Nr. 232
EmnStag, 3. Oktober 1833
Sette»
Sturm gegen Mussolini  _ Antiitalienische Flugblätter BBBI In In den Bundesländern Gleißner kontra Berger-Waldenegg   Hilfsvereine für italienische Deserteure Demarche des italienischen   Gesandten
Neben anderen.. Die Methoden der Henlein  -Journalisten In T a ch a u waren vor einiger Zeit Ge­rüchte über die drohende Einstellung der dortigen Tabakfabrik verbreitet. Daraufhin begab sich so­fort eine Deputation, bestehend aus dem Bür­germeister S t r i tz l, dem Stadtsekretär und dem Genossen Stadtrat Müller nach Prag  , wo sie unter der Führung eines unserer Parlamen­tarier im Finanzministerium vorsprachen und an massgebender Stelle absolut beruhigende Zu­sicherungen erhielten. Das für Tachau   zufrieden­stellende Resultat dieses Einschreitens wurde in der Lokalpresse bekanntgegebcn. Nachdem der gute Ausgang der Aktion schon eine volle Woche bekannt war, schlugen dann dieSudetendeutschen Pressebriefe" der Henleinpartei einen reichlich verspäteten Alarm. An einer von derReichenberger Zeitung  " am 1. Oktober abgedruckten Notiz heisst es: Wie wir erfahren, soll nun auch die Tabak­fabrik Tachau   ins Innere Böhmens   verlegt werden." So wird der Teufel noch einmal an die Wand gemalt, um wenigstens der Henleinpartei nachträglich noch ein Volksretterisches Verdienst zuzuschanzen. Der Bericht schliesst:. Reben anderen bemühen sich auch di« parlamentarischen Vertreter der S8P, durch Ver­handlungen bei den massgebenden Stellen die der Tachauer Bevölkerung drohende Katastrophe ab­zuwenden." Neben anderen", die schon lange in Aktion waren, bevor die Herrn Volksgemeinschaftler aufgestanden sind, versuchen sich jetzt die parla­mentarischen Vertreter der SdP wichtig zu machen. Dieanderen", die die Arbeit leisten, dürfen in der Schriftleiterpresse gar nicht ge­nannt werden. Sudetendeutsche  " Aournalistik! Prozeß gegen die Brünner Nazifunktionäre Der Prozess gegen die vier ehemaligen Funktionäre der NSDAP   Brünn   nahm gestern seinen Fortgang, Vormittag wurden die Ver­lesungen fortgesetzt. Nachmittag wurden dann die Zeugen einvernommen. Zeuge Dostal wusste nur zu sagen, dass der Angeklagte Richter in der Partei nicht'beliebt war., Zeuge Johann N a t t a i erklärte, dass Man Richter einen libera­len Bonzen nannte. Vorsitzender:Was ist das, ein Bonze? Und warum liberal?" Verteidiger Dr. Branzcik:Liberal   ist das grösste Schimpfwort, über das die nationalsozialistische Partei verfügt." Zeuge Lanzendörfer gibt an, dass mit Rich­ter ihre ganze Tischgesellschaft aus der Partei aus­getreten sei wi-e auch.ieinerzeft. die, Tischgesell­schaft korporativ cingetreten ist. Zeugin Rosa Kruge, die 23jährige Schwester des Angeklag­ten Kruge   zeigte sich sehr aufgeregt und muhte vom Vorsitzenden und den Verteidigern beruhigt werden. Es folgten nun wieder Verlesungen. U. a. kam ein Flugblatt zur Verlesung, in dem als Ziel Gross-Deutschland" erklärt wird. Ferner ein Bauernflugblatt, in dem es heisst, dass die ESR leicht ihre Heeresausgaben herabsetzen könne, da Deutschland   bereits ganz abgerüstet habe. In einem anderen Flugblatt heisst es: dass man auf marxistisch-kommunistischer Basis keine Wirtschaft aufbauen könne, beweist am besten der völlige wirtschaftliche Zusammenbruch in der Sowjet­union.(!)
Mit unbrauchbaren Argumenten kämpft das Zentralorgan der christlichsozialen Partei, die Deutsche Presse", die sich in einem Leitartikel mit der Rede Mussolinis beim Gcneralappell der Schwarzhemden beschäftigt. Mussolini   knüpfte be­kanntlich an die Julitage des Jahres 1814, also den Beginn des Weltkrieges, an, um eine Parallele zwischen damals und heute zu finden und da die Deutsche Presse" diese Worte aus der Rede des Duce zitiert, argumentiert sie nun folgender­massen: Mussolini   erinnert allerdings nicht an den 28. Juni 1814, an dem der österreichische Thron- .. folger und seine Gemahlin durch die Kugeln über­spannter serbischer Nationalisten getroffen, verblu­teten und Oesterreich in gerechter Notwehr zu den Waffen greifen muhte."» Das ist echt christliche Moral. Wenn der andere das Verbrechen des Massenmordes zu verantwor­ten hat, dann findet man die richtigen Worte des Abscheues und der Anklage. Aber das ebenso scheussliche Verbrechen, an dem man selbst einen Teil der Verantwortung zu tragen hat, wird mit dem Hinweis aufgerechte Notwehr" glorisiziert. Konsequenterweise müsste dieDeutsche Presse" sagen: damals wie heute wurde unter dem Deck­mantel der Notwehr ein Schlachten begonnen, das der vollwertige Mensch, aufs tiefste erschüttert, nur mit der Gier nach Gold und vollständiger Bertierung begründen kann.
Flugblatt-Propaganda unter den Eingeborenen Nehmt die italienische Freundschaft an oder sterbet!" heisst es in dem im Tigre-Dialekt abge­druckten Aufruf, den die italienischen Flugzeuge über der Provinz Tigre abwerfen, tvährend der Kampf um die Einnahme von Adua seinen Fort­gang nimmt. In dem Aufruf wird did Bevölke­rung dieses Kreises aufgcfordert, sich von Abes- finien loszureihen und selbst einen König zu wählen.
Wien.(E.-B.) Die unhaltbare aussen­politische Stellung des Schusch­nigg-Regimes über die wir vor kur­zem berichtet haben führt nun durch den Be­ginn des offenen Krieges in Afrika   zu einer vollkommen aussenpolitischen Än- archieinOe st erreich. Die Loslösung der' Bundesländer vom Wiener   Negie­rungskurs wird von Tag zu Tag deutlicher offen­bar. In den gleichen Stunden, da Schuschniggs offizielleR e i ch s p o st" warme Verteidigungs­artikel für Mussolinis Raubkrieg veröffentlicht, nimmt das offizielle Organ der oberösterreichischen Ehristlichsozialen, die von dem näzifreundlichen künftigen Bundeskanzler, Landeshauptmann G l e i tz n e r beeinflussteLinzer Tages- p o st" offen gegen Italien   Stellung. Die­ses oberösterrcichische Regierungsblatt schreibt in einer scharfen Polemik gegen Mussolinis Ueberfall ganz unverhohlen, es bedürfe für einen Oesterreicher keiner beson­deren Phantasie, sondern bloß echter Mensch­lichkeit, um sich ansznmalen, welchen seelischen Ovalen unsere Brüder in Südtirol   ausgesetzt sind, die jetzt unter der unbeliebten Fahne einer fremden Ration in die afrikanische Wüste ge­schickt«erden, um dort für ein Ziel zu kämpfen, das dem unterdrückten Volk Südtirols   nichts besagt. Wenige Tage vorher erschien in Tirol und Salzburg   in hunderttauenden Exemplaren als Flugblatt vertrieben und an Len Wänden plaka­tiert die erste Seite des christlichsozialen«Tiroler Anzeigers" mit dem Schlagertitel Lind wir noch ein freies Volk? Der weitere Text strotzt von derben Beschimp- fungendesRäuberischenJtalien" und des Duce, von Berichten über den fascisti- schen Terror Italiens   gegen die Deut­ schen   in Südtirol   und enthält überdies eine Auf­forderung zum geschloffenen Boykott gegen denFascistjschen Raubstaat Mus­ solini   s." Man kann sich leicht vorstcllen, ivelche Auf- xrguyg. dieses. Flugblatt stgder Wiener.itälieni-. scheu Gesandtschaft zur. Folge hatte. Es erfolg­ten kurz hintereinander zwei geharnischte Demarchen des italienischen G e-
London. Auf dem Kongress der konservati­ven Partei in Bornemouth hielt Premierminister Baldwin eine Rede, in der er u.«. sagte: Die gesamte Perspektive auf dem europäischen   Kon­tinent hat in dem letzten Jahre oder in den letz­ten zwei Jahren durch die neue Aufrüstung Deutschlands   eine Aenderung erfahren. Ich habe keinen Grund an feindliche Absichten irgendjemandes zu glauben, und ich glaube nicht, dass Deutschland   oder irgendein anderes Land unbedingt unser Feind sein müsste. Ich kann jedoch den Tatsachen gegenüber, durch die heute ein anderes grosses Volk, Rom  , die Perspektiven Europas   ändert, nicht blind sein. In Durchführung der Verpflichtungen gegenüber dem Völkerbund kann ich nicht ver­heimlichen, daß vielleicht schon in wenigen Tagen die Durchführung dieser Verpflichtun­gen bedeuten kann,, daß die Völker, die sie verwirklichen werden, dazu berufen sein wer­den, den Böffrrbundpakt mit bewaff- neterMachtz« wahren. Kabinett einmütig hinter Laval Paris.(Havas.) Der Ministerrat tagte im Palais Elysec von 15 bis 18 Uhr 10. Der Ministrrrat hörte den Bericht des Ministerpräsi­denten und Außenministers Laval   an und geneh­migte den Wortlaut der Antwortnote auf den britischen Fragebogen. Der Ministerrat geneh­migte einmütig den Bericht des Minister­präsidenten Laval   über die Stellungnahme Frankreichs   zu dem italirnisch-abeffinischen Kon­flikt und sprach ihm einmütig das volle Ver­trauen für sein bisheriges Vorgehen ans. Die französische   Antwort wird Samstag im Foreign Office übergeben werden. Aus der näheren Umgebung Edens wird die Befriedigung über die Unterredung Edens mit dem französischen   Mimsterpräsidcnten Laval   in Paris   zum Ausdruck gebracht. Es heisst, dass keine Widersprüche in den Standpunk­ten Frankreichs   und Englands über das Vor­gehen in Genf   und über die Probleme, mit denen sich die ausgetauschten Noten befassen, bestehen. Laval   informierte Eden über den Antwortent­wurf auf die letzte englische   Anfrage. Frankreich  
sandten Prezziosi im Bundeskanzleramt. Eine sofortige Untersuchung, die Schuschniggs Pressechef Minister Ludwig anordnete, führte zu dem Ergebnis, daß es sich bei dem Flugblatt tatsächlich um eine echte Rümmer des chriftlichsozialenTiroler Anzeigers" handelte, allerdings um die Num­mer vom 3. Juni 1928! Mit tiefen Ent­schuldigungen wurde dem Pressechef der italie­nischen Gesandtschaft, Herrn Dr. M o r e a l e, der sich ungeduldig im Bundeskanzleramt nach der Aufklärung des Falles erkundigte, mitge­teilt, daß diesebedauerliche Neuauflage der Nummer aus dem Jahre 1928 von einer p r baten Stelle, die noch nicht ermittelt wer­den konnte, besorgt wurde". Seit dieserAufklärung" fand sedoch bereits eine neuerliche Demarche Prezziosis im Bundeskanzleramt statt. Diese letzte Demarche bezieht sich auf. die zahllosen Hilfskomitees für italienische Deserteure die nicht nur in Ti r o l, sondern auch in S a l z- b u r g und Kärnten   aus dem Boden schießen. Herr Schuschnigg hat strengste Massnahmen gegen diese Komitees zugesagt, die Landesregierungen sedoch machen gegen Auftrag, dagegen einzuschrei­ten, ganz unverhohlen passive Resistenz linier den Augen der lokalen Behörden werden in fast allen Orten Tirols solche Komitees, die sich neben der Hilfe für italienische Deserteure auch dieantiitalienischePropaganda zum Ziel setzen» gegründet. Objektive Beobachter aus den Bundesländern sind der Meinung, dass zu­mindest in a u ß enpolitischen Fragen der Einfluss der Wiener   Regierung auf die Lan­desregierungen von Tag zu Tag problematischer werde. Schuschniggs Lieblingssport Massenverhaftungen von Marxisten Wie«. Die Wiener   Polizei nahm in den letzten Tagen aus unbekannter Ursache unter den Anhängern der aufgelösten sozialdemokratischen und kommunistischen Partei Mass enver- Haftungen vor. An dem Viertel Sandleiten im 16. Bezirk wurden allein 42 Personen verhaf­tet. Ebenso werden auch auf dem Lande Verhaf­tungen vorgenommen.
nimmt, wie es heisst, die enge französisch-engli­sche Zusammenarbeit im Mittelmeer   an und bringt den Wunsch zum Ausdruck, dass diese Zu­sammenarbeit aufrechterhalten werde, wodurch allen Gefahren entgegengetreten würde, die an irgendwelcher Stelle Europas   entstehen könnten. Grand! bei Sir Hoare London  . Der italienische Botschafter G r a n d i besuchte am Freitag im Ministerium des Aeußeren Sir Samuel Hoare  . Bei Sir Samuel erschien am Nachmittag auch der grie­chische Gesandte Simopulos. . Das Havas-Büro verzeichnet das Gerücht, daß Grandi dem britischen Außenminister die neuen Gesichtspunkte betreffend die eventuelle Regelung des Konfliktes darlegen wolle. Obwohl diese Information nicht bestätigt wurde, wird sie als wahrscheinlich angesehen. Trotz dem Ausbruche der Feindseligkeiten wird auch in Paris   die Möglichkeit einer ver­hältnismäßig baldigen Beilegung des Kon­fliktes nicht ganz ausgeschlossen. Ministerpräsi­dent Laval hatte am Freitag eine neuerliche Un­terredung mit dem italienischen Botschafter Grandi. Auch die Pariser Presse und die Finanz­kreise sind der Ansicht, daß der italienisch-abessi­nische Konflikt lokalisiert werden wird. Unter dem Eindruck der Nachrichten, daß die Englän­der wenigstens vorläufig nicht an die Sper­rung des Suezkanals und auch nicht an die syste­matische Blockade Italiens   denken, sind in Paris  die Suez-Aktien auf 16.860 gegen 16.590 am Vortage gestiegen. Spanische Häfen als englische Flottenstützpunkte? Paris  . Der Londoner   Korrespondent des Echo de Paris" erfährt, daß die englische Regie­rung bei der spanischen   Regierung angefragt hat, ob sie bereit wäre, der englischen Flotte unter be­stimmten Umständen die spanischen   Hä­fen und Marine st Ltzpunkte in Spanien   und auf den Balearen zur Berfü gui ng zu stellen. Präsident Zamora   ist, wie verlautet, von seinem Sommer­sitz schleunig nach Madrid   zurückgrkehrt.
Bewaffnetes Einschreiten nach Baldwin keineswegs ausgeschlossen
571.670 Arbeitslose Ende September Gegen 557.566 Ende August Die Zahl der bei den Arbeitsvermittlungs­anstalten gemeldeten und nicht untergebrachten Stellenbcwerber hat Ende September 571.670 be­tragen, was gegen Ende August, da die Zahl der Arbeitslosen sich auf 557.566 belief, eine Zu­nahme von 14.104 oder 2.5 Prozent bedeutet. Es scheint, daß die Augustziffer die niedrigste Zahl der Arbeitslosen im heurigen Jahr bedeu­tet hat und daß nun wieder ein Ansteigen der Zahl der Arbeitslosen beginnt, welches im Mo­nate September seine besondere Begründung dar­in findet, daß Mitte September die Soldaten entlassen wurden, während die neuen Rekruten erst am 1. Oktober einrückten. Ein Vergleich der Entwicklung im Septem­ber des heurigen Jahres mit'der im vorigen Jahre zeigt, daß iiN September auch des vorigen Jahres die Zahl der Arbeitslosen gestiegen ist, wenn auch. nicht so stark wie Heuer nämlich von 572.428 auf 576.267» Im Winter 1934/35 ist dann die Arbeitslosigkeit weitergestiegen,und hat ihren Höhepunkt im Feber 1935 mit der Zahl von 833.194 erreicht. Da die Ziffern des heuri­gen Jahres sich ungefähr auf der Höhe der Ziffern des Vorjahres betvegen, ist auch im Winter 1935/36 mit einem Ansteigen der Zahl der Ar­beitslosen auf ungefähr 800.000 zu rechnen..
Deutschland   soll Italien  versorgen für den Fall wirtschaftlicher Sanktionen Paris  . Der römische Korrespondent der Agence Havas teilt zu der donnerstägigen Unter­redung Mussolinis mit dem dentschen Botschafter von H a s s e l l mit, daß dieselbe Abessinien be- traf. Es sei über die Versorgung Ita­ liens   durch Deutschland   im Falle der vom Völkerbünde gegen Italien   verhängten wirtschaftlichen Sanktionen verhandelt worden. An autorisierten italienischen Stellen ist aber die­ses Gerücht nicht bestätigt wordett. * Der römische Berichterstatter desTemps" erfährt zn der Unterredung, der deutsche   Bot­schafter hätte dem Duce der wohlwollen­den Neutralität Deutschlands  , wie sie Deuffchland bisher eingehalten habe, versichert. Freiherr von Hassell soll sogar erklärt haben, Italien   könne sich auf die wirtschaft­liche Hilfe Deutschlands  »er« l oif.e n.,. Der geschäftige Herr von Ribbentrop Lanrnt. Botschafter von Ribbentr o p, der vom Grafen Alfred Potocki auf seine Be­sitzung eingeladen worden war, ist Freitag in Lancut angekommen. Von Ribbentrop wird sich auf den Potockigütern bis Sonntag aufhalten und an einigen Jagden teilnehmen. Wie aus guter Quelle verlautet, wird Herr von Ribben­trop nach seiner Rückkehr nach Berlin   Urlaub nehmen, um sich nach Sofia   und Belgrad  zu begeben.
JnJtegeJ London  . Einer Meldung desDaily Tele­ graph  " zufolge hat Italien   beschlossen, neutrale Schiffe im Roten Meere l e iner Durchsuchung zu unterziehen. Rom.(AP.) Auch der V a t i k a n plant.die Anlage eines grossen, gassicheren Luftschutz­kellers, der die Bewohner des. Vatikans für den Fall eines Luftangriffes aufnehmen soll. New Jork.(AP.) In den Vereinigten Staa­ ten   befinden sich eine Reihe italienischer Propagandi sten, deren Aufgabe darin be­steht, die amerikanische öffentliche Meinung für Mussolinis Politik günstig zu stimmen. An der Spitze steht Carla Orlando, die Tochter des be­kannten italienischen Ministerpräsidenten während des Weltkrieges, der im Gegensatz zu ihr mit Mus­ solini   ausserordentlich schlecht stand. Moskau  . Wie die Telegraphenagentur der Sowjet-Union berichtet, hat sich das BinncN- handelskommissariat zu einem Schritt entschlossen» der einen völligen Umschwung gegen­über der bisherigen Binnenhandelspolitik be­deutet. Das Kommissariat ordnete an, daß alle Verkaufsläden für Lebensmittel und Bedarfs­artikel des täglichen Gebrauches in Zukunft selb st zubilanzieren haben. Jeder La­den werde zum selbständigen Abschluß von Kauf­und Verkaufsverträgen berechtigt sein. Den vor­gesetzten Behörden werde er lediglich seine Gewinn- und Berlustrechnung vor­zulegen haben. Buenos Aires  . Die gegen die Provinz Santa Fe   angcdrohte Bnndesintervention wurde durch einen Erlaß der Bundesregierung ange­ordnet. Die Bevölkerung von Santa Fe beant­wortete die Intervention mit einem Generalstreik. Mit Ausnahme der Banken und der Verkehrs­mittel sind alle Geschäfte und Betriebe geschlossen. Lebenswichtige Anlagen werden allerdings vor­beugend rpilitärisch bewacht. Die Lage ist gespannt.