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Donnerstag, 24. Oktober 193»

Rr. 248

Trauersitzunsen der beiden Häuser Psag. Beide Häuser der Nationalversamm­lung hielten am Mittwoch Trffuersitzungen für den verstorbenen Parlamentspräsidenten Bohu- mir B r a d ä ö ab,^ die einen würdigen Verlauf nahmen. Die Familie des Verstorbenen wohnte beiden Sitzungen in den Diplomatenlogen bei. Der verwaiste Präsidentenstuhl war schwarz umflort, ebenso der Sitz des Verstorbenen in der Abgeordnetenbank. Alle Minister, sotveit sie in Prag anwesend und nicht, wie Jng. Dostalek und Dr. Hodza, krank waren, hatten sich zu der Trauerkundgebung eingefunden, ebenso eine un­gewöhnlich große Zahl von Parlainentariern. Auch die Kommunisten waren fast vollzählig an­wesend. Der amtierende Vizevorsitzende Gen. Dr. Markovik hielt von der Rednertribüne aus in wohlklingendem Slowakisch die Trauerrede, in der er zunächst die Tätigkeit Bradacs im alten Wiener Parlament und seine reiche Arbeit in den Parla­menten des neuen Staates ausführlich schilderte. Dr. Markoviü rühmte die konziliante Art des Verstorbenen, die es ihm ermöglichte, manche Dif­ferenzen auszugleichen und manchen Streit zu schlichten; auch hier war er wre in vielen anderen Dingen«in gelehriger Schüler und einer der er­gebensten Mitarbeiter Svehlas. Seine Objektivität und Toleranz und sein Vermittlertalent stellten ihn u a. an die Spitze des Vollzugsausschusses der koalierten Bürgerblockparteien, aber auch in dieser Funktion hat der Verstorbene immer den Weg zu der damaligen Opposition gefunden. Zn seiner An­trittsrede als Parlamentspräsident hat Bradäc kluge Worte über die Pflicht gefunden, die hohe Stellung der gesetzgebenden Körperschaften im Verfassungs­leben zu erhalten und zu schützen. Unsere Demokra­tie und unser Parlamentarismus waren bei ihm in guter Hut. 1 Im Senat war die Wand hinter der Präsi­dententribüne schwarz dekoriert. Auch hier waren die einzelnen Klubs und die Regierung fast voll­zählig anwesend. Den Nachruf hielt der Vor­sitzende Genosse Dr. Soukup, der, selbst tief ergriffen/ den Aufstieg Bradacs vom jüngsten Ab- gecrdneten des Wiener Parlaments bis zum Par­lamentspräsidenten im selbständigen Staate schil­derte und seinen.Arbeitseifer, seine staatsmän­nischen Fähigkeiten und seine wertvollen persön­lichen Eigenschaften unterstrich. Auch Dr. Sou­kup betonte mit besonderem Nachdruck, daß Bradäc auch als Vorsitzender des Vollzugsausschusses des Bürgerblocks immer die Verbindung mit der staatsbejahenden Opposition aufrechtzuerhalten verstand. Dr. Soukup hielt dann noch dem früheren Senator Dr. B e s e l h und dem am 29. August verstorbenen agrarischen Senator U s a k herz­liche Nachrufe. Der Nachfolger Usäks, Wenzel T u r e k, leistete die vorgeschriebene^Angelobung. Nächste Sitzung erst am 5. November Beide Häuser der Nationalversammlung vertagtes sich nach der Träuersitzung bis Dienstag, den 5. November, um 11, bzw. um 15 Uhr, während nach den ursprüng­lichen Dispositionen die nächsten Sitzungen schon am 29. Oktober hätten stattfinden sollen. Offiziell wird diese Verlegung damit begründet, daß in die nächste Woche drei Feiertage(der 28. Oktober sowie Allerheiligen und Allerseelen), fallen und außerdem die Slowaken auch gegen eine Sitzung am 30. Oktober, dem Tag der Deklaration von St. Martin, sind. Andererseits spielt unstreitig auch eine Rolle, daß in der nächsten Sitzung nach der Geschäfts­ordnung schon das neue definitive Präsidium ge­wählt werden muß und der Agrarpartei doch etwas mehr Zeit bleiben muß, um einen Nach­folger. Vorschlägen zu können, der auch den übri- 'gen Parteien genehm ist. Die Frage der Nachfolgeschast Bradacs würde Vie Situation noch weiter komplizieren, falls als Kandidat einer der aktiven Minister in Betracht käme, weil dadurch die Frage einer Kabinetzsergänzung, vielleicht sogar einer grö­ßeren Rekonstruktion, aufgerollt würde. Die Be­setzung der wichtigsten repräsentativen Funktion im Staate nach dem Präsidenten der Republik ist gewiß eine Frage, die ernsthafte Erwägungen fordert und keinesfalls übereilt gelöst werden darf.,! Budgetprovisorium? Die Hinausschiebung der Parlamentsarbei- ten dürfte auch für das Budget gewisse Kon­sequenzen haben. In den Ministeriellen Beratun­gen ist bisher die Gesamtsumme des Budgets und die Budgetsumme von etwa zehn Ressorts fest­gelegt worden. Die Beratungen über die weiteren Ressorts sind noch im Gange. Auch wenn sie ab­geschlossen sind, werden zur Fertigstellung der Details und zur Drucklegung noch etwa zehn Tage notwendig, sein, so daß es unter Umständen Mitte November werden kann, bevor das Budget vorgelegt werden wird. Dann würde die Frage Lines kurzfristigen Budgetprovisoriums akut, da bis zu Neujahr wohl kaum beide Häuser das ordentliche Budget.fertigstellen könnten. Armeetrauer für Bradtt Durch ein Dekret des Präsidenten der Republik wurde für den Vorstorbenen ein militärischer Leichenkondukt in dem für Generale vorgeschrie­benen Umfang bewilligt. Die Offiziere und Rott­meister der Armee haben am Tage des Begräbnisses anl Arm den Trauerflor zu tragen.

Der dritte Fall

93171 73986 68256

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KC:

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64277 2968 49839 49819 29553 22071 16141 44822

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14649 81679 7097 47471 3922 31484 755

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25981 89191 51525 17365 14846 14276 75912 97653 68878 35959 45920 37926 62670 37916 64754 41046 50334 60772 72877 54508 103230 96667 81271 26584 32841 25911 54687 73278 42652 55826 95763 14294 108325 56661 43241 31369 59543 72902 75353 47645 96442 6901. 17899 94139 93588 66323 101389 100356 67112 59718 18066 102033 75038 104026 105977 76655 84720 10114 58860 76450 84613 26470 92293, 70882 58113 34818.

Was schert mich Weib... Ein Prager Nachtlokal macht Reklame in derPrager Abendzeitung". So etwas vonReklame" ist noch nicht Lagewesen, und darum Lars an Lieser

106834 101142 55939 7765 109748 7527

Blutige Bauernunruhe« bei Peiping Schanghai. In dem 50 Kilometer südöstlich von Peiping gelegenen Ort Hsiangho haben die Bauern auf die Polizei das Feuer eröffnet. Auf beiden Seiten hat es zahlreiche Tote gege­ben. Die Bauern, die Verstärkung heranholten, stehen unter Führung japanischer Zivilisten, von denen sechs verhaftet wurden. In dem 30 Kilo­meter von Peiping gelegenen Ort T s ch a n g- ping sind ebenfalls Bauernunruhen ausgebro­chen. Ueber den nördlichen Teil der entmilitari­sierten Zone ist der Belagerungszustand verhängt worden. Die Bauernrevolte im Bezirk Hsianghohsien führte Dienstag zur Besetzung der auf der Grenze der demilitarisierten Zone gelegenen Distriktstadt durch die Bauern, welche an Stelle des geflohenen Bezirksamtsmannes den früheren Vorsitzenden der Pekinger Handelskammer einsetzten und«inen Be­zirksausschuß bildeten. Starke Beunruhigung rufen Meldungen von ähnlichen, teils bereits ausgebro- nen, teils sich vorbereitenden Unruhen an aderen Plätzen innerhalb und außerhalb der demilitari­sierten Zone entlang der ganzen Zonengrenze her­vor. Man vermutet hier«inen engen Zusammenhang dieser Vorgänge mit der unter Führung der Sepa­ratisten Pai Chienwu und Shuh Uusan stehenden separatistischen Bewegung. Während die offiziel­len japanischen Kreise einschließlich der japanischen Garnison in Nordchina von dieser Bewegung nach dem Pekinger Handstreich.Ende Juni energisch.ab­rückten, findet sie offenbar weiter die Unterstützung japanisch« rpolitischerAbent eu­rer, von denen bisher sechs in Hsianghohsien ver­haftet wurden.

KC: 18524 KC 10347 KC: K<5: KC: KC: KC:

Orkan über Jamaika und Kuba Havanna . Ein von schweren Wolkenbrüchen begleiteter Tropenorkan, der vom Käribischen Meer südlich von Jamaika seinen Ausgang nahm, hat auf den Inseln Jamaica und Kuba ungeheu­ren Schaden verursacht und auch einige Menschen­leben gefordert. Auf Kuba wurde hauptsächlich der Ostteil der Insel heimgesucht. In Santiago de Cuba stiirzten zahlreiche Gebäude ein, andere wurden beschädigt oder abgedeckt, darunter ein Hospital und ein elektrisches Kraftwerk. Die St ratzen sind mit Trümmern ange­füllt. Der Cauto-Fluß trat infolge der Regen­güsse über die Ufer und überflutete große Teile der Stadt. Bisher werden drei Tote und vier Verletzte gemeldet. Die benachbarten Orte Caimanera und Boqueron mußten von der Bevölkerung geräumt werden. Sämtliche Verbin­dungen dorthin sind unterbrochen.

einzigartigenLeistung" nicht achtlos vorbeige, gangen werden. Ein Bildchen, das einen an einetn Bartisch sitzenden Mann zeigt, und dar­unter folgender Text:, Einer der Besucher der Parisex Tanzdiele, den wir Ihnen hier vorstellen. Dieser junge

Große Unterschlagungen in Dux Am Dienstag erregte die Verhaftung der Beamtin Emma H a b r y ch, beschäftigt bei der Firma V y ch r in Dux, großes Aufsehen. Nach unseren Informationen handelt es sich hier um Unterschleife größeren Ausmaßes. Emma Habrych hatte die Lohnverrechnung inne und jede Woche einen Betrag von etwa 700. KL zugeschlagen. Dec Sohn des Fabrikanten überprüfte.letzthin eine solche Abrechnung, wobei er den Fehlbetrag fest­stellte. Eine Kontrolle aller Lohnlisten ergab nun daß im Jahre 1935 etwa 25.000 KL von dec Beamtin veruntreut wurden. Dabei soll dieses Geschäft" schon drei Jahre währen, so daß ein: Schadenssumme von annähernd 100.000 KL ver­mutet wird. Frau Habrych wohnte im gemeinsamen Haushalt mit dem Oberoffizial Patig, der sich in der aufgelösten Nazipartei Hark betätigt hatte. Die Handlung hat in der Bevölkerung große Aufregungen verursacht, da allgemein bekannt ist. daß hier nicht aus Not gehandelt wurde, sondern anscheinend nur aus der Sucht,noch mehr" zu haben, denn die Habrych bezog ungefähr 1000 siö monatliche Pension und den Gehalt» ihr Mann über 2000 KL Monatsgehalt. Die Defraudan« tin wurde verhaftet und dem Bezirksgericht ein­geliefert.

Geangelte Winterhilfe. Es wird schon bei­nahe zu einer erheiternden Angelegenheit, wie die braunen Volksbeglücker jenseits der Hakenkreuz­grenzen chrWinterhilfswerk " fördern. Trotz allem Terror und vorgeschriebenen Abzügen gehen die Mütel besonders in diesem Herbst der Not und Lebensmittelknappheit und Teuerung nur spärlich ein... Und da verfällt man auf allerhand Ab- sonderlichkeiten. Nach einer uns zugegangenen verbürgten Mitteilung wurden jetzt in einem Oberlausitzer Grenzort die Angler in den Dienst des Winterhilfswerkes gespannt. Der Verein der Angler erhielt den Auftrag, an einem bestimmten Tage zugunsten der Winterhilfe zu angeln und das Ergebnis des Fischfanges dem Hilfswerk zur Verfügung zu stellen. Nun ist das aber keines­wegs eine so einfache Sache. Das Ergebnis des Fischfanges mußte natürlich kontrolliert werden, damit die Volksgenossen Angler. ,flicht etwa Schmu machen. Also waren die Ufer der..Neiße von Unterführern bevölkert, die die Angel-Ergebnisse einsammelten und fein säuberlich registrierten. Es wurde uns leider nicht die genaue Anzahl der Kontrolleure" mitgeteilt, aber eine beträchtlich« Anzahl brauner Unterbönzchen dürften an diesem Tage des allgemeinen Winterhilfe-Angelns in Be­wegung gewesen sein... Ein unübersehbare- Betätigungsfeld eröffnet sich hier übrigens für die Nachäffer hitlerdeutscher Mechoden in den Reih.n der Sudetendeutschen Partei. Die Wetterlage läßt noch immer nicht auf eine Besserung schließen. Aus dem Ostteile der Balkan­ halbinsel , wo Mittwoch nachmittags plus 25 bis plus 27 Grad Celsius verzeichnet wurden, wird wärmere Luft dem Karpathengebiet zugeführt. Fm Binnenlande ist es dagegen kühl; in den nördlichen Alpenländern und in Böhmen wurden Mittwoch um 14 Uhr stellenweise nur 3 Grad gemessen, auf den Bergen schneit es bei leichtem Frost. Auf den Käm­men des BöhmerwaldeS und des Riesengebirges liegt nunmehr 20 bis-50 Zentimeter Schnee. Unsere Gegenden werden noch in der Nähe der Wärmegrenze verbleiben, so daß weiterhin mit unfreundlichem Wetter und vielfach mit Niederschlägen zu rechnen ist. Das Hochdruck­gebiet, welches Mittwoch morgens über Deutsch­ land lag, zieht nordostwärts ab und sein Einfluß wird infolgedessen bei uns nicht zur Geltung kom­men. Wahrscheinliches Wetter von heute: Vorwiegend umzogen und namentlich im Karpathen­gebiete regnerisch. Temperatur ohne wesentliche Aenderung, im Osten etwas kühler. Im Nordwesten des Staates wieder Abnahme der Niederschläge. Wetteraussichten für F r e i t a g: Unsicher. Meist noch unbeständig und relativ kühl.

Vom Rundfunk mpfehlenswertes aus den Programmen) Freitag: Prag , Sender L: 10.05: Deutsche Presse, 10.30: Schulfunk, 11: Schallplatte», 12.10: Kom- posttionen von Dvokak, 15: Schallplatten: Smetana , 16.40: Russisch für die Jugend, 18.10: Deutsche Sendung, Dr. Frankl: Leiter der deutschen Sen­dung: Vor zehn Jahren, die erste Prager deutsche Sendung, 18.45: Deutsche Presse, 19.10: Chor« konzert, 20.55: Konzert des Prager Rundfunkorche« stqrs. Sender S: 7.30: Salonorchesterkonzert, 14.50: Deutsche Sendung: für die Frau, 14.80: Berühmte Sänger singen Arien ausSmetana-Opern, 14.50: Deutsche Presse, 18: Schallplatte»: Dvobckk. Brün» 13.30: Leichte Musik, 17.40: Deutsch « Sendung: Jng. Kürschner: Ergebnisse der jüngsten Vitaminforschung. Mährisch-Ostrau 18.10: Deut­ sche Sendung: Schindler: Einige Fragen in einer ernsten Zeit, Klavierkonzert, 19.10: Schlesische Lieder. Prrßburg 19.30: Uebertragung aus dem l NationaltheaterZwei Witwen " von Smetana ,

Ziehung der Klassenlotterie Unverbindlich. Prag . Bei der Mittwoch-Ziehung der Klaffen­lotterie wurdeir nachfolgende Gewinne gezogen: 206.06» 86.666 66.666 46.666 36.666 26.666 16.666 13286 5.666 160336 42425 79555 45305 25707 750 2.000 KC: 84903 71550 12636 46890 103246

Wieder vier Obdachlose in einem Strohschober verbrannt Leitwert tz. Dienstag in den frühen Morgenstunden geriet bei Trno- wanbei Theresienstadt ein Strohschober in Brand, der dem Guts­besitzer SvadrovsKH gehörte. Das Feuer entstand wahrscheinlich durch Un­vorsichtigkeit der dort nächtigenden Obdachlosen. Als das Feuer niederge­brannt war, fand man bei der Untersuchung der Brandstätte die K n o ch e n- restevon vier Menschen, die in den Flammen umsLeben gekommen find. Die Identität der Brandopfer konnte bisher nicht fest­gestellt werden. Die Untersuchung durch die Gendarmerie ist noch nicht ab­geschloffen.

Mann bat Ävar arobe Sände aber ein aoldenes! 57002 42900 57426 35458 64917 942 90727 40735 Ei 43945 51725 92011 81019 72413 89846 99390 59031 Herz. Nach, Der Arbeit, um sich von dem Sum- 2808 37124,44924 34688 19300 2852 57122 15275 I men Maschinen und dem Klopfen der Ham- 30312 17714 11389 107505 69425 81780 87672 ! wer zu erholen, kommt er hierher und hier ver-- 27420 65320 91082 27463 70189 162 76192 93131 l gißt er an Frau, Kinder, Sorgen und das bittere! > Dasein. Er sieht herrliche Frauen, das sorgenlose Leben um sich herum und unterliegt dem Zauber ' des Walzers auf dem glatten Parkett der Pariser Tanzdiele, dem Nachtcafe Prags ." ; Nun, die Pariser Tanzdiele scheint nicht zu wis. 1 sen, daß wir den uns von ihr vorgestelltenjun- ' gen Mann" bereits längst kennen, und zwar aus ungezählten Berichten über Familientragö ­dien und Gerichtsverhandlungen. Weniger be ­kannt war uns hingegen die Pariser Tanzdiele 1 selbst, beziehungsweise die einfach unerhörte Art ihrer Werbetätigkeit, die sich darin erschöpft, daß sie Männern, die ein Nachtlokal' aufsuchen, um dort auf Frau und Kinder zu vergessen, eingol- denes Herz" nachrühmt! Die neneste Gemeinheit. Mißhandlungen Unschuldiger, Folterungen durch die Gestapo , Denunziantentum, Menschenraub, sind Erschei ­nungen des Dritte» Reiches, welche die Welt zwar mit Abscheu erfüllen, aber kein Erstaunen mehr Hervorrufen. Aber die Phantasie eines europä ­ischen zivilisierten Menschen, und sei er ein noch so überzeugter Antifascist, reicht nicht aus, daß er nicht doch noch immer durch neue Gemeinheiten der Gesinnung, die ein, solches Regime mit sich bringt. -überrascht werden Ännte:' Eine derartige Ge ­meinheit bedeutet der Erlaß, welcher verfügt, daß die Namen der für Deutschland gefallenen Juden von den Ehrentafeln, di« den Opfern des Weltkriegs gewidmet wurden, zu löschen sind. Der Autor dieser Verfügung, Herr Dr. Josef Goebbels , dessen Glück in den Jahren 1914 bis 1918, im Besitz eines Klump ­fußes sein zu dürfen, ihn davor behütete, di- ' Schrecknisse des männermordenden Krieges auf sich nehmen zu müssen, hat damit neuerlich den Namen Deutschlands in einer Weise besudelt, daß man fast in Versuchung gerät, diese Maßnahme gut zu hei ­ßen, im Sinne des Namens jener, die vielfach in ehrlicher Begeisterung für ein Land, das sich ihrer und aller anständigen Menschen unwürdig zeigt, zur Opferung ihres Lebens bereit fanden. Mil ­lionen von Soldaten, welchen außer der Erinne ­rung an das Grauen dieser Zeit noch das Gefühl der Ritterlichkeit dem Gegner gegenüber geblie ­ben ist, werden dies« Maßnahme als eine maßlose Schufterei empsinden, die allerdings nicht imstande ist, die Tatsache aus der Welt zu schaffen, daß Mütter deutscher Juden ihre Söhne auf dem Felde der Unehre Deutschlands verloren haben und deren vermeintlicher Trost es war, daß es für das Land Goethes und Herders gewesen ist. Ein sovöllig uninformierter" teutscher Mann aber, wie Herr Konrad Henlein es ist, kann die Annäherung eines kultivierten Landes an das gegenwärtige Deutsch ­land verlangen, das von Menschen wie Streicher, Goebbels und Konsorten aus jeder europäischen Kulturgemeinschast tatensroh ausgestoßen wird, das seinen Stolz darein setzt, Menschen, die für Deutschland durch die Hölle alles Grauens gegan ­gen sind; nach ihrem Tode um denSinn" ihres Sterbens zu betrügen. Diese Herren stellen sich selbst vor der gesahnten europäischen zivilisierten Welt an den Pranger ihres teutschen Vaterlandes Das Urteil der Geschichte ist heute schon gefällt. Die Forderungen der Geburtsaffistentinnen. Beim Minister für öffentliches Gesundheitswe- s e n, Dr. Ludwig C z e ch, fand sich am Dienstag eine Deputation aus Vertreterinnen der Ge- burtsassistentichien Prags und Brünns so ­wie aus Vertreterinnen der deutschen Ge ­burtsaffistentinnen unter der Führung der Abge ­ordneten Kirpal und Jurncckovä ein. Die Geburts-Assistentinnen erstreben eine Si ­cherstellung ihrer sozialen und materiellen An ­sprüche sowie die hiezu erforderlichen Organisa ­tionen. Der Minister nahm die Klagen der Ge ­burtsaffistentinnen über die steigende Arbeits ­losigkeit und wachsende Zahl der Geburtsassisten« 1 tinnen zur Kenntnis. Er versprach, ihre berech- ttgten Ansprüche nicht nur in ihrem existenziel ­len Interesse, sondern auch im Hinblick auf die Gesundheit der ihrer Pflege anvertrauten Müt-! I ter und Kircher zu unterstützen. i

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