Sekte l Freitag, 27. September 1935 Nr. 22» Ein rveiter Volkssportprozeß in Brünn Ehemalige Funktionäre der nationalsozialistischen Partei vor Gericht Montag beginnt vor dem Brünner Kreis- Strafgericht ein Prozeß, der, allerdings in kleinerem Maßstabe, ein zweiter Volkssportprozeß werden dürfte. Angeklagt sind ehemalige Funktionäre der aufgelösten nationalsozialistischen Partei wegen Verbrechens der Vorbereitung von Anschlägen gegen die Republik nach 8 2 des Schutzgesetzes. Die Angeklagten sind der ehemalige Sekretär der DNSAP in Brünn Richard Wicker aus Neutitschein , der ehemalige Vorsitzende der Kreisleitung und Landesvertreter Erwin Gröger aus Brünn , der Obersekretär Johann Richter, der. Beamte und ehemalige Stadtrat Oskar Judex und der Privatbeamte Karl Klug, alle drei aus Brünn . Der Prozeß wird einige Tage lang dauern. Den Vorsitz führt O. G. R. Dr. Hagel, die Klage vertritt Staatsanwalt Dr. M e d e k. Die Angeklagten werden von Dr. Branczik, Dr. Schwabe und Dr. K r e i ß l verteidigt. Besserung in 6er Lase der Krankenkassen Nach sieben Jahren ständiger Abgänge, so schreibt„Ceske Slovo" an leitender Stelle, welche im Jahre 1933 eine solche Höhe erreichten, daß sie die gesamte Konstruktion der Krankenversicherung bedrohten, ist in der Wirtschaft der Krankenkaffen eine wesentliche Besserung eingetrten. Die beiden größten Verbände dieser Anstalten, das ist der Ustiedni svaz nemocenskhch pojiskoven und dasÜstkedi nemocenskhch pojistoven geben bekannt, daß die Wirtschaft ihrer Mitgliedsanstalten im Jahre 1931 mit einem Ueberschuß abschließen. Von 45 im Üstredi vereinigten Krankenkaffen haben im Jahre 1932 34 Anstalten, im Jahre 1j>33 noch 24 und 1934 nur noch fünf Anstalten ein Defizit ausgewiesen. Die Paffiven von 34 Mitgliedsanstalten haben im Jahre 1932 rund 11.5 Millionen XL betragen. Die Anzahl der paffiven Anstalten sank jedoch im Jahre 1934 auf fünf, ihre Fehlbeträge machten keine ganzen 400.000 XL aus. Die Aktivität der übrigen Anstalten dieser Zentrale sind von ungefähr 2.5 Millionen XL im Jahre 1932 auf fast 10.5 Millionen XL gestiegen. Desgleichen hat sich der Stand der Reservefonds verbessert, welche im Jahre 1927 mehr als eine Biertelmilliarde betrugen und bis zum Jahre 1933 auf nicht ganze 130 Millionen gesunken sind. Im Jahre 1934 begann jedoch eine Wandlung auch bei diesen Anstalten, von denen 73 ein Wachstum der Reservefonds im Gesamtbetrag« von 16.6 Millionen und bloß 16 Anstalten einen Rückgang von nicht ganz einer Million XL aufweisen. Abschaffung der Lebensmittelkarten In der USSR » Lebensmittelpreise werden herabgesetzt Moskau . Das Zentralkomitee der kommu nistischen Partei und der Rat der Volkskommissäre veröffentlichen eine Verordnung über die Senkung der Kleinhandelspreise für Brot, MehjMmd Graupen, über die Abschaffung de Äi ebensmittel- karten-Systems sowie über die Einführung staatlicher Kleinhandels- Einheitspreise für Fleisch, Fisch, Zulker, Fette und Kartoffeln. Die Verordnung, welche die Unterschrift Stalins und Molotows trägt, weist darauf hin, daß die Abschaffung des Kartensystems und die Einführung von Einheitspreisen auch die letzten Reste der Spekulation beseitigt, den Warenumsatz gebessert und den Wohlstand der Massen gehoben haben. In Moskau beträgt die Preissenkung für Brot 15 Prozent, für Fleisch und Fische über 36 Prozent, für Butter und Margarine 30 Prozent und für Kartoffeln 14 Prozent. Otzzen«en? Wiest. Wie vor einigen Wochen gemeldet wurde, errichtet Österreich eine Donaustrom- ,,P o l i z e i". Die Werften in Korneuburg lieferten dieser Tage die ersten neun Motorboote für je sechs Mann Besatzung mit kompletter Ausrüstung. Die Boote sind mit Mas chinenge- wehren ausgerüstet und haben Panzerdecks. In Wien und in Niederösterreich werden zwei dieser Motorboote in Verwendung stehen, die übrigen werden an den Grenzen Dienst versehen. Sie werden ihren Dienst in den allernächsten Tagen aufnehmen. In der zweiten Oktoberhälfte wird die Wie ner Polizei neue Schn ellüberfallau to- mobile mit einer Besatzung von je acht Mann mit modernster Ausrüstung, mit Maschinengewehren, Gasabwehrapparaten und einer eigenen Empfangsstation in jedem Wagen einführen. Die neuen Wagen sind nach amerikanischem Muster für den Sicherheitsdien- hergestellt. Im Falle von Unruhen können sie jedoch der Polizei eine wirksame Waffe für schnelle Kampfaktionen bilden. FurchtbaresBerbrecheu bei Eger Ein grau s i g e- Verbrechen Hai den ganzen Egerer Bezirk in hellste Aufregung versetzt. In der Nähe von'Eger , unweit des „Nonnenhofes", wurde von Spaziergängern die Leiche einer Frau gesundem die als die Prostituierte Anna Rohm aus Eger festgestellt wurde. Die Leiche bot einen fürchterlichen Anblick. Der Mörder hatte- aus den zerrissenen Bein k l e i d e r n der Rohm den Strick gedreht, mit dem er dann sein Opfer erwürgt hat. Die Polizei, die fieberhaft auf der Suche nach dem Täter ist, hat bisher noch keinerlei Anhaltspunkte gefunden. Sieben Jahre Kerker für Militärverrat Pilsen . Das Divisionsgericht in Pilsen verurteilte den Soldaten eines südböhmischen Regiments Hugo Gü t tl e r aus Niederheidisch bei Grulich wegen Militärverrates, Desertion und einiger anderer Delikte zu 7 Jahren schweren Kerkers. Güttler war in Verbindung mit dem reichsdeutschen Mitglied des Kommandostabes der nationalsozialistischen SA Schalowsky und übermittelte ihm während der Zeit seines Militärdienstes zahlreiche wichtige Informationen über den Stand der tschechoslowakischen Armee. Die Kinder der Hebamme Fuchs... Ein Vater, der von nichts etwas weiß Die Hebamme Marie Fu ch s aus Unter- lohnä bei Franzensbad verdiente vor allem an den K i n d e r n, die sie n i ch t zur Welt bringen half. Seit Jahr und Tag hatte sie dem Egerer Bezirkskrankenhaus gefälschte Geburtsscheine vorgelegt und sich damit in den Besitz der Unterstützungsbeiträge und der Entbindungsgelder für die nicht vorhandenen Wöchnerinnen gesetzt. Viele tausend XL hatte die schlaue Fuchsin bereits eingenommen, als schließlich der im en gros aufgezogene Schwindel aufflog. Als eines Tages in der Egerer Krankenkasse ein Mann erschien, der Krankengeld abholen wollte, versuchte man ihm die „Stillprämie" für seine Frau aufzunötigen. Der aus allen Wolken gefallene„Vater" hatte von dem Naturereignis nichts gemerkt— das .Kind" war natürlich, wie so viele andere auch, ein P h a n t asieproduk 1 der Hebamme Fuchs. Die kinderreiche Hebamme wurde jetzt bedingt zu vier Monaten schweren Kerkers verurteilt. Antisemitischer Exzeß in Paris Paris. (Havas.) Etwa 100 Mitglieder der Vereinigung„SolidaritL Francaise" fanden sich Mittwoch abends nach einer Versammlung vor einem Kaffeehaus ein, in dem sich zahlreiche Juden befanden. Sie zertrümmerten die Fenster des Cafes mit Steinen. Außerdem fielen aus ihren Reihen zwei Schüsse. Die jüdischen Gäste liefen aus dem Kaffeehaus und wehrten den Angriff mit Spazierstöcken ab.. Zwei der A st- g r e i f e r wurden v e r l e tzt. Bevor die Polizei erschien, hatten sich die Angreifer zerstreut» doch gelang es dieser, zwölf der Exzedenten festzunehmen. Bei dreien von ihnen wyrden verbotene Waffen gefunden. Das Riesenfeuer im Londoner Hafen konnte auch am Donnerstag vormittags) 20 Stunden nach seinem Ausbruch noch nicht gelöscht werden. 41m 11 Uhr 30 sprang der Brand, auf ein benachbartes Lagerhaus über, in dem ebenfalls beträchtliche Teemengen aufgespeichert sind. Wenige Stunden vorher waren die drei obersten Stockwerke des siebenstöckigen Speichers, wo sich der Herd des Feuers befand, zusammengebrochen. Das gesamte Mauerwerk stürzte nach der Stadtseite hin auf die Straße. Zwei Lastkähne, die unmittelbar vor der Brandstätte vor Anker lagen, sind fast bis zur Wasserlinie ausgebrannt. Insgesamt befanden sich 40.000 Kisten Gummi in dem brennenden Gebäude. Als die Feuerwehr feststellen mußte, daß dem Brand mit Wasser allein nicht beizukommen sei, wurden Hunderte von Schaumfeuerlöschern und ähnlichen der Feuerbekämpfung dienenden Mitteln herangeschafft. Bei den Löscharbeiten sind einige Feuerwehrleute verletzt worden. Infolge einer Explosion innerhalb des Speichers sind in den in der Nachbarschaft gelegenen Häusern zahlreiche Fensterscheiben zersprungen. In der Umgebung der Brandstelle herrscht zur Zeit stärkster Mangel an Trinkwasser, da die Feuerwehr alle verfügbaren Wasserleitungen mit Beschlag belegt hat. Nach den bisherigen Schätzungen soll sich der angkrichtete Brandschaden auf 160 Millionen XL belaufen. Donnerstag, spät abends hüllte eine Wolke beißenden schwarzen Rauches das ganze Lon- dcner Viertel Wapping ein und die Feuertvehr- leute setzten ihren Kampf gegen die Flammen fort, die bereits an Intensität verlieren. Bisher hat der Brand keine Opfer an Menschenleben gefördert. Sturm über Holland Amsterdam. An der holländischen Nordseeküste tobte am Mittwoch ein schwerer Nordwest- Sturm, der acht Todesopfer kostete, große Verheerungen anrichtete und in vielen Städten Ver» kehrsstockungen verursacht«. Im Hafen von- Rotterdam rissen sich zahlreiche Schiffe los. Im Flugverkehr traten starke Verspätungen ein. Auf dem Zuidersee fielen dem Sturm mehrere Fischkutter zum Opfer, wobei vier Menschen ertränkend In Amsterdam wurden zahlreiche Bäume entwurzelt. Eine Frau wurde durch einen schweren Baumast tödlich getroffen, mehrere andere Personen erlitten Kopfverletzungen.— An- drei Orten wurden Radfahrer durch den heftigen Sturm unter di« Räder von Autos geschleudert und überfahren. Die Eroberung der Stratosphäre London . Der Presse zufolge hoffen die Konstrukteure des Stratosphärenflugzeuges, das im Auftrag des Luftfahrtministeriums in Bristol gebaut wird, daß die Maschine eine Höhe von mindestens 15.000 Meter und eine Schnelligkeit von über 500 K i lerne te rin der Stunde erreichen wird. O weiser, o gerechter Richters Wir meinen nicht jenen Richter, von dem Lessings„Nathan der Weise" spricht, sondern einen etwas jüngeren Amtsbruder des llassisch Apostrophierten. Nämlich einen Richter in Tschechisch-Teschen, anno 1935. Dieser gewiß weise Mann hat jetzt— aus einen Bericht der„Pkitomnost" darf man sich wohl verlassen— die Klage gegen einen Mann verhandelt, der beschuldigt wird, ein Verräter zu sein, weil er— bitte wir berichten ganz ernsthaft— seinerzeit beim Plebiszit in Teschen für' die ESR gestimmt habe. Der weise Richter hat diese Klage verhandelt und hat den Versuch des Beweises für diese klägerische Behauptung zuge- lassen. Wir nehmen an, daß es unseren Lesern jetzt gehen wird, wie es uns bei der Lektüre die- ser Mär, die aber keine ist, gegangen ist: sie werden ein paar Sekunden aus dem Kopfschüt- teln nicht herauskommen. Und dann werden sie selber diese einzigartige Geschichte zu deuten versuchen. Wir wetten, daß ihnen dabei zu Bewußtsein kommen wird, wie schwer es die Demokratie hat, wo immer sie auf die Bürokraten angewiesen ist. Und weil wir wissen, daß unsere Leser auch sonst sich ungefähr die gleichen Gedanken mächen werden wie wir selbst, glauben wir, sonst nichts weiter bemerken zu müssen. Aber wenn wir ein entsprechendes Pantheon hätten— dem Richter in Teschen müßte schon heute dort ein Platz gesichert werden. Denn er hat sich um das Vaterland verdient gemacht... ' Der Prozeß gegen die Stawkfktz-Frtiuüderltt. Der neosozialistische Abgeordnete Läfönt, der auch nach seiner Ernennung zum Gesundheitsminister — zuerst inr Uebergangskabinett Bourffon und dann in der jetzigen Regierung Laval— Hauptberichterstatter der parlamentarischen Untersuchungskommission über die Stawisky-Skandale geblieben ist, hat mitgeteilt, daß er soeben seinen Schlußbericht in Druck gegeben habe. Im Laufe des Herbstes wird also die Untersuchung über die Verantwortlichkeit von Parlamentsmitgliedern und Staatsbeamten beendet sein-und es werden die Gerichtsverhandlungen gegen die verhafteten Personen stattfinden, die, Beziehungen zu Stawisky hatten. Das Streicher-Pendel. Die Blätter des Drit ten Reiches berichten völlig ernsthaft über die„Erfindung" eines Augsburger Ingenieurs Walter S ch m i tz, die aus einem Pendel besteht, durch dessen Schwingungen—- a r isches Bl u l Don nichtarischem unterschieden werden soll! Das Pendel reagiere^ so versichert dieser Mann, auf arisches Blut genau wie auf Edelmetalle, Gold oder Platin, auf nichtarisches Blut dagegen wie auf die unedlen Metalle, Zinn und Blei... Total verrückt I" Die Pilzvergiftungen in Valence haben inzwischen z w e i w e i t e re To d e sop f er gefordert, so daß sich die Zähl der Toten auf acht erhöht. Bei einigen Vergifteten besteht noch immer L e b e n s g e f a h r._, Volkszählung— 24 Stunden Hausarrest für alle Türken. Sonntag, den 20. Oktober, wird in der ganzen Tür k e i eine V o l k s z ä h- l u n g stattfinden. An demselben Tage wird auch eine Zählung aller türkischen Staatsangehörigen» die sich im Auslande, aufhalten, durchgeführt werden. Am Tage der Volkszählung wird die Bevölkerung 24 Stunden lang ihre W o h- nun g e n n i ch.t ver l a s s x n dürfen. Das Ende der Volkszählung wird durch einen Ka nonensalut bekanntgegeben werden. Eine Million Analphabeten in Polen . Die „Gazeta Polska" verbreitet einen Marmruf, in dem sie darauf hinweist, daß das Analphabetentum in Polennicht nur nicht abnehme, sondern a n st e i g e. Der Etat des Unterrichtsministeriums ist.so verkürzt, daß im letzten.Schuljahr 650.000 Kinder, d. h. 12 Prozent der schulpflichtigen Kinder, o h n e U n t e r r i ch i waren. Man hat errechnet, daß es in Kürze bereits eine Million sein werden, die dem Analphabetentum preisgegeben sind. DaS Landes-Arbeitsamt,(bisher Prag HI.» Tomässkä ul. Nr. 4) ist in seine neuen Räumlichkeiten nach Prag HL, Malostranske nüm. Nr. 30(im Gebäude des Cafö-HauseS) übersiedelt. Die neue Telephonnummer,lautet 476-77.' Küüttschutzmonak ö Klobers not fordert Spfev> der deutschen Iuyendfiwsorge Der Hauptausschuß der Deutschen Lan- d e s k o m mi s s i o n für Kinderschutz und Jugendfürsorge in Böhmen wendet sich im Verband« mit den Zweigvereinen aller deutschen Bezirke a n die deutsche Oeffentlichkeit mit der dringenden Bitte» die Zersplitterung der deutschen Jugendfürsorgearbeit nichtzu fördern, sondern sich zur Bekämpfung der Kindernot und zur Erziehung einer geordneten allgemeinen Jugendfürsorge vertrauensvoll der Deutschen Landeskommission und ihren Zweigvereinen— der Deutschen Bezirksjugendfürsorgen— zu bedienen. Die Deutsche Landeskommission erbittet d i e Mithilfe der ganzen deutschen Oe f- fentlichkeit besonders im Kinderschutzmonate Oktober. Di« Sammelergebnisse sind im'Vorjahre um 500.000 XL(um die Hälfte des früheren Ertrages) zurückgeblieben. Das bedeutet, daß 250 Kinder wenigerem ganzjährige Fürsorge und Erziehung übernommen werden konnten. Alle deutschen Verbände mögen den Monat Oktober als Kinderschntz- monat respektieren und keine anderen Sammlungen durchfüren. Besseres Wetter kommt i In der Nacht auf Donnerstag ist ganz Mitteleuropa von kalter Luft überschwemmt worden, welche hinter einer tiefen Störung über der südlichen Ostsee aus höheren Breiten vorgedrungen ist. Auf den Berghängen der böhmischen Länder fiel zeitweise etwas Schnee. In den Niederungen erreichte die Temperatur meist nicht einmal 15 Grad. Vom Südwesten her nähert sich aber ein Hochdruckgebiet, das eine Wetterbesserung erwarten läßt. Die Nächte dürften anfangs noch sehr kalt sein.. Später wird voraussichtlich Erwärmung eintreten, da sich der Wind nach Süden drehen dürfte.— Wahrscheinliches Wetter von h e u t e: Allmähliches Abflauen des Windes und Abnahme Per Bewölkung. - Nachts sehr kühl, iuk Fallt von Aus- heiterung auch in den Niederungen- leichte Morgenfröste. Untertags bereits etwas wärmer.— Wetteraussichten für Samstag: Im ganzen schön, Morgennebel, untertags allmähliche Erwärmung. Vom Rundfunk ■ap(aM«uw«rtu au*«tau Prosramaraai Samstag: Prag : Sender L: 7: Uebertragung aus Karls bad , 12.20: Mittagskonzert, 13.45: Opernarien. 18: Deutsche Sendung: Kompositionen von Finke, 19: Deutsche Presse, 19.15: Schallplatten: Smetana , 20.50: Ueberttagpng ins Ausland: Die CSR. im Liede, 22.35: Deutsche Presse. Sender S: 14.30: Deutsche Sendung: Herbst und Vollendung, Hörfolge.— Brün«: 18: Deutsche Sendung: aus französischen Opern. — Preßburg : 14.15: Nachmittagskonzert. 18.10: Orchesterkonzert. Aufstieg in England Vom 30. September bis 4. Oktober dieses Jahres tagt in Brighton der ordentliche Jahreskongreß der britischen Labour Party . Der Bericht des Parteivorstandes verzeichnet die Zahl von 381.259 Einzelmitgliedern, welche Zahl bisher noch nie erreicht worden war. Davon sind a 222.777 Männer und 158.482 Frauen. Die korporativ durch ihre Gewerkschaften angeschlossenen Mitglieder erreichen die Zahl von 1,897.231. Seit dem Beginn des Werbefeldzuges sind 373 neue Ortsgruppen per Labour Party errichtet worden. Es bestehen 16.000 Frauensettionen. In den Wahlen der Provinzialvertretungen hat die Partei 308 Sitze gewonnen, in 30 dieser Körperschaften die Mehrheit behalten und sie in weiteren neun gewonnen. In den Dezirksvertretun- gen Groß-Londons sitzen 472 Labour-Leute, in, 49 haben sie die Mehrheit. Die stärkste Wahlkreis-Organisation ist in Romford mit 5434- Mitgliedern. Zu den Parteiausgaben haben die Gewerkschaften nicht weniger als 37.900 Pfund(3.7 Millionen XL) beigetragen. Die von jeher kleinen sozialistischen Organisationen außerhalb der Gewerkschaften steuerten allerdings nur 74 Pfund bei, dagegen die Wahlkreisorganisationen 6560 Pfund. Det Bericht hebt hervor, wie sehr der „Daily Herald" durch seinen enormen und stetig steigenden Einfluß der Arbeiterbewegung hilft. Der Bericht der Unterhausfraktion ist gezeichnet vom Vorsitzenden George Lansbury , dem„Haupteinpeitscher" Sir Charles Edwards und dem Sekretär H. Scott Lind- say.
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15 (27.9.1935) 226
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