Seite 2 Mittwoch, 30. Oktober 1938 Nr. 252 Von der Sanktionen-Front Genf . Bo« 56 Mitgliedstaaten haben bis zum Dienstag abend bereits 39 Staate« die Annahme der Sanktionen Nr. 1(Waffenausfuhrverbot gegen Italien ) bekanntgegeben. Di« Sanktionen Nr. 2(finanziell«, nahmen 29 Staaten an, die Sanktionen Nr. 3(Ausfuhrverbot für einige Warengattungen nach Italien ) nahmen 24 Staaten an und die Sanktionen Rr. 4(Einfuhrverbot aus Italien ) gleichfalls 24 Staaten. Acht Staaten nahmen einen positiven Standpunkt zur Frage der gegenseitigen Hilfe bei der Geltendmachung der Sanktionen ein. Neben den Mitgliedstaaten antwortete auch die Regierung der Bereinigten Staate n in einem Schreiben, in welchem das Jnter- esse der Vereinigten Staaten für die auf die Erhaltung des Friedens gerichteten Mionen betont wird. Der Brief spricht Amerikas Sympathien für die Aktion des Völkerbundes aus und enthält eine moralische Verurteilung Italiens . Im übrigen werden die Maßnahmen aufgezählt, die Präsent Roosevelt bereits ergriffen hat(vor allem Waffenembargo) und die sich bis zu einem gewissen Grad mit denen des Völkerbundes decken. Alle Staaten fordern eine weitere Fristerstreckung und eS herrscht der Eindruck vor, daß die Sanktionen kaum vor Mitte November in Kraft treten werden, was für Mussolini einen neuen gewaltigen Vorteil bedeuten und Italien ermöglichen würde, sich mit Rohstoffen einzudecken. Schon jetzt wird berichtet, daß der Güterverkehr nach Italien besonders auf der Gotthardbahn in den letzten Tagen ungewöhnliche Dimensionen angenommen hat. O Hoare und Laval nach Genf Paris . ES wird bestätigt, daß sich sowohl Laval als mich Sir Samuel Hoare zur Tagung des Koordinationsausschusses für Sanktionen, der für den 31. Oktober einberufen wurde, nach Genf begeben werden. Minister Eden wird in Genf bereits Donnerstag früh eintreffen, i Gleichzeitig mit den Beratungen und Arbeiten des KoordinationsauSschufses dürften demnach in Genf wichtige Unterredungen über die Möglichkeiten der Wiederherstellung des Friedens in O st- afrika und gleichzeitig über ein gemeinsames Vorgehen Englands und Frank reichs stattfinden. Bisher ist noch nicht bekannt, ob auch der italienische Vertreter Baron A l o i s i in Genf eintreffen wird. 4onckon belebt Verhandlungen ab? London . Halbamtlich wird mitgeteilt, daß die BorauSsetzunge« für ein Urbereinkommen, das die französische und die britische Regierung dem Völkerbund alS eine geeignete Empfehlung für beide KonfliktSparteirn unterbreiten könnten, bei dem letzten Austausche der diplomatischen Ansichten nicht-ustandegebracht wurden. Die im Umlauf befindlichen Gerüchte, die den Besuch des Außenministers Sir Samuel Hoare in Genf mit der Möglichkeit eines Uebereinkommens in Verbindung bringe», feie» demnach vollauf«»richtig. Sir Samuel reist nach Genf bloß deshalb,«m der britischen Zusammenarbeit in Genf mit den übrigen Mitgliedstaaten volles Gewicht-n verleihen,«nd zwar z« dem Zwecke, daß ein loyales und gemeinsames Bestreben nach Geltendmachung des Bölkerbundpaktes zugunsten de» Friedens«nd der Verkürzung des italienisch-abessinischen Krieges geschaffen werde. Die Schweiz schlieBt sich doch an Bern . Die Bundesregierung beschloß, die Ausfuhr, den Reexport und den Transit von Waffen, Munition und Kriegsmaterial, sowohl nach Italien als auch nach Abessinien zu verbieten. Außerdem beschloß der Bundesrat, gegen Italien auch Finanzsanktionen geltend zu machen. Was die wirtschaftlichen Sanktionen betrifft, so verbietet die Bundesregierung die Ausfuhr von Rohstoffen, insbesonders von Aluminium nach Italien , und zwar deshalb, weil Italien nicht in der Lag« ist, diese Waren bar zu bezahlen. Der St.-Gotthard-Tunnel bleibt für die Durchführung von Waffen gesperrt, dagegen für den übrigen Transitverkehr offen. Kleine Entente auch zu wirt schaftlichen Sanktionen bereit Genf . Die Regierungen der drei Staaten der Kleinen Entente übersandten Dienstag an den Generalsekretär des Völkerbundes Noten, in welchen sie bekanntgeben, daß sie bereit seien, die Sanktionen Nr. 3 und 4 in Anwendung zu bringen, nämlich das Verbot der Einfuhr italienischer Waren und das Verbot der Ausfuhr von Rohstoffen nach Italien . Oesterrelchlsche Heereslleferungen für Italien Der„Daily Herald" macht darauf aufmerksam, daß Oesterreich nicht nur die Beteiligung an den Sanktionen gegen Italien abgelehnt hat, sondern auch aktiv der italienischen Kriegführung hilft. In Donawitz ist vor einer Woche ein neuer Hochofen angeblasen worden, um Ersen für Debrecziner Pfeilkreuzler büßen 50 Prozent Ihrer Stimmen ein Sozialdemokraten an zweiter Stelle Budapest . Im Debecziner Wahlbezirke, wo infolge der Annullierung der Mandate durch den BerwaltungsgerichtShof eine neue Abgeordnetenwahl angeordnet wurde,/ erhielten bei geheimer Abstimmung die Kandidaten der Regierungspartei 11.851 Stimmen, während die Sozialdemokraten 6561, die Pfeilkreuzler, eine nationalsozialistische Gruppe, 5985 und die oppositionellen Kleinen Landwirte 4235 Stimmen auf sich vereinigten. Die Pfeilkreuzler haben gegenüber der vorangegangenen Wahl etwa die Hälfte der damals erhälte- nen Stimmen eingebüßt. Die neue Wahl hat in der Verteilung der drei Mandate keine Aenderung gebracht. ES wurden gewählt: ein Regierungsparteiler, und zwar Justizminister Lazar, ein Sozialdemokrat und ein Pfeilkreuzler. Italien zu.erzeugen. Steyr-Waffen und Hir tenberg arbeiten in drei Schichten. B e r n- d o r f-Krupp ist auf Monate hinaus mit Kriegslieferungen für Jstüien beschäftigt. Die Lokomotiven- und Waggonfabrik Floridsdorf, noch vor einigen Wochen zur Hälfte stillgelegt, ist wieder in vollem Betrieb. Die Lede Industrie macht Geschäfte mit Patronentaschen usw., die Lederpreise sind in den jüngsten drei Wochen um 20 Prozent gestiegen. Die italienische Bezahlung besteht in der Rückgabe österreichischer Aktien an die Wiener Banken, die unter Regierungskontrolle stehen. So Aktien der S t e w e a g im Werte von 160 Millionen X5. lieber weitere derartige Rücklieferungen wird verhandelt. Bei der Filialstellung der jetzigen österreichischen Regierung zu Italien wird man dort nicht allzu besorgt sein, daß diese Aktienpakete wirklich und auf immer der Schutzmacht entgehen i Offensivstoß ins Leere Ras Seyum weicht aus London . Der Reuter-Kriegsberichterstatter meldet: Drei italienische Armeekorps sind in mehr oder weniger losen Zusammenhang biS zu einer Tiefe von 30 bis 40 Kilometer in der Provinz Tigre vorgedrnngen. Dieser Bormarsch kann jedoch schwerlich alS Offensive angesehen werden, da die abessinischen Truppen offensichtlich auf höheren Befehl überall zurückweichen«nd bemerkenswerte Zusammenstöße nicht gemeldet werden. Es ist auch wahrscheinlich, daß die Abessinier die Stadt M a k a l e nicht verteidigen werden, sondern die Italiener in südlicheren Stellen, die jetzt befestigt werden, erwarten. Die Italiener führen ungewöhnliche Sicherung--«nd Verbindungsoperationen auf ihren Flügeln durch. In Ogaden nähern sich die Italiener G o r- r a b a i, falls ihre motorisierten Abteilungen bisher nicht schon gar in die Stadt eingezogen sind. ♦ Dschibuti . Der italienische Gesandte Graf Binci, Militärattache Ealderini und'der Konsularagent Magalo sind Dienstag in Dschibuti I eingetroffen. Im Wahlbezirk Budapest -Süd, wo infolge des Entscheides des Verwaltungsgerichtshofes ebenfalls eine neue Abgeordnetenwahl angeordnet wurde, erhielt die Partei der Nationalen Einbeit drei Mandate, die sozialdemokratische Partei und die christlichsoziale Wirtschaftspartei je zwei Mandate, die liberale Rassay» Partei, die legitimistische Bolkspartei und die christliche oppositionelle Friedrich-Partei je ein Mandat. Labours Wahlaussichten 150 bis 200 Mandate. London.(Reuter.) Die labouristische Opposition ist hinsichtlich der Aussichten für die bevorstehenden Parlamentswahlen optimistisch. Einer der Führer der Labour Party erklärte einem Vertreter des Reuter-Büros gegenüber: Wir hoffen, 150 Mandate zu erringen. ES ist möglich, daß es auch m ehr sein werden, soferne nicht das Wahlmanöver der Regierung bis zum höchsten Grade und zur höchsten Steigerung aufgeputscht wird. Der Informator fügte hinzu, daß Snowden mit 200 Mandaten rechne. Der gleichen Meinung ist auch Lloyd George . 60 VILLA OASE oder: DIE FALSCHEN BORGER Roman von Eugen« Dablt Berechtigte Uabertraguag aus dem Französischen von Bejot Die Mendkühle erleichterte ihm das Atmen. Er fühlte sich wieder kräftiger, und auch dalästige Flimmern vor den Augen ließ nach. Im Gemüt war er ruhig. Sein Kopf war zwar ein wenig leer, dafür aber unbeschwert. Ihm fiel das Lied ein: „Sie hatte Brüstchen, so winzig klein, Valentine, Balenttne..." Mit ihm hatte er sein Grammophon ringe- weiht. Irma war, mit strahlendem Gesicht, in- Zimmer gekommen. Al- er am nächsten Morgen erwachte, war das erste, daß er da- Fenster öffnete. Kein Wölkchen am Himmel. Er ließ den Blick über das Tal schweifen, in dem das Band der Seine glitzerte. Eine wirklich nette Gegend. Aber er konnte ja immer mal Herkommen und Nonoche und LangloiS besuchen. Mit dem Sirenengellen eines Schleppers im Ohr ging er .in die Küche, um Kaffee zu trinken. Solange wußte nicht- von seinen Plänen. Wa- würde sie sagen, wenn er sie ihr offenbarte? „Zu Mittag brätst du mir ein Roastbeef. Und wir wollen un- ranhalten, es ist schon acht vorüber." Die Hände in den Hosentaschen, ging er, munter pfeifend, hinaus. Da» Wasser im Teich war durchsichtig, Pflanzen bewegten sich leise auf und nieder, der braune Rücken eines Fisches tauchte auf. Wie mochte Irma es angestellt haben, da hineinzufallen? Er runzelte die Stirn und schüttelte die Gedanken von sich ab. Träumen konnte er ein andermal. Die Brombeeren im Hintergrund des Gartens wucherten zu dicht. Er mußte sie mit der Heckenschere lichten und machte sich Vorwürfe, daß er es nicht schon längst getan hatte. Irmas Tod war schuld. Von dem Schlag konnte er sich nicht so schnell erholen. ,. Ha, was war denn das? Unter den Fichten, an der Stelle, die er früher den Kameraden als die LiebeSecke bezeichnet hatte, lagen ein Holzsäbel, eine Puppe und eine Eisenbahn. „Mutter Pyugettes Rangen scheinen sich häuslich niedergelassen zu haben. Aber ich sehe sie doch gar nicht mehr kommen." Er ging auf die kleine vernagelte Pforte zu. Sie ging lose in den Angeln. I „Solange muß ihnen geholfen haben. Dafür kriegt sie ihren Anschnauzer." Er war bald beruhigt. Der Skandal, wenn Irma gelebt hätte! Aber er hatte keine Angst vor Dieben. Er mußte lächeln, als er sich vorstellte, wie sich die Kinder heimlich in den Garten stahlen. Dumme Bande. Als wenn er sie gefressen hätte. Wie würde sich sein Leben wohl entwickelt haben, wenn Irma von ihm ein Kind gehabt hätte? Als er sie kennen lernte, woUte sie nichts davon hören, weil sie sich zu jung, später, weil sie sich zu alt fühlte. In den ersten Jahren war er übrigen- selbst nicht erpicht auf Nachwuchs gewesen. Helene war vom Himmel gefallen, um Aufruhr in ihr Leben zu bringen. Er würde fie nie geliebt haben. Aber ein eigene- Kindl Er wäre jetzt nicht allein und besäße eine lebendige Erinnerung an seine Frau. „Zu spät. Denken wir nicht mehr daran." Mittags ttank er seinen Pernod und setzte sich zu Tisch. Plötzlich sprang er auf. Heute wollte er sich aun-ahmSweise etwas Besonderes leisten, eine von den alten Flaschen. Als er aus dem Keller kam, brachte Solange den Braten. Er sog den Dust ein, schnitt«in paar ordentliche Scheiben ab. Da» Fleisch zerging auf der Zunge. Mit einem GlaS Burgunder spülte er eS hinunter. dann spießt« er ein paar Brattartoffeln auf die Gabel. Er nahm noch eine Scheibe, die letzte, die er langsam kaute, knöpfte den Hosenbund auf, aß etwas Briekäse, ttank die Flasche leer und stand schwerfällig auf. „Solange, den Kaffee stinke ich im Garttn." Im Hause war eS zum Ersticken, und draußen war es nicht viel besser. Nachdem er sich den Hals stei gemacht hatte, holte er, den Kopf in den Nacken legend, mit offenem Munde tief Atem. Am Himmel zogen sich Gewitterwolken zusammen. Julien war so müde und fühlte sich so voll, daß der Weg durch den Garten im Sonnenbrand ihm unmöglich erschien. Er zog einen Sessel an den Teich und gab Solange den Auftrag, ihr Tablett auf dem Tisch abzusetzen. Er trank seinen Kaffee. Als die Tasse leer war, goß er einen Schuß Kognak hinein und stürzt« ihn auf einen Zug hinunter. Ein bißchen Alkohol brachte das Blut in Bewegung. Es war das beste, was es gab, wenn man nicht immerzu schlafen wallst.• „Ich kann nicht mehr so wie stüher", stellte er wehmütig fest. Allerdings hatte er gewaltige Leistungen vollbracht, zumal wenn Papa Adam die ganze Bande bei Eonvert bewirtete, jeder Mann, seine hundert Kilo schwer, einer Bielstaß und Genießer wie der andere. Er empfand nicht die mindeste Reue, wenn er an diese Orgien dachte, denn jetzt, ach, du lieber Gott ... Papa Adam tot, Charlier tot, Nonoche gelähmt, der große FKix auf sttenge Diät gesetzt, und die anderen alle, die er gar nicht rechnete: die einen unter der Erde, die anderen irgendwo in einem Provinznest, alle erledigt, ttotz ihrem Geld. Und was Alfred bettaf, so war ihm, als habe er überhaupt niemals existiert, Ja, wenn er an alle die Menschen dachte, sah er nur noch einen großen Friedhof, auf dem auch ihr« Jugendträume begraben lagen. (Schluß folgt.) Drei Ge werkschaltsko ngresse An den beiden Feiertagen fanden in der Republik drei Gewerkschaftskongresse und zwar die der nationalsozialistischen„Tschechoslowakischen Arbeitergemeinde", der tschechischen christlichen Gewerffchasten und der deutschen christlichen Gewerkschaften statt. Die tschechoslowakische Arbeitergemeinde tagte in Prag . Aus dem Bericht geht hervor, daß sst 56 Verbände mit 310.000 Mitgliedern hat. Ein Referat erstattest auf dem Kongreß Minister Dr. Franke über Wirtschaftskrise und Gesellschaft, worin der Minister als das höchste Ziel des Staates die soziale Gerechtigkeit bezeichnete. Das sozialpolittsche Referat hielt Abgeordneter T u i n f>, der sich mit der Frage der G e w e r k« schaftseinheit befaßte. Er erklärst, daß die Einheit der Gewerkschaftsbewegung in der CSR möglich sei, daß sst aber in Übereinstimmung mit den Bedingungen erfolgen müsse, unter denen der tschechoslowakische Staat und die tschechoslowakische Nation leben. Das dritte Referat erstattete Abgeordneter Bergmann und zwar über die Fragen der öffentlichen Angesstll« ten. Zum Vorsitzenden der Arbeitergemeinde wurde der ehemalige Senator P ä n e k gewählt. Die tschechischen christlichenGe- werkschaften berieten in Brünn . Die Bereinigung zählt 41.500 ordentliche Mitglieder, dir in 702 Ortsgruppen vereinigt sind. Sie hat sech- Gewerkschastssekretariate im Lande Mähren - Schlesstn und eines in der Slowasti. Das Hauptreferat erstattete Minister S r ä m e k, der u. a. über die bestehende Koalitton sprach. Er erklärte, daß ohne Vereinbarungen und Kompromisse der Regierungsparteien die Existenz des Staate» nicht möglich sei. Bei den Wahlen wurde S r ä m e k neuerding- zum Obmann, Abg. B e z d i l zum amtierenden Obmann-Stellvertreter gewählt. Der Kongreß des Verbände» der deutschen christlichenGewerkschaf« ten tagte in Reichenberg . Bemerstnswert ist» daß der Vorsitzende bet der Eröffnung auch des Todes des Genossen Dr. Leo Winter gedachte. Interessant war die Rede des Berbandsvorsitzenden, des Abg. Schütz, der u. a. sagst: „Die Demokratie darf un» nicht nur Spielraum für mehr oder weniger ohnmächtige Minderheiten sein, sondern sie«mß uns da» politische Ideal der Menschheit von heust und morgen sein. Dadurch werden wir auch zu einem gewissen po- litischen Gleichklang mit den Tschechen kommen. So sind wir genötigt, um eine Läuterung des demokratischen Gedankens in unserer Volksgruppe zu ringen." Diese Rede des christlichsozialen Abgeordneten zeigt wieder, daß mit dem Abgang Hilgen« reiners als Parstiobmann eine Erstarkung deS demokratischen Flügels der Chrtstkichfoztalen•!» genüber dem mit Henstin liebäugelnden eingetreten ist. Millionenspende für die Motorisierung der Armee. Die Liga der tschechoslowakischen Mostristen, die am Vortag deS 28. Oktober 1934 versprochen hatte, für die Mostrisierung der Armee binnen Jahresfrist eine Million Xö aufzubringen, hat dieses Versprechen währ gemacht. Am Sonntag übergaben die Vertreter der Liga dem Generalstabschef Krejäi im Rahmen einer Feier auf dem Altstädstr Ring einen Scheck über 1,200.000 Xö, die im Laufe des einen Jahres durch Sammlungen aufgebracht worden find. Funktionärschule der Angestelltenjugend. An den Doppelfeiertagen(27. und 28. Ottober) brachte der Jugendkreis Teplitz-Aussig-Komotau-Prag de» Allgemeinen AngestelltenverbandeS Reichenberg im BezirkSerholungsheim in Eichwald eine Internatschule für seine Jugendfunktionäre zur Durchführung, i» welcher am Sonntag, dem 27. Oktober. Verbandssekretär Koll. Ernst Grünzner die „Grundbegriffe derBolk-wirsschast" behandelte, wor« aufGeschästSstellenleiter Koll. E. F. P l o h s, Teplitz , das Stoffgebiet„Was ist eine Gewerkschaft" vortrug. Am 28. Ottober kam praktische Jugendarbeit zur Beratung. Jugendkollege Willi Sieber sprach über:„Aufgaben des Ju- gendfunktionärs". Jugendkollege Karl Schlosser über:.Lugendschutz«nd Berufsbildung". Jugendkollege Richard Löbl über:„Festkultur", Jugendkollege Ludwig Dorant über: Wandern, Sbort und Spiel". Im Anschluß entwickelt« sich eine ausführliche Diskussion, dst Hauptiugendleiter Kollege Herrmann Müller, Reichenberg, Mchloß, der zweckentsprechende Winke für die praktisch« Jugendarbeit gab. Die Jnternatschule. an der sich alle Ber« bandrjugendgruppen der Gebietes beteiligten, verlief ungemein anregend. Die abaefühtte Diskussion zu den einzelnen Themen ließ erkennen, daß die deutsche freigewerkschaftliche Angestelltenorganisation bereit» mustergültige Jugendfunktionäre besitzt, deren Kenntnisse den weiteren Ausstieg der Angestelltenorganisation verbürgen. neuer SSSR -Handelsvertreter für die Tschechoslowakei VlMau.(Laß.) Der Rat der Volkskommissare der Sowjetunion hat Muradia» zum Handelsvertreter in der Tschechosstwakei und W i n z e r zu dessen Stellvertreter ernannt. Kilowitz und Bulle wurden ihrer Verpflichtungen enthoben. Seck noch Immer krank Warschau . Außenminister Beck hat sich auf ärztlichen Rat noch für einige Tage nach Rabke in der Nähe von Zakopane begeben, um sich voll von seiner Krankheit zu erholen.
Ausgabe
15 (30.10.1935) 252
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