Seife 4 Freitag, 8. SchkenGer 1935 Nr. 208 Hitlers Leibstandarte Aus Berlin   wird demNeuen Vorwärts" Wer die Leibstairdarte, die persönliche Sicherheits­wache Hitlers  , folgendes berichtet: Kaserniert ist die Leibstandarte in Lichter­ felde  . Sie ist 600 Mann stark. Ausgerüstet sind alle Mitglieder der Standarte mit den besten Waffen aller Sorten. Pistolen sind von ausgesuch­tester Qualität» leichte und schwere MG, Gas­werfer, Flammenwerfer, Sprengmaterial, mo­dernste Kleinlöscher für Brandfälle usw. dienen zur Bewaffnung und sind als Material für die Leibwache zur Stelle. Der Leibstandarte stehen besondere Flugzeuge zur Verfügung, ebenso be­sonders dazu gebaute Begleitautos, die 20 Per­sonen fassen. Die Leute der Leibstandarte haben sämtlich die Befugnisse der Gestapobeamten. Sie können Verhaftungen, Durchsuchungen usw. selbständig vornehmen. Es stehen ihnen sämtliche Verkehrs­mittel gratis zur Verfügung. Verlässt ein Mann der Standarte die Kaserne, hat er genau anzu­geben, wohin er sich begibt und wie lange er sich an den einzelnen Stellen aufhält. Bekommt er Urlaub ausserhalb Berlins  , hat er sich im Ort sei­nes Ziels sofort beim höchsten örtlichen Polizei­beamten zu melden und seine genaue Adresse zu hinterlassen. Wird er eilig zurückgerufen und ist die Entfernung verhältnismässig gross, mutz ihm ein Flugzeug gestellt werden. In der Reichskanzlei ist eine ständige Wache von 80 Mann der Leibstandarte. Gebäude und Garten werden auf das schärfste bewacht. Für die Reichskanzlei ist auch eine unterirdische Bewachung eingerichtet. Ist Hitler   auf Fahrt im Auto, dann begleiten ihn vier Wagen mit je 20 Mann. Ausserdem folgt in einiger Entfernung noch ein grosser Polizeiwagen mit allen möglichen Ret- tungs- und medizinischen Geräten. Der Huck der Sterilisationen AP. In derMünchener Medizinischen Wo­chenschrift" schildert der Krankenhausdirektor Dr. Stark seine Erfahrungen bei ca. 100 Sterili­sierungsoperationen an Frauen. Er habe Fälle gesehen vom Herumwälzen der operierten Frauen bis zum Herausspringen aus den Betten, s ch w cren Tobsuchtsanfällen, Her­unterreissen des Verbandes, Verschmieren der Wunden mit Kot, Weinen und Schreien. Als Fol­gen seien wiederholt schwere Bauchbrüche und Verwachsungen der inneren Organe aufgetreten. Prof. Stöckel aus Berlin   gibt zu, dass Todes­fälle nicht selten seien, und Prof. Gauss von der Würzburger Universitätsllinik berichtet, dass die operative Abteilung der Anstalt den Cha­rakter einer psychiatrischen Klinik bekommen habe, mit blöde einhergehendcn Menschen in vergitter­ten Räumen, unruhigen und tobenden Kranken, die künstlich ernährt werden muhten. Das Rüstungsfleber AP. Deutschland hat in den ersten sieben Monaten dieses Jahres 13.288 Flaschen Queck­silber gegen 11.200 in der gleichen Zeit des Vorjahres bezogen. Dabei bedeutete schon 1934 eine Rekordeinfuhr und eine Verdoppelung gegen früher'. Ausserdem mutz man in Betracht ziehen, dass ein Verbot in Deutschland   erlassen wurde, Oueeksilber zur Herstellung von Spielzeug, Ther­mometern usw. zu verwenden. Natürlich sind diese steigenden Importe auf den Bedarf der Rü­st u n g s i n d u st r i e(Anstrich der Kriegs­schiffe gegen das Ansetzen von Algen und Schnek- ken sowie vor allem Herstellung von hochbrisan­ten Sprengstoffen) zurückzuführen. Gewissenskonflikt Düsseldorf  . Die hiesigen Behörden haben der Geistlichkeit untersagt, beim Religionsunter­richt Propaganda für die unabhängige Jugend­organisation zu treiben. Mit Rücksicht auf dieses Verbot geraten die Priester mit dein Gebot der Dischofskonferenz von Fulda   in Konflikt. Chertoks Konzession unwesentlich Washington. Staatssekretär Hüll gab be­kannt, dass das Staatsdepartement eine Unter­suchung über Chertoks abessinische Konzession angeordnet habe, daß aber den bisherigen Nach- forschungen zufolge diese Konzession, verglichen mit der rückgängig gemachten Standard-Oil-Kon- zession, recht unwichtig erscheine und die Hal­tung der Vereinigten Staaten   gegenüber Italien  und Abessinien keineswegs beeinflusse. Spanien   unterirdisch... Madrid  . Zahlreiche Zwischenfälle in den letzten Tagen lassen darauf schliessen, dass die Linke in Spanien   sich von neuem rührt. Der Zivilgouverneur von Saragossa   teilte mit, dass eine sozialistische Geheimversammlung aufgcdeckt wurde; 34 namhafte Teilnehmer wurden ver­haftet. In der Versammlung sollten über eine Agitations- und Unruhe-Kampagne'in Spanien  Beschlüsse gefaßt werden. In Barcelona   wurde ein umfangreiches Waffenlager beschlag­nahmt, das die spemischen Anarchisten den kata- lonischen Separatisten nach ihrer Niederlage im vergangenen Oktober abgekauft hatten. Verhaftungen In Berlin  wegen des U-Bahn-Einsturzes Berlin.  (Deutsches Nachrichtenbüro.) Wie seinerzeit bereits bekannt geworden ist, hat die Staatsanwaltschaft unmittelbar nach dem Einsturzin der Hermann Gö­ring-Straße, der msgesamt 19 Todesopfer gefordert hat» die Ermittlungen über eine etwaige Schuldfrage eingeleitet. Dir Untersuchung über die Ursachvn des Einsturz-Unglückes ist in­zwischen bereits soweit gediehen, daß auf Veran­lassung der Staatsanwaltschaft heute Haft­befehle gegen folgende Personen erlassen und vollstreckt worden sind: Direktor Hugo Hoffmann von der Der- linische« Bangesellschaft m. b. H.; Jng. Josef Karl Rath, technischer Sach­bearbeiter der Berlinischen Bangesellschaft m. b. H.: Bauleiter dipl. Jng. Fritz Roth; Reichsbahnrat Wilhelm Weiher. Den Festgenommenen wird fahrlässige Tötung zur Last gelegt, die darin erblickt wird, daß bei der Ausführung des Baurs grobe Ver­stöße gegen amerkaimtr Regeln der Baukunst vor­gekommen sind und daß die Genannten in erster Linie die Verantwortung dafür zu tragen haben. Mit dem abschließenden Sachverständigen- Gutachten dürfte in etwa einer Woche zu rechnen sein. Die Berliner   Presse schreibt zu den Ver­haftungen, dass den Festgenommenen fahrlässige Tötung zur Last gelegt werde, ein Vergehen, das mit einer Höchststrafe von fünf Jahren Gefängnis bedroht ist. Heute Abschluß der Manöver Die Roten weiter im Angriff Rakovnik  . Der von Artillerie unterstützte An­griff der Roten auf die Verteidigungsstellungen der Blauen führte nach erbitterten Kämpfen zu Erfolgen und der Durclsiiruch der Positionen an einigen stellen veranlasste die Blauen zu wei­terem Rückzug. Am Mittwoch echends hatte sich die Front auf der Linie Saaz H oro- s e d l Woratschen stabilisiert. Am Donnerstag beschloss der Kommandant der Roten, den Angriff in der Richtung aus Rev- nicov fortzusetzen. Im Raume südwestlich von MutLjovice war beim Vordringen in das Kuloir von Revnicov die Front sehr be­wegt. Auf Seiten der Blauen konnte man bereits seit dem frühen Morgen die Absicht erken­nen, sich aufs hartnäckigste gegen einen weiteren Druck des Feindes zu wehren. In den Nachmittagsstunden ist in der Nähe von L i s a n y und Luznä Kanonendonner zu vernehmen. Es handelt sich um Geschütze der Blauen, die in voller Tätigkeit sind. Am Donners­tag nachmittags oder spätestens am Freitag beim Morgengrauen dürfte die Entscheidungsschlacht beginnen. In den Vormittagsstunden des Freitag werden die Manöver abgeblasen werden. Am Nachmittag des gleichen Tages wird Minister für Natioiiaiverteidigung Machnik eine Defilie- xung der Manüvereinheiten in Saaz   abnehmen. Feuergefecht mit Streikbrechern New Aork. Im Fabriksviertel von Pelzer in Südcarolina kam es Montag zu blutigen Streik­unruhen. Ende der Woche war die Nationalgarde, die seit fünf Wochen die Streikbrecher in den vom Streik betroffenen Textilwerken schützte, zurück­gezogen worden. Montag gingen daraufhin die Streikenden gegen die Streikbrecher vor. Es kam zu einem regelrechten Feuergefecht, wobei eine Frau getötet und 22 weitere Personen verwundet wurden. Der Gouverneur hat den Belagerungs­zustand erklärt. Deutsche   Justiz Berlin  . In Heidelberg   ist ein 49jähriger Angeklagter zu einem Jahr Gefängnis verurteilt worden, weil er Reklamezettel einer grossen Firma auf der Rückseite mit Beschimpfungen gegen den Führer und andere Persön­lichkeiten beschrieben und in her Gegend von Dillsburg überall verbreitet hatte. Wie bekannt, ist seinerzeit der Redakteur einer Berliner Zeitung  , Schwerdtfeger, verhaftet worden, weil er die in den Presscbespre- ckiungcn erteilten vertraulichen Anweisungen des Propagandaministeriums an eine französische Nachrichtenagentur für 50 Mark monatlich ver­kauft hatte. Eine Korrespondenz meldet, dass Schwerdtfeger vom Volksgerichte zum Tode verurteil t und dass dieses Urteil bereits voll st reckt worden sei. Die Nachricht von der Hinrichtung Schwerdt- fegers ist bereits vor ungefähr einem Monat durch die ausländische Presse gegangen, wurde aber damals dementiert. Ob die neuerliche Meldung von der Hinrichtung Schwerdtfegers auf Wahrheit beruht, lässt sich vorläufig nicht feststellen. Die Korrespondenz, welche die Nachricht jetzt verbrei­tet, ist wenig bekannt. Das Arbeitsgericht in Beuchen   hat entschie­den, dass die Nichterweisung des deutschen  Grusses zur fristlosenEntlassung berechtige, denn das Ansehen der Gefolgschaft werde dadurch geschädigt. 12.000 Kilo Stawiski-Akten Im November Prozeßvegin» Paris  . Am 4. November beginnt vor dem Pariser Schwurgericht der Stawiski-Prozetz, der wahrscheinlich mehrere Wochen, wenn nicht Mo­nate dauern wird. Zum Stawiski  -Fall sind nicht weniger als 50.000 Schriftstücke zusammen ­getragen worden, von denen einige über 400 Schreibmaschinenseitcn stark sind. Um sich ein ungefähres Bild von dem Um­fang dieser Akten zu machen, sei darauf hinge­wiesen, dass sie nicht weniger als 12 Tonnen wiegen, d. h. drei schwere Lastkraftwagen füllen Würden. M Gott strafe England!" wieder modern. Der italienische   Futuristenführer M a ri­tt e t t i veröffentlicht in derGazetta del Po- Polo" einen flammenden futuristischen Aufruf an alle Italiener,sich von englischen Sittenzubefreien, keinen Tee zu trinken, den Zylinder als die Uniform der Skla- ven der kretinisierten Mondänität äbzulegen, den Snobismus zu fliehen und das Golf- spiel zu meiden, das glattrasierte Gc- sicht als Ersatz für Persönlichkeit, die kleine Pfeife als Surrogat für Gedanken, den Puri­tanismus und die Indifferenz gegenüber den Frauen, die einen Freibrief für sexuelle Anor­malität bedeute, schliesslich auch das Bridge- Spiel und das übertrieben konservative Fest­halten an überlebten Gepflogenheiten und Tra­ditionen, das die Engländer mitsamt London  zu Fossilien mache, ebenfalls abzulegen. Der Aufruf schließt mit der Aufforderung, die Ita­liener mögen die kräftige, lebendige, fruchtbare italienisch-afrikanische Sonne mit Mussolini  - schem Schwung den Engländern aufprägen." Mit Wilhelminischem Schwung hat man Aehnliches schon gehört. Aber das ist immerhin schon zwanzig Lahre her und Mussolinis arri- vierte Mcinungsschliefcrln können die nächste eiserne Zett kaum noch erwarten. Aber, Recht hat er, der Futurist des Duce: was braucht der Italiener an Tee, sett er sich mit Rhizinusöl autark gemacht hat; und wer das schwarze Sllavenhemd des FascismuS trägt, kann in der Tat des Zylinders als Uniform der Sllaven entraten. Der Präsident der Republik empfing am Donnerstag den Minister für Nationalverteidi­gung M a ch n i k, der aus dem Manöverbereich in Westböhmen in Läny eintraf. Hopfenabkommen um ein weiteres Jahr ver­längert. Durch Notenaustausch vom 13. August 1935, wurde das Hopfcnabkommen zwischen der tschechoslowakischen und der deutschen Regierung um ein weiteres Jahr, das ist bis zum 31. August 1936, verlängert. Damit wird für tschechoslowa­kischen Hopfen auch weiterhin der ermässigte Zoll­satz von 70 Mark per 100 Kilogramm, sowie die wohlwollende Erledigung von Gesuchen um Ein­fuhr dieses Hopfens nach Deutschland   garantiert. Dieses Zusatzäbkonunen, das durch die Regie­rungsverordnung Nr. 181 vom 27.»August 1935 jn Gültigkeit getreten ist, wurde üunmehr von der Regierung den beiden Kammern der Na­tionalversammlung zur verfassungsmässigen Be­handlung unterbreitet. 155 falsche 10 XL-Stücke. Donnerstag abends wurde in Fischern bei Karlsbad   von der Karlsbader Staatspolizei der im Jahre 1903 geborene Chauffeur und Mechaniker Josef Schönbach verhaftet, in dessen Besitze sich 155 Stück falsche 10-Kronenstücke befanden.. Es han­delt sich um ausgezeichnet durchgeführte Jmita- tionen, die sich nur durch einen bläulichen Schim­mer und einen etwas dumpferen Klang unter­scheiden. Schönbach gab bei dem Verhöre an, die falschen Münzen von einem unbekannttn Manne in Turn bei Teplitz   erhalten und für sie 400 XL bezahlt zu haben. Da in der letzten Zeit in Nord­westböhmen, und Vox allem auch im Karlsbader Gebiete, sehr viele dieser Falsifikate verbreitet worden sind, glaubt man, durch die Verhaftung Schönbachs den ersten Schritt zur Entdeckung der Falschmünzerwerkstätte getan zu haben. Mordanschlag auf Frau und Tochter. Mitt­woch abends erschoss nach^nem Streite der Ar­beitslose Michal, H a s i L in Uzhorod   seine Gat­tin Paula. Hierauf richtete er die Waffe gegen seine 17jährige Tochter Jolan, die er durch einen Schuß in den Bauch schwer verwundete. Nach der furchtbaren Tat streifte HasiL die ganze Nacht durch die Stadt. Frühmorgens wurde er verhaftet. Rouffeaus Urenkel stirbt 101 Jahre alt. Jn Wien   ist dieser Tage der 101jährige Musiker Thomas Ruso gestorben. Er behauptet ein Nach- Henri Barbusse  / Erhebung Roman eine* Fliegers Der grosse revolutionäre Dichter läßt unS in diesem Werk die Abenteuer der Technik und die Wunder des Weltenraumes erlebe» und kündet das Gesetz einer neuen Gesell­schaftsordnung. Preis in Ganzleinen XL 16.. Zu beziehen durch die Zentralstelle für das Bildungswesrn, Prag  XU., Slezska 13. komme Rousseaus zu sein. Seine Vorfahren wa­ren frühzeitig nach Oesterreich gekonunen, wo sie bei dem Grafen Seilern im Waldviertel   aus­genommen wurden. Thomas Ruso war bis vor Jahresfrist rüstig. Erdbeben in Belgrad  . Dienstag abends wurde in B e l g r a d ein starkes Erdbeben verspürt, das fast 11 Minuten andauerte. Acht Arbeiter vom Blitz getroffen. Bei einem heftigen Gewitter schlug Mittwoch abends der Blitz unweit des Dorfes Meden in Südholland  in einen Holzschuppen ein, wobei acht Arbeiter» welche dort Zuflucht vor dem Unwetter gesucht hatten, vom Blitze getroffen wurden. Drei von ihnen waren auf der Stelle tot, die anderen erlit­ten schwere Brandverletzungcn. Ei» Truppentransport verunglückt. Auf der polnischen Bahnstation Wierzchuzin bei Brom­ berg   stiessen Donnerstag vormittags zwei Last­züge zusammen, von denen der eine Soldaten von den Manövern zurücktransportierte. Durch den Zusammenstoss wurden die beiden Lokomotiven und sieben Waggons der beiden Züge gänzlich vernichtet. 12 Soldaten erlitten meist schwere, vier Personen der Zugsbegleitung leichtere Ver­letzungen. 500 Todesopfer eines Wirbelsturmes. Bei dein katastrophalen Tornado, der Florida   und hie nahen Inseln verwüstete, haben auf der Insel Matecumbe allein etwa 500 Personen ihr Leben eingebützt. Die Flugzeuge, welche über dem ver­wüsteten Gebiete flogen, teilen mit, dass überall Trümmer und Körper von Toten zu sehen sind. Die Eisenbahnstrecken-wurden überschwemmt und die Strassen zerstört. Die Schäden betragen vier Mill. Dollar. Jn Tampa allein wird der Schaden auf 1 Million Dollars geschätzt. Jn vielen Gegen­den wurde die gesamte Feldernte vernichtet. Wer hat Mustafa KrmalS Taschenuhr? Die türkische   Gesellschaft für historisches Studium bie­tet eine erhebliche Belohnung demjenigen an- der die Uhr herbeischafft, die Mustafa Kemal Atatürk  (gegenwärtig Präsident der Türkischen Republik) im Weltkriege an der Dardanellenfront getragen hat. Diese Uhr fing, wie durch ein Wunder, eine gegnerische Kugel auf und rettete so Mustafa Kemal   das Leben. Der Deutsche   General Freiherr Liman-Sanders  , der Kommandant dieser Front, bat damals Mustafa Kemal   um diese Uhr als An­denken. Als Sanders starb, wandte sich die türki­ sche   Gesellschaft für historisches Studium an seine Witwe, die erklärte, dass dieses werwolle Anden­ken verloren gegangen sei. Chinesischer Alltag. Ein zwischen Kau- pantzen und Peitschen in der Provinz Mulden verkehrender Omnibus wurde von mehr als 100 chinesischen Freischärlern Werfallen. Hiebei wurde der Chef der Miliz von Kaupantzen getötet. Die Freischärler nahmen als Geisseln zehn Fcchrgäste mit, darunter drei Japaner. Die Ausflugssondcrzüge ins Rieseugebirge vom 7. bis 15. September nach Spindlermühle   für XL 370.(alles inbegriffen), sowie der Zug vom 7. bis 19. September nach Karpathenrussland für KL 560. sind gesichert. Die Fahrkarten werden am Samstag vormittags ausgcgeben. Anmeldungen werden noch entgegengenommen im Bazar neben dem Wilsonbahnhof. Tel. 383-35. Unbeständig mit Regenschauern. Bei anhalten­dem Zufluss kühler Lust'aus dem Westen herrscht im Binnenlande unbeständiges Wetter mit Regen­schauern. Jn Sachsen wurden Donnerstag nachmit­tags nach Gewittern bloss 11 bis 12 Grad verzeich­net; später traten auch in West- und Nordböhmen  Gewitter auf. Jn unseren Gegenden hatten am Don­nerstag nur mehr die Ostflowakei und Karpathen­russland Temperaturen über 20 Grad. Schönes Wetter mit Temperaturen um 30 Grad bleibt auf das Mittelmeergebiet und die Balkanhalbinsel   be- schränst. Wahrscheinliches Wetter von heute: Noch unbeständig und vorwiegend bewölkt, strichweise Re­gen, erst später im Westen Abnahme der Nieder­schlagsneigung. Jn den böhmischen Ländern Tem­peratur wenig verändert, im Karpathengebiet wei­tere Abkühlung. Wind aus westlichen Richtungen. Wetteraussichten für Samstag: Nur sehr langsame Besserung vom Südwesten her; im Karpathengebiet noch unbeständig. Vom Rundfunk aus den Programmen! Samstag: Prag  , Sender L: 10.05: Deutsche Presse. 12.10: Schallplatten, 16.30: Dvorsky und seine Me« lody bohs spielen zum Tanz, 18: Schallplatte»: Aus der RevueDer Esel und der Schatten" ge­sungen von Boskovec und Werich, 19: Deutsche   Sen­dung: Dichterstunde, 18.35: Heimkehr aus der Böh­ merwald  -Sommerfrische, 18.55: Sporworschau, 19: Deutsche Presse. Sender S: 7.30: Leichte Musik, 14.10: Deutsche   Sendung: Arien aus selten gehör­ten Opern. Brün« 17.40: Deutsche   Sendung: Joh. Strauss: Wiener Blut. Mährisch-Ostra» 11: Schallplatte«.