Nr. 236
Donnerstag, 10. Oktober 1935
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Sanktionen in Vorbereitung Die Federation der französischen Hafenarbeiter verlautbart, daß sie in Uebehsinstimmung mit der Transportinternationale an ihre Fachverbände die Weisung gerichtet habe, italieni- scheSchiffe nicht zu verladen. G Der südafrikanische Finanzminister Ha- venga erklärte, einer Reuter-Meldung zufolge, daß die Union ihre Fleischlieferungen an die i t a l i e n i s ch e n T r u p p e n e im- stellen müsse, wenn der Völkerbund Sühnemaßnahmen gegen Italien beschließe. Der von Havenga erwähnte Vertrag umfaßt Lieferungen von 80.000 Tonnen Fleisch auf die Dauer von drei Monaten. Rew-Aork. Allgemein glaubt man, daß die Bereiritgten Staaten bei der Durchführung der Sanktionen gegen Italien mit dem Völkerbund nicht Zusammenarbeiten, den Sanktionen aber auch keineHindernisse entgegen- stelle n werden. Die zweit« Bank für Einfuhr und Ausfuhr, die im vergangenen Jahre auf Anregung der Regierung zur Finanzierung des amerikanischen Handels mit dem Auslande errichtet wurde, teilt mit, daß sie keinerlei Kredite für den Verkauf von Waren nach Italien oder Abessinien gewähren wird. Der Vorstand der Südafrikanischen Arbeiterpartei richtet an die Regierung die Aufforderung, wirksame Sanktionen gegen den italienischen Raubkrieg zu treffen. Sollte dies nicht geschehen, so wird die Arbeiterschaft Südafrikas aufgerufen, jede Mitwirkung an der Herstellung und Beförderung aller Waren einzustellen, die für den Angreifer bestimmt sind. Die Eingeborenen-Führcr der britischen Kolonie Kenya (früher Deutsch-Ostafrika ) haben im Auftrag einer Riesenversammlung an die Regierung das Ersuchen gerichtet, 50.000 Mann von ihnen den Uebertritt nach Abessinien zu erlauben, um für die Erhaltung der Unabhängigkeit Abessiniens mitzukämpfen.
Pressefeldzus gegen Genf Rom. (Stefani.) Die italienische Presse führt eine heftige Kampagne gegen das Vorgehen des Völkerbundes in Genf. »Lavoro Fascistä" schreibt: Während Italien in Afrika kämpft, versucht ihm Genf von rückwärts einen Schlag zu versehen. Die Presse spricht von der Unverantwortlichkeit der Politik des Völkerbundes und von, dessen„Servilität" gegenüber den iinperialisti- schen Interessen Großbritanniens . Das Blatt stellt die Frage, ob der Völkerbund durch sein. Borgehen Selbstmord verüben wolle. „Giornale d'Jtalia" sagt, daß das, was sich in den letzten Tagen in Genf ereignet habe, eine definitive Bestätigung der Ansicht sei, daß die britische Politik die italienische Aktion, zu der Italien volles Recht habe, vereiteln und alle Verantwortung auf Italien wälzen wolle. In diesem Zusammenhang sei es notwendig, an den Präzedenzfall Japans zu erinnern, das. im September 1931 eine kriegerische Aktion auf chinesischem Gebiete und in der Mandschurei eröffnete, während der Völkerbund erst im Feber 1Y33 zusammentrat, um die Lage zu prüfen.
Aegypten kauft Kriegsmaterial Kairo . Das ägyptische Kabinett bewilligt« einen Kredit von 200.000 ägyptischen Pfund für den Einkauf von Kriegsmaterial, der voraussichtlich ja England vollzogen werden wird
Wenn Schwämmesucher über die Grenze geraten Von reichsdeutschen Organen festgenommen— Häftling wird krummgeschlosten
Man schreibt uns aus Eger : In der Umgebung von Eger liegen zahlreiche Waldungen, die sich an vielen Stellen bis weit über die nahe reichsdeutsche Grenze hinaus ausdehnen. Es kommt daher öfter vor, daß Schwämmesucher, arme Leute, die sich eine kleine Nahrungsreserve für die Wintermonate besorgen wollen, da und dort, ohne es zu wißen, die Grenzlinie um Meterbreite überschreiten. In den letzten Tagen nun wurden einige Schwämmesucher aus Eger , die im Walde über die Grenzlinie hinausgekommen waren, von rcichsdeutschen Organen festgenommen und nach Waldsassen gebracht, wo sie in den Arrest ge st eckt wurden. Nach einer Schilderung des Blattes„Egerland " wurden sie daselbst n>ie Schwerverbrecher behandelt. Sie blieben dreibisvierTageimArrest; derjenige, der das Geld für ein« Postkarte besaß, konnte seine Angehörigen verständigen. Wer kein Geld hatte,
mußte die ganze Zeit im Arrest sitzen, ohne seiner geängstigten Familie schreiben zu können, da die Behörde eine Verständigung der Angehörigen ablehnte. Als besonders empörend bezeichnet das christlichsoziale Blatt einen Vorfall, der sich gleichfalls vor einigen Tagen abgespielt haben soll. Danach wurde ein tschechoslowakischer Staatsbürger mit einigen anderen nach Waldsassen gebracht. Am nächsten Tag äußerte er beim Spaziergang im Gefängnishof, daß einer der mit ihm Festgenommenen fehle. Für diese Aeußerung, in welcher eine Uebertretung der Gefängnisvorschristen erblickt worden sei, wurde der Unglücklich« eine Stunde lang krumm geschloffen. und erst, als er mehrere Male nach einem Arzt verlangt hatte, von seiner Qual erlöst!
Die deutschen nationalen Kreise behandelten ihn als einen vom„Scheitel bis zur Zehe volksbewußten Recken" und halfen ihm vorwärts. Als sein nationaler Kamerad Bürgermeister war, wollt« der Bolksgenoffe Neumann auch mit Gemeindegrund Geschäfte machen. Er pachtete, nahm Grund in Baurecht kaufte und verkaufte, doch mit dem Zahlen haperte es immer. Die bösen Sozi in der Gemeinde ließen das Geschäft gar nicht gedeihen, weshalb der Herr Jng. schließlich doch bezahlen mußte, weil er sonst geklagt worden wäre. Aber durch mehr als drei Jahre beschäftigte sich die Gemeinde und eine dem Bürgermeister und dem Herrn Ingenieur gleichermaßen nahestehende Aussiger Advokatenkanzlei mit dem Grundinteressenten Neumann, bis endlich die Grundstücke in den Besitz der Herren Zimmermann und Vanikek übergingen. Jetzt ist Gerhard Neumann gutbezahlter Beamter der Deutschen Reichsbahn . Verdient hat er sich die Anstellung nicht, doch wird er sie auch nicht lange haben und seine Aussiger Befürworter werden letzten Endes eine Hakenkreuz-Nase be- kommen.
Ostrauer Turnverein eingestellt
Der Brünner Naziprozeß Beweise für die politische Betätigung der Angeklagten In der gestrigen Verhandlung wurde das neue Beweis material verlesen, aps dem hervorgeht, daß sich die Angeklagten politisch betätigt haben. Gröger bestreitet, Beziehungen zu I u n g gehabt zu haben. Beim„Volkssport" sei er ohne sein Wissen als Mitglied eingetragen und zum Beirat ge- wählt worden(!) Er habe auch nicht den Geländeübungen der uniformierten Jugendlichen im Mährisch-Trübauer Bezirk beigewohnt. Der Vorsitzende wies darauf hin, daß Gröger bei seiner Einvernahme jede poetische Betätigung in Abrede gestellt habe und daß eS sich nun zeige, daß er sich doch politisch betätigt hat. Vors.: „Sie haben zwar davor gewarnt, daß die Leute in die deutsche SA oder SS eintreten, aber nicht desivegen, weil Sie damit nicht einverstanden waren, sondern damit der Partei nicht Unannehmlichkeiten erwachsen sollten. Es heiH auch in einem Aufruf, man soll nicht„Heil Hitler !" rufen und sich dafür bestrafen lasten, sondern man müste die Zähne zusammenbeißen und zum Kampfe rüsten." Die Verteidigung verwahrte sich wieder gegen die Verlesung des neuen Bcweismaterials; der Staatsanwalt wies die Einwände zurück. Es wlgten nun wieder Verlesungen aus Broschüren. U. a. wird auch ein Vortrag des Dr. T i r a l a er- wähnt. Vorsitzender: Herr Tirala ist ja auch durchgegangen. Die Verteidiger bestreiten, daß Tirala durchgegangen sei. Staatsanwalt: ES läuft doch ein Steckbrief gegen ihn.(Dr. Tirala, der in Brünn Frauenarzt war, ist aus verschiedenen Gründen der Boden zu heiß geworden. Im Dritten Reich bekam er eine Professur für Rassenforschung.) In weiteren Schriftstücken wird dann betont, daß Richter und Iudex eine lebhafte Tätigkeit entfaltet hatten. Der Prozeß dürfte wahrscheinlich erst nächste Woche zu End« gehen.
Verhaftungen In Komotau wegen Spionage zugunsten Deutschlands Bei einer Razzia, welche vor einigen Tagen von der Staatspolizei in Komotau durchgeführt wurde, wurden einige Personen festgenommen, die der Spionage im Dienste Deutschlands beschuldigt werden. Unter den Verhafteten befindet sich der Reisende Heinrich Glaser, der während der Manöver in Nordböhmen Nachrichten an die deutsche Spionagezentrale schickte. Er versuchte auch den Beamten Anton Jacob zur Mithilfe zu veranlassen» der ihn jedoch anzeigte. Glaser und Jacob waren Mitglieder der deutschen nationalsozialistischen Partei.
Niederlage der agrarischen Gewerkschaft Bei den Betriebsausschußwahlen bei der Firma„Explosia" in S e m t i n kandidierten Heuer auch die sogenannten Gewerkschafter der tschechischen Agrarpartei, welche sich seit einiger Zeit bemüht, besonders in den vom Ministerium für nationale Verteidigung abhängigen Betrieben Fuß zu fassen. Das Ergebnis ist für sie alles andere als befriedigend. Bei der Wahl erhielten die freie Gewerkschaft 935 Stimmen und acht Mandate,(bisher 855 Stimmen und fünf Mandate), die tschechischen Nationalsozialisten 511 Stimmen und vier Mandate(bisher 814 Stimmen und fünf Mandate) und die Agrarier ganze 64 Stimmen. Sie blieben ohneMandat, obwohl ftdj_ die Zahl der Arbeiter seit den letzten Wahlen im Jahre 1933 stark vermehrt hat und bei Neuaufnahmen gewiss« Einflüsse zugunsten der agrarischen Gewerkschaft geltend gemacht werden.
Auch einer, den wir dem Dritten Reich gönnen Zu jenen, welche die„Chemnitzer Volkszeitung" kalt und nüchtern zu den„Abenteurern" zählt,„denen eS in der Tschechoflowakei nicht mehr paßt und die im Reich ein leichtesLeben erhoffen", gehört zweifellos der vor ein paar Wochen inS Dritte Reich hinübergewechselte Aussiger Ingenieur Gerhard Neumann . In der Nachkriegszeit kam er mit seiner Frau, der Gesangslehrerin Adrienne Neumann, nach Aussig . Arbeit scheint nie seine starke Seite gewesen zu sein und so versuchte er mit Grundhandel und dergleichen„raffenden" Geschäften Geld zu verdienen. In der Hauptsache ließ er sich von seiner Frau aushalten, wobei es ihm anscheinend gar nicht schlecht ging
Mährisch-Ostra«. Die Polizeidirektion in Mährisch-Ostrau hat die Tätigkeit des Vereines „Deutsche Turngemeinde Jahn" in Mährisch- Ostrau nach dem VereinSgesctze eingestellt, da sich der Verein in seiner Tätigkeit nicht nach feinen Statuten gerichtet und das Strafgesetz verletzt hat. Bei den führenden Funktionären wurden Haussuchungen vorgenommen und Schriftenmaterial sowie verschiedenes Material sichergestellt.
Mit der Katastrophe auf der Grube„Prokop" befaßte sich am Mittwoch der sozialvolitische Ausschuß de? Senats. Es wurde beschlossen, das Ministerium für öffentliche Arbeiten zu ersuchen, dem Ausschuß einen Bericht über die Ergebnisse der Untersuchung und über die getroffenen Maßnahmen zu erstatten.
Sicherheits-Konferenz gegen Fey Fasdsten, Monarchisten und Nazi raufen um das Erbe Schuschniggs Einziger Ausweg: Völkerbundregime?
W i r n. Die österreichischen T i ch e r.- heitSdirektore» wurden DienStag zu einer Konferenz unter dem Vorsitz des Staatssekretärs für öffentliche Sicherheit Hammer- stein-Equart ein geladen. Anch der Staatssekretär für Justiz, Karwinsky, wurde der Beratung beigezogen. Obwohl der Inhalt der Sitzung ausdrücklich für streng vertraulich erklärt wurde, waren zahlreiche Journalisten über deren Inhalt wenige Stunden später informiert. Zur Diskussion stand die Frage, ob die staatliche Exekutive„gegebenenfalls"„gewissen opPositionellen Elementen inderHeimwebr" gewachsen wäre und welche Maßnahmen im Fall« eines solchen Zusammenstoßes zu ergreifen wären. Es wurde über diese Frage in der Beratung kein Beschluß gefaßt, sondern die Sicherheitsdirektoren anfgefordert,„zum Zwecke der Borberei- tnng einer neuen Konferenz im AmtSwege die diesbezüglichen Erhebungen, insbesondere über die Stimmung in den Wehrverbänden der einzelnen Gebiete anzustellen." Die Befürchtungen des Regimes vor einem Drunter und Drüber in Oesterreich im Zusammenhang mit der wachsenden Wirkungslosigkeit des a-n ßenpolitis chen italienischen Einflusses, werden übrigens jetzt auch von den offiziellen Faktoren kaum mehr verheimlicht. Vergangene Woche hielt Schuschnigg eine.Kundgebung der„Vater ländischen Front " in Graz ab, bei welcher er wörtlich erklärte: „Ich weiß schon, daß auch in unseren Reihen Kräfte am Werke sind, die unseren Verband zu stürzen drohen. Ich erkläre aber, daß ich alle meine Kräfte daran setzen werde, um— wenn es sein muß mit Gewalt— diese Zersetzungsarbrit zu ersticken." Und zwei Tage darauf antwortete bereits Herr F e y bei der Kundgebung des Wiener Heimatschutzes sehr unzweideutig auf diese Drohung: „Die Herren, die der Meinung find, man könne dem Heimatschutz sagen Der Mohr hat seine Schuldigkeit getan, der Mohr kann gehn", werden eine große Enttäuschung erleben. Wir wissen» daß wir manchen, die vor- geüenuns nahezu st«hen, ein DornimAuge find und daß diese Herren den Heimatschuß jetzt gerne loS sein möchten. ES heißt jetzt doppelt wachsam sein. Der Heimatschutz ist heute notwendiger als je, es scheint, daß er seine Aufgabe nicht hinter sich, sondern noch vor sich hat.",■ J
Während dieser Kampf der„Führer" untereinander, der nun selbst vor ganz offenen Drohungen mft Gewalt nicht zurückscheut, in der Oeffentlichkeit ausgetragen wird, macht die allgemeine Verwirrung hinter den Kulisse n noch größer« Fortschritte^ Sowohl S ch u sch- nigg als auch Starb emberg gelten in allen informierten politischen Kreisen als e r» ledigte Garnitur. Der Kampf um die fascistische Macht wird von zwei Kreisen ausgetragen, deren einer— der„betont nationale", der für das Packeln mit den Nazis ist — vom Öberösterreichischen Landeshauptmann Gleitzner geführt wird, während der andere unter der Leitung des bekannten Heimwrhrnnni- sters Neu st äd ter- Stürmer steht, der in den letzten Wochen aus der Versenkung hervorgetreten ist und allgemein als der Führer deS intransingent italientreuen fascistischen Heimwehrflügels gilt. Aber auch die M o n a r ch i st e n. die nach den unzweideutigen Ergebnissen der Konferenz der Kleinen Entente in Mod ein wenig zurückge- dränsst wurden, regen sich in den letzten Tagen wieder, denn auch sie hoffen in dem allgemeinen Wirvwar ihr Geschäft machen zu können. Herr Otto Habsburg hat eine fünfgliedrige Kommission„zum Studium der vermögensrechtlichen Fragen" eingesetzt. Den Vorsitz in dieser Kommission hat der Herzog von Hohenberg.
Die liemelwahlen Das„Memeler Dampfboot" berechnet, daß von insgesamt 69.765 abgegebenen Stimmen voraussichtlich 1200 ungültig sein werden. Von den übrigen dürften rund 55.000, d. i. etwas mehr als 80 Prozent, auf die Kandidaten der Einheitsliste entfallen, während für die litauischen Listen 13.500 Wähler, also etwas mehr ala 19 Prozent gestimmt haben. Die Einheitsliste würde danach wahrscheinlich 23 Sitze erhalten, während auf die Parteien des litauischen Blocks sechs Mandate entfallen.
Gedenkfeier am Jahrestag des Königsmordes Paris . Anläßlich des ersten Jahrestages der Tragödie von Marseille fanden in Paris mehrere Gedenkfeiern für König Alexander und Minister Barthou statt. Marineminister Pietri legte vormittags am Grabe Louis Barthous auf dem Pa riser Friedhof Päre Lachaise namens der Regierung einen Kranz nieder. Auch der jugoslawische Gesandte, die Minister und zahlreiche Persönlichkeiten legten Kränze auf dem Grabe deS verewigten Ministers nieder..
Die„Rote Fahne" teilt folgendes mit: Am 24. September dieses Jahres, mittags %1 Uhr, kam zu einer Fra « B., die seit Geburt tschechoslowakische Staatsbürgerin ist und in der Reklanova«l. in Prag wohnt» ein Mann im Auftrag der Dresdener Gestapo , um eine Einvernahme durchzuführen. Dieser Gestapo -Agent, der sich als Vertreter eines Prager Advokaten legitimierte, hatte ein Protokoll der Dresdener Gestapo über einen in Dresden verhafteten Studenten aus Frankfurt a. M. hei sich. Unter Versprechung hoher Geldium- men versuchte er dir Fra » B. zu veranlassen, über den Verhafteten belastende Aussagen zu mache». Fra« B. sollte bekunden, daß der Student, der Reichsdeutscher ist, im Sommer 1935 eine Woche bei ihr gewohnt und sich im antifascistischrn Sinne betätigt habe. Insbesondere legte«S der Gestapo -Agent darauf an» Fra « B. zum Verhör nach Dresden zu locken. Für ihre AuSfage sollte sie dort außer den Reisekosten 1000 Reichsmark erhallen. Die ESR gehört zum Amtsbereich der Dres dener Gestapo . Ihr Agent Berthold konnte vor kurzem in Prag entlarvt werden. Ihr Kommissär Johst kommt deS öfteren per Auto über dir Grenze Jetzt hat die Dresdener Gestapo bereits feste Dienststellen in Prag . Die„Rote Fahne" fragt, ob dieser Fall der Polizei bekannt ist, deren Aufgabe es ist, den Namen des Gestapo -Agenten, der die Einvernahme durchführte und ebenso den des Advokaten festzu- stellen, der sozusagen als Dienststelle der Gestapo in Prag arbeitet.