Nr. 234Dirnstag, 8. Oktober 1935Seite 5Trager ZMmgSkandal in der Prager StadtvertretungDas»Närodni sjednoceni" macht durch fascistischen Terror die Sitzungder Stadtvertretung unmöglich— Primator Baxa weicht dem TerrorDie montägige Sitzung der Prager Zeniral-dertretung wurde zu einem Schauplatz wüstestenfascistischen Terrors, dem sich beschämender Weiseder Primator der Stadt Prag gefügt hat.Auf der Tagesordnung der Sitzung befandsich ein Antrag der Stadtverordneten Jina undGenossen(Nationale Liga), in welchem dagegenStellung genommen wurde, daß der Neubau derDeutschen Universität in Prag VII vorgenommenwird. In dem Antrag heißt es, es mögen keinerleiGrundstücke noch andere Investitionskosten zumBau überflüssiger öffentlicher Gebäude fürandersnationale Minderheiten zur Verfügunggestellt werden und es solle auch der Bau derDeutschen Universität in Prag VII nicht unter«stützt werden, denn dadurch würden nach Ansichtder Antragsteller zweifellos die gewerblichen Unternehmungen und Wirtschaften der PragerSteuerzahler geschädigt(l). Außerdem würdeine hinterlistige und den öffentlichen Interessenschädliche Konzentration staatsfeindlicher Elemente unterstützt und es wäre dadurch auch einenicht wünschenswerte Beunruhigung der PragerBevölkerung ermöglicht, welche zu allgemeinen Unruhen in der ganzenHaupt st adt führen könnte.Jur Begründung dieses Antrages sprach derStadtverordnete Jina. Ihm schloß sich der Vertreter des nationaldemokratischen Klubs Dr.K a v ä n e k an. Sodann gab der deutsch-bürgerliche Stadtverordnete Hornig einevorbereitete Erklärung gegen den Antrag ab, diein verhältnismäßiger Ruhe ausgenommen wurde.Als nächste Rednerin nahm die kommu«nistische Stadverordnete Iabürkovä in tem-peramenwoller Weise gegen die demagogischenund der Auspeitschung nationalistisch-fascistischerInstinkte dienenden Anträge der Ligisten undNationaldemokraten(die im Rathaus verschiedeneKlubs bilden) Stellung. Als die Rednerin dieSchulpolitik gegenüber der deutschen und polnischen Minderheit einer Kritik unterzog, hagelte eSvon feiten der tschechischen Rechtsparteien Zwischenrufe und Beschimpfungen, die sich dann dahinsteigerten, daß die Ligisten, einzelne Nationaldemokraten und Funktionäre der Hausherrenparteien die Rednertribüne umzingelten und unterFührung des.Abg. E h m e I i k(.Liga) die Rednerin am Reden verhinderten. Der Abg. Ehmeltkerklärte ganz offen, daß er und seine Freundedas Weiterreden der Stadtverordneten Iabürkovänicht dulden werden.Der Primator Baxa machte nicht einmaleinen schüchternen Versuch, e r n st l i ch die Redefreiheit in der Stadtvertretung zu gewährleistenund die Fascisten in ihre Schranken zu weisen.Ein. uninformierter Zuschauer mußte den Eindruck haben, sich etwa im preußischen Landtagkurz vor der Machtergreifung Hitlers zu befinden. Nachdem die Exzesse der Ligisten einigeMinuten gedauert hatten, schloßPrimatorBaxaeinfach dieSitzung undgab so ganz offen demTerror derLigisten nach.An die tschechischen Linksparteien muß beidiesem Tatbestand die ernste Frage gerichtet werden, ob sie gewillt sind, ohne Versuch einesWiderstandes das Prager Rathaus zur Domänedes Fascismus zu machen.In der Debatte hatte sich auch der Vertreterunserer Partei im Prager Stadtparlament» Genosse Dr. S ch w e l b, zu Worte gemeldet. Infolge des kampflosen Zurückweichens des Prima-torS vor dem fascistischen Terror, welches in derSchließung der Sitzung seinen Ausdruck fand,kam Genosse Dr. Schwelb nicht zu Worte.Wir bringen das, was vom Prager kommunalen Standpunkt zu der Sache zu sagen ist, imfolgenden zum Abdruck.Was ich in der gesprengten Stadt»Vertretungssitzung znr Universitätsfrage sagen wollteVon Stadwertreter Dr. Egon Schwelt., Die Frage des Neubaus der deutschen Universität ist keine Frage, die von Prager städtischenKörperschaften entschieden werden könnte. Eshandelt sich um den Bau einer staatlichenAnstalt, zu dem Stellung zu nehmen den kommunalen Behörden allenfalls nach den Bestimmungen der Bauordnung zusteht. Die städtischen Behörden werden also nur Gelegenheit haben, zuprüfen, ob der Bauplan der neuen Universitätsgebäude den Bestimmungen der Bauordnung, denAnforderungen der Hygiene etc. entspricht.Wenn aber schon die Universitätsangelegenheit zum Gegenstand einer Debatte in der Stadtvertretung gemacht wird, so habe ich keinen Anlaß, der Diskussion auszuweichen. Meine Legitimation zu einer leidenschaftslosen Besprechungdieser Frage ist sicher gegeben. Bin ich doch Bertre-ter einer Partei im Prager Rathaus, die vorbehaltlos positiv zum Staate eingestellt ist und diedem Staate und seiner demokratischen Ordnunggrößere Opfer gebracht hat und täglich bringt, alsirgendeine tschechische Partei. Meine Partei istdem Staate und seiner demokratischen Ordnungmehr verbunden als tschechische nationalistischeBewegungen und Parteien, die bewaffnete Angriffe auf Kasernen veranstalten, wie die tschechische Fascistengemeinde, oder die die Verhandlungen der Vertretungskörperschaft der Hauptstadtdes Staates durch Gewalt unmöglich machen, wiedie Herren Ligisten.Meine Partei ist auch dazu berufen, zurUniversitätsfrage ein ruhiges und nicht chauvinistischer Einstellung verdächtiges Wort zu sagen.Denn die deutsche Sozialdemokratie ist der deutschen Universität immer kritisch gegenübergestanden, sie ist, wenn sich die Universität nationalistischer oder undemokratischer Maßnahmen schuldig gemacht hat(und dies war leider oftder Fall), dagegen stets mit aller Entschiedenheitaufgetreten. Ich darf in diesem Zusammenhang auf die klare Stellung verweisen, die diedeutsche Sozialdemokratie und ihre Prager Bezirksorganisation aus Anlaß der vorjährigenInsignienkrawalle eingenommen hat, wo diePartei insbes o,n dere auchdenHetzern im deutschen Lager mitaller Schärfe entgegengetreteni st. Ich selbst bin wegen meiner Aeußerungen zurInsignienfrage von der„Bohemia" des nationalen Verrats beschuldigt worden.Die Einwendungen der tschechischen Rechtsparte ietr gegen den Universitätsneubau sind absolut unbegründet, unsachlichund bezwecken nur eineStörungdes friedlichen Zusammenlebensder Nationen in der Stadt und imStaate. Die angesehene tschechische Zeitschrift.Piitomnost" schrieb in ihrer letzten Nummer:Die rotgedruckte Presse(die Stkibrnh-Presse,Anm. d. D.) hat wieder von etwas zu leben: siekämpft gegen di« Unterbringung des Neubaus derdeutschen Universität in Holleschowitz. DavonXunst und Wissen,Tristan und IsoldeEndlich ist vergangenen Samstag die wiederholt n versprochene und_ immer wieder verschobeneAufführung des lebendigsten und lebenswahrstenMusikdramas. Richard Wagners»Tristan undIsolde". Wahrheit geworden. Aber auch diese Aufführung wurde nur durch fremde Hilfe ermöglicht,weil das Prager Deutsche Theater leidergrundsätzlich und schon seit zwei Jahren ohne eigeneund ständige hochdramatische Sängerin ist.— Diehelfende Isolde der samstägiaen»Tristan"-Aufsüh-rung war Anny Konetzny. Mitglied der Wiener und Berliner StaatSoper. eine Künstlerin, derein glänzender Ruf vorausgeht, die man übrigensvor zwei Jahren bereits an unserem Theater zuhören Gelegenheit hatte. Daß sie diesmal nicht ganzdie in sie gesetzten Erwartungen erfüllt«, liegt ebensoan ihrer gesanglichen wie an ihrer schauspielerischenLeistung. Wohl ist ihr Sopran einer der schönstenund strahlendsten unter den in den letzten Jahren beiuns gehören, er entspricht in seiner leicht dunklenFärbung und satten Klangart auch in idealer Weisedem Charakter des hochdramatischen Gesanges, häümühelos dem vollen Orchester stand, ist sehr schönausgeglichen und stützt sich auf ebenso schöne Ton-kulwr und Atemtechnik wie Wortbehandlung:— aberbei einer Gesangskünstlerin vom Range der Konetzniund im dramatischen Gesangstil Wagners wirkt eSdoppelt störend, wenn«in manirierter Portamento«Ansatz fast alle, Töne des getragenen Gesanges kennzeichnet und ein richtiger direkter und reiner Tonnur im dramatischen Affekt erzielt wird. Von derSchauspielerin Konetzni ist zu sagen, daßihre Isolde kühl läßt, weil sie nicht von innerereigener Empfindung der Darstellerin getragen wird;ihr Zorn und Haß überzeugen ebenso wenig wie. ihreLiebe. Den Tristan sang zum erstenmal AdolfFischer: mit vorbildlicher, auf wirksamster Artikulation gestützter Wortdeutlickkeit, stilvoll im Sinnedes Wagnerschen Musikdramas, eindrucksvoll imVortrag und mit schöner, namentlich im letzten Aktwirkungsvoll gesteigerter Stimmentfaltung. Auch derDarsteller Fischer wußte stark zu fesseln: ein Ueber-maß an Gesten wird sich bei einer hoffentlich baldzu erwartenden Wiederholung des Werkes auf dasentsprechende Maß zurücksühren lassen. Ausgezeichnetwaren die übrigen Partien der, Oper besetzt: AlsKurwenal hörte man wieder wie«inst den stimmgewaltigen(fast zu viel im Ton auftragenden) unddarstellerisch warmherzigen Josef Schwarz, in derRolle der Brängäne die schön geführte AltstimmeFrau Kind«rmannS;. sehr schön.sang dieStimme des Seemanns Kurt Baum, sehr brav gabden Melot Herr Fuchs. Ueberräschend schön undfrei im Ton klang diesmal Andersens KönigMarke. Als Regisseur betätigte sich bei dieserAufführung zum erstenmal Theodor Scheidl. derin der Führung der Szene nicht nur Genauigkeit,würde niemand der Kopf wehe tun. Aerger ist es iaber, daßdiesePresse— wie e3 scheint—in dieser Sache der Dolmetsch derführenden KreisedesPragerRathausesist.., In dieser Sache lautetdie Frage:»Wollen wir, daß die deutsche Universität, an deren Aufhebung gewiß nicht«inmal dieRedaktion des»Poledni list" denkt, in Prag bleibtoder in eine deutsche Provinzstadt übersiedelt?Der lokale Nationalismus der Flek-Prager(UFleku ist ein« berühmte Prager Bierhall«) istvielleicht eher für die zweite Lösung. Das Staatsinteresse gebietet aber— solange dies nichtaufWiderstandbeiderMehr-heit der Deutschen selbst stößt— daßdie deutsche Universität in Prag bleibe... Wennaber die deutsch« Universität in Prag bleiben sollund wenn ihr Neubau notwendig ist(was wiederum auch ein tschechischer Nationalist nicht bestreiten wird; hängt doch damit das PrMem deralten Nniversitätsgebäude, des Karolinumsetc. zusammen), so muß der Umstand, daß sie mitdem Neubau aus der Prager Ciw nach Hollescho-witz übersiedelt, auch den ergebensten Prager undtschechischen Nationalisten nicht auftegen!"Im Interesse des nationalen Friedens, imInteresse aller den Staat bewohnenden Völkerist es, daß die Universitäten nicht politisieren, sondern forschen und lehren, daß sie demStaate wissenschaftlich hochqualifizierte, politisch,nickt verhetzte Aerzte, Lehrer und Juristen aus-^bilden. Um diesen Ausgaben Genüge leisten zukönnen und um von ihnen auch nicht abgelenktzu werden, bedarf die deutsche Universität imöffentlichen Interesse aller technischen und wissenschaftlichen Einrichtungen, die den Anforderungen der Gegenwart entsprechen. Dazu gehörendoch Wohl auch entsprechende Baulichkeiten. Aufdie Dauer kann doch der Universitätsbetrieb nichtin baufälligen Gebäuden, und seien sie noch soehrwürdig, stattsinden.Das deutsche proletarische Prag, welche? soost Beweise seiner internationalen Gesinnunggegeben hat, und seine Partei, die deutsche Sozialdemokratie auf Prager Boden, verwahrt sichauf das entschiedenste gegen den kaum verhülltenVersuch der Antragsteller, die Frage des Neubauesder Universität zu einer nationalistischen Hetzezu mißbrauchen und zu absolut unmotiviertenStraßenunruhen auszufordern. Die deutsche Sozialdemokratie hofft, daß die demokratischenKräfte des tschechischen Volkes erkennen werden,daß die deutsche Universität dem ffchechischenFascismus nur einen Anlaß bieten soll, nm zueinem Schlage gegen Fortschritt und den Sozialismus ausgubolen, zu einem Schlage aeaen dieDemokratie, die sich im tschechischen Volk am19. Mai so großartig gehalten hat.sondern auch liebevoll« Sorgfalt offenbart«; abersein Versuch. Tristan als einen von seiner Umgebungstilwidrig abftechenden schwarzen Ritter herauSzu-stellen. muß Wohl als ein« Entgleisung bezeichnetwerden, die künftig wieder gutzumachen ist. Diemusikalische Leitung batte KapellmeisterFritz Zweig, der das Werk temperamentvoll, aberrckne die nöttge Ekstase und Glut interpretierte, sichübrigen? nach mancherlei Fährlichkeiten im Vorspielund ersten Akt erst im zweiten Akt richt!« in seineAufgabe fand. Das Theater war trotz der Konetzniund trotz der Lockung«ineS der herrlichsten Opernwerke nur mäßig besucht; der Beifall war stark, aberkeineswegs begeistert. E. I.Wochcnspielplan des Neuen Deutsche« Theaters. Heut« Dienstag halb 8 Uhr: Die Afri-kanerin, Al.— Mittwoch halb^Artisten, Erstaufführung, Bl.— Donnerstag halb 8:W U R, erste Vorstell, d. neuen Abonn. 8 1.—Freitag halb 8: A r t i st e n, D 2.— SamStag7 Uhr: Tannhäuser, B 2.—Wochenspielplan der Kleinen Bühne. HeuteDienstag abends 8 Uhr: Ich kenne Dichnicht mehr.— Mittwoch 8: Attentat»:—Donnerstag 8)4: EinQuerschnitt.—Freitag hall» 8: Karin Magdalena, Theatergemeinde deS Kulturverbandes und fteier Verkauf.— Samstag 8: I ch kenneDich nichtmehr.—ZpHrt-§piel-XörperpfkegrVerregnete LigaHohe Niederlage« der Mor. Slavia und SK Kladn»Die Spiele des Sonntags waren zum großenTeile verregnet und zwei Matche kamen deshalbwegen unbrauchbarer Plätze auch nicht zur Durchführung, und zwar Teplitz—Slavia und Saaz—Plößnitz.In Prag machte Sparta mit der M o r.Slavia wenig Geschichten und nahm die Gelegenheit wahr, um das Torskore zu verbessern. DasEndergebnis von 9:9(3:0) zeigt, daß die Brünner, die ganz solide Könner in ihren Reihen haben,doch noch nicht fit für die Liga sind.Der D F C Prag gastierte in Pilsen J&ei derViktoria und verlor wieder, wenn auch nurknapp mit 1:2(0:1) dank der Unfähigkeit seinerStürmer. Der Sieg der Pilsener ist jedoch verdient,da sie zwei Drittel des Spieles überlegen warenund trotz Fehlens von Heß die bessere Mannschaftsleistung boten.Seinen ersten Sieg in der Liga errang der SKN a ch o d, welcher daheim denPilsenerSK mit3:2(1:0) nach gleichwertigem Kampf schlug.3 i d« n i c e kämpfte auf eigenem Platze mitdem SK K l a d n o um die Punkte. Die BrünnerWeither Abstand ist größer iA-B oder C-D?.... DAS METERMASS ISTGENAUER ALS IHR AUGE!Ebenso genau mißt Ihr Elektrizitätszähler: ersagt Ihnen, daß Elektra Lampen mit dem Dweniger Strom verbrauchen als angeblich»billige« Lampen.... Er läßt sich nichttäuschen, wie sich vielleicht Ihr Auge durchdas minderwertige Lieht schlechter Lampentäuschen läßt!ELEKTRA.LAMPEN 2ELEKTRA LAMPEN MIT DEM DKENNT UND KAUFT EIN JEDER!überspielten die Kohlenstädter nach der Pause underzielten einen Gesamtsieg von 6:2(2:2).Ueberräschend ist der Ausgang des Spieles zwischen AFK Kolin und dem CSK in Preßburg. Die Begegnung endete nach hartem Kampfunentschieden 2:2(1:1). Kolin ist der einzige Klub,welcher noch keinen Sieg aus den bereits sechs absolvierten Spielen erreichen konnte.Viktoria Zizkov schlägt BohemiansUeberraschungrn in de« DivisionenDFB: Warnsdorfer FK gegen VfB Teplitz 12:1(7:0), Reichznberger FK gegen BSK Gablonz 5:4(1:2), SpVg Bodenbach gegen Karlsbader FK 4:0(2:0).-»7. Ja Brünn wurde das Spiel DFC Jglaugegen DSP Brünn wiederholt und endete mit deml:0«Sieg der Jglauer.—Mittrlböhmen: Die größte Ueberraschung warder Sieg der führenden Vikwria ZiZkov auf demWrschowitzer Platz über Bohemians mit 8:2(2:1).Bei den Hausherren versagten Silnh und der Mittelläufer. Weitere lleberraschungen brachten dieSpiele Slavoj VIII—Sparta Kosir und Liffa—Nuselsky SK. Im ersten Match gewann Slavoj 6:2und im zweiten Lissa mit 3:2. Viel Begegnungengelangten wegen unspielbaren Plätzen nicht zumÄuStrag.In der slowakischen Nordgruppe wurdeder Preßburger Klub Ligettt von Vrutky mit 1:10geschlagen.VttünsnachnchiefiMittwoch, den 9. Oktober,findet im Parteiheim eine wichtige Ausschußsitzung,statt. Beginn um halb 8 Uhrabends. DaS Erscheinen allerFunkttonäre ist dringend notwendig.Mitteilungen aus dem Publikum.Eine Million Tschechoslowaken besuchen Pediküre.Dafür, daß auch in Zeiten der Wirtschaftskrise neue,bisher nicht verbreitete Arbeitsgebiete aufgebautwerden könne«, gibt das volkstümlich werden derPedikür« in den letzten Jahren auch in unserer Republik einen schlagenden Beweis. Bor 3 bis 4 Jahrenexistierte die Pediküre al- volkstümliches Gewerbepraktisch überhaupt nicht. 1932 begann Bata mit derplanmäßigen Propaganda und Schulung von Pedi-keuren zur Popularisierung deS Pedikürgewerbes.Mit Beginn des Jahre- 1934 beschäfttgten die Bata-werke bereits mehr als 2000 Pedikeure, Heuer stiegderen Zahl schon auf 3600. Zwar ist die Ausführungvon Pediküren nicht die ausschließliche Beschäftigungbei allen Pedikeuken, viele von diesen find außerdemauch als Verkäufer tättg, doch könne« sie jederzeit,wenn eS ein Kunde wünscht, fachmännisch dessenFüße behandeln. 1934 ließen sich bereits 940.000Kunden ihre Füße behandeln und Heuer.wird dieZahl der Behandlungen mehr als 1 Million betragen. Am meisten steigt die Zahl der Pediküren inden Badeorten. So arbeiteten in der heurigen Saison in Karlsbad 18 Pedikeure, in der nächsten Saisonsollen hier sogar 48 Pedikeure Verwendung finden.Außer der ftändigen Pedikeurschule in Zlin— dereinzigen dieser Art in ganz Europa— werden jenach Bedarf auch in anderen größeren Städten inBöhmen und der Slowakei Pedikeurkurse veranstaltet.PRAGBezugsbedingungen: Bet Zustellung tat Hau- oder bet Bezug durch die Post monatlich Kd 16.—. vierteljährig KC 48.—, halbjährig Ki 96.—. ganzjährig K6 192.—.— Inserate werden lautTarif billigst berechnet. Bei öfteren Einschaltungen Preisnachlaß.— Rückstellung von Manuskripten erfolgt nur bei Einsendung der Retourmarken.— Die ZeitungSfrankatur wurde von der Post» und Tele-graphendirettion mit Erlaß Nr. 13.800/VI1/1930 be willigt.— Druckerei:.Orbis". Druck«. Verlags« und Zeitungs-A.-G., Prag.