Nr. 241 Mittwoch, IS. Oktober 1938 Teile 3 tfudctcndcu iscfter Zeitspicgef Schlesiens Textilarbeiter In der Krisennot Es gilt 10.000 Menschen zu retten! Im„Textilarbeiter" ist eine eingehende Darlegung der Krisenberhältniffe in der west« . schlesischen Textilindustrie zu finden, in der u. a. erzählt wird: Fünf furchtbare Krisenjahre haben in das Leben von rund 10.000 westschlesischen Textilarbeiterfamilien untilgbare Spuren gegraben. D« Jägerndorfer Schafwollindustrie beschäftigte noch im Jahre 1929 5000 Menschen. Gegenwärtig sind es kaum 3000 und sie sind nicht voll beschäftigt. In Jägerndorf gibt es rund 1800 Lebensmittelkartenbezieher, zumeist Textilarbeiter l Der Grad der Verarmung dieser Menschen ist nur zum Teil an ihrem Aeußeren sichtbar, denn mit einem geradezu heroischen Mute wehrt sich ein großer Teil gegen das Versinken in eine lumpenproletarische Jammerexistenz. Freudenthal ist die Heimat der Leinen- und Baumwollwaren bon auserlesenem Geschmack und über Meere reichendem Qualitätsruf. Im Jahre 1929 fanden in der Freudenthaler Textilindustrie 3500 Arbeiter Verdienst und Brot, davon waren etwa 1500 bis 1800 meist in der Umgebung wchnende Handweber als Heimarbeiter beschäftigt. Gegenwärtig stehen etwa 650 Textilarbeiter in den Freudenthaler Betrieben in zeitweiliger Beschäftigung und die Zahl der noch teilweise arbeitenden Handweber dürfte 800 kaum übersteigen. Benischer Leinen. genießen ob ihrer unübertrefflichen Qualität und Haltbarkeit noch immer ihren alten Ruf. Trotzdem müssen hunderte Benischer Textilarbeiter unfreiwillig die Hände ruhen lassen. Im Jahre 1929 gab es in den Benischer Betrieben 900 beschäftigte Textilarbeiter. Diese Zahl ist zusammengeschrumpft auf zirka 500, die zum Teil, so wie anderwärts, nicht voll beschäftigt sind. Im Würbenthaler Kessel gab es im Jahre 1929 noch drei Textilbetriebe mit insgesamt 1300 Beschäftigten. Im Jahre 1930 wurde die Jutefabrik stillgelegt und mehr als 500 Jutearbeiter verloren fiir immer ihren Arbeitsplatz und damit ihre schwankende Exi stenzgrundlage. Bor kurzer Zeit erst wurden die letzten Ziegelsteine der Jutefäbrik weggetragen, und dort, wo einst 500 Menschen und ihre Angehörigen ihren Lebensunterhalt erhielten, erinnern höchstens einige Arbeiterwohnungen an eine bessere Bergangenheft. I» der»Perle der Sudeten ", in Freiwaldau , hat die Weltruf genießende Firma Regenhart& Raymann ihre Fabriksanlagen. Noch im Jahre 1927 waren an der Erzeugung gediegener und feinster Leinentischwäsche, hochwertiger, mit kunswollen Dessins geschmückter Damaste, 1600 Arbeiter beteiligt; dabei nicht eingerechnet einige hundert Handweber. Gegenwärtig beschäftigt die Firma noch etwa 800 Menschen bei Kurzarbeit und stark herabgedrückten Löhnen. Die Znckmanteler Seidenwrder leben bereits seit dem Jahre 1928 in einer furchtbaren Notlage. In der Schirmstossweberei Aden- samer& Co. wurden ehemals 250 Leute beschäftigt. Gegenwärtig schwankt die Zahl der Beschäftigten zwischen 30 und 70 bei Kurzarbeit und Löhnen, di« jeder Beschreibung spotten. Die Fezfabrik in Riklasdorf gab einst 250 Menschen Verdienst und Brot. Die türkischen Reformen einerseits und kommerzielle Maßnahmen auf der anderen Seite haben es mit sich gebracht, daß die an sich stark gesunkene Fezerzeugung nach Strakonitz in Böhmen verlegt worden ist. Dieser Bericht erhebt keinerlei Anspruch auf Vollständigkeit. Doch die Ziffern sprechen für den tiefer Blickenden Bände. Wenn von den ehemals in der westschlesischen Textilindustrie beschäftigten 10.000 bis 12.000 Menschen heute kaum noch die Hälfte einen Arbeitsplatz besitzt und die andere .Hälfte seit einem halben Jahrzehnt auf geringe Unterstützung und Gelegenheitsarbeiten angewiesen ist, so ist das Gesamtbild gegeben. Allgemeine Verelendung, Armut und Jammer, wohin man sieht. Hier Hilf« zu bringen, bedeutet Rettung von 10.000 Menschen vor dem Versinken in materielle«nd geistige Verarmung^ Erklärung Zu dem in unserem Blatte vom 17. Jänner 1935 unter der Ueberschrift„Katholiken— ärger als die Nazis.„Deutsche Presse" höhnt die Saar- Emigranten" veröffentlichten Artikel erklären wir, daß wir sämtliche Behauptungen dieses Artikels, durch welche sich die„Deutsche Presse" an ihrer Ehre gekränkt fühlte, widerrufen und ihr hierdurch Genugtuung geben. Die Redaktion. Die Arbeitslosigkeit In Nordböhmen Im September um 2829 auf 115.872; gestiegen > Die Anzahl der Arbeitslosen in Rordböh« men(im Bereich der Landesarbcitsvermittlungs« anstatt in Reichenberg) ist im September um 2329 auf 115.372 gestiegen. Dies bedeutet 20.18 Prozent der Gesamtzahl der Arbeitslosen im Staate(571.670). Dabei beträgt die Erhöhung der Anzahl der Arbeitslosen in Nordböhmen 2.05 Prozent, im ganzen Staate 2.5 Prozent, in Böhmen überhaupt 3.3 Prozent. Gegenüber Ende September 1934 zeigt sich Heuer eine Erhöhung der Anzahl der angemeldeten Arbeitslosen, jedoch nur um 62, wobei der Umstand berücksichtigt werden muß, daß sich viele von den aus dftn Militärdienste zurückgekehrten Soldaten angemeldet haben, aber noch nicht alle, die eingerückt sind, gestrichen wurden, da die Revision in den letzten Tagen des Monats nicht allgemein durchgeführt werden konnte. Im Vergleich mit September 1933 zeigt sich Heuer ein Rückgang um 10.974, d. i. 8.69 Prozent, gegenüber 1932 um 4637, d. i. um 3.89 Prozent. Ein teilweises Bild der Enttoicklung der Lgge in den Jahren 1933, 1934 und 1935 zeigt die Anzahl der Arbeitslosen, die. Ende September betrug: in der Glasindustrie 19.509, 16.495, 12.794, in der Metall- und Maschinenindustrie 11.976, 10.155, 10.968, bei der Holzindustrie 4654, 4308, 5096, in der Textilindustrie 25.450, 22.052, 21.291, im Baugewerbe 9195, 10.310, 10.844, bei den Hilfsarbeitern 19.991, 17.607, 18.762 und bei den Taglöhnern 10.082, 9607, 8402. Bon den 27 Hauptberufsgruppen, nach denen die Statistik verfaßt wird, zeigen sieben einen weiteren mäßigen Rückgang der Anzahl der Arbeitslosen, in zwei blieben die Zahlen, unverändert und in 18 zeigt sich eine Erhöhung, die in der Mehrzahl von Berufen der Saisonverschlechterung zrizuschreiben ist. Prozentuell steht an erster Stelle daS Gastgewerbe mit 13 Prozent, allerdings nur mit 80 Personen, dann folgen- Haushaltungspersonal 10 Prozent— 299 Personen, Tonindustrie 8 Prozent— 119 Personen, Metallindustrie 5.5 Prozent— 444, mit 4.5 Prozent die Maschinenindustrie(108) und das Baugewerbe(461) und mit 4 Prozent die Taglöhner(357) und Handels- und Jndustrieangestellte(183). In den Hauptindustrien NordböhmenS zeigt sich keine Erhöhung der Anzahl der Arbeitslosen; die Anzahl der arbeitslosen Glasarbeiter ist um 200 zurückgegangen, die der Textilarbeiter um 26. ES kann also von einer unveränderten Gesamtlage gesprochen werden. Als Zeichen einer teilweisen Besserung der Gesamtlage kann der Rückgang der Anzahl der teilweisen Arbeitslosen, die die gewerkschaftliche Unterstützung mit dem StaatSzu- schuß erhalten, betrachtet werden, die in den Jahren 1932 bis 1935 18.781, 19.303, 16.187 und 12.769 betrug, bei den gänzlich arbeitslosen, derart unterstützten Personen, handelte eS sich um 28.407, 35.386, 32.252 und 28.197 Personen. Di« Anzahl der gewerkschaftlich unterstützten Personen ist daher gegenüber Ende September 1934 um 7473 gesunken, d. i. um 15.44 Prozent, die Anzahl der Personen, die sich im Zusammenhänge mit der staatlichen ErnährungSaüion meldeten, ist mäßig gestiegen. SdP-OpposHion greift auf den Tumverband Uber Die„Deutsche Landpost" berichtet, daß die zehn Turnvereine, die den Turnbezirk Maffersdorf gebildet haben, sämtlich aus dem Turnverband ausgeschlossen und daß in der Turnerzeitung strenge Sperrmaßnahmen gegen diese Vereine(Unifornwerbot, Abbruch jeden Verkehr- mit den Ausgeschlossenen) verkündet wurden.' Am 3. November soll eine außerordentliche Beratung des Jeschken-Jser-Gaues des Turnverbandes in Reichenberg stattfinden, die sich mit den Ausschlüssen beschäftigen wird. Die„Deutsche Landpost" fordert Aufklä- rung der Oeffentlichkeit und spricht im übrigen die Vermutung aus, daß es sich um eine R e« voltegegen die Kameradschaft s- b ü n d l e r handelte, die ja den Turnverband ebenso wie die SdP als ihre Privatdomäne ansehen. Wir haben Grund zu der Annahme, daß die„Landpost" recht hat und daß insbesondere die Rolle, die Herr Jng. R u t h a in dem Gebiet gespielt hat, ehe er als„außenpolitischer Berater der Hauptleitung" der SdP bezahlter Berufspolitiker wurde, Hauptgrund zu den tiefgreifenden Konflikten im Turnverband sein dürft«. Kranzniederlegung am Grabe Josef Seligere Freitag, den 18. Oktober, jährt sich zum fünfzehnten Male der Tag, au dem unser unvergeßlicher Freund und Führer Josef Seliger ver- schied. Die Gesamtpartei legt auS diesem Anlasse am SamStag, dem IS. Oktober, um S Uhr nachmittags auf dem Schönauer Friedhöfe in Teplitz einen Kranz nieder«nd wird in einer einfachen, schlichte« Feier deS großen Menschen und Kämpfers gedenken. Architekt Rutha und Krebs Konrad Henleins Klage gegen„Lidove Noviny“ abgewiesen Gestern wurde in Brünn über eine Presseklage verhandelt, die Konrad Henlein gegen den verantwortlichen Redakteur der„Lidovs Noviny" Dr. S e l e p a eingebracht hatte, und zwar wegen eines am 2. April unter dem Titel„Reisen deS Henlein-Mannes Rutha nach Deutsch land " erschienenen Artikels. Gleichzeitig klagte wegen diese» Artikels auch der Architekt Rutha aus Bad KunnerSdorf. In dem Artikel wurde angeführt, daß am 15. März in Prag eine Beratung der führenden Funktionäre der Sudeten deutschen Heimatfront stattgefunden habe. Die Sitzung habe bis früh gedauert und am nächsten Tage sei Architekt Rutha au? Prag über Reichen berg nach Görlitz und von dort über Dresden nach Leipzig gereist. Rutha habe erzählt, daß er in Görlitz mit dem Abgeordneten Krebs zusammentreffen werde, der jetzt die irredenttstische Aktion gegen die Tschechoslowakei führt. Der Artikel schloß mit der Erkenntnis, daß, solange die Sei- matfront kein« Beweise erbringe, daß ihre Angehörigen mit dielen Aktionen nichts zu tun haben, ihre Loyalitätsknndgebungen überhaupt keinen Wert hätten. In der gestrigen Verhandlung wurde der politische Redakteur der„Lidovj Noviny" Dr. Ripka einvernommen, der erklärte, die diesbezüglichen Informationen von dem Hochschüler Emil P e u k e r t auS Reichenberq erhalten zu haben, der zu ihm gekommen lei und sich mit der Legitimation der Heimatfront ausgewiesen habe.'Das Gericht svrach den Verantwortlichen Redakteur Dr. Selepa frei mit der Begründung, daß die Nachricht umso glaubhafter erscheinen mußte, als über Architekten Rutha schon in anderen fteittingen ähnliche Berichte ersckie- neu waren. DaS Gericht anerkannte die Verteidigung Dr. SelevaS, der in dem veröffentlichten Artik-l die Wahrung der öffentlichen Interessen sgh, da tatsächlich Merkmale vorhanden gewesen seien, daß die Henlein -Partei Verbindung mit ausländischen Funktionären hatte. Schärfere Tonart SdP ahmt Nürnberg nach Bei einer Tagung der Sudetendeutschen Partei in TraUtenau hielten der Obwann des parlamentarischen Klubs Abgeordneter Frank sowie Konrad Henlein in höchst eigener Person Reden, die deshalb bemerkenswert sind, weil sie den Uebergang der SdP zur schärfsten Opposition anzuzeigen scheinen, bzw. den Versuch der Henlein -Leute, durch Drohungen aus der Politik der Unfruchtbarkeit, mit der sie das deutsche Volk beglückt haben, herauszugelangen. So sagte Frank:„Wir bringen diesem System das größte Mißtrauen entgegen und sagen ihm schärfsten Kampf an." Weiters schlug Frank, indem er sich die Reden am Nürnberger Parteitag der Nazis zum Muster nahm, dieantibolsch«wisti- s ch e T r o m m e l. Er sagte nämlich, daß der sowjetrussischen Kulturpropaganda Tür und Tor geöffnet werde. Das Südetendeutschtum werde sich aber gegen die bolschewistische Zersetzungs- vropaganda zur Wehr setzen. Zum Schluß der Tagung kam als Glanznummer Konrad Henlein selbst, der auf das außenpolitische Gebiet ansvie- lend. die Tschechoslowakei als„Unruhe" im Uhrwerk Europas bezeichnete. Ei« hoffnungsvoller Henleinjünger. In Jech- nitz fand dieser Tage eine Versammlung der SdP statt. An Stelle des angekündigten Abgeordneten aus Asch sprach ein würdiger Nachkomme Münchhausens. Der junge Mann, angeblich ein Rechtshörer namens GustavTschochner aus Prag , brüstete sich damit, daß er unlängst Genossen Jaksch in einer Versammlung in Karlsbad mit Fragen so in die Enge getrieben habe, daß dieser nicht mehr zu antworten wußte. Genosse Jaksch hat nun tatsächlich vor kurzer Zeit in Karlsbad gesprochen, aber von einem Henleinredner tvar keine Sour zu entdecken, wie ungefähr 2000 Zeugen bestätigen können. Besagte Aufschneiderei in Jechnitz ist daher für einen iugeNdlichen Anfänger, der offenbar in Prag nicht Jurisprudenz, sondern höhere Pathologie studiert, eine ganz schöne Leistung. Aspiriert Herr Tschockmer vielleicht auf den Posten eines VrovagandaleiterS der Henlein- va-tci? Dann müßte er sich noch weiter ausbilden. Blutbad in Salvador 26 Putschisten hin gerichtet Panam a.(Reuter.) In der Repuhltt Salvador wurde eine strenge Zensur eingeführ», da ein Komplott, gegen den Präsidenten Marvi- nez aufgedeckt wurde. Das Standgericht verurteilte 26 mutmaßliche(!) Führer des Komplotts zum Tode durch Erschießen. Das Urteil ist bereits vollzogen worden. Der Palast des Präsidenten Martinez wird von mit Maschinengewehren bewaffneten Soldaten«nd Polizisten streng bewacht. konservative Wahlniederlage in Kanada Ottawa . Die Konservativen, welche seit dem Jahre 1930 in Kanada am Ruder waren, wurden, wie nunmehr ganz sicher ist, bei den gegenwärtigen Wahlen vollständig geschlagen. Es wurden 165 Liberale(bisher 93) und 40 Konservative(bisher 133) gewählt. Die übrigen Parteien verfügen im ganzen über 29 Mandate. Diese Ergebnisse sind aber noch nicht definitiv. Schandjustiz Wien . Das hiesige Schwurgericht hat drei Sozialdemokraten verurteilt, die im 3. Bezirk eine geheime Druckerei sozialdemokratischer und kommunistischer Propagandazeitschriften«nd Flugblätter errichtet hatten.' Zwei Angeklagte, Karl Leier und Adolf Gokorsch, wurden zu je fünf(!) Jahren, Wilhelm Beer zu einem Jahr schweren Kerkers verurteilt. „Autoritäre " Geldverschwendung Wien .(Tsch. P. B.) Dem Bundestag ist der Bericht des Finanz- und BundeSausschuffes über den Tätigkeitsbericht des Rechnungshofes für das Jahr 1984 zugegangcn. In dem Bericht tyird Sem Bundestag der Vorschlag unterbreitet, daß er von der Regierung einen näheren Aufschluß verlangen möge über die Umstände, die mit der Zuwendung eines Bettages von 708.000 Schilling an das Groß-Priorat für Böhmen und Oesterreich des souveränen Malteserritterordens im Zusammenhang stehen. Im übrigen wird die Bundesregierung aufgefordert, die vom Rechnungshof gerügten Mißstände in der Verwaltung zu beseitigen und für eine größereSparsamkeit in der Verwaltung zu sorgen. Kote Armee—10 Millionen Paris . Auf Grund amtlicher sowjetruffischer Angaben konstatiert„M a t i n",^daß die sowjetrussisch« Armee.gegenwärtig zehn i Millionen Mann stark ist. Unter Einschluß der militärischen Hilfsverbände beträgt der gegenwärttge Bestand der aktiven Armee 1,5 Millionen, darunter 40.000 Offiziere. Die ausgebildeten Reserven der Jahrgänge 1923 bis 1934 umfassen 8.5 Millionen Mann. Die leichte Artillerie verfügt heute über 4500 Geschütze gegenüber 2400 vor drei Jahren und die schwere Artillerie über 700 Geschütze gegen 600 vor drei Jahren. Die Zahl der Tanks unh Panzerwagen ist im gleichen Zeitraum von 350 auf 3500 gestiegen. Die Kriegsluftpotte der Roten Armee umfaßt gegenwärtig 4300 Flugzeuge, darunter,150 schwere Bomber. Edith Kersbach tot? „A Zet" veröffentlicht eine aus den Kreisen der Schwarzen Front stammende Meldung, wornach Edith Kersbach, die bei der Ermordung des Jng. Formis im Jänner d. I. mitwirkte und decket angeschossen wurde, von ihren Gefährten über die Grenze gerettet und ins Krankenhaus nach Dresden geschasst worden, dort jedoch etwa eine Woche später ihren Verletzungen — einem Bauchdurchschuß— erlegen sei. Der Mitverschworene Müller soll ebenfalls mit Verbrennungen an der Hand im Dresdener Krankenhaus behandelt worden sein. Das würde dafür sprechen, daß die Brandbombe, die das Mordzimmer in Brand stecken und alle Spuren vernichten sollte, dem Müller vorzeittg in der Hand explodierte. Reue Korpskommandanten. Wie„A Zet" mitteift, wurden soeben die neu eingeführten Stellen von Korpskommandanten in der tschechoslowakischen Armee besetzt. Bisher war die höchste taktische Einheit die Division. Nunmehr werden zwischen die Division und die vier Landesmilitärkommandos noch Armeekorps eingeschoben, die zwei bis drei Divisionen oder selbständige Brigaden umfassen. Zu Korpskommandanten wurden ernannt die Divisionsgenerale Linhart in Prag , V ä n a in Königgrätz , K a d l e c in Olmütz , H a s a l in Brünn , L u zj a in Trentschin , Hraböik in Kaschau und H o m o l a in Türc. Sv. Martin. Die neu ernannten Korpskommandanten stehen durchwegs im Alter von 42 bis 50 Jahren. Der Feind steht im Norden. In diesem Aufsatz sind einige sinnstärende Druckfehler unterlaufen. Selbstverständlich wollte der Verfasser das Gebiet von Asch und Eger als den westlich- st e n, nicht aber als den„wesentlichsten" Winkel der Republik bezeichnen. Im vorletzten Satz sollte von den Krisensorgen und nicht von den „Krisenorganen" der Arbeiter die Rede sein.
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15 (16.10.1935) 241
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