jahren ein seltener Genust, die steigenden Fleischpreise machen den Massen derschlechtbezahlten Arbeiter und der Arbeitslosen denFleischgenust überhaupt unmöglich. Die hochwertigen Fettstoffe sind für den Arbeiterhaushalt ganz und gar unerschwinglich» diebevorstehende Erschöpfung des Kunst«fettkontingentes droht ihn auch derminderwertigen Ersatzmittel zu berauben. DieTeuerung der Futtermittel beschwört die Gefahreiner Milchteuerung herauf und erfülltdie Frauen mit ernster Sorge um die Ernährungihrer Kinder, zumal schon fetzt epidemische Erkrankungen wegen Unterernährung auftreten. Dieschwache Kartoffelernte verteuert das wichtigsteErnährungsmittel des Arbeiters und zu alledemkommt noch die Verteuerung von Brot und Mehl.Das Frauenreichskomitee fordert angesichtsdieser gefahrdrohenden Erscheinungen rasche undenergische Hilfe. Die sozialdemokratischen Frauensind fest überzeugt, daß die Partei alles daransetzen wird, um diese Hilfe zu schaffen. DasFrauenreichskomitee begrüstt die bereits gefasttenBeschlüsse des Parteivorstandesund erklärt sich mit diesen Forderungen solidarisch. Das Komitee fordert alle Frauen auf, sichdem Kampfe für diese Forderungen anzuschliessenund alle Aktionen der Partei mit tatkräftiger Anteilnahme zu unterstützen.Wir rufen alle Frauen ans zum Kampf»für die Hebung der Konsomsähigkeit der breiten Massen,gegen di« Beeterung von Brot und Mehl,für di« ausreichende Versorgung des Konsumsmit Kartoffeln»für die Oeffnung der Grenzen, für die Einfuhrvon Fleisch und Fett,für di» Verbilligung der Futtermittel»für die Senkung der Kartellpreise,für ausreichend« Hilfe für dir Notstandsgebiet«,für die Verkürzung der Arbeitszeit,für rin« tatkräftige Exportförderung»für öffentlich« Arbritsbrschaffung.Die wachsende Verelendung desganzen werktätigen Volkes, die ausweglos gewordene Krise des Kapitalismus, welche die Massengleichzeitig mit der Masse der Arbeitslosigkeit undder Teuerung schlagen, must alle arbeitendenFrauen zusammenschweisten zumKampffürden Sozialismus, der allein Brot undArbeit für alle gewährleisten kann.Sogar Hilgenreinerschüttelt den Kopfüber die bedenklichen politischen Kapriolen Henleins, der sich doch bisher über mangelnde Ermunterung von christlichsozialer Seite nicht zu beklagen hatte. Voll väterlicher Besorgnis erhebt die»Deutsche Presse" gestern ihre Stimme, um denTurnlehrer vor der Fortsetzung seiner in Haidaverkündeten Politik zu warnen. Zwar macht sieaus ihrer christlichen Nächstenliebe zu der.Volksgemeinschaft", deren reichsdeutsche Bruderpacteikatholische Politiker in Konzentrationslagersperrt, kein Hehl, und erklärt klagend:„ES ist kaum fraglich, dast diese neue Taktik.., leider nicht den von Henlein gewünschtenErfolg haben wird",aber sie rafft sich doch immerhin dazu auf, einigeder Gründ«, aus denen Henlein„leider" auf diepolitische Rutschbahn geraten ist, zu erwähnen:„Einem klaren kulturpolitischenProgramm ist die Partei bisher ebenso ausgewichen wie einer Stellungnahme zu a u st e n«politischen Fragen."Hilgenreiner hat leicht, gute Ratschläge zuerteilen— dürfte sich Herr Henlein bei Lektüredieser Keilen gedacht haben. Ein kulturpolitischesProgramm must man halt erst haben, ehe mansverkünden kann, und das austenpolitische Programm meiner Partei besteht ja vor allem darin,dast man eS nicht verkünden kann.Oder sollte eS sich bei der Feststellung einesmangelnden Programms vielleicht gar um einen»Patentstritt" zwischen Henlein und Hilgenrcinerhandeln? Den Prozest dürfte Herr Hilgenreinergewinnen, da es ihm keine Mühe machen wird zubeweisen, dast er die vorsichtige Diskretion inaustenpolitischen Fragen schon seit langem, nichteben erfolgreich, aber doch konsequent anwendet.Wo bleibt die Stellungnahme der»DeutschenPresse", wenn im Dritten Reich tausende imKonzentrationslager gefoltert,»auf der Fluchterschossen", in den SA-Kasernen totgeprügeltwurden? Herrn Hilgenreiners Mahnungen anHerrn Henlein sind gewiss ausserordentlich berechtigt— aber Hilgenreiner hätte sie mit dem gleichen Recht— an Hilgenreiner richten können.Lin Jahr Kerkerfür SA-MitgliedschaftPilsen. Dor dem Senat des Kreisgerichtesverantworteten sich am Dienstag zwei tschechoslowakische Staatsbürger deutscher Nationalität, undzwar Stephan Schimetschek aus Unterhüttebei Ronsperg und der 48jährige Arbeiter MichelSchwab aus Stadlern in Bauern, die angeklagtsind, in Bayern sich der SA zwecks Anschlägengegen die Tschechoslowakische Republik angeschlossen zu haben.Die Angeklagten verteidigten sich damit, dastsie ledigtlich der deutschen Arbeitsfront angehörten, welche Organisation mit der SA nicht inVerbindung stehe. Nach den Aussagen des Ober-Gendarmeriewachtmeisters Radovsky haben ihmgegenüber jedoch beide zugegeben, Mitglied derbayrischen SA gewesen zu sein und gewusst zuhaben, dast die Kugehörigkeit zu dieser Organisation in der Tschechoslowakei wegen antistaat licher Tätigkeit verboten ist. Dagegen erwähntensie überhaupt nicht, Mitglied der Arbeitsfront gewesen zu sein.Beide Angeklagten wurden auf Grund desGesetzes zum Schutze der Republik zu je einemJahr schweren Kerkers, verschärftdurch Fasten einmal im Monat, verurteilt.Die Arbeitslosigkeitim AugustEtwas geringer als im VorjahreSoeben wird die Entwicklung des Arbeitsmarktes im Monat August 1835 bekannt. Danachist die Anzahl der bei den Arbeitsvermittlungsanstalten gemeldeten nicht untergebrachten Stellenbewerbern, die am 31. Juli 1935 566.559 betrug, bis zum 31, August auf 556.320 zurückgegangen. Der Rückgang beträgt also 10.239 Personen, das sind 1.8 Prozent, wobei der Anteil derverschiedenen Länder an diesem Rückgang verschieden ist. So ist in Böhmen die Arbeitslosigkeit imMonat August um 1.2 Prozent, in Mähren-Schlesien um 3.3 Prozent, in der Slowakei um 0.7Prozent und in Karpathorußland um 5.3 Prozent zurückgegangen.In Nordböhmen ist die Zahl der ArbeitslosenHeuer von 114.117 auf 112.883 aekunken,während sie im Vorjahr von 115.752 auf116.362 gestiegen war.Im Vergleich mit dem August des Vorjahres ist die Entwicklung im heurigen Jahre nichtungünstig. Im Jahre 1934 betrug nämlich dieAnzahl der Arbeitslosen am 31. Juli 569.450,am 31. August aber 572.428. Während also imAugust 1934 die Zahl der Arbeitslosen zugenommen hat, bat sie im heurigen August wie oben gezeigt wurde, abaenommen. Im Vergleich mit dem31. August 1934 ist die Zahl der ArbeitslosenHeuer um 16.108 Personen also um 2.8 Prozentgeringer, als im Vorjahre. Eine geringfügige Besserung ist also zweifellos eingetreten.Allerdings betrifft diese Besserung nicht alleBezirke. So ist im Karlsbader und ReichenbergerBezirk die Arbeitslosigkeit Heuer zum 31. Augustgrösser als in derselben Zeit des Vorjahres, dieZahl der Arbeitslosen ist in dieser Zeit im Karlsbader Bezirk von 11.053 auf 11.886 und imReichenberger Bezirk von 10.808 auf 10.823 gestiegen. Zurückgegangen ist dagegen die Arbeitslosigkeit in den Bezirken Böbmisch-Leipa fin diesem Bezirk besonders stark nämlich von 8027 auf4754) Asch, Friedland. Braunau, Graslid, El-bogen, Rumburg, Tcvlib-Schönau, Trautenau,Aussig und Warnsdorf. Jrt Mähren-SchlesiensJägerndorf, Mährisch-Trübau, Troppau, SchönbergsWozu braucht die Bauernreiterei Militärkarabiner? Das Zrntralorgan der Tschechischklerikalen beschwert sich, datz die agrarische Bauernreiterei in der letzten Zeit bei ihren öffentlichenHebungen nun schon mit Militärkarabinern auftrete, wie sie die Kavallerie verwendet. Aus mehreren Orten liegen sichere Meldungen vor, dastdie Bauernreiterei auf Militärschiehstätten i mScharfschiessen ausgebildet wird.Das Blatt fragt, wer für diese militärische Ausrüstung der Bauernreitcrei sowie dafür, dassdie Waffen missbraucht werden,die Verantwortung übernimmt. Es sei höchsteZeit, dieses Hasardspiel einzustellen und eine derartige»Vorbereitung zur Wehrhaftigkeit" bleibenzu lassen.Beratungen der SASIIm Prager Bolkshause fand Donnerstageine Sitzung der Exekutive der SozialistischenArbeiter-Sport-Internationale statt, welche sichneben anderen Fragen auch mit dem Sportverkehrmit sowjetrussischen Sportlern, mit der BerlinerOlympiade und mit der für 1937 projektiertenArbeiter-Olympiade in Antwerpen befaßte.Heute sollen die Delegierten der SASI mitden Vertretern der Moskauer Roten Sport-Internationale zusammentreten, um in den Verhandlungen über einige gemeinsame Aktionenund über die früher bereits besprochenen Angelegenheiten fortzufahren.Ueber beide Beratungen werden wir nochberichten.Schacht stößt vorIm Bunde mH der ReichswehrBerlin, lEigenbericht.) Das Bestreben desReichsbankdirektors und Reichswirtschaftsmini-sters Dr. Hjalmar Schacht, die Regierung desDritten Reiches völlig unter die Vormundschaftder von ihm repräsentierten Finanz- und Wirtschaftsmächte zu bringen, und zu diesem Zweckedie nach dem Blutbad vom 30. Juni 1934 nochin der NSDAP befindlichen„Radikalen" zu beseitigen, wird seit der Rede Schachts bei derKönigsberger Ostmesse immer lebhafter. Schachtscheint vor allem bemüht, Hitler noch vor demNürnberger Parteitag mit dem Hinweis auf dieNotwendigkest einer Ausländsanleiheunter Druck zu setzen, für die das Abstoppender antisemitischen Kampagne»der scheinsozialistischen Exzesse und der mit ihrverbundenen wirtschaftlichen Störungen Voraussetzung wäre. Die Rückberufung des einst vonGoebbels'„Angriff" angeprangerten und von derGestapo in Schutzhaft genommenen ReichsbankratsKoppen zeigt deutlich, wie weit sich Schachtbereits vorwagen kann, lieber einen anderen Vorstoss Schachts berichtet der Berliner Korrespondent der Londoner„Times": Dr. Schacht hab«der„Reichskulturkammer" das Aufsichtsrechtüber alle bisher in ihrem Machtbereich befindlichenWirtschaftSunternchmungen, insbesondere alsoüber alle Buch- und Kunsthandlungen abgenom-men und sie dem Reichswirtschaftsministeriumunterstellt, um sie vor der Anwendung des Arierparagraphen zu schützen, der 80 P r o z e n taller reichsdeutschen Kun st-Händler bedroht. Heber die Hintergründedieser Massnahme berichten die„Times", dastDr. Schacht wenige Tage nach seiner Königsberger Rede einen Besuchbei Hitler in München gemacht habe, und zwar in Begleitungdes Reichswehrministers Blomberg, der nachver Versetzung des Generalmajors Reichenau zumoffenen Verbündeten Schachts ge-! worden zu sein scheint.Wie Menelikdie Italiener schlugBilder vom abessinischen Freiheitskampfdes Jahres 1896Die Welt ist in Gefahr, durch den italienischabessinischen Konflikt wieder in Brand zu geraten.Ueber den internationalen Verwicklungen, die dadurch entstanden sind, vergißt man allzu leicht dasVolk, das das Opfer des italienischen Kolonialhungers sein wird. Vielleicht werden wir schon inden nächsten Wochen von Kämpfen zwischen italienischen und abessinischen Truppen hören. DieseKämpfe hatten einen Vorläufer, als im Jahre1896 Menelik der Zweite die in Abessinien eingefallenen Italiener besiegte. Die Erzählung vondieser Schlacht, die kaum vierzig Jahre zurücklikgt.mutet uns heute altertümlich und ein wenig naivan— so weit haben wir es in der modernenKriegführung gebracht. Und doch ist der Freiheitswille eines Volkes— wie der einer Gesellschaftsklasse— ein Faktor, den man auch im Zeitalterder Flugzeuge und Tanks berücksichtigen muß.•Addis Abeba im Jcchre 1896. In der abessinischen Hauptstadt herrscht Panikstimmung. SeitMonaten sind die schlimmsten Gerüchte über di«Italiener im nahen Erythräa in Umlauf, undjeden Tag treffen Flüchtlinge aus den Grenzgebieten, ja ganze Stämme in der Hauptstadt ein.Die Häuptlinge wissen nicht, auf welche Seite siesich schlagen sollen. Noch wenige Wochen, und deritalienische General Baratrieri, Gouverneur vonErythräa, wird kampflos das abessinische Land be setzen können, das sich in Unruhe selbst verzehrt.Da beschließt Menelik zu handeln.Menelik der Zweite, Ncgus Negusti, der„König der Könige"» war ein erprobter Krieger.Sieben Fahre hatte er gegen die Intrigen der Ras(Barone) um seinen Thron kämpfen müssen. FL»ihn galt eS, die Italiener zur Offensive zu zwingen, solange er ihnen noch Widerstand entgegensetzen könnte. Er ließ seine Spione von den Italienern abfangen, die berichteten, daß die ArmeeMeneliks nur 30.000 Mann zähle. Die abessinischen Barone würden dem König nicht Gefolgschaft leisten, hieß es dann. Und Menelik selbst,der gefürchtete Menelik, sei vom Blitz getroffen;er habe die Sprache verloren. Bald hieß es, ersei getötet. Diese Gerüchte verfehlten ihre Wirkung nicht. Baratrieri ließ dem Ras Maconnen,der angeblich Menelik die Gefolgschaft verweigerthatte, modernes Kriegsmaterial übersenden, mitdem dann das abessinische Heer ausgerüstetwurde.,.Und doch zögerte Baratrieri. Er selbst hatte12.000 Mann zur Verfügung und hatte Verstärkung auS Italien angefordert. Aber auf seineBitte kam aus Rom die lakonische Antwort Cri-spiS:„Napoleon führte seine Kriege mit demGelde der Besiegten!"So entschloß sich Baratrieri,-durch die Nachricht vom Tode Meneliks ermutigt, zum Angriff.»Damals'gab er in Abessinien fast gar keineDörfer. Die Italiener hatten keine genaue Kenntnis des Landes, und die gebirgige Gegend in derNähe von Adua, in der Wälder von wildenOlivenbäumen und Mimosen die Orientierung erschwerten, ließ di« Italiener bald die Richtungverlieren. Am Mend des letzten Febertages gabBaratrieri dem Kommandeur seines linken Flügels, Albertone, den Befehl, den„Kidane Meret"genannten Hügel zu besetzen. Er wußte nicht, daßdie Eingeborenen zwei verschiedene Hügel mit diesem Namen bezeichneten. Die Nacht machte jede?Vordringen im tropischen Urwald unmöglich.Am frühen Morgen des 1. März meldetendie Wachtposten, datz rings im Walde Gestaltengesichtet waren, deren Verfolgung aber im Gewirrdes Urwaldes unmöglich war. War man schonumzingelt?Nach einigen Stunden kamen die Italienerendlich an das Ende des Waldes. Jetzt mutzteBaratrieri feststellcn, datz sein linker Flügel ungeschützt war: Albcrtone hatte den falschen Hügelbesetzt und war isoliert. Seine Abteilung warvon 15.000 Abessiniern einfach über den Haufengerannt worden. Und die Hauptarmee war ungeschützt!Dann begann die Attacke der Abessinier. Inder Form des zunehmenden Mondes rückten di«Truppen Meneliks, die mehrmals so stark waren,als man Baratrieri gemeldet halt«, gegen denFeind vor. An der Spitze ritt der Ras Maconnen, Italiens falscher Freund, und an der Spitzeder Nachhut Menelik selbst, bärtig, in seinemgoldglänzenden KriegSgewande, zu seiner Seitedie Kaiserin Taitu. Als die Schlacht beginnt,begibt sich Menelik in die koptische Kirche, um vordem Altar des drachentötenden KriegSgotteS fürden Sieg zu beten.Die Italiener haben zunächst alle Vorteiledes modern ausgerüsteten Heeres. Aber die Abes«sienier kämpfen mit übermenschlichem Mut, al»suchten sie alle den Tod in der Schlacht. Wennganze Abteilungen unter dem feindlichen Feuerzusammengeschossen sind, kommen neue Truppenund nehmen ihren Platz. Ein italienisches Regiment, das aus Kolonialsoldaten besteht, ergreiftdie Flucht.*Die Abessinier treiben den Feind in einesumpfige Gegend, in der sie selbst ohne Schwierigkeiten kämpfen können, tvährend die Italiener,von der sengenden Mittagssonne ermüdet, allmählich den Widerstand aufgeben. Bon einemnahen Hügel schießen Eingeborene auf den Feindhinunter.. Ein Alpenjäger-Bataillon, das zurErstürmung des Hügels angesetzt wird, wirdvollständig aufgerieben. Baratrieri versucht nocheinen letzten Angriff. Dann sattelt er seinenMaulesel und gibt das Zeichen zum Rückzug.Aber die Abessinier haben beschlossen, denverhaßten Eindringling ganz zu vernichten. Mitdem Kriegsruf:„Ebalgumehl Ebalgumeh!"(Mäht sie nieder!) folgen sie dem Feind.*Nur mit Mühe entgeht Baratrieri den Verfolgern. Als er später in die Heimat zurückkehrt,ist er ein unpopulärer Mann geworden.Die Italiener hatten 3000 Tote und 1500Verwundete. Die Abessinier konnten ihre Verwundeten kaum zählen. Die Zahl ihrer Totenbetrug 7000. Are Verluste waren viel grösserals die des Feindes— aber sie hatten ihre Freiheit erfolgreich verteidigt. P. R.