Nr. 21*

Mittwoch, 11. September 1935

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Besonders erwähnt sei noch, daß sich die Bran­dauer Arbeiter den Jugendlichen gegenüber außerordentlich gastfreundlich zeigten, obzwar sie selbst mit der Not ungeheuer schwer zu kämpfen haben.

vertrau« darauf, daß die Gemeinsamkeit vieler Ideale, die das fascistische Italien und das natio­nalsozialistische Deutschland verbinden, sich zum Besten der beiden Länder auswirken werde und die daraus erwachsenden Vorteile auch der übri­gen Welt zugute kommen werden.

Dai Athener Pressebureau hat einen Bericht ausgegeben, in welchem ausgeführt wird, daß sich im Ersten griechischen Armeekorps Tendenzen be­merkbar machten, gegen welche die Regierung ge­wisse Maßnahmen treffen mußte. KriegSministec General Kondylis, der mit diesen Vorkehrungen nicht übereinstimmte, hat daraufhin seine Demis- sion gegeben. Der Athener Ministerrat hat da­raufhin den Beschluß gefaßt, daß eS sich um ein bloßes Mißverständnis handle. Aus diesem Grunde hat der Kriegsminister sein« De­mission rückgängig gemacht. Während der Mini«

wurden. Die Ansprache hielt Genosse Lang, Brüx . Am Sonntag vormittags war ein Appell der Jugend, bei dem zu den aktuellen wirtschaft­lichen, politischen und organisatorischen Fragen eingehend Stellung genommen wurde. Den Höhepunkt der Veranstaltung bildete der Festzug am Sonntag nachmittags, an dem sich trotz dem kalten und regnerischen Wetter über 700 Menschen beteiligten. Auf dem Festplatz sprachen Genosse K r i p p n e r, Brandau, und Jugend« gcnysse Greiner, Komotau , die in ihren Deden darauf verwiesen, daß die Arbeiterschaft des Erz­gebirges nach wie vor im Lager des Sozialismus steht, weil sie zu gut weiß, daß nur di« Besei­tigung der kapitalistischen Gesellschaftsordnung dem Proletariats die Freiheit bringen kann. Der Aufmarsch der Jugend in Bvandau hat bei der Bevölkerung einen starken Eindruck hinterlassen.

Italien wirbt bei Hitler Berlin . Hitler empfing am Montag den neu­ernannten italienischen Botschafter Attolico zur Entgegennahme der Beglaubigungsschreiben. In seiner Ansprache an den Reichskanzler erklärte der Botschafter u. a., daß er sich der Aufgabe, die Bande, die die beiden Länder verbinden, zu festi­gen und noch enger zu knüpfen, in dem Bewußt­sein sowohl des verantwortungsvollen geschicht­lichen Augenblicks, in dem die Welt und Europa stehen, als auch der außerordentlichen Bedeutung, die die italienisch-deutschen Beziehungen für den Frieden der Welt und das Gleichgewicht unter den Nationen haben und in Zukunft in noch höherem Maße erlangen können, widmen werde. Italien , das gegenwärtig in einem Werke hoher Bekräfti­gung der Macht und der nationalen Würde be­griffen sei, fordere vor allem anderen Dingen Verständnis für seine begründeten Interessen. In seiner Erwiderung sagte der Reichskanzler u. a., daß er mit Genugtuung die Ausführungen ent­gegennehme, die Beziehungen zwischen Deutsch­ land und Italien weiter zu festigen, was für die künftige politische Entwicklung und die fruchtbrin­gende friedliche Zusammenarbeit zwischen den Na­tionen von größter Bedeutung sein werden. Er

USA rüstet zur See Washington . Das Marineministerium hat einen Vertrag unterzeichnet, in welchem der Bau von 23 neuen Kriegsschiffen festgelegt wird, und zwar eines Flugzeug-MutterschiffeS, fünfzehn Torpedobootzerstörer, sechs Unterseeboote und«in leichter Kreuzer.. Amerikas Kriegsminister nach Tokio Washington . Kriegsminister Dein erklärt«, daß er beabsichtig«, gelegentlich seiner Fahrt nach Manila , wo er den Präsidenten Roosevelt bei den Gründungsfeierlichkeiten für den selbständigen Philippinischen Staat am 15. November vertreten werde, einen Abstecher nach Tokio zu machen. Ungefähr zur gleichen Zeit will eine Grupp« von SO bis 50 Kongreßmitgliedern, sich nach Tokio begeben.

Henlelnoolltlk In der Schule DieZukunft" berichtet: Sonntag, den 1. September, war in Staab ein großes Henleinfest. Das hat die ganze Welt mit Befriedigung zur Kenntnis genommen. Er wundert uns nicht, daß Schulkinder gleich in den ersten Tagen des Schuljahres darüber einen Aufsatz schreiben mußten. Dies geschah in einer Klasse der Mädchenvolks­schule. Uns wundert nur noch immer, daß uns der Lehrkörper einreden will, in der Schule gibt es keine Politik. Wir haben es wohl noch nicht erlebt, daß Schulkinder über den 1. Mai einen Aufsatz schreiben mußten, denn das wäre Politik aber über ein Henleinfest Stilübungen zu machen, das ist nach Ansicht unserer demokratisch gesinnten Lehrerschaft eine Fleißaufgabe in .Volksgemeinschaft"., Hinzuzufügen wäre noch, daß es die Staa- ber deutsche Lehrerschaft in diesem Jahr abge- lchnt hat, für eine Ferienkolonie deut­ scher Bergarbeiterkinder in Ujezd bei Klattau eine pädagogische Aufsicht beizustellen.

Her grösste Schuft im ganzen Land DieVolksgemelnschaftler" vergönnen einem sozialdemokratischen Arbeiter nicht einmal den Hopfenpflückerlohn

sterrat tagte, gerieten in den KuloirS der Abge­ordnetenkammer Offiziere, welche republikanisch gesinnt sind, mit anderen Offizieren monarchisti­scher Gesinnung in einen Streit. Dieser artete in eine Rauferei aus, bei der General Panajota- kos, der Führer der republikanischen Offiziere, durch einen Säbelhieb an der Wange verwundet wurde. Sein Bruder, der Abgeordneter ist, wurde an der Hand durch Schüsse verletzt. General Panajotakos wurde im Kommando deS Ersten Armeekorps durch General PapagoS ersetzt.

den Sie sich vielleicht zu Franz Hegen, Gar­ schin , Post Muttersdorf, de- wird Ihnen in aller kürzester Zeit genügend Arbeiter rekommandie- ren. Soviel ich weiß ist Hogen mit einer Arbeits­kolonne in Mukhof Gust. Leicht engaschiert. Mit deutschem Gruß Bemerke noch daS sich genannter Decker nur Arbeiter seiner Gesinnung auSsucht keinen Hen- leintreuen nimmt er nicht mit." Der feige Brieffchreiber hatte sich allerdings an die falsche Adresse gewandt. Der Arbeitgeber DeckerS ist zum Glück ein besserer Deutscher als jene.Kämpfer für das Deutschtum", die der schuftige Verleumder meint. Er macht den Hen» leinschwindel nicht mit und daher läßt er die Ar­beiter ob ihrer sozialdemokratischen Gesinnung ungeschoren. Interessant ist nur, wen der lum­pige Verleumder sozusagen als»besseren Deut­ schen " anempfohlen hat. Uns ist nämlich nicht unbekannt, daß der rekommandierte Franz Hogen seine Kinder im Vorjahre in die tschechische Schule geschickt hat und Mitglied des tschechischen Ortsschulrates war. Heute ist er aber Kämpfer für das Deutschtum. Wahrlich, die beiden Herren scheinen zusammen­zupassen: der anonyme Briefschreiber und der wandlungsfähige Herr Hogen! Jedenfalls zeigt dieser Vorfall, wie abgrund­tief die moralische Verkommenheit im Henlein« lager ist. Pfui Teufel einem solchenDeutsch­tum"!

Grenztreffen der SJ In Brandau Am Sonntag fand inBrandau im Erzgebirge ein Grenztreffen der Sozialistischen Jugend statt, das einen überaus eindrucksvollen Verlauf nahm. Das Treffen wurde mit einem BegrüßungSabend am Smnstag eingeleitet. Der geräumige Saal des Gasthauses.Zum Eger­länder" vermochte di« vielen erschienen Teilneh­mer kaum zu fassen. Daß Programm- bestritten die Sozialistische Jugend und der Atus, deren Darbietungen mit Begeisterung aufgenonunen

Bezirksaufmarsch In Leltmerltz Gemeinsame Teuerungskundgebung der deutschen und tschechischen Partei- und Gewerkschaftsorganisationen Auf zur Teuerungsprotestkundgebung und zum Bezirksaufmarsch l Das war die Parole der freien Gewerkschaften und der Bezirksleitung der Partei in Leitmeritz . Ein außerordentlich starker Besuch zeigte, daß unsere Partei auch in den länd- ' liehen Bezirken unerschüttert ist. Schon am Vormittag des 8. September ' marschierten die deutschen und tschechischen fteien Gewerkschaften gemeinsam mit unseren Partei­gliederungen zu einer Protestkundgebung gegen die ständig wachsende Teuerung auf. Für unsere Partei sprach die Genossin Irene K i r p a l, für . die tschechische Bruderpartei Genosse Dr. Char« v a t. Die von den Genossen G r u s s e r und Krenovsky verlesene gemeinsame Resolution fand einstimmige Annahme. Ein Husaren- . stückchen'eistete sich ein Häuflein anwesender > Kommunisten, welche mft einem herbeigeschleppten - Redner am Schlüsse der Kundgebung zu sprechen verlangten, um auf billige Art und Weise ihr Parteisüppchen kochen zu können. Ihr Angebot wurde abgewiesen und ihr Protest auf das schnellste > liquidiert. Den Höhepunkt bildete der nachmittägige Bezirks-Parteiaufmarsch. Hunderte Genossen von nah und fem eilten herbei» um zu J dokumentieren, daß die schon totgesagte Sozial- , demokratie in ihrem Grundstock unerschüttert ist. Die anwesenden Roten Falken von Wegstädtl zogen voraus. Ihnen folgte die Elitetruppe !<*' unsere Partei: die Republikanische Wehr. Nach ihnen die DTJ, unsere Genossinnen und di: Metallarbeiterjugend. Am Schlüsse des langen Zuges marschierten die Genossen aus den ver­schiedenen Lokalorganisationcn. ES war der größte Bezirksaufmarsch seit der Spaltung. Der Abmarsch erfolgte von Czalositz aus, wo Genosse Hegenbart(Teplitz ) beim Generalappell die Ver­hältnisse deS Gebietes schilderte. Der Zug be- weqte sich durch die Straßen von Leitmeritz und endete im Garten deS ElbschloßbräuhauseS. Genosse Mangold (Wegstädts) begrüßte im Namen der Bezirksleitung die Erschienenen. Nach ' ihm kam Genossin Kirpal zum Wort. Mit der r.Internationale" wurde die Kundgebung ge- schlossen. Das anschließende vom Atus Czalositz ver« j anstaltete Volksfest hielt die Genossinnen und Ge- f»offen noch bis in die späten Abendstunden ber s Spiel und Tanz beisammen.

Griechenland in Gärung Die Volksabstimmung über die Staatsform angeordnet Athen.(Reuter.) Ministerpräsident TfaldariS hat«in« Proklamation erlassen, welche di« Lolksalstimmung betreffend die Wiedereinführung der Monarchie angeordnet wird.

Die.Zukunft" berichtet: Der Obmann unserer Lokalorganisation in W a i e r, Genosse Georg Decker , war auch in ' diesem Jahre, wie schon immer in den zurücklie- , genden, in der Saazer Gegend in der Hopfenernte. Jedermann weiß, daß die Hopfenpflücker wahrlich nichts geschenkt erhalten und für wenig Geld von früh bis spät abends arbeften müssen. Um so empörender ist es daher, wenn man die Hopfen­pflücker ob ihrer freiheitlichen und demokratischen Gesinnung bis in die Fremde verfolgt, um sie um das letzte Stückchen Brot zu bringen. Genosse Decker kann nun ein Lied davon singen, wie man derzeit noch immer die sozialdemokratischen Funk­tionäre verfolgt. Sein Arbeitgeber erhielt näm» lich von einem Henlein-Fanatiker einen Verleum- - dungSbrief, den wir nachstehend mit allen Feh­lern wiedergeben. Er lautet: am 3. 8. 1935. Herr Gossauer in Kolrscha». *Ml>t eben erfahren, daß Sie einen gewisse« Georg Decker znr Hopfenernte eingestellt haben, vermute jedoch, daß Sie, wie alle übrigen Be­sitzer der Saazergegend Kämpfer für das Deutsch­tum sind und auch nur deutsche Arbeiter für Ihre Arbeit einstelle«. Decker ist Obmann der So­zialdemokratischen Organisation in Waier(Droth) und ein fürchterlicher Lästerer über unseren Führer Konrad Henlein , wohl somit einer der größten Gegner gegen das Deutschtum. Um diese« Burschen zu zähmen, währe daS teste Mittel nicht rinznstrllrn. ES gibt viele deutsche Arbeiter in unserer Gegend. Wen-

Die Angestellten verlangen Maß* nahmen gegen die Wirtschaftsnot Kreistagung des Allgemeinen Angestellten-Verbandes in Falkenau . Die Jahreshaupttagung des Karlsbader Ar­beitskreises des Allgemeinen Angestellten-Verban- des, welche am 8. September in Falkenau statt­fand, protestierte nach einem Referat des Ver­bandssekretärs Gen. Grünzner- Reichenberg in einer Entschließung gegen die Preiserhöhungs­politik der Kartell- und Monopolorganisationen. In der Entschließung verlangt die Konferenz die Oeffnung der Grenzen für die Einfuhr von Fett und Fleisch, die Aufhebung des Margarinegesetzes und als Sofortmaßnahme die Erhöhung der Pro­dukten von Margarine um wenigstens 2000 Waggons. Zur Bekämpfung der wieder steigenden Arbeitslosigkeit fordern die Angestellten direkte und indirekte Arbeitsbeschaffung, Anpassung der Arbeitszeit an den heutigen Stand der Produk­tionsmittel, Investitionstätigkeit, Förderung des Exports und Senkung des Zinsfußes, in den Not­standsgebieten Unterstützungsaktionen aller Art. Schließlich wird die Schaffung einer öffentlichen obligatorischen Arbeitsvermittlung und die sofor­tige Verabschiedung deS UeberweisungSgesetzeS so­wie Schutz gegen Sabotage der sozialen und Ar­beitsgesetze gefordert.

Opporitiomrieg in Ungarn Im ungarischen Wahlkreis E l e k war durch den Tod eines regierungsparteilichen Abgeordneten eine Nachwahl notwendig geworden, die die für diese Gelegenheit geschlossen austretende Opposition dazu benützte, um unter Aufbietung aller ihrer Kräfte der Regierung eine Niederlage zu berei­ten, von der sie sich eine große psychologische Wirkung versprach. Nach einem erbittert geführ­ten Machtkampf hat der oppositionelle Kandidat R e i b e l mit 2385 gegen 2202 Stimmen über den Regierungskandidaten mrd früheren. ge- schäftsftihrenden Vorsitzenden der Regierungs­partei gesiegt. Dies ist seit langenr das erstemal, das trotz Gendarmerieterror und dem Zwang, o f f e n die Stimme abzugeben, eine Oppositions­kandidatur bei einer Nachivahl erfolgreich ist.

Nürnberger Parteitag eröffnet Nürnberg.(Tsch. P. B.) Am Dienstag hat hier der Parteitag der nationalsozialistischen Partei begonnen. Um 18 Uhr verkündeten Glockengeläute und Böllerschüsse den Beginn des Parteitages. Wenige Minuten vor 18 Uhr fuhr der Wagen des Reichskanzlers, von den Heilrufen der angesammelten Menschenmenge begrüßt, im langsamen Tempo durch die Straßen. Bor dem Rathause wurde Hitler vom Oberbürgermeister der Stadt Nürnberg begrüßt, der ihm nach einer Ansprache eine Nachbildung des alten deutschen Reichsschwertes überreichte. Sodann eröffnete der Reichskanzler den Parteitag mit einer Rede, in der er zum Schluß auf das ihm überreichte Schwert zu sprechen kam und dieses als symbolisches Zeichen deutscher Reichskräft bezeichnete, das ih nimmer aufs neue an diesen denkwürdigen Parteitag des dritten Jahres der nationalsozialistischen Revolution und des e r st e n Jahres der neuen deut­ schen (R ü st u n g s-) Fr e i h e i t er­innern solle.

Die Illegale Arbeit in den fascistischen Ländern Genosse Citrine, der Generalsekretär des britischen Gewerkschaftsbundes, hat an dessen so­eben abgehaltenen Kongreß einige bemerkens­werte Angaben über die illegale Tätigkeit in den fascistischen Ländern gemacht, mit der er in stän­diger Verbindung steht. So teilte Genosse Citrine mit, daß er im letzten Jahre an drei Konferenzen teilgenommen hat, wo direkte Vertreter der deutschen Gewerkschaftsbewegung anwesend waren. Um die damit verbundenen Schwierigkei­ten zu-beleuchten?-erwähnte er, daß-zu Pfingsten 25 der für eine solche Konferenz bestimmten deutschen Vertreter vor dem Ueberschreiten der Grenze von der Gestapo verhaftet worden sind. Die illegale Gewerkschaftsbewegung in Oester­ reich bezeichnete Citrine als durchaus gesund und außerordentlich aktionsfähig. Bezüglich Italiens stellte er fest, daß es festgefügte Kaders gibt, die Mussolini im Falle eines Krieges mit Abessinien sehr unangenehm werden können. Die Ovra(die italienische Gestapo ) hat in der letzten Zeit dreihundert Verhaftungen vor­genommen, die vor der Oeffentlichkeit streng ge­heimgehalten worden sind.

Kassentrennung" schon bei den ABC-Schützen Berlin. (DNB.) Reichsminister R u st hat in einem Erlaß über dieRassentrennung" in den öffentlichen Schulen als Vorbereitung für die Einrichtung von Judenschulen zu Ostern 1936 Erhebungen über die Raffenzuge­hörigkeit der Schüler angeordnet. In dem Er­laß heißt eS u. a.: Trotz Errichtung öffentlicher und privater jüdischer Schulen sei an einzelnen Orten die bisherige Trennung nach Konfessionen nicht ausreichend. Somit sei die Errich­tung öffentlicher Volksschulen für Juden erfor­derlich, in denen alle diejenigen Schüler und Schülerinnen zusammengefaßt werden, bei denen entweder beide Elternteile oder ein Elternteil jü­disch sind. Die sogenannten Vicrteljuden, bei denen ein Großelternteil jüdisch ist, würden bei der auf dem Gebiete des Schulwesens vorzuneh­menden Rassentrennung außer acht gelassen werden.

Mißglückter Putsch in Lissabon Lissabon . Gegen die Regierung wurde am Dienstag in den frühen Morgenstunden ein Re­volutionsversuch unternommen, der jedoch durch das energische Eingreifen der Regierung im Keime erstickt wurde. Der Marineoffizier Mendes Norton ver­suchte, den KreuzerBartholomae Dias" zur offenen Revolte zu veranlassen, wurde aber von dem Kreuzerkommandanten Correia da Silva ver­haftet und befindet sich schon in der Festung Amei« xoeira. Es verlautet, daß verschiedene regierungs­feindliche Elemente verhaftet wurden, u. a. der bekannte Offizier Rebello Allemeida. Sobald die Verschwörung bekannt wurde, ist in Lissabon ver­schärfter AusnahmSzustand ange­ordnet worden. Die Zitadelle CascaeS, wo der Staatspräsident wohnt, die Post- und Telegra­phenämter, die Funkstationen, Kasernen und öffentlichen Gebäude werden polizeilich bewacht. Im Lande herrscht absolute Ruhe.