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Donnerstag, 17. Oktober 1938
Nr. 242
Heller Rudi nach einer neuen Mordtat erschossen
Attentat auf eine Zahntechnikerin Mit Benzin übergoffen und in Brand gesteckt
Pilsen  . Der Mörder des Schutzmannes Stöhr aus Groß-Sichdichfür bei Pilsen  , der 22- jährige Rudolf Heller, erschien Mittwoch früh in KoloveL. Stabswachtmeister Jirka erfuhr von sei­ner Anwesenheit und nahm seine Verfolgung auf. Auf dem Wege von Kolovrä fuhr er auf einem vom Sohne des Bürgermeisters Sindelak aus Tsoovice gelenkten Motorrad. Hinter Koloveö er- blickte Wachtmeister Jirka den Mörder Heller nnd ließ das Motorrad anhalten. In dem Augenblick, als Jirka vom Motorrad abstieg, um Heller zu verhaften, gab Heller zwei Revolverfchüffe auf den Kopf des Stabswachtmeisters ab, durch welche Jirka getötet wurde. Augenblicklich wurde die Gendarmerie alarmiert und die Fahndungssta­tion Pilsen   nahm auf der Stelle die Verfolgung auf. Bon elf Nhr vormittags wurde Heller«n- «nterbrochen verfolgt«nd um 17 Uhr 2 Minu­ten wurde er vom Wachtmeister Skvorniöka der Pilsner Fahndungsstation erschossen, da er eine Waffe in der Hand hielt«nd sich nicht ergeben wollte. Er erhielt einen Kopfschuß und war so­fort tot. Stabswachtmeister Jirka kannte Heller von seiner Wirksamkeit in Hostoun her. Er war 44 Jahre alt und Vater von vier Kindern.
Reform des Rechtsstudiums? In denLidove Noviny" gibt Prof. Franz Wehr einige Grundgedanken der im Schulmini­sterium vorbereiteten Reform des Rechtsstudiums bekannt, die bereits vom kommenden Jahr an Geltung haben sollen. Bisher waren zur Erlangung des Doktortitels drei Staatsprüfungen und drei Rigorosen not­wendig, wobei sich der Prüfungsstoff der Staats­prüfungen und der Rigorosen deckte. Nur beim sogenannten politischen Rigorosum kam zu dem bei der entsprechenden Staatsprüfung verlang­ten Stoff noch eine Prüfung aus Völkerrecht hinzu. Nach der vorgeschlagenen Neuregelung soll der erste Studienabschnitt(Rechtsgeschichte) von drei auf zwei Semester verkürzt werden, wobei das Kirchenrecht als selbständiger Lehr- und Prü- fungsgegenstand entfallen, andererseits als neuer Lehr-, jedoch nicht Prüfungsgegenstand eine Einführung in die Rechtswissenschaften als Rechts- und Wirtschaftsmethodik" ausgenommen werden soll. Völkerrecht würde nunmehr auch Gegenstand der Staatsprüfung werden. Während jedoch die Staatsprüfungen bis auf diese Aenderungen beibehalten werden, sollen die Rigorosen vollständig entfallen. An ihre Stelle soll eine Prüfung aus einem Wahlgegen­stand treten(welcher dem Stoff der Staatsprü­fungen entnommen werden muss), bei welcher die Fähigkeit, wissenschaftlich zu denken, nachzuwei­sen ist. Die Erlangrmg des Doktortitels wäre nach der Reform von der Wlegung dieser vier Prü­fungen und der Ausarbeitung einer wissen­schaftlichen Abhandlung(Dis­sertation) abhängig. Die vorgeschlagenen Reformen sind also, wie aus dieser knap­pen Darstellung schon hervorgeht, ziemlich einschneidend, doch wird erst die genaue Kenntnis des Entwurfes ein abschliessendes Urteil ermög­lichen Soweit Aenderungen auf eine Anpassung des Lehrplanes an die sozialen und wirtschaft­lichen Verhältnisse der heutigen Zeit abzielen, lörmen sie nur begrüht werden und es wäre nur zu hoffen, dass die obersten Schulbehörden auch Mittel und Wege finden, um auch die heute übliche lebensfremde Behandlung des Lehrstoffes in einen wirklichen Unterricht zu verwandeln. In dieser Richtung weist der Entwurf jedoch nur be­scheidene Ansätze auf. Die Einführung der neuen wissenschaftlichen Prüfung und das Erfordernis einer Dissertation sind vom Standpunkt einer reinlichen Trennung der Berufsbildung vom wissenschaftlichen Grad zu begrützen. Sie werfen die Frage auf, welche Aus­wirkungen sie auf die Studienkosten, die Dauer des,Studiums und die soziale Stellung der Hoch­schulabsolventen haben werden. Die Wahrschein­lichkeit, dass sie zu einer weiteren Verteuerung und Verlängerung des Studiums führen können, ist ebenso gross wie die Gefahr, dass Absolventen der juridischen Fakultät, die zwar die Prüfungen aus dem Lehrstoff abgelegt, aber nicht den Doktortitel erworben haben, in privaten' und öffentlichen Diensten benachteiligt werden. Welcher Student aus proletarischen Kreisen ist heute aber in der Lage, neben oder nach dem Studium noch die zeit- und geldraubende Arbeit einer Doktordisser­tation zu leisten, die für das praktische Leben übrigens in den allerseltensten Fällen Bedeutung und Wert hat? Diese Umstände vor allem bedür­fen noch einer sehr eingehenden Prüfung, bevor gesagt werden kann, dass der Reformentwurf einen Fortschritt darstellt.
Muntlus Kitter In Krag Prag  . Mittwoch nach 18 Uhr traf der päpstliche Nuntius Msgr. Ritter auf dem Wilsonbahnhof in Prag   ein, wo er offiziell empfangen wurde.
Wien  . Mit der Aufklärung eines myste­riösen Attentates befaßt sich die Sicherheits­behörde in A l t h e i m. Die Zahntechnikerin Sidonie Eigel wurde Dienstag abends von einem jungen Mann besucht» der über heftige Zahnschmerzen klagte. Sein Gesicht mar mit einem schwarzen Tuch verbunden, so dOß sie ihn nicht erkennen konnte. Die Zahntechnikerin wollte ihm einen Zahn ziehen. Während sie in der Ordi­nation die Vorbereitungen dazu traf«nd den jungen Mann den Rücken zukehrte» schüttete er di» Zahntechnikerin mit Benzin an und stecktesieinBrand. Als Frau Eigels Klei-
Schweres Autounglück bei Komotau  K o m o t a«. Gestern in den Abendstun­den ereignete sich oberhalb der Elektrokontakt­werke in Komota« ein schreckliches Autounglück, das bisher schon ein Todesopfer geostet hat. Das Lastauto des tschechischen Eisenbahner­konsumvereins, Filiale Komotau  , fuhr, mit Kar­toffeln beladen, nach Reu-Sporitz, wo die Erd­äpfel an die Kunden abgegeben werden sollten. Beim Elektrokontaktwerk wollte der Chauffeur Maras einem Kaadcner Kohlrnauto vorfahren «nd dürfte dabei zu weit nach rechts abgekommen sein. Das A«to fuhr in de« Straßengraben. Wahrscheinlichgelang es demChauffeur nicht mehr, aus dem Graben herauSznkommrn. Als er etwa 150 Meter weit gefahren war, stieß er mit dem Wagen in voller Wucht gegen einen Baum, wobei das Anto vollkommen zertrümmert wurde. Der Chauffeur Maras und der neben ihm sitzende Verkäufer des Konsumvereins, K o p i L e k, wur­den schwer, der auf der Wagenladung befind­liche Hausmeister Kailleichtverletzt. Alle drei wurden ins Krankenhaus geschafft, wo der Chauffeur Maras kurze Zeit darauf be- rrits seinen Verletzungen erlag.
Wieder ein Gattenmord Pardubitz  . Dienstag gegen 20 Uhr wurde in der Gemeinde Beliny bei Holire ein Mord verübt. Der 35jäbrige Bohumir Po­lt k ermordrtt seine 28jährige Frau Marie nach einem vorhergegangenem Streit/ indem ee ihr mit einem Rasiermesser den Hals durchschnitt. Die Frau, die verblutete, hinterläßt ein kleines Kind. Der Mörder flüchtete nach der Tat«nd wurde Mittwoch vormittags in der Umgebung von Holiee verhaftet. Die Ursache der Tat dürfte auf zerrüttete Familienverhält­nisse zurückzuführen sein. Es ist dies nicht die erste Gewalttat des Poläk, dessen Name vor etwa drei Jahren durch die Zeitungen ging, als er fei­ner Fra  «, die er nunmehr ermordete, die N a s e a b b i ß. Wegen dieser Tat saß er eine schwere Kerkerstrafe in Chrudim   ab. Er wurde im Vor­jahre aus der Haft entlassen.
Mussolinis Kulturdenkmal. Um die Ueber- legenheit der italienisch-fascisfischen Kultur über die abessinische Barbarei zu beweisen, ssat der Befehlshaber der ftalienischen Jnfasionsarmee, General de Bono, in Adua ein Marmor-Denk- mal errichten lassen, das an die Gefallenen der Schlacht von 1896 erinnern soll, die nun end- lichgerächt" seien. Der Transport dieses Mar­mor-Monuments von Italien   nach Ostafrika   war offenbar eine der vornehmsten und dringlichsten Aufgaben des heroischen Feldzuges der italieni­schen Kulturträger, die den wilden Völkern Afrikas   die Idee der Blutrache auf Marmor ge- meisselt bringen. Man könnte einwenden, dass diese Idee bei den afrikanischen Eingeborenen keineswegs unbekannt ist, aber in der Form, in der sie Mussolinis General in Adua verewigt hat, ist sie zweifellos neu. Denn hier hat nicht ein Anverwandter eines schuldlos Ermordeten man- gels schützender Gesetze zur Selbsthilfe gegriffen, sondern ein Kriegsstifter hat nach einer heuchle­rischen Rechtfertigung für sein Verbrechen gesucht und die Niedermetzelung wehrloser Frauen und Kinder und den Einfall, in ein friedliches Land mst derRache" für tote Soldaten begründet, die vor vierzig Jahren einem ähnlichen Feldzug zum Opfer fielen. Das Monument von Adua ist ein sehr bezeichnendes Dokument der fascisfischen Kultur: ein marmornes Mal der Verlogenheit. Denn während es schon übers Meer gefahren wurde, um eines Tages das Fest der Rache zu schmücken, hat der Duce noch vor ganz Europa  erklärt, dass Italien   nichts anderes wolle, als sich vor den Bedrohungen durch die Abessinier schüt­zen. Und nachdem der Stein, der die vollbrachte Rache kündet, in Adua aufgestellt war, hat Mus­ solini   den Feldzug nicht etwa abgeblasen. Er geht weiter und fordert täglich neue Opfer, die nach dem Gesetz der Blutrache immer neue Schlachten fordern... bis eines Tages in Rom  
drr hell brannten, eilte der Attentäter ins Vor­zimmer«nd sprang von dort auf das Dach des Gemeindearrestes und über eine Mauer hinab und konnte unerkannt entkommen. Auf die Hilferufe der Zahntechnikerin eilten ihr einige Männer zu Hilfe. Sie erlitt an den Händen, an der Brust nnd im Gesicht ernstrBrandver- letzungen. Das Attentat ist um so mysteriöser, als voretwadreiJahren der Versuch unternommen wurde, das Atelier zu Ver­nich t e n. Es wird vermutet, daß dieser Anschlag mit den früheren Bernichtungsversnchen im Zu­sammenhang steht.
die wahre Kultur siegen wird und die Gefallenen des abessinischen Krieges an dem Tyrannen ge- rächt sein werden, der sie in den Tod trieb. Der Märtyrer. Das»Prävo li d u" schreibt:»Henlein   sagte auf der SdP-Konferenz in Trautenau  , Führer sein, heisse nicht bloss, die Fahne vorantragen, sondern Vorbild sein und grössere Opfer bringen, als man sie von anderen verlange. Der frühere Turnlehrer, der selbst stets mittellos war, hat selbst allerdings niemals sich mit einer Fahne geschleppt. Das haben Arbeits­lose für ein geringes Honorar besorgt. Er opferte sich jedoch für sie und fuhr im Luxusauto, schlief in Schlössern und in Fäbrikan- tenhäusern, machte Auslandsrei­sen, kurz, er führt jetzt ein Leben voller Opfer, ^das ihm unbekannte Mäzene in ihrer Grausam­keit aufgezwungen haben. Es ist wirklich schön von ihm, dass er diese Opfer für die erwerbs­losen Aiweiter selbst aufsich geladen hat." Kleiner Irrtum. In derRundschau" macht sich ein gewisser Nr über Marxismus  und Asphaltliteratentum lustig. Er gibt seinem Speech dieses Motto: Immer strebe zum Ganzen, und kannst Du selber kein Ganzes werden, als dienendes Glied schliess an ein Ganzes dich an." Die Anregung des Dichters ist sehr gut, nur kennzeichnet ihre Anwendung in derRundschau" die Geistesverfassung der Anti-Kulturbolschewi­sten Henleins. Das Zitat ist nämlich nicht, wie dieRundschau" mitteilt, von Goethe, son­dern von Schiller! Die Reichsarbeitsgemeinschaft für deutsche  Berufsberatung hält am Samstag, dem 16. No­vember, im Deutschen   Hause in Prag   eine Tagung ab, die vom Vorsitzenden Obergerichtsrat Theodor S ch u st« r(Brünn  ), eröffnet und ge­leitet werden wird und in der eine.Reihe, von Referaten werden erstattet werden. So werden vor allem über'die Lage auf dem Arbeits­markt Walter Simon- Wegsstidtl, Dr. Rudolf Fernegg- Reichenberg und Wilhelm Weigel- Reichenberg sprechen. An demselben Tage wird eine Tagung des Arbeitskreises für Eignungsforschung stattfinden, in der die Universitätsprofessoren Dr. Emil U t i tz und Dr. Julius L ö w y sprechen werden. Feine Brüder. Die Gendarmeriefahndungsstelle ans Jiäin hat in den Brüdern B u ch a r aus Kunra- tice bei Starkenbach die Täter der Einbrüche bei dem Händler mit Autobedarfsgegenständen Jirasek in St.-Paka festgestellt. Die Brüder kaufen alte und demoliette Autos und gaben entwendete Auw­bestandteile als gekaufte aus. Bei einer Hausdurch­suchung fand man bei ihnen auch Formulare für Pässe und Bürgerlegittmationen, die aus einem Ein­bruch in das Starkenbacher Bezirksamt stammen. Die Brüder Buchar wurden verhaftet. Selbstmorde. Aus Neuhaus wird berich­tet: Dienstag früh wurde in einem Schupfen seines Gutes in Ottenschlao der Wirtschaftsbesitzer Stephan S t ü d e l erhängt aufgefunden. Stüdel hatte vor einiger Zeit seine Wirtschaft verkauft, sich aber später sehr darüber gekränkt, dass er zu billig verkauft habe. Bereits am 29. August versuchte er Selbstmord durch Erhängen, doch konnte er damals noch gerettet werden. In der letzten Zeit wohnte er bei seiner Schwester in Neuhaus und Montag be­gab er sich auf das Gut in Ottenschlag  . Seine Ver­wandten versuchten, den Kauf gerichtlich rückgängig zu machen, mit der Begründung, dass Stüdel schwach­sinnig sei. Stüdel war seit seiner Gebutt auf einem Fuss gelähmt und litt an Depressionen. In seiner Wohnung in M u n k a c erschoss sich der O b e r- offizial des Bezirksamtes Bohuflav Hlava» 111, der einer der ältesten Beamten Karpathenruss­lands war. Er hatte gleich nach dem Umsturz sein Amt übernommen. Den Weltkrieg machte er als ftanzösischer Legionär mit. Hlavakek, der 39 Jahre alt war, litt an einer Geisteskrankheit, die wahrscheinlich eine Folge der Kriegsjahre war. Er hinterlässt eine Frau und ein Kind. 50 Meickchen ettrunken. In Naghamadi in der Nähe von Luxor   kenterte auf dem Nil ein Fährboot, ettva 100 Passagiere, die sich auf dem Fährboot be­fanden, stürzten ins Wasser. Etwa 50 von ihnen sind ettrunken. Schwarze Pest. In der brasiliani­schen Provinz Piauba haben sich, wie aus Rio de Janeiro   gemeldet wird, einige Fälle von schwarzer Pest ereignet.
Krankenschwestern mit der Gasmaske Beim englischen Roten Kreuz wird grösster Wert darauf gelegt, dass die Krankenschwestern auch mit der Gasmaske umzugehen verstehen.
Welttekord. In Alemado in Kalifor­ nien   ist ein amerikanisches Kriegsflugzeug nach einem Fl^ge, zu dem es in Panama   aufge­stiegen war, gelandet. Es legte 5450 Kilo­meter in 34 Stunden 51 Minuten zurück und schlug damit den Weltrekord im Nonstop- Flug für diese Kategotte von Flugzeugen. Den bisherigen Rekord hielt der Italiener Spoffani mit einer Entfernung von 4929 Kilometern von Malfacone in Italien   nach Berbera in Britisch- Somaliland  . Die fünf Rew-Aorker Bankiers, die in der mexikanischen Provinz Sonora auf einem Jagd­ausflug von Banditen in die Berge verschleppt wurden, sind am Dienstag wieder unver­sehrt freigelassen worden. Noch immer Kriegsgefangene in Rußland  . Nach 21 jährigem Aufenthalt in der russischen Ge­fangenschaft ist dieser Tage in Wien   Leo Kainz aus Wolfsberg   in Kärnten   eingettoffen. Der Ver­band der österreichischen Kriegsgefangenschaft teilt in diesem Zusammenhang mit, dass sich in Sibi­ rien   noch einige hundert österreichische Gefangene befinden. . Ein Wahnsinniger fabriziert Kindrrspielzeug. Der Besitzer einer englischen  ' Spielzeugfabrik er- kränkte an Paranoia und befindet sich bereits seit einigen Jahren im Irrenhaus.- Aber er hat darum seine Tätigkeit keineswegs eingestellt. Im Gegenteil befähigen ihn seine Wahnvotttellungen zu den phan­tastischesten Entwütten, die von seinem Bruder, der die Fabrik leüet, bei regelmässigen Besuchen im Irrenhaus abgeholt werden und als Vorlagen für neues Spielzeug verwendet werden. Vor einiger Zeit hatte sich der Zustand des Kranken verbessett, und er konnte das Irrenhaus für einige Monate verlassen. Während dieser Zeit versiegte seine Phan­tasie vollständig und er schuf nicht einen einzigen Entwurf. Sobald er wieder interniert war, nahm er sofort seineArbeit" wieder auf. Lichtstadt Paris" wird dunkel. Paris   hat nicht nur wegen seiner Lichttellame den Namen einer Lichtstadt. Vor allem trug dazu die Bestrahlung verschiedener Bauwerk«, der Madeleine-Kirche, der Oper, des Triumphbogens und in erster Linie des weiten Platzes de la Concorde mit seinen Spring­brunnen und seinem Obelisk bei. Ab 15. Oktober bleiben die Monumente dunkel. Die Besttahlung kostet pro Jähr eine Million Francs, die seinerzeit zum Teil von Andri Citroen getragen wurden. Nach dem Zusammenbruch von Citroen   muhte die Stadt selbst die Kosten aufbringen, und so fällt die Lichtflut den Sparmaßnahmen zum Opfer. Das schönste Herbstwetter. Gestern nachmit­tags hat es sich an manchen Orten in der Repu­ blik   weiter ausgeheitert. Im Nordwesten des Staates dürfte sich jedoch nunmehr von neuem Bewölkungszunahme einstellen.. Eine durchgrei­fende Aenderung des bishettgen Herbstwetters ist zunächst nicht zu erwarten. Wahrschein­liches Wetter heute, Donnerstag: Wechselnd bewöltt, ziemlich heiter, im Nordwesten des Staates wieder Bewölkungszunahme, vielfach Morgennebel, vergrösserter Temperaturunter­schied zwischen Tag und Nacht.
Vom Rundfunk aus den Programmai Freitag: Prag  , Sender L: 10.05: Deutsche Presse, 12.10: Ouvettüren auf Schallplatten, 13.30: Ar­beitsmarkt, 13.40: Chansons, 17.10: Debussy  : Streichquartett, 18.10: Deutsche Sendung: Spott« vottchau, 18.35: Arbeitersendung: Aktuelle zehn Minuten, 22.15: Tanzmusik. Sender S: 7.30: Salonorchester, 14.15: Deutsche   Sen­dung: für die Frauen, 14.50: Deutsche Presse. Brünn   13.30: Puccini  -Potpourris, 17.40: Deut­ sche   Sendung: Sportberichte, 20: Volkskonzert. Mäbrisch-Ostrau 15: Konzert des Rundfunkorche­sters, Deutsche   Sendung 18.10: Ein Ostrauer schwarzer Tag.