Seite 4 Mittwoch, 9. Oktober 1935 Nr. 235. Wieder eine Grnbenkatastrophe Zwei Todesopfer in Nürfchan Pilsen. An derA i e g l e r- G r« b e" der S k o d a-Wcrke in Nürfchan bei Pilsen  brach Dienstag früh in einer Abteilung aus bis- ber ungeklärter Ursache ein Brand aus, begleitet von einer Explosion. Der 30jährige verheiratete Prag  . Dienstag um 10 Uhr vormittags ereignete sich ein Flugunfall, bei welch ein zwei Militärflieger ums Leben kamen, und zwar der Bcobachtrr-Zugsführeraspirant Hermann M o l- L a n und der Pilot-Gefreite Stanislav Babus, beide vom Flieger-Regiment Nr. 3. Das Unglück ereignete sich etwa eineinhalb Kilometer südlich des Flugfeldes in Kaschnu. Die Flugmaschine ge- Feuerkreuz und Sowjetstern Paris  . In der Gemeinde Villepinte in der Umgebung von Paris   kam es Sonntag zu einem Zusammenstoß zwischen der Feuerkreuz­organisation und den Kommunisten. Uebcr zwanzig Personen wurden ver­wundet. Zwei von ihnen wurden durch Revol­verschüsse ernstlich verletzt. Außerdem wurde ein Polizeikommissär durch einen Steinwurf am Kopfe verwundet. Verhinderte Großfälschung von Arbeitsanleihe Der Ingenieur Wenzel Stampfer aus Wrschowitz erstattete gestern die Anzeige bei den Finanzbehörden und bei der Polizei, daß eine Gesellschaft, bestehend aus Dr. Arthur Schmied!, Teilhaber einer Prager   Advokatenkanzlei, dem 38jährigen Otto Kolben und dem 47jährige§ Pri- vatbeamtcn Karl Wälzer die Absicht habe, Ar­beitsanleihepapiere auf 1000 XL Nominalwert in größerem Umfang zu fälschen. Dr. Schmied! habe nämlich Stampfer besucht und ihm mitge­teilt, er habe ein Millionengeschäft für ihn, brauche jedoch jemanden, der ihm gefälschte Ar­beitsanleihepapiere» verschaffe. Stampfer könne hiehei 150 bis 200 XL pro Stück verdienen. Auch brauche er keine Angst zu haben, daß die Sacke Verraten werde, denn die gefälschten Papiere kä­men an Stelle der echten ins Depot eines Pra­ ger   Geldinstitutes und würden von dort erst nach zwanzig Jahren herausgenommen. Stampfer ging zum Schein auf Schmiedls Vorschlag ein, lvollte jedoch nur weitere Einzelheiten und vor allem den Namen des betreffenden Geldinstitutes erfahren. Tatsächlich erfuhr er 50 Nummern der geplanten Fälschungen und erhielt auch sechs Briefe von Dr. Schmiedl, in denen er ihn auf­forderte, sich mit der ganzen Sache zu beeilen, lieber das fragliche Geldinstitut gelang es aller­dings weder ihm, noch den Behörden Näheres zu erfahren. Sämtliche Verhafteten leugnen hart­näckig, obwohl sie mit Stampfer konfrontiert wurden. Sie wurden in die Haft des Prager  Kreisgerichtcs cmgeliefert. Prozeß um den polnischen Ministermord Warschau  . Der in Polen   mit,größt er Span­nung erwartete Prozeß gegen die Mörder'des polnischen Innenministers Pieracki   ist auf den 1-8. November angesetzt worden. Die Untersu­chung der Mordtat, die im Juni 1934 sich ereig­nete, ist streng geheim durchgeführt worden, so daß erst jetzt nach Drucklegung der 110 Seiten starken Anklageschrift die Namen der Angeklagten bekannt wurden, und ebenso erstmalig auch d»r Name des eigentlichen Täters Maci^ jko. Ma- ciejko selbst ist ins Ausland geflohen und bisher nicht aufgefunden worden. Wegen Vor­bereitung und Beihilfe der Ermordung des pol­nischen Ministers bzw. wegen Erleichterung der Flucht Maciejkos sind zwölf Leute im Alter von 20 bis 30 Jahren an geklagt, darunter zwei Frauen. Bei sämtlichen Angeklag­ten handelt es sich um ukrainische Stu­denten. Hauptangeklagter ist Stefan Bän­der s,der den Attentatsplan ausgearbeitet hat. Man rechnet mit einer Prozeßdauer von etwa vier Wocken, da 1 4 4 Zeugen vorgeladen werden. Die Verteidrsiung aller Angeklagten.liegt in den Händen ukrainischer Rechtsanwälte. AutoStraßenbahn drei Tote Hamburg-Wilhelmsburg. An Hamburg   stieß ein mit vier Personen besetzter Hamburger   Kraft­wagen mit einem Straßenbahnzug zusammen. Die Insassen des Kraftwagens wurden schwer verletzt. Als Pasianten versuchten, die Verletzten, die die Besinnung verloren hatten, aus dem Wagen zu befreien, explodierte der Ben­zintank. Drei der Autoinfassen verbrannten, be­vor.Hilfe möglich war. Der vierte Kraftwagen­insasse wurde mit schweren Verletzungen ins Krankenhaus geschafft. Arbeiter K. Svoboda aus Nürfchan wurde getötet, dar 36jährige verheiratete Arbeiter K. Hostet aus der gleichen Stadt ist auf dem Wege ins Krankenhaus seinen Verletzungen erlegen. Die Ursachen, der Explosion werden untersucht. härte zur Type A11. Die Ursache des Un­glücks bildete das allzurasche Steigen des Flugzeuges sofort nach dem Start, wodurch die Maschine, welche noch nicht die hinreichende Schnelligkeit besaß, i!n einen Trudel geriet und zu Boden stürzte. Die sofort an Ort und Stelle ent­sandte Militärkommission untersucht die Einzel» Herten   des Unfalles. Maitresse für hundert Krauen... Wir lesen in der Wolfpresse nachstehendes Inserat: Jenem hübschen jungen Fräulein wöchentlich 100 XL, welches gebund., 27jähr. Herrn, Autobesitzer, diskr. Freun­din ist. Anträge unter ,.-. In früheren Zeiten hätte eine derartige Annonce zweifellos einigen Anstoß erregt. In der Gegen- wart fällt sie fast gar nicht niehr auf, denn daß jemand durch die Zeitung eine Freundin sucht, ist längst nichts Neues mehr. Ungewöhnlich ist im vorliegenden Falle bloß der Umstand, daß auch gleich von der Taxe gesprochen wird. Viel ist es nicht gerade, was der Mann, der sich im- inerhin ein Auto leisten kann, hier bietet, aber unter dm gegebenen Verhältnissen wird es an Bewerberinnen für den inseriertenPosten" lei­der nicht fehlen. Um so mehr sei der indiskrete ungenannte Herr ongeprangert, der für hundert Kronen einen Menschen käuflich zu erwerben sucht.. Gegen die Sonntagsruhe richtet sich eine Notiz imPrager Tagblalt" vom 8. Oktober. Eine Leserin" fühlt sich bemüßigt, daranzu er­innern", daßin den meisten Ländern Sonntags alle Lebensmittelgeschäfte und Dkärkte offen sind ... die Kinder bekommen Sonntags ihre frische Milch... es wäre in anderen Ländern undenk­bar, Sonntags weder Milch, Brot, Fleisch noch Gemüse und Obst frisch zu bekommen... die Lehensmittelgeschäfte sind,in anderen Ländern im Winter bis p»Uhr abends,-nn-Ssmmvr bis 4ENhr offen... dafür sind die Geschäfte von halb 1 Uhr nachmittags bis 4 oder bis 5 Uhr geschlossen..." DieseLeserin" desP. T." scheint nicht in unse­rem Staate zu leben, denn sonst müßte sie doch wissen, daß auch in jenen Orten, in denen bei uns die Sonntagsruhe im Handel besteht- leider ist dies derzeit noch die Minderzahl der Verkauf von Milch, frischem Obst und ftischem Gemüse in den einschlägigen Geschäften gestattet ist und ge­handhabt wird. Es kommen also auch die Kinder Sonntags zu ihrer frischen Milch abgesehen davon, daß in jenen Kreisen, denen dieLeserin des P. T" anzugehören scheint, die Milch auch Sonntags ins Haus zugestellt zu werden pflegt. Es ist gewiß noch kein Fall bekannt geworden, daß jemand deswegen, weil sich die Handelsangestell­ten in jahrzehntelangen Kämpfen die Sonntags­ruhe wenigstens zum Teil errungen haben, ver­hungert ist. Und mit der Wochentags-Ladensperre ist es ähnlich. Ob ein Schließen der Geschäft.- von halb 1 bis 5 Uhr nachmittags den Levens­gewohnheiten und Bedürfnissen unserer Bevölke­rung entsprechen würde, ist wohl sehr fraglich Erwiesen ist dagegen, daß die Geschäftszeit bis 7 Uhr abends dem einkaufenden Publikum voll­kommen genügt und daß auch die Kaufleute froh sind, nicht bis in die tiefe Nacht hinein im Laden stehen zu müssen. Die von den Angestellten an­gestrebte Sechs-Wr-Ladensperre würde auch ent­sprechen, weil auch dann noch Zeit genug für alle wäre, ihre Einkäufe zu besorgen. Auch dieLe­serin des P. T." wird sich bestimmt nicht erst gegen 10 Uhr nachts daran zu erinnern brauchen, daß sie gerade noch etwas dringend zum Essen braucht sie soll nur rechtzeitig daran denken und wird tagsüber bestimmt Zeit genug zur Be­sorgung ihrer Einkäufe haben. Die russische Delegation in Prag  . Die Sow­jet-Schriftsteller besichtigten Dienstag die Werke der Firma Eeskomoravskä- Kolben- Danck und wurden nachmittags auf dem Altstädter Rathaus vom Primator Baxa empfangen. Montag abends fand ein Empfang im Prager   Gesellschaftsklub statt, welchen der Pressechef des Außenministe­riums Jan Häjek veranstaltete. Gräßlicher Unfall. Dienstag nachmittags fuhr der 50jährige Bergmann Karl Hüla aus Kroce- hlav mit seinem Rade in der Riegerovä tri da in Kladno  . Als er plötzlich in die Fahrbahn einbog, wurde er von einem Personenautomobil, das von dem Kaufmann Wenzel Runza aus Kladno   ge­steuert wurde, erfaßt. Durch den Zusammenstoß wurde Hüla von seinem Rade und mit dem Kopf an eine Telegraphenstange geschleudert. Er blieb auf der Stelle tot liegen. Seine Tochter, die sich auf dem Heimweg von der Schule befand und sich zu der Menschenansammlung gesellte, erkannte mit Schrecken in dem Toten ihren Vater. Ans den Spuvan der Mörder. Der Friseur­gehilfe Adalber Szabo aus Kaschau  , gegen den die Polizei als den Täter des an der Groß­mutter Szabos, der 81jährigen Marie Mi- halyanskä in Kaschau  , verübten Raubmordes einen Steckbrief erlassen hatte, weilte Montag in Krom- pachy zu Besuch bei einem Kameraden, der von der Mordtat noch nichts wußte. Szabo hatte einen größeren Geldbetrag bei sich. Er wird weiterhin von den Sicherheitsorganen verfolgt. Die Spur nach dem verschwundenen Räuber Koudelka wurde in Zminnela bei Pardubitz   aufge­griffen. Die Gendarmerie hat die Verfolgung auf« genommen und die dortigen Wälder umstellt. Di­dichten undurchdringlichen Wälder bieten jedoch dem Räuber ein sehr gutes Versteck. Unfall oder Verbrechen? Bei Bhro im Be­zirk PrelouL, wurde der 48jährige Fleischer I. D o st ä l e k aus Prelouc  , der sich gegen zwei Uhr früh mit dem Fahrrad auf einen Geschäfts­weg begeben hatte, auf der Straße in schwer ver­letztem Zustand aufgefunden und ins Pardubitzer Krankenhaus gebracht. Dje Gendarmerie unter­sucht, ob es sich um eine« Unfall oder ein Ver­brechen handelt. Die Nachforschungen werden da­durch sehr erschwert, daß Dostälek bishet aus sei­ner Ohnmacht nicht erwacht ist. Nazischulbücher auf Reisen. In einer Schule der englischen   Stadt Manchester   wurde jüngst für den Deutschunterricht ein BuchDeutsches Leben" eingcführt. Ein löjähriger Schüler erkannte bald, daß es ein Nazipropagandabuch ist. Der verant­wortlichen Schulbehörde lvar diese Tatsache ent­gangen. Nun aber machten die Arbeiterparteiler im Stadtrat den Schulrefcrenten auf das Buch aufmerksam, das er nicht gelesen hatte. Er halte dies nach und die Folge war, daß das Nazibuch sofort aus denh^Unterricht verbannt wurde. Der Fall ist auf dein Parteitag der Labour Party  in Brighton   zur Sprache gekommen und führte zur Annahme einer Entschließung gegen die Zu­lassung fascistischer, hitlcrdeutscher und militari­stischer Bücher in den Schulen Enlands. Oestevttichische Bundesbahnen nehmen keine XL. Wie dieReichspost" erfährt, haben die öster­reichischen Bundesbahnen die Annahme von XL in Noten und Münzen in den Bundesbahnhöfcn verboten. Die Zahlung der in XL ausgedrückten Forderungen hat in den im Jnlande gelegenen Bahnhöfen der Bundesbahnen in Schillingen  , in den im Auslande gelegenen Bahnhöfen entweder in Schillingen   oder in der betreffenden Landes­währung zu erfolgen. Erpresser. In Hollywood   wurden sieben Männer verhaftet, welche sich an einem Komplott zwecks Erpressung von tau­send Dollar von dem Film st ar May W e st beteiligten. In einem Schreiben drohten sie, daß sie, wenn ihnen die geforderte Summe nicht zukomme, ihr in den nächsten Tagen anflanern und Schwefelsäure in das Gesicht schleu­dern würden, wodurch ihr jede weitere Tätigkeit im Film unmöglich gemacht werden- würde. Segelflugrrkorde. Bei dem Segelflieger­treffen in Koktebel  (Rußland  ) wurden neue Weltrekorde aufgestellt:- Und zwar bei Dauer­flügen mit einem einsitzigen, zweisitzigen und drei­sitzigen Segelflugzeug in 38 Stunden 40 Min., bzw. 38 Stunden 10 Minuten, bzw. 11 Stunden 30 Minuten. Und im Nonstopflug eines fliegenden Zuges auf 1524 Kilometer. Der Rekord für Frauen im Dauerflug mit einem einsitzigen Se­gelflugzeug betrug 15 Stunden 39 Minuten und mit einem zweisitzigen Flugzeug 12 Stunden 9 Minuten. Wiener   vriek Die Jeritza braucht man dem Leser nicht erst vorzustellen. Das Opernpublikum zweier Welten kennt sie als glanzvolle Sängerin von hinreißen­der Därstellungskraft. Für Wien   aber bedeutete sie mehr: man empfand es nicht nur dankbar, daß sic der Staatsoper, der Wiege ihres Ruhmes, eine allerdings sparsam dosierte Anhäng­lichkeit bewahrte und ihr alljährlich als herzlich willkommener Gast einige volle Häuser»,mit ent­sprechend reichen Einnahmen verschaffte; nein, man(das heißt diemaßgebende" Wiener Ge­sellschaft) betrachtete sic als zu sich gehörig in einen* engeren Sinne, die reiche Bourgeoisie, seit­dem sie, die Brünner Tischlerswchter, nach reich­lich genossener Freiheit durch Vermählung mit einem^,Baron" Popper gesellschaftsfähig ge­worden"war, der regierende klerikale Klüngel aber, seitdem sie vor Jahren einmal mit demon­strativer Geste einem katholischen Jünglingsver­ein die bei einer Balgerei mit sozialdemokrati­schen Jugendlichen zu Schaden gekommene große Trommel durch eine neue ersetzt hatte/ Das war die" Jeritza. Unter diesen'Umständen war es nur selbst­verständlich, daß anfangs September die über­raschende Kunde von ihrer im Staate Arkansas  vollzogenen Ehescheidung und neuerlichen Ver­mählung mit einem amerikanischen   Filmkönig die gebührende Sensation hervorrief. Die Wortfüh­rer der öffentlichen Meinung verbanden mit herzlichen Glückwünschen den Ausdruck der Hoff­nung, die neugebackene Mrs. Sheehan werde ihre alte Heimat nicht vergessen, sondern womöglich noch in diesem Herbst, wie gewöhnlich, ihren Verpflichtungen gegenüber der Wiener Oper nach­kommen. Da, mitten in der schönsten Festesfreude, Der Mörder Koudelka erschaffen Bei einem Gefecht mit Gendarmen Pardubitz  . Dienstag nach halb 20 Uhr wurde die Gendarmerieiwtion in Pardubitz   vom Bezirks­amt in Sezemice verständigt, daß ein junger Mann gesehen wurde, der nach der Personalbe­schreibung mit dem Mörder Koudelka iden­tisch war und daß er in der Richtung nach der Gemeinde Lukovna gegangen sei, wohin ihm drei junge Leute folgten. Daraufhin wurden sofort unter Führung des Gendarmeriemajors Holst drei Automobile mit Gendarmerie von Pardubitz  nach Lukovna entsandt, wo Koudelka in einem Gasthaus getroffen wurde. Um 8 Uhr riegelten die Gendarmen das Gasthaus ab und nahmen dort Koudelka fest, der bei der Festnahme angeschossen wurde. Die Schwere seiner Verletzung konnte bisher nicht festgestellt werden. Koudelka ist noch am Leben. Eine spätere Meldung besagt: Die Festnah­me des Mörders Koudelka ging folgendermaßen vor sich: Als die Gendarmerie das Gasthaus in Lukovna umzingelt yatte, trafen die Gendarstren Koudelka auf dem Gang an, der mit er­hobenem Revolver heraus kam. Als einer der Gendarmen ihn» einen Schlag versetzte, drehte sich K o u'd e l k a um, sprang in den Hof und begann zu schießen. Die Gendarmen erwi­derten das Feuer und Koudelka wurde in den klopf und in die Weiche getroffen. Er ist auf derStelle gestorben. Von den Gen­darmen ist, wie durch ein Wunder niemand ver­letzt worden. Eine Gerichtskommission hat sich sogleich an Ort und Stelle begeben. Schiffszusammenstoß. Das amerikanische   Kü­stenwachtschiffArgo" an der Küste von Lang Island ist mit dem englischen DampferProntor"(2200 Tonnen) zusammengestoßen und brachte es zum Sinken. Die Besatzung wurde an Bord derArgo" übernommen, die sich vergeblich bemühte, das Wrack derPronto" abzuschleppen. Wahrscheinliche- Wetter Mittwoch: Im Westen der Republik   zunächst wechselnd bewölkt und. bei auffrrschendem Südwestwind vorübergehend- ein wenig wärmer, später wieder Zunahme der Be­wölkung und der Regenneigung. Im übrigen Gebiet noch keine größere Aenderung. Wetteraussichten für Donnerstag: In den böhmischen Ländern unbestän­dig, kühler, Westwind. Im Karpathengebiet allmäh­liche Verschlechterung, aber-noch ziemlich warm. Vom Rundfunk InpfchleMwartai aus du Programmen! Donnerstag: Prag  , Sender L: 10.05: Deutsche Presse, 12.10: Schallplatten: Tschaikowski  , 12.35: Konzert, 17.15: Klavierkonzert, 17.45: Deutsche Sendung: Jugend­stunde mit Musik. 18.45t Deutsche Presse, 19.15: Englisch   für Anfänger,'21.15: Konzert des Pra­ ger   Rundfunkorchesters. Sender S: 7.30: Leichte Musik, 14: Schallplatten, 14.15: Deutsche Sen­dung: Fuchs: Michelangelo  , 14.50: Deutsche Presse. Brünn   13.30: Deutscher   Arbeitsmarkt­bericht, 15: Orchesterkonzert, 17.40: Deutsche Sen­dung: Arbeiterf^unk: Heinze: Ällemane und AllemanismuS, 18.30: Schallplatten: Debussy  . Mährisch-Ostran 18.10: Deutsche Sendung: Feigr: Wie der Regisseur eine Opernszene bildet> Arien und Lieder. Preßburg   16.10: Orchester­konzert. Kaschau   19.10: Klavierkonzert.  flatterten zwei Gegenminen auf: die eine aus der Umgebung ihres emeritierten Gatten in Gestalt der Erklärung, ihm sei erstens von einer Schei­dung überhaupt nichts bekannt, zweitens habe er noch gar nicht endgültig eingewilligt, drittens aber gebe es zwischen den geschiedenen Gatten noch eine Reihe schwerwiegender Einzelfragen vorwiegend materieller Natur" zu regeln(ein Wink mit dem Zaunpfahl, der nicht mrßzuver- stehen war); der andere Schuß ,aber kam nicht von Herrn Popper, sondern fast möchte man sagen: im Gegenteil aus streng katholischen Kreisen und der hochdramatische weitere Verlauf dieser Angelegenheit wird aus einer Nüchternen chronologischen Darstellung am besten klar werden. Am 6. September schreibt dieReichs- post", das allmächtige Hauptorgan der Kleri­kalen, unter dem bissigen TitelMarie Jeritzas Ehen", ihre untrennbare katholische Ehe mit Herrn Popper feiin Oesterreich   bis zum heu­tigen Tage noch immer in Kraft". Ihre sonderbareArkansaSehe" bedeute daher,daß sie auf alle ferneren Bindungen zu ihrem alten Heimatlande V e z i ch t I e i st e t. Die Aus­wirkungen dieser Loslösung betref­fen, wie anzunehmen, auch eine event. künstlerische Tätigkeit an der S t a a t s o p e r, die mit Frau Jeritza gar keine vertraglichen Verpflichtungen hat und auf die die Künstlerin nach der ganzen Sachlage auch, keinen Wert mehr zu legen scheint". Also ein Hinauswurf in aller Form. Noch leidenschaftlichere Töne schlägt am 12. dasKatholische Leben", Organ des Volksbundes der Katholiken Oester­ reichs  , an; es spricht geradezu von demVer­brechen der Bigamie", findet das Ver­halten der Staatsopersehr merkwürdig", cing Tod zweier Militärflieger in Kascha« 3a Iran   Jeritza kauft den autoritären Staat