Är. 23g TamSkag, 12.©Woher 1935 «eite 5 Italienische Vorbereitungen im Dodekanes Die Athener Presse widmet den italienischen militärischen Vorbereitungen im Dodekanes im südliche» Teile des Aegäischen Meeres , welcher überwiegend von griechischer Bevölkerung bewohnt ist, große Aufmerksamkeit. Im Zusammenhang mit dem Kriege in Abessinien und im Hinblick auf einen möglichen Konflikt im östlichen Miitelmeer haben die Italiener bisher die Inseln Leros , Rhodos , Kos , Ghali, PaeroS, Arkius, GaiduronisoS und Astypalea befestigt und aus der Insel Kastellorizo wollen die Italiener ein„Verdun des Dodekanes" schaffen. Die Garnisonen auf diesen Inseln wurden in den letzten Tagen verstärkt und es wurde überall schwere Artillerie installiert. Auf dem Berge St. Elias auf der Insel Patmos wurde ein« drahtlose Telegraphenstation errichtet, Fachmänner suchen «inen geeigneten Platz für die Schaffung eines großen Flugplatzes auf dieser Insel. Die Insel Leros wurde mit Minen und Ketten umgeben, aus Furcht vor fremden U-Booten. Sieben Torpedobootzerstörer, sechs U-Boote und etwa 15 Erkundungsflugzeuge sowie Hhdroavione kreuzen bei Tag und Nacht um die einzelnen Inseln, welche in der Nacht durch starke Reflektoren beleuchtet sind. Ueberall werden auch Straßen gebaut. In Leros trafen in diesen Tagen ein großer italienischer Kreuzer und das Uebungsschiff„Colombo " ein. Ist der Pullover vom letzten Herbst noch modern? Dann können wir ihn sicher wieder tragen. Denn da wir ihn voriges Jahr im Neuen LUX kalt gewaschen haben, wird er diesen Winter bestimmt noch halten und wunderbar schmiegsam sein! Das neue LUX SCHÄUMT AUCH IN KALTEM WASSER ? KALT Strafvollzug durch öffentliche Prügel an jungem Mädchen Von Martin Chr. Sander. Im Pariser Rundfunk berichtete kürzlich Berthold Jacob , den die Gestapo gewaltsam aus der Schweiz entführt hatte, auf Drängen der Schweizer Regierung aber wieder freilassen mutzte, wie er im Columbiahaus in Berlin , wo er Monate lang als Gefangener saß, eines Nachmittags in seiner Zelle Zeuge einer entsetzlichen Prügelzsene wurde. „.... Was ich an jenem Tage mitangehört habe, das werde ich in meivem ganzen Lebe» picht vergessen. Am Frühnachmittag erschien eine Abteilung SS , diese besondere Truppe der Hitler- miliz in ihrer schwarzen Uniform, und bildete im Gefängnishof Karree. Ja meiner Zelle konnte ich die Konunandorufe und Anordnungen der Offiziere genau verstehen und unterscheiden. Nachdem das Karree gebildet war, wurden die Gefangenen des Columbiahauscs— ich allerdings war nicht unter ihnen— in langer Reihe in den Hof geführt und dort aufgestellt. Als alle richtig formiert waren, erschien der Hauskonunandant. Im Beisein der Truppe und der Gefangenen hielt er eine kurze Ansprache, deren Sinn ich nicht behalten habe. Ich habe nur verstanden, daß er die Gefangenen für die Zukunst mit noch schärferen Strafen bedrohte. Tann trat sein Adjutant, ein Württemberger, vor und verlas in seinem heimatlichen Dialekt einige Urteile. Ich hörte deutlich, nachdem das erste Urteil verlesen war, die Worte:„An die Mauer I"— Im gleichen Augenblick schrillte eine helle Stimme durch die Luft:„Mama, Mama.,. Gnade, Gnade!... Ich bin doch noch so jung..." Diese Stimme, obwohl sie vor Angst zitterte und fast unkenntlich heiser klang, war die eines jungen Mädchens. Ich glaubte in diesem Augenblick, nichts anderes als das Krachen der Gewehre eines Exe- kustonSpelotons würde folgen Mir war grauenhaft elend zu Mute... Statt dessen kam dagräßliche Geräusch von Schlägen auf«inen Menschenrücken. Eine tiefe Stimme zählte langsam und deutlich 1...2...8...4 und so weiter bis 15.— Ich habe bei der Verlesung des Urteils nicht verstanden, weshalb dieses junge Mädchen zur Prügelstrafe vor den Augen so vieler Männer verurteilt worden ist. Es folgte ein zweites Urteil: ein Mann, dessen Namen ich nicht verstanden habe, erhielt zehn Schläge, weil er„ein Tagebuch geführt" haste. Bei diesem Urteil wurde die Unterschrift des Hauskommandanten, eines gewissen Moder oder so ähnlich mitberlesen und die des Inspekteurs sämtlicher Konzentrationslager, des Ober- Gruppenführers Eicke. DaS dritte Urteil verfügte 15 Schläge, weil der Delinquent seinen Zellengenoffrn nicht am Selbstmord gehindert habe. Bei den nächsten Urteilen, di« alle sofort vollstreckt wurden, habe ich weder das Delift noch die Namen verstanden, „DaS sechste und letzte Urtell betraf eint» gewissen Joseph Schenk aus Breslau , geboren 1884. Er bekam wegen Beleidigung des Führers 15 Hiebe, die er ohne die geringste Schmerzäußerung über sich ergehen ließ.. Solche Berichte wie der oben geschilderte werden von der deutschen Regierung gewohnheitsmäßig als„Greuelberichte", das heißt als erfunden und erlogen bezeichnet. In diesem Fall« dürft« dies Verfahren allerdings nicht ganz einfach sein. Wir sind in der Lage, eine Bestätigung der Tatsache, daß im Berliner ''Columbiahaus offiziell wehrlose Gefangen« geprügelt werden, zu geben, und zwar durch einen SS-Mann, der lange Zeit im Columbiähaus Dienst getan hat und ebenso wie der von Jacob erwähnte Adjutant ein Württemberger ist. Die von. Jacob mitangehörte Szene fand statt am Freitag, dem 29. März. Ende April erschien in Prag der SS-Mann Hans Bächl«, der aus dem Columbiahaus zwei SA-Führer, die seit derü berüchtigten 3Ü. Juni 1934 dort saßen, befreit haste und mit ihnen gemeinsam geflüchtet Ivar. Dieser junge Mann erzählte gern von seinen Erlebnissen. Gefragt, ob die Gefangenen des Columbiahauses auch geprügelt würden, meinte er treuherzig:„Ja, natürlich, das schon. Aber nur nach ordentlicher Verurteilung."—.„Verurteilung? Durch wen?"—„Na, durch den Hauskommandanten oder sonst einen Vorgesetzten."— So erzählte damals der aus dem Co- lumbiahäus entlafene SS-Mann, und so hat es Berthold Jacob gehört: Schläge nach Urteilsverlesung. Derselbe SS-Mann, der übrigens von der Prager Polizei zusammen mit seinen beiden besteiten Offizierest.sehr schnell abgeschoben wurde, hat auch geschildert, wie das Prügeln vor sich geht. Eine lange hölzerne Bank, darauf liegend der„Verurteilte". Zwei Mann halten ihn vorn, zwei a« den Beinen. Zwei Mann schlagen Prag . Dor 22jährige Maschinenschlosser. Jaroslav Oulicky ist, trotz seines jugendlichen Alters, bereits eine kriminelle Existenz. Im Vorjahr erhielt er vor dem hiesigen Kreisgericht wegen Dieb- stahls eines Autos s i e b e n M ö n a t«. Da der Gerichtshof auf das jugendliche Alter und die bis-, herige Unbescholtenheit des Verurteilten Rücksicht nahm, wurde diesem eine dreijährige Bewährungsfrist zuerkannt und er auf freien Fuß gesetzt. Jaroslav Oulickä bewährte sich nicht. Er hat sich offenbar bereits ganz auf eine der riskantesten Branchen des Diebsgewerbes eingestellt: auf den Diebstahl von Automobilen. Am 30. Jänner sah er in der Plattnergaffe vor einem Geschäft einen Walterwageu stehen. Er stieg«in und fuhr davon.'Den gestohlc- neu Wagen lenkte er.in eine Werkstätte, wo er einen Taxameter auf montieren ließ. Dann übermalt« er das Erkennungszeichen mit einer neuen Nummer und betrieb nun in aller Seelenruhe d u r ch v o l l e vierzehn Tage das Mietautogewerbe mir dem gestohlenen Wagen. Wer weiß, wie lang er dieses Geschäft noch hätte betreiben können, wenn nicht der Z u f a l l, der in dieser Sache überhaupt eine große Rolle spielt, eingegriffen hätte. Dieser Skodawagen gehört« einer hiesigen Fabrik, die einen ihrer Beamten beauftragt hatte, den Wagen unter der Hand zu Verkäufern Begreiflich, daß der Beamte diefen Wagen sehr genau kannte. Vierzehn Tage nachdem ihm ein unbekannter Dieb das Auto, entführt hatte, hatte nun dieser Beamte bei der Zentralsozialversicherungsanstalt in Smichow zu tun. Als er das Gebäude betreten wollt«, blieb er wie vom Blitz getroffen stehen, denn vor dem Portal stand ein leeres T a x i, in welchem er trotz der geänderten Nummer mit Sicherheit den gestohlenen Wagen erkannt«. Er' rief einen Polizisten. Dieser zuckte aber di« Achseln und meinte, er könne nichts tun, ehe dessen Besitzer nicht zur Stelle sei. Der Beamte hatte eine unaufschiebbare Konferenz und konnte nicht warten. Als er nach einiger Zeit zurückkehrte/ war das Auto verschwunden und der Polizist-gleichfalls. Und wieder griff der Zufall«in. Der Beamte wurde plötzlich von einem heftigen Fieber befallen und konnte der Sache nicht nachgehen. Et erfuhr also auch nicht, was inzwischen geschehen war und auch die Polizei wurde auf dies« Weise um Informationen gebracht, die dem Treiben des Angeklagten ein rasches Ende bereitet hätten. Der Polizist hatte nämlich den„Eigentümer" des Wagens tatsächlich abgewartet und auf das Kommissariat gefahren, wo man ihn berhöpt«. Oulickü war entrüstet und legte treffliche Dokumente vor, die sein Eigentum an dem Wagen nachwiesen. Führerschein und Typenzeugnis waren in bester Ordnung wobei der Polizei merkwürdigerweise entging, dass die Dokumente ans eine» Skodawagen lau- mit zirka einen Meter langen Rohrstöcken. Auf jeder Seite einen, der nach dem Kommando eines dritten, der mit der Uhr in der Hand zählt, abwechselnd mit seinem Kameraden so kräftig wie möglich zuschlägt ,.. Zu denken, daß diese Prozedur an einem jungen Mädchen vorgenommen wird, während ein ganzer SS-Sturm grinsend zuschaut I Berthold Jacob , eben erst den Händen der Gestapo entronnen, hat mit ftischem Mute den Kainpf. gegen die Barbarei des Dritten Reiches wieder, ausgenommen. Am Schluß seines Berichtes im Radio Cite Paris richtet er die Frage an die deutsche Regierung, ob ihr bekannt ist, daß in den von ihr eingerichteten Konzentrationslagern, zu denen das Columbiahaus in Berlin gehört, Menschen geschlagen werden aufgrund von sogenannten Urteilen der Lagerkommandantur, und daß für diese Exekutionen hohe Funk- tionäre und Chefs der Hitlermiliz verantwortlich sind. Die zivilisierte Well wird auf die Beantwortung dieser Frage warten müssen. Aber die geschilderten Tatsachen sind diesmal nicht einfach abzüleugnen. Die Erzählung des biederen SS - Mannes Hans Bächle im Apxil 1935 haben rund ein Dutzend Zeugen mitangehört. trte«, während dns in Frage stehend« Aut » em Wagen der Firma„W älter" wär, Di« Polizei entdeckte auch nicht, daß die Photographie des„Autobefitzers" bereits das Verbrecheralbum zierte und dieser wegen Autodiebstahls zu sieben Monaten verurteill worden war. Nur aus einer rein formellen Ursache wurde der Wagen dem dreisten Dich nicht zurückgegeben, sondern unter Beschlagnahme gestellt, nämlich deshalb, weil der„Besitzer" Oulickh nicht die vorgeschriebene Haftpflichwersicherungspolizze vorlegen konnte. So kam es, daß der Gauner nicht gleich bei dieser Gelegenhett hinter Schloß und Riegel gesetzt wurde, sondern in Freiheft blieb und Gelegenheit zu weiteren und noch schweren Straftaten fand- Wie sicher sich der Bursche fühlte, beweist die groteske Tatsache, daß er noch dreimal.bei der Polizei erschien und die Freigabe„seines" Wagens urgierte. Da er aber natürlich die notwendige Versicherungspolizz« nicht vorlegen konnte, blieb der Wagen beschlagnahmt und konnte schließlich seinem richtigen Eigentümer ausgefolgt werden— allerdings erst nach langwierigen Formalitäten. Der Dieb Oulickh hielt er nach seiner dritten vergeblichen Intervention denn doch für angezeigt, sich nicht mehr in die Höhle des Löwens zu begeben und blieb seither verschwunden. Aber untätig blieb er nicht. Am 17. Feber, um 4 Uhr früh kam ein unbekannter Mann zu dem Taxi des JohaNn Hude c e k, der seinen Standplatz in der Nationalstraße hat und trug ihm auf, in die Pension „S ä r k a" in D e j v i e e zu fahren. Der Chauffeur war über einen unverhofften„Ritt" in der vierten Morgenstunde erfteut, als sich aber der Fahrgast in auffälliger Weise über seine Tageslosung erkundigte, schöpfte er Verdacht und beschloß, sich in acht zu nehmen. Kurz vor dem Ziel setzte sich der Passagier aus der linken plötzlich in die recht« Ecke hinter den Chauffeur und gleich darauf dieser eine« k»lte« und harten Gegenstand an seinem Ohr «nd gleichzeitig hörte er ei« scharfes schnappende- Geräusch, wie es entsteht, wenn der Hahn einer Schußwaffe entschnappt. Der Schuß ging aber nicht los. Der Chauffeur versetzte mit der freien linken Hand dem Angreifer einen Fausthieb und dieser sprang aus dtm fahren Wagen und verschwand in einem nahen Wald. Der Chauffeur bemerkte, daß der Attentäter noch mehrmals die Hand hob, als wenn er schießen wolle, doch versagte hie Waffe j wieder. Der Chauffeur feuert« seinerseits viermal j nach dem Flüchtling, ohne ihn aber zu treffen. Auf dem Tatort blieb lediglich die M ü tz e des gefährlichen Fahrgastes zurück, der einstweilen verschwunden blieb. Und nun kam zum dritten Male der Zufall zu Hilf«. Jaroflav O n l i c k y betrieb auch an-' derweitig Gaunereien. Er blieb seiner QuartierMStkNM AkMlkW kim'WkMkll MW» Dieb urgiert bei der Polizei die Herausgabe des gestohlenen Autos frau die Miete schuldig und verschwand schließlich, nachdem er vorher die Wohnung ausgeraubt hatte, wobei er u. a. dem Sohn seiner Miet- f r a u einen Winterröck und Schuhe entwendete. Einige Tage später begegnete ihm der Beraubte auf der Straße und ließ ihn festnehmen. Und'nun wurden Schritt für. Schritt die übrigen Unternehmungen Oulickhs festhestellt. Was den Autodiebstahl betrifft, so ist die Sache absolut klar. Den Raubüberfall leugnete er, doch die am Tatort aufgefundene Mütze ist als die seinige festgestellt. So stand er nun Freitag unter Anklage des Raube s/des mehrfachen Die b st a h l s und B e t r u g es nebst Uebertretung des W a f f en- patentes vor dem Schwurgericht. Den Vorsitz führte GR Dr. M a r e c e k, die Auflage vertrat Staatsanwalt Dr. K o p t a. In den späten Nachmittagsstundcn verkündete der Obmann des Geschworenenkollegiums.das Verdikt, nach welchem Jaroflav Oulickh in allen Punkten mit Einstimmigkeit schuldiger- kännt wurde. Das Urteil lautete auf fünf Jahre schweren und verschärften Kerkers. rb. ttnttH mH Sozialpolitik Laufende Handelsvertrags verhandlungen Wie die„Prager Presse" berichtet, haben die tschechoslowakischen Delegierten in London die ! Verhandlungen über den Handelsvertrag mit A u st r a l i e n abgeschlossen, der ab 1. Jänner ! 1936 in Kraft treten soll. Es wurden Zollersmäßigungen für ettva 25 tschechoslowakische Warengattungen erreicht. Außerdem wurde mit Frankreich ein Abkommen getroffen, durch welches der tschechoslowakische Export nach diesem Lande um etiva 40 Millionen Kc jährlich erhöht werden soll. Was die Verhandlungen mit Öster reich betrifft, sollen diese in den nächsten Tagen wieder ausgenommen werden. Auch mit den Vereinigten Staaten von Nordamerika werden Verhandlungen beginnen, wobei die 6-2R eine Reihe von Tarifermäßigungen verlangen wird.- Außerdem sind Verhandlungen mit Spanien , Dänemark » Holland und Finnland über Zahlungsmodalitäten und Bewilligungsverfahren im Zuge und die Revision des Abkommens mit Deutschland soll spätestens Anfang November erfolgen. Gin polnischer„Plan der Arbeit" Der gewesene Senator der polnischen sozialdemokratischen Partei Dr. Daniel Groß hat einen sozialistischen Plan für die Beseitigung der Wirtschaftskrise in Verbindung mit dem soziali stischen Umbau der" Wirtschaftsordnung auSge- arbeitet, der den Gegenstand mehrmonatlicher Beratungen der polnischen sozialistischen Partei mit Gewerkschaften und Genossenschaften gebildet hat und der auch auf dem- kommenden Parteitage der polnischen Sozialdemokratie zur Sprache gelangen wird. Groß sieht als die entscheidenden Stellen, wo der Hebel zur Sozialisierung der Wirtschaft angesetzt werden kann, das Kreditsystem und den Außenhandel an. Der Außenhandel muß verstaatlicht und der Ueberschuß an erzeugten Waren im Kompensationswege zur Erlangung der notwendigen Rohstoffe oder Jndü- strieerzeugniffe, die zur Einfuhr gelangen, verwendet werden. Anstelle des kapitalistischen Austausches der Wgren zwischen den einzelnen Unternehmern des In- und Auslandes tritt das sozialistische Austauschsystem zwischen den Staaten als den Wirtschaftseinheiten. In der Kredit- und Währungsfrage tritt Groß für die Verstaatlichung der Nationalbanken und die Ersetzung des Geldes durch Anweisungen auf Waren ein. Groß glaubt, daß es keine Rückkehr mehr zum Wirtschaftslibc- ralismus und zum Weltmarkt gibt. Erst der gesperrte Jnlandmarkt ermöglicht die Bcrwirk- lichung der Planwirtschaft, die Harmonie der Produktion und des Konsums. Eine zeitgemäße Anekdote Im„Daily Expreß " las man dieser Tage folgende aktuelle Fabel: Ein Wolf, der aus einem Bach Wasser trank, erblickte ein Lamm, das ein Stück Weges stromabwärts stand. Das wäre ein netter Bissen für mich, sagte er, und sofort suchte er nach einem Schlagwort, das ihn entschuldigen konnte, wenn er das Lamm in Stücke riß.„Du Verbrecher", sprach er zu. dem Lamm,„wie kannst du cs wagen, das Wasser zu verunreinigen, das ich trinken will."—„Aber mein Herr", antwortete das Lamm schüchtern,„der Bach fließt doch von ihnen zu mir; nie könnt« ich also das tun, was Sie mir vorwerfen."—„Na gut, aber vor einem Jahr hast du mir häßliche Schimpgworte nachgerufen."—-„Nein, ganz gewiß nicht", rief das arme Lamm aus,„ich bin ja noch gar kein Jahr alt."—„Einerlei", antwortete der Wolf,„wenn du es nicht gewesen bist, dann war es eben dein Vater. Und überhaupt, um dieser Diskussion ein Ende zu bereiten: Ich kann mich doch nicht um mein Nachtmahl bringen lassen!" sprachs und verschlang das Lamm. Wer mit dtm Wolf und wer mit dem Lamm gemeint ist, braucht nicht näher ausgcführt zu werden.