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Konkurrenz. Der Mob aber heult Beifall, wenn Göring als Hauptinhalt eines neuen Gesetzes zur ,, inneren Befreiung des deutschen Volfes" verfündet, daß Juden nur noch Dienstmädchen halten dürfen, die über 45 Jahre alt sind.
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für das Heer?
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Freitag, 20. September 1935
Nr. 220
,, Damit wird die Unverfrorenheit offensichtlich, mit der man unter Zuhilfenahme eines logisch schäbigen Kettenschlusses den von Dr. Brand auf uns geführten Angriff zu einem Angriff von uns auf die gesamte Bewegung und unmittelbar gegen Konrad Henlein selbst" nmbiegt. Sich auf einmal hinter den Namen Konrad Henleins zu verkriechen oder ihn schützend vorzuschieben, weil sich Herr Dr. Brand anfcheinend scheut, selbst für seine Sache einzustehen, ist alles andere als tapfer und wirklich eine Schie. bung übelster Art.
ster der neuernannten Hitlerregierung einen Dunkel, doch ganz geduldig nahm Dr. Goldberg das ist noch nicht alles, die Abrechnung geht wie Tagesbefehl erlassen des Inhalts, daß die Reichs- den Schiedsspruch nicht hin, er veröffentlichte biels folgt weiter: wehr unbedingt an ihrem überparteiischen Cha- mehr in der., u mburger Zeitung" eine ratter festhalte und nun soll sie einer Partei Erklärung, in welcher er es als be= untergeordnet sein? Nicht ohne Nachdenklichkeit denklich für Einheit und Ru Es ist auffällig, daß dieses merkwürdige mögen die Generale die hohle Deflamation des funft des Sudetendeutschtums" be= " Gesetz", dessen Roheit nur durch seine Albern- Führers" gehört haben:„ Die Partei bringt dem zeichnete, daß Dr. Brand in der SdP die entschei= heit übertroffen wird, vom Reichstag apportiert mit der Partei geht, was ist dann noch die Partei schnauzer der„ Rumburger Zeitung" durch Dr. heit übertroffen wird, vom Reichstag apportiert Heere das Volt." Ja, wenn das Bolt nicht mehr dende Rolle spielt. Daraufhin erfolgte ein Anwerden mußte. Seit Hitler das Recht der GesezBrand, weil sie sich unterstanden hatte, die r> gebung auf sein Kabinett übertragen ließ, war Zwei Erscheinungen charakterisierten die flärung Dr. Goldbergs abzudrucken, was wieder das militärisch befohlene Aufstehen im Nürnber- Entwicklung vor dem Parteitag: das Zusammen zu einer gepfefferten Antwort der... 3." Anlaß ger Kulturvereinshaus der erste Aft einer sozu schmelzen der Massenbasis, auf der das System war. fagen parlamentarischen" Ges- bgebung. Hitler beruht, und das Wachsen der Spannungen an Die nächste Etappe war die oben abgedruckte fann allen Einwendungen, denen er im Kabinett beruht, und das Wachsen der Spannungen an begegnen könnte, entgehen, indem er den Reichs- seinen Spizen. Daß der erste dieser beiden Pro-" Sondermitteilung". die Dr. Brand, um Rache zu tag zur einstimmigen Annahme seiner Vorschläge zesse durch die Nürnberger Tagung nicht aufgehal- nehmen, bei der Parteileitung durchgefekt hatte ten wird, ist schon gesagt worden, ob es gelungen und von der die„ R. R." schreibt, sie hätte sie zuist, den zweiten zu mildern, muß die Zukunft erst für eine Fälschung gehalten, da es ihr unbeIn seiner Schlußansprache hat er mit auf- lehren. Aber wie immer man über das denkt, greiflich erschien, daß ein„ völkisches" Blatt ge= fallender Schärfe hervorgehoben, daß er als Par- was in Deutschland zunächst kommt, auf keinem ächtet werden könnte, weil es an einer einzelnen teiführer zugleich Oberster Befehlshaber der Wehr- Fall wird dabei der Arbeiterbewegung in Deutsch - Person Kritik geübt hatte. Die R. R." wollte macht ist, und daß demzufolge das Heer unter land etwas geschenkt werden. Schritt für Schritt Klarheit haben: dem Kommando der Partei steht. Allzulieblich auf blutiger gefahrvoller Bahn und unter namenwerden diese Radomontaden den Reichswehrgene- lofen Opfern wird sie sich nach ihrem furchtbaren ralen nicht in den Ohren geklungen haben! Am Sturz den neuen Aufstieg erkämpfen müssen. 30. Jänner 1933 hatte Blomberg als WehrminiFriedrich Stampfer.
tommandiert.
Hinter den Kulissen der ,, Volksgemeinschaft"
Wer nicht kuscht- fliegt Wie sich Dr. Brand unbequemer Kritiker erledigt Man lese folgende Sondermittei richters in der sudetendeutschen Politik anzuI ung", die von der Leitung der SdP an alle maßen, stellt auch diese sich außerhalb der Volksihre Parteistellen gesendet wurde: gemeinschaft.
Werte Kameraden!
Die Rumburger 3eitung" hat sich abermals offen in die Front der uns gegnerischen Zeitungen gestellt.
In ihrer Ausgabe vom 13. August 1935 veröffentlicht sie eine Bemerkung zu einer Zuschrift Dr. Walter Brands und zur Erklärung des aus der SdP ausgeschlossenen Herrn Dr. Robert Goldberg, die sowohl gegen Dr. Walter Brand , als auch gegen das oberste Ehrenschiedsgericht der Bewegung, wie indirekt gegen die gesamte Su detendeutsche Partei Stellung nimmt. In ihrer Schreibweise kommt das Bestreben zum Ausdruck, nach bekannten Beispielen Uneinigteit in unsere Bewegung zutragen.
Wir wollen jedoch ein für allemal feststellen, daß es weder marristischen und tschechischen Hintermännern, noch gewissen„ bölkischen" Intriganten gelingen wird, die echte Kampfund Arbeitsgemeinschaft von Führung und Gefolgschaft der Sudetendeutschen Partei auch nur im geringsten zu erschüttern.
Wie, die„ Rumburger Zeitung" des Intrigantentums, der Herseßungsarbeit, des Weberlaufens in die Front der gegnerischen Zeitungen und der Anmaßung beschuldigt? Wie, die Getreue, die noch bei den Wahlen begeistert und eifrig den Henlein - Humbug mitmachte und in den vorder= sten Reihen des journalistischen Heerbannes ftritt - ausgestoßen aus der Volksgemeinschaft", be= Auf das entschiedenste müssen die Verschimpft, verfemt, mit dem großen Banne be= dächtigungen gegen das oberste Ehren- legt?!... schiedsgericht zurückgewiesen werden, das in einem ordnungsgemäßen Verfahren seine Entscheidung gefällt hat. Es ist bezeichnend für die An= maßung und die Tendenz der„ Rumburger Zeitung", wenn sie sogar Entscheidungen des obersten Ehrengerichtes der größten sudetendeute schen Partei angreift, um sich die Mittel für ihre 8erfezungsarbeit zu beschaffen.
Die politische Tätigkeit Dr. Walter Brands als„ bedenklich für Einheit und Zukunft des Sus detendeutschtums" zu bezeichnen, ist ein Angriff nicht nur gegen unseren Kameraden persönlich, sondern gegen die gesamte Bewegung und unmittelbar gegen Konrad enlein, der sich Dr. Walter Brand zu einem seiner ersten und engsten Mitarbeiter erwählte. Ueber Dr. Robert Goldberg hat das oberste Ehrengericht bereits entschieden.
Durch den Versuch der Rumburger Bei tung", fich die Stellung eines politischen Sitten
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VILLA OASE oder: DIE FALSCHEN BURGER Roman von Eugene Dabit Berechtigte Uebertragung aus dem Französischen von Bejot
Er rühmte die Gegend. Im Sommer machte er lange Spaziergänge im Walde von Fontaine bleau . Außerdem war er im Bejiz einer Angelfarte, und sobald die Fischerei begann, saß er in seinem Kahn auf der Seine.
„ Du kannst alles, was du brauchst, von mir
haben."
,, Danke", erwiderte Julien. Ich fische weder, noch bade ich. Wir können beide nicht schwimmen."
,, Dann kannst du auf die Jagd gehen." ,, Und mir eine blaue Bohne in den Hintern feffern lassen? Ebenfalls abgelehnt. Nein, wir wollen als bare Bürger von unseren Renten leben und uns im Grase aalen."
Sie fuhren durch Melun . Am Fuß eines bewaldeten Hügels floß die Seine. Ein Zug fliste borüber. Hinter Bäumen lag das Dorf Chapellesur- Seine. Dann rollte der Wagen auf einer Landstraße, die von Bauernhäusern und stillen weißen Villen hinter Gitterzäunen flankiert war. ..Gefällt's dir hier, Dice ? Wir sind gleich
am Ziel."
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Ihr Verbrechen ist allerdings groß: sie hat den sudetendeutschen Gottsöbersten, Dr. Wal ter Brand , Henlein selber ist ja nur die Paradefigur, die als Führer" der Masse zur Anbetung hingestellt wird- gefränkt und dafür wird sie nun aus der Volksgemeinschaft" hinausge= worfen, was mit der wirtschaftlichen Schädigung gleichbedeutend ist.
Die Maßregelung steht im Zusammenhang mit einem vom„ Ehrengericht" der Henleinpartei gegen den aus der früheren nationalsozialistischen Partei zur SdP gefommenen Dr. Robert Goldberg. Dieser hatte über den Spiritus rector der SdP, eden den Herrn Dr. Walter Brand, verschiedenes erzählt, was diesen veran= laßte, ihn vor ein„ Ehrengericht" zu zitieren. Ein Ehrengericht, das dem Hauptmacher der SdP Unrecht geben würde, erscheint so gut wie ausges schlossen, Dr. Goldberg wurde prompt verurteilt, die von ihm erhobenen Beschuldigungen blieben im
,, So war es bisher guter Brauch unter ehrenhaften Männern und so wollen wir es halten. Wir tun es nicht ohne Not. Wir haben die Hauptleitung der SdP aufgefordert, das Schriftstück zit widerrufen und zurückzuziehen und eine Erklärung in der„ Rundschau" abzugegen, die uns Gerech tigkeit widerfahren läßt und die Hauptleitung in feiner Weise bloßstellt. Wir erhielten nicht einmal eine Antwort."
Ueber die Behauptungen der Sondermits teilung" aber schreibt die ,, Rumburger Zeitung" u. a. dieses:
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,, Wir haben in dem vorliegenden Fall einem Landsmann, dessen unbescholtener Name durch die Art der Veröffentlichung seines Ausschlusses aus der SdP schwer verunglimpft wurde, die Gelegenheit gegeben, sein Wort dazu zu sagen. Die Antwort des Herrn Dr. Brand, der in der Erklärung bes Dr. Goldberg angegriffen wurde, war ein doppelzündiger Angriff auf uns, einmal so und höflich an uns, und einmal anders und beleidigend in der„ Rundschau". Dagegen fehen wir uns zur Wehr und schon damals haben wir die Bezichtigung der gegnerischen Einstellung zur Svp als zu dem Zweck gemacht bezeichnet, uns bei den national gesinnten Sudetendeutschen zu verlenmden. Man hat sich auch icht nicht bemüßigt gefühlt, den Vorwurf der Verleumdung mit stichhältigen Beweisen zu widerlegen, sondern begnügt sich, die Behauptungen zu wiederholen.
Da es uns widerwärtig ist, genug Bekanntes und oft Gesagtes uns zum Lobe auszukramen und zu wiederholen, gar aus Anlaß einer hinterhältigen, niedrigen Ehrabschnei derei, so erklären wir hier ein für allemal:
Man tat das vermutlich aus zwei Gründen: erstens, weil man sich besondere Wirkung davon versprach, und zweitens, weil man sich dachte, die Sache bliebe hübsch in einem geschlossenen Kreise und käme nicht an die breite Deffentlichkeit. Nur so können wir uns auch den unverschämten Schluß des vorletzten Absatzes erklären, in dem die ,, Rumburger Zeitung" außerhalb der Volts. gemeinschaft gestellt wird
.... Aber schließlich überwog der Abscheu vor der Art, mit der im Dunkeln gegen uns und unsere Arbeit gehezt wird, wie man uns mit haltlofen Verdächtigungen besudeln und unsere völkische Ehre schänden will, indem man uns ächtet, aus der Volksgemeinschaft ausschließt. Wir aber sollten nichts davon erfahren, damit wir uns nicht zur Wehr sehen können. Man hatte nicht den politischen und journalistischen Anstand und nicht die Geradheit, uns das ins Geficht zu sagen, was man einer„ Sondermitteilung" für die leitenden Parteistellen anvertraute, fondern brachte nur den traurigen Mut auf, aus dem Hinterhalt den Pfeil nach unserem Rücken abzuschnellen."
Es wäre verlockend, im Wortlaut noch mehr von der Antwort der„ R. 3." abzudrucken, aber es sei mit der Feststellung genug getan, daß der R. 3." die Zusendung der Henleinschen Pressehabe die Absicht, das Blatt aus Konkurs briefe eingestellt wurde und daß sie sagt, man renzgründen umzubringen und zwar mit Rücksicht auf das am 1. Oktober erscheinende HenLeinsche neue Tagblatt. Nur die kraftvolle Wars nung, die die„ N. 3." zum Schlusse an die Ur
heber der hergesetzt:
" Sondermitteilung" richtet, sei noch
Er möge es sich doppelt überlegen, wenn er dabei, den Begriff der Volfsgemeinschaft" im Munde führend, sein Ziel, da er es auf sachlichem Wege nicht erreichen kann, mittels unwahrheiten, Verleumdungen, Verdrehungen und Verhebungen ansteuert: der Knüppel, den er den Volksgenossen zwischen die Beine schleudern will, fann sich leicht in einen Bumerang verwandeln, der ihm den eigenen Schädel einschlägt, möge sich der saubere Heckenschütze auch noch so vorsichtig und hinter listig in ein vermeintlich schüßendes Dickicht ver= ſtecken."
Wenn es gelingt, uns trot unseres jahreTangen Kampfes gegen Parteigeist und Zersplitterung im Sudetendeutschtum einen Auffat, eine Bemerkung, eine Stellungnahme nachzuweifen, die fich gegen die Einigungsbestrebungen der SudetenWenn man angesichts dieser„ bölfischen" deutschen und gegen die SHF, jekt Sdß, voll- Auseinandersetzung einen Wunsch hat, so ist es zogene Sammlung der überwiegenden Anzahl der der, sie möge i eiteste, allerweite ste Sudetendeutschen richtet, der möge es tun. Wer Verbreitung finden. Der Volksge= es nicht kann und trotzdem von einer von uns ge- meinschafts- Schwindel erscheinf leisteten„ Zersehungsarbeit" spricht oder uns eine durch sie in wahrhaft bengalische Beleuchtung Gegnerschaft gegen die Einigung der Sudetengerückt. deutschen andichtet, ist ein Verleumber.
Gegen Ausbrücke, wie„ völfische Intriganten" wehren wir uns nicht. Sie treffen uns nicht, benn fie find zu dumm."
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„ Volfsgemeinschaft" den Nicht- alle- werdenden wird sie als Popanz hingestellt, in Wirflichkeit geht es unter den Volksgemeinschaftlern so zu, daß man an das Treiben der revolver..Doppelzündigkeit" ,,, Berleumdung" ,,, nied bewaffneten dunklen Gestalten in den Kaschemmen drige Ehrabschneiderei" für eine Voltsgemein- amerikanischer Goldgräberstädten erinnert wird, fchaft, an der ja die" Rumburger Zeitung" doch wie sie in gewissen Abenteurerfilmen gezeigt mitgearbeitet hat, ist das schon allerhand. Aber werden.
sie mit der Erklärung, die eigentliche Fassade läge| Als sie sich umwandten, hatten sie. eine Rasennach dem Garten zu.
Langlois stellte ihnen Herrn Fléchon, einen munteren Vierziger vor, der es für richtig hielt, ungesäumt mit der Besichtigung zu beginnen. Im Vestibül hing eine schmiedeeiserne Laterne, in der Küche waren Wände und Fußboden gekachelt. In das geräumige Eßzimmer führten zwei Stufen. Ich verkaufe mit kompletter Einrichtung", bemerkte Fléchon. ,, Alles echter Henri II - Stil."
Julien fragte Jrma mit einem Blid. Sie blinzelte zustimmend, schien also befriedigt zu sein. Fléchon gab bereitwillig Auskunft; er erflärte alles, was sie wissen wollten und bald war jede Scheu zwischen ihnen überwunden. Im ersten Stock saben sie ein großes, schönes Zimmer und ein kleineres, für das Mädchen. Im zweiten Stod noch zwei Zimmer. Auf dem Flur stand die Leiter zum Boden.
,, Hinaufflettern können wir später", sagte Julien schnaufend. ,, Erst müssen wir das Schönste bewundern."
fläche vor sich und den Teich, in dessen stillem Wasser sich der Winterhimmel spiegelte. Hinter freuzförmig gepflanzten Linden stand die Villa Oase mit gedeckter Terrasse und mit Holzbalkon vor den Fenstern. Rechts davon Waschhaus und Garage.
,, Man könnte sich vielleicht erst einmal stärten", schlug Julien vor.
Ja, die Luft macht hungrig", stellte Irma wohlgelaunt fest.
Sie merkte schon die günstige Wirkung der freien Natur. Ihre finsteren Gedanken waren wie weggeweht. In ihren neuen Belz eingemummt, ging fie nachdenklich neben den Männern her und atmete tief. Sie sah sich schon in dem Hause und empfing im Geiste den Besuch ihrer Freundinnen. Wenn sie den Kopf ein wenig drehte, hatte sie den Blid ins Seinetal , das sie auf ihren Spaziergän gen oft besuchen würde.
Die Villa Oase gefiel ihr. Wenn man nur einige Kleinigkeiten veränderte, ließ sich ein prächtiges Haus daraus machen.
Als sie in den Garten tamen, jauchzte Irma auf. Der Teich! Es war ein zwanzig Meter lan- In aller Gemächlichkeit gingen sie die Rue ges, zehn Meter breites, ringsum gemauertes du petit Bau hinauf. Vor jeder Villa blieb FléBecken, das eine Quelle speiste. Wie die Orts- chon stehen, um einen kleinen Vortrag zu halten. ansässigen berichteten, hatte sich früher eine Die eine gehörte einem Pariser Großindustriellen, Wäscherei dort befunden. die andere einer Sängerin von der Oper, jene, mit der hohen Mauer, einer Baronin. Ja, es war eine feine Gegend, ohne Arbeiterbevölkerung. Selbst Bauern waren nur noch vereinzelt anzutreffen.
Langsam gingen fie um den Teich herum. Julien neigte sich über die Wasserfläche. Irma flammerte sich an ihm fest.
,, Vorsicht!" warnte Fléchon. ,, Man kann ertrinken. Der Teich ist zwei Meter tief!"
Auf dem Kirchplatz begegneten sie dem Pfarrer.
,, Einen Picon", bestellte er. ..Zwei", rief der Pfarrer.
Der Wirt, Herr Paul, ein Schlauberger mit lebhaften Bewegungen, und ausgesprochen pariserischem Akzent, bediente selbst. Julien lud ihn ein. Der Pfarrer sprang auf, grüßte und verschwand.
,, Ein drolliger Kauz", bemerkte Julien. ..Einen ähnlichen lernte ich mal in Transvaal fennen. Das heißt, er war aus der Kirche ausgetreten...
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Das Essen zog sich in die Länge. Nach dem Staffee fezten sich Julien und Fléchon in den Tanzsaal, um ungestört reden zu können. Nach einer Weile tauchten sie wieder auf, beide mit roten Köpfen, und Julien verkündete feierlich:
,, Die Sache ist perfeft. Paul, bringen Sie Champagner."
Er hatte gut gegessen, allzu reichlich getrunfen, und die frische Luft berauschte ihn vollends. Er lud noch zwei Gäste ein: den Bürgermeister, der im Hauptamt Tischler war, und den Lehrer, einen langen Schlats, denen er von seiner Villa und seinen Verschönerungsplänen erzählte. Irma mahnte zum Aufbruch.
Julien." Sie gingen noch einmal in die Villa. Julien untersuchte die Wandschränke, befühlte die Möbel und durchmaß mit langen Schritten die Räume. und Irma saß im großen Zimmer und träumte von dem angenehmen Leben, das sie erwartete, fern vom Lärm und Hotelbetrieb. Die beiden Männer scheuchten sie auf. Julien öffnete das Er half ihr aus dem Auto. Beide hoben ..Herr Doutre", sagte Fléchon. Fenster. und Fléchon beugte sich hinaus. gleichzeitig den Kopf, um die Villa Oase stillVor einem Wirtshaus machten sie halt. ,, Dort sehen Sie Bois- le- Roi", sagte er, schweigend zu mustern. Es war ein einfaches Langlois öffnete die Tür, schob zuerst den Pfarstvo Ihr Freund Nonoche wohnt. Links Sermaize zweistödiges Haus mit rotem Biegeldach, gepuz- Dr Garten war viertausend Quadratmeter rer hinein, und dann folgten sie, einer nach dem und Fontaine- le- Port. Die Aussicht ist wunderter Fassade, vier Fenstern Front. In der Um gre. Er enthielt Gemüsebeete, ein Rosarium, anderen. Julien musterte das Lokal. Das Café boll, und Morgensonne haben Sie auch. Sie fassungsmauer ein fleines Pförtchen. Irma, die Obstbäume. ein Stückchen Wald mit Dickicht und des Courses war es nicht, aber es fah durchaus machen einen guten Kauf. Meine Eltern haben fich während der Fahrt vor Neugier kaum baiten Fichtenbäumen, alles von einer Mauer umgeben, nicht übel aus. Gut, für den täglichen Apéritif dreißig Jahre hier gewohnt, bis zu ihrem Tode." fonnte, war enttäuscht. Aber Julien beschwichtigte die allein ihre dreißigtausend Franken wert war. I war also gesorgt. ( Fortiebung folgt.)
,, Soll man ihn einzäunen?" fragte Irma. Oder wollen wir einen Kahn darauf setzen?" ,, Erst wollen wir mal weitergehen", bemerkte Julien lächelnd.