Seite 4 GnmSiag, 28. September 1838 Nr. 227 fadc/cndeufecfter Zeitspiegel Im Zeichen der Volksgemeinschaft Ein Notschrei der Bergarbeiter 15 bis 25 Ki Schichtlohn Drei Kronen für eine Nachtwache Die Wähler Henleins erleben furchtbare Enttäuschungen. Auch die ihm noch so treu er­gebenen Bürgerblätter vermögen die Tatsache nicht zu verschleiern, daß die Partei, die mit so großem Pomp in die Wahlschlacht zog, jetzt mit leeren Händen vor den Wählern steht.. Wohl bemühen sich die sudetendeutschen.Bürgerzeitun­gen, von Not und Elend im sudetendeutschen Gebiet zu schreiben, aber niemals führen sie die wahren Gründe an, die das Elend verschulde­ten. Niemals wird fest- und klargestellt, daß di» BolkSgenossen-Unternehmer keine Rücksicht neh­men auf die Notlage der Arbeiter, daß teilweise geradezu Hungerlöhne an die noch in Arbeit stehenden Volksgenossen gezahlt werden. Und kein Henleinabgeordneter bemüht sich, einzu­greifen, die unerträglichen Zustände abzustellen. Uns ging dieser Tage ein Notschrei von Bergarbeitern zu, den wir gern abdrucken, weil er nach mehr als einer Richtung aufschlußreich ist. Die Bergarbeiter, unter denen auch Arbeiter sind, die Henlein wählten, schreiben uns: Auf demAnna-Schacht" bei Auschine im Nussiger Bezirk herrschen Zustände, die drastisch beweisen, wie die Herren Unternehmer allgemein umspringen würden, wenn Henleins Partei zur Macht käme. Derzeit werden auf dem Schacht 12 Mann beschäftigt in einer Arbeitszeit von 8 Stun­den täglich. Die Leute untertags sind st ä n d i g Grubengasen ausgesetzt. Die Ausbauten werden nur mit schwachem Holzmaterial vorge- nommen. Es besteht£ie Gefahr des Sin* sturzes. Die schwere mühevolle Arbeit bezahlt man den Arbeitern mit 25 Ke für die Schicht. Für diesen Bettel müssen die Arbeiter ihre Ge­sundheit und ihr Leben aufs Spiel setzen. Die Behandlung der obertags Arbeitenden erinnert an Zustände in sibirischen Bergwerken zur Zeit des Zaren­regimes. Ständig wird angetrieben und gebrüllt. Kein Tag vergeht, an dem nicht für das geringste Vergehen die Entlastung ange­droht wird. Besonders ein Vorarbeiter(dessen Name der Redaktion bekannt ist) scheint der Auffaffung zu sein, daß man mit Prügel und Geschnauze am ehesten zum Ziel kommt. Für die Schufterei erhalten die Arbeiter 15 XL. Bezahlung ohne Krankengeld und Pen- sionöabzüge. Was da zum Leben übrig bleibt, kann sich jeder selbst ausrechnen. Ab Montag wird 12 Stunden gearbeitet. Für die vier Ueberstunden gibt es eine Zulage von ö XL, also je Stunde XL 1.25. Drei Arbeiter, die das Ansinnen des Unternehmers äblehnten, hätten ihre Freimütigkeit beinahe mit einer Tracht Prügel bezahlen müssen.' Der Vorarbeiter wagte es, die Hand gegen einen Arbeiter zu erheben und nur der Solidarität der Proleten ist es zu danken, daß es nicht zu einem, Exzeß kam... Tie Arbeiter mutzten mit anhören, daß sie überflüs­sig seien, datz sich täglich Leute melden(wenn schön, dann von der Not getrieben Red.), denen das Geld Nebensache sei... Zunächst scheint das allerdings ein Phantasiegebilde der Unter­nehmer zu sein, die diesenLdealzustand" erstre­ben... Sind das etwa dio Erfolge, die die Hen- leinwahlen zeitigten? Tas zu fragen, ist man be­rechtigt zu fragen! Einem alten Arbeiter, der auf der Grube Nachtwächterdienst versah, entlohnte man mit 3 drei XL pro Nacht... Am ersten Tag der Gewerkschaftskonferenz in Reichenberg, über dessen Verlauf wir bereits be­richtet haben, stimmte die Tagung nach dem Schlußwort der Berichterstatter noch einmütig einer E n t s ch l i e ß u n g zu, in der es u. a. heißt: Die gemeinsame Konferenz der Vertreter der Verbände und Kreisgewerkschaftskommissionen des Deutschen GewerkschaftSbundes stimmt dem Pro­gramm der drei sozialistischen Parlamentsparteien zu und unterstreicht insbesondere daS Verlangen nach Einführung der 40-Stundenwoche, nach end­licher Regelung der Arbeitsvermittlung, nach Maßnahmen gegen die Verteuerung lebenswichti­ger, unentbehrlicher Erzeugniffe, nach Bereitstel­lung ausreichender Mittel für Investitionen und NotstandSbaüten, ausreichende Versorgung der arbeitslosen Bevölkerung mit Kartoffeln und Freigebung der Einfuhr von Speisekartoffeln. Es muß verhindert werden, daß die Mehl- und Brotpreise über die Preise vom Juli 1935 hinauSgehen. DaS Kontingent für Pflanzenfette ist entsprechend zu erhöhen und der Preis des Zucker­herabzusetzen. Die Herstellung einer gesunden Preispolitik erfordert eine entsprechende Aende, rnng dez KartellgesetzeS. Die produktive ArbritS« losenfürsorge ist auSzubauen und dafür die not­wendigen Mittel bereitzustellen. Durch eine ent­sprechende Verbilligung des Kredtis ist eine Bele­bung der Wirtschaft zu ermöglichen. Zur Durch­führung der vorhandenen wirtschaftspolitischen Maßnahmen ist ein besonderer staatlicher Wirt- schaftSrat zu errichten, in welchem die Gewerk­schaften der Arbeiter und Angestellten eine aus­reichende Vertretung haben. Durch billige Export­kredite ist die Ausfuhr von Erzeugnissen unserer Exportindustrie zu steigern. Unerläßlicb ist die Vereinfachung deS Clearing-Verkehrs durch Bei­stellung von Mitteln durch die Nationalbank zum Ausgleich jener Forderungen unserer Exporteure, die im Auslande schon bezahlt sind, aber auS den Mitteln der ausländischen Verrechnungskonti in der Tschechoslowakischen Republik nicht zeitgerecht überwiesen werden können." Am zweiten Verhandlungstage erledigte die Konferenz Angelegenheiten der Arbeitslosen« Samstag müssen die armen abgerackerten und ausgehungerten Proleten drei bis vier Stun­den warten und betteln, damit sie überhaupt etwas Lohn erhalten. Lohnrückstände sind in größerem Ausmaße vorhanden» die Vorgänger der jetzigen Arbeiter büßten Lohnsummen in der Höhe von 100 bis 1000 XL ein." Soweit die Zuschrift der Bergarbeiter, die ein einziger Notruf ist gegen unerträgliche Zu­stände und miserable und völlig ungenügende Be­zahlung. Hier helfend einzugreifen, dürfte Auf­gabe der Behörden und aller Menschen sein, die guten Willens sind, erträgliche Lohn- und Ar­beitsbedingungen auch in Krisenzeiten zu schaffen. Unterstützung. Darüber berichtete zuerst Genosse Kirchhof. Er besprach die bevorstehende Novellierung de- Gesetzes über den Staatszuschuh zur gewerkschaftlichen Arbeitslosenunterstützung. Die von ihm erstatteten Vorschläge beziehen sich vornehmlich auf die Abänderung der Bestimmun­gen der§8 6, 7 und 8. Im zweiten Teil seiner Ausführungen behandelt der Berichterstatter die Auswirkungen der Regierungskundmachung Nr. 34/1934 über die Unterstützungsregeln der Ar­beitslosenfonds. Als zweiter Redner zur Frage der Arbeits­losenunterstützung erstattete Genosse B u r i a- n e I einen aufschlußreichen Bericht über den Ent­wurf einer Regierungsverordnung, der viele an­fechtbare Vorschriften enthält und die Vereinheit­lichung der Buchführung bei den Arbeitslosen­fonds fordert. Nach Abschluß der Debatte wurden die Vor­schläge der Berichterstatter Kirchhof und Burianek für die Neuregelung des Gesetzes über den Staats­zuschuß zur Unterstützung Arbeitsloser und zur Vereinheitlichung der Buchführung der Arbeits­losenfonds genehmigt. Damit war die umfangreiche Tagesordnung erledigt und eine Arbeit getan, die sich durch gro­ßen Ernst und Sachlichkeit auszeichnete. An den beiden Tagen sind in eingehenden Beratungen mit erfreulicher Gründlichkeit wichtige Organisations­fragen und dringliche Probleme der Sozialpolitik und der Wirtschaft behandelt worden. Die Bera­tungen der.Konferenz standen unter dem Eindruck der Sorge der Arbeiterklasse um ihre nächste Zu­kunft, sie waren aber völlig frei von Kleinmut und Verzagtheit/ In allen Reden kam der nner- schji-terliche Wille zum Ausdruck, an der Stärkung der Gewerkschaftsbewegung writerzubaurn. Die schweren Aufgaben und die barten Tage, vor denen die gesamte Gewerkschaftsbewegung unse­res Staates steht, müssen überwunden werden. Dazu wollen die Verbände des Deutschen Gewerk­schaftsbundes das haben die zweitägigen Ver­handlungen gezeigt ihren Teil beitragen. Trotz aller Feinde und aller Bedrohungen au» dem La­gst des deutschen Faseismus in den Sudotonlän- deru muß und wird es vorwärts gehen! Abschluss der Gewerkschaftskonferenz Wirtschaftliche Resolution Novellierung des Genter Systems Budapester Eindrücke Von Wenzel Zatsch (Fortsetzung.) Bon den Erfahrungen eines Natlonalitäten- staaieS ausgehend war es interessant, die Aus­wirkungen dieser ungarischen Minderheitenpraxis auf die deutschungarische Arbeiterschaft festzustel­len. Tie persönliche Berührung mit diesen wacke­ren Genossen verschaffte so manchen tiefen Ein­blick. Ein Vertrauensmann auS der Nähe unse­rer Grenze sagte:Wir brauchen uns über Zu­rücksetzung nicht zu beklagen. Wir besitzen genau so viele Rechte, wie die ungarischen Klassengenos­sen, nämlich keine." Auf soziales Gebiet scheint aber der Nationalismus noch nicht so weit vorgedrungen zu sein. Wenigstens wurde gesagt, daß etwa bei Ausbesserungen am Bahnoberbau oder auch sonst bei privaten oder öffentlichen Ar­beitsgelegenheiten kein Unterschied gemacht wird, ob der Arbeitsuchende ein Nationalungar oder ein Schwob" ist. Will ein Minderheitsbürger in den Staatsdienst kommen oder beim Militär Unter­offizier werden, dann mutz er unbedingt zuvor seinen Namen magyarisieren lassen. Aus den schwäbischen Dörfern wurde die Klage geführt, daß Kinder, die in die ungarischen Schulen gehen mutzten, nachher weder die Muttersprache, noch die Landessprache ordentlich beherrschen. Auch dort haben die Arbeiter ein großes Interesse daran, ihre Kinder gut für den Lebenskampf auszurüsten. Beim Kampf um eine Minderheitsschule argumen­tierte der deutsch -sozialdemokratische Vertrauens­mann gegenüber dem mehr magvarophilen Pfar­rer folgendermaßen:«Wir wollen, daß unsere Kinder di« Landessprache erlernen, aber auch ihre Muttersprache, denn sie ist eine Weltsprache. Mit ihr kommt man auch in der Fremde durch." Mehr aber als Kulturfragen interessiert unsere deutsch­ungarischen Gtnossen derzeit die Verbesserung der herrschenden Wahlrechtes. Trotz des Hit« lerfreundlichen Gömbös-Kurses konnte die halbe Million Deutscher in Ungarn bei der letzten Wahl nicht einen einzigen deutschen Abgeordneten durchbringen... Ohne Demokratie gibt es eben kein Minderheitenrecht, siehe auch Südtirol und Polen . Die Sudetendeutschen sollten das endlich zur Kenntnis nehmen. Die große Krise hat Ungarn wieder weit in den Zustand der Naturalwirtschaft zurückgewor­fen. Der Geldumlauf ist sehr zurückgeschraubt, auf ein Drittel gegenüber dem benachbarten und volksärmeren Oesterreich. Die Geldknappheit geht so weit, daß man in manchem Bauerndorf nicht einmal ein zwei Pengö(zehn Kronen)-Stück wech­seln kann. Zum Dorftaufmann kommen Bauern­mädchen, legen ein Ei auf den Ladentisch und ver­langen dafür eine Schachtel Zündhölzchen . Der Dorfkaufmann fährt mit einer ganzen Fuhre von Landesprodukten zum Kaufmann in die nächste Stadt und tauscht sie wieder gegen Textilien und sonstige Bedarfsartikel ein. Bargeldloser Verkehr. Dabei ist eS natürlich nicht so einfach, Mitglieds­beiträge hereinzubekommen, wenn in den Taschen deS Landproletariers messt nicht ein luckerter Hel­ler zu finden ist. Die Bekleidungs- und Beschu- hungsfrage der ungarischen Landarbeiter, die fast ausschließlich mit Naturalien entlohnt werden, bleibt ein unlösbares Problem. Auf den ungari­schen Dörfern und Gutshöfen lebt eine Viertel­million überflüssiger Menschen. Die Forderung nach einer durchgreifenden Agrarreform kann daher nicht mehr von der Tagesordnung der ungarischen Politik abgeseht werden. Ueberhaupt gibt eS soziale Abstufungen, die alle Vergleiche aus unserem Milieu überbieten. Beim Budapester Tandlmarkt(Gerümpelmarkt) lagern die soge­nannten Kubikoschs. Das sind Erdarbeiter, die mit einer Schiebtruhe, Hacke und Schaufel vom Land hereinziehen, um sich in der Hauptstadt zu verdingen. Jeder führt zugleich Maiskolben, Paprikaschoten, gelbe Rüben etc. mit, welche vege­tarische Kost im Freien zitbereitet wird. In der Schiebkarre des Kubikosch fehlt auch der obligate Schafpelz nicht, denn er ist gewohnt, soweit es das Wetter nur erlaubt, unter dem Himmelszelt zu kampieren. Ihrer viele warten in der Haupt­stadt vergebens auf einenErlöser" in der Ge­stalt eines Unternehmers, der sie zu einem Schundlohn dingt. Tragödie der überflüssigen Menschenkraft. Herr Gömbös würde es schlver haben, das ungarische Parlament zu verbieten, denn der monumental am Donauufer hingebaute Reichs­tag ist die historische Tribüne derNation. An sie knüpfen sich große Erinnerungen an heiße Auseinandersetzungen mit dem habsburgischen Zentralismus. So erklärt sich auch, daß in diesem scheinkonstituionellen Lande die Wertschätzung der Mandatsträger außerordentlich groß ist. Es ist schwer, Mitglied des ungarischen Reichstages zu werden, aber eine ungewöhnliche gesellschaftliche Rangerhöhung, es zu sein. Bei der ärgsten Ver- botSpraxis der Behörden kommt eS nicht vor, datz etwa eine Versammlung verhindert wird, in wel­cher der Abgeordnete des Wahlbezirkes seinen Rechenschaftsbericht erstatten will. Jeder Gast­wirt rechnet es sich zur Ehre an» wenn derHerr Deputierte" bei ihm einkehrt und eine Wähler­besprechung abhält. Dann läßt er den besten Wein austischen, die Honoratioren der Gemeinde stellen sich gerne ein und trinken ein Gläschen mit. In den wohlhabenderen Dörfern des Westens ist eS auch Sitte, die politischen Bespre­chungen mit einem Schweine-Schlachtfest oder mit einer Kostprobe in den Weinkellern zu verbinden.! Wehe, wenn der Abgeordnete eine solche Einladung ablehnen sollte. An der Grenze des Burgenlan­des ist uns angeblich ein Wahlbezirk auf eine Generation verloren gegangen, weil der sozial­demokratische Abgeordnete Abstinent, Vegetarier und sogar Rohköstler war und überdies die wenig populäre Meinung vertrat, der Wein seiner Kleinbauernwähler wäreGift". (Schluß folgt.). Henlein vom Innenminister nicht empfangen I Tas Tschechoslowakische Pretzbüro teilt mit: Die in einigen Tagesblättern erschienenen Nach­richten, wonach Innenminister Dr. Eernh dieser Tage den Vorsitzenden der Sudetendeusschen Par­tei Konrad Henlein empfangen haben soll, sind unrichtig. Memelwahlen unter Kontrolle der Signatare London. (Reuter.) Die litauische Regie­rung ersuchte die diplomatischen Vertreter von Großbritannien , Frankreich und Italien in Kau­ nas , sich Sonntag nach M r m e l-u begeben und den Verlauf der Wahlen zu beobachten für den Fall, daß sich Zusammenstöße ereignen sollten. Wie in London verlautet, werden die Ge­sandten der drei Großmächte der Einladung Folge leisten und sich Samstag nach Menul begeben. Die Gewerkschafts ­einigung in Frankreich Paris . Freitag abends traten der Kongreß des Allgewerkschastlichen Arbeitsverbandes und des kommunistischen Arbeitsverbandes zu einer gemeinsamen Sitzung zusammen. In der Vormit- tqgSstihung der beiden Delegationen wurde das Prinzip akzeptiert, daß der künftige einheit­liche Allgewerkschaftsverband in politischen Be­ziehungen unabhängig sein wird. Zu diesem Be­schluß drängte hauptsächlich der Allgewerkschaft­liche Arbeitsverband. keine weiteren Ira nsporte nach Libyen Rom . Am Mittwoch sollten weitere italie­nische Transporte nach Libyen und T r i p o- l i S abgrhen. Die Schiffe sind jedoch nicht ausgelaufen und warten neue Instruktionen ob. An informierten Stellen erblickt man in der Zurückziehung des Befehles zum sofortigen Aus­laufen dieser Transportschiffe ein Anzeichen dafür, daß Italien nunmehr einen abwartenden Standpunkt einnehme. Triebe redet Wie wir aus verläßlicher Ouelle erfahren, ließ sich der wegen seiner Darlehensgeschäfte vor zwei Jahren verhaftete und angeklagte Joses Triebe vor einigen Tagen, als er von der Un­tersuchung über seinen Geisteszustand nach Pan­krae zurücktam/ dem llnteusuchüngsrichter bwfWi* ren und gab dort eine Reihe von Mitbeteiligten an seinen Darlehensgeschästen bekannt. Tie Folge ist nun, datz gegen eine Anzahl von S p a r k ä s- senbeamten. und Selb st Verwal­tungsfunktionären die Strafanzeige erhoben werden wird. Triebe hat also seine bis­herige Taktik, den Geisteskranken zu spielen, auf­gegeben und so kann die Oeffentlicktkeit noch in der nächsten Zeit recht interessante Details über diese Darlehensgeschäfte erfahren. Vieverläßlichen Henlelndemokraten Verhaftungen im Braunauer Bezirk Dienstag, den 24. September wurden in Schönau bei Braunau die als sehr rührig bekann­ten Henleinmänner Robert Mann, Franz Spitzer sen. und Franz Spitzer jun., der letztere in Grotzdorf wohnhaft, verhaftet. Die gleichzeitig vorgenommenen Haussuchungen bei den Verhaftungen sollen sehr viel belastendes Material zutage befördert haben. Robert Mann bekundete ein besonderes Interesse für die Tätig­keit und die Personen der Sozialdemokratie, so daß man seit einiger Zeit schon die Auffassung hatte, er sei mit einer besonderen Mission be­traut worden. Am gleichen Tage wurde in Haupt- mannsdorf bei Braunau der ebenfalls für die SHF sehr fleißig arbeitende Hugo Scholz ver­haftet. Alle vier Festgenommenen wurden noch am Mittwoch nach Kvniggrätz eskortiert. Abgeordneter Dubirkh, Vorsitzender der Ar­beitgeber-Konföderation. Die tschechoslowakischen Unternehmerverbände haben eine Spitzenorgani­sation, die sogenannte Arbeitgeber-Konföderation, die dieser Tage ihre Jahresversammlung abhielt. An Stelle des zurückgetretenen bisherigen Vorsit­zenden Prof. Dr. HodaL wurde der agrarische Abgeornete D u b i e k ö zum Vorsitzenden, der Generalsekretär deS tschechoslowakischen Jndn- striellenverbandes, Jng. Mixa, zu seinem Stellvertreter gewählt. k Zentralsozialversichrrungsanstalt für Zins­fußsenkung. DerBenkov" hat vor einigen Ta­gen behauptet» datz der schärfste Gegner der Sen­kung des Zinsfußes die Zentralsozialversiche- rungsanstalt set und hat im Zusammenhang da­mit behauptet, daß gegen die Zinsfußsenkung die Banken untek Führung des Generaldirektors Dr. Pretß und die Zentralsozialversicherungsanstalt, an deren Spitze Abgeordneter Genosse Hampl ist, seien. Wie nun diePrager Presse" meldet, hat in einer Borstandssitzung der Anstalt der finan­zielle Direttor der ZSBA, Dr. K l u m p a r, eintn Bericht erstattet, wonach die Anstalt zum Regierungsantrag, betrefend die ZinSfußsenkung einen positiven Standpunkt einnimmt. Ter Vorstand stimmte dieser Auffassung zu.