Seite 6 S»-ioldemokrat* Freitag. 27. Srptemver 1935. Nr. 226 Iraaer^eitunq Kommt zu unserer Volkssinggemeinde Unsere Deutsche Volkssinggemeinde in Prag nimmt nun nach den Sommermonaten ihre Tätig­keit wieder auf. Wir rufen alle, die gerne singen, die sich eine Freude bereiten und zugleich unserer Arbeiterbewegung einen Dienst erweisen wollen, auf, zu unserer Volkssinggemeinde zu kommen. Die deutsche Arbeiter-Sängerbewegung in dieser Zeit durch aktive Teilnahme zu fördern, das sollte allen, die es können, eine Selbstverständlichkeit sein. Unsere Volkssinggemeinde pflegt insbeson­dere Volkslieder, die Kampflieder der Arbeiterbewegung sowie den gemischten E h o r g e s a n g; di: gesangstheore­tischen Unterweisungen tragen zur Verschöne­rung der Stimmen und des Gesanges bei. Die künstlerische und musikalische Leitung hat der be­kannte Musikpädagoge Genosse Edwin Janet- schek. Genossinnen und Genoffen! Kommt zu un­serer Volkssinggemeindcl Jeder, der gerne singt, wird bestimmt für den einen Wend in der Woche Zeit gewinnen. Die Proben finden jeden Dienstag Wend im Hause der Typografickä beseda , in Prag II., Smecka 27, linke Stiege, 8. Stock, statt. Wir beginnen mit der ersten P robe des Frauen- und Männerchors am Dienstag, dem 1. Oktober, pünktlich um acht Uhr abends.' Mr ersuchen unsere Sangesgenossinnen und Sangesgenoffen, in Freundes- und Bekannten­kreisen für unsere Volkssinggemeinde alle^San- gesfreudigen zu werben. Gar manchem wird die­ser eine Wend in der Woche bei fröhlichem Lernen unter Gleichgesinnten eine willkommene Ab? Wechslung im Alltag sein. Mit freiem Sängergruß: Deutsche Bolkssinggemeindr Prag . Genug vom Leben Mit Gift... Vorgestern abends, nach 7 Uhr, brachte die Ret? tungsstation den 34jährigen Schriftsteller Jaroslav Nen^ecek aus Prag II. ins Allgemeine Kranken- haus. Nach Angabe seiner Schwester hatte er kurz vorher in seiner Wohnung ein unbekanntes Gift ge­nommen. Da NcmeLek aus seiner Ohnmacht noch nicht erwacht ist, konnte das Motiv der Tat nicht festgestellt werden. ... und Küchenmcflcr _ Gestern um 2 Uhr. nachmittags öffnete sich die Sljähr. Gerichtsvollziehersgattin Katharina Straka in ihrer Wohnung in Prag -Weinberge mit einem Küchenmesser die Adern und versetzte sich überdies zwei Stiche in die Brust. Sie würde ins Allgemeine Krankenhaus auf die Klinik Schlaffer gebrächt. Das Motiv der Tat sind häusliche Streitigkeiten. Sonderausflugszüge: In die Böhmisch- Sächsische Schweiz zum Preise von 120 KL. Abfahrt Samstag, den 28. September, vom Masa- rykbahnhof um 6 Uhr. Zum Ma sarykring nach Brünn zum Preise von 95 KL am Sonntag, dem 29. September, um 5.23 Uhr vom Masarhk- bahnhof; Rückkehr 23 Uhr. Fahrkarten und Ein­trittskarten im Basar neben dem Wilsonbahnhof am Freitag den ganzen Tag hindurch und Samstag-von 9 bis 12 Uhr. Hertc/ltssaat Die Tragödie eines Quartalsäufers Wenn eS ihn packt..." Prag . Kein Mensch würde glauben, daß der kleine und schwächliche Mann mit dem stillen und notigen Benehmen, der auf der Anklagebank Platz nahm, wegen eines wüsten Raufhandels mit einem Polizisten her öffentlichen Gewalttätig­keit angeklagt war. Es war ein großer und noch dazu ganz grundloser Exzeß gewesen und der be­scheidene Schwächling hat seinem Gegner, einem stämmigen und geschulten Polizisten, viel zu schaffen gemacht, ehe er abgeführt werden konnte. Auf die Einzelheiten dieses Raufhandels wol­len wir nicht weiter eingehen. Er spielte'sich in einer verrufenen Kaschemme ab. Der Angeklagte war dem Polizeiinspektor, der ihn ruhig und unauf- * fällig ermahnte, keinen solchen Krawall zu machen, wie ein wildes Tier an den Hals gefahren. Da alle Zeugen, einschließlich des angegriffenen Polizisten, die sinnlose Betrunkenheit des Ange­klagten bestätigten, wurde diesei nur wegen-der Uebertretung der Trunkenheit zu zwei Monaten Arrest bedingt verurteilt. Ein Schuldspruch wegen des eingeklagten Deliktes hätte vier bils fünf Monate schweren Kerkers bedeutet. Aber zum Kern der Sache! Der Angeklagte ist das, was man einen Quartalsäufer nennt. Er ist in seinem Privatleben völlig tadellos, als Fa- , nnlienvater zu normalen Zeiten musterhaft und in »einem Beruf(er ist technischer Beamter) vorzüg­lich qualifiziert. Er hätte vielleicht eine große Kar­riere gemacht, wenn nicht das unheilvoll«»Quar­tal" wäre. Zwei- bis dreimal im Jahr überkommt diesen unglücklichen Menschen, det sonst die Gasthäu­ser meidet, oder höchstens hie und da ein Bier trinkt, ün unwiderstehliches Verlangen nach dem Alkohol ! Was uns die Freunde und Angehörigen des Ange­klagten erzählten, beleuchtet die ganze Tragik dieses Falles. Wennes ihn packt", dann verschwin­det der Angeklagte regelmäßig auf dreiTage. In diesen drei Tagen zieht er von e^iem Wirtshaus zum anderen und trinkt Tag und Nacht. DasQuartal" endet regelmäßig in einer gewissen Weinstube, wo er am späten Nach­mittag des dritten Tages landet, um nach einigen Gläsern unter den Tisch zu fallen. Man kennt ihn dort schon. Er wird aufgehoben, auf einest Divan gelegt und liegt dort in bleiernem Schlaf bis gegen Mitternacht. Aus diesem Schlaf ist er auf keine Weise zu erwecken. Dann erhebt er sich verstört unt> von sich selbst angeekelt und geht nach Hause. Mit dem festen Vorsatz, nie wieder dem Anfall zu unterliegen. Dann ist er wieder der vorbildliche Familien­vater, der äußerst befähigte Beamte und der stille, nüchterne und solide Mensch bis zum nächsten Quartal". Daß er seine Stellung noch nicht ver­loren hat. dankt er seinen großen Fähigkeiten, daß sein Familienleben noch nicht gescheitert ist, dankt er der Einsicht und Nachsicht seiner Frau. Man duldet ihn. Man wird ihm auch diese Affäre noch nachsehen. Wer aber garantiert dafür, daß er das nächstem«! nicht unter einer Anklage erscheint, die seine Existenz und sein Familienleben ein für allemal zerstört? rb.. Der Dim- Die Kinderlose Noch zu Lebzeiten des kürzlich verstorbenen tschechischen Erzählers Jgnät Herrmann ist dieser Film begonnen worden, der seine Novelle Bezdetnä" zur Vorlage hat. Daß Herrmann selbst an dem Gelingen des Unternehmens zweifelte, geht aus einem Gespräch mit dem greisen Schriftsteller hervor, das vor Beginn des Films auf der Lein­wand gezeigt wurde, und es ist anzunehmen, daß ihm das Ergebnis der Verfilmung, wenn er es noch zu Gesicht bekommen hätte, nicht befriedigt haben würde, obwohl dieser Film innerhalb der heimi­schen Produktion zu den besseren.zählt. Schon bei der Verfilmung des RomansZum aufgegessenen Laden" machte sich bemerkbar, wie wenig Herr­manns beschauliche, mit schwermütiger Heiterkeit von unerheblichen Menschen und Dingen erzählende Art sich für den Film eignet. Dabei handelte es sich damals um eines der gelungensten Werke Herr­manns, während die.Kinderlose" zu seinen Neben­werken gehört: ein Versuch, aus der Welt der Klein­bürger ins Milieu der sogenanntenGesellschaft" bprzudringen, wo die fanstliären. Konflikte gewalt­samer und auch unglaubwürdiger wirken als im kleinbürgerlichen Kreise. Die Fabrikantentochter. die ihr Kind verheimlicht, als sie zwecks Sanierung des väterlichen Betriebs einen Bankdirektor heiratet, woraufhin der Vater des Kindes zum Erpresser wird und die Sekretärin den Herrn Direktor seiner Frau abspenstig machen will, daraus würde in der Gesellschaft" eine Skandalaffäre werden, während es in diesem Jgnät- Herrmann- Film nur eine von Skandalen bedrohte Idylle geworden ist: ein« äußerlich aufgeregte, aber ganz undramatische Ge­schichte, deren Wirkung durch allzu primitive Dialoge noch vermindert wird. Dennoch ist eS, wie schon gesagt, einer der bes­seren tschechischen Filme, was vor allem dem Re­gisseur Krüansküzu danken ist der mit dem Kameramann Otto Helfer vorzügliche Bilder zu- standegebracht hat(darunter schöne Freilichtaufnah­men und Bilder aus einer Glasfabrik) und der im übrigen dafür gesorgt hat, daß in der Darstellung Uebertreibungen und Geschmacklosigkeiten nach Mög­lichkeit vermieden wurden. Die Hauptdarsteller Oto- mar Korbe l^a r und Natasa G o l l o v ä füllen ihre Gestalten zwar nicht vollkommen aus, aber sie spielen vornehm, sympathisch und mit ehrlichem Be- müben. In den Nebenrollen sieht man eine ganze Reihe bekannter heimischer Schauspieler, die im Film bisher mit Vorliebe sehr dick aufgetragen ha­ben und hier erfreulich zurückhaltend wirken, was besonders bei Ljuba Herrmannovä vermerkt zu wer­den verdient.Von dertschechischen Sbirley Temple", einer Sechsjährigen namens Alenka Pospisilöbä läßt sich hingegen nicht mehr sagen, als daß sie sehr angelernt wirkt und eine bedauernswert wehleidige Rolle spielen muß, in der auch ein Wunderkind keine Wunder verrichten könnte.eis Sport- Spiet- Der neudeutsche Schlachtruf V Die Sportführer des Dritten Reiches haben jetzt eine Menge Sorgen, die zu einem nicht gerin­gen Teil tstit der nächstjährigen Olympiade zusam­menhängen. Nicht nur daß das Rätselraten über die Teilnc'ime oder richtiger Nichtteilnahme der ver­schiedensten Länder und Einzelsportler kein Ende nehmen will, müssen die Vorbereitungen im eigenen Lande weiter vorwärts getrieben werden. Man hat die verschiedensten Leute auf Reisen geschickt, damit sie etwas lernen, um dann das Gelernte für den eigenen Betrieb und dessen siegreiches Abschnei­den verwerten zu können. Zu diesen Errungenschaf­ten zählen auch die diversen Schlachtrufe, die in den verschiedensten Ländern so beliebt und dort der manchmal recht temperamentvolle Ausdruck des Volksempfindens bei Sportfesten sind. Wer einmal dasHe! he! he!" Tausender begeisterter Zu­schauermassen gehört bat, mit dem die kämpfenden Sportler, di« eigenen Leute, angefeuert werden, der wird-das so leicht nicht vergessen. Das klingt noch lange in den Ohren. Nun hat jedes Land seine be­stimmten Eigenarten, die einen rufenHe! he! hel", die anderenRa! ra! ra!" oder sonst etwas, was sich im Laufe der Zeit herausgebildet hat und an­genommen wurde. Im Dritten Reich ist man letzt mit gewohnter Gründlichkeit auf der Suche nach einem Schlachtruf, da ein solcherhierorts" noch nicht vorhanden ist.'Ind man will doch schon in Garmisch bei den Wintersportkämpfen nicht zurück­stehen. Wie das aber nun gemacht wird,"st be­zeichnend für die neudeutsche Ausdrucksweise und zeigt, wie man sich auch vorbeientwickeln kann. Von den deutschen Zeitungen ist dasStuttgarter Tage­blatt" am eifrigsten auf der Suche nach einem nationalen Schlachtruf" für die Olympiade gegan­gen, mit dem die Sportler angefeuert werden sol­len, und veröffentlicht über die bisherigen Resultate einen ungewollt herzerfrischenden Bericht. Der Vorschlag,HauruM-haurum-trum-tum- tum" zp brüllen, erhält das im Dritten Reich hoch in Kurs stehende Prädikat:Landsknechtsart". Vor­geschlagen ist auch, als Abkürzung vonHitlers Land",Hit-La-Hit-La" zu wählen. Der Vorschlag stammt, wie man richtig errät, von einem national­sozialistischen Professor. Der gleiche Professor macht gleich einen zweiten Vorschlag:Teuto-Hüo", und gibt dazu die folgende gelahrte Definition:Die Betonung soll auf dem zweiten Wort, und zwar auf demü", liegen. Teuto empfindet jeder als die Einzelform des WortesTeutonen", des Namens der ersten Germanen, die in der Geschichtsschreibung Vorkommen. Die germanische Namengebung liebt Worte mit der Endung ,o", z. B. Fisko, Otto, Anno, Hatto usw. DasT"-des Anlautes wirkt kräftig, vergl.Teutsch-Pilsener".Hüo!" reimt sich mitTeuto". DasH" des Anlautes ist charak­teristisch für das germanische Element, da sämtliche Romanen keinH" sprechen." Und das Ganze ist charakteristisch für das neugermanische sogenannte Geistesleben. f Neue AtuS- Bestleistungen im Gewichtheben. Auf dem Atus-Sportplatz in Tetschen traten auch die Schwerathleten in Aktion und fanden mit ihren Leistmrgen im Ringen und Gewichtheben starke Be­achtung. Im Gewichtheben erzielte H. Hettfleich (Franzenthal) im Bantam gewicht drei neue Atus-Bestleistungen, und zwar: Stoßen links mit 52 Kg.(früher: 50 Kg.), Stoßen beid- strrmig mit 82 Kg.(80 Kg.) und Reißen beidarmig mit 65.80 Kg.(60 Kg.). Im Federgewicht(bis 62 Kg.) erreichte Fritz Tröster(Politz a. E.) im Reißen beidarmig mit 65 Kg. die bestehende Atus- Bestleistung. Mannschaftswettkämpfe um die BezirkSmeister- schaften des Prager* DTJ-Kreises gelangten vergan­genen Sonntag zur Austragung. Auf dem Zizkover DTJ-Platz wurden die Meisterschaften für Sechser- Mannschaften im Siebenkampf ausgetragen und blieb Lkven mit 2599.66 Punkten vor Vysocany mit 2541.97 und ZiZkov I mit 2525,92 Punkten siegreich Die besten EinzelLrtzevstiffe wären:' 60 Meter: Brzieky(L) 7.2 Sek.; Hochsprung: TLSitel(L) 1.65 Meter; Weitsprung: Nittinger(Z) 6.15 Meter; 6X100 Meter: Libeii 1:18 Min. Liben errang durch seine ausgeglichene Mannschaftsleistung die Meisterschaft des 14. Bezirkes. Auf dem DTJ- Sportplatz in Nnsle fanden die Mehrkämpfe für Fünfer-Mannschaften um die Meisterschaft des 1. Bezirkes statt. Außerdem wurden jene für Frauen (Dreier-Team) ausgetragen. Bei den Männern ge­wann Nusle mit 1579.79 vor Pankrac mit 1393.55 Punkten. Den Frauenkampf holte sich Weinberge Mit 526.98 Punkten und den Dreikampf der weib­lichen Jugend gewann Eubova(Podol) mit 219.80 Punkten. Tie besten Einzelergebnisse: Hochsprung: Satrap« 1.65 Meter, Kugel: Saitz 12.15 Meter; bei den Frauen: Weitsprung: Strejökova 4.17 und Eubova im Kugelstoßen und Schleuderballwer­fen mit 8.92 bzw. 33.25 Meter. Französische Arbeiter-Tennisspieler in Zürich . Ein Pariser Auswahlteam des französischen Arbei­tersportverbandes(FSGT) spielte in Zürich gegen dieFreien Sportler Zürich " und gewann in allen Konkurrenzen bis auf das gemischte Doppel mit ins­gesamt 13:1 Punkten. Juuisi und Wte&en Spielplan des Neuen Deutschen Theaters. Heute Freitag, halb 8 Uhr:W U R", D 2.' Samstag, halb 8: Der Bettelstudent, CI. Spielplan der Kleinen Bühne. Heute Frei­tag, 8 Uhr abends: DerKönig mit dem Regenschirm. SamStag, halb 8: Atten­tat, Uraufführung. Verein&nacfiricfiUn Rep. Wehr-Fahrt. Samstag, den 28. Sep­tember, um 5 Uhr früh, Näm. Republiky. Nähere Informationen Freitag von 6 bis 9 Uhr im Partei­heim. © Ortsgruppe Prag . Treffpunkt, Samstag, den 28. September, 7 Uhr früh, Smichower Bahnhof. Fahrt nach Eernosice. Wanderung von EernoSice 1 zur Hütte, am zweiten Tag« von der) Hütte über Jince-äenkov nach Dobris. Führer: Lauer. Arbeiterverein Kinderfreunde, Freitag, den 27. September 1935 um 20 Uhr im HotelMonopol" gegenüber dem Masarykbahnhof Vortragsabend des Genossen Prof. Gustav Schweitzer- Brünn über das ThemaP litische Erziehung bei Kindern". Im Anschluß an diesen Vortrag wird di« Generalversammlung stattfinden. US Jeanette MarDonald in der Rolle der Prinzessin Sonja in dem musikali­schen Lubitsch -FilmDie lustige Witwe".. © Deutsche Bolkssinggemeindr. Die Proben beginnen am Diens­tag, dem 1. Oktober. Die Probe des Frauenchorö beginnt um 7 Uhr abends, die Probe des Männer­chores um 8 Uhr. Mitteilungen aus dem Publikum. Zur Wiederbelebung der von der Arbeit ermatte­ten Nerven, zur Beseitigung der Muskelgifte, die den Blutkreislauf hemmen, erweisen sich Einreibun­gen mit Menthol-Franzbranntwein Alpa als ganz wunderbar. Flugpropaganda in den Zliner Schulen. 50 Schüler der Zliner Bürgerschule in Flugzeugen. Bakas Flugplatz in Batov mußte am letzten Sams­tag eine Belastungsprobe bestehen. Im Laufe deS Vormittags landeten und starteten 50 Flugzeuge, die sich am Nationalflug der Tschechoslowakei betei­ligten. Nach ihnen trafen verschiedene Bakaflugzeuge von kürzeren und längeren Reisen ein, andere flogen wieder ab. Nachmittags starteten 6 Transportflug­zeuge nach Prag , um Fußballenthusiasten zum Finale des Mitteleuropacup oder Freunde des Flugwesens zu den Endkämpfen deS Flugmeetings in Prag , wo sie die Leistungen der vier Zliner Flug­zeuge bewundern konnten, zu bringen. Gleich nach diesen traf am Flugplatz ein Autobus mit 50 Schü­lern und Schülerinnen der Zliner Bürgerschule ein, die mit ihren Lehrern dar Fliegen aus eigener Erfahrung kennenlernen wollten. Nach Besichtigung der Hangare und Flugzeuge konnte ihrem Musische willfahrt werden. Auch die übrigen Zliner Schiller wissen sehr viel vom Flugwesen. Vor den Ferien gaben sie eine eigene Flugnummer ihrer Schulzeit­schrift heraus und auf ihren Aushängetafeln, auf denen täglich Bilder über Neuigkeiten in der ganzen Welt ausgcwechselt werden, findet das Flugwesen seine ständige Beachtung. Ein aussterbender Zndianerstamm (AP) Immer kleiner wird die Zahl der In­dianer, die in verschiedenen Reservationen, vornehm­lich in Oklahoma und Arizona , untergebracht find. Von besonderem Interesse ist eine ganz winzige Re­servation auf Lang Island, nämlich die der Shimte- cocks. Sie umfaßt nur 200 Personen, von denen nur ein Dutzend reinblütige Indianer sind. Die anderen haben die Merkmale ihrer Raffe nahezu verloren. Tie Hautfarbe ist trotz schwacher Spuren dunkel oder grau wie die der Negermischlinge ge­worden. Die Haare sind kraus, die Lippen wulstig, die Nase plattgedrückt. Sie hausen in elenden Baracken ohne Wasser und ohne Licht und vegetieren tröst- und hoffnungslos dahin. Die Regierung har zwar auf diesem äußersten Ostzipfcl von Lang Is­land jeder Familie einen Hektar Land zugewiescn, aber Gras und Unkraut überlvuchern die Felder, die Bäume werden nicht gepflegt und gehen ein. Da­bei waren die Shinnecocks ein Seitenzweig des be­kannten Stammes der Mohikaner. Heute liegt über, diesen degenerierten, dahinstumpfenden Geschöpfen der Hauch des Todes. Ihre Hütten sind mit geteer­ten Holzbrettern verschalt. Das Innere erinnert an Spelunken im New Norker Negerviertel Haarleni, kein Zufall, denn diese Indianer haben sich auch mit Negern vermischt. Das Ganze ist ein Bild des Grauens und des Jammers. Stoisch erwarten die Shinnecocks ihr Ende. Urania-Kino, Klimentskä 4. Fernsprecher 61623. Der Held einer Hacht Lustspiel mit Vlasta Burian , Else Lord, Warnhol- u. a. Deutsche Premiere. Verlanget überall Volkszünder Bezugsbedingungen: Bei Zustellung ins Hans oder der Bezug durch die Pott monatlich KL 16.. vierteliährig KL 48., halbjährig KL 96. ganz;ährig KL 192 Inserate werben laut, Tarif billigst berechnet. Bei öfteren Einschaltungen Preisnachlaß. Rückstellung von Manuskripten erfolgt.mir bei Einsendung der Retourmarken. Die Zeitungsfrankatur wurde vor» der Post- und Tcle- graphendirektion mit Erlaß Nr. 13.800/VII/1S30 bewilligt. Druckerei:QrliS". Druck-. Verlags« und ZeitungS-A.-G.. Prag .