Seite 2

und in die alten Rechtsparteien einzubringen. Die| 2. S.( Landsmaendenes Sammenslutning) ar= rangierte unter großem Lärm den Valuta= streit der Bauern, drohte mit dem Boykott der städtischen Lebensmittelversorgung und ver= anstaltete einen Bauernmarsch nach Ko=

penhagen. Der Zweck der Boltsbewegung"

war eine reine Erpressung. Man wollte die Re­

gierung zu einer neuen, ganz überflüssigen Ab

wertung der Krone zwingen, damit die Groß­Bauern, die von ihren englischen Kunden in Pfund Sterling bezahlt werden, für das Pfund

30 statt wie bisher 22.40 Stronen erhalten soll­ten. Stauning wich dem angeblichen Volks­sturm" nicht, der König wies als fonstitutionel­ler Regent die Deputation der Agrarfascisten an Stauning, der den Herren vor dem König sehr drastisch die Wahrheit sagte und die Wahlaus­schreibung durchsetzte.

Donnerstag, 24. Oftober 1935

Sudetendeutscher Zeitspiegel

Auch in der karpathodeutschen Partei wächst die Opposition Stürmische Versammlung in Preßburg

Vor den Wahlen war es der Karpatho­

deutschen Partei in der Slowakei , einem Ableger der Henleinpartei, gelungen, eine größere Anzahl deutscher Arbeiter in Preßburg und in den deutschen Sprachinseln für sich zu gewinnen. Sechs Monate nach den Wahlen kommt bereits die Er­nüchterung, denn die Partei, die sich der Henlein­bewegung mit Haut und Haaren verschrieben hat, hat noch nicht einmal den Schatten eines Bewei­ſes erbringen können, daß sie für den deutschen Arbeiter in der Slowakei wirklich etwas getan hat oder auch nur tun wollte.

mit der Geschäftsführung der Partei die Kame­raden Mičulik, Meyer etc...."

Die alte Parteileitung wurde gleichzeitig aufgefordert, binnen 24 Stunden, d. i. bis Mitt­woch 7 Uhr abends, die Geschäftsführung an die

neugewählten Kameraden" zu übergeben. Bis zur Stunde ist noch nicht bekannt, ob diese For­

derung Erfolg hatte.

Die Folgen

der Uranerzdiebstähle

Persekution der Gesamtarbeiterschaft

Der polnische Gesandte verläßt Prag ?

Nr. 248

Paris. Das Havasbureau berichtet aus Warschau : Wie aus gut unterrichteter Quelle verlautet, wird in der allernächsten Zeit der pol­nische Gesandte in Prag Grzybowski zum Unter­staatssekretär im Ministerratspräsidium nannt werden.

er=

In drei Wochen Unterhauswahl London . Ministerpräsident Baldwin gab Mittwoch im Unterhause den 14. November als Tag der Neuwahlen zum Parlament bekannt. Das neugewählte Parlament wird am 26. No­vember zur Wahl des Sprechers und zur Ver­eidigung zusammentreten, die feierliche Eröff­nung erfolgt am 3. Dezember durch den König. Wie Staatsgut

Wie wenig die Komödie eine Voltsbewe gung war, zeigt nun der Wahlausgang. Die Wie vor einigen Tagen gemeldet, wurde in Hauptgruppe der 2. S. verliert sechs Size und St. Joachimstal Uranerz gestohlen und über die rund 30 Prozent ihrer Stimmen, die Verbün­verschleudert wird... deten der Sozialdemokratie halten sich, die So­Aehnlich wie in der Henleinpartei selbst, in Grenze gebracht. Im Ganzen sollen 800 Stilo­Berlin. Im Auftrage des Reichskanzlers zialdemokratie selbst hat einen Stimmenzuwachs der es bereits zur Absplitterung der Arbeiter gramm dieses kostbaren Erzes, für welches die Diebe pro Kilo 100, die Organisatoren die übergab Ministerpräsident Göring Dienstag von 15, einen Mandatszuwachs von zehn Pro- gruppe Ropatschef gekommen ist, machte sich nun zent zu buchen. Ihr Anteil an den Stimmen auch in Preßburg die Unzufriedenheit der Mit- fes Diebstahles aber 800 erhalten haben, ver- mittags dem Generalfeldmarschall von Mackensen steigt von 42.7 auf 46.1 Prozent. Die Nazi blei- glieder mit der Karpathodeutschen Partei endlich schleppt worden sein. Die Zeitungen, allen voran die ehemalige preußische Domäne ben ohne Mandat, die Kommunisten, die mit gro- Luft. Die Arbeiter- Ständegruppe, geführt von die St. Joachimsthaler Zeitung", haben aus Bruessow im Kreise Prenzlau als Erbhof. Ben Hoffnungen in den Kampf ziehen, behaupten den Parteileitungsmitgliedern me i ču Iit, den Diebstählen eine Sensation und nicht zulebi bei einem starken Stimmenzuwachs ihre Man- Mayer und Heidl, berief gegen eine Kampagne gegen die Marristen zu machen den Willen der offiziellen Parteileitung für bersucht und dabei mehr Aufsehen bei den Staats­

date.

I

Japanische Willkürakte

gegen Rußland Moskau.( Taß.) Aus Chabarowsk wird bes

An den Grenzen Hitlerdeutschlands, dem die Dienstag, den 22. d. M., eine Versammlung der stellen hervorgerufen als ihnen jest recht und an­marristischen Regierungen im Norden ein Greuel Parteimitglieder und Anhänger ein, um sich mit genehm ist. Wie unser Bruderblatt der Karlsbader sind, hat der marristische Sozialismus einen Sieg der Parteileitung entsprechend auseinanderzu-" Volkswille" in seiner Sonntagsausgabe mit- richtet, daß die japanisch- mandschurischen Polizei­errungen. Wieder haben ein wirklich nordisches, fezen. Der kleine Redoutensaal war überfüllt, ein teilt, sind wohl Christlichsoziale und Henleinleute behörden und die japanische Gendarmerie in Man­eines der am reinsten germanisches Volkstum Beweis, daß die Henleinwähler zum großen Teil berhaftet worden, aber nicht ein einziger Sozial- dichukuo in der letzten Zeit die Verfolgung der in demokrat, so daß die von den bürgerlichen Blät- Mandschutuo lebenden Sowjetbürger verstärke bewahrenden Länder sich als treuen Hüter der mit der neuen Opposition gehen. Demokratie bewiesen. Ohne Terror und Wie wir erfahren, wollte die Parteileitung tern angestrengte Heße ein sehr unliebſames Er- Am 7. Oktober wurden der Herausgeber des Blat­letzter Minute die Versammlung gebnis gezeitigt hat. Aber nicht nur das! Die tes Novosti Wostoka" Kolpaktschi, der Redakteur die dänische Sozialdemokratie nach sieben Jahren un möglich machen. Dieser Versuch schei Direktion der Uranerzgruben hat durch einen An- Orlow u. a. verhaftet. Sie wurden ohne jedwede älschung, in freier Wahl hat noch in letzter Minute schwieriger, aber erfolgreicher Arbeit dieses Bahn. Die Redner Mičulík, Heidl und Mayer in dem Bergwerke Beschäftigten liege, wenn die Oktober wurde auch der Direktor der Dalbank" terte aber und die Unzufriedenheit brachschlag bekanntgegeben, daß es im Interesse aller Anklage gefangengesetzt und mißhandelt. Am 17. Vertrauensvotum der Wähler heim- hatten in der Atmosphäre der Unzufriedenheit dann werde man mit Represalien einseßen und von Sowjetbürgern wird auch aus den Stationen Diebe genannt werden. Sollte dies nicht geschehen, Gostynski verhaftet. Eine ähnliche Verfolgunj leichtes Spiel, sich mit der bewußten u ntätigkeit der Parteilei auch vor der Mandschuria und Pogranitschnaja gemeldet. Dic tung auseinanderzusehen. Sowjetkonsuln in Charbin , Mandschuria und Po granitschnaja haben wiederholt protestiert, jedoch bisher keine befriedigende Antwort erhalten.

gebracht.

Für den europäischen Sozialismus, zumeist für uns, die wir im Schnittpunkt der fascistischen Offensivstöße lämpfen, ist der Wahlsieg der- Unter brausendem Beifall wurde eine Reso­nischen Genossen ein großer morali lution angenommen, in welcher u. a. der Partei­scher Gewinn. Er beweist uns, wie lächer- leitung das Vertrauen entzogen und eine neue lich das Gerede von der sterbenden oder schon Parteileitung bestellt wurde, die innerhalb von verschiedenen Sozialdemokratie, wie trügerisch die 24 Stunden die Geschäfte übernehmen sollte. Hoffnungen des Fascismus sind. Ein politisch Einige Zwischenrufe von Anhängern der gegen reifes, ein dem unmittelbaren außenpolitischen wärtigen Leitung steigerten nur noch die Er­Drud entrücktes Volk weiß sehr wohl die Arbeit regung. Es hätte nicht viel gefehlt und der der Sozialdemokratie zu schäzen und bekennt sich offizielle Vertreter der Parteileitung wäre mit zu ihr in freier Abstimmung. Dieses Bewußt Gewalt aus der Versammlung hinausbefördert sein, der Gedanke an die großen Erfolge unserer worden. standinavischen Bruderparteien wird uns in un In der Resolution heißt es u. a.: serer Arbeit, in unserem Kampf neuen Mut, Die Parteileitung hat. den Beweis neue Kraft verleihen! erbracht, daß sie nicht gewillt ist, wenigstens den einfachsten Forderungen der in der Partei vertre­tenen Arbeiterschaft zu entsprechen. Aus diesem Grunde stellen sich die Versammelten hinter jene Kameraden, Leiter der Arbeiterständegruppe, die heute die Verfechter ihrer Forderungen find. Da den Versammelten nebstdem bekannt ist, daß auch in den übrigen Stände.

Unsere Partei hat der SP Dänemarks folgen­des Glückwunschtelegramm gesandt:

Redaktion Sozialdemokraten, Kopenhagen . Euer Sieg ist ein europäischer Erfolg des demokratischen Sozialismus. Wir beglückwünschen die dänische Sozialdemokratie zu diesem herr­lichen Aufschwung. Wir beglückwünschen das dä­nische Volk zu diesem großen Beweis seiner poli­tischen und kulturellen Reife.

Für die deutsche Sozialdemokratie in der Tschechoslowakischen Republik Taub.

56

VILLA OASE oder: DIE FALSCHEN BURGER Roman von Eugene Dabit Berechtigte Uebertragung aus dem Französischen von Bejot

Als er erwachte, griff sein Arm ins Leere. Früher hatte seine Hand eine üppige Schulter

Stillegung des Werkes

nicht zurückschrecken..

Elne Heldentat:

nehmer, der bestohlen wurde, dafür die ganze Es war wohl noch nicht da, daß ein Unter­Belegschaft verantwortlich gemacht und bestraft hat. Diese eigenartige und brutale Handlungs­weise blieb der staatlichen Bergdirektion in St. etwa dreißig italienische Tants in das Paris.( Tsch. P. B.) An der Südfront sind Joachimsthal vorbehalten, die einer marristen- Tal Buley unweit von Schilawa eingedrungen feindlichen Presse, die schon vor einigen Wochen und haben dort kampflos etwa 50 abessinische die gesamte Berg- und Tabatarbeiterschaft von Soldaten gefangen genommen. St. Joachimsthal des Diebstahls beschuldigte, Glauben schenkte und sie demnach behandelt. Mit Recht fragt der Volfswille", ob diese Maßnah men bzw. die Stellungnahme der Bergdirektion zu den Diebstählen im Einverständnis der zu­ständigen ministeriellen Stellen vor sich geht und ob diese Methode einen Teil der offiziellen Un­tersuchung darstelle, für welche der mit der Un­tersuchung des Diebstahles betraute leitende Beamte des Bergwerkes die Verantwortung trage.

Erst Bomben, dann Kino!

Nom.( Tsch, P.-B.) Dienstag fand in Adua die erste Kinovorstellung statt, bei der in An wesenheit vieler Eingeborener Filme aus dem fascistischen Italien aufgeführt wurden. Verlängerung der Gebühren von Amtshandlungen

Der Budgetausschuß des Senates geneh gruppen die Unzufriedenheit migte Mittwoch nach dem Plenum die Vorlage einen Gesezentwurf eingebracht, durch den das Jm Abgeordnetenhaus hat die Regierung von Tag zu Tag wächst und da nach über die Sprengelbürgerschulen in der Fassung bisherige Gesez über die Abgaben von Amts­dem bisherigen Verhalten der derzeitigen Partei- des Kulturausschusses. Außer den vom Kultur- handlungen im Verwaltungsverfahren, das mit leitung mit Bestimmtheit zu erwarten ist, daß Ende dieses Jahres abläuft, bis Ende 1940 ver­nichts getan wird, um die Ursachen der berechtig­längert werden soll. In der Begründung heißt ten Enttäuschung und Unzufriedenheit zu beseiti­es, daß die Regierung nicht auf die regelmäßigen gen, fordern wir die fofortige Ab­Einnahmen nach diesem Gesetz verzichten könne, dankung der Parteileitung und betrauen die im letzten Jahre 44 Millionen betrugen.

Freundin zu erfahren. Am Sonntag darauf war Die Familie Arenoud gekommen. Seitdem nie­mand. Er konnte nur auf sich rechnen. Er hatte geglaubt, in Chapelle- sur- Seine Gesellschaft zu finden. Doch Paul wollte nur sein Geld, und auch bei Maigret vermutete er materielle Inter­effen. Von Zeit zu Zeit traf er den Pater Doutre, der, wenn auch ein Geistlicher, so doch ein braver Mann war. Die anderen widerten ihn an. Sie trieben den Tratsch so weit, daß sie behaupteten, seine Frau habe Selbstmord begangen, weil er sie einsperrte. Nein, ehe er mit diesem Pack zusam­

mentraf, blieb er lieber zu Haus.

und vom Verfassungsausschuß angenommenen Resolutionen wurde eine weitere Resolution be­schlossen, in der die Sanierung der Finanzen der Selbstverwaltung gefordert wird, der durch die Vorlage neue Lasten aufgebürdet werden.

Er

Ein Glas, zwei, auch drei, je nach dem Grade Jacke ausziehen. Nach einer Weile warf er den der Melancholie. Bergessen war fast so schön wie Spaten hin. Im letzten Frühjahr hatte Irma Frühling. Er dachte ohne Angst an die Zukunft. an seiner Seite gearbeitet. Er hatte ihr gut zu­kannte seine Gewohnheiten und führte das Haus, eine Stunde lang diese schwierige Gymnastik Die Abendsuppe er mit Solange. Sie geredet, sich Bewegung zu machen, und sie hatte ohne daß er Befehle zu erteilen brauchte. Er durchgeführt. Er erinnerte sich noch ihrer Worte: hatte versucht, sie im Kartenspiel zu unterrichten. Wir haben einen fetten Boden." Er hatte jeden­Zuweilen kam auch die Mutter Pougette, an jeder falls nicht mehr die Kraft, den Spaten zu hand­Hand einen Bengel. Julien gab ihnen trockene haben. Kuchen, die noch von Jrmas Vorrat stammten, der alten ein Gläschen Kognat. Sie erzählte ihm wieder. Die rechte Freude fehlte, nicht nur die Dennoch versuchte er es am nächsten Tage zum Dank den ganzen Dorfklatsch. Einmal teilte Ausdauer. Irma fehlte. Für sie hatten die gefunden oder einen Arm, den sie streicheln fie ihm geheimnisvoll mit, daß ihr Mann bald Blumen geblüht, waren die Erdbeeren gereift. fonnte. Solange schlief noch. Er tochte Kaffee, Doch vergnüglich war das Leben nicht, und wieder nach Chapelle- sur- Seine kommen würde. Niemand würde den Garten bewundern. zündete seine erste Zigarette an und ging hinaus. die Nachmittage, an denen er, des miserablen Ach, die Abende waren oft trist. Um neun mußte ihn allein durchstreifen, wie er sein ein­Am Teich lagen die Holzkloben, zu einer Pyra- Wetters wegen, nicht einmal durch den Garten Uhr war Julien im Schlafzimmer und zog sich fames Zimmer durchwanderte. mide aufgeschichtet. Er trug fie ins Waschhaus fchlendern konnte, waren endlos lang. Er, aus, indem er auf das Bett schielte, das ihm wenn es ihm einfiel, legte sich hinterher aufs für viele Stunden Zuflucht bot. In Hemd und klare Wasser und maß an der Stelle, wo Irma Er trat an den Teich, neigte sich über das und dachte bei jedem Gang: Hätte ich das früher getan, wäre Irma Sofa und war froh, wenn er eine Stunde schlafen Unterhose öffnete er das Fenster, um zu lüften, vermutlich ertrunken war, mit dem Blick in die noch da!" Und die Kloben lasteten auf ihm mit fonnte. Jetzt begriff er Jrmas Verlangen nach denn öfter als früher litt er an Kopschmerzen. Tiefe. Ob sie sehr geschrien, lange gelitten dem Gewicht des schlechten Gewissens. Romanen und beklagte, daß er kaum die innere Durch das finstere Land eilte, Funken sprühend, hatte?.... Eine Woche lang arbeitete er im Garten. Ruhe fand, die Zeitung zu lesen. Sticken konnte ein Zug. Nach Irmas Tod hat er verreisen wol­Doch dann wirbelten Flocken durch die Luft er nicht. Was sollte er beginnen? Gin Hunde- len. Jest aber meinte er, schon alles gesehen zu einen grünen Schleier, die Knospen schwollen. und breiteten eine weiße Decke über den Boden. leben, dieses Rentnerdasein! Tausende seiner haben. Er schloß das Fenster und legte sich Irma liebte den Frühling, weil sie weber Stälte Er saß am Fenster, rauchte und sah dem Treiben Landsleute träumten davon, und die, deren nieder. Doch ehe er Schlaf finden konnte, such noch Hiße von ihm zu fürchten hatte. Wo sie nun zu. Irma liebte Schnee. Er erinnerte sie immer Traum sich verwirklichte, jahen plötzlich, daß es ten ihn schwarze Gedanken heim. Bald sah er ruhte, brachten an ihre Heimat, wohin er einmal mit ihr fahren alles andere als ein Glück war. Man brauchte Irmas Bild, bald sah er die Bilder seiner Eltern änderung mehr. die Jahreszeiten teine Vers wollte. Nun war die Arme tot und hatte diese ihn nur anzusehen: er saß in Irmas Sefsel und oder sein eigenes, das ihn nicht mehr befriedigte. Freude nicht mehr erlebt. berging bor Langeweile. Die Stunden trochen. Er ging taumelnd ins Haus zurück. Der Der Frühlingsanfang brachte Julien eine Sommer würde kommen und vergehen, mit ihm Den Neujahrstag verbrachte er allein. Wenn die Uhr schlug, summte er mit:" Beng, Abwechslung: die Seine trat aus den Ufern. vielleicht die Erinnerung an seine grau. 3hr Gleichgültig sah er die Wochen dem Frühling ent- beng, beng..." und warf einen Blick aufs Zif- Jeden Nachmittag ſtand er auf der Brücke und Bild begann bereits zu verschwimmen. Er mußte ferblatt. Noch zivei Stunden, bis er seinen Ab- beobachtete, in der Gesellschaft alter Leute, die suchen, bis er alle Züge beisammen hatte. Ge­Morgens stand er, als wolle er jeder Tätig finth trinken konnte, ſeinen Bernod, über den ſie behaupteten, nie eine ähnliche Ueberschwemmung wöhnlich sah er sie einzeln: die Augen, den Mund, keit ausweichen, ſehr spät auf, fuhr sich mit dem im Café des Courses mit einem Wortspiel scherz gesehen zu haben, wie das schlammige Wasser die Stirn, eine ihrer charakteristischen Be­Schwamm übers Gesicht, rasierte sich, doch nicht ten. Zwei Stunden. Die Feststellung, daß es allerhand Strandgut mit sich führte. Die Häus- wegungen. Sie starb ihren zweiten Tob... regelmäßig, und trant in der Küche Kaffee, wäh- nicht länger dauerte, gab ihm wieder etwas Mut. chen, die Langlois hatte bauen lassen, um sie im Bobby, der zu seinen Füßen lag, muntert, Sommer an Pariser zu vermieten, schienen wie er sich in ihr gemeinsames Schlafzimmer ver­Hie und da konnte es noch geschehen, daß rend Solange finn- und endlose Geschichten er­zahlte. Nur, wenn die Erinnerung an Irma ihn er mit dem Geständnis auf:" Stopf body, mein Griffe for Unter zu liegen. Doch das Wetter irrte und sie lebend vor sich wähnte. Dann fuhr quälte, griff er Wäsche, ihre Kleider, nicht aber, um Sauberkeit und Ordnung herstellen sprang ihm auf den Schoß, und eng aneinander zurüd. Damit hatten Juliens Spaziergänge ein atmete den Duft ihres Parfüms oder zwang sich.

gegeneilen.

Das Gras wuchs, die Bäume zeigten schon

in einem Roman zu blättern, den sie gelesen

zu helfen. Dafür hatte er kein Interesse mehr. gedrückt sahen sie die Dämmerung anbrechen. Ende. Gleich nach seiner Rückkehr hatte ihn Alfred be- Julien feufzte. Bald wieder ein Tag vorüber. Zum Glück gab es jetzt im Garten zu tun. hatte. jucht, um etwas über die letzten Stunden seiner Er machte Licht und trant den ersehnten Apéritif. Er begann, die Erde umzugraben. Er mußte die

( Fortsetzung folgt.),